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Re: Davinci Resolve, Color Card und Monitorkalibrierung

Verfasst: Fr 26 Apr, 2024 17:14
von Axel
ME2000 hat geschrieben: Fr 26 Apr, 2024 16:57 Ich meine [LUT draufknallen] als Startpunkt fürs Colorgrading. Aber das ist doch nicht falsch, oder? Wenn ich keine sonstige Kalibrierung mache mit Weissabgleich z.B., was fällt denn sonst noch unter ColorCorrection was ich machen muss?
Eine LUT ist ein suboptimales Instrument für Color Management (Log zu rec709 z.B.). Suboptimal, weil jede LUT Rundungsfehler erzeugt. Trotzdem schwören viele darauf. Eine LUT kann einen Look drüberbügeln. Was daran suboptimal ist, zeigt das flapsige Wort drüberbügeln. Der Lösungsweg fehlt, das Kreative, das fein Herausgearbeitete. Trotzdem schwören viele darauf.

Re: Davinci Resolve, Color Card und Monitorkalibrierung

Verfasst: Fr 26 Apr, 2024 17:19
von soulbrother
ME2000 hat geschrieben: Fr 26 Apr, 2024 16:19
Das Problem was ich habe liegt halt eher bei den Testbildern für die Farben: woher weiss ich hier, dass das rot oder der Hautton, den ich dann auf meinem Monitor sehe, auch wirklich der Hautton ist, den ich sehen "sollte". "Gut" sehen die Bilder bei mir immer aus ;-). Ich bräuchte da ja irgendeine Referenz, die hatte ich mir mit einem einfach Color Checker erhofft. Vielleicht ist es etwas naiv gedacht...
Eine brauchbare "Referenz" bekommst Du ausschließlich durch einen kalibrierten/profilierten Monitor und das geht leider nicht mit Selbstjustage, dafür braucht es eine Messgerät.
ABER Du kannst es dennoch so gut wie irgend möglich manuell hinbiegen, aber vergiss zuerst mal die These, dass Du mit dem was eine Kamera liefert, einen Monitor einstellen kannst.

Bevor ich mir meinen ersten Eizo mit Selbstkalibrierung gönnte, habe ich nach der Methode justiert:
https://www.piv-imaging.com/_files/ftp/ ... l_Info.pdf

Dazu habe ich das gedruckte Foto schicken lassen und dieses bei bestem Tageslicht (CRI !) neben dem Monitor gelegt und die Datei (beigefügt) am Monitor verglichen.
Das birgt zwar weitere Fehlerquellen (Colormanagement im Betrachtungsprogramm und der Monitor sieht immer farbkräftiger aus als der nicht-selbstleuchtende Print) - aber es war erstaunlich gut, wenn man alles sauber einstellt.

Re: Davinci Resolve, Color Card und Monitorkalibrierung

Verfasst: Fr 26 Apr, 2024 17:46
von ME2000
soulbrother hat geschrieben: Fr 26 Apr, 2024 17:19
ME2000 hat geschrieben: Fr 26 Apr, 2024 16:19
Das Problem was ich habe liegt halt eher bei den Testbildern für die Farben: woher weiss ich hier, dass das rot oder der Hautton, den ich dann auf meinem Monitor sehe, auch wirklich der Hautton ist, den ich sehen "sollte". "Gut" sehen die Bilder bei mir immer aus ;-). Ich bräuchte da ja irgendeine Referenz, die hatte ich mir mit einem einfach Color Checker erhofft. Vielleicht ist es etwas naiv gedacht...
Eine brauchbare "Referenz" bekommst Du ausschließlich durch einen kalibrierten/profilierten Monitor und das geht leider nicht mit Selbstjustage, dafür braucht es eine Messgerät.
ABER Du kannst es dennoch so gut wie irgend möglich manuell hinbiegen, aber vergiss zuerst mal die These, dass Du mit dem was eine Kamera liefert, einen Monitor einstellen kannst.

Bevor ich mir meinen ersten Eizo mit Selbstkalibrierung gönnte, habe ich nach der Methode justiert:
https://www.piv-imaging.com/_files/ftp/ ... l_Info.pdf

Dazu habe ich das gedruckte Foto schicken lassen und dieses bei bestem Tageslicht (CRI !) neben dem Monitor gelegt und die Datei (beigefügt) am Monitor verglichen.
Das birgt zwar weitere Fehlerquellen (Colormanagement im Betrachtungsprogramm und der Monitor sieht immer farbkräftiger aus als der nicht-selbstleuchtende Print) - aber es war erstaunlich gut, wenn man alles sauber einstellt.

