Tonaufnahme und -gestaltung Forum



Tonaufnahme für kleine Produktvideos. Welche Variante ist die beste?



Fragen zur Tonaufzeichnung, Ausrüstung (Mikros etc.), aber auch zu gestalterischen Aspekten.
Antworten
Nihty
Beiträge: 10

Tonaufnahme für kleine Produktvideos. Welche Variante ist die beste?

Beitrag von Nihty »

Hallo,

wir möchten kleine Produktvideos für einen Online Shop drehen. Mit den Bildern sind wir zufrieden, beim Ton mangelt es.

Welches Equipment ist vorhanden?
Canon 60D
Richtmikrophon Sennheiser MKE 400

Was wollen wir?
Keine professionelle Qualität sondern halbwegs solide Produktvideos mit einem ordentlichen Ton in einem vertretbaren Budgetrahmen.
Ganz wichtig: das ganze soll möglichst einfach gehalten werden!

So weit wie ich mich nun belesen habe, gibt es ja mehrere Möglichkeiten.
1. Das MKE per Tonangel näher ran. Ist sicherlich die günstigste Variante. Aber ich bezweifle, dass es eine signifikante Verbesserung gibt.
2. Ansteckmikros und per Zoon H4N aufzeichnen. Da schreckt mich schon wieder die Arbeit ab, dass die Tonspur extra bearbeitet werden muss.
3. Das wurde in einem Video Podcast als ultimative Lösung empfohlen: Sennheiser EW 100 http://www.thomann.de/de/sennheiser_ew_ ... 3eband.htm
Brauch man dafür auch einen Audirecorder oder kann man den Ton direkt in der Kamera aufnehmen?
Sprengt eigentlich den Budgetrahmen aber wenn es die einfachste und beste Lösung ist, dann soll es eben so sein...

Viele Grüße



thos-berlin
Beiträge: 2446

Re: Tonaufnahme für kleine Produktvideos. Welche Variante ist die beste?

Beitrag von thos-berlin »

Warmum nennst Du nicht die Variante "Ansteckmikro an Kamera ?" Das ist aus meiner Sicht die einfachste Lösung.

EW ist Funk. Das ist mit Kanonen auf Spatzen geschossen und eine separate Aufnahme bringt nichts, wenn das Kernproblem im Mirkofonanstand besteht....
Gruß
thos-berlin



Pianist
Beiträge: 8459

Re: Tonaufnahme für kleine Produktvideos. Welche Variante ist die beste?

Beitrag von Pianist »

Nihty hat geschrieben:wir möchten kleine Produktvideos für einen Online Shop drehen. Mit den Bildern sind wir zufrieden, beim Ton mangelt es.
Steht da jemand vor der Kamera und erklärt ein Produkt, welches er in der Hand hält? Dann würde ich wohl ebenfalls zu einem vernünftigen Ansteckmikrofon raten. Bin zwar kein Fan von Ansteckern, ist in dieser Situation aber das kleinste Übel.

Matthias
Filmemacher für besondere Aufgaben



beiti
Beiträge: 5151

Re: Tonaufnahme für kleine Produktvideos. Welche Variante ist die beste?

Beitrag von beiti »

Nihty hat geschrieben: 1. Das MKE per Tonangel näher ran. Ist sicherlich die günstigste Variante. Aber ich bezweifle, dass es eine signifikante Verbesserung gibt.
Aber hallo! Ein Mikrofon näher an die Schallquelle zu bringen, nützt fast immer was. Die Frage ist nur, wieviel näher hier möglich ist, ohne im Bild zu stören. Je nach Umgebung kommt beim MKE400 auch noch das Problem der asymmetrischen Verbindung hinzu.



holger_p
Beiträge: 847

Re: Tonaufnahme für kleine Produktvideos. Welche Variante ist die beste?

Beitrag von holger_p »

Hier wäre es erst mal wichtig zu wissen, was ihr für Produktvideos dreht. Und was akustisch eingefangen werden muss.

Ist es der Ton oder die Geräusche, den ein Produkt von sich gibt? Oder ist da ein Sprecher im Bild mit dem Produkt in der Hand? Oder wird ein Produkt gezeigt und eine Stimme aus dem Off soll einige dazu erklären?

Je nach Variante wäre es auch noch wichtig zu wissen, wo ihr das Ganze dreht. Die akustischen Eigenschaften eines Raums sind ja wichtig.

