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24p muss sterben!



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slashCAM
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Beiträge: 11262

24p muss sterben!

Beitrag von slashCAM »

24p muss sterben! von thomas - 14 oct 2008 12:19:00
Dieser Videomaker-Artikel fordert die Abschaffung von 24p - eingeführt wurde 24p ja als Kompromiss: als die niedrigste Bildrate, die noch die Illusion von flüssiger Bewegung erzeugt (zumindest solange die Kamera nicht schnell bewegt wird) und damit am wenigsten vom teuren Filmmaterial verbraucht. 24p als Teil des "Film Looks" bezeichnet der Autor des Artikels als eine Ästhtik, die überwunden werden sollte, weil sie nur auf einer überwundenen künstlichen Beschränkung basiert - und er hat kein Verständnis für die Ängste mancher Filmemacher, dass 60p im Gegensatz zu 24p "zu real" aussehen würde.

Dies ist ein automatisch generierter Eintrag


Hier geht es zur Newsmeldung mit Link und Bildern auf den slashCAM Magazin-Seiten



Cocoa_Magazin
Beiträge: 131

Re: 24p muss sterben!

Beitrag von Cocoa_Magazin »

WÜRG!!!



Spaceman
Beiträge: 413

Re: 24p muss sterben!

Beitrag von Spaceman »

Richtig so! Weg mit dem vorsintflutlichen 24p!
Leider gibt es zu viele ewig Gestrige im Filmbusiness die mit Scheuklappen auf neue Techologien reagieren. Aber für die kann man ja wieder 30 cm Schwarzweissfernseher einführen.

Wenn wir schon dabei sind sollte das 16:9 Format auch gleich in die Tonne. Das wurde ja auch mal erfunden um möglichst platzsparend viele Bilder auf die Filmrolle zu bekommen. Also um kostengünstig zu drehen und nebenbei auch um viele Plätze im Kinosaal unterzubringen...
Offiziell wurde dann aber kommuniziert "entspricht Sehfeld des menschlichen Auges bla bla bla..."
Immerhin noch 16:9, mittlerweile gibt es ja Billigfilmproduktionen wo man auf einem 16:9 Monitor noch oben und unten riesige schwarze Balken hat ;-)



LarsProgressiv
Beiträge: 225

Re: 24p muss sterben!

Beitrag von LarsProgressiv »

Hallo!

Also bevor ich die Bildrate betrachte würde ich erstmal den alten Zeilensprung (interlaced material) abschaffen. Und zwar am besten schon gestern!

Grüße
Lars



Schleichmichel
Beiträge: 2221

Re: 24p muss sterben!

Beitrag von Schleichmichel »

Er macht es sich auch 'n bisserl einfach, indem er sich selbst eine vermeintliche Rechtfertigung für das Verteidigen von 24 Bildern pro Sekunde seitens der 24p-Freunde aussucht, die auch völlig problemlos von ihm wiederlegt wird.

Der Gag ist ja, dass 24 Bilder pro Sekunde die Bewegungen gerade so abstrahieren, wie es für eine Bewegungsillusion notwendig ist. Soweit war er ja auch schon. Erhöht man nun die Bilderrate, so bemerkt man immer mehr feine Mimikspiele in den Gesichtern der Schauspieler. Wer meint, das könnte doch nur gut sein, hat sich geschnitten. Es erfordert höllisch gute Schauspieler, bei einer so hohen "Samplefrequenz" noch glaubwürdig zu wirken. Auch kleinste Unebenheiten in Kamerabewegungen wirken sich hier viel störender aus. Die Datenmassen werden vielleicht in einigen Jahren nicht so das Problem darstellen, aber für was?

Im dem Sinne, dass man seine Filminhalte auf das wesentliche beschränken soll, sollte man auch bei 24p bleiben. Der Typ hat wohl noch nie einen Showscan-Film gesehen. Wenn er das in Spielfilmlänge will, bitte. Eine "Revolution", auf die ich definitiv nicht gewartet habe.

@Spaceman: Man spart nicht wirklich Filmmaterial bei Breitbild. 3-Perf und 2-Perf kam erst in den letzten Jahren raus und kommt auch nicht so richtig in die Gänge. Oft kostet es sogar mehr, wenn man mit dem 3-Perffilm ins Kopierwerk geht und eine olle Kopie ziehen will ;)



Meggs
Beiträge: 1330

Re: 24p muss sterben!

