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Re: Die Kameras und Objektive der Oscar-Nominierungen 2017

Verfasst: Mi 08 Feb, 2017 21:07
von Bergspetzl
Ergänzung: Stell dir vor es tritt ein Teil dieses Szenarios ein. Alleine, dass du dir nachsagen lassen müsstest, dass das jetzt ist weil du sparen wolltest kostet dich deinen Job und wahrscheinlich deine Karriere. Und die hat viel Schweiß gekostet, wenn du auf der Ebene Entscheidungen treffen darfst.

Sollte eine Arri ausfallen, dann sagt jeder: Schicksal. Dann ist's halt so. Er hat eine Arri gemietet, mehr kann er nicht tun. Fällt die Usra aus....tja. Dann ist nicht die Kamera schuld sondern der, der sie angeschleppt hat. Die Folgen wären...und ab dem Punkt wirds eben unrealistisch, da noch einiges Wasser den Fluß herunter fließen wird, bevor das passiert.

Nicht dass ich es ihnen nicht gönnen würde...Aber nur weil es andere Dinge gibt, die dass auch können, fährst du in der breiten Rinne am besten, wenn du dich eben nicht angreifbar machst. Deswegen Arri statt Ursa und Audi statt Dacia wenns drum geht. Verstehste...

Re: Die Kameras und Objektive der Oscar-Nominierungen 2017

Verfasst: Mi 08 Feb, 2017 21:15
von nic
Bergspetzl hat geschrieben: Nicht dass ich es ihnen nicht gönnen würde...Aber nur weil es andere Dinge gibt, die dass auch können, fährst du in der breiten Rinne am besten, wenn du dich eben nicht angreifbar machst. Deswegen Arri statt Ursa und Audi statt Dacia wenns drum geht. Verstehste...
Nichts gegen Dacia du... du...

Beim Rest muss ich dir Recht geben. Wäre die One nicht am Anfang so verbuggt und unzuverlässig gewesen, Red hätte heute einen deutlich besseren Stand. Alles Vertrauen haben sie sich die letzten Jahre mühsam erarbeiten müssen und sie sind (meiner Meinung nach) noch immer unterrepräsentiert bei den größeren Produktionen - im Vergleich zur Qualität der Produkte. Ich weiß nicht, ob BM da einen ähnlichen Weg gehen kann oder überhaupt will...

Re: Die Kameras und Objektive der Oscar-Nominierungen 2017

Verfasst: Mi 08 Feb, 2017 21:23
von iasi
7nic hat geschrieben:
iasi hat geschrieben:Ein Tag reicht sicherlich nicht.
Gerade weil man den Workflow in die Tests mit einbeziehen muss.

Eine Beurteilung anhand des Vorschaumonitors greift jedenfalls zu kurz.
Mal kurz das Raw entwickeln, reicht auch nicht.

Also ich kann gut verstehen, dass viele bei der Alexa bleiben, obwohl sie eigentlich für 4k nicht mehr taugt.
"Da weiß man, was man hat" und raus bekommt. Bei einer neuen Kamera dauert es lange, bis man's weiß.
Dafür gibt's Menschen, die sich mit den Workflows, der Bedienung, den Problemen, Vorzügen und Eigenheiten der Kameras auf's Beste auskennen. Frag doch etwa mal den Valentino hier aus dem Forum, da hätte ich überhaupt keine Bedenken auch mit einer Kamera zu drehen, die ich zuvor noch nie gesehen habe... Du musst letztlich nur schauen, ob du den Look, den du erreichen möchtest auch hin bekommst... und da sind doch die Sensoren und die Optiken nur ein wenig entscheidender Faktor... wenn du jetzt eine Alexa, Weapon oder F55 oder auch C700 zur Auswahl hast...
es geht doch nicht nur ums Knöpfchenbedienen

schon früher wurden ausführliche Test mit verschiedenen Filmemulsionen gemacht, bevor man losgelegt hat

Der Look entsteht jedenfalls nicht auf dem Vorschaumonitor deiner Kamera - gerade bei den genannten Kameras kommt es darauf an, z.B. den DR optimal auszunutzen und das Verhalten in den Lichtern und Schatten zu kennen.
"Entwickelt" wird das Material dieser Kameras in der Post - daher muss man diese eben in den Kameratest intensiv mit einbeziehen.
Schon eine Red Dragon und Helium verhalten sich sehr unterschiedlich.

