Axel
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Re: News: Schlechter Sommer für Blockbuster - Hollywood in der Krise?

Beitrag von Axel »

Medianaut hat geschrieben:Achja, und daß dieses Super-Helden-Super-Kräfte-Super-Stärke-Blockbuster-Kino als Sublimation des 11. September 2001 nicht ewig funktionieren kann, war auch lange klar, zumal US-Amerikaner inzwischen ganz offensichtlich (wieder) Fälle wie Trayvon Martin mehr berühren.
Medial berührt Sein und sein eigenes Menschenbild Hinterfragen ist zweierlei. Wie ich schon einmal schrieb, ist der Film "300" im Grunde ein Gleichnis dafür, wie wir "westlich" orientierte Menschen abstrakten Ideen anhängen müssen ("Das ist Sparta!") und dafür die Welt in den Untergang treiben. Al Quaida, das letzte Aufbäumen, die Notwehr der eigentlich entspannten und liberalen Underdogs, die mit dem Fundamentalismus an nichts anderem erkrankt sind als einer akuten West-Allergie. Sie haben bereits verloren. Für die beiden hässlichen Türme und die 3000 Unschuldigen (freilich gibt eine angeborene Selbstgerechtigkeit den Amerikanern - den weißen Ureinwohnern zumindest - die Gewissheit, automatisch zur Rechten Gottes zu sitzen) wurde und wird ein Fleischwolf angeschmissen, der nicht mehr viel Böses übriglässt.

Bei den Superhelden schließlich gibt es Merkwürdiges zu beobachten. Batman ist ein müder, düsterer Diener ("Knight"), der das Gute im Menschen allgemein sehen will, nicht aber in Gotham speziell, das sich immer wieder als undankbar erweist. Wie Gott, der vor der Sintflut noch rasch nach irgendeinem Gerechten fahndet, rettet er die Welt fast aus Trotz und wider besseres Wissen. Die Menschen in X-Men sind Rassisten, die die Mutanten einerseits versklaven und andererseits ausrotten wollen. Wiederum müsste man Magneto eigentlich zustimmen, als dieser die Waffen gegen die Menschen zurückschleudern will. Auch Superman ist nicht automatisch politisch korrekt. Wie Bill in KillBill räsoniert, ist er vor allem kein Mensch.

Stimmt etwas mit den/dem Menschen nicht?

Es wäre nicht fair, alle über einen Kamm zu scheren, wie es ja selbst Gott eingesehen hat. Wir westlichen Heuschreckenschwärme sind Scheiße, wir machen alles nieder. Wir können in verlogenen Filmen mit kitschigen, albernen Stories die Welt weiter zuscheißen oder anfangen, unser Menschenbild konsequent zu hinterfragen.



olja
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Re: News: Schlechter Sommer für Blockbuster - Hollywood in der Krise?

Beitrag von olja »

Diese Art der Meldungen der typischen Blockbuster-Krise zieht sich nun jedes Jahr durch die Medien. Egal ob man 2012, 2011, 2007, oder auch 2005 nimmt. z.B.

Hollywood habe kein Gespür mehr für die Wünsche der Zuschauer, heißt es, die immer gleichen Blockbuster-Formeln hätten sich abgenutzt;
findet man hier aus 2005. Demnach dürfte der Patient schon tot sein.

http://www.faz.net/aktuell/feuilleton/k ... 50888.html

Jedes Jahr steckt der "Blockbuster" in einer Krise. Warum stirbt er denn nicht endlich ?



DWUA
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Re: News: Schlechter Sommer für Blockbuster - Hollywood in der Krise?

Beitrag von DWUA »

OT
Axel hat geschrieben: Stimmt etwas mit den/dem Menschen nicht?
Eine oft gestellte Frage.
Seit vor >5000/500/50 Jahren und in den nächsten >50/500/5000.
("Na und? Im Fernsehen wird doch auch alles wiederholt...")

;))



Soulfly
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Re: News: Schlechter Sommer für Blockbuster - Hollywood in der Krise?

Beitrag von Soulfly »

In meiner Jugend haben wir immer gewitzelt, jetzt kommt bald "Rocky 5....tausend." Angesichts von mitterweile Teil 7 von Fast&Furious gar nicht so abwegig. Aber irgendwie gruselig.



mannamanna
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Re: News: Schlechter Sommer für Blockbuster - Hollywood in der Krise?

Beitrag von mannamanna »

Soulfly hat geschrieben:In meiner Jugend haben wir immer gewitzelt, jetzt kommt bald "Rocky 5....tausend." Angesichts von mitterweile Teil 7 von Fast&Furious gar nicht so abwegig. Aber irgendwie gruselig.
Ja, und ich stelll mir da vor wie es in 20 Jahren ausschaut, wenns so weitergeht: Fast&Furious 21, X-Men 24, Star Wars XX ....

mannama



Medianaut
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Re: News: Schlechter Sommer für Blockbuster - Hollywood in der Krise?

Beitrag von Medianaut »

Axel hat geschrieben:Medial berührt Sein und sein eigenes Menschenbild Hinterfragen ist zweierlei.
Na und? Ist ja auch nicht so, daß das US-Kino seit dem 11. September 2001 nicht auch Filme wie "Brokeback Mountain" hervorgebracht hätte, der mehr als das zehnfache seiner Kosten eingespielt hat. Was das US-Kino auszeichnet, ist die Vielzahl an Geldgebern, was einen stetigen Pool an Talenten beschert, die ihre Ideen umsetzen, und die wird das Blockbuster-Kino nicht ewig ignorieren können, indem es sich an Themen klammert, die nur noch Tea-Party-Anhänger als Identitäts-Krücken brauchen. Da mache ich mir keinerlei Sorgen, daß das US-Kino den Wandel nicht schaffen könnte.

Was mir nicht gefällt, ist diese völkische Betrachtungsweise hier. Sicher, unter GWB haben die USA und ihr Ansehen schweren Schaden genommen, aber Merkel wird Europa auch gespalten zurücklassen wie ihr Freund Bush die Welt nach seinem Kreuzzug gegen seine Achse des Bösen, sie wird auch die Euro-Krise hinterlassen wie Bush die Finanzkrise, sowie einen Haufen ungelöster Probleme, die wie bei Obama erst bei ihrem Nachfolger hochkommen werden, der ja noch nicht einmal Streinbrück heißen muß, und da gibt es hier noch nicht einmal einen Filmemacher wie Michael Moore, der solche Mißstände thematisieren würde.



DWUA
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Re: News: Schlechter Sommer für Blockbuster - Hollywood in der Krise?

Beitrag von DWUA »

Medianaut hat geschrieben:...Mißstände thematisieren...
Wird kein Sujet werden in der Unterhaltungsindustrie.
Wen juckt es eigentlich, was im "Stechpalmengehölz" (=Hollywood)
betreffs Blockbuster abgeht?
Was für die Musikindustrie gilt, könnte man meinetwegen
auch gerne auf den Threadtitel erweitern:
www.zeit.de/2011/28/Hochkultur/komplettansicht

U

Das Eine geht schon mal gar nicht ohne das Andere.
Alles klar?
www.youtube.com/watch?v=QU8YiEIyPUw
Um was ging es eigentlich bei "Herr der Ringe"?
Ich kapier's noch immer nicht!
Um was ging es eigentlich bei "Star Wars"?

Das einzig Spannende wird die Frage bleiben:
Gibt's noch Langweiligeres?

;))



handiro
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Re: News: Schlechter Sommer für Blockbuster - Hollywood in der Krise?

Beitrag von handiro »

Völkische Betrachtungsweise? Wir sind doch immernoch occupied, wenn auch nur noch kulturell und geheimdienstlich;-)

Schnollywood ist mit Exilanten gross geworden. Exilanten wie Chaplin, Sternberg, Wilder, Stroheim, Preminger, Lubitsch, Lang, etc....
Und was produzieren die jetzt?