Beitrag von Meggs »

Spaceman hat geschrieben: Wenn wir schon dabei sind sollte das 16:9 Format auch gleich in die Tonne. Das wurde ja auch mal erfunden um möglichst platzsparend viele Bilder auf die Filmrolle zu bekommen. Also um kostengünstig zu drehen und nebenbei auch um viele Plätze im Kinosaal unterzubringen...
Offiziell wurde dann aber kommuniziert "entspricht Sehfeld des menschlichen Auges bla bla bla..."
Befass du mal mit der 16:9 Technik in Kinos, dann wirst du nicht mehr sowas posten.
Allgemein haben angeblich Männer ein engeres Sehfeld als Frauen, und das Sehfeld nimmt mit dem Alter ab. Jede Wette, du bist männlich und steinalt.



Daigoro
Beiträge: 988

Re: 24p muss sterben!

Beitrag von Daigoro »

Ich dachte das neue digitale Kino haette sich schon auf 48p als neuen digitalen Standard geeinigt (wer mit wem bleibt unklar, wahrscheinlich Sony mit sich selbst und der Rest schwankt zwischen 24,1 und 61,33333).

Natuerlich wieder klasse, da man sich gleich nen neuen Fernseher zulegen kann. Die aktuellen koennen vielleicht 24p/50p/60p aber kein 48p 'ruckelfrei'. :)

Breitbild - macht auch nicht ueberall Sinn. Wenn das der ultimative gluecklichmacher waere gaeb's die Mona Lisa wahrscheinlich auch in 2,21:1.
Video ergo sum. :)



Spaceman
Beiträge: 413

Re: 24p muss sterben!

Beitrag von Spaceman »

Komisch, dass im Film immer das Sehfeld rangezogen wird um das Format zu begründen, in der Fotografie wo es nicht auf die Anzahl der Bilder ankommt jedoch kein 16:9 Breitbild existiert. Mittelformat- und Grossformatkameras haben Bildformat bis hin zum 1:1 Format....

Fakt ist, dass auf eine 35 mm Filmrolle mehr Einzelbilder im Breitbildformat 16:9 als z.B. im 4:3 Format gehen. Also ist das 16:9 Format billiger.



Schleichmichel
Beiträge: 2221

Re: 24p muss sterben!

Beitrag von Schleichmichel »

Filmkameras transportieren den Film normalerweise in Schritten von 4 Perforationslöchern, genau wie die Projektoren.

Seit einigen Jahren hat sich zur Filmmaterialersparnis (Rohfilm) das 3-Perf und selten auch das 2-Perf-Movement in Filmkameras eingeschlichen. Dies soll einen leiseren Betrieb, längere Laufzeiten von Magazinen und weniger Shortends ermöglichen. Argumentiert wird auch oft mit einer Kostenersparnis, aber wie gesagt...das Kopierwerk gibt es ja auch noch, und die verlangen für viele Arbeiten an Filmmaterial, das nicht in 4-Perf ist, einen Aufschlag.

Projektoren im Kino laufen dagegen immer in 4-Perf-Schritten. Allein schon wegen der Tonspuren, aber auch aus Kompatiblitätsgründen. Breitbildfilme sind also immer auf 4-Perf. Bei konventionellen Kopien sind dann eben schwarze Balken schon auf dem Film, oder es ist eine anamorphotische Kopie mit gestauchten Bild, was dann die ganze Filmfläche ausnutzt. Gespart wird da (im ersten Fall) nichts, es ist eher im Gegenteil verschwenderisch.



Schleichmichel
Beiträge: 2221

Re: 24p muss sterben!

Beitrag von Schleichmichel »

Hier sogar ein Link mit Bildern von Filmformaten in der Projektion:

http://www.cc86.org/~kinos/formate.htm

Und hier von Arri eine Erklärung für das 3-Perf-Format, welches sich eben nur auf die Produktion bezieht, und nicht auf den Kinoprint. Für 2-Perf gilt halt fast das selbe:

http://www.arri.de/prod/cam/technology_ ... ration.htm



Quadruplex

Re: 24p muss sterben!

