scrooge
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Sony FX30 für Low Budget Spielfilm

Beitrag von scrooge »

Hallo zusammen,

nach vielen Vergleichen im Internet überlege ich für meinen nächsten Kurz-Spielfilm eine Sony FX30 zu kaufen. Zur Entscheidung beigetragen haben der Slashcam-Test und z.B. dieser Erfahrungsbericht eines Indie-Filmers:


Eigentlich brauche ich die Kamera wohl nicht vor nächstem Sommer, im Moment gibt es aber ein interessantes Angebot bei Foto Koch:
https://www.fotokoch.de/Sony-Alpha-FX30 ... 50147.html
Es beinhaltet die Sony FX30 inkl. Sigma 18-50mm f/2,8 DC DN.
Durch den Sony Trade In Abzug zahle ich komplett 2.200€.

Meine Fragen an euch:
Ist das ein gutes Angebot oder gehen nach eurer Erfahrung die Kamerapreise in ca. 8 Monaten ohnehin weiter runter?
Hat jemand von euch schon Erfahrungen mit der Kamera, evt. auch mit szenischen Aufnahmen und bei available light? Wie ist deine Einschätzung?

LG
Hartmut



scrooge
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Re: Sony FX30 für Low Budget Spielfilm

Beitrag von scrooge »

Jetzt ist es nochmal 100€ günstiger, also 2.100€ inkl. Sigma 18-50mm F2.8

Wie seht ihr die Preisentwicklung? Eher noch warten oder jetzt kaufen?



cantsin
Beiträge: 14324

Re: Sony FX30 für Low Budget Spielfilm

Beitrag von cantsin »

scrooge hat geschrieben: Sa 16 Dez, 2023 00:22 Jetzt ist es nochmal 100€ günstiger, also 2.100€ inkl. Sigma 18-50mm F2.8

Wie seht ihr die Preisentwicklung? Eher noch warten oder jetzt kaufen?
Kann man nie sagen. Eventuell kriegst Du die Kamera in ein paar Monaten auch gebraucht bei Händlern wie mpb oder günstig von Videoproduktionsfirmen, die sie nach einer oder zwei Produktionen abstoßen.

- Gegen die FX30 als szenische Kamera spricht IMHO wenig, und die Kombi mit dem Sigma 18-50mm ist attraktiv, weil das Objektiv gut ist, alle relevanten Brennweiten abdeckt, wenig focus breathing hat und die Autokorrekturen der FX30 alle designbedingten Verzeichnungen und Abschattung rausrechnen. Und das Kit ist kompakt und stellt wenig Ansprüche an Transport, Gimbals etc.

Die Alternativen in der Preisklasse der FX30 sind ja bekannt: die BM Pockets und die Panasonic S5ii, mit ihren jeweils spezifischen Vor- und Nachteilen, die Du wahrscheinlich schon durchgegangen bist. Bei den BM Pockets braucht man optisch korrigierte Zooms [z.B. das ältere, optisch schwächere Sigma 17-50mm/2.8 mit EF-Mount], bei der S5ii ist das vergleichbare Kit mit dem Sigma 28-70mm unter dem Strich teurer.



scrooge
Beiträge: 669

Re: Sony FX30 für Low Budget Spielfilm

Beitrag von scrooge »

cantsin,
vielen Dank für dein Feedback. :-)

Bei den BM-Kameras würde mich natürlich BRAW reizen, aber ich möchte mit kleinstem Team drehen und den Focus puller kann ich mir bei der FX30 sparen.
Interessant ist auch, dass der XAVC Codec der FX30 in DaVinci Resolve sogar einige RAW Funktionen erlaubt, wenn man via Catalyst konvertiert - das wird z.B. hier: https://www.youtube.com/watch?v=kHf5nV8mN3M beschrieben.
Ist zwar nur 10 Bit, aber White Balance Correction etc. gehen dann auch damit.