Mangels funktionierender Glaskugeln (Marktlücke !!!) sind wir da auf Infos angewiesen.


Gruß Holger



Nihty
Beiträge: 10

Re: Tonaufnahme für kleine Produktvideos. Welche Variante ist die beste?

Beitrag von Nihty »

Hallo,

gut das ich in das Forum gekommen bin, hier fühlt man sich gut aufgehoben.
Ein "Schauspieler" stellt das Produkt im Bild vor. Das Produkt gibt keine Geräusche von sich.
Gedreht wird in einem 50 m² Büro.
Wie gesagt, es muss nicht professionell sein, solide reicht aus.

Ansteckmikro an Kamera, daran hatte ich nicht gedacht. Ist vielleicht die Variante mit dem besten Kosten/Nutzen Faktor.
Welches könnt Ihr in der mittleren Preisklasse empfehlen?

Eine Frage noch zu den Sennheiser EW 100. Im Prinzip ist es das gleiche wie ein Ansteckmikro?
Es kann an die Kamera oder an einen Audiorekorder wie den Zoon angeschlossen werden?

Viele Grüße



domain
Beiträge: 11062

Re: Tonaufnahme für kleine Produktvideos. Welche Variante ist die beste?

Beitrag von domain »

Ein Lavaliermikro über ein mehrere Meter langes Kabel in Räumen mit Elektrosmog wird nur über ein symmetrisches XLR-System funktionieren.
Besser ein Sennheiser Funkmikro verwenden, dann ist die ungeschützte Leitung zur Kamera oder zum Fieldrecorder ausreichend kurz.
Mir ist früher in Innenräumen nie eine störungsfreie Aufnahme mit langen Kabeln über Klinkenanschluss gelungen.



beiti
Beiträge: 5151

Re: Tonaufnahme für kleine Produktvideos. Welche Variante ist die beste?

Beitrag von beiti »

domain hat geschrieben:Ein Lavaliermikro über ein mehrere Meter langes Kabel in Räumen mit Elektrosmog wird nur über ein symmetrisches XLR-System funktionieren.
Symmetrische Übertragung lässt sich relativ preiswert erreichen, indem man z. B. dieses Ding auf 3,5-mm-Klinkenausgang umbaut.

Allerdings wird man nicht so leicht ein Lavaliermikrofon finden, das batteriegespeist ist und einen symmetrischen Ausgang hat.



holger_p
Beiträge: 847

Re: Tonaufnahme für kleine Produktvideos. Welche Variante ist die beste?

Beitrag von holger_p »

Bei den Ansteckmikrofonen gibt es irgendwie keine echte Mittelklasse. Es gibt billig und es gibt teuer. Dazwischen gibt es sehr viele mittelpreisige Exemplare, die speziell für Taschensender (Drahtlos) konzipiert werden, einen dafür speziellen Stecker haben und eine nicht ganz normgerechte Speisung brauchen.

Für erste Versuche, ob ein Ansteckmikrofon den Klang nach vorn bringt, reicht ein billiger Vertreter: Das Unitech DM-230. Gibts meist in einer Variante mit 6m Kabel, 3,5mm Stecker und einem Speiseadapter mit 6,3 Klinkenstecker. Kostet je nach Bezugsquelle zwischen 5 und 10 Euro (plus Versandspesen) und ist in Videoamateurkreisen recht beliebt. Es ist gemessen am Preis ein super Mikrofon.

Im Preisbereich zwischen 20 und 40 Euro gibt es noch einige Modelle, viele davon bei Monacor. Am interessantesten ist meiner Meinung nach aber das Audio Technica ATR3350. Hier in Deutschland eher unbekannt und nur im Versand zu bekommen, ist es in den USA deutlich beliebter. Auch dieses Mikrofon ist ideal für Video und Anschluss direkt an der Kamera. Es hat 6m Kabellänge.

Wenn es noch besser werden soll, dann kommt man in die Region um 200 Euro, da gibt es dann wieder eine breitere Auswahl. Dazwischen gibt es praktisch nichts.

Für ein kabelgebundenes Ansteckmikrofon würde ich nicht so viel Geld ausgeben wollen, denn die Gefahr, dass es bei unachtsamen Umgang kaputt geht, ist relativ hoch. Alle die sowas professionell einsetzen berichten von einem mehr oder weniger hohen Verschleiss und raten von den ganz teuren Modellen ab.