Beitrag von Quadruplex »

Spaceman hat geschrieben:Wenn wir schon dabei sind sollte das 16:9 Format auch gleich in die Tonne. Das wurde ja auch mal erfunden um möglichst platzsparend viele Bilder auf die Filmrolle zu bekommen.
Ich kenne kein Kino-Breitbildformat mit 16:9 (oder 1,78:1). Meines Wissens reicht die Spannweite von 1,66:1 über 1,85:1 bis 2,35:1. 16:9 entstand, weil es Anfang der 1990er das Breitbildformat war, welches man mit den damals zur Verfügung stehenden Gläsern als Röhre bauen konnte; zudem war es ein Kompromiß aus 1:66:1 bis 1,85:1 - diese verschiedenen Breitbildformate kann man ohne allzu große Verrenkungen unter den 16:9-Hut bringen. Daß sich zwischenzeitlich die Filmleute für TV-Produktionen an 16:9 orientieren, ist ein anderes Thema...



WoWu
Beiträge: 14819

Re: 24p muss sterben!

Beitrag von WoWu »

Gegenvorschlag:
Alle andern Formate sterben und 1080p24/48 bleibt als gemeinsames, übergreifendes Format, weil man ausschliesslich aus 24 alle andern Formate mit überschaubaren Methoden (3:2pd,rez,spup) relativ verlustfrei herstellen kann, egal, ob nun aus der europäischen 25er Welt oder aus der amerikanischen 30er-Welt.
Statt dessen werden wir aber wahrscheinlich alle möglichen ungraden und incompatiblen Formate wie (25,29,97,50,59,94) behalten.
Der Vorschlag 24 abzuschaffen ist etwas kurz gesprungen.
Und vor allem sollen die Amerikaner erst einmal ihr 23.976 abschaffen und wirklich 24 daraus machen.
Gute Grüße, Wolfgang

E-Book:
www.provideome.de



Axel
Beiträge: 16307

Re: 24p muss sterben!

Beitrag von Axel »

Ich habe übrigens gehört - aus recht guter Quelle -, dass 16:9 nicht nur nicht abgeschafft wird, sondern das jetzt im Kino übliche Breitbild 17:9 und - man halte sich fest - das Action-Filmformat Scope (f.k.a. Cinemascope, 1:2,39) ersetzen soll. Das ist die endgültige Bankrotterklärung des Kinos.
Na und? Im Fernsehen wird ja auch alles wiederholt ...



Quadruplex

Re: 24p muss sterben!

Beitrag von Quadruplex »

Axel hat geschrieben:Das ist die endgültige Bankrotterklärung des Kinos.
Die wollen die Leute doch jetzt mit (Gähn!) 3D ködern... Wenn ich jetzt noch den Film im Original sehen kann und das zu einem akzeptablen Preis, gehe ich vielleicht tatsächlich mal wieder ins Kino.



Meggs
Beiträge: 1330

Re: 24p muss sterben!

Beitrag von Meggs »

Spaceman hat geschrieben:Komisch, dass im Film immer das Sehfeld rangezogen wird um das Format zu begründen, in der Fotografie wo es nicht auf die Anzahl der Bilder ankommt jedoch kein 16:9 Breitbild existiert. Mittelformat- und Grossformatkameras haben Bildformat bis hin zum 1:1 Format....
Der Anspruch bei Film und Fotografie ist völlig unterschiedlich. Ein Foto zeigt explizit einen bestimmten Ausschnitt, ein Film möchte die Illusion erzeugen, der Zuschauer sei bei der Handlung dabei. Der Fotograf macht ja auch je nach Motiv mal Querformat, mal Hochformat Fotos, die man locker hintereinander ansehen kann. Stell dir mal nen Film vor, bei dem sich das Format laufend ändert, die Landschaft im Querformat, die Totale auf eine Person im Hochformat.



Axel
Beiträge: 16307

Re: 24p muss sterben!

Beitrag von Axel »

Meggs hat geschrieben:Stell dir mal nen Film vor, bei dem sich das Format laufend ändert, die Landschaft im Querformat, die Totale auf eine Person im Hochformat.
Hab ich mir schon oft vorgestellt, und ich finde das sehr interessant. Natürlich beantwortet es die Frage nach der Bedeutung des Gesichtsfeldes: Ein praktischer Grund.
Na und? Im Fernsehen wird ja auch alles wiederholt ...



