Mir geht es vor allem um weitreichende Investitionsentscheidungen. Ich überlege seit Jahren, wann der passende Zeitpunkt für einen Wechsel weg von Beta SP gekommen ist. Dabei geht es um eine vernünftige Kombination aus Qualität und Wirtschaftlichkeit. Vom Grundsatz der Betriebssicherheit her geht an sich nur HD-Cam, weil alle kleinen Cassettenformate für den ernsthaften langfristigen Einsatz ungeeignet sind.rtzbild hat geschrieben:Hier sind schon Professionals, Hauptberufler und Entscheidungsträger vorhanden, was sucht "Gast" denn?
Interessantes Thema, nicht zuletzt weil ich mich aktuell ebenfalls mit HD-Formaten und der damit verbundenen Investition beschäftige. Meine Favoriten sind derzeit XDCAM HD und DVCProHD.Matthias hat geschrieben:Folglich sind Festplatten-Systeme wie XD-Cam oder die Ikegami Editcam interessant...
Natürlich, aber selbst Insider wagen keine Prognose. Fakt ist wohl, dass es künftig keinen einheitlichen Standard wie Beta SP oder Digibeta mehr geben wird, sondern dass sich das sehr weit aufsplitten wird.Anonymous hat geschrieben:Dazu wurde ich ganz andere stellen anlaufen...aber die muestest du ja kennen.
Nun ja - ich bin seit 15 Jahren Ikegami-Fan und möchte an sich weder was von Sony noch von Panasonic kaufen, weil die Ikegami-Aufnahmen einfach erheblich besser aussehen. Aber die Editcam HD ist einfach noch zu neu, da gibt es noch keine Erfahrungen. Bei DVCPro HD habe ich Bedenken hinsichtlich der künftigen Wiedergabe-Kompatibilität, denn ich weiß, dass es bei DVCPro50 erhebliche Schwierigkeiten mit der Wiedergabe bestimmter Bänder in bestimmten Geräten gibt, und auf sowas habe ich überhaupt keinen Bock. Meine vor 15 Jahren gedrehten Beta-SP-Cassetten lassen sich heute noch ohne Probleme (und ohne Ausnahme) wiedergeben. Hinzukommt, dass viele Leute in den Fernsehanstalten auf DVCPro50 nicht gut zu sprechen sind und daher sicher auch bei DVCPro HD die Nase rümpfen werden. Dagegen wäre eine Editcam HD wohl leichter erklärbar, weil Ikegami in der Branche einen hervorragenden Ruf genießt. XD-Cam scheidet wohl aus, zu Halbzoll-Chips hätte ich kein Vertrauen und könnte ja nicht mal das vorhandene Objektiv mit B4-Mount weiterverwenden, das macht dann weitere 20.000 EUR.Markus hat geschrieben:Meine Favoriten sind derzeit XDCAM HD und DVCProHD.Matthias hat geschrieben:Folglich sind Festplatten-Systeme wie XD-Cam oder die Ikegami Editcam interessant...
Das fände ich mal einen netten Kontrast zu den sonst so oft gestellten Fragen dort. :-)Matthias hat geschrieben:Ich werde nachher mal eine entsprechende Diskussion ganz frech im Camcorder-Kaufberatungsforum anstoßen...
Genau das sind die Fragen, die mich seit mehreren Jahren bewegen. Du hast vollkommen Recht: Derzeit sieht es noch so aus, dass es billiger ist, die paar Kunden wegzuschicken oder zu vertrösten, statt vorzeitig neue Technik zu kaufen. Die vorhandene Technik ist in sehr gutem Zustand, die Geräte haben in diesem Jahr neue Kopftrommeln erhalten und laufen damit noch mal etliche Jahre. Auch der acht Jahre alte Avid kann alles, was er können soll, da wurden zwischendurch nur Festplatten ausgetauscht.wolfgang hat geschrieben:Dann ist auch noch die Frage von Interesse, ob man mit der neuen Technologie vielleicht auch andere Kunden ansprechen könnte, als die bestehenden. Wo könnten die Zusatzumsätze her kommen, die die Reinvestition rechtfertigen?
Oder benötigst du die Investition dringend als Ersatzinvestition, weil das bestehende Equipment schon völlig hinüber ist?
Wenn nämlich die Antwort eher so aussieht, dass man nüchtern betrachtet in absehbarer Zeit relativ wenige Kunden verliert, dann würde ich dazu tendieren, so eine Investition eher mal aufzuschieben.
Wenn eine bestimmte Technik nur selten gebraucht wird, dann ist das ein typischer Fall für den Equipmentverleih. Die wenigen HD-Kunden müsstest Du damit nicht wegschicken.Matthias hat geschrieben:...die paar Kunden wegzuschicken oder zu vertrösten...
...Profis alle Hände voll mit ihrem Job zu tun haben ;o)Eva Maier hat geschrieben:Dass in "Profi" Foren wenig los ist liegt sicherlich größtenteils daran, dass ...
/Eve
Nein, das funktioniert bei der Struktur meiner Auftraggeber nicht, weil es sich nicht um abgeschlossene Einzelprojekte handelt, sondern alles über Jahre auf einander aufbaut. Da muss man irgendwann den Mut haben und einen deutlichen Schnitt machen - und ab diesem Zeitpunkt wird dann eben hochauflösend gedreht, dabei aber mit 4:3-Marker im Sucher sichergestellt, dass man die Aufnahmen auch in einer normalen Nachrichtensendung zeigen kann.Markus hat geschrieben:Wenn eine bestimmte Technik nur selten gebraucht wird, dann ist das ein typischer Fall für den Equipmentverleih. Die wenigen HD-Kunden müsstest Du damit nicht wegschicken.
