Eine gute Idee. Der Grundsatz, dass Farbbalance absolut neutral zu sein habe, hat mich schon als unerfahrener EB-Kameraassi gestört. Neben Koffer- und Kabelschlepper, Tonmann (externer Rekorder mit Audio-Kontrolle) und "durchlaufender Witz" (ich musste manchmal durch's Bild laufen, damit man die Dimensionen des Schauplatzes besser abschätzen konnte, sonst wäre die Aufnahme "witzlos". Weiß nicht, ob das eine Idiosynkrasie meines Kameramanns war) fungierte ich auch unermüdlicher Weißabgleich-Hinhalter, fand aber schon damals, dass die Aufnahmen im Vergleich zu meinen 8- und 16mm Filmchen langweilig aussahen. Zum Look, den du durch Großsensor und gute Dynamik gewonnen hast, gehört mMn nach auch das Zulassen einer Lichtstimmung, das Einfangen eines Stichs, der von den o.g. Standardwerten abweicht. Mit genauem Weißabgleich kann man Kerzen aussehen lassen wie LED-Fahrradlampen und eine Sonnenbank wie Luzifers Sandwichtoaster. Extrembeispiele, aber die Farbe des Lichts soll ja eben nicht neutral sein, wenn man einen Look anstrebt. Es ist also ein dem alten professionellen Usus widersprechender Grundsatz.Pianist hat geschrieben:Derzeit mache ich das so, dass ich mir auf den vier Speichern folgende Werte abgelegt habe: 3.300, 4.400, 5.500 und 6.600 K. Damit decke ich eigentlich alles ab und entscheide nach Sucher, was mir am besten gefällt.
Fieses Kunstlicht trifft man ja leider heute häufiger an. Keine Ahnung, ob es sehr sinnig ist, das über den Weißabgleich zu machen. Es gibt schließlich auch noch Post. Zumal, wenn man in 10-bit arbeitet. Schonmal an diese Color-Charts gedacht?Pianist hat geschrieben:Fies wird es nur dann, wenn ich es irgendwo mit Licht zu tun habe, welches auch zwischen Grün und Magenta von der Ideallinie abweicht. Auch das würde die Kamera beim Messen berücksichtigen und zeigt es auch an. Daher wäre es schön besser, jeweils genau zu messen, und dann eben mit einer "Blaukarte" das Ergebnis etwas zu optimieren.
Einen korrekten Weißabglich kannst Du nur über Vektorskop feststellen. 80% der Kameras schaffen das nicht perfekt, am besten hatten das meist Sony bei meinen vermessen der verschiedenen Kameras im Griff aber nur im manuellen Abgleich. Zum Glück gibt es oft einen WB Shift im Kameramenü, dann wird alles gut.Jetzt habe ich das mit der Weißmessung noch mal mit einer Arri Locaster als Lichtquelle ausprobiert: Stelle ich sie auf 2.800 K ein, misst die Amira 2.200 K. Stelle ich sie auf 4.600 K ein, misst die Amira 3.600 K. Und stelle ich sie auf 6.200 K ein, misst die Amira 5.500 K.
Die FS7 hat eine ganze nette Funktion, die sich "White Offset" nennt. Haben andere Sony-Kameras vermutlich auch. Da kann man also pauschal eine Vorgabe machen, dass sie wärmer oder kälter einstellen soll. Allerdings darf man es damit nicht übertreiben, weil das schnell "zu dolle" werden kann. Also plus 300 bis 500 K ist gut, aber 1.000 sind zu viel.ruessel hat geschrieben:Einen korrekten Weißabglich kannst Du nur über Vektorskop feststellen. 80% der Kameras schaffen das nicht perfekt, am besten hatten das meist Sony bei meinen vermessen der verschiedenen Kameras im Griff aber nur im manuellen Abgleich.
Na dann mal raus mit der Sprache... :-)wp hat geschrieben:Bin allerdings kein großer Freund des klass. CTO/CTB(lue), da gibt es etwas sympathischere Lösungen, die wirklich angenehm kosmetisch wirken...
Ah, verstehe. Wir reden von zwei verschiedenen Dingen. Du machst die Folie vor Deinen Blitz, so wie ich "Cosmetic Peach" (184) vor meine Lampen mache. Um die Folien vor einen Blitz zu kleben, kannst Du übrigens einfach den Lee-Musterfächer auseinandernehmen, dann hast Du alle Folien in der richtigen Größe... :-)wp hat geschrieben:Nützt Dir leider eh nix, weil es ja um eine Filterung des Blitzlichtes handelt.