Die Krise gibts allerdings jedes Jahr im Sommerloch, da muss ich Recht geben.
Good-Cheap-Fast....Pick Any 2



nachtaktiv
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Re: News: Schlechter Sommer für Blockbuster - Hollywood in der Krise?

Beitrag von nachtaktiv »

mannamanna hat geschrieben:
Soulfly hat geschrieben:In meiner Jugend haben wir immer gewitzelt, jetzt kommt bald "Rocky 5....tausend." Angesichts von mitterweile Teil 7 von Fast&Furious gar nicht so abwegig. Aber irgendwie gruselig.
Ja, und ich stelll mir da vor wie es in 20 Jahren ausschaut, wenns so weitergeht: Fast&Furious 21, X-Men 24, Star Wars XX ....

mannama
das hat sich doch längst auch bei normalen gebrauchsgegenständen etabliert....

Bild

alles wird immer grösser, schriller, bombastischer, und vor allem - sinnfreier....



Medianaut
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Re: News: Schlechter Sommer für Blockbuster - Hollywood in der Krise?

Beitrag von Medianaut »

handiro hat geschrieben:Völkische Betrachtungsweise? Wir sind doch immernoch occupied, wenn auch nur noch kulturell und geheimdienstlich;-)
Ja, genau dieses völkische "Wir", denn "wir" werden nicht geheimdienstlich überwacht, sondern in einer Weise regiert, die das Grundrecht auf Informationelle Selbstbestimmung sowieso schon völlig pervertiert hat. "Wir" haben auch keine Steuermilliarden zur US-Finanzkrise verzockt, sondern die Polit-Versorgungsfälle in den Landesbanken waren das. Und "wir" sind auch nicht "kulturell occupied", sondern verpulvern allein sieben GEZ-Milliarden jährlich für Hofschranzen-Journalismus und einlullende Unterhaltung. Würden die USA nicht vormachen, daß es auch anders geht, hätten hier schon alle vergessen, daß Filme und Fernsehen auch wirklich Aufmerksamkeit und Anregung generieren können, denn gerade letztere läßt das US-Blockbuster-Kino vorübergehend mal vermissen.



Frank B.
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Re: News: Schlechter Sommer für Blockbuster - Hollywood in der Krise?

Beitrag von Frank B. »

Soulfly hat geschrieben:In meiner Jugend haben wir immer gewitzelt, jetzt kommt bald "Rocky 5....tausend."

http://orf.at/stories/2192314/

XD



handiro
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Re: News: Schlechter Sommer für Blockbuster - Hollywood in der Krise?

Beitrag von handiro »

Medianaut hat geschrieben:Würden die USA nicht vormachen, daß es auch anders geht, hätten hier schon alle vergessen, daß Filme und Fernsehen auch wirklich Aufmerksamkeit und Anregung generieren können, denn gerade letztere läßt das US-Blockbuster-Kino vorübergehend mal vermissen.
Also mir machen die USA schon ewig nix mehr vor, blockbusterisch oder sonstwie.....weder vorübergehend noch in den letzten 20 Jahren. Dabei bin ich dort zur Schule gegangen und habe dort studiert. Die GEZ vernichtet auch nicht mehr als Hollywood, und von dort kommt nun wirklich kaum mehr als 1 sehenswerter Film pro Jahr, während die GEZ-Kassierer wenigstens noch mehr als eine gute Doku/Jahr produzieren und ab und zu ihrem gesetzlichen Anspruch genüge tun, wenn auch mit ach und krach.

Was geht denn anders in USA?
Good-Cheap-Fast....Pick Any 2



Medianaut
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Re: News: Schlechter Sommer für Blockbuster - Hollywood in der Krise?

Beitrag von Medianaut »

handiro hat geschrieben:Was geht denn anders in USA?
Gut, Du willst von Deiner völkischen Sichtweise nicht lassen und rechtfertigst dafür sogar die GEZ-Vergeudung, die mit dem doppelten Budget der BBC nichtmal ein Viertel davon leisten, egal. Selbst besuche ich fast nur Programmkinos, sehe sehr selten Blockbuster, aber die letzten beiden noch in die Gruppe gehörenden waren "The Great Gatsby" und "Django Unchained", und in beiden Fällen habe ich ordentlich was bekommen für mein Geld, wohingegen die letzte gute deutsche Unterhaltung "Der Minister" auf Sat.1 war. Ist aber auch egal, denn ich kann englisch und finde halt woanders, was mir gefällt…



Axel
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Re: News: Schlechter Sommer für Blockbuster - Hollywood in der Krise?

Beitrag von Axel »

Medianaut hat geschrieben:... GEZ-Milliarden jährlich für Hofschranzen-Journalismus und einlullende Unterhaltung ...
Zwischen politischem Gelulle (mein persönliches Unformat: Die künstliche Aufreger beschwichtigenden Meinungsvorkau-Runden) und ernsthaft mein Leben betreffenden Kinomythen besteht gar kein Zusammenhang. Noch das kühnste real existierende Parteiprogramm misst sich an jener nylonverstärkten Sachzwangsjacke, die die globale Verwaltung nunmal ist.

Die Superheroes sind verzagt. Burn-out. Aber die Show muss weitergehen. Der Schurke aus Megamind, der Demiurg, der eigentlich der Gute ist und die ganze Scharade nur in Gang hält, damit alles irgendwie noch sinnvoll erscheint, das ist die Implosion des Heldenmythos. Bei soviel Selbstreflexion schon im Ansatz kann keine glaubwürdige Intrige mehr aufgebaut werden. Das Imperium schlägt zurück? Ja doch. Aber darum kümmert sich Maybrit Illner.

Das Rezept für Das Kino ist: Kleine Geschichten.



nachtaktiv
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Re: News: Schlechter Sommer für Blockbuster - Hollywood in der Krise?

Beitrag von nachtaktiv »

Axel hat geschrieben:Das Imperium schlägt zurück? Ja doch. Aber darum kümmert sich Maybrit Illner.
und ich bin immer noch der meinung, das axel hier eine kolumne kriegen sollte ^_^ ...



Medianaut
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Re: News: Schlechter Sommer für Blockbuster - Hollywood in der Krise?

Beitrag von Medianaut »

Axel hat geschrieben:Das Imperium schlägt zurück? Ja doch. Aber darum kümmert sich Maybrit Illner.
Die gibt's noch? Ich dachte, die sei vergessen wie Sabine Christiansen und jetzt bei der Telekom.
Axel hat geschrieben:Das Rezept für Das Kino ist: Kleine Geschichten.
Das Kino braucht keine Rezepte, sondern Regisseure, die erzählen, und Produzenten, die das finanzieren – alles andere kommt dann von selbst…



Drushba
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Re: News: Schlechter Sommer für Blockbuster - Hollywood in der Krise?

Beitrag von Drushba »

Kino stirbt insgesamt ab. Laut FFA-Statistik wächst nur noch die Gruppe der über 40jährigen. Beim Fernsehen sinds die über 60 jährigen. Die jungen sind interaktiv und mit kurzen Inhalten unterwegs. Die Story von Romeo und Julia interessiert nur, wenn man sie gut twittern kann. Dazu braucht man keine zwei Stunden ätzend langsam vergehende Zeit mit kapriziösen Handlungssträngen. Zwei Stunden Blockbuster schauen bedeutet, zwei Stunden lang nur eingeschränkt das Smartphone nutzen zu können! Das muß übrigens nicht schlecht sein: In den 50er und 60ern gabs etliche Philosophen, die die permanente Vernetzung der Menschheit eingefordert hatten, weil sich nur dadurch die Lüge und die Unfreiheit überwinden ließen. Für die Nachgeborenen dürfte Kino deshalb bald so spießig sein, wie für unsereins Wagners Ring auf den Städtischen Bühnen;-)



Medianaut
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Re: News: Schlechter Sommer für Blockbuster - Hollywood in der Krise?