Ja, das kann billiger kommen - du sprichst ja offenbar doch von einem Investvolumen von 80.000 Euro oder mehr, na und jetzt rechnen wir mal im übernächsten Posting aus, was du dafür für einen Zusatzumsatz benötigst, um das wieder herein zu bekommen...Anonymous hat geschrieben: Derzeit sieht es noch so aus, dass es billiger ist, die paar Kunden wegzuschicken oder zu vertrösten, statt vorzeitig neue Technik zu kaufen.
Die Zukunftssicherung ist die schwierigeste Aufgabe eines jeden Unternehmens - da bist du absolut nicht alleine. Aber genauso wie es eine große Gefahr ist, zu früh zu investieren, und gegebenenfalls das Geld in den Sand zu setzen, genauso groß ist die Gefahr, zu spät zu investieren. Nur: das muss man halt nüchtern bewerten und auf den Punkt bringen. Und zwar mit dem Rechenstift und den best guess Annahmen.Aber als Medien-Unternehmer muss man eben auch in die Zukunft schauen und darf nicht den Anschluss verpassen.
Ja, hier sehe ich eine ähnliche Gefahr auf Profis zukommen, wie es früher von SD-DV passiert ist. Dieses Format wurde belächelt, verrissen - und heute filmen Sendeanstalten gar manche Reportage im DV-Format. Diese Geschichte könnte sich heute vielleicht doch wiederholen. Ich würde mich mal fragen, warum diese Furcht vor HDV wirklich so groß ist - wo deine Technik zwar alt ist, aber professionell ist?... dann aus reiner Unkenntnis auf jemanden hereinfällt, der mit HDV arbeitet. Der sagt ihm dann, dass Beta SP ja soooooo veraltet ist - und ich muss dann einen einstündigen Vortrag gegen kleine HDV-Kameras halten...
Ein Format, bei welchem man systembedingt jederzeit mit Bild- und Tonausfällen von einer halben Sekunde rechnen muss, wo man eine Scherbe statt eines Objektives hat und wo man an die meisten Bedienelemente nur über irgendwelche Menüs kommt, ist für ernsthafte Anwendungen vollkommen unbrauchbar. HDV ist für mich nach wie vor ein reiner Marketing-Gag, um den Amateuren einen Einstieg in die hochauflösende Welt zu ermöglichen bzw. den Verkauf entsprechender Fernseher zu steigern.wolfgang hat geschrieben:Und wenn so ein Kunde unbedingt HDV will - hey, dann kauf dir einen HDV-Schnittplatz und eine FX1/FX7 oder eine Panasonic HVX200, sowas, das ist in Wahrheit auch keine schlechte Zwischenlösung, wenn man damit die Investentscheidung schieben kann und heute unsicher ist ... natürlich nur dann, wenns dir als Profi den Magen dabei nicht umdreht, bei dem Gedanken an HDV....
Das sehe ich derzeit auch so, aber man wird dann immer mal wieder einige diesbezügliche Anfragen von Auftraggebern mit entsprechend detaillierten Stellungnahmen beantworten müssen, damit die begreifen, dass eine zehn Jahre alte Kamera heute immer noch bessere Ergebnisse liefert als eine kleine billige neumodische Digitalkamera.wolfgang hat geschrieben:Na dann sind die HDV-Scherben offenbar eh keine Gefahr. Dann kann man ja gefahrlos beim bestehenden Equipment bleiben, wenn sich offenbar eine business case eh nicht darstellen läßt.
Also das von den XDCam-HD (Bitte nicht mit dem normalen XD-Cam Format verwechseln) noch keine Kameras verkauft worden sind halte ich eher für ein Gerücht. Es gibt im Moment ein paar Lieferschwierigkeiten bei der 330 aber die 350 ist bei Sony Tillburg ab Lager zu haben.Folglich sind Festplatten-Systeme wie XD-Cam oder die Ikegami Editcam interessant, von welcher aber wohl bisher keine einzige in Deutschland verkauft wurde.
Es ist aber auch nicht unbedingt sinnvoll auf ein (verlustbehaftet komprimierendes) Bildformat mit einer möglichst hohen Pixelzahl zu setzen, wenn man diese Pixel nicht mit unabhängigen (also nicht durch Interpolation entstandenen) Messwerten füllen will. Wenn man auf weniger Pixel setzen möchte, dann ist es sinnvoller, nur diese geringere Pixelzahl zu komprimieren und zu speichern, und erst nach einer Dekompression eine Skalierung vorzunehmen, wenn diese erforderlich ist.Jan hat geschrieben:Es ist vernünftiger auf einen grossen Sensor zb dem 2/3 " relativ Wenige aber dafür lichtempfindliche Pixel unterzubringen,
Bisher gibt es ja keine Praxis-Erfahrungen mit der Editcam HD, aber ich kenne ein Unternehmen, welches seit rund sechs Jahren mit der Editcam 2 dreht, und die hatten in der Zeit kein einziges Problem.Valentino hat geschrieben:Auch soll die Ikegami nicht bei allen Wetterlagen 1a funktionieren, also sehr empfindlich Klimaschwankungen gegenüber sein. Dazu kommt dann doch noch das mann das Material nur mit AVID scheiden kann oder täusch ich mich da?
Falls du der englischen Sprache mächtig bist, lohnt sich ein Blick z.B. in diese Foren:Anonymous hat geschrieben:kann mir jemand verraten, ob es irgendwo ein Forum gibt, welches sich ausschließlich an Profis wendet und wo auch nennenswerter Traffic ist?
Witzbold, das ist mein Berliner Händler... :-)paolo hat geschrieben:Die meisten HD Kameras mit Beispielen bei hd-channel.com