TheBubble
Beiträge: 1910

Re: 24p muss sterben!

Beitrag von TheBubble »

Axel hat geschrieben:Das ist die endgültige Bankrotterklärung des Kinos.
Ich würde es als Konvergenz verschiedener Bildformate aus verschiedenen Technologien sehen. Das Fernsehn wurde breiter, nun würde der Film (falls diese Änderung tatsächlich kommt) etwas schmaler, beide trefen sich und hätten das gleiche Format.



TheBubble
Beiträge: 1910

Re: 24p muss sterben!

Beitrag von TheBubble »

Quadruplex hat geschrieben: Die wollen die Leute doch jetzt mit (Gähn!) 3D ködern...
Ich würde solch einen Schritt nicht nur als Ködern sehen wollen. 3D ist eben doch mehr "mittendrin", als 2D. Allerdings ist die Herausforderung einen guten 3D-Film zu erstellen nicht ganz unerheblich, denn der 3D-Eindruck soll ja möglichst bei jedem funktionieren und dabei soll auch niemandem unwohl werden.



TheBubble
Beiträge: 1910

Re: 24p muss sterben!

Beitrag von TheBubble »

Spaceman hat geschrieben:Richtig so! Weg mit dem vorsintflutlichen 24p!
Sagen wir mal so: 24p kann man noch auf 25p beschleunigen, ohne dass es wriklich auffällt. 60i kann mit "pulldown" aus 24p gewonnen werden, was auch akzeptable Resultate liefert.

Was wäre die Alternative zu 24p? 25p? Wird sich kaum durchsetzen, dazu ist die Verbesserung der zeitlichen Auflösung zu gering. 30p, 50p, 60p? Alles Kompromisse, denn da es 50 und 60 Hz-Regionen gibt, könnte man nur eine mit optimalen Aufnahmen bedienen.



Axel
Beiträge: 16307

Re: 24p muss sterben!

Beitrag von Axel »

TheBubble hat geschrieben:Was wäre die Alternative zu 24p? 25p? Wird sich kaum durchsetzen, dazu ist die Verbesserung der zeitlichen Auflösung zu gering. 30p, 50p, 60p? Alles Kompromisse, denn da es 50 und 60 Hz-Regionen gibt, könnte man nur eine mit optimalen Aufnahmen bedienen.
Ganz klar 48p. Die Unterscheidung 24/25 hat noch nie jemanden gejuckt, analog nicht und digital ja sowieso nicht mehr. 48/50 ist noch ähnlicher, und mit 48 bleiben "Klassiker" besser kompatibel.

Digital bräuchte das Kino gar keinen Standard. Die Lichtquelle ist Gleichstrom, der DLP-Kopf ist nicht auf bestimmte Frequenzen beschränkt, wenn es Probleme geben könnte, wären sie auf TV-Panels zu suchen, und dieser Bereich wird ja immer wichtiger.
Na und? Im Fernsehen wird ja auch alles wiederholt ...



hubse
Beiträge: 285

Re: 24p muss sterben!

Beitrag von hubse »

Hi,

gibts jetzt zu dem Thema schon was Neues? Hab vorher grade gelesen, dass der "Hobbit" mit 48 Bildern gedreht wird, dass "Avatar 2" vielleicht sogar mit 60 Bildern gedreht wird.

Weiß man schon was aus der Industrie, haben die sich schon entschieden wie der zukünftige Standart aussehen soll (besonders da die Consumer-Camcorder von Sony jetzt auch in 50p aufnehmen können...)?

Soll man mit dem TV-Kauf vielleicht noch ein Jahr warten? Denn die stellen ja immer noch NUR 24p und 50i dar...

Gruß,

hubse



WoWu
Beiträge: 14819

Re: 24p muss sterben!

