Darth Schneider hat geschrieben: ↑Mo 17 Jul, 2023 09:38
.. aber das heisst doch nicht das wir gar nix machen können…
Doch.
Man muß nur die eigene, völlige Bedeutungslosigkeit in dem Zusammenhang mal akzeptieren.
Und da haben die meisten schon das erste Problem, sie können es nicht ertragen bedeutungslos zu sein,
also tun sie alles um Bedeutung zu erlangen - koste es was es wolle.
Diese Leute die sich dann als Nabel der Welt begreifen, sind natürlich davon überzeugt daß ihre persönlichen Handlungen so mächtig sind, um in das Gefüge des Universums nicht nur eigreifen zu können, sondern es auch nach ihrem Willen zu lenken.
Diese Mischung aus maximaler Überheblichkeit, Selbstüberhöhung (wir sind jetzt die Götter), und dem gleichzeitigen festen Glauben daran man sei das Krebsgeschwür der Erde ist wirklich gefährlich, und hat alle Bestandteile eines religiösen Kult-Wahns, wie wir ihn schon mehrfach in der Geschichte erleben durften (mit den entsprechenden Folgen).
Unabhängig vom Thema ist dann aber die Frage, ob man grundsätzlich alles sein lässt, wo mehr als eine Person notwendig ist um eine Verbesserung zu erreichen...
Axel hat geschrieben: ↑So 16 Jul, 2023 21:48
sodass zumindest ein Massen-Aussterben vieler höher entwickelter und damit empfindlicherer Spezies schon jetzt sicher ist, bzw., upps!, schon passiert ist
Artensterben ist den Normalzustand der Natur.
Wissenschaftlich fundierten Schätzungen zufolge sind etwa eine Milliarde Tier- und Pflanzenarten seit dem Beginn des Phanerozoikums vor 541 Millionen Jahren entstanden und größtenteils wieder ausgestorben. Manche Schätzungen belaufen sich sogar auf 1,6 Milliarden.
Für Artensterben ist die Natur also nicht auf Menschen angewiesen.
In den letzten 100 Jahren sind so viele Arten ausgestorben wie in den 100.000 Jahren zuvor. Und das beschleunigt sich weiter. Das sind die Zeichen des Endes eines Erdzeitalters. In Millionen Jahren als Sedimentschicht erkennbar, auf die natürlich - hurra! - die nächste Schicht aufkrümelt. Es ist also nicht „das Ende der Welt“.
Um auf Don‘t look up und seinen Kometen zurückzukommen: das ist eine in Terra X und dergleichen Erklär-Shows meist irreführende Darstellung. Weder Feuer noch Druckwellen noch Tsunamis knockten die Dinosaurier endgültig aus. Das drastisch sich wandelnde Klima und dessen ökologische Folgen waren es. Es kann noch Jahrzehnte lang welche gegeben haben, bzw. gibt es sogar Hinweise darauf.
macaw hat geschrieben: ↑Mo 17 Jul, 2023 12:44
Unabhängig vom Thema ist dann aber die Frage, ob man grundsätzlich alles sein lässt, wo mehr als eine Person notwendig ist um eine Verbesserung zu erreichen...
Das ist ein zynischer* (*umgangssprachlich) Standpunkt. Sagen wir besser ein misanthropischer. Vielleicht erweist er sich als korrekt. Ich selbst bin kein Fan von sich selbst erfüllenden Prophezeihungen.
Na und? Im Fernsehen wird ja auch alles wiederholt ...
macaw hat geschrieben: ↑Mo 17 Jul, 2023 12:44
Unabhängig vom Thema ist dann aber die Frage, ob man grundsätzlich alles sein lässt, wo mehr als eine Person notwendig ist um eine Verbesserung zu erreichen...
Das ist ein zynischer* (*umgangssprachlich) Standpunkt. Sagen wir besser ein misanthropischer. Vielleicht erweist er sich als korrekt. Ich selbst bin kein Fan von sich selbst erfüllenden Prophezeihungen.