Beitrag von Medianaut »

Drushba hat geschrieben:Die jungen sind interaktiv und mit kurzen Inhalten unterwegs. Die Story von Romeo und Julia interessiert nur, wenn man sie gut twittern kann. Dazu braucht man keine zwei Stunden ätzend langsam vergehende Zeit mit kapriziösen Handlungssträngen. Zwei Stunden Blockbuster schauen bedeutet, zwei Stunden lang nur eingeschränkt das Smartphone nutzen zu können!
Das ist genau der Fehler, die Abgründe exzessiv-lustvoll breitzutreten und jene Persönlichkeiten zu ignorieren, die für andere Perspektiven bereitstünden. Wer gar nicht erst anfängt zu erzählen, geht halt unter zwischen diesen gelangweilten Handioten. Aber schon allein meine beiden letzten Blockbuster waren mit 143 und 165 Minuten überlange Filme, die ich auch unbedingt auf einer Kinoleinwand gesehen haben wollte, anstatt auf einem Display, und beide haben bei Kosten von US$ 100 bzw. 105 Millionen jeweils mehr das drei- bzw. vierfache wieder eingespielt (wie oben erwähnt: "The Great Gatsby" & "Django Unchained"). Offensichtlich geht es ja doch, vieler Menschen Aufmerksamkeit stundenlang im Kino vor einer Leinwand zu halten.



Drushba
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Re: News: Schlechter Sommer für Blockbuster - Hollywood in der Krise?

Beitrag von Drushba »

Darum gehts doch gar nicht. Ich persönlich gehe gerne Blockbuster schauen auf Großleinwänden, die beiden von Dir genannten Filme habe ich ja auch im Kino gesehen. Aber let's face it - wir sind Fossilien des 20. Jahrhunderts, eine aussterbende Spezies. Unsere Enkel werden das dereinst nur mit Achselzucken zur Kenntnis nehmen. Man kann es auch so betrachten: Die arabische Revolution wurde von normalen Menschen ausgelöst, die über Facebook vernetzt waren, nicht von anspruchsvollen Kinogängern, ganz gleich wie viele engagierte Filme es dazu zuvor auf der Leinwand gegeben hat. Vielleicht gehts neben der Kunst ja genau darum?



Medianaut
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Re: News: Schlechter Sommer für Blockbuster - Hollywood in der Krise?

Beitrag von Medianaut »

Drushba hat geschrieben:Darum gehts doch gar nicht.
…sondern um Deine Lust, derartigen Widerspruch zu posten, aber falls Dich doch nochmal interessieren sollte, worum es mir und in meinen Beiträgen ging, kannst Du ja einfach zurückscrollen. Und es ist auch ganz egal, ob Du Dich als Fossilie fühlen willst, allein oder mit anderen zusammen und Dich über Enkel unterhalten möchtest, denn darum geht's hier sowieso nicht. Die Kino-Kultur hat sich trotz DVD & Internet deutlich besser gehalten als Vinyl auf CD & MP3, das aber letztlich auch nicht wirklich totzukriegen ist.

Weiterhin sehe ich die angebliche Hollywood-Krise gar nicht, nur weil ein paar ausgelaugte Genres endlich schwächeln und darüber so manchem Produzenten bewußt wird, daß er zum Beispiel mit Michael Douglas als Liberace viel Geld hätte machen können, den es aber trotzdem noch im US-Fernsehen zu sehen gab mit der höchsten Einschaltquote eines TV-Films seit 2004.
Zuletzt geändert von Medianaut am Mi 31 Jul, 2013 16:21, insgesamt 1-mal geändert.



nachtaktiv
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Re: News: Schlechter Sommer für Blockbuster - Hollywood in der Krise?

Beitrag von nachtaktiv »

Drushba hat geschrieben:Kino stirbt insgesamt ab. Laut FFA-Statistik wächst nur noch die Gruppe der über 40jährigen. Beim Fernsehen sinds die über 60 jährigen. Die jungen sind interaktiv und mit kurzen Inhalten unterwegs. Die Story von Romeo und Julia interessiert nur, wenn man sie gut twittern kann. Dazu braucht man keine zwei Stunden ätzend langsam vergehende Zeit mit kapriziösen Handlungssträngen. Zwei Stunden Blockbuster schauen bedeutet, zwei Stunden lang nur eingeschränkt das Smartphone nutzen zu können!
das halt ich nicht für unbedingt wahr. millionen kids haben sich durch die harry potter bände gewälzt, und ebenso durch die kinofilme. desgleichen die teenager, die kein problem damit hatten, das in der modernen romeo und julia story namens twilight die geschichte endlos in die länge gezogen wird (so das unter soziologen auf wdr5 schon von der sehnsucht nach und der rückbesinnung zu traditionellen werten gesprochen wurde). tribute von panem, auch fette wälzer, usw...

zu jedem trend gibt es auch irgendwann einen gegentrend.
Zuletzt geändert von nachtaktiv am Do 01 Aug, 2013 01:49, insgesamt 1-mal geändert.



Drushba
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Re: News: Schlechter Sommer für Blockbuster - Hollywood in der Krise?

Beitrag von Drushba »

@Medianaut: Was ärgerst Du Dich denn so? Ich geb Dir ja recht, daß Hollywood neben dem ganzen Müll noch am ehesten fähig ist, Perlen wie "Brokeback Mountain" zu produzieren und das europäische Kino (worunter das deutsche sicher zu den schwächsten Vertretern zählt) neben den grandiosen Filmen der 60er und 70er heute hauptsächlich Arthousespam produziert, den kein Mensch mehr sehen will.

Französische Filme in deutschen Kinos interessieren nur noch Studienrätinnen Mitte 40 und auch nur dann, wenn wie immer Daniel Auteuil mitspielt. Überall nur seichtes, leichtes, schwaches. Egal ob Komödie oder Drama - keinen europäischen Film der letzten Jahre muß man gesehen haben. Aus den USA kommen wenigstens noch eine handvoll interessanter Filme, in denen es um etwas geht, die schön gefilmt und gut erzählt oder einfach nur spannend sind.

Ich denke sowohl das amerikanische wie auch das europäische System leiden unter ihren Aufsehern. In den USA sind es die Business-Analysten, in Europa diese ganzen Filmförderschnecken und Sendertussen, die jedem Produzenten genau erzählen, was an seinem Film noch nicht ganz ausgewogen ist, bis alles so nett daherkommt, daß es keine Sau mehr interessiert.

Manche Filme enstehen frei von Aufsehern und kommen gut durch - sehr oft mit privatem Geld und in Zukunft wohl auch mit Crowdfunding. Einer der Gründe warum ich für die radikale Abschaffung der Filmförderung bin, denn da hat sich zuviel besserwissendes Gesocks eingenistet. Und jeder schlechte Film ist einer zuviel in der wabernden Masse, die den Blick auf die Guten verstellt. Wir haben genügend gute Leute, hüben wie drüben, nur leider überall zuviele Finanz-Aufpasser und Förder-Mitschwätzer. Ob der Blockbuster Sektor jemals frei sein wird davon, das wage ich aber zu bezweifeln.

@Nachtaktiv: Ich hoffe Du behältst recht;-)



Medianaut
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Re: News: Schlechter Sommer für Blockbuster - Hollywood in der Krise?

