Hmm, ist das nicht ein etwas merkwürdiger Workflow? Kannst Du nicht einfach statt Slog+JPEG aufzunehmen (und dann 8bit-JPEGs von Slog nach RGB zu verbiegen) in Raw schiessen, wenn Du fotografierst?klusterdegenerierung hat geschrieben: Denn bei manchen Motiven fahre ich mit Slog auch bei der Fotografie (also 800Iso) besser als 100Iso und entsprechende postbearbeitung.
Das Gamma bzw. die Kurve ist doch völlig egal, wenn Du raw schiesst.klusterdegenerierung hat geschrieben:Ich meinte ja raw, aber wenn ich in Slog fotografiere, habe ich ja trotzdem 800Iso.
Klar kann ich dies auch in 100Iso mit Standardgamma etc schiessen, aber wenn ich gerade damit filme, mache ich auch ab und zu ein paar Fotos damit.
Roland, hast Du das Cine3 denn noch verändert und welche Profilnummer ist dieses? ;-)Roland Schulz hat geschrieben:Die Helligkeitverteilung/Gamma ist zwar anders verschoben, vom DR stelle ich aber keinen Vorteil fest.
Wenn man die Belichtung auf die Spitzlichter anpasst bleibt in den Tiefen ziemlich genau die gleiche Information differenzierbar - bei ISO100/Cine3 allerdings mit deutlich geringerem Rauschen!
Müsste man wirklich mal nachmessen was da wirklich bei rauskommt bzw. am Ende noch - wie auch immer - differenzierbar bleibt.
Stelle dir vor, nur zur Illustration, dies wäre der Tonwertumfang des Bildes:klusterdegenerierung hat geschrieben:Was mich aber immer wieder verunsichert, ist die Tatsache, das ich trotzdem immer mehr Rauschen ins Bild bekomme, je höher ich in den Iso gehe.
(...)
Also in dem Sinne, das bei einem Iso von 100 bis 800 das Rauschen immer "mehr" statt weniger wird, aber das passiert ja nicht so. ;-)
Das ist offenbar abhängig von der Kamera. Die native Iso der A7s ("1") z.B. war mit 3200 angegeben. WoWu sagt, das sei lediglich der "sweet spot". Wie Philip Bloom in einem Webinar erklärte, waren Iso 3200 für die meisten Situationen aber völlig unbrauchbar.klusterdegenerierung hat geschrieben:Wenn ich jetzt mal von der Studiofotografie ausgehe, wo ich damals auf 100Iso Filme belichtet habe und heute das gleiche mit der Digicam bei 100Iso mache, müßte ich jetzt theoretisch auf zb. 800Iso fotografieren und entsprechend belichten?
Könnte man das so sagen?
Besonders dann. Wir haben diese Xume-Adapter, mit denen sich verschiedene ND-Filter magnetisch ruckzuck aufstecken lassen. Ich wähle dann eher Blende 5.6 (4 wäre Pi mal Daumen der "sweet spot" vieler Objektive), sieht für Vollformat eh natürlicher aus. Ich bin nicht gerade der Sony-Spezialist, und ich besitze die Kamera nicht (habe sie im Moment nicht hier) und nehme selbst selten damit auf. Wir haben zu zweit viel getestet und waren uns einig, dass wir ziemlich schnell Wege finden müssen, die Vielzahl an Parametern, die man einstellen kann, zu begrenzen.klusterdegenerierung hat geschrieben:Das heißt wenn es im Sommer Sackhell ist und man eh schon probleme mit schnellen Blenden hat, belichtest Du trotzdem mit 800Iso?
Wir wurden beide mit Slog nicht glücklich. Ich weiß nicht mehr genau aus dem Kopf, welches Profil wir hatten. Zum Glück habe ich ein paar Karten hier und lese mit Catalyst Browse aus, dass ich CINE4 verwendet habe (flaches Profil ähnlich Clog), bei dem ich (das zeigen die Metadaten nicht) glaube ich noch Sättigung -4 und Schärfe -4 eingestellt hatte. Da braucht man nicht mehr sehr viel dran zu ändern, aber man kann noch eine Menge ändern, wenn man will. Bei der Karte habe ich überall Iso 800 verwendet, belichtet habe ich schon immer manuell per Blende plus ND nach dem wysiwyg-Prinzip. Keine Empfehlung für jeden, bin kein besonders guter Kameramann. Aber bei mir clippt wenig, säuft wenig ab, und Haut als Referenzpunkt für meine Blendenwahl sieht gesund aus.klusterdegenerierung hat geschrieben:Wenn Du 800Iso Slog belichtest, wie siehst Du ob Du richtig belichtest, guckst Du auf den Display, oder Histogram etc?
Umgekehrt, je niedriger das ISO eines Analogfilmes, umso feiner die Kristallstruktur.WoWu hat geschrieben: Auch das unterscheidet sich deutlich vom Film ISO, bei dem die Kristalle immer gröber, wurden, je niedriger das ISO war.