Kabellänge: So kritisch ist die nicht. Allerdings sollte ein Mikrofon nehmen, was gleich ein langes Kabel dran hat. Wenn man verlängert, fallen in der Tat Probleme durch die asymmetrische Übertragung auf.



Gruß Holger



funkytown
Beiträge: 1180

Re: Tonaufnahme für kleine Produktvideos. Welche Variante ist die beste?

Beitrag von funkytown »

Für guten Ton braucht man ein gutes Mikrofon, so einfach ist es manchmal.

Ich habe sowohl mit dem Rode Lavaliermikrofon: http://www.thomann.de/de/rode_lavalier.htm, als auch mit NTG-2 auf der Kamera bzw. zum Angeln sehr gute Erfahrungen gemacht.

Beim NTG-2 empfiehlt sich (vor allem bei Aufnahmen mit der Kamera) noch ein Mic-Verstärker, wie diesen hier zum Aufstecken: http://digitalaudioservice.de/triton-audio-fethead.html

Praktisch beim Rode Ansteckmikro ist, dass man verschiedene Stecker bestellen kann für verschiedene Anschlüsse, also Miniklinke, Mini-XLR etc. Je nachdem ob Du direkt in die Kamera gehen willst, in ein Aufnahmegerät oder in einen Sender für ne Funkstrecke.

Beide kosten je 200 EUR. Drunter würde ich nicht gehen! Man hört einfach den Unterschied. Bedenke: Der Ton ist beim Video das allerwichtigste. Ein schlechtes Bild verzeiht man gerne mal. Ein schlechter Ton niemals.

Die billigen Mikros haben verschiedene Schwächen: zischende S-Laute, klingen zu krell oder zu dumpf etc. Da kannst Du noch so wild am EQ rumschrauben, das klingt einfach bescheiden.



holger_p
Beiträge: 847

Re: Tonaufnahme für kleine Produktvideos. Welche Variante ist die beste?

Beitrag von holger_p »

Über die bedingslose Rode-Gläubigkeit erstaunt mich hier immer wieder.

funkytown hat geschrieben:Für guten Ton braucht man ein gutes Mikrofon, so einfach ist es manchmal.
Ja, aber ab einer bestimmten Qualität ist bei jeder Steigerung abzuwägen, ob die noch sinnvoll ist.

Am Ende ist bei Mikrofonen auch noch immer der Faktor "Geschmack" dabei. Ein Mikrofon für Gesang ist z.B. auch immer ein Stück "Musikinstrument" mit einem eigenem Sound. So ist das Shure Sm58 sehr beliebt, obwohl es rein von den technischen Daten eher mies ist. Natürlich hat es gewisse Qualitäten, keine Frage. Sein verfälschender Sound besonders bei Nahbesang macht es so beliebt im Rock/Pop Bereich.

Statt eines Vorverstärkers würde ich eher zu einem kleinen Mischpult greifen - damit kann man auch gleich mit dem EQ den Sound etwas anpassen. Ein Pult mit einfachem "1 Knopf Kompressor" (Behringer oder Yamaha) sorgt gleich für eine bessere Verständlichkeit der Sprache. Eine gute Verständlichkeit sollte bei einem solche Video das "A und O" des Tons sein. Der Schauspieler soll nicht mit seiner Stimme betören, er soll das Produkt erklären und die Stimme soll angenehm aber unauffällig klingen.

Der Unterschied zwischen dem preiswerten Audio Technica und einem 200 Euro Ansteckmikro wird im Wesentlichen das Rauschen sein. Ob das wirklich noch hörbar ist, wenn man in einem Büroraum dreht, das wage ich zu bezweifeln.
funkytown hat geschrieben: Die billigen Mikros haben verschiedene Schwächen: zischende S-Laute, klingen zu krell oder zu dumpf etc. Da kannst Du noch so wild am EQ rumschrauben, das klingt einfach bescheiden.
Stimmt. Trifft auf die 2$ PC-Mics wirklich zu. Aber schon das billige Unitech klingt erstaunlich brauchbar.

