Postproduktion allgemein Forum



Erfahrung mit Eizo CS 2420 als Vorschaumonitor



Fragen rund um die Nachbearbeitung, Videoschnitt, Export, etc. (div. Software)
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pixelschubser2006
Beiträge: 1696

Erfahrung mit Eizo CS 2420 als Vorschaumonitor

Beitrag von pixelschubser2006 »

Hallo,

nachdem hier immer wieder ohne konkrete Empfehlung über bezahlbare Vorschau-Monitore gesprochen wurde, möchte ich nun einen Erfahrungsbericht beisteuern. Bereits einige Male wurden hier Eizo Bildschirme auch als Videotauglich beschrieben. Das ich selbst absoluter Fan dieser Marke bin, habe ich mir den CS2420 ausgeguckt.

Alternativ bin ich auch mit dem Ikegami ULE 217 schwanger gegangen. Dieser ist ein dedizerter Videomonitor mit sehr umfassenden Eingängen. Da ich diese aber nicht brauche, sehe ich im Moment keinen relevanten Vorteil.

Für mich war nur wichtig. ordentliche Bildqualität, einen guten Deinterlacer und volle Tauglichkeit für die benötigten Anzeigeformate zu bekommen.

Da der Eizo nun bei Conrad ab Lagerl lieferbar war, und ich ihn problemlos auch hätte zurückgeben können, habe ich mich auf das Experiment eingelassen. Mit dem Ergebnis bin ich superzufrieden.

In seinen allgemeinen Eigenschaften habe ich eh höchste Erwartungen gehabt. Zumal er ja auch bislang beste Kritiken bekam. Diese sind auch alle erfüllt worden. Nun muss ich für einen TV-Sender 1080i50 drehen und meinem Kram einen Rohschnitt verpassen. Dafür brauche ich eine vernünftige Qualität, aber eine große Investition macht auch keinen Sinn.

Um zu prüfen, wie gut der Bildschirm läuft, habe ich meine Cam direkt über HDMI angeklemmt und eine hervorragende Bildqualität erhalten. Mehr kann ich mir ehrlich gesagt nicht wünschen. Vom Rechner aus klappt es noch nicht ganz so reibungslos. Habe meine Nvidia GTX750 zwar auf 1080p50 gedrosselt, aber im Edius ruckelt es hier und da. 1080i kann die Karte zwar auch, aber entweder ist meine Nvidia Systemsteuerung buggy oder ich mache was verkehrt. Jedenfalls läuft das alles noch nicht perfekt. Nächster Kauf wird daher eine entsprechende Ausgabekarte sein.

Diesbezüglich muss ich Kompromisse eingehen. Ich habe weder großes Vertrauen in Blackmagic, noch in den Schrebbel-Lüfter auf den Karten. Ich sehe aber leider keine Alternative zur Decklink Mini Monitor 4K.

Sollte jemand eine andere Karte oder Box kennen, die von Edius unterstützt wird und 1080/ 50 p UND i macht, freue mich über jeden Tip. Der Preis ist nicht so relevant. Ich gebe lieber 100 Euro mehr aus, wenn ich eine zuverlässige Lösung habe.

Ansonsten wüßte ich echt mal gerne, welchen Vorteil dedizierte Videomonitor um 1000 Euro haben sollten, die der Eizo nicht hat. Von den Anschlüssen mal abgesehen.

Jedenfalls wird bei Displays immer von "Videoschnitt-tauglich" gesprochen, aber nur selten explizit gesagt, sie wären auch als Vorschaumonitor geeignet. Über meinen Eizo möchte ich das nach den ersten Erfahrungen aber behaupten. Ich werde weiterhin berichten, ob es dabei bleibt!



Roland Schulz
Beiträge: 3565

Re: Erfahrung mit Eizo CS 2420 als Vorschaumonitor

Beitrag von Roland Schulz »

Noch nen paar Euro für ne BMD Intensity Pro 4K investieren, dann klappt's auch mit der Vorschau!!



Bildstabilisator
Beiträge: 508

Re: Erfahrung mit Eizo CS 2420 als Vorschaumonitor

Beitrag von Bildstabilisator »

Diese BMD Intensity Pro 4K scheint für flüssige Darstellung ja wirklich eine tolle Karte zu sein.