Aber was die Preisentwicklung betrifft ist es wohl wirklich schwer vorhersagbar ....



j.t.jefferson
Beiträge: 994

Re: Sony FX30 für Low Budget Spielfilm

Beitrag von j.t.jefferson »

scrooge hat geschrieben: Sa 16 Dez, 2023 00:58 cantsin,
vielen Dank für dein Feedback. :-)

Bei den BM-Kameras würde mich natürlich BRAW reizen, aber ich möchte mit kleinstem Team drehen und den Focus puller kann ich mir bei der FX30 sparen.
Interessant ist auch, dass der XAVC Codec der FX30 in DaVinci Resolve sogar einige RAW Funktionen erlaubt, wenn man via Catalyst konvertiert - das wird z.B. hier: https://www.youtube.com/watch?v=kHf5nV8mN3M beschrieben.
Ist zwar nur 10 Bit, aber White Balance Correction etc. gehen dann auch damit.

Aber was die Preisentwicklung betrifft ist es wohl wirklich schwer vorhersagbar ....
Da brauchst du dann aber die die bezahlte Version von Catalyst. Die umsonst Version die mit der Kamera kommt, kann nur 8-Bit ausspucken. Mit der bezahl Version kannste dann wirklich so ausgeben wie in dem Video. Aber ich schneide gerade auch ne Doku fast komplett mit der FX3 gedreht und man kann mit dem 10-Bit so viel anstellen...wenn man vorher bewusst den Weissabgleich richtig gemacht hat :)



scrooge
Beiträge: 669

Re: Sony FX30 für Low Budget Spielfilm

Beitrag von scrooge »

j.t.jefferson
Das klingt gut. :-)

Bist du sicher bei der Sony Catalyst Software?
In dem von mir verlinkten Video wird gesagt, dass das kostenlose Sony Catalyst Browse dafür ausreicht, wenn man die Seriennummer der Sony Kamera dort eingibt.
Und die Firmware muss auf dem neuesten Stand sein.

LG
Hartmut



Axel
Beiträge: 16309

Re: Sony FX30 für Low Budget Spielfilm

Beitrag von Axel »

Erstmal: sehr cooles Videos über - for all intents and purposes - 10-bit Raw Video aus Sony FX-Kameras in Resolve. Und trotzdem Full-Sensor mit allen Objektivkorrekturen inklusive Breathing Compensation!
Hierzu habe ich zwei Anmerkungen:
1: da die Aufgabe „Spielfilm“ ist, sollte Zeit sein, immer einen Weißabgleich zu machen.
2: Catalyst oder Prepare sind mE ein für Resolve ansonsten unnötiger Workflow-Klotz.
j.t.jefferson hat geschrieben: Sa 16 Dez, 2023 01:21 Da brauchst du dann aber die die bezahlte Version von Catalyst. Die umsonst Version die mit der Kamera kommt, kann nur 8-Bit ausspucken. Mit der bezahl Version kannste dann wirklich so ausgeben wie in dem Video.
Man kann aus dem kostenlosen CB 10-bit exportieren, es muss nur MXF sein. Da wurde ich mal im Zusammenhang mit Gyrostabilisierung hier korrigiert. Ob in diesem File auch die ganzen Metadaten drin sind, weiß ich aber nicht. Bleibt die fehlende Batchverarbeitung und, wie gesagt, der überflüssige Workflow-Schritt. In Resolve fühlt sich Slog3 sowieso fast wie Raw an, und wenn man bei der Aufnahme wusste, was man will …
Na und? Im Fernsehen wird ja auch alles wiederholt ...



Darth Schneider
Beiträge: 19513

Re: Sony FX30 für Low Budget Spielfilm

Beitrag von Darth Schneider »

@Hartmut
Warum kein Ninja 5, bietet sich doch an, gerade für einen Spielfilm ?
Einen externen Monitor brauchst du doch eigentlich so oder so…
Dann hast du mindestens ProRes fürs Colorgrading…
Gibt es ab 400€….