Ich würde mal mit einem preiswerten Ansteckmikrofon ausprobieren, ob ein Ansteckmikrofon die Qualität des Tons signifikant verbessert und ob es praktikabel ist. Muss sich der Präsentator zu sehr bewegen, kann es ja auch sein, dass so ein Mikrofon Störgeräusche von der bewegten Kleidung auffängt - dagegen hilft auch ein "Rode" Aufdruck auf dem Mikrofon nicht.

Im nächsten Schritt kann man überlegen, ob die Qualität des preiswerten Mikrofons ok ist oder ob man doch ein paar hundert Euro investiert. In der Preisklasse bis 400 Euro wären dann folgende Mikros beliebt:

Shure WL93: Beliebt, weil super verständlicher Klang. Leider nur mit TQG Steckverbinder für Drahtlossender von Shure oder Sennheiser verfügbar. Mit 125 Euro auch sehr günstig. Als WL93T auch hautfarben zu bekommen. Für TQG gibt es Speiseadapter, um so ein Mikrofon kabelgebunden zu nutzen.

Shure SM11: Kostet 149 Euro, hat ein kurzes Kabel und einen XLR Stecker sowie eine Gürtelklammer für die Steckverbindung. Wie gut oder schlecht es ist, ließ sich nicht in Erfahrung bringen.

DPA 4060 FM: Das gibt es auch in "Hautfarbe", kann dann eingeschminkt werden. Absolutes Profilager, wird fast ausschließlich im Bereich Theater und Show eingesetzt. Neben einer sehr guten Sprachverständlichkeit ist es nämlich auch besingbar! Preis ab 330 Euro. Es gibt auch Sets mit diesen Mikrofonen und sogar Zubehör, um es als Grenzflächenmikrofon einzusetzen.

Alternative dazu wäre das Sennheiser MKE2 auch ein schweißreistenter Kandidat, der in verschiedenen Varianten verfügbar ist.

Auch sehr beliebt ist das Sennheiser MKE 40-EW, allerdings würde ich es aufgrund seiner Charakteristik (Bassanhebung, Niere) nicht als Ansteckmikrofon am Moderator benutzen wollen.

Mein Tipp, wenn jemand bereit ist, viel Geld auszugeben: Ein Mikro wählen, dass es auch in hautfarben gibt. Weil das im Regelfall "kampferprobte" Qualitätsware für den harten Einsatz auf Bühnen ist.


Gruß Holger



Nihty
Beiträge: 10

Re: Tonaufnahme für kleine Produktvideos. Welche Variante ist die beste?

Beitrag von Nihty »

Vielen Dank erst einmal für die Hilfe.
Ich habe das Audio Technica ATR3350 bestellt, mal sehen wie es sich macht. Könnte mir aber vorstellen, dass wir auf die Dauer doch den Ton extern aufzeichnen werden. Die Ansprüche sollen ja im Laufe der Zeit steigen ;)

Mit unseren 3 Baustrahlern werde ich wohl auf Dauer auch nicht glücklich werden, dazu erstelle ich später noch Thread.

Viele Grüße



holger_p
Beiträge: 847

Re: Tonaufnahme für kleine Produktvideos. Welche Variante ist die beste?

Beitrag von holger_p »

Nihty hat geschrieben: Ich habe das Audio Technica ATR3350 bestellt, mal sehen wie es sich macht.
Gib doch mal Bescheid, wie es sich bei Euch macht.

Dass man, wenn man auf den "Geschmack" gekommen ist, mehr Aufwand treiben kann, ist klar. Ist nur Ärgerlich, wenn man für einen Weg viel Geld ausgibt und dann feststellt, dass es der falsche Weg war.


Gruß Holger



guiri
Beiträge: 7

Re: Tonaufnahme für kleine Produktvideos. Welche Variante ist die beste?

Beitrag von guiri »

Hallo,

beim Kauf von Funkmikros würde ich unbedingt die geplanten Frequenzsperrungen beachten. Viele Funkmikros welche zur Zeit günstig verkauft werden, können höchst wahrscheinlich in 2-3 Jahren nicht mehr benutzt werden.

Was sprich dagegen, ein normales Ansteckmikrofon ohne Funk zu benutzen? Eventuell sogar ein kabelgebundenes Kopfbügelmikrofon aus dem Theater oder VAT Bereich...in den vergangenen Jahren hat sich ja selbst in TV Shows die alte Regel "niemals ein Mikro im Bild" gegen "besser Tonqualität" aufgehoben.

Gruss.



