Mag sein. Wenn Mars Attacks und Deep Impact ein Baby hätten, wäre es Don't Look Up. Kein Genrefilm. Für Satire, wie du sagst, von der Realität überholt, für einen Thriller zu überdreht.
Haben sicher einige.
Wo die auf dem Planeten landen und nackt aus dem Kälteschlaf...?
Untergangs und Apoklalypse Prediger kommen in immer den selben Wellen - so sicher und vorhersehbar, wie das Amen in der Kirche - wie auch die entsprechenden Messiase mit ihren immer gleichen Erlösungsversprechen - Geschichte mag sich nicht genau wiederholen, aber sie reimt sich.Axel hat geschrieben: ↑Mo 03 Jan, 2022 11:57 Ich glaube, dass ein großer Anteil der Misere mit Covid und dem Klimawandel mit einer unbewussten Todes- bzw. Untergangssehnsucht zusammenhängt. Menschen lieben die Sicherheit des Endes, nicht so sehr die Unwägbarkeiten des Lebens. Ein ungewisser Ausgang ist ihnen das Grauen. This is the end, my only friend.
McKay war eigentlich der richtige für diesen Stoff - siehe auch seine Arbeiten "Vice" (über Dick Cheney) und "Succession" (faktisch ein Porträt des Murdoch-Clans). Sein nächstes politisches Projekt, der Film "Bad Blood" über die gerade vor Gericht stehende Schwindel-Startup-Unternehmerin Elisabeth Holmes, ist momentan in der Produktion und wird wieder Jennifer Lawrence in der Hauptrolle haben.Axel hat geschrieben: ↑Mo 03 Jan, 2022 22:34 Wie The Big Short ist Don‘t Look Up zum Teil ein politischer Film. Die Verpackung als Mainstream-Komödie ist die eine Seite, die andere ist die des behandelten Themas. Was meint ihr? Welcher Regisseur hätte es besser angepackt? Sidney Lumet (bestimmt ein McKay-Vorbild, wenn ich an Anchorman denke)? Costa-Gavras?
Die negative, aber eigentlich eher verhaltene Kritik hier im Forum und anderswo hat dann vielleicht bei dir dazu geführt, dass deine Erwartung gedämpft wurde. Es kann auch nicht schaden, den Film ein zweites Mal zu gucken, um die von dir erwähnten Eastereggs besser würdigen zu können. Oder gezielt zu spoilern, denn auch das hilft ja, falsch hohe Erwartungen vorab zu korrigieren.Funless hat geschrieben: ↑Di 04 Jan, 2022 02:31
Aus meiner Sicht ein sehr sehenswerter Film, eine sehr sehenswerte Satire auf die man allerdings auch bereit sein muss sich darauf einzulassen indem man (und jetzt kommt das eigentlich schwierige) ihn sich ohne große Erwartungshaltung anschaut. Dann "funktioniert" er auch am besten, denn dann beginnt man, spätestens am Ende des Films, auch zu reflektieren.
Der einzige Humor, der mich alleine zum Lachen bringt, ist zum Beispiel der des Atheismus-Cartoonisten DarkMatter2525 (auf Youtube). Das zeigt, dass der große Freud Recht hatte, als er sagte, dass Witze weltanschauliche Aussagen sind und dass es deshalb keinen Humor für jedermann gibt. Ansonsten lass ich mich gern von Lachen anstecken, und da kann es gar nicht alberner sein, zum Beispiel Austin Powers oder die Wayans-Brüder. Hier ist eine Review, bei der die Reviewer sich schlapp lachen, da muss ich dann mitlachen.
Mann muss wissen, dass ich mir bereits seit einigen Jahren angewöhnt habe Filme und Serien grundsätzlich ohne große Erwartungshaltung anzuschauen. Liegt vielleicht daran, dass ich gefühlt schon unendlich viel AV Content jeglicher Art konsumiert habe. Oder einfach nur an meinem fortgeschrittenem Alter als Ü50'er und deswegen das ziemlich relaxter angehe, als ich es in jüngerem Alter tat. Klar empfinde ich nach wie vor eine Art von Vorfreude wenn es um AV Content geht bei dem ich wegen irgendetwas davon, bzw. darin ein Fanboy bin. Aber eine Erwartungshaltung per se (weder gut noch schlecht) habe ich nicht. Gleichermaßen gilt es für Kritik die ich im Vorfeld hier oder woanders lese. Ich nehme es zur Kenntnis, aber mein letztendliches Urteil bilde ich mir dann selbst.Axel hat geschrieben: ↑Di 04 Jan, 2022 05:37Die negative, aber eigentlich eher verhaltene Kritik hier im Forum und anderswo hat dann vielleicht bei dir dazu geführt, dass deine Erwartung gedämpft wurde.Funless hat geschrieben: ↑Di 04 Jan, 2022 02:31
Aus meiner Sicht ein sehr sehenswerter Film, eine sehr sehenswerte Satire auf die man allerdings auch bereit sein muss sich darauf einzulassen indem man (und jetzt kommt das eigentlich schwierige) ihn sich ohne große Erwartungshaltung anschaut. Dann "funktioniert" er auch am besten, denn dann beginnt man, spätestens am Ende des Films, auch zu reflektieren.
Perlman ist eigentlich nicht die dedizierte Karrikatur von Willis aus Armageddon, sondern die Karrikatur von allen hemdsärmeligen Weltrettungshelden, die in fast jedem Weltuntergangsfilm Hollywoods mit coolen One-Liner den Karren aus dem Dreck ziehend für das heißersehnte Happy-End sorgen. Die Einstellungen bei Pearlmans Mission sind eher eine Allegorie auf Armageddon der wiederum stellvertretend den Heldensülz pervertierend auf die Spitze getrieben hat.
Wie in meinem vorherigen Post erwähnt, handelt es sich bei Don't Look Up um eine Satire, allerdings um eine sehr spezielle. Little Britain oder Stromberg etc. sind auch Satire die allerdings stärker auf Komödie fokussiert sind. Zu der Sorte gehört Don't Look Up IMHO allerdings nicht, sondern sehe ich den Film eher auf gleicher satirischer Ebene wie RoboCop und Starship Troopers sowie American Psycho (das Buch, nicht die Verfilmung!).Axel hat geschrieben: ↑Di 04 Jan, 2022 06:58
Ich verstehe, was zünden sollte, was aber bei mir nur sehr gebremst gezündet hat. Es ist wohl so, dass etwa 20% der Dialoge improvisiert sind (aus einer Featurette) und man die Komik an sich selbst probiert hat. Billy Wilder sagte mal, eine Komödie zu drehen sei eine todernste Angelegenheit. Wenn auf dem Set gelacht würde wäre das ein Garant dafür, dass der Witz auf der Leinwand verpufft.
Tja, dann ist genau dies das Scheitern des Films. Denn auch von den Machern gibt's dazu eindeutige Aussagen:
Dass ist ein Missverständnis. Ich schrieb nur, ich kann nachvollziehen, warum jemand den Film nicht komisch findet. Der Humor ist, um es gelinde auszudrücken, eher schwarz.
Jetzt hast du/habt ihr mit meinen Formulierungen dasselbe Problem. Ich hab euch auf dem falschen Ohr erwischt, die Ironie wurde überhört.Darth Schneider hat geschrieben: ↑Do 06 Jan, 2022 09:22 @Axel
Ist doch nur ein Film ?
Warum sich ein Kopf machen ?
Weil der Film ist ein Spiegel unserer aktuellen Kultur und Gesellschaft.
Gruss Boris