Beitrag von Medianaut »

Drushba hat geschrieben:@Medianaut: Was ärgerst Du Dich denn so?
Hast Du Dir mal Dein eigenes Diskussionsverhalten angesehen? Seit meinem Einstieg in diesen Thread vertrete ich eine klare Linie zum Thema, daß es für mich keine Hollywood-Krise gibt, sondern nur einen bevorstehenden Inhalte-Wandel, der völlig unproblematisch für Hollywood ist, weil für genügend Geld auch viele Talente in den Bereichen B-Movie und Fernsehen bereitstehen, wohingegen in Deutschland seit dem Tod Fassbinders faktisch Dauerkrise ist und insbesondere auch das GEZ-Fernsehen als Talentschmiede ausfällt. Dazu kommen keine weiterführenden Postings und auch keine begründeten Gegenstandpunkte, sondern Relativierungen vom eigentlichen Thema weg mit auftrumpfenden Einleitungen wie "Darum gehts doch gar nicht." Eine Diskussion hingegen ist entweder ein Disput um zwei begründete Gegenstandpunkte oder ein Austausch zu verschiedenen Aspekten zum selben Thema, aber wenn ich stattdessen auf geistfeindlichen Meinungskampf stünde, ginge ich doch in die FDP.

Daher ist das für mich weiterhin eine völkische Betrachtungsweise, Hollywood die eigene Krise anzudichten, obwohl in den USA viele Filme- und Fernsehmacher einen Wandel faktisch schon vorbereitet haben, der demnächst auch noch das Blockbuster-Format erreicht.

Einen solchen Talent-Pool gibt's in Deutschland gar nicht. Selbst ein Ausnahmefilmemacher wie Detlev Buck mit ziemlich konstant hohem und für Deutschland außerordentlich beachtlichem Niveau hat hier nicht den Stand den Quentin Tarantino in den USA hat und schon gar kein kreativ fruchtbares Umfeld wie dieser mit Robert Rodriguez. Dabei klappt das zum Beispiel für Pedro Almodóvar problemlos, sich über Europa zu etablieren, wie das in Deutschland zuletzt Fassbinder gelang, wohingegen ich den derzeit auch etwas schwächelnden Franzosen schon zutraue, daß dort genug Underground-Filmer in den Startlöchern stehen.



Drushba
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Re: News: Schlechter Sommer für Blockbuster - Hollywood in der Krise?

Beitrag von Drushba »

Warst Du in den letzten Jahren mal auf Kurzfilmfestivals und hast Du miterlebt, welche klasse Qualität es da zu sehen gibt? Hast Du Dir schonmal angesehen, wie weitaus überrepräsentiert deutsche Jungfilmer bei den Studentenoscars abschneiden? Wie krass deren Filme sind? Wie langweilig und konventionell dagegen viele französische Kurzfilme im immergleichen Stil daherkommen? Ich denke, da wirst Du Deine Haltung sehr schnell ändern. Es gibt IMHO sehr viele Nachwuchstalente in Deutschland, aber eben nur diese eine Sackgasse Förderung/Sender/Gruft.

Lass eine Fleischereifachverkäuferin aus Reutlingen die Bienale oder die Documenta kuratieren und Du hast im übertragenen Sinne das selbe Ergebnis wie jenes, welches die deutschen Fernsehredakteure im gegenwärtigen Spielfilmbereich produzieren. Es ist eine pure Katastrophe, eine Kakophonie, die nur durch Entmachtung der Sender und Förderungen sowie durch die Abschaffung der GEZ-Geldeintreibungen gelindert werden kann.

Die USA haben viel Potential, wir aber auch. Nur besitzen die Amis IMHO das durchlässigere System für Talente und das ist beneidenswert.

Zu Petro Almodovar, diesem Günstling des Neunziger-Zeitgeistes schweige ich lieber, denn seine cineastischen Versprechen hat er nun wirklich nicht eingehalten. Nichtsdestotrotz ihn viele Studienrätinen ob des Stilstillstands lieben.



DWUA
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Re: News: Schlechter Sommer für Blockbuster - Hollywood in der Krise?

Beitrag von DWUA »

Medianaut hat geschrieben:... daß es für mich keine Hollywood-Krise gibt, sondern nur einen bevorstehenden Inhalte-Wandel, der völlig unproblematisch für Hollywood ist, ...

...obwohl in den USA viele Filme- und Fernsehmacher einen Wandel faktisch schon vorbereitet haben, der demnächst auch noch das Blockbuster-Format erreicht...
Gibt es dafür Anzeichen, oder inwiefern kannst du diese deine
prophetischen Aussagen anhand von Beispielen belegen?
(Thema: "Blockbuster-Hollywood")



Skeptiker
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Re: News: Schlechter Sommer für Blockbuster - Hollywood in der Krise?

Beitrag von Skeptiker »

@Medianaut:

Ich lese hier weiterhin mit Interesse die Beiträge durch, aber an einen Begriff kann ich mich nicht gewöhnen:

Der immer wieder von Dir verwendete Begriff 'völkisch' wurde zuletzt so intensiv in einer Zeit verwendet, als es einen 'Völkischen Beobachter' gab.
Falls Dir das nicht bewusst ist, google mal danach.
Falls Du weisst, was Du da schreibst, wüsste ich gerne von Dir: Warum verwendest Du diesen Begriff und was meinst Du damit, wenn Du ihn z.B. handiro vorhältst (der sich sowohl zum deutschen Film/TV wie zum US-Film/TV sehr kritisch äussert) ?

Ist der synonym zu 'national' gemeint ?
Und falls ja, wie verträgt sich diese Sichtweise dann mit Deiner Argumentation, DIE Engländer und DIE Franzosen (und mit Almodovar wohl auch DIE Spanier) hätten noch Potential und DAS US-Kino ebenfalls (das Kino des Ostens (von Westeuropa aus gesehen) fehlt in diesem Vergleich völlig), während DIE Deutschen seit Fassbinder angeblich nur noch dahindümpeln (Du erwähnst als letzte, positive Ausnahme 'Der Minister', eine TV-Polit-Persiflage auf Guttenberg, weisst aber andererseits nicht, dass Maybritt Illner noch den ZDF Polit-Talk moderiert (mal abgesehen, was man davon hält)). Objektive Analyse oder deutscher Masochismus (falls Du Deutscher bist) ??
Ist das keine nationale Betrachtungsweise oder gilt Dein 'völkisches' Argument für Dich bzw. die anderen Nationen nicht ?

Es ist richtig, wir vergleichen hier die traditionellen, europäischen Nationalstaaten mit einem äusserst dynamischen Neugründer- und Einwandererstaat wie den USA, dem sogenannten Schmelztiegel. Wo eine industrielle Filmfabrik am Laufmeter produziert, was von Leuten weltweit als DAS Kino gesehen, bewundert und auch kritisiert wird.
Die Einen hier kritisieren ein Zu viel an 'Schmelz', will heissen eine gewisse Beliebigkeit und Austauschbarkeit der Themen und Filme und versuchen, dem das Bild eines deutschen (europäischen) Kinos entgegenzusetzen, das seine erzählerische Kraft aus dem Lokalen (wissen, wovon man spricht), Originären, Unverwechselbaren, aber auch Begrenzten schöpft.

War nicht der letzte deutsche Hollywood-Oskar derjenige für 'Das Leben der Anderen' ?

Du argumentierst, die USA und das US-Kino/TV hätten im Prinzip einen unerschöpflichen Pool an Talenten und an Finanzierern und es sei nur eine Frage der Zeit, wann das Pendel von Comic-Verfilmungen oder Special Effects-Schlachten wieder auf erzählerisches Dialogkino umschlägt, mit echten Menschen und echten Geschichten.
Mag sein. Wie gesagt: Hier wird eine Filmindustrie und potenzielle Glücksmaschine, die weltweit wie ein Magnet auf kreative Talente aus allen Ländern wirkt, die dann - einmal dort - alle unter 'US-Kino' rangieren, mit nationalen Kinoproduktionen europäischer Staaten verglichen.