Nihty
Beiträge: 10

Re: Tonaufnahme für kleine Produktvideos. Welche Variante ist die beste?

Beitrag von Nihty »

Das Audio Technica ATR3350 ist wirklich sehr gut und für unsere Zwecke im Moment ausreichend.
Vielen Dank für die Tipps.



Nihty
Beiträge: 10

Re: Tonaufnahme für kleine Produktvideos. Welche Variante ist die beste?

Beitrag von Nihty »

Die ersten Erfahrungen sind gesammelt, jetzt wollen wir uns weiter verbessern. Deshalb habe ich ein Zoom H4N bestellt, dazu noch zwei Fragen:
1. Wie sieht der Workflow aus? Im Moment drehen wir die 1 Minuten Videos in 2-3 Szenen. Dazu wiederholen wir jeden Szene ein paar Mal, eben so lange bis es uns einigermaßen gefällt. Die Szenen die wir nicht verwenden werden sofort von der Kamera gelöscht.
Lässt man bei externen Tonaufnahmen die Kamera und den Zoom komplett durchlaufen und macht sich dann Notizen welche Szenen verwendet werden?
Oder sollten nur die Szenen auf Kamera und Zoom bleiben die später verwendet werden?

2. Das Lavalier Mikro schließe ich direkt an den Zoom H4N an richtig?

Viele Grüße



carstenkurz
Beiträge: 5079

Re: Tonaufnahme für kleine Produktvideos. Welche Variante ist die beste?

Beitrag von carstenkurz »

Im allgemeinen löscht man nichts vor Ort, sondern erst nach Sichtung am PC.

Das AT Mikro an den Zoom anschließen, ja. Je nach Umständen könnte man das Signal auch aus dem Zoom raus und wieder in die Kamera einspeisen. Man hat dann zwei Aufnahmen, davon eine schon synchron. Macht u.U. die Aussteuerung etwas aufwendiger. Ich halte den Zoom nur für diese Anwendung für sinnlos.

- Carsten
and now for something completely different...



Nihty
Beiträge: 10

Re: Tonaufnahme für kleine Produktvideos. Welche Variante ist die beste?

Beitrag von Nihty »

carstenkurz hat geschrieben:Ich halte den Zoom nur für diese Anwendung für sinnlos.
Ich dachte durch Einsatz des Lavalier Mikros am Zoom wird die Aufnahmequalität ganz erheblich verbessert.
Ist das falsch?

Viele Grüße



carstenkurz
Beiträge: 5079

Re: Tonaufnahme für kleine Produktvideos. Welche Variante ist die beste?

Beitrag von carstenkurz »

Warum sollte es das? Die Mikrofonverstärker im Zoom sind nicht gerade die Creme de la Creme der Schaltungstechnik. Sicher besser, als direkt über Kamera, aber für 300 Euro kann man sich auch sinnvollere Investitionen denken, um dieses Ziel zu erreichen. Der Zoom ist als portabler Rekorder sicher flexibler, aber wenn es nur um das von Euch vorgezeichnete Szenario geht, hätte man das Geld eher in ein besseres Lavalier und/oder einen hochwertigen Mikrofonvorverstärker gesteckt, ggfs. kleines Mischpult.
Mit LinePegel in die Canon, und dann muss man nicht synchronisieren.

Großer Nachteil am AT ist immer noch das sehr lange, unsymmetrische Kabel, egal, wo rein man dann damit geht. Für die Hälfte des Geldes hätte man schon eine passable Funkstrecke mit Lavalier kriegen können, AKG WMS 40 mini, oder Line6, z.B. Kein Kabel mehr, mit Linepegel in die Canon, kein Rauschen mehr.


Statt dessen laufen alle wie die Lemminge dem H4(n) hinterher ;-)

Habt Ihr irgendein Video mit der aktuellen Konfiguration (AT Lavalier direkt in die Canon?), damit man sich das mal anschauen/hören kann?


- Carsten
and now for something completely different...



Nihty
Beiträge: 10

Re: Tonaufnahme für kleine Produktvideos. Welche Variante ist die beste?

Beitrag von Nihty »

Hier ist ein Beispielvideo:


Ist das erste Video, dass wir als Video Newsletter vorgestellt haben. Der Sprecher spricht noch etwas undeutlich aber er arbeitet daran ;)

Um die Qualität des Videos zu verbessern, ist auch ein Green Screen geplant, hätte ich vielleicht dem Zoom vorziehen sollen...