Ich hoffe es kam nicht missverständlich rüber. Ich wollte sagen daß, wenn man meint der einzelne und dessen Taten seien bedeutungslos, gilt das nicht nur für den Schutz unseres Lebensraumes, sondern dann gäbe es so gut wie nichts mehr, das eine Gemeinschaft noch zusammenhielte, das konsequenteste wären pure Anarchie und Darwinismus
macaw hat geschrieben: ↑Mo 17 Jul, 2023 23:33
.. pure Anarchie und Darwinismus.
Ironischerweise ist genau das Natur ;-)
Da muss ich Dir leider recht geben.
Die Frage wäre wohl, ob wir beides wirklich nachhaltig überkommen können (ich bin da skeptisch)...denn am Ende sind wir halt auch Natur...
Frank Glencairn hat geschrieben: ↑Mo 17 Jul, 2023 10:17
Diese Leute die sich dann als Nabel der Welt begreifen, sind natürlich davon überzeugt daß ihre persönlichen Handlungen so mächtig sind, um in das Gefüge des Universums nicht nur eigreifen zu können, sondern es auch nach ihrem Willen zu lenken.
Es sollte inzwischen hinläufig bekannt sein, dass das ("Ökologischer Fußabdruck") eine Erfindung der Industrie fossiler Energieträger ist, um von der eigenen Verantwortung abzulenken. Einfluss hat nicht der Einzelne alleine, sondern die Masse, oder in unserer globalisierten, den Regeln des meißt ungebremsten Kapitalismus (ja, auch in China) spielenden Konzerne, Industriezweige etc. Das kann man alleine zB an der ziemlich schmutzigen kommerziellen Schiffahrt sehen.
Insgesamt spielt hier oft das "too big to fail" eine Rolle. Wie will man als einzelner etwas ändern. In der Psychologie spricht man von "erlernter Hilflosigkeit". Dass man aber tatsächlich etwas verändern kann und es eben keine "Selbstüberhöhung" ist (eben im gesamtgesellschaftlichen Kontext) hat man an der (zugegebenermaßen langsamen) Schließung des Ozonlochs gesehen, indem das Verhalten größtenteils geändert wurde (Verbot von FCKW etc.). Und sauren Regen haben wir auch nicht mehr.
Es gibt eben Menschen, die die Losung "ich kann ja eh nichts ändern" nicht gehört haben - und etwas verändert haben ;) (wie zB. Lutz Beisel)
markusG hat geschrieben: ↑Di 18 Jul, 2023 00:09
Einfluss hat nicht der Einzelne alleine, sondern die Masse ..
Mit "völlig bedeutungslose Handlungen" hab ich bereits die Menschheit gemeint.
Unser bestmöglicher Impact ist einfach nicht der Rede wert. Selbst wenn wir die gesamte Menschheit von heute auf morgen komplett auslöschen würden, würde das keinerlei signifikanten Unterschied machen - höchstwahrscheinlich wär es nicht mal messbar.
Das hab ich gemeint mit "die eigene Bedeutungslosigkeit begreifen und akzeptieren" und zwar als Menschheit insgesamt.
Die Naturkräfte und Zyklen gegen die sich manche einbilden einen Krieg führen zu können, sind einfach um so viele Größenordnungen mächtiger, als alles was wir hier anstellen (oder lassen) können.
Sapere aude - de omnibus dubitandum
Zuletzt geändert von Frank Glencairn am Di 18 Jul, 2023 06:23, insgesamt 1-mal geändert.
Dieses "wir können eh nichts tun" ist eben das neue Narrativ der konservativen Kräfte, wie so vieles ohne Nachzudenken aus den USA übernommen.
Früher war es einfach das Leugnen des Klimawandels. Nachdem jetzt niemand der noch halbwegs irgendwo ernstgenommen werden will den Klimawandel leugnen kann, ist der neue Spin einfach der, dass man sowieso nichts mehr ändern kann.
Beides dient dem gleichen Ziel, nämlich den Status Quo zu erhalten und keinerlei Veränderung zuzulassen. Die nächste 16 Jahre Stillstand unter der Union sind schon im Anmarsch. Ausbaden dürfen es dann die Kinder und deren Kinder. Denen werden Sachen wie das Heizungsgesetz oder ein Tempolimit vorkommen wie Streitthemen aus dem Kindergarten. Ich hoffe, dass die sich erinnern werden wer ihnen das eingebrockt hat wenn die Eltern alt sind...