Beitrag von WoWu »

Die Halbwertzeiten von Consumerelektronik liegen derzeit doch ohnehin nur bei einem halben Jahr. Da lohnt sich das Warten doch nicht bzw. man wartet dann eben auf Godot.
Was aber mit hoher Wahrscheinlichkeit kommen wird, ist ein skalierbarer Codec in MPEG4, der nicht nur 1080p50 enthält, sondern auch die Skalierung in alle "unteren" Formate. Das ist sowohl 720p50 also beispielsweise auch SD, sodass für eine Übertragung keine unterschiedlichen Wege mehr erforderlich sind und es nur noch quasi ein Übertragungsformat gibt.
Das wird aber als Erweiterung in AVC eingeführt werden. Ich tippe mal drauf, dass neuer Fernseher solche Formate schon verarbeiten können, weil MPEG die Filestruktur bereits seit einiger Zeit verabschiedet hat.

Was die 24p betrifft, die erzeugen durch das 2:2 Pulldown in neueren TV Geräten ja ohnehin 48p und was 25i betrifft .... sollten wir Deutschen froh sein, wenn die Japaner noch möglichst lange Lizenzgebühren in die deutschen Kassen zahlen, denn das ist ja ein Verfahren, das noch der Zeit patentiert wurde, als wir noch einen Kaiser hatten.
Gute Grüße, Wolfgang

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Jott
Beiträge: 21815

Re: 24p muss sterben!

Beitrag von Jott »

Die Karre ist viel zu verfahren, den einheitlichen Standard wird es nicht geben, so lange es Fernsehen in seiner jetzigen Form noch gibt. 25p/50p/50i in PAL-Ländern, 24p/30p/60p/60i in NTSC-Ländern. Inclusiv deren schräge Werte, deren Tippen mir zu mühsam ist! :-) 48fps als Neuzugang kann man auch schon mal fest einkalkulieren. Es wird nur schlimmer.



dirkus
Beiträge: 1165

Re: 24p muss sterben!

Beitrag von dirkus »

Das 2D Kino hat sich in 24p genauso durchgesetzt, wie z.b. ein Buch, das man in einem "gewohnten Format" liest. Daher sehe ich hier keinen Bedarf an Neuerungen, genausowenig wie man das Buch neu erfinden oder gar abschaffen müsste.

Anders sieht es mit 3D aus, hier werden die Geschichten schon neben der anderen Produktionsweise auch ganz anders erzählt und wiedergegeben....der Zuschauer wird praktisch Teil der Handlung und des Sets...eine neue Form der Erzählung sozusagen. Hier wären geschmeidigere Frameraten durchaus sinnvoll!

Leider sind sämtliche 3D Produktionen, die ich bis jetzt gesehen habe, nur auf "Effektehascherei" produziert worden und die eigentliche Story war irgendwie immer nur "Beiwerk" für das 3D Feeling. Schade!



beiti
Beiträge: 5151

Re: 24p muss sterben!

Beitrag von beiti »

dirkus hat geschrieben:Das 2D Kino hat sich in 24p genauso durchgesetzt, wie z.b. ein Buch, das man in einem "gewohnten Format" liest. Daher sehe ich hier keinen Bedarf an Neuerungen, genausowenig wie man das Buch neu erfinden oder gar abschaffen müsste.
Im Prinzip könnte man alles auf dem jetzigen Stand der Entwicklung einfrieren, und mangels Alternativen wären die meisten Leute wahrscheinlich weiterhin zufrieden, aber so funktioniert die Wirtschaft halt nicht.

Gedruckte Bücher werden in den kommenden Jahren immer mehr durch E-Books ersetzt werden (was nicht nur praktisch ist, sondern durch die angestrebte Papiereinsparung auch das ökologische Gewissen beruhigt). Noch sehen viele Leseratten die Entwicklung skeptisch, weil sie sich vielleicht vorstellen, sie müssten sich zum Lesen an den Computer setzen. Aber wenn leichte E-Book-Reader erst mal weite Verbreitung gefunden haben und billig geworden sind, wird jeder einen haben wollen. Auch dann wird es noch Leute geben, die vom Geruch des Papiers und der Druckfarbe träumen und überzeugt sind, ein Buch in elektronischer Form nicht genießen zu können, aber das wird eine Minderheit sein.