Wobei ich persönlich würde eine Black Magic Kamera mit 12Bit BRaw intern, für so etwas in jedem Fall vorziehen..Vor allem wenn du ja eh mit Resolve arbeiten willst.

Und den Autofokus würde ich nicht überschätzen, gerade nicht für Spielfilm.
Da willst Du doch die Kontrolle über den Fokus haben und keine Automatik.
Gruss Boris
Zuletzt geändert von Darth Schneider am Sa 16 Dez, 2023 08:52, insgesamt 1-mal geändert.



scrooge
Beiträge: 669

Re: Sony FX30 für Low Budget Spielfilm

Beitrag von scrooge »

@Axel
Sehr interessant, vielen Dank. :-)
Ja, beim szenischen Arbeiten ist WB vor der Aufnahme Pflicht. Wenn das doch mal verpatzt wurde, dann hätte man hier eine Möglichkeit, es zu korrigieren.
Ansonsten klingt dein Beitrag so, als könne man sich die Konvertierung in Catalyst sparen, weil das XAVC S-Log3 Material ohnehin schon gut genug für Postpro in Resolve ist, richtig?

@Boris
Beim externen Raw entsteht ein deutlicher Crop an der FX30 und ich möchte nicht noch mit Speedbooster gegensteuern, weil mir der Autofocus wichtig ist. Und ich denke der ist auch für szenisches Arbeiten inzwischen gut geeignet. Natürlich im Wechsel mit manuellem Fokus, je nach Aufnahme.

LG
Hartmut



Darth Schneider
Beiträge: 19513

Re: Sony FX30 für Low Budget Spielfilm

Beitrag von Darth Schneider »

@Hartmut
Nicht nur darum würde ich für Low Budget Spielfilme halt eher eine aktuelle BlackMagic Kamera ins Auge fassen…
Dann brauchst du nicht mal einen externen Monitor.

Und den Autofokus würde ich für Spielfilm Content gleich wieder voll und ganz vergessen.
Gruss Boris
Zuletzt geändert von Darth Schneider am Sa 16 Dez, 2023 09:02, insgesamt 1-mal geändert.



scrooge
Beiträge: 669

Re: Sony FX30 für Low Budget Spielfilm

Beitrag von scrooge »

@Boris
In meinem Einstiegspost zu diesem Thread hab ich das Video eines Filmemachers verlinkt, der für seinen Spielfilm bewusst von Blackmagic zur FX30 gewechselt hat. Ich finde seine Gründe für das Drehen vor Ort recht einleuchtend.

LG
Hartmut



Darth Schneider
Beiträge: 19513

Re: Sony FX30 für Low Budget Spielfilm

Beitrag von Darth Schneider »

@Hartmut
Das kann schon so sein, je nach Workflow,
aber dann musst du bei der FX30 entweder ganz ohne Raw oder mit Crop leben.
Oder dir besser gleich eine teure FX3 plus einen Ninja kaufen der ProRes RAW ganz ohne Crop aufnimmt und sinnvollerweise mit Final Cut den Film bearbeiten…
Oder sonst für Resolve das Ganze Material erst in CDng umwandeln….

Blackmagic Kameras führen jedenfalls zum absolut selben Ziel, einfach viel günstiger.
Weil gleich über (Gratis) Resolve Studio , 12Bit RAW ganz ohne Crop und ohne externen Monitor/Recorder, ohne Speedboster und somit halt viel einfacher…
Gruss Boris
Zuletzt geändert von Darth Schneider am Sa 16 Dez, 2023 09:13, insgesamt 1-mal geändert.



Frank Glencairn
Beiträge: 23206

Re: Sony FX30 für Low Budget Spielfilm

Beitrag von Frank Glencairn »

Den einzigen Grund den er genannt hat ist, daß es für ihn viel zu hart ist, per Hand zu Fokussieren.