DKPost hat geschrieben: ↑Di 18 Jul, 2023 06:22
Dieses "wir können eh nichts tun" ist eben das neue Narrativ der konservativen Kräfte..
.. was wiederum nur ein Narrativ derjenigen ist, die den Wahnsinn finanzieren.
Außerdem ist der "Spin" nicht der daß man nichts mehr machen kann (im Sinne von - ist sowieso zu spät), sondern daß man von Anfang an keinen Einfluß auf das Wetter hatte.
Beides dient dem gleichen Ziel, nämlich den Status Quo zu erhalten und keinerlei Veränderung zuzulassen.
Moment mal - wer will nochmal den Status Quo - sprich die Durchschnitts-Temperatur eines zufällig gewählten 30 jährigen Zeitraumes - auf biegen und brechen erhalten und keinerlei Veränderung in dem Bereich zulassen?
Niemand ist so erzkonservativ und reaktionär wie die Klimasekte mit ihrem "bloß keine Veränderung" Mantra, und niemand hat so große Angst vor Veränderungen.
DKPost hat geschrieben: ↑Di 18 Jul, 2023 06:22
Dieses "wir können eh nichts tun" ist eben das neue Narrativ der konservativen Kräfte..
.. was wiederum nur ein Narrativ derjenigen ist, die den Wahnsinn finanzieren.
Außerdem ist der "Spin" nicht der daß man nichts mehr machen kann (im Sinne von - ist sowieso zu spät), sondern daß man von Anfang an keinen Einfluß auf das Wetter hatte.
Beides dient dem gleichen Ziel, nämlich den Status Quo zu erhalten und keinerlei Veränderung zuzulassen.
Moment mal - wer will nochmal den Status Quo - sprich die Durchschnitts-Temperatur eines zufällig gewählten 30 jährigen Zeitraumes - auf biegen und brechen erhalten und keinerlei Veränderung in dem Bereich zulassen?
Niemand ist so erzkonservativ und reaktionär wie die Klimasekte mit ihrem "bloß keine Veränderung" Mantra, und niemand hat so große Angst vor Veränderungen.
Wetter ist nicht Klima, aber das weißt du sowieso selbst.
Und es ist halt ein Unterschied ob man eine bewohnbare Welt erhalten will oder 20 Km/h mehr auf der Autobahn. Aber da werden wir sowieso nicht zusammen kommen.
Wetter ist nicht Klima, aber das weißt du sowieso selbst.
Und es ist halt ein Unterschied ob man eine bewohnbare Welt erhalten will oder 20 Km/h mehr auf der Autobahn. Aber da werden wir sowieso nicht zusammen kommen.
Ja ich kenne den Unterschied, und genau deshalb sage ich Wetter.
Und nein - was Autobahngeschwindigkeiten betrifft hab ich kein Pferd im Rennen, von mir aus können die auch auf 100 runter gehen.
Wer allerdings glaubt damit (außer entspannteres Reisen) irgendwas bewirken zu können gibt sich reinen Illusionen hin.
Frank Glencairn hat geschrieben: ↑Di 18 Jul, 2023 06:03
Mit "völlig bedeutungslose Handlungen" hab ich bereits die Menschheit gemeint.
Einen Teaser, dass globales Handeln nicht bedeutungslos ist, waren die Lockdowns während der Corona-Pandemie, als Fabriken & Co n runtergefahren wurden.
Da das natürlich an den Profiten der Konzerne knabbert, und die Menschheit insgesamt in die globalen Strukturen "eingebacken" ist, haben wir wieder das "too big to fail". Änderungen über Nacht sind illusorisch, Wirkung hin oder her. Erst Recht ohne jegliche Einschränkung.
Dass eine Wirkung negiert wird ist wie DKPost eine konservative Ideologie, doch ja nichts am eigenen Verhalten ändern zu müssen, und im kapitalistischen Kontext, Hindernisse der eigenen Gier nach noch mehr Rendite zu beseitigen, siehe Diskussion um Klimaktivisten. Follow the money zb bei der Springer-Presse. Und dann natürlich noch diejenigen mit der Einstellung "wasch mich, aber mach mich nicht nass", ähnliches Motiv. Ja nicht das eigene Handeln reflektieren zu müssen. Konservativ halt, im mildestem Fall.
