Es gibt zwar diverse Super 8-Apps für Smartphones, die den 8mm-Look via Filter imitieren, und es gibt die 8mm-Kornsimulation von FilmConvert. Hier aber ein Versuch, sich der Sache mal mehr im Sinne des Erfinders zu nähern: Mit einer EOS-M + MagicLantern, die 720p Raw-Video im Sensor-Crop aufnimmt. Man landet dann bei einer effektiven Sensorgröße von 4x3mm, die Normal 8mm-Film entspricht.
Hier ein Video, das ich mit diesem Kamerasetup + einem adaptierten Schneider Optivaron 6-66mm/1.8 (ursprünglich an der Leicina Special Super 8-Kamera) sowie einem kleinen Braun-Bruststativ aus Super 8-/Nizo-Zeiten gedreht habe. Bewusst mit Zooms, Wacklern etc. im Stil von 70er/80er Jahre-Amateurfilmen:
Das ganze in Resolve geschnitten und farbkorrigiert, ohne den Look künstlich auf Film zu trimmen. (Und auch ohne künstliches Filmkorn, sondern im Gegenteil sogar Neat Video-Entrauschung von Schwachlichtaufnahmen und verrauschten Schatten bei Aufnahmen mit hohem Kontrastumfang, bei denen die Spitzlichter geschützt wurden. Ich hatte die Kamera aus Mangel an Erfahrung hier eher wie eine BM Pocket belichtet und musste anschliessend lernen, dass der Spielraum/Dynamikumfang des Materials doch erheblich begrenzter ist - das ist halt der Unterschied zwischen digitalem Super16 und 8mm...)
Angenehmer Nebeneffekt des 720p-Crops der EOS-M ist, dass wegen der schnelleren Sensorauslesung der Rolling Shutter praktisch verschwindet, weshalb auch die unruhige Handkamera besser funktioniert.
(EDIT: Aller Ton kameraintern aufgenommen, mit doch erstaunlich guter Qualität. Allerdings läuft bei der gehackten EOS-M der MLV-Ton nicht perfekt synchron, sondern i.D.R. länger - manchmal auf mittendrin abgeschnitten. raw2cdng konnte den Ton daher nicht korrekt bzw. nur fragmentarisch extrahieren, was ich dann nachgeholt habe, indem ich per ffmpeg aus allen MLV-Dateien wav-Dateien extrahiert habe und die in der Resolve-Timeline händisch an jeden Clip zugefügt habe.)