slashCAM
Administrator
Administrator
Beiträge: 11262

Interviews: Nichts ist schneller versaut als ein stereoskopisches Bild

Beitrag von slashCAM »

Interviews: Interviews: Nichts ist schneller versaut als ein stereoskopisches Bild von heidi - 29 Sep 2010 17:36:00
>Derzeit gelangen erste Camcordermodelle in den Handel, mit denen sich stereoskopische 3D-Aufnahmen einfach machen lassen. Ob es diesmal tatsächlich gelingen wird, 3D als ein Format für die Massen zu etablieren? Unter anderem darüber haben wir mit Josef Kluger gesprochen. Er produziert seit über zehn Jahren in 3D (zuletzt für die BBC und Sony) und wirkt maßgeblich bei mehreren großen Forschungsprojekten mit. In unserem Gespräch ging es außerdem um verschiedene Konvergenz-Philosphien (vorher oder nachher?), ungünstige Brückentechnologien (aus 2D mach 3D), kollidierende Tiefeneindrücke (ist es vorne? ist es hinten?), Adaptionsprozesse im Gehirn (mehr! mehr!), und nicht zuletzt auch um die Scheu der Filmemacher, Neuland zu betreten...
zum ganzen Artikel



rakzak
Beiträge: 84

Re: Interviews: Nichts ist schneller versaut als ein stereoskopisches Bild

Beitrag von rakzak »

"Es gibt den Effekt, daß man die Bilder subjektiv schärfer sieht in 3D, weil die beiden Augen ein gewisses Grundrauschen in den Bildern, das in jedem Bild leicht anders ist, interpolieren, und dadurch ein subjektiv schärferes Bild generieren. Es findet also eine Art Interpolation im Gehirn statt: aus zwei verrauschten Objekten entsteht sozusagen ein Neues, Unverrauschteres."

Ich finde die 3D-Sachen führen einem mal wieder feinstens vor Augen was unser Hirn prinzipiell zu leisten in der Lage ist. Und all die Einschränkungen mal dahingestellt, irgendwie hat das für mich was magisches, dass man 2 Bilder in einem zeigen kann, und dann fangen die Ebenen an im Raum zu wandern. Je mehr ich mich damit beschäftige, desto wundersamer wirds...



domain
Beiträge: 11062

Re: Interviews: Nichts ist schneller versaut als ein stereoskopisches Bild

Beitrag von domain »

Eine der entscheidenden Fragen im Heimbereich wird sein, ob und wie sich Stereobilder ohne Brille ansehen lassen werden, denn mit Brille hat das wenig Zukunft.
Es müssen ja praktisch zwei unterschiedliche Bilder im Augenabstand von ca. 7 cm in dieselben projiziert werden. Wie verhält sich das bei näherem Betrachtungsabstand, wo der Projektionswinkel von den Rändern des TFTs aus ja ein ganz anderer als von der Mitte sein muss, wie verhält sich das Bild von der Ferne aus betrachtet und allem wie verhält es sich, wenn man sich seitlich vorbeibewegt?
Die Lösung kann ich mir nicht vorstellen, aber vielleicht kommt ja noch der praktische Beweis und Erkenntnisruck, dass es machbar ist, ev. über eine Hologrammtechnologie?



handiro
Beiträge: 3259

Re: Interviews: Nichts ist schneller versaut als ein stereoskopisches Bild

Beitrag von handiro »

Schon mit einer engen Tiefenschärfe ist 3D versaut! Die wird zwar wegen der 2D Versionen weiter eingesetzt macht aber in 3D einen unerträglichen Effekt!

Fiel mir bei Avatar ein paar mal unangenehm auf.