Grain nahm also ab....
Da steht doch nur X-rite ColorChecker Passport bei Amazon. Verwirrend, dass die bei einem solchen Artikel nicht mindestens so genau sind wie Resolve:klusterdegenerierung hat geschrieben:Danke Axel!
Mal ne andere Frage, ich hatte vor mir den i1Display im bundle mit colorchecker passport zu kaufen.
https://www.amazon.de/X-Rite-i1Display- ... =i1display
Weißt Du, ob dieser Ckecker genauso gut geeignet ist wie der spezielle für Video?
In Resolve kann man ja verschieden auswählen, das müßte dann doch auch gehen, oder müßen es unbedingt die anderen Farben sein?
Ich hatte auch einen Spyder (ich glaube 3 irgendwas). War irgendwann schlechter geworden, ich glaube, die Dinger werden mit der Zeit ungenau. Leider kann ich dir zum Vergleich der Software keine Auskunft geben. Ich kaufe/benutze, was (zumindest mehrere) andere empfehlen. In puncto Monitorkalibrierung ist das so eine Art Ablasshandel. Ich weiß, dass meine Farben off sind und schmore in der Hölle. Der Chor im Netz schrei(b)t, jaaa, mit DisplayCal dauert's länger, ist aber auch gut. Ich glaube es, benutze es, und siehe da, die Farben sehen schöner aus. Da hat die liebe Seele Ruh´(wie meine Mutter zu sagen pflegte, wenn ich das Eis bekam und zu heulen aufhörte).klusterdegenerierung hat geschrieben:Das heißt ich könnte vielleicht genauso gut den Spyder4Pro behalten und nur auf DisplayCal umsteigen?
Oder ist es einfach der Spyder ansich der immer nur unbefriedigende Ergebnisse liefert?
Vorstellen könnte ich mir eher, das es an der Datacolor Software liegt, denn die ist unterirdisch, was meinst Du?
Jau, auf den Nenner könnte man es bringen.cantsin hat geschrieben:IMHO kann man in dieser ganzen Debatte keinen allgemeingültigen Schluss ziehen, weil niemand weiss, wie Kamerahersteller ISO technisch implementieren und es selbst beim selben Hersteller nicht konsistent ist. Z.B. gilt die Nikon D810 als "ISO-invariant" in dem Sinne, dass der ISO-Wert (wie bei Blackmagic- und RED-Kameras) ein reiner Metadaten-Wert ist und bei Raw-Aufnahme keinen Einfluss auf die Kamera-interner Gain-Verstärkung hat. Andere Kameras implementieren die Gain-Verstärkung vor der Raw-Aufzeichnung, und da kann es sein, dass bereits 400 ISO verstärkt sind und höhere Rauschanteile haben. Es kann aber auch sein, dass 800 ISO nicht-verstärkt sind und alles drunter künstlich abgesenkt und dementsprechend mit geringerem Dynamikumfang.
Die einzige Weisheit ist, dass die ISO-Funktion eine Emulation bzw. ein Kompatibilitätsmodus analoger Fotografie ist und darunter allerlei Methoden der Signalverstärkung/-verarbeitung stecken können - so, wie der unter der Haube des emulierten Papierkorbs auf diversen Desktop-Betriebssystemen verschiedene Methoden der Dateilöschung schicken können (das Verschieben in einen Löschordner oder das direkte Löschen der Datei, wobei es noch den Unterschied zwischen Löschung aus den Metadaten des Dateisystems gibt und echter Löschung des Dateiinhalts).
Den besten Anhaltspunkt liefern IMHO die Messwerte von dxomark.com. Darin ist für praktisch jede Kamera der Dynamikumfang und Rauschanteil bei verschiedenen ISO-Stufen aufgeschlüsselt.
Das ist logisch, weil Rauschen natürlich auch durch die Verstärker entsteht und mit zunehmender Verstärkung (ISO) nehmen diese Rauschanteile zu.Was mich aber immer wieder verunsichert, ist die Tatsache, das ich trotzdem immer mehr Rauschen ins Bild bekomme, je höher ich in den Iso gehe.
Klar, völlig richtig, danke für die Korrektur.Umgekehrt, je niedriger das ISO eines Analogfilmes, umso feiner die Kristallstruktur.
Nee, leider nicht, denn das ist der dual-gain Abtastung vorbehalten, deren Signal aus der Differenz der beiden Abtastungen gewonnen wird.Ist das eigentlich Standard?
"Two modes are combined in one pixel design – low
conversion gain (LCG) for large charge handling capacity
in bright scenes and a high conversion gain (HCG) mode
with increased sensitivity and low read noise for lowlight
scenes, providing tremendous benefit for DSLR,
surveillance, and notebook/PC cameras, as well as
automotive imaging systems, where image sensors are
expected to capture images/video in extreme low-light
conditions without sacrificing the performance in highlight
conditions to do so."