Ich habe seit Sommer selbst einen CS 2420 und bin sehr begeistert von dem Monitor. Ich habe ihn übrigens über unser Forum gebraucht gekauft. Hat alles super geklappt.
Kameras: Nikon Z6, Canon XA10
Software: Lightroom, Magix Video Deluxe, Davinci Resolve



dienstag_01
Beiträge: 13472

Re: Erfahrung mit Eizo CS 2420 als Vorschaumonitor

Beitrag von dienstag_01 »

Diese BMD Intensity Pro 4K scheint für flüssige Darstellung ja wirklich eine tolle Karte zu sein.
Das ist übrigens ein Merkmal jeder Karte fürs Monitoring ;)



Bildstabilisator
Beiträge: 508

Re: Erfahrung mit Eizo CS 2420 als Vorschaumonitor

Beitrag von Bildstabilisator »

gute zu wissen;-)

Ich hatte bisher nur Graphikkarten.
Kameras: Nikon Z6, Canon XA10
Software: Lightroom, Magix Video Deluxe, Davinci Resolve



Roland Schulz
Beiträge: 3565

Re: Erfahrung mit Eizo CS 2420 als Vorschaumonitor

Beitrag von Roland Schulz »

Habe ich mit Grafikkarten auch auch alles versucht - negativ. Tearing usw. war da bis heute nicht in den Griff zu bekommen.

Die BMD läuft mit EDIUS aber gemessen am Preis ganz gut, wenn auch mit ein paar Einschränkungen. Treiberversion muss passen, sonst läuft FHD zu schnell ;-), UHD Downscaling muss man wenn man´s nutzt nach jedem Neustart neu im Treiber setzen, Ton muss man einmal im Treiber in der Lautstärke verschieben - halt das Übliche um mit BMD Zeugs zu arbeiten ;-). Mir wäre aber keine Alternative für ähnliches Geld bekannt.
Unterm Strich bin ich damit eigentlich ganz zufrieden, obwohl man das sicher per Soft-/Firmwareupdate in den Griff kriegen können müsste.

Der ehemals laute Lüfter wurde per Firmwareupdate über den Treiber ruhig gestellt, also nicht durch alte Threads verunsichern lassen.



dienstag_01
Beiträge: 13472

Re: Erfahrung mit Eizo CS 2420 als Vorschaumonitor

Beitrag von dienstag_01 »

Und interlaced geht sowieso mit keiner Grafikkarte ;)



pixelschubser2006
Beiträge: 1696

Re: Erfahrung mit Eizo CS 2420 als Vorschaumonitor

Beitrag von pixelschubser2006 »

Letzteres würde ich nicht unterschreiben. Ich hatte einige Sekunden in interlaced-Signal und in der Systemsteuerung war es auch in der Auswahl. Es kann also durchaus sein, daß hardwaremäßig alles laufen könnte, nur der Treiber buggy ist. Nvidia schreibt es ja nicht zum Spaß da rein.
Aber selbst wenn alles geht, ist mir das zu wackelig. Deshalb war mir schon klar, daß eine zusätzliche Ausgabekarte Sinn macht.

Nur was ich noch nicht durchschaue: Welche Blackmagicdesign ist die richtige für mich?

a) die bereits genannte Intensity Pro 4K für 199 Euro

b) die Decklink Mini Monitor 4K für den gleichen Preis

So wie ich das überblicke, erfüllen beide Karten meine Anforderung an 1080 in 50i und 50p. Die Intensity geht auch zum Capturen, was mich im Moment wenig interessiert, die Mini Monitor hat SDI, was mich im Moment genauso wenig interessiert. Die beschissenen Lüfter scheinen auf beiden Karten identisch zu sein. Gibt es softwareseitig noch was zu berichten, was mir die Entscheidung leichter macht? Kompatibel sind wohl beide zu Edius 8.22.



Roland Schulz
Beiträge: 3565

Re: Erfahrung mit Eizo CS 2420 als Vorschaumonitor

Beitrag von Roland Schulz »

dienstag_01 hat geschrieben:Und interlaced geht sowieso mit keiner Grafikkarte ;)
Seit wann sollte das nicht mehr gehen?!?! Klappt mit ner brandneuen 1060 noch!



dienstag_01
Beiträge: 13472

Re: Erfahrung mit Eizo CS 2420 als Vorschaumonitor

Beitrag von dienstag_01 »

Und interlaced gehört zu den unterstützten Auflösungen?



