Mixbambullis hat geschrieben: ↑Do 19 Jan, 2023 19:11
DAF hat geschrieben: ↑Mi 18 Jan, 2023 00:05
Warum eine Action-Cam für DIY Heimwerker-Videos???
... in der staubigen Werkstatt ...
...
Ja, Action-Cams sind ja wasserdicht und abwaschbar... ;)
Und genau da liegt eines der Probleme. Hermetisch dicht (also wasserdicht) und "offen für guten Ton" widersprechen sich zu 100%. Das funktioniert einfach nicht mit einem rundum abgedichtetes Gerät wirklich guten Ton aufzunehmen (auch wenn es viele nicht wahr haben wollen, und meinen für ihre Cam gilt die Physik nicht)
Falls du in deinen Videos etwas erzählst/erklärst, würde ich an deiner Stelle für den Anfang 3 Zubehörbereiche in´s Auge fassen:
- externer Ton
- Rig/Stativ(e)
- Licht
Ton:
"Guter externer Ton" geht bei einem On-Kamera Mikrofon wie Rode Video Mic o.ä. los (dazu findest du hier massenweise Threads) und hört bei einem kleinen Fieldrecorder auf.
In einer Werkstatt in der du Dinge erklärst, auch mal Maschinen laufen usw. ist ein kleiner 32-Bit Float Recorder eine Überlegung. Der schafft dir viele Probleme mit wechselnden Ton-Leveln (z.B. Maschinen die eingeschaltet werden), dadurch evtl. Übersteuerung etc. vom Hals.
"On-Top" wäre ein eine kleine Audio-Funkstrecke (wie das Rode Wireless Go II o.ä.) immer super. Egal ob an der Cam oder einem Recorder. Damit kannst du dich bewegen, dein gesprochener Ton bleibt immer annähernd gleich - und du bist diesbezüglich in bei den oberen 20% der Youtuber mit Erklär-Videos angekommen. Wenn du es besonders gut machen willst (gleich oder später) nimmst du 2-Kanal Ton auf. Einmal deinen gesprochenen Erklärtext, einmal die "Atmo" (also Werkstattatmosphäre wenn Maschinen laufen u/o dir der Hammer auf den Zeh fällt ;)
Stative/Rigg:
Das kommt auf deinen Platz und die Gegebenheiten an. Hast du reichlich Platz würde ich ein gutes Kamerastativ mit Galgen in´s Auge fassen. Mit dem Galgen kannst du die Kamera auch mal senkrecht über einer Arbeitsfläche positionieren, und bekommst so perspektivische Abwechslung in die Bildgestaltung.
Für eine Action-Cam reicht als Bodenstativ andererseits auch ein Lichtstativ mit 3/8 > 1/4 Zoll Reduzierung. Als Beispiel die Nano-Stands (Manfrotto oder China-Plagiat) sind handlich, leicht und schnell zu positionieren. Dafür darf aber dann der Werkstattboden nicht vibrieren oder schwingen, wenn du darauf gehst ;)
Aber auch Magnet- u/o Saugnapfhalterungen bzw. so Flexi-Stative wie das GorillaPod können - immer je nach deinen Gegebenheiten & Vorhaben - für eine leichte Action-Cam durchaus nützlich sein. Ebenso bzw. zusätzlich ein Magic-Arm.
Licht:
Für Detailaufnahmen irgendwelcher Vorgänge/Arbeitsschritte etc. kann ein kleines Kopflicht (Beispiel Aputure Amaran AL-M9 oder ähnliches - montiert mit einer Schiene neben, besser über der Cam) hilfreich sein. Dann brauchst du bei filigranen Detailaufnahmen nicht darauf achten, dass das immer vor dem Fenster stattfindet oder du aufpassen musst, dass du selbst nicht das Deckenlicht abschattest.
Falls du keine Detailaufnahmen planst, wäre ein großes (!) Ringlicht (so ab min. 50-60cm Durchmesser) eine Überlegung. Da kannst du die Kamera mittig montieren, und hast bei Standort-/Perspektivwechseln der Cam dein gleichmäßig homogenes Licht immer mit dabei. Das ist zwar noch keine perfekte Blockbuster-Beleuchtung, aber um 100% besser als nichts. Da gibt es viele, die auch mit Akku gespeist werden können (Akkus sofort oder später an Add-On)
Achte bei Licht immer auf den CRI. Der sollte nicht unter 90, besser 95 sein. Mit den Leuchten ist es wie im Baumarkt bei Werkzeugen:
Je größer "Profi" drauf steht, desto beschi*ssener sind die Teile.
Wenn du jetzt denkst "alles viel zu viel" überleg dir 2 Dinge:
1. Der "Markt" mit Werkstatt-/Erklär/Tipp-Videos ist übersättigt. Um da noch etwas zu erreichen, muss es sich vom Durchschnitt deutlich absetzen.
2. Der Erfolg eines Videos und positive/negative Resonanz definiert sich nie ausschließlich über den faktischen Inhalt. Der Erfolg (wobei die Krux ist, dass du Misserfolg - also wenig Klicks/Likes etc. nicht messen kannst warum es so wenige sind/bleiben) hängt immer von fachlichem Inhalt & Art der Präsentation & Qualität der Bilder inkl. Ton zusammen (!!!) ab.
Das ist (rein exemplarisches Beispiel!) wie in einer Band:
Auf das Schlagzeug achteten erst mal die Wenigsten konkret. Wäre es aber nicht da (oder eben schlecht), hört den ansonsten tollsten Song kein Mensch mehr.
Exakt so ist es im Video mit den 3 oben genannten Bereichen. Ist einer davon schlecht, dann... :-(((