In Bezug auf Sony kann ich dazu nichts sagen, weil deren Signalprozessierung (wie von Dir und anderen angemerkt) intransparent ist.Roland Schulz hat geschrieben: ISO100 ist ISO100, egal ob beim Film oder einem elektronischen Sensor, beschrieben durch eine "normierte Empfindlichkeit".
Die Aussage ist so nicht richtig, weil der Analogverstärker, egal ob er sich auf dem Sensorchip befindet oder nicht, bereits zum Processing gehört.Die Empfindlichkeit "einer Kamera" oder eines elektronischen, optischen Aufnahmesystems hängt sehr wohl mit der dort im Zusammenhang stehenden Verstärkung zusammen, da wir die native Empfindlichkeit des Sensors (meistens) nicht kennen, diese zudem bereits stark von on chip Analogverstärkungen und Signalverarbeitung abhängig ist.
Falsch .. siehe oben.ISO100 ist ISO100, egal ob beim Film oder einem elektronischen Sensor, beschrieben durch eine "normierte Empfindlichkeit".
Der Dynamikumfang ist immer gleich denn der wird durch die ISO Einstellung (Gain) gar nicht beeinflusst.Selbst wenn der Dynamikumfang bei niedrigeren ISO Werten kleiner sein sollte könnte man über eine Kennzeichnung darauf hinweisen, dem User die Entscheidung am Ende aber selbst überlassen.
Auch hier wieder der Fehler, die Gaineinstellung unterschiedlicher Kameras miteinander zu vergleichen.Dass eine a6300/6500 in S-LOG bei ISO800 zudem rauschärmer ist als eine a7x bei ISO3200 spielt der a6300 irgendwo in die Karten, die hohe Empfindlichkeit einer a7s gleicht das aber noch nicht aus - am Ende könnte man beide Kameras gebrauchen - wieder gut für Sony!
Ein geringerer A/D Wandler ist häufig von Vorteil, abhängig davon, was sich in den LSBs an Signal befindet.Eine a7s oder a6300 liefert z.B. 13-14 Blenden Kontrastumfang, die A/D Wandler leisten da aber allerhöchstwahrscheinlich keine 14bit im Videomodus, die bei linearer Verstärkung erforderlich wären.
So weit, so gut. Jetzt will ich BMD nicht unbedingt zerreissen, es gibt viele die davon überzeugt sind und für's Geld wird's nach einigen Anlaufschwierigkeiten auch fair und zum Teil auch revolutionär.cantsin hat geschrieben:In Bezug auf Sony kann ich dazu nichts sagen, weil deren Signalprozessierung (wie von Dir und anderen angemerkt) intransparent ist.Roland Schulz hat geschrieben: ISO100 ist ISO100, egal ob beim Film oder einem elektronischen Sensor, beschrieben durch eine "normierte Empfindlichkeit".
Dass aber ISO100 nicht gleich ISO100 sein muss, zeigt eine Kamera wie die BM Pocket. Deren Sensorempfindlichkeit sitzt bei festen ISO800. (Man kann zwar auch ISO1600 einstellen, aber das hat auf die Raw-Aufzeichnung keinen Einfluss, nur auf die sRGB- bzw. Log-Kurven bei ProRes-Aufzeichnung.)
Jedoch belichtet man die Kamera ETTR, also bis knapp unterm Clipping. Bei durchschnittlichen Motiven bedeutet das, dass das Material in der Post (i.d.R. in Resolve) ca. 2 Blenden abgesenkt werden muss. Dadurch erhält man eine faktische Empfindlichkeit von ISO200, wenn man sRGB und Mittelgrau zugrundelegt. [Dass ISO200 auch die Eingangsempfindlichkeit vieler Digitalkameras ist, dürfte daher nicht zufällig sein.]
Wenn man aber das Raw-Material aus der Kamera als LOG (bei der BM Pocket und Resolve: BM Cinema Log) interpretiert, gibt es keinen Grund, die Belichtung in der Post abzusenken. Im Gegenteil, man belässt sie bei ISO800, weil so die volle Dynamik des Log-Materials erhalten bleibt.
Es würde mich nicht wundern, wenn sich das bei der internen Signalverabeitung der Sony-Kameras ähnlich bzw. genau so verhalten würde.
Genauso verhält es sich aber auch bei RED - und bei "ISO-invarianten" Kameras wie der Nikon D810. Das ist eigentlich ein Vorteil, kein Nachteil.Roland Schulz hat geschrieben: So weit, so gut. Jetzt will ich BMD nicht unbedingt zerreissen, es gibt viele die davon überzeugt sind und für's Geld wird's nach einigen Anlaufschwierigkeiten auch fair und zum Teil auch revolutionär.
Was die allerdings an Bildsensoren einsetzen gehört nicht unbedingt zur Creme de la creme. Hier geht anscheinend RAW wirklich RAW durch, ohne vorherige Beeinflussung/Spreizung/Verzerrung durch Analogverstärkung. Deshalb wird hier mit nativem ISO gefahren.