Dass Klimaschutz an sich ja eigentlich konservativ sei wird ja oft auch angeführt, um zu zeigen wie Konservative und Neurechte eben eigentlich Heuchler sind, und nur selektiv bzw in einem anderen Kontext konservativ agieren, zB das zurückdrehen der Uhr in die "gute alte Zeit", zB Bekämpfung von Pluralität oder neuen Lebensmodellen. Aber auch die Ablehnung gesellschaftlicher Freiheit im allgemeinen, von marginalisierten Gruppen bis hin zu Menschenjagd im Speziellen.
Frank Glencairn hat geschrieben: ↑Di 18 Jul, 2023 08:17
Jeder einzelne Satz ist so widersprüchlich, daß ich gar nicht weiß, wo ich anfangen soll.
Frank, du weißt doch dass ich mit deiner fanatischen Religion eh nichts anfangen kann (und umgekehrt) ;) alles was du zu dem Thema schreibst ist widersprüchlich bzw einfach nur wild :D
Ich hab natürlich alles sehr verkürzt niedergeschrieben. Da kommt es schon mal zum Kopfkratzen. Aber ich hab halt nicht unendlich Zeit für das Forum. Ignoriere es einfach, genau wie du den Inhalt des vorigen Posts schon ignoriert hast ;)
cantsin hat geschrieben: ↑Sa 15 Jul, 2023 17:13
Bei diesem Hintergrund muss man erst recht davon ausgehen, dass McKay "Up!" als klimaaktivistischen Film gedreht, aber nicht geschafft hat, dem Publikum seine Botschaft/Parabel verständlich genug zu machen.
Wie kommst du darauf? Es ist doch ziemlich offensichtlich...
Mittagspause! Nur noch 8 Stunden! Und habts Euch doch lieb!
( 3 mal Notarzthubschrauber, 2 mal Pool, einmal haben wir leider verloren..sniff..)
Der Film ist ein netter Anreiz, darüber nach zu denken, oder auch
nicht, man kann auch resignieren, aus welchen Gründen auch immer,
warum sich bald jeder zweiter Mensch, seine eigene ( BILDDIREINEMEINUNG... tchchooooo..(( Klospülung)))
Welt, Religion, Wissenschaft, und so weiter zurecht baut bastelt oder ( Peitsche?)
gebaut bekommt. Das Prinzip dafür ist alt..dämmert es?
TEILE UND HERRSCHE.
Oder zu jedem Haarschampooon gibts vom selben Hersteller das gegen-Haar-schamppooon.
( WIR SIND DIE GUTEN)
Ob uns nun der Stein, der aus der Sonne wie ein Mig 21 kommt, und der brave F-4 Pilot
hat ein Problem, oder ob es eine Me 109 ist die einem braven Mann in der Hurricane..oder
ein braver Chinese in der F-123 der einem Taiwanhelden in der F-16 über den Weg fliegt..
Ist so gesehen egal. Wenn der Stein mit 100km Durchmesser und 20 Km pro sec rein kommt.
Geht sich grad noch ein letzter Schnaps aus. Und dann is aus.
BAM..und weg..nix mehr da.. nix.
Keine Ideologie, keine Religion, keine Universität, kein Klopapier und nix was in diesem
Text hier irgend wen triggert, der wie verbissen nach dem hl.Gral oder dem Klopapier sucht..
und ohne Humor am liebsten den linken Fuß abhacken, beißen würde, weil es ihm fad, er blöd
oder verwirrt oder gebildet, ungebildet oder einfach nur fern gelenkt ist?
Und manche gacken am hohen Stuhl ihren 300 Meter Haufen unter sich, haben nix erfunden, malen
kein Bild, sind aber soooo froh, das das DEWAIIIS für sie denkt und lenkt.
( ich empf. Walther PPK..geht schneller und man spart 300 Meter Haufen)
Wenn aber ein Virus ( unsere selbstherrliche alles fressende und zu scheißende Zivilisation)
den Planeten langsam unbrauchbar macht, und dann an den Folgen krepiert, dann macht das auch nix,
weil jene Spezies oder mehre, die wir mit Gift und Chemie von unseren Feldern gebombt haben, das Zeug inzwischen lieben.
Und die werden wh auf der Cheopspyramide rumkrabbeln, weil die bis zum Hals im Urwald steht.