Ich muß allerdings immer schmunzeln, wenn sich Leute DP nennen, und dann schon mit sowas absolut grundlegendem völlig überfordert sind. In nem anderem Tread war ja jemand bereits mit dem REC Knopf an der Kamera überfordert.

Ich denke echt das wir uns hier immer weiter zurückentwickeln.
Das was Generationen von DPs auf einer Arschbacke gemacht haben, weil es ein ganz selbstverständlicher Teil ihres Jobs war, wird heute als eine völlige Unmöglichkeit und Zumutung empfunden.
Sapere aude - de omnibus dubitandum
Zuletzt geändert von Frank Glencairn am Sa 16 Dez, 2023 09:20, insgesamt 2-mal geändert.



Darth Schneider
Beiträge: 19513

Re: Sony FX30 für Low Budget Spielfilm

Beitrag von Darth Schneider »

@Frank
Eben, und das ist nun mal gar kein guter Grund für einen Spielfilm.
Ebensogut könnte man die Automatik noch belichten lassen…
Belichten ist auch hart…

Gruss Boris



scrooge
Beiträge: 669

Re: Sony FX30 für Low Budget Spielfilm

Beitrag von scrooge »

Ich habe bei meinem letzten Spielfilm den Fokus auch von Hand gezogen, mit der Canon auf einem Schulterstativ etc. Ist schon ein paar Jahre her und hat damals gut geklappt.
Ich hatte dabei sowohl Kamera als auch Regie gemacht und habe das jetzt auch wieder vor.

Vom kompakten Setup, dem Autofokus und dem IBIS der FX30 erhoffe ich mir mehr Unterstützung als früher - gerade wenn die Drehzeit begrenzt ist.
Ich denke mit einer Blackmagic ist es schwieriger. Oder täusche ich mich da?

Der Gesamtpreis von 2.100€ für die FX30 inkl. Objektiv spielt natürlich auch eine Rolle, etwas mehr würde aber auch gehen.

LG
Hartmut



Darth Schneider
Beiträge: 19513

Re: Sony FX30 für Low Budget Spielfilm

Beitrag von Darth Schneider »

@Hartmut
Also wenn das ganze eh beim Dreh schnell gehen muss….
Hm….
Was spricht denn gegen ein paar Hundert € pro Drehtag für einen Focus Puller an einer günstigen Pocket Cinema Camera 4K/6K, mit günstigen manuellen Prime Gläsern ?

Das gesparte Geld vom Focus Puller steckst du dann bei deiner Lösung in die Sony, das teure, schnelle Autofokus Glas, den Speedbooster und den Ninja…

Und du willst lieber ein mittelmässiges Zoom, anstatt zwei,drei schöne Festbrennweiten nehmen für einen Spiefilm ?

Ich würde das ganze nochmal ganz genau überdenken.
Gruss Boris
Zuletzt geändert von Darth Schneider am Sa 16 Dez, 2023 09:37, insgesamt 1-mal geändert.



scrooge
Beiträge: 669

Re: Sony FX30 für Low Budget Spielfilm

Beitrag von scrooge »

Darth Schneider hat geschrieben: Sa 16 Dez, 2023 09:31 Was spricht denn gegen ein paar Hundert € pro Drehtag für einen Focus Puller an einer günstigen Pocket Cinema Camera 4K/6K, mit günstigen manuellen Prime Gläsern ?
Dagegen sprechen die paar Hundert € pro Drehtag allein für den Focus Puller. ;-)



Darth Schneider
Beiträge: 19513

Re: Sony FX30 für Low Budget Spielfilm

Beitrag von Darth Schneider »

Dafür bestimmst nur Du wo der Fokus genau sein soll, nicht der Autofokus.
Wenn der Film in Kinos gezeigt werden soll, sieht man dann den Unterschied von den paar hundert € ganz bestimmt.