NUR das Lokale wird wohl auf die Dauer reichlich provinziell.
NUR die Blockbuster wird wohl mit der Zeit zu schablonenhaft und austauschbar.

Also liegt das Geheimnis - wie so oft - in der richtigen Mischung (weniger innerhalb eines Films als innerhalb der angebotenen Filme).

Und der Frage, WAS einen interessanten Film letztlich ausmacht und trägt ?
Ist es die spannend erzählte Geschichte, sind es die charismatischen Darsteller oder ein legendärer Regisseur, ist es das Lokalkolorit, ist es der richtige Zeitpunkt oder am Ende gar eine raffinierte Werbekampagne oder sind es vielleicht ganz einfach die passenden Zuschauer ?
Oder vielmehr die richtigen finanziellen Bedingungen und das ansteckende, kreative Arbeitsumfeld (die cineastische Wassertemperatur im 'Haifischbecken') für Legionen peripherer Zuträger, hoffnungsvoller Glücksritter, schöpferischer Genies und geltungssüchtiger Egomanen ?

P.S: Filmtipp für heute Abend (nur für Romantiker und Robert Redford / Barbra Streisand Fans oder Sidney Pollack Bewunderer): So wie wir waren (The Way We Were, USA 1973): Idealistische Polit-Aktivistin und luftig-sportlicher 'Winner Typ' finden zusammen zu einer 'Amour fou' !
2 Oscars 1974 - einer für den besten Titelsong (gesungen von B. Streisand. Beim Oscar 2013 nochmals live, in Erinnerung an der verstorbenen Komponisten Marvin Hamlisch).
23:50 ORF 2



Medianaut
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Re: News: Schlechter Sommer für Blockbuster - Hollywood in der Krise?

Beitrag von Medianaut »

DWUA hat geschrieben:Gibt es dafür Anzeichen, oder inwiefern kannst du diese deine
prophetischen Aussagen anhand von Beispielen belegen?
(Thema: "Blockbuster-Hollywood")
Wie wär's wenn Du einfach mal den ganzen Thread liest, anstatt nach Beispielen zu fragen, die ich als einziger auch schon genannt habe. "Behind the Candelabra" ist nämlich ein exzellentes Beispiel dafür, daß Kino-Regisseure und -Schauspieler auch mal außerordentlich erfolgreich eine Durststrecke im US-Fernsehen durchstehen können, ohne sich künstlerisch verbiegen zu müssen oder als Cheeseburger verfuttert zu werden. Zum Beispiel Nicolas Winding Refn ist auch bei zweistelligen Millionen-Budgets angelangt und spielt ein mehrfaches ein mit einem sehr eigenen Stil, der auch mal dreistellige Budgets bekommen könnte. Aber das ist auch gar keine Frage von Beispielen, über die Du meine Argumentation zu attackieren versuchst, sondern das US-Phänomen von vielfältigen Möglichkeiten, die Umsetzung von Filmprojekten zu finanzieren, die es so vielfältig insbesondere in Deutschland nicht im Ansatz gibt, weil insbesondere auch die GEZ-Mafia sieben Milliarden im Jahr für Hofschranzen-Journalismus und Trallala verbrät.
Drushba hat geschrieben:Warst Du in den letzten Jahren mal auf Kurzfilmfestivals und hast Du miterlebt, welche klasse Qualität es da zu sehen gibt? Hast Du Dir schonmal angesehen, wie weitaus überrepräsentiert deutsche Jungfilmer bei den Studentenoscars abschneiden? Wie krass deren Filme sind? Wie langweilig und konventionell dagegen viele französische Kurzfilme im immergleichen Stil daherkommen? Ich denke, da wirst Du Deine Haltung sehr schnell ändern. Es gibt IMHO sehr viele Nachwuchstalente in Deutschland, aber eben nur diese eine Sackgasse Förderung/Sender/Gruft.

[…]

Die USA haben viel Potential, wir aber auch. Nur besitzen die Amis IMHO das durchlässigere System für Talente und das ist beneidenswert.

Zu Petro Almodovar, diesem Günstling des Neunziger-Zeitgeistes schweige ich lieber, denn seine cineastischen Versprechen hat er nun wirklich nicht eingehalten. Nichtsdestotrotz ihn viele Studienrätinen ob des Stilstillstands lieben.
Ja, ich besuche schonmal Kurzfilmfestivals, allerdings zuletzt seltener, weil mir die zu überlaufen waren, aber das ist wohl kaum eine Szene, über die in Deutschland eine Karriere als Berufsfilmer möglich ist - frag' mal Helmut Herbst nach seiner Zusammenarbeit mit Studio Hamburg. Es mag auch schön für Dich sein, daß Du Dich nichtssagend an Pedro Almodóvar hochziehen kannst, aber das ändert nichts daran, daß er ein treffliches Beispiel für meine Aussage war, daß es in Europa noch immer Regisseur-Karrieren wie zu Fassbinder-Zeiten geben kann, und was Talente in Deutschland angeht, interessiert mich dieses völkische "Wir" einen Dreck, sondern ob mir ein spezieller Film gefällt. Richtig überzeugt war ich lange nicht, vielleicht mal von "Sie haben Knut", und tendenziell mag ich auch Filme von Oskar Roehler, aber da habe ich dann schon wieder selbst mehr gefunden als Du mit Deinem ewigen völkischen Wir.

Und deshalb, werter Skeptiker, ein Film aus Frankreich wurde von Filmemachern unter den dortigen Bedingungen erstellt, und die sind anders als die Bedingungen in den USA oder Deutschland, aber noch lange kein Anlaß für ein eine völkische Betrachtungsweise, und etwas anderes wurde mir hier nicht entgegengehalten gegen meine insoweit zusätzlich gefestigte Sicht, daß diese angebliche Hollywood-Krise nur eine Projektion der hiesigen Krise auf die USA ist, wo es schon lange "Change" gibt, zu dem hier noch nicht einmal angesetzt wird. Und ja, "Das Leben der Anderen" hat einen Oscar bekommen, aber den anzusehen, konnte ich mich damals trotzdem nicht überwinden, weil mir das alles zu sehr nach Verwurstung des Themas Stasi klang. Achja, und Skeptiker: Deine Unterstellung ist einfach nur armselige Demagogie, ich hätte mit Almodóvar "DIE Spanier" gemeint als ich schrieb, für ihn klappe das "problemlos, sich über Europa zu etablieren, wie das in Deutschland zuletzt Fassbinder gelang" gegen so dummes Gelaber, "Wir" wären von den USA kulturell "occupied". Egal, immerhin "The Way We Were" ist in der Tat ein cooler Film, ich weiß.

Eins weiß ich nach dieser Diskussion umso sicherer, daß dieser völkische Wir-Mief hier verbunden mit diesem Nationalismus, sich an den USA reiben reiben zu wollen, noch sehr lange fruchtbare Entwicklungen in diesem Land blockieren wird, und das entsprechende Fußvolk habe ich gerade mal wieder erlebt.



mannamanna
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Re: News: Schlechter Sommer für Blockbuster - Hollywood in der Krise?

Beitrag von mannamanna »

Medianaut hat geschrieben: Eins weiß ich nach dieser Diskussion umso sicherer, daß dieser völkische Wir-Mief hier verbunden mit diesem Nationalismus, sich an den USA reiben reiben zu wollen, noch sehr lange fruchtbare Entwicklungen in diesem Land blockieren wird, und das entsprechende Fußvolk habe ich gerade mal wieder erlebt.
Eine Diskussion mit dir wäre angenehmer und auch fruchtbarer, wenn Du nicht so testosterongeladen daueraggressiv auftreten würdest - durchgehend beleidigt und beleidigend - ich weiss nicht, was Dich ständig auf dieses hohe Eregungsnivau hochhievt, die Diskussion hier allein ist es jedenfalls nicht

Jemand, der nach einer Detaillierung Deiner Argumente nachfragt, wird als Attackierer angegriffen - geht das nicht etwas entspannter oder spielst Du gern den wütenden (und einzig nicht-völkischen) Mann?