In 100.000 Jahren.
Der für einen Besucher, der bis hier her käme ( Centauri Prime.. wenn, grad noch machbar.) wh absolut
giftig und tödlich ist.
2023 sitzt man Erhaben und guckt wie grad der letzte Baum umgeschnitten wird.
UND DAS IST ALLES? ( bisserl gar peinlich)
Mahlzeit: es gibt SOYLENT BLAU.. ( die unsere gute Kantine)
Und ab morgen Urlaub. Habts EUCH Lieb, euch verbindet die LIEBE ZUR KAMERA
EURE VIELFALT UND das ihr das was IHR DA MACHT GERNE MACHT!
cantsin hat geschrieben: ↑Sa 15 Jul, 2023 17:13
Bei diesem Hintergrund muss man erst recht davon ausgehen, dass McKay "Up!" als klimaaktivistischen Film gedreht, aber nicht geschafft hat, dem Publikum seine Botschaft/Parabel verständlich genug zu machen.
Wie kommst du darauf? Es ist doch ziemlich offensichtlich...
Der Film wurde fast überall, und auch hier (am Anfang dieses Threads) als Polit- und Mediensatire gelesen, der die Verblödung der Menschheit karikiert, einen Katastrophenfall abzuwenden. Foristen/Kommentatoren (auch auf IMDB) bestehen darauf, dass er nicht spezifisch über den Klimawandel geht, sondern die Kometenkatastrophenfilm-Genregeschichte von "Armageddon" und "Deep Impact" fortschreibt - siehe dazu dann auch die passenden Fernseh-YouTube-Videos in denen Astronomen interviewt werden, wie realistisch die Kometen-Katastrophe in dem Film dargestellt wird, oder kontroverse Reddit-Debatten darüber, ob der Film nun über den Klimawandel gehe oder nicht.
Dass der Komet als Metapher für den Klimawandel gedacht war, kam also beim Publikum nicht klar genug an. Er ist auch eine ziemlich schlechte Metapher, weil ein großer Kometeneinschlag Leben auf dem Planeten schlagartig auslöschen würde, während der Klimawandel ein vergleichsweise schleichender [und sich über Jahrhunderte/Jahrtausende abspielender] Prozess ist, der zum graduellen Aussterben von Arten führt, die sich nicht anpassen können.
Dass der Regisseur des Films im Aufsichtsrat der Geldgeber von "Letzter Generation" und "Extinction Rebellion" sitzt, ist ein weitaus eindeutigeres Statement....
cantsin hat geschrieben: ↑Mi 19 Jul, 2023 01:15
Der Film wurde fast überall, und auch hier (am Anfang dieses Threads) als Polit- und Mediensatire gelesen, der die Verblödung der Menschheit karikiert, einen Katastrophenfall abzuwenden. Foristen/Kommentatoren (auch auf IMDB) bestehen darauf, dass er nicht spezifisch über den Klimawandel geht, sondern die Kometenkatastrophenfilm-Genregeschichte von "Armageddon" und "Deep Impact" fortschreibt
Ich finde nicht dass sich das alles ausschließt, im Gegenteil: es geht ja nicht einfach um die Katastrophe und Max Mustermann, sondern iirc hauptsächlich um Medien und Politik. Und bei letzterem ja in speziellen um die zeitgenössische amerikanische Politik, das wird auch nicht jeder Hinz und Kunz auf dem Planeten zu 100% nachvollziehen können*, erst recht nicht in vllt 30 Jahren (wobei... Geschichte wiederholt sich).
Und die Armageddon/Deep Impact Verknüpfung ist quasi die Kirsche auf der Torte. Nach dem Motto "für jeden ist was dabei".
markusG hat geschrieben: ↑Mi 19 Jul, 2023 07:38
Nach dem Motto "für jeden ist was dabei".
Genau deshalb verfehlt der Film sein Ziel, weil er eine unscharfe Metapher/Allegorie verwendet und dadurch sein Publikum verwirrt. Denn die Aussagen der Macher sind eindeutig:
"“It’s the biggest story in human history and yet you can go through the TV channels on the news and never hear anything about it,” Adam McKay declares about the day he and co-writer David Sirota came up with the initial idea behind his Netflix satire “Don’t Look Up.” That simple conversation between the two men snowballed into the idea that spawned the dark comedy about the end of the world.