Mit etwas Übung brachst du nicht mal zwingend ein Fokus Puller…
Gruss Boris
Zuletzt geändert von Darth Schneider am Sa 16 Dez, 2023 09:41, insgesamt 2-mal geändert.



DKPost
Beiträge: 839

Re: Sony FX30 für Low Budget Spielfilm

Beitrag von DKPost »

Darth Schneider hat geschrieben: Sa 16 Dez, 2023 09:31 @Hartmut
Also wenn das ganze eh beim Dreh schnell gehen muss….
Hm….
Was spricht denn gegen ein paar Hundert € pro Drehtag für einen Focus Puller an einer günstigen Pocket Cinema Camera 4K/6K, mit günstigen manuellen Prime Gläsern ?

Das gesparte Geld vom Focus Puller steckst du dann bei deiner Lösung in die Sony, das teure, schnelle Autofokus Glas, den Speedbooster und den Ninja…

Und du willst lieber ein mittelmässiges Zoom, anstatt zwei,drei schöne Festbrennweiten nehmen für einen Spiefilm ?

Ich würde das ganze nochmal ganz genau überdenken.
Gruss Boris
Bei der Sony dann aber nur einmalig, beim Focus Puller immer wieder.
Und das Equipment zum Fokus ziehen ist bei der Blackmagic auch noch nicht dabei.
Und was man auch nicht vergessen darf: AF kann man auch ausschalten.



Darth Schneider
Beiträge: 19513

Re: Sony FX30 für Low Budget Spielfilm

Beitrag von Darth Schneider »

Ein drahtloser Follow Fokus gibt es ab 300€, nicht motorisiert mit Fokuspeitsche ab 90€….
Und den Fokus kann ein geübter Kameramann auch selber manuell ziehen.
Gruss Boris



DKPost
Beiträge: 839

Re: Sony FX30 für Low Budget Spielfilm

Beitrag von DKPost »

Darth Schneider hat geschrieben: Sa 16 Dez, 2023 09:44 Ein drahtloser Follow Fokus gibt es ab 300€, nicht motorisiert mit Fokuspeitsche ab 90€….
Und den Fokus kann ein geübter Kameramann auch selber manuell ziehen.
Gruss Boris
Aber eben nicht immer. Deswegen gibt es ja Focus Puller.



scrooge
Beiträge: 669

Re: Sony FX30 für Low Budget Spielfilm

Beitrag von scrooge »

Wie gesagt: Ich habe den Fokus bei meinem letzten Spielfilm selber gezogen. Und beim nächsten würde ich das sicherlich auch oft tun. Aber es gibt etliche Situationen, in denen der Autofokus hilfreich sein kann, gerade weil sich da so viel getan hat.

Für die Blackmagic spricht das 12 Bit RAW. Aber der Codec der FX30 mit 10 Bit S-Log3 lässt doch auch genug Reserven für die Postproduktion. Es muss also nicht unbedingt Blackmagic sein, oder?

LG
Hartmut



Darth Schneider
Beiträge: 19513

Re: Sony FX30 für Low Budget Spielfilm

Beitrag von Darth Schneider »

Natürlich ist RAW nicht zwingend,
aber du willst ja mit Resolvle arbeiten, willst nicht viel Geld ausgeben, dann spricht halt schon mal einiges für Black Magic.
Aber sicher sind die Sony FX3/30 auch sehr toll, aber halt eher teurer.

Mit SLog3 hab ich leider gar keine Erfahrung….
Gruss Boris
Zuletzt geändert von Darth Schneider am Sa 16 Dez, 2023 10:02, insgesamt 1-mal geändert.



scrooge
Beiträge: 669

Re: Sony FX30 für Low Budget Spielfilm

Beitrag von scrooge »

Darth Schneider hat geschrieben: Sa 16 Dez, 2023 09:31 Und du willst lieber ein mittelmässiges Zoom, anstatt zwei,drei schöne Festbrennweiten nehmen für einen Spiefilm ?
Das ist schon ein Argument und es werden wohl noch ein paar Festbrennweiten dazu kommen.
Das Sigma 18-50mm hat allerdings durchgängig gute Bewertungen. Bei meinem letzten Spielfilm hatte ich ein Objektiv ähnlicher Preisklasse und es sah auf der großen Leinwand wirklich gut aus.
Es wird halt kein Low Budget Spielfilm sondern eher No Budget, wenn man bedenkt, wie viel Geld schon als Low Budget bezeichnet wird….