Roland Schulz
Beiträge: 3565

Re: Erfahrung mit Eizo CS 2420 als Vorschaumonitor

Beitrag von Roland Schulz »

dienstag_01 hat geschrieben:Und interlaced gehört zu den unterstützten Auflösungen?
Was jetzt?! 1080i z.B.?! Natürlich!! Muss nur Dein Endgerät auch unterstützen. Ansonsten Blick in die vom Endgerät nicht unterstützten Auflösungen.



dienstag_01
Beiträge: 13472

Re: Erfahrung mit Eizo CS 2420 als Vorschaumonitor

Beitrag von dienstag_01 »

Bei dir ist das eine unterstützte Auflösung?



Roland Schulz
Beiträge: 3565

Re: Erfahrung mit Eizo CS 2420 als Vorschaumonitor

Beitrag von Roland Schulz »

dienstag_01 hat geschrieben:Bei dir ist das eine unterstützte Auflösung?
Klar!
(unten in der Liste, muss nur Dein Endgerät können!)

[/img]
Du hast keine ausreichende Berechtigung, um die Dateianhänge dieses Beitrags anzusehen.



rabe131
Beiträge: 416

Re: Erfahrung mit Eizo CS 2420 als Vorschaumonitor

Beitrag von rabe131 »

... und hat jemand Erfahrung mit dem CS 2420... weil es ja einer der preiswerteren ist, im Vergleich zu der über 1000.- Euro Liga z. B.?



dienstag_01
Beiträge: 13472

Re: Erfahrung mit Eizo CS 2420 als Vorschaumonitor

Beitrag von dienstag_01 »

Interessant, hatte ich wirklich vergessen/verdrängt (hatte mal einen TV über S-Video angeschlossen, jetzt erinnere ich mich wieder).
Mit meinem Eizo gehen 60i, aber 50i, obwohl die Auflösung in den Nvidia Einstellungen akzeptiert wird, kommen nicht an.
Muss man alles unter den nicht unterstützten Auflösungen manuell auswählen, nativ läuft da nichts. Liegt höchstwahrscheinlich an den im Gegensatz zu einem TV verschiedenen Signalen, die der Eizo akzeptiert.

Was ich gerade nicht testen kann, ob da auch wirklich aus dem NLE interlaced Signale ausgegeben werden. Hat aber für mich auch nicht so eine Relevanz, benutze eine Matrox ;)



pixelschubser2006
Beiträge: 1696

Re: Erfahrung mit Eizo CS 2420 als Vorschaumonitor

Beitrag von pixelschubser2006 »

@Rabe: Titel und Eröffnungsposting gelesen???



DaCarlo
Beiträge: 265

Re: Erfahrung mit Eizo CS 2420 als Vorschaumonitor

Beitrag von DaCarlo »

Für Edius ist die HD Spark optimal abgestimmt.
Gentlemen Start Your Engines



Roland Schulz
Beiträge: 3565

Re: Erfahrung mit Eizo CS 2420 als Vorschaumonitor

Beitrag von Roland Schulz »

DaCarlo hat geschrieben:Für Edius ist die HD Spark optimal abgestimmt.
Ganz alter Krempel und auch seitens GV abgekündigt und nicht 4K fähig und nicht FHD 50p fähig und und und...



Roland Schulz
Beiträge: 3565

Re: Erfahrung mit Eizo CS 2420 als Vorschaumonitor

Beitrag von Roland Schulz »

Hab den Vorgänger CS240 - Top Schirm für's Geld und vernünftig hardwarekalibrierbar!!



pixelschubser2006
Beiträge: 1696

Re: Erfahrung mit Eizo CS 2420 als Vorschaumonitor

Beitrag von pixelschubser2006 »

Da hattest Du schon von berichtet. Das war für mich auch seinerzeit der Anlass, mich mit dieser Baureihe zu beschäftigen.