Und wie Skeptiker schon sagt: Deine Verwendung vom Begriff "völkisch", den Du etwas inflationär jetzt schon paar Leuten an den Kopf geschmissen hast, ist entweder naiv oder etwas boshaft, weil da ein sublimer Faschismusvorwurf mitschwingt. Meinst Du das? Oder doch eher "nationalistisch"?

mannama



Medianaut
Beiträge: 171

Re: News: Schlechter Sommer für Blockbuster - Hollywood in der Krise?

Beitrag von Medianaut »

mannamanna hat geschrieben:Eine Diskussion mit dir wäre angenehmer und auch fruchtbarer, wenn Du nicht so testosterongeladen daueraggressiv auftreten würdest - durchgehend beleidigt und beleidigend - ich weiss nicht, was Dich ständig auf dieses hohe Eregungsnivau hochhievt, die Diskussion hier allein ist es jedenfalls nicht
Okay, damit ist die Frontbildung ad personam offensichtlich vollendet, denn das was Du als "testosterongeladen daueraggressiv" verurteilst, ist nichts anderes als Deine eigene Projektion Deines selbst auf meinen in diesem sozialen Umfeld gescheiterten Versuch einer sachlichen Diskussion, denn Du bist offensichtlich nicht in der Lage Dir vorzustellen, daß ich einfach nur noch gelangweilt hier die Postings abarbeite, da ich mir auf eine ganz simple begründete Meinung immer beklopptere Verwurstungen einfange, die 1. nicht willens sind, meine simple Meinung zum Sachthema als solche zu akzeptieren, 2. keinen Gegenstandpunkt begründen, weil das es ja nur um das Abreagieren von Geistfeindlichkeit geht, und 3. überhaupt keinen irgendwie fruchtbaren Austausch mit irgendeiner anregenden Perspektive eröffnen, weil das gar nicht erwünscht ist – aus welchen Gründen auch immer, die mich nicht mehr interessieren.

Offensichtlich interessiert auch Dich nur der Begriff "völkisch", um mir dann wieder die Verwendung dieses Begriffs als inflationär vorzuhalten, dabei war das nun wirklich ganz einfach, daß jemand völkisch denkt, der hier beklagt "wir" wären von den USA kulturell "occupied", und daß ich das eben nicht tue, wenn mich individuelle Filmemacher interessieren und deren in diversen Ländern nunmal unterschiedliche Möglichkeiten zur Verwirklichung ihrer Fertigkeiten – ob jemand als Nationalist, Mitläufer, Faschist oder sonstwas völkisch denkt, ist in diesem Zusammenhang zwar egal, aber wenn einer dann nur auftrumpfen will wie Du, dann läßt sich daraus auch gern mal ein "sublimer Faschismusvorwurf" konstruieren und mir inquisitorisch vorhalten, gelle? Und nachdem ich sowieso als einziger meine Argumentation mit Beispielen belegt hatte, ist das dann auch jedenfalls eine zu verurteilende Attacke von mir, wenn ich die Verarschung zurückweise, ob ich meine Meinung auch mal mit Beispielen belegen könnte, sicher, denn das ist dann ja nur ein interessiertes Nachfragen nach Detaillierung, wenn eine Meinung erstmal pauschal abgelehnt, aber noch geguckt wird, ob wenigstens kleine Widersprüche für einen Triumph zu konstruieren sind, was auch Du fleißig und als allererster sogar vollkommen OT getan hast, mannama. In diesem Sinne: Herzlichen Glückwunsch, Du hast das endgültige Abdriften dieser Diskussion ad personam "für Dein Volk" geleistet, und wie Du diese beschissene Fertigkeit künftig in Deinem Leben verwendest, ist mir sowieso egal, weil Du als Diskurs-Partner damit ausgefallen bist.

Diesem früh absehbaren, aber letztlich jegliche Diskussion tötenden Trend habe ich immerhin sehr lange sachlich standhalten können ab meinem Einstieg an dieser Stelle hier, wohingegen die Gegenfront irgendwie für nichts anderes steht als eben für dagegen.



DWUA
Beiträge: 2126

Re: News: Schlechter Sommer für Blockbuster - Hollywood in der Krise?

Beitrag von DWUA »

Wenn jemand ein amerikanisches Filmfestival z.B. in Deauville erwähnt
oder Filme, die der (von Außen) homophoben Texas-Ku-Klux
Gemeinde widersprechen, diese für einen Wandel innerhalb
Hollywoods Blockbusters verkaufen will, hat ganz einfach nur das obige Thema verfehlt.
@ Medianaut
Ich wollte dich nicht "attackieren". Quatsch!
Wollte nur von dir erfahren (lernen), wie du in diesem Zusammenhang
www.spiegel.de/kultur/kino/only-god-for ... 11669.html
obigem Thema ("Hollywood-Blockbuster") gerecht werden könntest.

;))



Medianaut
Beiträge: 171

Re: News: Schlechter Sommer für Blockbuster - Hollywood in der Krise?

Beitrag von Medianaut »

DWUA hat geschrieben:Wenn jemand ein amerikanisches Filmfestival z.B. in Deauville erwähnt
oder Filme, die der (von Außen) homophoben Texas-Ku-Klux
Gemeinde widersprechen, diese für einen Wandel innerhalb
Hollywoods Blockbusters verkaufen will, hat ganz einfach nur das obige Thema verfehlt.
Zur Vermeidung von Mißverständnissen weise ich vorsichtshalber darauf hin, daß mich der vorstehende Block Deines Postings nicht betreffen kann, weil ich derartiges nicht erwähnt oder vertreten habe und auch gar nicht wirklich weiß, wovon Du schreibst, um mich dann dem an mich direkt adressierten Teil zu widmen:
DWUA hat geschrieben:@ Medianaut
Ich wollte dich nicht "attackieren". Quatsch!
Wollte nur von dir erfahren (lernen), wie du in diesem Zusammenhang
www.spiegel.de/kultur/kino/only-god-for ... 11669.html
obigem Thema ("Hollywood-Blockbuster") gerecht werden könntest.
Was Du wolltest, weiß ich nicht, jedenfalls weniger sachlichen Austausch und tendenziell eher ein Abarbeiten ad personam.

Aber zum interessanteren sachlichen Teil, dem Interview mit Nicolas Winding Refn, wobei es Dir vermutlich nicht um seine Filme selbst geht, sondern um seine in der Tat interessanten Ausführungen zur Vermarktung. Dabei reizt ihn mehr der digitale Vertrieb, einschließlich auf Smartphones, so daß er ausdrücklich andere Vorstellungen als Steven Soderbergh vertritt, dessen "Behind the Candelabra" ich hier zuvor selbst als Beispiel angeführt hatte für einen außerordentlich erfolgreichen TV-Film, der auch im Kino gut funktioniert hätte.

Das Ding ist aber, daß diese Filme relativ günstig, aber doch qualitativ hochwertig gedreht werden, beachtliche Aufmerksamkeit finden und auch ihr Geld mehr als einspielen. Wenn jene Produzenten von 100-bis-300-Millionen-Dollar-Blockbustern inhaltlich in einer Sackgasse gelandet sind, dann steht dieser Pool an Filmemachern bereit auch für das Blockbuster-Format. Und dann ist der Wandel längst da, der zwangsläufig das Blockbuster-Format als letztes erreicht, weil das sehr konservative Investoren sind, die Risiken scheuen. Das bleibt eine vitale Filmindustrie, die insgesamt nichtmal wirklich in eine Krise rutscht, wohingegen das in Deutschland eher schwierig für Moritz Bleibtreu wird, diese unsägliche Rolle als Cheeseburger wieder loszuwerden, derweil mit GEZ-Milliarden "Das Traumschiff" und dergleichen produziert wird.



