slashCAM hat geschrieben:Die bisher verwendeten Leinwände, sogenannte "Silver Screens", reflektieren durch Aufsprühen silberner Farbe mehr Licht als rein weiße Leinwände - doch durch eine ungleichmäßige Verteilung der Farbe kommt es zu Lichtverlusten. Bei der neuen "Ultimate Screen" dagegen wird das Oberflächenmaterial per Rollen direkt auf die Leinwand geprägt, was zu einer 85% helleren und auch gleichmäßigeren Lichtausbeute führt.
Jeder Vorführer würde bestätigen, dass die im Zuge der 3D-isierung der Kinos aufgezogenen Silberleinwände subjektiv *erheblich* dunkler waren als die weißen, perlmuttartig glitzernden für 2D. Gingst du in einen komplett dunklen Saal, reichten bei den weißen Screens die Notausgangsfunzeln, um im Wesentlichen noch alles sehen zu können, die silbernen absorbierten dieses Restlicht komplett.
Nach anfänglichem Kopfschütteln über diese Eigenschaft merkte man allerdings schnell die Vorteile. Bilder in 2D-Sälen wirkten flau, kein richtiges Schwarz. In etwa vergleichbar mit alten LCD vs. Plasma-TVs. Einen im Weltraum spielenden Film hätte sich kein Vorführer mehr gern auf einer weißen Leinwand angesehen.
Außerdem streuten die weißen Leinwände sehr stark. Helle Bildpartien hatten immer einen Glow-Effekt, sehr edel in der Anmutung (ein "Filmlook"-Filter quasi), aber wohl für 3D nicht zu gebrauchen.
slashCAM hat geschrieben:... die durch eine höhere Lichteffizienz 85% hellere und auch schärfere 2D- und 3D Kinobilder unabhängig vom Sitzplatz ermöglichen soll.
Das Problem des 3D-Kinos, eigentlich des Kinos überhaupt, ist der Sitzplatz. Auf jedem Platz ein gutes Bild zu ermöglichen bedeutet die Quadratur des Kreises. Zwar gleicht das Gehirn perspektivische Verzerrungen ganz leidlich aus, aber spätestens mit 3D kommen mit den Faktoren Betrachtungswinkel (weiter entfernte Bildpunkte sind dunkler, physikalisch nicht zu ändern), Parallaxenfehler (ebenfalls unvermeidlich) und, weit vorne, unterschiedliche Fokussierung, zuviele Probleme zusammen, und der Gast hat zumindest ein sehr gemindertes Filmerlebnis, in der Regel aber sogar Kopfschmerzen.
Praktisch alle diese Einschränkungen hat man mit einem modernen TV-Gerät nicht. Sogar ein weniger guter Kontrast lässt sich durch "Ambient-Light", also einen billigen Trick, subjektiv stark verbessern.