Genauso im Kino: Noch sind viele Cineasten auf dem 24p-Trip und halten 48p oder 60p für den Untergang der Filmkultur. Aber die Sehgewohneiten hinsichtlich der Bewegungswahrnehmung ändern sich (Video-gedrehte Soaps und MotionSmooth-Fernseher haben bereits Vorarbeit geleistet), und es wachsen neue Generationen von Kinogängern nach. In meiner Jugend fand ich selbst noch sehr verwirrend, als im Fernsehen die ersten Serien in Halbbildern ausgestahlt wurden (Lindenstraße dürfte eine der ersten gewesen sein), weil ich Videolook bis dahin mit Live-Sendungen verknüpft hatte. Heute ist das ganz normal.

Irgendwann wird sich vielleicht auf 3D als allgemeiner Standard durchsetzen, aber das sehe ich noch in einiger Ferne. Die jetzige Technik hat noch viel zu viele Nachteile, angefangen beim Brillenzwang.



dirkus
Beiträge: 1165

Re: 24p muss sterben!

Beitrag von dirkus »

Hängt vielleicht auch ein bischen davon ab, wer die Produktion macht und ob sie neue Maßstäbe setzt.

Wäre damals z.b. ein Blockbuster wie Terminator 2 oder Matrix in diesem Format gedreht worden, dann wäre das halt sicher ein neuer Maßstab geworden, weil plötzlich alle diesen Look haben möchten - so wie viele Filme nach Matrix plötzlich einen "Grünstich" verpasst bekommen hatten, um cool zu wirken. Sehr viele Leute sind ebenso der Meinung, dass ein Spielfim auf dem Fernseher oben und unten einen schwarzen Balken haben muss...einfach nur deswegen, damit sich ein Film auch Formatmässig von übrigen Fernsehformaten unterscheidet und nicht nach "Tagesschau" aussieht. Umgekehrt bin ich persönlich aber auch der Meinung, dass eine Reportage oder ein Wissenschaftsbeitrag NICHT nach Kinofilm aussehen darf, weil hier der Kinolook eine solche Sendung einfach unseriös wirken lassen würde.

Die Masse orientiert sich in dieser Frage aber ausschliesslich an den erfolgreichen Filmen/Sendungen und nicht an irgendwelchen Nieschenproduktionen.


Solange dieser Look für RTL 2 Billigproduktionen steht, wird das wohl kaum ein Filmproduzent umsetzen...es sei denn, er kann es sich leisten.



Axel
Beiträge: 16307

Re: 24p muss sterben!

Beitrag von Axel »

beiti hat geschrieben:
dirkus hat geschrieben:Das 2D Kino hat sich in 24p genauso durchgesetzt, wie z.b. ein Buch, das man in einem "gewohnten Format" liest. Daher sehe ich hier keinen Bedarf an Neuerungen, genausowenig wie man das Buch neu erfinden oder gar abschaffen müsste.
Im Prinzip könnte man alles auf dem jetzigen Stand der Entwicklung einfrieren, und mangels Alternativen wären die meisten Leute wahrscheinlich weiterhin zufrieden, aber so funktioniert die Wirtschaft halt nicht.
Sehr richtig. Sobald man den Kinogästen 48p (oder welche höhere Framerate auch immer) in 2D als Mehrwert verkaufen kann, wird man es tun. Aktuell hätte man Sorge, dass niemand ~ zehn Euro netto (Fahrt- und Parkhausgebühren, Reservierungs- Überlängen und Logenzuschläge, Fressalien und Getränke nicht mitgerechnet) für einen Film in der Anmutung eines riesigen Fernsehers bezahlen würde. Sogar "Der Große Sat1-Film", mickriger Scheiß, der er ist, ist in 25p und nicht in 50p oder 50i, sogar das "Traumschiff". Man zahlt einfach kein Geld für "Schlechte Zeiten" oder "Blindenstraße" im Kino. Das hat mit Sehgewohnheiten weniger zu tun, als mit dem, was Wolfgang vom Videotreffpunkt trefflich formulierte:
wolfgang hat geschrieben:Es ist natürlich immer eine Wahl von stilistischen Mitteln, wie ich filme - ob ich 24p/25p nehmen, oder 50i/50p nehme ist ein Teil meiner Entscheidung. Der wahrnemungspsychologische Unterschied ist ja etwas, dessen man sich bewußt sein sollte - unser Gehirn nimmt 24p/25p anders wahr als 50i/50p. Und zwar so, dass 24p/25p als in der Vergangenheit interpretiert wird - also quasi als Geschichte die erzählt wird. Hingegen 50i/50p als in der Gegenwart liegend.


