Pianist hat geschrieben:Axel hat geschrieben:Ich glaube, wir schreiben aneinander vorbei, und da es mir nicht gelingt, meinen Punkt klar zu machen, laß ich´s einfach.
Oh - gaaaaanz schlechte Grundeinstellung... :-)
Als Medienmensch sollte man immer versuchen, so lange zu formulieren, bis man verstanden wird.
Offensichtlich hast du Spaß an dem Thread und würdest ihn gern fortsetzen. Geht mir auch so, nur war ich vorhin auf dem Sprung zur Arbeit, und zwischen Tür und Angel wurde mir das zu kompliziert. Ich kann mir nämlich nicht vorstellen, daß wir völlig gegensätzlicher Meinung sind. Eher sieht es so aus, daß du mich bewußt provozierst mit Beispielen, die meine sehr allgemein formulierten Thesen angreifen.
Professionelles Arbeiten unterscheidet sich von dilettantischem Arbeiten durch Erfahrungswerte, die man konsequent anwendet. Das lese ich aus deinen Sätzen, dem würdest du zumindest nicht widersprechen, und ich genauso wenig.
Es gibt aber auch eine professionelle Borniertheit, und sie ist in jedem Berufszweig weit verbreitet, die sich hinter arrivierten Lehrmeinungen verschanzt. Ich habe anderthalb Jahre lang als EB-Assi "gedient" und weiß, wovon ich spreche. Mit den spaßigen alten Hasen ist jedes Gespräch über den Sinn ihrer Arbeit vergebens. Ein einziges Mal gab es ansatzweise persönliche Reflektionen: In der WDR-Kantinenbar, als das berühmte Fußballspiel aus Brüssel live übertragen wurde. Die Tribüne stürzte ein, und in der Panik wurden Leute totgetrampelt. Ein Junge wurde gegen einen Zaun gedrückt und von der nachstürmenden Menge erdrosselt. Die - zur Fußballübertragung vorgesehene - Kamera zoomte und stellte scharf. Nicht genug, zur Verdeutlichung der Situation suchte der Kameramann über mehrere Sekunden einen besseren Bildausschnitt.
Es gibt m.E. keine einfache Antwort, was die Aufgabe eines Kameramanns oder eines Cutters ist. Nur soviel wirst du wohl zugeben: Sich an ein Schema zu halten, bedeutet nicht nur,
Möglichkeiten zu verschenken, es ist auch unerträglich zynisch. Ob die Zuschauer es
verdienen, in einem Fernsehbeitrag mehr Informationen zu bekommen als in einem Radiobeitrag, das sollte nicht irgendein aufgeblasenes Kameramännchen entscheiden.
Aber du hast mich von Anfang an verstanden, und ich halte dich nicht für zynisch. Du weißt sehr wohl, was all dies mit den Schnittbildern und dem
naheliegenden Schlußbild mit den wehenden Fahnen zu tun hat und wolltest mich nur provozieren. Ist okay, macht ja Spaß.