Befass du mal mit der 16:9 Technik in Kinos, dann wirst du nicht mehr sowas posten.Spaceman hat geschrieben: Wenn wir schon dabei sind sollte das 16:9 Format auch gleich in die Tonne. Das wurde ja auch mal erfunden um möglichst platzsparend viele Bilder auf die Filmrolle zu bekommen. Also um kostengünstig zu drehen und nebenbei auch um viele Plätze im Kinosaal unterzubringen...
Offiziell wurde dann aber kommuniziert "entspricht Sehfeld des menschlichen Auges bla bla bla..."
Ich kenne kein Kino-Breitbildformat mit 16:9 (oder 1,78:1). Meines Wissens reicht die Spannweite von 1,66:1 über 1,85:1 bis 2,35:1. 16:9 entstand, weil es Anfang der 1990er das Breitbildformat war, welches man mit den damals zur Verfügung stehenden Gläsern als Röhre bauen konnte; zudem war es ein Kompromiß aus 1:66:1 bis 1,85:1 - diese verschiedenen Breitbildformate kann man ohne allzu große Verrenkungen unter den 16:9-Hut bringen. Daß sich zwischenzeitlich die Filmleute für TV-Produktionen an 16:9 orientieren, ist ein anderes Thema...Spaceman hat geschrieben:Wenn wir schon dabei sind sollte das 16:9 Format auch gleich in die Tonne. Das wurde ja auch mal erfunden um möglichst platzsparend viele Bilder auf die Filmrolle zu bekommen.
Die wollen die Leute doch jetzt mit (Gähn!) 3D ködern... Wenn ich jetzt noch den Film im Original sehen kann und das zu einem akzeptablen Preis, gehe ich vielleicht tatsächlich mal wieder ins Kino.Axel hat geschrieben:Das ist die endgültige Bankrotterklärung des Kinos.
Der Anspruch bei Film und Fotografie ist völlig unterschiedlich. Ein Foto zeigt explizit einen bestimmten Ausschnitt, ein Film möchte die Illusion erzeugen, der Zuschauer sei bei der Handlung dabei. Der Fotograf macht ja auch je nach Motiv mal Querformat, mal Hochformat Fotos, die man locker hintereinander ansehen kann. Stell dir mal nen Film vor, bei dem sich das Format laufend ändert, die Landschaft im Querformat, die Totale auf eine Person im Hochformat.Spaceman hat geschrieben:Komisch, dass im Film immer das Sehfeld rangezogen wird um das Format zu begründen, in der Fotografie wo es nicht auf die Anzahl der Bilder ankommt jedoch kein 16:9 Breitbild existiert. Mittelformat- und Grossformatkameras haben Bildformat bis hin zum 1:1 Format....
Hab ich mir schon oft vorgestellt, und ich finde das sehr interessant. Natürlich beantwortet es die Frage nach der Bedeutung des Gesichtsfeldes: Ein praktischer Grund.Meggs hat geschrieben:Stell dir mal nen Film vor, bei dem sich das Format laufend ändert, die Landschaft im Querformat, die Totale auf eine Person im Hochformat.
Ich würde es als Konvergenz verschiedener Bildformate aus verschiedenen Technologien sehen. Das Fernsehn wurde breiter, nun würde der Film (falls diese Änderung tatsächlich kommt) etwas schmaler, beide trefen sich und hätten das gleiche Format.Axel hat geschrieben:Das ist die endgültige Bankrotterklärung des Kinos.
Ich würde solch einen Schritt nicht nur als Ködern sehen wollen. 3D ist eben doch mehr "mittendrin", als 2D. Allerdings ist die Herausforderung einen guten 3D-Film zu erstellen nicht ganz unerheblich, denn der 3D-Eindruck soll ja möglichst bei jedem funktionieren und dabei soll auch niemandem unwohl werden.Quadruplex hat geschrieben: Die wollen die Leute doch jetzt mit (Gähn!) 3D ködern...
Sagen wir mal so: 24p kann man noch auf 25p beschleunigen, ohne dass es wriklich auffällt. 60i kann mit "pulldown" aus 24p gewonnen werden, was auch akzeptable Resultate liefert.Spaceman hat geschrieben:Richtig so! Weg mit dem vorsintflutlichen 24p!
Ganz klar 48p. Die Unterscheidung 24/25 hat noch nie jemanden gejuckt, analog nicht und digital ja sowieso nicht mehr. 48/50 ist noch ähnlicher, und mit 48 bleiben "Klassiker" besser kompatibel.TheBubble hat geschrieben:Was wäre die Alternative zu 24p? 25p? Wird sich kaum durchsetzen, dazu ist die Verbesserung der zeitlichen Auflösung zu gering. 30p, 50p, 60p? Alles Kompromisse, denn da es 50 und 60 Hz-Regionen gibt, könnte man nur eine mit optimalen Aufnahmen bedienen.
Im Prinzip könnte man alles auf dem jetzigen Stand der Entwicklung einfrieren, und mangels Alternativen wären die meisten Leute wahrscheinlich weiterhin zufrieden, aber so funktioniert die Wirtschaft halt nicht.dirkus hat geschrieben:Das 2D Kino hat sich in 24p genauso durchgesetzt, wie z.b. ein Buch, das man in einem "gewohnten Format" liest. Daher sehe ich hier keinen Bedarf an Neuerungen, genausowenig wie man das Buch neu erfinden oder gar abschaffen müsste.