Skeptiker
Beiträge: 6096

Re: News: Schlechter Sommer für Blockbuster - Hollywood in der Krise?

Beitrag von Skeptiker »

Medianaut hat geschrieben:(zum US-Kino) ... Das bleibt eine vitale Filmindustrie, die insgesamt nichtmal wirklich in eine Krise rutscht, wohingegen das in Deutschland eher schwierig für Moritz Bleibtreu wird, diese unsägliche Rolle als Cheeseburger wieder loszuwerden, derweil mit GEZ-Milliarden "Das Traumschiff" und dergleichen produziert wird.
Moritz Bleibtreu hat immerhin (u. a.) in das 'Das Experiment' 2001 eine ziemlich beeindruckende Vorstellung in einem ziemlich beeindruckenden Film abgeliefert (zusammen mit anderen).
Aber so ein Auftritt in der McDonalds-Werbung (ebenfalls mit anderen) befeuert natürlich ein Vorurteil wie: 'bleibt sich selbst nicht treu!' bzw. 'Schauspieler sind eigentlich Prostituierte - zahle ihnen den passenden Betrag, und sie vergessen - Narzissten, die sie sind - Ethik und Ideale schneller, als Du diese Worte aussprechen kannst.

Wie wird in den USA das Fernsehen finanziert ? Nur privat oder gibt es auch Gebühren ? Je nach Staat unterschiedlich oder im ganzen Land gleich ?

Zitat Medianaut: "... Das bleibt eine vitale Filmindustrie ..." - Wundert mich gar nicht. Die schiere Masse macht auch etwas aus. An Talenten, an Ideen, an Interessenten, an Ressourcen und Infrastruktur, an Finanzen.

Die Deutschen bauen dafür ganz gute Autos (die die Amerikaner gerne fahren): Auch eine Industrie. Nicht ganz so glamurös und weltweit Leute und Kulturen auf mehr oder weniger subtile Art vom 'American Way of Life, Thinking and Speaking' beeinflussend (handiros Argument 'kulturell besetzt').
Das ist kein Werturteil, sondern eine nüchterne Feststellung !

Zum 'Traumschiff', Rosamunde Pilcher & Co. und den 'verschleuderten GEZ-Milliarden' (Medianaut): Nein ich sehe sie mir auch nicht an, aber ich stelle mir doch die Frage: Bin ich repräsentativ (und ist es dieses Forum?) für den Rest der Leute, die Gebühren zahlen? Will dort einen Mehrheit das Traumschiff gerne sehen ? Vielleicht gibt's ja irgendeine Statistik dazu ??

Nochmals zum 'Wir' und Deinem Urteil 'völkisches Denken'.
Da war es Dir vermutlich mehr als ungemütlich zumute, wenn eine BILD-Zeitung titelte: 'WIR sind Papst' oder wenn anlässlich einer Fussball-WM im Überschwang: 'WIR werden Weltmeister' zu hören war.

Umgekehrt ist die Presse - inbesondere der englische Boulevard - mit ihrem WIR-Urteil (als THEM!) 'The Germans' (gefolgt von 'Nazis' und 'Huns') nicht eben zimperlich (von 'fair' wollen wir gar nicht anfangen), wenn irgendwo mal wieder ein 'hässlicher Deutscher' lokalisiert werden kann.

Im Kontrast dazu die deutsche Presse, die sich ob der Abhörwut der Briten zunächst immerhin etwas irritiert zeigte, dann den Fokus aber doch eher auf die Amerikaner richtete.

Und wenn man die deutschen Schlagzeilen zum Nachwuchs in der englischen Königsfamilie liest, könnte man eher den Eindruck gewinnen, Deutschland sei ein Subdivision des Britischen Commonwealth.

BUNTE Titel (No 31 2013): "Kate und William: Ihr kleiner Prinz verzaubert die Welt"

GALA Titel No 31/2013: "Ein Baby bewegt die Welt"

Nichts gegen Familienglück und Babys - Glückwunsch zum gesunden Nachwuchs! - aber doch die Frage: Wird da wirklich UNSERE Welt bewegt ??

Ok, so viel fürs Erste zu Wir-Gefühlen, nationalen Identitäten und einem gewissen Ungleichgewicht der Argumentationen.
Das Ganze ist mir nun auf die Schnelle komplett OFF-Topic geraten - sorry - ich werde später ON-Topic wieder sachlichere Argumente bemühen !

Bis dahin!

Gruss
Skeptiker



Medianaut
Beiträge: 171

Re: News: Schlechter Sommer für Blockbuster - Hollywood in der Krise?

Beitrag von Medianaut »

Skeptiker hat geschrieben:
Medianaut hat geschrieben:(zum US-Kino) ... Das bleibt eine vitale Filmindustrie, die insgesamt nichtmal wirklich in eine Krise rutscht, wohingegen das in Deutschland eher schwierig für Moritz Bleibtreu wird, diese unsägliche Rolle als Cheeseburger wieder loszuwerden, derweil mit GEZ-Milliarden "Das Traumschiff" und dergleichen produziert wird.
Moritz Bleibtreu hat immerhin (u. a.) in das 'Das Experiment' 2001 eine ziemlich beeindruckende Vorstellung in einem ziemlich beeindruckenden Film abgeliefert (zusammen mit anderen).
Aber so ein Auftritt in der McDonalds-Werbung (ebenfalls mit anderen) befeuert natürlich ein Vorurteil wie: 'bleibt sich selbst nicht treu!' bzw. 'Schauspieler sind eigentlich Prostituierte - zahle ihnen den passenden Betrag, und sie vergessen - Narzissten, die sie sind - Ethik und Ideale schneller, als Du diese Worte aussprechen kannst.
*** wegen Beleidigung vom Admin gelöscht *** Aber von Deinen Klischees hatte ich gar nichts geschrieben, sondern vom schlichten Problem, für gute Schauspieler überhaupt in Deutschland Rollen zu finden, jenseits des Traumschiff-Trallalas. Gut, Marlon Brando hatte dieses Problem auch, aber auf einem deutlich höheren Niveau.
Skeptiker hat geschrieben:Wie wird in den USA das Fernsehen finanziert ? Nur privat oder gibt es auch Gebühren ? Je nach Staat unterschiedlich oder im ganzen Land gleich ?