Axel
Beiträge: 16309

Re: Sony FX30 für Low Budget Spielfilm

Beitrag von Axel »

scrooge hat geschrieben: Sa 16 Dez, 2023 08:52 Ja, beim szenischen Arbeiten ist WB vor der Aufnahme Pflicht. Wenn das doch mal verpatzt wurde, dann hätte man hier eine Möglichkeit, es zu korrigieren.
Ansonsten klingt dein Beitrag so, als könne man sich die Konvertierung in Catalyst sparen, weil das XAVC S-Log3 Material ohnehin schon gut genug für Postpro in Resolve ist, richtig?
Ja, absolut. Ich gehe so weit zu sagen, dass du mit SLog3 10-bit in Resolve mehr machen kannst (und damit meine ich fast alles, was man vernünftiger- und realistischerweise einem Bild je antun wollen würde) als mit PRAW in FCP. Und dafür muss ich mich nicht aus dem Fenster lehnen.

Ich mache als Rungunner meistens nur Tungsten/Daylight (Glühbirne/Wolke/Sonne). Das reicht in der Praxis völlig für meine Bedürfnisse. Der benutzerdefinierte Weißabgleich vor jeder Aufnahme mit Graukarte ist aber bei Sony auch sehr vereinfacht: man kann einen Button mit WB-Lock belegen. Das - meinetwegen - 5100K-Setting ist dann trotzdem in CB auslesbar und nach CR-Art anpassbar. Aber mit bestimmten Farbmanagement-Methoden reagieren der Temp-Slider oder das Global/Offset-Wheel in Resolve mit SLog3 wie die K-Einstellung in CR, und der Exposure-Slider in den HDR-Wheels wie in Raw, und deswegen finde ich Catalyst/Prepare überflüssig. Die Daten von der Kamera sind ja nicht mehr Raw, also ist eigentlich egal, welche Software die Farben so behandelt wie Kelvin oder die Belichtung wie ISO.

Zu FX30 vs. BM Pocket: da geht’s echt um Automatiken vs. Raw, sonst um nichts.
Na und? Im Fernsehen wird ja auch alles wiederholt ...



Darth Schneider
Beiträge: 19513

Re: Sony FX30 für Low Budget Spielfilm

Beitrag von Darth Schneider »

Also mein Fazit,
wenn dir SLog 3 genügt (was ja scheinbar genügt) würde ich mir in dem Fall klar ne FX30 kaufen,
wenn du lieber Raw willst, eine Blackmagic Pocket 6K G2, halt dafür ohne Autofokus….
Gruss Boris



cantsin
Beiträge: 14324

Re: Sony FX30 für Low Budget Spielfilm

Beitrag von cantsin »

Was leicht vergessen wird, ist, dass bei Raw-Kameras wie den BM Pockets die Auswahl dünn wird, wenn man wie @scrooge mit Zooms drehen will. Alle Zooms, die auf Software-Korrekturen angewiesen sind, scheiden aus. Das betrifft vor allem die Pocket 4K und alle verfügbaren MFT-Systemzoomobjektive von Panasonic und Olympus/OM.

Eigentlich kann da man nur die Pocket 6K mit einem Sigma 18-35mm/1.8 EF empfehlen, das auch an dem Sensor adäquate Qualität liefert. Das Kit ist mit ca. 3100 EUR aber teurer, deutlich unhandlicher und in den Brennweiten (sowie bei der Akkulaufzeit) eingeschränkter als das FX30/Sigma 18-50mm-Kit.