“We were commiserating about the lack of coverage of the climate crisis and he said, ‘Oh yeah, it’s like an asteroid is going to hit earth and no one cares,’ and I was like, ‘That’s it!'” McKay recalls of that fateful lightbulb moment."
1. in welchem Universum hört man im TV und in den News nix von "Climate Change".
(you can go through the TV channels on the news and never hear anything about it)?
2. Wo genau sollen die "satirischen" Elemente sein, die den Film angeblich zur Satire machen?
markusG hat geschrieben: ↑Mi 19 Jul, 2023 07:38
Nach dem Motto "für jeden ist was dabei".
Genau deshalb verfehlt der Film sein Ziel, weil er eine unscharfe Metapher/Allegorie verwendet und dadurch sein Publikum verwirrt. Denn die Aussagen der Macher sind eindeutig:
"“It’s the biggest story in human history and yet you can go through the TV channels on the news and never hear anything about it,” Adam McKay declares about the day he and co-writer David Sirota came up with the initial idea behind his Netflix satire “Don’t Look Up.” That simple conversation between the two men snowballed into the idea that spawned the dark comedy about the end of the world.
“We were commiserating about the lack of coverage of the climate crisis and he said, ‘Oh yeah, it’s like an asteroid is going to hit earth and no one cares,’ and I was like, ‘That’s it!'” McKay recalls of that fateful lightbulb moment."
Genau deshalb verfehlt der Film sein Ziel, weil er eine unscharfe Metapher/Allegorie verwendet und dadurch sein Publikum verwirrt. Denn die Aussagen der Macher sind eindeutig:
Na, IMHO war dieser "lightbulb moment" ein ziemlicher Rohrkrepierer...
Wie kommst du eigentlich darauf, dass der Film ein Rohrkrepierer war? Er ist immernoch auf Platz 2 der meist gestreamten Filme auf Netflix.
Lies mal genau, was ich oben geschrieben habe. Ich habe nicht behauptet, dass der Film quotentechnisch ein Rohrkrepierer war, sondern dass der vermeintliche Erleuchtungsmoment ("light bulb moment") des Regisseurs und Drehbuchautors, einen Kometeneinschlag als Metapher/Allegorie/Parabel für den Klimawandel zu verwenden, ein inhaltlicher Rohrkrepierer war.
(Der aber wiederum quotentechnisch geholfen haben durfte. Hätte das gesamte Publikum die beabsichtigte politische Botschaft des Film begriffen, hätte sich wahrscheinlich die Hälfte über dessen "wokeness" aufgeregt und abgeschaltet.)
Wie kommst du eigentlich darauf, dass der Film ein Rohrkrepierer war? Er ist immernoch auf Platz 2 der meist gestreamten Filme auf Netflix.
Lies mal genau, was ich oben geschrieben habe. Ich habe nicht behauptet, dass der Film quotentechnisch ein Rohrkrepierer war, sondern dass der vermeintliche Erleuchtungsmoment ("light bulb moment") des Regisseurs und Drehbuchautors, einen Kometeneinschlag als Metapher/Allegorie/Parabel für den Klimawandel zu verwenden, ein inhaltlicher Rohrkrepierer war.
(Der aber wiederum quotentechnisch geholfen haben durfte. Hätte das gesamte Publikum die beabsichtigte politische Botschaft des Film begriffen, hätte sich wahrscheinlich die Hälfte über dessen "wokeness" aufgeregt und abgeschaltet.)
Auch das würde ich nicht unterschreiben. Ich denke, bei den meisten Leuten ist das schon so angekommen wie es auch gemeint war. Der Film hatte zudem das "Glück", dass der Umgang mit Medien, Wissenschaft und Fakten perfekt zur Corona-Zeit gepasst hat, in die er zufällig gefallen ist. Der Hintergrund funktioniert fast genauso gut wie der Klimawandel.
Und der light bulb moment sollte ja nicht unbedingt beim Zuschauer einsetzen, weil das Thema ja sowieso recht offensichtlich war. Der light bulb Moment war eher für den Regisseur selbst wichtig, zumindest laut dem verlinktem Interview.