Es gibt DPs, die mögen Raw nicht, denn durch die Möglichkeiten in der Post haben sie das Gefühl, sie verlieren die Kontrolle - ganz unrecht haben sie damit nicht, denn noch mehr als beim Negativ, lässt Raw-Material heute enormen Gestaltungsspielraum zu. Den "Look" bestimmt man heute in der Post.

Re: Die Kameras und Objektive der Oscar-Nominierungen 2017

Verfasst: Mi 08 Feb, 2017 21:31
von Bergspetzl
Nichts gegen Dacia du... du...
keine Angst. Ich fahre auch keinen Audi...noch nicht mal einen 'Deutschen' ;)

Re: Die Kameras und Objektive der Oscar-Nominierungen 2017

Verfasst: Mi 08 Feb, 2017 21:41
von nic
iasi hat geschrieben:
es geht doch nicht nur ums Knöpfchenbedienen

schon früher wurden ausführliche Test mit verschiedenen Filmemulsionen gemacht, bevor man losgelegt hat

Der Look entsteht jedenfalls nicht auf dem Vorschaumonitor deiner Kamera - gerade bei den genannten Kameras kommt es darauf an, z.B. den DR optimal auszunutzen und das Verhalten in den Lichtern und Schatten zu kennen.
"Entwickelt" wird das Material dieser Kameras in der Post - daher muss man diese eben in den Kameratest intensiv mit einbeziehen.
Schon eine Red Dragon und Helium verhalten sich sehr unterschiedlich.

Es gibt DPs, die mögen Raw nicht, denn durch die Möglichkeiten in der Post haben sie das Gefühl, sie verlieren die Kontrolle - ganz unrecht haben sie damit nicht, denn noch mehr als beim Negativ, lässt Raw-Material heute enormen Gestaltungsspielraum zu. Den "Look" bestimmt man heute in der Post.
Du schaust zu viele Making-Ofs von High-Budget Produktionen... natürlich kannst du mit der Wahl der Filmemulsion, bzw. deiner digitalen Cine-Kamera und deiner Optiken den Look (stark) beeinflussen. Aber das ist doch erst relevant wenn ab Production Design über Schauspiel, Licht und Auflösung alles schon an ein gestalterisches Maximum stößt...

Für die meisten Produktionen ist es jedoch letztlich fast irrelevant mit welcher Kamera und welchen Optiken gedreht wird, wenn sie nur zuverlässig und praktisch sind. Gesetzt den Fall, dass du dein Set technisch und gestalterisch sauber ausleuchtest.

Re: Die Kameras und Objektive der Oscar-Nominierungen 2017

Verfasst: Mi 08 Feb, 2017 21:53
von iasi
7nic hat geschrieben: Für die meisten Produktionen ist es jedoch letztlich fast irrelevant mit welcher Kamera und welchen Optiken gedreht wird, wenn sie nur zuverlässig und praktisch sind. Gesetzt den Fall, dass du dein Set technisch und gestalterisch sauber ausleuchtest.
ja - und leider sieht man dies dann eben auch.

Es kommt eben sehr wohl auf die Kamera an - wer denkt, es sei irrelevant, macht seine Arbeit eben bestenfalls nur OK.

Re: Die Kameras und Objektive der Oscar-Nominierungen 2017

Verfasst: Mi 08 Feb, 2017 22:18
von Frank Glencairn
Ab ner gewissen Liga (Pana, Arri, Red, BM und meinetwegen auch die großen Canons und Sonys) is es wirklich fast egal, solange raw aufgenommen wird.

Da macht jedes Setdesign, jeder Spot, und jede Flag am Set mehr Unterschied.