Darth Schneider
Beiträge: 19513

Re: Sony FX30 für Low Budget Spielfilm

Beitrag von Darth Schneider »

@Cantisn
Das stimmt aber nicht für alle Filmer was du schreibst.

Ich habe das Olympus 12-100 absolut immer drauf an der 4K Pocket….
Gerade wieder eine Aufführung damit gefimt, mit 2.6K BRaw Q1.

Und kein einziger Kunde beklagt sich wegen dem Zoom Objektiv/beziehungsweise wegen den Bildern, ganz im Gegenteil.

Und ich hab wegen dem Zoom gar nix in Post korrigiert, erkenne dafür keinen Grund, die Bühne ist gerade und die Tänzerinnen sehen schön aus.
Gruss Boris
Zuletzt geändert von Darth Schneider am Sa 16 Dez, 2023 11:00, insgesamt 2-mal geändert.



iasi
Beiträge: 24493

Re: Sony FX30 für Low Budget Spielfilm

Beitrag von iasi »

Letztlich ist es eine Entscheidung zwischen nutzbarem AF und Raw.

Wobei externe Raw-Aufzeichnung bei der FX30 ein Mittelweg wäre.

Um sich mit der Kamera bis Sommer wirklich vertraut zu machen, wäre ein Kauf schon jetzt ratsam.
Andererseits kommen bis dahin vielleicht weitere Alternativen auf den Markt.

Beim Zoom hängt es doch auch davon ab, für welchen Bildkreis es ausgelegt ist.
Ein FF-Objektiv am S35-Sensor bedarf nicht gar so starker Korrekturen.

Ich habe z.B. ein WW-Objektiv, das bei 11mm noch stark verzeichnet, dann aber ab 13mm ordentlich ist. Ich vermeide die extreme WW-Einstellung und kann gut mit dem Ergebnis leben.



scrooge
Beiträge: 669

Re: Sony FX30 für Low Budget Spielfilm

Beitrag von scrooge »

iasi hat geschrieben: Sa 16 Dez, 2023 10:56 Um sich mit der Kamera bis Sommer wirklich vertraut zu machen, wäre ein Kauf schon jetzt ratsam.
Andererseits kommen bis dahin vielleicht weitere Alternativen auf den Markt.
Ja, das beschreibt mein „Dilemma“ ganz gut. ;-)



Axel
Beiträge: 16309

Re: Sony FX30 für Low Budget Spielfilm

Beitrag von Axel »

cantsin hat geschrieben: Sa 16 Dez, 2023 10:33Das Kit ist mit ca. 3100 EUR aber teurer, deutlich unhandlicher und in den Brennweiten (sowie bei der Akkulaufzeit) eingeschränkter als das FX30/Sigma 18-50mm-Kit.
Anders ausgedrückt: die BM muss geriggt werden, wenn auch nicht zwingend mit allem, was das Herz begehrt, aber sowas wie ein V-Mount-Akku oder Vergleichbares extern ist halt effektiv unumgänglich, während die FX-30 im Schnitt 90-120 Minuten mit dem kleinen NP-FZ-100-Akku läuft. Das *sollte* bei einem szenischen Dreh keine Rolle spielen, aber schließlich gibt es auch da verschiedene, skalierbare Szenarien. Der reine Preis für Kamera und Objektiv könnte sich schnell als Milchmädchenrechnung herausstellen.
iasi hat geschrieben: Sa 16 Dez, 2023 10:56Um sich mit der Kamera bis Sommer wirklich vertraut zu machen, wäre ein Kauf schon jetzt ratsam.
Jede Kamera hat Schwächen (für jeden, aber auch für das persönliche Handling/Handicap), und dass scrooge nach einer Kamera fragt deutet für mich darauf hin, dass er sie selbst bedienen will. Technisch ist die halbe Miete, wenn man bereits weiß, wie man die Schwächen kompensiert. Paradoxerweise ist es die Stärke der BM Pockets, dass sie so einfach zu bedienen sind.
Na und? Im Fernsehen wird ja auch alles wiederholt ...