Frank Glencairn hat geschrieben: ↑Mi 19 Jul, 2023 08:58
1. in welchem Universum hört man im TV und in den News nix von "Climate Change".
(you can go through the TV channels on the news and never hear anything about it)?
In Amerika dürfte das zumindest auf Fox News so sein. Ausserdem wurde das Drehbuch des Films vor der Pandemie, also ca. 2018 geschrieben. Da müsste man mal mit einer Zeitmaschine zurückgehen und durch amerikanische Nachrichtensender zappen, ob die damals das Thema wirklich auf dem Schirm hatten.
2. Wo genau sollen die "satirischen" Elemente sein, die den Film angeblich zur Satire machen?
Die von Meryl Streep gespielte Präsidentin und ihr Sohn als Parodie der Trump-Familie, der von Mark Rylance gespielte Tech-Unternehmer als Parodie von Elon Musk, die Morning Show als Parodie/Satire der amerikanischen Nachrichtenmedien etc.etc.
Aber ich gebe Dir völlig recht, dass das alles viel zu unscharf ist.
Zuletzt geändert von cantsin am Mi 19 Jul, 2023 09:50, insgesamt 1-mal geändert.
cantsin hat geschrieben: ↑Mi 19 Jul, 2023 09:28
(Der aber wiederum quotentechnisch geholfen haben durfte. Hätte das gesamte Publikum die beabsichtigte politische Botschaft des Film begriffen, hätte sich wahrscheinlich die Hälfte über dessen "wokeness" aufgeregt und abgeschaltet.)
Viele Amis haben ja bis heute nicht den eigentlichen Sinn von "Born in the USA" verstanden - und die Amis haben kein exklusives Anrecht auf das Holzbrett vorm Kopf...da bin ich immer noch baff, daß man seine Message heutzutage noch so schwammig formuliert.
Ich persönlich fand den Film insgesamt recht kurzweilig und hab ihn mehrmals gesehen, auch wenn eher wegen der SCI-Fi Prämisse und der kranken Vergötterung von Promis, "Technologie-Priestern" und Medienhypes generell.
Ich halte es mit George Carlin: "When you're born you get a ticket to the freak show. When you're born in America, you get a front row seat." Nur, daß man heutzutage Amerika auch mit der Welt gleichsetzen kann.
DKPost hat geschrieben: ↑Mi 19 Jul, 2023 09:37
Auch das würde ich nicht unterschreiben. Ich denke, bei den meisten Leuten ist das schon so angekommen wie es auch gemeint war.
Sieh Dir doch nur mal einige Kommentare hier am Anfang dieses Threads an, User-Rezensionen auf IMDB, Diskussionen auf ReddIt... Es gibt zumindest eine lautstarke Fraktion, die davon überzeugt ist, dass der Film wenn überhaupt den Klimawandel nur als eines von vielen Themen hat.
Der Film hatte zudem das "Glück", dass der Umgang mit Medien, Wissenschaft und Fakten perfekt zur Corona-Zeit gepasst hat, in die er zufällig gefallen ist. Der Hintergrund funktioniert fast genauso gut wie der Klimawandel.
Ja, und da zeigt sich ja die Unschärfe und das Scheitern der beabsichtigten Satire. Eine Pandemie ist zwar eine temporäre starke Disruption, aber der Klimawandel kann wirklich die Menschheit auslöschen - worüber der Film letztlich geht. Woran aber die Satire vor allem scheitert, ist, dass man als Zuschauer (ähnlich wie in "Idiocracy") über die Dummheit der überdrehten Charaktere lacht, sich selbst aber nicht angesprochen fühlt bzw. denkt, dass man drübersteht und nicht gemeint ist.
macaw hat geschrieben: ↑Mi 19 Jul, 2023 09:43
Viele Amis haben ja bis heute nicht den eigentlichen Sinn von "Born in the USA" verstanden - und die Amis haben kein exklusives Anrecht auf das Holzbrett vorm Kopf [...]
Gilt übrigens im gleichen für das Buch American Psycho von Brett Easton Ellis. Da hat auch so gut wie niemand kapiert, dass es sich um eine Satire handelt, selbst diejenigen nicht die das Buch verfilmt haben und es zu einem Serienkiller-Thriller verhunzten.
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