Ich hoffe ich muss nie 3D machen.



domain
Beiträge: 11062

Re: Interviews: Nichts ist schneller versaut als ein stereoskopisches Bild

Beitrag von domain »

Einen interessanten Aspekt bei stereoskopischer Darstellung hat Josef Kluger angesprochen, nämlich die Grundsatzfrage, ob sich ein Stereobild vom real entfernten TFT bzw. von der Leinwand nach hinten erstrecken sollte oder nähere Objekte virtuell auch vor den Projektsflächen erscheinen dürfen. Der erste Fall entspricht eigentlich dem natürlichen Sehen, so wie z.B. bei einer Theaterbühne. Die Rampe vorne beim Vorhang ist sozusagen die vorderste Front und von dort geht der Stereoeindruck nur mehr in Tiefe.
Anderes und Spektakuläres habe ich allerdings auch schon mal in einem 4-D-Kino gesehen, da sprangen einem gefährliche Tiere direkt ins Gesicht, der Eindruck spielte sich virtuell weit vor der Leinwand , so quasi direkt vor den Augen ab.
Kluger sagt, dass bei normalen Stereofilmen eigentlich ein natürlicher Seheindruck angestrebt werden sollte und unterscheidet hier zwei Methoden, nämlich die deutsche und die amerikanische. Bei der amerikanischen werden die Objektive schon bei der Aufnahme auf das nächstliegende bildwichtige Objekt konvergiert, bei der deutschen Methode bleiben die Objektive parallel ausgerichtet und erst in der Post wird gecroppt und verschoben, um die parallaktisch stark divergierenden vorderen Objekte halbwegs deckungsgleich übereinander zu bringen.
Sollte es bei den derzeit erhältlichen 3-D Amateurkameras mit den parallel ausgerichteten Objektiven bleiben, dann wird man also entweder damit rechnen müssen, dass einem nahe Objekte von einem Clip zum anderen ziemlich unvermittelt ins Gesicht springen werden, oder man bearbeitet das in der Post (mit Cropp und Shift) oder man wird Nahaufnahmen so gut wie nicht machen können und so lauten ja auch die derzeitigen Restriktionen der 3-D Amateurkameras.



rakzak
Beiträge: 84

Re: Interviews: Nichts ist schneller versaut als ein stereoskopisches Bild

Beitrag von rakzak »

domain hat geschrieben:Sollte es bei den derzeit erhältlichen 3-D Amateurkameras mit den parallel ausgerichteten Objektiven bleiben, dann wird man also entweder damit rechnen müssen, dass einem nahe Objekte von einem Clip zum anderen ziemlich unvermittelt ins Gesicht springen werden, oder man bearbeitet das in der Post (mit Cropp und Shift) oder man wird Nahaufnahmen so gut wie nicht machen können und so lauten ja auch die derzeitigen Restriktionen der 3-D Amateurkameras.
Die 750er Pansonic bzw die Vorsatzlinse hat doch aber eine feste Konvergenz, glaube die konvergiert bei 1,5m. Also alles, was weiter weg als anderthalb Meter von der Kamera ist liegt hinter der Leinwand, richtig? Nimmt man die 58mm Brennweite dazu in Betracht, bedeutet das einen recht beschränkten Bereich in dem sich was aus der Leinwand bewegen wird. Und apropos Crop + Shift, der Kluger meint ja wenn man erstmal eine Konvergenz drin hat, läßt sich nachher nicht so leicht mehr was verändern.

Übrigens mich persönlich stören die Brillen nicht so sehr. Aber ich frage mich wie das gehen soll wenn man immer nur gute Einstellungen für eine einzige Wiedergabesituation wählen kann? DAS finde ich ein übles Hindernis.



domain
Beiträge: 11062

Re: Interviews: Nichts ist schneller versaut als ein stereoskopisches Bild

Beitrag von domain »

rakzak hat geschrieben:
domain hat geschrieben: Die 750er Pansonic bzw die Vorsatzlinse hat doch aber eine feste Konvergenz, glaube die konvergiert bei 1,5m. Also alles, was weiter weg als anderthalb Meter von der Kamera ist liegt hinter der Leinwand, richtig?
Ja das ist richtig. Die Objektive müssen natürlich nicht immer genau auf Unendlich gerichtet sein, also parallel stehen, sondern es kann auch ein Kompromiss für etwas nähere Entfernungen gewählt werden.