Demgemäß werden bestimmte Actionfilme (womöglich sogar nur Actionszenen in diesen Filmen) mit höherer Framerate vorgeführt werden. Thor, X-Men, FdK, Hangover2, Source Code haben dagegen einen so starken erzählerischen Ansatz, dass der wiederum gegen 48p spräche, von Almanya, Beginners, Wasser für die Elefanten, Tree Of Life oder Fremd Fischen ganz zu schweigen.
beiti hat geschrieben:Gedruckte Bücher werden in den kommenden Jahren immer mehr durch E-Books ersetzt werden (was nicht nur praktisch ist, sondern durch die angestrebte Papiereinsparung auch das ökologische Gewissen beruhigt). Noch sehen viele Leseratten die Entwicklung skeptisch, weil sie sich vielleicht vorstellen, sie müssten sich zum Lesen an den Computer setzen. Aber wenn leichte E-Book-Reader erst mal weite Verbreitung gefunden haben und billig geworden sind, wird jeder einen haben wollen. Auch dann wird es noch Leute geben, die vom Geruch des Papiers und der Druckfarbe träumen und überzeugt sind, ein Buch in elektronischer Form nicht genießen zu können, aber das wird eine Minderheit sein.
Der Vergleich hinkt. In so vieler Hinsicht, dass es sich noch nicht einmal lohnt, diese Unterschiede hervorzuheben. "Geruch des Papiers" - Pfff. Eher ist es so, dass ein Roman, der im Präsenz erzählt wird, weniger Erzähltechniken zur Verfügung hat als einer im Präteritum. Das hat mit Gewohnheit wenig zu tun. Erzähl mal eine spannende Geschichte in der Gegenwartsform (geht, ist aber logisch anstrengend). "Es war einmal" wird nicht eines Tages per Modernisierungsbeschluss zu "es ist mal".
beiti hat geschrieben:Irgendwann wird sich vielleicht auf 3D als allgemeiner Standard durchsetzen, aber das sehe ich noch in einiger Ferne. Die jetzige Technik hat noch viel zu viele Nachteile, angefangen beim Brillenzwang.
Es ist ja auch denkbar, dass keiner mehr überhaupt Bock hat, herkömmliche Filme zu sehen. Vielleicht geht der Trend langfristig weg von der Erzählung und hin zum Event. Live-Shows, Konzerte, Sport, Zirkus, vielleicht Live-Spiele (Running Man lässt grüßen) Talentverwurstung, warum nicht in 3D? Für 3D sind hohe Frameraten auf jeden Fall besser. Aber kann man überhaupt am Begriff "Frame" (Rahmen) festhalten, wenn man einen Raum füllen will?

Klar, dass das mit Video, Film usw. nichts mehr zu tun hat, und dass den paar Schraten, die sich dann mit Bildsprache befassen, dasselbe Schicksal blüht wie den Elefantenmücken. Zu schwer zum Fliegen, ausgerottet ...



dirkus
Beiträge: 1165

Re: 24p muss sterben!

Beitrag von dirkus »

Es kann natürlich sein, dass in naher Zukunft Darbietungen auf Leinwänden generell nicht mehr angesagt sind und die Leute stattdessen wieder - wie früher bei den Römern? - in einem "Colosseum" sitzen und sich irgendwelche Schlachten "live" ansehen...

Im Moment habe ich jedoch den Eindruck, dass die meissten Leute von dem ganzen Formatwirrwar einfach nur genervt sind und schon jetzt ein gewisser Trend zu mehr "Selbstdarstellung und eigene Erfahrung machen, statt nur zuzusehen" erkennbar ist.

Ich habe noch vor kurzem eine Statistik gelesen, die besagt, dass die Leute inzwischen stundenmässig mehr Zeit auf YouTube und co verbringen, als vorm TV. Es gibt da mittlerweile Channels von Selbstdarstellern, die mehr Publikum haben, als TV Quotenkracher wie z.b. "Wetten Das" zu seinen besten Zeiten!