Was ist mit einem Kopflicht auf der Kamera?
Ja, 1/2 (202) oder 1/4 (203) CTB ist genau das was du suchst. Ansonsten holst du dir immer eine Tint-Verschiebung in deinen Weißabgleich. Wenn du's sehr dezent möchtest, kannst du dir ja auch noch einmal 1/8 (218) vorbereiten.Pianist hat geschrieben:
Und da könnte 202 oder 203 interessant sein.
Matthias
Ich teste das gleich noch mal in verschiedenen Situationen durch. Bei der Amira ist ja in der Bildmitte ein (relativ kleines) Quadrat definiert, in dem das Weiß gemessen wird. Daher reichen sogar die kleinen Folien aus dem Musterfächer zum Ausprobieren.7nic hat geschrieben:Ja, 1/2 (202) oder 1/4 (203) CTB ist genau das was du suchst. Ansonsten holst du dir immer eine Tint-Verschiebung in deinen Weißabgleich. Wenn du's sehr dezent möchtest, kannst du dir ja auch noch einmal 1/8 (218) vorbereiten.
Wenn sie das nicht könnten, würden ihre Folien ja niemand kaufen. Wenn ich CTB oder CTO nutze, will ich keinen Farbstich.Pianist hat geschrieben:Ich teste das gleich noch mal in verschiedenen Situationen durch. Bei der Amira ist ja in der Bildmitte ein (relativ kleines) Quadrat definiert, in dem das Weiß gemessen wird. Daher reichen sogar die kleinen Folien aus dem Musterfächer zum Ausprobieren.7nic hat geschrieben:Ja, 1/2 (202) oder 1/4 (203) CTB ist genau das was du suchst. Ansonsten holst du dir immer eine Tint-Verschiebung in deinen Weißabgleich. Wenn du's sehr dezent möchtest, kannst du dir ja auch noch einmal 1/8 (218) vorbereiten.
Aber es ist doch wirklich erstaunlich, wie präzise Lee diese Farben produzieren kann, oder? Dadurch, dass die Amira (macht das sonst noch eine Kamera?) auch die Abweichungen auf der Grün/Magenta-Achse als Zahl anzeigt, sieht man ja sofort, ob es da eine Abweichung gibt oder nicht. Und die liegt bei 202 und 203 tatsächlich fast bei Null.
Matthias
Also bei Sony, Ikegami und Panasonic wird nur die Farbtemperatur angezeigt, und zwar auf 100 genau. Bei Arri auf 10 genau. Wobei das aus meiner Sicht gar nicht soooo genau sein muss, also 100 reicht.7nic hat geschrieben:Aber eigentlich muss es das geben... ansonsten wäre ein Weißabgleich doch witzlos. Aber ich erinnere mich einfach nicht, ist so lange her... ;)
BM hat gar keinen automatischen Weißabgleich.Hier wurde übrigens mal behauptet, dass Blackmagic-Kameras auf der Grün/Magenta-Achse nicht mal messen können, so dass man dort leicht einen Stich ins Bild bekommt.
Nein, ich hatte seinerzeit auf dem Rechner per PS Photofilter den idealen Weißabgleich für gelbe Straßenlampen inklusive leicht kosmetischer Korrektur bestimmt, danach genau diese Tönung invers umgerechnet, dieses Umkehr-Ergebnis wiederum als Vollbild auf dem NEC ausgegeben und - fast fertig - den Weißabgleich der D3 auf den Monitor ausgeführt und abgespeichert.Pianist hat geschrieben: Ah, verstehe. Wir reden von zwei verschiedenen Dingen. Du machst die Folie vor Deinen Blitz,... Um die Folien vor einen Blitz zu kleben, kannst Du übrigens einfach den Lee-Musterfächer auseinandernehmen, dann hast Du alle Folien in der richtigen Größe... :-)
Ich sehe da nicht unbedingt einen Wiederspruch.Pianist hat geschrieben: Es geht ja um das ganze Bild, auch draußen bei schönem Wetter, und nicht nur um Ausleuchtungssituationen, wo man tatsächlich das Licht einer Lampe mit Folien optimieren kann.
Den Satz muss ich mir merken... :-)wp hat geschrieben:Bin aber zuversichtlich, denn wer sich seine Arri erarbeitet hat, braucht eigentlich keine Ratschläge mmehr. :-)