 Aktuelle Beiträge [alle Foren]
 
» Ambisonics in Resolve
von Axel - Do 12:09
» WORKFLOW: Stockfootage & Resolve
von Bergspetzl - Do 11:59
» Hi 8 Videos schärfer machen
von MK - Do 11:44
» VideoGigaGAN - Adobe zeigt generative KI Super Resolution für Bewegtbilder
von slashCAM - Do 11:42
» Kamera Kaufberatung Budget ca. 2000€
von Frank Glencairn - Do 11:34
» Insta360 X4 360°-Action-Kamera filmt in 8K
von soulbrother - Do 11:14
» MP4 Video verlustfrei exportieren
von Frank Glencairn - Do 10:54
» NAB 2024 Neuigkeiten
von Frank Glencairn - Do 10:23
» Apple Vision Pro: Verkaufsstart (USA) ab Februar für 3.499,- Dollar + neuer Werbeclip
von NurlLeser - Do 9:31
» Was hörst Du gerade?
von soulbrother - Do 8:55
» Blackmagic PYXIS 6K: Die Vollformat „Box“-Kamera mit Viewfinder, 2x SDI, Sideplates (!) uvm.
von cantsin - Do 8:39
» Messevideo: Atomos NINJA PHONE erklärt
von Frank Glencairn - Do 6:06
» Was schaust Du gerade?
von roki100 - Do 1:00
» Was hast Du zuletzt gekauft?
von Jörg - Mi 22:30
» Flackern bei der Digitalisierung - USB Grabby
von Laboriosa - Mi 20:53
» Canon öffnet RF-Mount - Erste Objektive von Sigma (18-50 mm f/2.8) und Tamron (11-20 mm f/2,8)
von cantsin - Mi 20:26
» Tragischer Unfall am Set trotz Filmwaffe: Kamerafrau stirbt nach Schuß von Alec Baldwin
von iasi - Mi 19:53
» SmallRig @ NAB 2024: Potato Jet Stativ, Brandon Li Cage, VB212 Akku
von iasi - Mi 19:46
» Panasonic S5 - Allgemeine Fragen, Tipps und Tricks, Zeig deine Bilder/Videos usw.
von roki100 - Mi 19:32
» Tieraufnahmen mit dem MKE600 + H1 Essential rauschen
von mikroguenni - Mi 18:46
» Avid Liquid 7.2 installieren
von unikator2022 - Mi 18:29
» >Der LED Licht Thread<
von Darth Schneider - Mi 17:06
» Retention Video Editing ist tot
von DeeZiD - Mi 16:56
» Resolve-Mac, 5000€
von Franz86 - Mi 14:34
» Audition CS6 > Arbeitsbereich aus Versehen gelöscht
von Herbie - Mi 12:10
» DJI Power 500 und 1000: Mobile Powerstations mit bis zu 1.024 Wh
von slashCAM - Mi 9:27
» Atomos Neon 24 - 4K HDR-Grading Display-Recorder
von teichomad - Mi 9:14
» Atomos Ninja als HDMI-Recorder
von Saint.Manuel - Mi 8:41
» DaVinci Resolve 19: Die neuen Funktionen ausführlich erklärt
von freezer - Mi 8:20
» Meine erste Kritik in Filmthread :-)
von Frank Glencairn - Mi 8:12
» Kostenloser Fairlight Workshop mit Mary Plummer
von Frank Glencairn - Mi 6:31
» AMDs Notebook APU Strix Halo - besser als Apples M3 Pro Chip?
von macaw - Mi 6:31
» Musikvideo Floridas Klaus "Che Guevara"
von MK - Di 18:37
» Realistischer und mehr Details - Adobe Firefly Image 3 Model für Web und Photoshop
von slashCAM - Di 14:48
» Adobe Firefly KI jetzt auch mobil in neuer Express App verfügbar
von slashCAM - Di 14:15