Erstmal nochmal danke an alle. Ich gehe jetzt mal nicht auf das Thema "LUTs" weiter ein, das wäre ja wieder ein neues Thema (sprich Problem ;-) ).
Aber danke auch an den Link hier. Das mit der Kalibrierung mit der Methode vom "piv-imaging"-Link ist doch fast genau das, was ich eigentlich auch vorhatte: ich nehme mir ein ausgedrucktes Referenz-BIld (bei mir den ColorChecker) und kalibriere damit den Monitor. Statt den ganzen Bildern mit Hauttönen etc. wären das bei mir dann halt nur die Farben vom ColorChecker. Bei mir wäre halt noch der zusätzliche Schritt, dass ich das BIld ja praktisch digital erst selbst noch erzeugen müsste (sprich ein Foto/Video davon machen), von daher wäre es mit einem vorgefertigten Druck inkl. der entsprechenden digitalen Datei natürlich einfacher (oder ich nehme irgendwoher einen Colorimeter ;-) )

Re: Davinci Resolve, Color Card und Monitorkalibrierung

Verfasst: Fr 26 Apr, 2024 17:54
von soulbrother
ME2000 hat geschrieben: Fr 26 Apr, 2024 17:46.................
dass ich das BIld ja praktisch digital erst selbst noch erzeugen müsste (sprich ein Foto/Video davon machen), ..
Und damit hast Du die nächste Fehlerquelle, die es zu vermeiden gilt!


und ja, LUTs haben mit Colormanagement und mit Kalibrierung nichts zu tun.

(Ausser man würde die Profilierungsdatei als eine Art LUT beschreiben, aber lassen wir das....)

Re: Davinci Resolve, Color Card und Monitorkalibrierung

Verfasst: Fr 26 Apr, 2024 17:56
von Axel
ME2000 hat geschrieben: Fr 26 Apr, 2024 17:46 … (oder ich nehme irgendwoher einen Colorimeter ;-) )
Googel mal „Colorimeter mieten“. Diese Geschichte kann einen zum Nägelkauen bringen. Kennt wohl hier jeder. Gönn deiner Seele Ruh‘!

Re: Davinci Resolve, Color Card und Monitorkalibrierung

Verfasst: Fr 26 Apr, 2024 17:58
von soulbrother
Axel hat geschrieben: Fr 26 Apr, 2024 17:56 Gönn deiner Seele Ruh‘!
Da iss was dran. Genau deshalb hab ich bereits den zweiten Eizo mit der eingebauten Profilierungshardware...
Teuer ja, aber ich brauch es auch jeden Tag...

Re: Davinci Resolve, Color Card und Monitorkalibrierung

Verfasst: Fr 26 Apr, 2024 18:05
von ME2000
Axel hat geschrieben: Fr 26 Apr, 2024 17:56
ME2000 hat geschrieben: Fr 26 Apr, 2024 17:46 … (oder ich nehme irgendwoher einen Colorimeter ;-) )
Googel mal „Colorimeter mieten“. Diese Geschichte kann einen zum Nägelkauen bringen. Kennt wohl hier jeder. Gönn deiner Seele Ruh‘!
Yo, hatte ja weiter oben geschrieben, dass schon 2007 die Leute davon abgeraten haben, weil man es eh regelmäßig machen soll ;-).
Naja, ich muss mal schauen. Dank eure Erfahrung bin ich dann doch eher weg vom ColorChecker kaufen. Ich habe ja Helligkeit/Kontrast schon nach den Testbildern auf allen Monitoren angepasst, die Farben jetzt erstmal gaaaaaanz grob, sodass sie nicht zu stark zwischen den beiden Monitoren abweichen und die Testbilder gut aussehen. Also das allerschlimmste habe ich vermieden. Für die etwas feinere Abstimmung frage ich dann einfach mal nach einem Colorimeter beim Fotohändler in der Stadt. Wie auch immer das dann läuft: ich habe jetzt schon viel Wissen mitgenommen, danke nochmal :-)

Re: Davinci Resolve, Color Card und Monitorkalibrierung

Verfasst: Fr 26 Apr, 2024 18:48
von Axel
ME2000 hat geschrieben: Fr 26 Apr, 2024 18:05
Axel hat geschrieben: Fr 26 Apr, 2024 17:56

Googel mal „Colorimeter mieten“. Diese Geschichte kann einen zum Nägelkauen bringen. Kennt wohl hier jeder. Gönn deiner Seele Ruh‘!
Yo, hatte ja weiter oben geschrieben, dass schon 2007 die Leute davon abgeraten haben, weil man es eh regelmäßig machen soll ;-)
Ich leih mir einen von einem Kumpel, so ca. einmal im Jahr. In einem Jahr scheint nicht allzu viel zu passieren, jedenfalls weniger als zwischen vor und nach der ersten Kalibrierung.

Alternative: du kalibrierst nach Augenmaß und guckst dir anschließend ein aufwändig gegradetes Video (weil du das dann gut erinnerst) auf verschiedenen anderen Geräten an und bist nicht unzufrieden. Das kann nämlich durchaus sein. Entweder weil du (zufällig oder warum auch immer) so gut kalibriert hast oder weil du visuell so tolerant bist, dass die ganze Korinthenkackerei für dich nicht gilt.