Daß ich Eizo-Fan bin, wird auch durch einige Erfahrungen bestärkt und führten zielstrebig zum CS2420, auch wenn ich zwischenzeitlich verunsichert war, ob ein dedizierter Vorschaumonitor nicht sinnvoller wäre. Eizo ist ja selbst immer sehr zurückhaltend mit seiner Produkteinstufung, aber wenn ein Monitor, der primär für Photobearbeitung angeboten wird, klammheimlich auch 24p und 50i nativ unterstützt, wird der Hersteller sich schon was dabei gedacht haben ;-)

Darüber hinaus habe ich bereits diverse Eizo im Einsatz. Mein Schreibtischdisplay war zwar kein so guter Wurf, wurde aber immerhin kurz vor Ablauf der 5-jahres-Garantie klaglos nach einem echten Defekt von Eizo getauscht. Die beiden EV2332W, die ich als Datenmonitore am Schnittplatz nutze, waren ein Glückstreffer. Die habe ich billig geschossen, als Auslaufmodelle. Haben weitaus bessere Technik als das Nachfolgemodell auf meinem Schreibtisch. Auch wenn sie relativ wenig Betriebsstunden haben, ist die Bildqualität eine Sensation. Es sind ja trotz 10Bit-Lut immer noch Office-Bildschirme. Farblich sind sie aber kaum schlechter als der nagelneue CS. Echte Kracher! Und das, obwohl mein neuer Videorechner noch keien kalibrierten Profile hat.

Aber das ist eben Eizo. Kannte die immer als Edel-Hersteller. Geschockt war ich aber vor 14 Jahren, als ich für eine Kiste Bier zwei 17-Zöller von denen erstanden habe. Einfach lieblos bei einer Firma rausgeworfen. Die Teile machten uralt ein wesentlich besseres Bild als mein damals neuer Medion. 1280 x 960 war überhaupt kein Problem, knackscharf.



CameraRick
Beiträge: 4806

Re: Erfahrung mit Eizo CS 2420 als Vorschaumonitor

Beitrag von CameraRick »

pixelschubser2006 hat geschrieben: Ansonsten wüßte ich echt mal gerne, welchen Vorteil dedizierte Videomonitor um 1000 Euro haben sollten, die der Eizo nicht hat. Von den Anschlüssen mal abgesehen.
Mir kommen da spontan Schwarzwert und Kontrast in den Sinn, die 1000:1 erreicht der Eizo ja wenn überhaupt bei vollen 350cd, was viel zu viel ist.

War früher großer EIZO Fan, seit die Standard sind find ichs aber eher ernüchternd. Hab hier einen CG246 vor mir stehen, so richtig warm werde ich damit nicht.



blickfeld

Re: Erfahrung mit Eizo CS 2420 als Vorschaumonitor

Beitrag von blickfeld »

pixelschubser2006 hat geschrieben: ...
Ansonsten wüßte ich echt mal gerne, welchen Vorteil dedizierte Videomonitor um 1000 Euro haben sollten, die der Eizo nicht hat. Von den Anschlüssen mal abgesehen.
...
Ganz einfach:
a)
Die Farbe, die der Monitor anzeigt, sind auch die Farben, das Video wirklich hat.
b)
Abdeckung des Farbraums
c)
Schwarz und Weißwerte
d)
Kalibrierbarkeit
e)
10-bit Darstellung

der "günstigste" verlässliche" Monitor ist wohl z.Z. der Eizo CG247X ColorEdge, jeden falls ist das die Meinung eines befreundeten Coloristen, der auch die Kalibrierung in Postproduktionshäusern macht.
Der Nachteil hier ist, das es für DaVinci nur wenige Karten gibt, die 10-bit über HMDI unterstützen.

zu a+b+d)
das wird man wahrscheinlich nur verstehen, wenn man einmal eine professionelle kalibrierung mitgemacht hat und gegesehen hat, wie weit Monitore in den Farben auseinanderdriften.

zu c)
man wird mit einem lcd-bildschirm nie gute und gleichmäßige schwarzwerte bekommen. das ist einfach fakt. das gilt halt auch für die fsi-monitore. daher sind oled die bessere wahl.



CameraRick
Beiträge: 4806

Re: Erfahrung mit Eizo CS 2420 als Vorschaumonitor

Beitrag von CameraRick »

blickfeld hat geschrieben: Der Nachteil hier ist, das es für DaVinci nur wenige Karten gibt, die 10-bit über HMDI unterstützen.
Jede von Blackmagic (überraschung).



pixelschubser2006
Beiträge: 1696

Re: Erfahrung mit Eizo CS 2420 als Vorschaumonitor

Beitrag von pixelschubser2006 »

Ganz einfach hast Du Dich glaube ich noch nicht mit dem CS2420 beschäftigt, schon garnicht im Vergleich zu bezahlbaren Alternativen.

a) der CS 2420 soll nicht die realen Farben zeigen? Warum nicht? Das ist ja nun auch eine Frage der Ausgabekarte!

b) Abdeckung Farbraum: 100% sRGB = rec709

c) Willst Du diesen Monitor diesbezüglich tatsächlich mit den TN-Panels einfacher Videomonitore vergleichen?

d) Bring Dich mal auf den Sachstand: Eizo liefert Software mit, die mit gängigem Sensor arbeitet und Ergebnis dann in Monitor speichert. Das sehe ich bei dedizierten Videomonitoren bis ca. 2500 Euro nicht.

e) Hat er.