Re: Die Kameras und Objektive der Oscar-Nominierungen 2017

Verfasst: Mi 08 Feb, 2017 22:21
von nic
Frank Glencairn hat geschrieben: Da macht jedes Setdesign, jeder Spot, und jede Flag am Set mehr Unterschied.
Verdammt, ich muss dir zustimmen. :/

Re: Die Kameras und Objektive der Oscar-Nominierungen 2017

Verfasst: Mi 08 Feb, 2017 22:58
von iasi
Frank Glencairn hat geschrieben:Ab ner gewissen Liga (Pana, Arri, Red, BM und meinetwegen auch die großen Canons und Sonys) is es wirklich fast egal, solange raw aufgenommen wird.

Da macht jedes Setdesign, jeder Spot, und jede Flag am Set mehr Unterschied.
Da ist die Grenze zu "fix it in Post" aber sehr schnell erreicht.

Wie oben schon gesagt: Selbst Red-Kameras unterscheiden sich erheblich - Dragon und Helium z.B. in den Lichtern.

Gerade ab ner gewissen Liga würde ich eigentlich absolute Kontrolle und optimale Ergebnisse erwarten.
Und dazu muss von der Lichtsetzung über die Kameraeinstellungen bis hin zur Gestaltungs- und Feinarbeit in der Post, das Bildergebnis schon während der Aufnahme klar sein. (Wobei dazu ein Blick auf den Vorschaumonitor eben gerade nicht reicht.)

Re: Die Kameras und Objektive der Oscar-Nominierungen 2017

Verfasst: Mi 08 Feb, 2017 23:31
von iasi
bin mal gespannt ob sich daraus eine Disussion entwickelt - und wenn ja, wohin sie führt:

http://www.reduser.net/forum/showthread ... -Hollywood

Re: Die Kameras und Objektive der Oscar-Nominierungen 2017

Verfasst: Mi 08 Feb, 2017 23:48
von Frank Glencairn
iasi hat geschrieben:
Da ist die Grenze zu "fix it in Post" aber sehr schnell erreicht.

Wie oben schon gesagt: Selbst Red-Kameras unterscheiden sich erheblich - Dragon und Helium z.B. in den Lichtern.

Gerade ab ner gewissen Liga würde ich eigentlich absolute Kontrolle und optimale Ergebnisse erwarten.
Und dazu muss von der Lichtsetzung über die Kameraeinstellungen bis hin zur Gestaltungs- und Feinarbeit in der Post, das Bildergebnis schon während der Aufnahme klar sein. (Wobei dazu ein Blick auf den Vorschaumonitor eben gerade nicht reicht.)
Wer in der Liga dreht, braucht gewöhnlich nix zu "fixen" in der Post, und bei der typischen Hollywood Produktion haben die Jungs das Thema Licht und Monitoring schon sehr lange im Griff.

Selbst ich hab das alles im Griff, und brauch normal keine Post Fixes - und ich bin meilenweit von Hollywood Produktionen entfernt.

Re: Die Kameras und Objektive der Oscar-Nominierungen 2017

Verfasst: Do 09 Feb, 2017 08:17
von nic
Was hast du immer mit deinem Vorschaumonitor? Kein Mensch leuchtet nach einem Vorschaumonitor ein. Es ist geradezu absurd so etwas überhaupt zu betonen.

Und in einem kontrollierten Umfeld geht doch sowieso niemand in die Extrembereiche der möglichen DR... da reicht es zu wissen wie viel Spielraum man hat - und leuchtet danach ein. Und ob ich jetzt in irgendeinem Practical noch den Glühfaden sehe oder nicht - das ist absolut irrelevant.

Re: Die Kameras und Objektive der Oscar-Nominierungen 2017

Verfasst: Do 09 Feb, 2017 08:26
von klusterdegenerierung
7nic hat geschrieben:Was hast du immer mit deinem Vorschaumonitor? Kein Mensch leuchtet nach einem Vorschaumonitor ein. Es ist geradezu absurd so etwas überhaupt zu betonen.
Aha, wonach denn? Kommt wohl ganz drauf an was mal als Kontrollmonitor bezeichnet, bzw zur Verfügung hat!
Die meißten Profis richten, leuchten und kontrollieren via falsecolor etc über entsprechend hochwertigen Monis aus.
Nur dem Amateur reicht das Kameradisplay!