Viele Grüße



TomStg
Beiträge: 3470

Re: Tonaufnahme für kleine Produktvideos. Welche Variante ist die beste?

Beitrag von TomStg »

Solange die Produkt-Info allein im Mäusekino von yt, vimeo usw über schrottige PC-Lautsprecher läuft, kannst Du bei Deinem bisherigen Tonequipment bleiben.

Zur Verbesserung des Sounds würdest Du schon ne Menge - zum Nulltarif - erreichen, wenn Du - neben möglichst kleinem Mikroabstand zum Sprecher - in Deiner Schnittsoftware beim Ton einen Equalizer-Effekt drauflegst. Damit erhöhst Du die Frequenzen ab ca 8000 khz aufwärts um ca 3-6 db. So hebst Du zwar auch das Rauschen an, aber das spielt bei PC-Lautsprechern kaum eine Rolle. Ausserdem kannst Du ausprobieren, ob sich mit einem zusätzlichen leichten Compressor-Effekt die Verständlichkeit weiter verbessern lässt.



carstenkurz
Beiträge: 5079

Re: Tonaufnahme für kleine Produktvideos. Welche Variante ist die beste?

Beitrag von carstenkurz »

Mit Lavalier und Musikberieselung drunter ist im Grunde fast alles egal. Den Sprachton könnte man in der Tat klanglich noch ein bißchen aufschönen, allerdings braucht es da etwas Erfahrung. Lavaliermikros haben von Haus aus grundsätzlich wegen der Montage über der Brust eine verbesserungsfähige Stimmcharakteristik. Da kommt man aber mit typischen Standardeinstellungen hin. Den Vorteil eines Lavaliers merkt man aber selbst mit dem billigen AudioTechnica - viel Pegel und wenig Raum durch die sehr nahe Abnahme.

Blickrichtung/Kamerahöhe stimmen nicht, schau Dir das mal genau an.
Weissabgleich nicht gut (Wand gelb), Baustrahler?

Das Geld für den H4n ist erstmal sinnlos investiert, wenn die Zielrichtung maßgeblich diese Produktvideos sind. Könnt Ihr das Ding nicht noch zurückgeben?

Bissl Geld in einen Mikrofonvorverstärker oder Drahtlossystem, EL-Tageslicht und/oder Greenscreen investieren. Wobei das Drahtlossystem als kabellose Variante halt auch eigentlich Overkill für diese statische Situation ist, aber es ermöglicht ein bißchen mehr Bewegung des Sprechers und ggfs. auch der Kamera und erledigt eben die Vorverstärkung und Rauschunterdrückung gleich mit. Auf Dauer ist das AT mit dem langen unsymmtrischen Kabel eben auch recht störanfällig. Bisher hattet Ihr vielleicht Glück damit, aber das kann sich schnell ändern.

Weg mit dem Sprecher von der Wand und mit offener Blende (Festbrennweite) drehen, damit das Raufasermuster verschwindet - und/oder eben Greenscreen.

Mit Greenscreen gibts gerade bei den Fototapeten ja nette gestalterische Möglichkeiten.

Hast Du irgendwo noch ne nackte Lavaliersprachaufnahme rumliegen?

Vielleicht einfache Teleprompterlösung, damit der Sprecher etwas entspannter ist.

- Carsten
and now for something completely different...



Nihty
Beiträge: 10

Re: Tonaufnahme für kleine Produktvideos. Welche Variante ist die beste?

Beitrag von Nihty »

Danke für die Hinweise, den Zoom haben wir wieder zurückgesendet. Das Thema Audio greifen wir dann später noch einmal auf.

Der Weißabgleich ist total in die Hose gegangen. Wir hatten zum ersten Mal mit Magic Latern gedreht, da ging irgend etwas schief.
Im Moment nutzen wir Baustrahler welche wir mit Styroporplatten auf das Set reflektieren, werden wir in nächster Zeit ändern müssen.

Zum Thema Greenscreen haben wir uns folgende Sachen ausgesucht:




Mit 2 Baustrahler/Styropor Reflektoren möchte ich den Greenscreen anstrahlen. Mit einem Baustrahler/Styropor Reflektor den Sprecher.
Ob das funktionieren wird?