Zitat Medianaut: "... Das bleibt eine vitale Filmindustrie ..." - Wundert mich gar nicht. Die schiere Masse macht auch etwas aus. An Talenten, an Ideen, an Interessenten, an Ressourcen und Infrastruktur, an Finanzen.
Die EU hat erheblich mehr Einwohner als die USA, und an materiellem Reichtum mangelt es hier insgesamt nicht. Vielleicht gibt es hier weniger Superreiche, dafür aber auch nicht ganz so dramatische Massenarmut, zumindest derzeit noch nicht. Da muß es also deutliche Unterschiede geben, warum die USA mehr Erfolg mit ihren Film-Talenten haben, und das kann nur die größere Freiheit sein, auf seinen individuellen Fähigkeiten auch eine berufliche Karriere gründen zu können.
Skeptiker hat geschrieben:Die Deutschen bauen dafür ganz gute Autos (die die Amerikaner gerne fahren): Auch eine Industrie. Nicht ganz so glamurös und weltweit Leute und Kulturen auf mehr oder weniger subtile Art vom 'American Way of Life, Thinking and Speaking' beeinflussend (handiros Argument 'kulturell besetzt').
Das ist kein Werturteil, sondern eine nüchterne Feststellung !
Und was soll diese angeblich nüchterne Feststellung ausgerechnet hier, nachdem ich nun deutlich klargestellt habe, daß mich völkische Diskurse nun wirklich nicht interessieren?
Skeptiker hat geschrieben:Zum 'Traumschiff', Rosamunde Pilcher & Co. und den 'verschleuderten GEZ-Milliarden' (Medianaut): Nein ich sehe sie mir auch nicht an, aber ich stelle mir doch die Frage: Bin ich repräsentativ (und ist es dieses Forum?) für den Rest der Leute, die Gebühren zahlen? Will dort einen Mehrheit das Traumschiff gerne sehen ? Vielleicht gibt's ja irgendeine Statistik dazu ??
Weißt Du wie viel Geld sieben Milliarden Euro JÄHRLICH sind? Davon dreht Dir zum Beispiel Nicolas Winding Refn 700 mal "Drive" und erzielt noch 40 Milliarden Euro zusätzliche Einnahmen. Und um bei meinen Beispielen zu bleiben: Steven Soderbergh dreht Dir dafür 400 "Straßenfeger" wie "Behind the Candelabra" (Straßenfeger in den USA ist relativ gemeint!). Die BBC leistet mit weniger als der Hälfte an Rundfunkgebührenaufkommen auch noch einen weit besseren Journalismus als die GEZ-Mafia. Aber Dir ist einfach egal, was mit dem vielen Geld gemacht wird, weil andere das angeblich so gern sehen, *** wegen Beleidigung vom Admin gelöscht ***
Skeptiker hat geschrieben:Nochmals zum 'Wir' und Deinem Urteil 'völkisches Denken'.
[…]
Ok, so viel fürs Erste zu Wir-Gefühlen, nationalen Identitäten und einem gewissen Ungleichgewicht der Argumentationen.
Das Ganze ist mir nun auf die Schnelle komplett OFF-Topic geraten - sorry - ich werde später ON-Topic wieder sachlichere Argumente bemühen !
*** wegen Beleidigung vom Admin gelöscht ***... Dich auf meine simplen Analysen einzulassen, warum es in den USA eine vielfältigere und vitalere Filmindustrie gibt als hier, während Du *** wegen Beleidigung vom Admin gelöscht *** an einem vermeintlichen "Hollywood in der Krise" ergötzt hättest, nur weil im US-Blockbuster-Format mal wieder ein Inhalte-Wandel bevorsteht, um die Aufmerksamkeit zu halten…



ennui
Beiträge: 1212

Re: News: Schlechter Sommer für Blockbuster - Hollywood in der Krise?

Beitrag von ennui »

Es ist äwohl hnlich wie mit der Musik, mit digitaler Vervielfältigung, illegalen Gratis-Kopien einerseits, und dem Konkurrenzangeboten (wie: Games, soziale Netzwerke,...) andererseits hat Film/kino einfach an sich nicht mehr diese mythische Bedeutung, die sie beide vielleicht noch bis in die 80er, 90er hatten. Das ist eine simple Frage von wofür gibt man sein Geld aus (sehr viel mehr ist es ja meistens nicht geworden). Es teilt sich nur eben anders auf. Reaktionen darauf sehen so aus, dass man einerseits Computerspiele verfilmt (früher gabs das Spiel zum Film, heute den Film zum Spiel). Und halt Sequels macht von dem, was erfolgreich war. Die Investoren sind extrem konservativ geworden, der Markt wird (zu) extrem analysiert und berechnet. Selbst die meisten US-Indies und Kurzfilme, die ich mir so angucke, wirken auf mich extrem ängstlich, konservativ, an den "Großen" orientiert, wenig radikales, Experimente, Innovation, viel "mithalten wollen" und Karriereträume.

Ein "Star" kann man heutzutage auch im Internet werden, ohne eine Leadrolle in einem Oscar-Drama. Die Innovation hat sich tw. ins TV zurückgezogen, in Serien, da sind eher noch mutige Geldgeber. Und es gibt paar alte Kino-Helden aus früheren Zeiten, die wichtig genug sind, um ihr Ding weiterzumachen. Ansonsten sehe ich das insgesamt aber überhaupt nicht so optimistisch, dass da nun plötzlich die Leute von diesem dumpfen Disney-Spektakelkino (oder dessen europäischer Variante) gelangweilt sein werden und dann nach qualitätsvolleren Sachen im Stil von Cassavetes o.ä. verlangen werden. Wer sollte das denn konkret tun? Die selben Leute, die sich momentan freudig Fast und Furious 7 oder Findet Nemo 9 (oder whatever) anschauen?

Eher wird Film/Kino bei uns vielleicht insgesamt schrumpfen und den meisten einfach weniger wichtig sein zugunsten von visuellen Medien/Formaten/Konsumformen, die dem Zeitgeist mehr liegen. Das kann man bedauern, aber man kann sich selber auch stattdessen einfach die Filmgeschichte rauf und runter anschauen, da gibts ja noch genug zu entdecken. Und ansonsten kann das alles ja auch mehr Freiheit und Vielfalt bei den "Kleinen" bedeuten,aber natürlich zugleich weniger Geld/Publikum dafür. Aber wie gesagt, ich finde, davon sieht man noch wenig, eher viel, was auf die "Großen" schielt, deren Zeit vielleicht gerade endet.

Und dann gibt es ja eben noch Bollywood, Afrika, das chinesische, arabische, südamerikanische Kino... riesige Märkte, tw. mit ganz eigenen Regeln. Es ist sicher nichts schlechtes daran, wenn ein einzelner, westlicher Kulturkreis nicht mehr allein die ganze Welt mit seinen jeweiligen Moden, Sehnsüchten, Mythen und Klischees dominiert, sondern auch mal andere mit ihren jeweiligen Mythen und Klischees usw. randürfen. Ob die triefende Romantik, das hirnlose Geballer oder die Law-and-Order-Moral dann aus den Staaten, aus China, Indien oder Burkina Faso kommt, spielt doch eigentlich keine Rolle, solange es unterhält und sich verkauft. Auch wenn man die Sachen bei uns kaum zu Gesicht bekommt, wenn man nicht gerade auf Festivals geht. Vielleicht spielt die Musik ja einfach längst woanders.



Skeptiker
Beiträge: 6096

Re: News: Schlechter Sommer für Blockbuster - Hollywood in der Krise?

Beitrag von Skeptiker »

ennui hat geschrieben:(das Geld, das die Leute ausgeben) ... Reaktionen darauf sehen so aus, dass man einerseits Computerspiele verfilmt (früher gabs das Spiel zum Film, heute den Film zum Spiel). Und halt Sequels macht von dem, was erfolgreich war. ...
Bei 'Pacific Rim' (G. del Toro) ist es tatsächlich so, dass es
a) ein Videospiel gibt http://de.wikipedia.org/wiki/Pacific_Rim
b) Offenbar eine Fortsetzung geplant ist. http://www.moviejones.de/news/news-chin ... 14552.html

Ansonsten: Interessante Überlegungen (ganzer Beitrag).

Generell:
Ich bin weder TV- noch Film-Insider, sondern in Sachen Filmproduktion und -finanzierung lediglich Betrachter von aussen. Demenstprechend jemand, der hier mitliest, um etwas von den Insidern zu erfahren und zu lernen.
Und der es ab und zu wagt, einen eigenen Beitrag beizusteuern. Auch wenn der vielleicht eher an der Oberfäche kratzt, als profunde Kenntnisse zu verbreiten. Teils mit ein paar Fragen versehen, falls mir etwas aufstösst oder ich etwas nicht begreife.
Nennt man Diskussion. Miteinander reden, Standpunkte klären und Argumente austauschen. Kein Grund also, sich davon bedrängt zu fühlen oder in alle Richtungen auszuteilen.



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