Sehr richtig. Sobald man den Kinogästen 48p (oder welche höhere Framerate auch immer) in 2D als Mehrwert verkaufen kann, wird man es tun. Aktuell hätte man Sorge, dass niemand ~ zehn Euro netto (Fahrt- und Parkhausgebühren, Reservierungs- Überlängen und Logenzuschläge, Fressalien und Getränke nicht mitgerechnet) für einen Film in der Anmutung eines riesigen Fernsehers bezahlen würde. Sogar "Der Große Sat1-Film", mickriger Scheiß, der er ist, ist in 25p und nicht in 50p oder 50i, sogar das "Traumschiff". Man zahlt einfach kein Geld für "Schlechte Zeiten" oder "Blindenstraße" im Kino. Das hat mit Sehgewohnheiten weniger zu tun, als mit dem, was Wolfgang vom Videotreffpunkt trefflich formulierte:beiti hat geschrieben:Im Prinzip könnte man alles auf dem jetzigen Stand der Entwicklung einfrieren, und mangels Alternativen wären die meisten Leute wahrscheinlich weiterhin zufrieden, aber so funktioniert die Wirtschaft halt nicht.dirkus hat geschrieben:Das 2D Kino hat sich in 24p genauso durchgesetzt, wie z.b. ein Buch, das man in einem "gewohnten Format" liest. Daher sehe ich hier keinen Bedarf an Neuerungen, genausowenig wie man das Buch neu erfinden oder gar abschaffen müsste.
wolfgang hat geschrieben:Es ist natürlich immer eine Wahl von stilistischen Mitteln, wie ich filme - ob ich 24p/25p nehmen, oder 50i/50p nehme ist ein Teil meiner Entscheidung. Der wahrnemungspsychologische Unterschied ist ja etwas, dessen man sich bewußt sein sollte - unser Gehirn nimmt 24p/25p anders wahr als 50i/50p. Und zwar so, dass 24p/25p als in der Vergangenheit interpretiert wird - also quasi als Geschichte die erzählt wird. Hingegen 50i/50p als in der Gegenwart liegend.
Der Vergleich hinkt. In so vieler Hinsicht, dass es sich noch nicht einmal lohnt, diese Unterschiede hervorzuheben. "Geruch des Papiers" - Pfff. Eher ist es so, dass ein Roman, der im Präsenz erzählt wird, weniger Erzähltechniken zur Verfügung hat als einer im Präteritum. Das hat mit Gewohnheit wenig zu tun. Erzähl mal eine spannende Geschichte in der Gegenwartsform (geht, ist aber logisch anstrengend). "Es war einmal" wird nicht eines Tages per Modernisierungsbeschluss zu "es ist mal".beiti hat geschrieben:Gedruckte Bücher werden in den kommenden Jahren immer mehr durch E-Books ersetzt werden (was nicht nur praktisch ist, sondern durch die angestrebte Papiereinsparung auch das ökologische Gewissen beruhigt). Noch sehen viele Leseratten die Entwicklung skeptisch, weil sie sich vielleicht vorstellen, sie müssten sich zum Lesen an den Computer setzen. Aber wenn leichte E-Book-Reader erst mal weite Verbreitung gefunden haben und billig geworden sind, wird jeder einen haben wollen. Auch dann wird es noch Leute geben, die vom Geruch des Papiers und der Druckfarbe träumen und überzeugt sind, ein Buch in elektronischer Form nicht genießen zu können, aber das wird eine Minderheit sein.
Es ist ja auch denkbar, dass keiner mehr überhaupt Bock hat, herkömmliche Filme zu sehen. Vielleicht geht der Trend langfristig weg von der Erzählung und hin zum Event. Live-Shows, Konzerte, Sport, Zirkus, vielleicht Live-Spiele (Running Man lässt grüßen) Talentverwurstung, warum nicht in 3D? Für 3D sind hohe Frameraten auf jeden Fall besser. Aber kann man überhaupt am Begriff "Frame" (Rahmen) festhalten, wenn man einen Raum füllen will?beiti hat geschrieben:Irgendwann wird sich vielleicht auf 3D als allgemeiner Standard durchsetzen, aber das sehe ich noch in einiger Ferne. Die jetzige Technik hat noch viel zu viele Nachteile, angefangen beim Brillenzwang.
stimme dir zu: nicht die technik macht den film, sondern die idee.Wenn dieser Trend so anhält, dann liegt die Zukunft des Kinos eher in einer anderen Art des Erlebens und nicht durch neue Formate und Frameraten.
Schön zusammengefasst. Die Filmformate stimmen nicht ganz. Normalformat 35mm und IMAX sind schlicht beide 4:3, 70mm ist i.d.R. 1:2,2:Tiefflieger hat geschrieben:4:3 ist Objektivfreundlicher (Mittelformat 50 MP) (70mm 1:1,37 und iMax 1:1,9)
16:9 und Kinoformat hat mit dem Gesichtsfeld zu tun.