Auf jeden Fall halte ich Euch weiter auf dem Laufendem und werde die aktuellen Videos posten.

Viele Grüße



Jott
Beiträge: 21832

Re: Tonaufnahme für kleine Produktvideos. Welche Variante ist die beste?

Beitrag von Jott »

"Der Weißabgleich ist total in die Hose gegangen"

Wohl wahr. Hast du kein Schnittprogramm, wo man das mit einem Klick beheben kann?



Frank Glencairn
Beiträge: 23539

Re: Tonaufnahme für kleine Produktvideos. Welche Variante ist die beste?

Beitrag von Frank Glencairn »

Das OST-801/802 von Oscar ist eines der besten Lavaliers, in der selben Klasse mit Tram oder Countryman.

Kostet so um die 80 Mücken glaub ich - und lass die von der lausigen Website nicht abschrecken - die Teile sind absolute Spitze für das Geld, und gelten als Geheimtip unter den US Kollegen.

http://oscarsoundtech.com/services.html
Zuletzt geändert von Frank Glencairn am Do 18 Jul, 2013 08:33, insgesamt 1-mal geändert.



rush
Beiträge: 14084

Re: Tonaufnahme für kleine Produktvideos. Welche Variante ist die beste?

Beitrag von rush »

Frank Glencairn hat geschrieben:Das OST-801/802 von Oscar ist eines der besten Lavaliers, in der selben Klasse mit Tramm oder Countryman.
Sieht dem Tram auch zum verwechseln ähnlich von den Bildern her finde ich... genau wie das Zubehör also Klemmen und co
keep ya head up



nachtaktiv
Beiträge: 3169

Re: Tonaufnahme für kleine Produktvideos. Welche Variante ist die beste?

Beitrag von nachtaktiv »



so gehts doch auch ... günstiges mic + mp3 diktiergerät und ab dafür .. und die leute freuen sich :D ..

frage : braucht man eigentlich einen mic verstärker für ein krawattenmikro ? ich dachte, die audiorecorder haben schon son verstärker an bord.



holger_p
Beiträge: 847

Re: Tonaufnahme für kleine Produktvideos. Welche Variante ist die beste?

Beitrag von holger_p »

nachtaktiv hat geschrieben:
frage : braucht man eigentlich einen mic verstärker für ein krawattenmikro ? ich dachte, die audiorecorder haben schon son verstärker an bord.
Richtig, Verstärker ist an Bord. Nur auf die Speisung achten. Die Krawattenmikros mögen keine Phantomspannung (48V) und nicht alle Audiorecorder liefern die "Pugin-Speisung" von 3 bis 5 Volt. Die widerum liefert fast jeder Camcorder mit 3,5mm Klinkenbuchse für Mikrofon.

Und dummerweise gibt es Krawattenmikros, die einen speziellen Stecker für Taschensender haben und auch eine spezielle Speisespannung zwischen 9 und 15 Volt haben wollen. Eine gemeinsame Norm gibts da nicht - das wäre ja zu einfach.


Gruß Holger



beiti
Beiträge: 5151

Re: Tonaufnahme für kleine Produktvideos. Welche Variante ist die beste?

Beitrag von beiti »

nachtaktiv hat geschrieben:

so gehts doch auch ... günstiges mic + mp3 diktiergerät und ab dafür .. und die leute freuen sich :D ..
Das Beispielvideo klingt ziemlich scheußlich, finde ich. Wobei ich denke, dass es mehr am Mikro liegt als am Diktiergerät.



nachtaktiv
Beiträge: 3169

Re: Tonaufnahme für kleine Produktvideos. Welche Variante ist die beste?

Beitrag von nachtaktiv »

ja, das war auch eher ein scherz von mir... keine ahnung, was an der gerätekombination so toll sein soll, ausser dem preis ..

obwohl .. mp3 diktiergerät klingt gar nicht so schlecht, die dinger gibts ja für kleines geld hinterhergeworfen. im grunde ist das kodieren von mp3 ja eigentlich immer gleich (vermutlich). vielleicht bringts ja die kombination aus diktiergerät und besserem mikro ? ...

ich habe mir am wochenende einen günstigen noname audio recorder gebraucht aus der bucht gefischt (für mich muss da nicht unbedingt zoom, tascam oder sonstwas drauf stehen.), und mir dann das drm230 besorgt, was hier angesprochen wurde...

finde den sound ok, und ich denke, ich werd mir für 5 € das stück mal ein paar ins regal legen...



ennui
Beiträge: 1212

Re: Tonaufnahme für kleine Produktvideos. Welche Variante ist die beste?