Darth Schneider
Beiträge: 19513

Re: Sony FX30 für Low Budget Spielfilm

Beitrag von Darth Schneider »

Wobei massgeblich teurer ist eine gescheite Batterie Lösung für ne Pocket auch nicht, verglichen mit 3/4 Sony Batterien für die FX30…;))
https://www.galaxus.ch/de/s1/product/sm ... r-24945697
https://www.galaxus.ch/de/s1/product/sm ... g-22736919
Oder:
https://www.galaxus.ch/de/s1/product/ti ... r-23209285
Oder:
https://www.galaxus.ch/de/s1/product/sm ... r-22735299

Noch 100€ für ein Cage mit Rods, was man ja so oder so wahrscheinlich für die Sony auch brauchen wird, kommt noch dazu…

Und nicht vergessen, bei der FX30 ist ein heller externer Monitor zwingend, der ja auch Strom braucht, bei den 6K Pockets hingegen gar nicht. Also riggen muss man die FX30 auch.
Gruss Boris
Zuletzt geändert von Darth Schneider am Sa 16 Dez, 2023 11:23, insgesamt 1-mal geändert.



Axel
Beiträge: 16309

Re: Sony FX30 für Low Budget Spielfilm

Beitrag von Axel »

@Boris
Nein, der externe Monitor ist nur "zwingend" für die Pocket, wenn du deinen smallrig-Mount-Vorschlag genau anguckst. Ich habe 3 Cages für die A7Siii (wurden immer leichter, deswegen immer nachgekauft), ich müsste aber tatsächlich einen externen Monitor mounten, um eines davon zu rechtfertigen. Und den brauche ich nicht zwingend, da das Display ausklappbar und drehbar ist. Wie gesagt, "Spielfilm" suggeriert, egal, wie pansig die Kamera wird, aber mit einer ungeriggten FX30 kann man eher klarkommen als mit einer ungeriggten Pocket.
Na und? Im Fernsehen wird ja auch alles wiederholt ...



Darth Schneider
Beiträge: 19513

Re: Sony FX30 für Low Budget Spielfilm

Beitrag von Darth Schneider »

@Axel
Keine Fantasie, oder was ? :))

Nein, der externe Monitor ist bei der Pocket doch gar nicht zwingend.

Du kannst den V Mount Akku nach unten klappen, oder einfach nach hinten verschieben, oder beides zusammen. Oder den V Mount ans Stativ oder sogar an den Gimbal klemmen.
Sogar seitlich an der Cam könntest du den Akku montieren…

Also zig Möglichkeiten ohne externen Monitor.
Und du hast freie Sicht auf den internen, beweglichen Monitor…

Gruss Boris
Zuletzt geändert von Darth Schneider am Sa 16 Dez, 2023 11:33, insgesamt 5-mal geändert.



Frank Glencairn
Beiträge: 23206

Re: Sony FX30 für Low Budget Spielfilm

Beitrag von Frank Glencairn »

Axel hat geschrieben: Sa 16 Dez, 2023 11:05
Anders ausgedrückt: die BM muss geriggt werden, wenn auch nicht zwingend mit allem, was das Herz begehrt, aber sowas wie ein V-Mount-Akku oder Vergleichbares extern ist halt effektiv unumgänglich, während die FX-30 im Schnitt 90-120 Minuten mit dem kleinen NP-FZ-100-Akku läuft.
Seufz ...

In der Standardkonfiguration nimmt die Blackmagic Cinema Camera 6K einen Sony NP-F570 im Griff auf. Bei unserem 1.5 stündigen Dreh mit Caro haben wir On/Off Modus ziemlich exakt einen Sony NP-F570 Akku verbraucht.
Sapere aude - de omnibus dubitandum



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