Der YT Channel von Freddie W. mit seinen kleinen selbstgedrehten Action und Ballervideos beispielsweise hat wöchentlich mehr als 100 Mio aufrufe!
Die Sachen sind wirklich billigst gemacht, aber die Leute freuen sich auf jede neue Veröffentlichung.

Wenn dieser Trend so anhält, dann liegt die Zukunft des Kinos eher in einer anderen Art des Erlebens und nicht durch neue Formate und Frameraten.



Tiefflieger
Beiträge: 3221

Re: 24p muss sterben!

Beitrag von Tiefflieger »

Kino ist beim Abendessen mit Tischen um eine holografische Halbkugel :-))

Wie ich in einem anderen Thread schon bemerkte sind 48 fps und vielfache, krumme Werte. Die Beleuchtung ist 50 Hz (US 60 Hz) und bei 48 fps muss man vermutliich bei der Aufnahme mit Gleichstromlampen tricksen (LED).
Zuletzt geändert von Tiefflieger am Di 14 Jun, 2011 22:00, insgesamt 1-mal geändert.



0711video
Beiträge: 400

Re: 24p muss sterben!

Beitrag von 0711video »

Wenn dieser Trend so anhält, dann liegt die Zukunft des Kinos eher in einer anderen Art des Erlebens und nicht durch neue Formate und Frameraten.
stimme dir zu: nicht die technik macht den film, sondern die idee.

habe mich heute in einen elektrogroßmarkt verirrt, in dem etwa 100 Flachbildschirme von 50 cm auf 150 cm ein nachrichtenmagazin auf einem hd-kanal zeigen. das bild ist gestochen scharf aufgehübscht durch kantenaufsteilung und wirkt dermaßen unnatürlich scharf und steril, dass die längere betrachtung keine freude war. von der datenmenge, deren komprimierung und deren transport, mal ganz abgesehen.

ich bin so froh mit meinem 4:3 pal-monitor. für viele objekte einfach das bessere format.
Zuletzt geändert von 0711video am Di 14 Jun, 2011 22:05, insgesamt 1-mal geändert.



Tiefflieger
Beiträge: 3221

Re: 24p muss sterben!

Beitrag von Tiefflieger »

Kantenschärfung hat nichts mit FullHD sondern schlechter Quelle (HD) tun.
Alle sprechen von Videolook, dabei sehen gute Bilder weich und trotzdem plastisch abgegrenzt aus (natürlich).

Kantenschärfung = helle und teilweise flimmernde Bilder = unangenehm
Loudness beim Ton? ..... aufdrehen bei voller Dynamik :-))

4:3 ist Objektivfreundlicher (Mittelformat 50 MP) (70mm 1:1,37 und iMax 1:1,9)
16:9 und Kinoformat hat mit dem Gesichtsfeld zu tun.



Axel
Beiträge: 16307

Re: 24p muss sterben!

Beitrag von Axel »

Tiefflieger hat geschrieben:4:3 ist Objektivfreundlicher (Mittelformat 50 MP) (70mm 1:1,37 und iMax 1:1,9)
16:9 und Kinoformat hat mit dem Gesichtsfeld zu tun.
Schön zusammengefasst. Die Filmformate stimmen nicht ganz. Normalformat 35mm und IMAX sind schlicht beide 4:3, 70mm ist i.d.R. 1:2,2:
http://de.wikipedia.org/wiki/Filmformat_(Film)

Eine kleine Bemerkung zum Thema Breitbild und Gesichtsfeld: Dieser Zusammenhang erscheint durch die Kinoformate dem Fernsehen aufgezwungen, damit man weniger mit schwarzen Balken leben muss. Die meisten Fernsehzuschauer sitzen in einer Entfernung von ihrer Mattscheibe, die immer noch nur einen kleinen Winkel ihres Gesichtsfeldes füllt, und dafür wäre 4:3 in der Tat geeigneter.

Idealerweise hat der Fernseher FullHD, damit man so nah an das große Bild gehen kann, dass die doppelte Bildbreite nicht überschritten wird. Ich achte auf sowas bei Leuten. Ich kenn einen, der's hat. Alle anderen haben ein kleines Bild, relativ zum Raum gesehen. Die können upgescaletes SD nicht von 720p oder FullHD unterscheiden, selbst wenn sie's versuchen würden. Auch das gehört zu "Sehgewohnheiten".



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