Beitrag von ennui »

Es gibt auch ältere MP3-Player (gebraucht), die sogar WAV aufnehmen, allerdings in 44Khz 16bit max. Welche genau das waren, muss man bischen recherchieren, aber für den Zweck vielleicht auch durchaus brauchbar.



carstenkurz
Beiträge: 5079

Re: Tonaufnahme für kleine Produktvideos. Welche Variante ist die beste?

Beitrag von carstenkurz »

Die meisten dieser Dinger haben Störabstände wie der Mikroeingang an einem PC. Die günstigsten brauchbaren Rekorder gibts für knapp unter 100 Euro, gebraucht noch günstiger. Man muss nun wirklich nicht den Bodensatz ausloten.

MP3 klingt im Übrigen beim Encoding gerade NICHT immer gleich, da gibts Riesenunterschiede. Mal abgesehen davon, dass viele dieser Dinger nicht mal MP3 aufnehmen können, sondern bestenfalls ADPCM, und externe Eingänge haben bestenfalls LinePegel, ohne PlugIn Power.

Gibt natürlich z.B. von Olympus Zwitter zwischen portablen Recordern und Diktiergeräten, aber die bieten keinen Preisvorteil.

- Carsten
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nachtaktiv
Beiträge: 3169

Re: Tonaufnahme für kleine Produktvideos. Welche Variante ist die beste?

Beitrag von nachtaktiv »

carstenkurz hat geschrieben:Die meisten dieser Dinger haben Störabstände wie der Mikroeingang an einem PC. Die günstigsten brauchbaren Rekorder gibts für knapp unter 100 Euro, gebraucht noch günstiger. Man muss nun wirklich nicht den Bodensatz ausloten.
aber genau DAS ist doch in D breitensport .. da gibts entweder nur die markenfetischisten, die alles andere als schrott deklassieren, und die sperrholzfilmer, alles DIY und halt diktiergerät an 5 € mikro, und das richtmikro am besenstiel geangelt .... "guck mal, ich kann dasselbe wie du .. nur für 10% des geldes, ätsch...."
carstenkurz hat geschrieben:MP3 klingt im Übrigen beim Encoding gerade NICHT immer gleich, da gibts Riesenunterschiede. Mal abgesehen davon, dass viele dieser Dinger nicht mal MP3 aufnehmen können, sondern bestenfalls ADPCM, und externe Eingänge haben bestenfalls LinePegel, ohne PlugIn Power.
oh, ich dachte, da kommen einfach massenweise mp3 kodierbausteine von irgend nem chinesischen fliessband, und werden dann in die geräte verschiedener hersteller eingebaut....

gibts zu diesen qualitätsunterschieden in den recordern irgendwo aktuelle anschauliche infos und vergleichstests, die halbwegs verständlich sind ? da würd ich mich gern mal schlauer lesen.



carstenkurz
Beiträge: 5079

Re: Tonaufnahme für kleine Produktvideos. Welche Variante ist die beste?

Beitrag von carstenkurz »

Nicht dass ich wüsste. Ich denke, die wenigsten, die einen portablen Rekorder kaufen werden MP3 aufzeichnen - wenn jemand auf Qualität Wert legt, wird er nicht an den Qualitätsunterschieden im MP3 Encoding interessiert sein, sondern eben gleich auf LPCM setzen.

Ich meine, warum benutzt man einen externen Rekorder bzw. externes Mikrofon? Weil man BESSEREN Ton will, nicht bloß 'externen'.

- Carsten
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nachtaktiv
Beiträge: 3169

Re: Tonaufnahme für kleine Produktvideos. Welche Variante ist die beste?

Beitrag von nachtaktiv »

carstenkurz hat geschrieben: Ich meine, warum benutzt man einen externen Rekorder bzw. externes Mikrofon? Weil man BESSEREN Ton will, nicht bloß 'externen'.
jein ... ich will den hauptsächlich, weil das mikro am kragen sein kann, anstatt die x meter distanz zum internen mic... ob das nun in mp3 oder sonstwas aufgezeichnet wird, ist mir (noch) relativ hupe ... eine verbesserung ist es ja allemal...



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