Re: Davinci Resolve, Color Card und Monitorkalibrierung

Verfasst: Fr 26 Apr, 2024 19:13
von ME2000
Axel hat geschrieben: Fr 26 Apr, 2024 18:48
ME2000 hat geschrieben: Fr 26 Apr, 2024 18:05

Yo, hatte ja weiter oben geschrieben, dass schon 2007 die Leute davon abgeraten haben, weil man es eh regelmäßig machen soll ;-)
Ich leih mir einen von einem Kumpel, so ca. einmal im Jahr. In einem Jahr scheint nicht allzu viel zu passieren, jedenfalls weniger als zwischen vor und nach der ersten Kalibrierung.

Alternative: du kalibrierst nach Augenmaß und guckst dir anschließend ein aufwändig gegradetes Video (weil du das dann gut erinnerst) auf verschiedenen anderen Geräten an und bist nicht unzufrieden. Das kann nämlich durchaus sein. Entweder weil du (zufällig oder warum auch immer) so gut kalibriert hast oder weil du visuell so tolerant bist, dass die ganze Korinthenkackerei für dich nicht gilt.
Ich habe schon geschaut und gesehen, dass der fotohändler hier für ca. 20 euro so ein xrite i1 display pro vermietet. Dann leihe ich mir das mal für 24h aus und dann habe ich, vorausgesetzt ich bekomme das hin, erstmal Ruhe

Re: Davinci Resolve, Color Card und Monitorkalibrierung

Verfasst: Fr 26 Apr, 2024 19:25
von Frank Glencairn

Re: Davinci Resolve, Color Card und Monitorkalibrierung

Verfasst: Sa 27 Apr, 2024 08:09
von Jost
ME2000 hat geschrieben: Fr 26 Apr, 2024 16:19 Ich bräuchte da ja irgendeine Referenz, die hatte ich mir mit einem einfach Color Checker erhofft. Vielleicht ist es etwas naiv gedacht...
Das ist nicht naiv gedacht, fast jeder hat nach einem Weg gesucht, die Monitor-Kalibrierung wegzusparen. Und klar, es geht auch per Auge. Viele belassen es auch dabei.
Dein Problem ist der zweite Monitor. Wenn bereits alle Versuche gescheitert sind, die Monitore händisch per Referenzbild anzugleichen, kommst Du über eine Kalibrierung nicht herum.

Re: Davinci Resolve, Color Card und Monitorkalibrierung

Verfasst: Sa 27 Apr, 2024 11:26
von MK
Jost hat geschrieben: Sa 27 Apr, 2024 08:09 Wenn bereits alle Versuche gescheitert sind, die Monitore händisch per Referenzbild anzugleichen, kommst Du über eine Kalibrierung nicht herum.
Kalibrierung des Farbtons mit Blaufilterfolie & Testbild ist auch noch eine Möglichkeit. Und Helligkeit / Kontrast mit dem Pluge Testbild.

Re: Davinci Resolve, Color Card und Monitorkalibrierung

Verfasst: Fr 17 Mai, 2024 16:05
von ME2000
Falls hier doch noch wer liest und um zu zeigen, dass das, was hier von erfahrenen Leuten kommentiert wird, auch Einfluss hat, hier mal mein letzter Stand:
auf Ratschlag hin habe ich mir jetzt doch noch so ein SypderX Pro gekauft. Ich habe meine 3 Monitore dann mit DisplayCal nach Anweisung eines Youtube Videos kalibriert:
1. Monitor: ein günstigerer, älterer Philips: hier zeigt er mir schon an, dass die Farbraumabdeckung nicht so groß ist, habe ich dann so gut es geht kalibriert.
2. + 3. Monitor vom exakt gleichen Modell, unterschiedliches Alter (einer ca. 4 Jahre, der neue Monitor ganz frisch): sind jetzt beide kalibriert. Das ältere Modell hat etwas kleinere Farbraum (geht Farbraum irgendwie über die Zeit verloren ?!?).
Ich bin einigermaßen zufrieden. DisplayCal sagt mir, dass die Abweichungen alle innerhalb der Norm sind. Sehe jetzt bei einem normalen Testbild eigentlich nur noch einen Unterschied zwischen dem 1. und 2./3. Modellen, bei dem Testbild keinen Unterschied zwischen 2. und 3. Modell. Wenn ich nur eine einzelne Farbe habe z.B. in Paint und ziehe sie über den 2. und 3. Monitor sehe ich aber schon noch Unterschiede (Achtung, Einsteiger hier, keine Ahnung ob man das überhaupt machen darf, vermute mal, das hängt einfach mit der Art und Weise zusammen wie Windows arbeitet)
Bin aber echt überrascht, wie groß die Unterschiede waren, insbesondere die Abweichung vor der Kalibrierung vom 2. zum 3. Monitor.

An alle Leute auf jeden Fall nochmal vielen Dank!!!