Die Frage ist, was man unter einer professionellen Kalibrierung versteht. Ich habe hier nen Spyer 5 und habe damit schon so meine Erfahrungen gemacht. Wirklich professionell ist das in meinen Augen allerdings nicht. Es ist allerdings deutlich verlässlicher als alles, was ich ohne Messgerät machen kann. Drastische Unterschiede zwischen Monitoren sieht man. Vor dem Kalibrieren, aber auch danach.

Oled ist sicherlich eine feine Sache, aber Du bewegst Dich offenbar auf dem Level von Klasse-1-Produktionsmonitoren. Ich dagegen beschäftige mich mit Prosumer-Anforderungen.



CameraRick
Beiträge: 4806

Re: Erfahrung mit Eizo CS 2420 als Vorschaumonitor

Beitrag von CameraRick »

100% sRGB und einen Kontrast der bei benutzbaren Helligkeiten nicht in den Keller geht kriegst Du aber auch im Preisbereich unter 1.000€. Ob die dann interlaced machen weiß ich nicht.

Das Problem mit der integrierten Kalibrierung von EIZO ist, dass sie nur innerhalb vom OS läuft. Du kalibrierst nur durchs OS, und das ist für einen Vorschaumonitor ziemlich unbrauchbar.

Wenn man drastische Unterschiede nach der Kalibrierung sieht, macht man irgendwas falsch; klar werden sich Panels verschiedener Qualitäten und Kontraste immer anders verhalten, "drastisch" sollte es aber nicht sein



Bildstabilisator
Beiträge: 508

Re: Erfahrung mit Eizo CS 2420 als Vorschaumonitor

Beitrag von Bildstabilisator »

Jetzt wird es grundsätzlich. Beim Thema Farbmanagement geht es um Schnittstellen.

Schnittstelle 1: Licht zu Kamera. Wie interpretiert der Sensor die Lichtinformation, die auf ihn trifft?

Schnittstelle 2: Kamera zu OS / Software: Wie interpretiert die benutze Software die Infos der Kamera?

Schnittstelle 3: Software zu Monitor. Hier ist das Thema Monitorkalibrierung angesiedelt.

Schnittstelle 4: Software zu Ausgabemedium: Wie wird die Farbinformation an den Drucker, die DVD, den TV oder das Web gegeben.

Schnittstelle 5: Medium zu Betrachter: Mit welchem Medium betrachtet der Enduser das Produkt.

Um eine konsistente Wiedergabe zu erreichen, muss ich alle diese Schnittstellen definieren.

Fazit: In der Regel klappt dies alles recht gut. Auch ich würde mich nur bei heftigen Abweichungen mich mit dem Thema beschäftigen.
Kameras: Nikon Z6, Canon XA10
Software: Lightroom, Magix Video Deluxe, Davinci Resolve



dienstag_01
Beiträge: 13472

Re: Erfahrung mit Eizo CS 2420 als Vorschaumonitor

Beitrag von dienstag_01 »

CameraRickl hat geschrieben:100% sRGB und einen Kontrast der bei benutzbaren Helligkeiten nicht in den Keller geht kriegst Du aber auch im Preisbereich unter 1.000€.
Was empfiehlst du?

Was mich bei meinem Eizo schon seit Jahren verunsichert, ist, dass er viel *röter*/wärmer wirkt, als alle anderen Monitore. Da ich das aber auch in Studios so sehe, verunsichert mich das nur *leicht* ;)



CameraRick
Beiträge: 4806

Re: Erfahrung mit Eizo CS 2420 als Vorschaumonitor

Beitrag von CameraRick »

Mein CG hier ist recht blau im Vergleich zu meinem anderen, der andere ist aber auch nicht kalibriert und ein Austauschgerät (mein Alter ist neulich verstorben). Wobei, der andere ist ja auch ein EIZO, also wirkt er ja doch röter, ha :)

Direkt empfehlen kann ich da schwerlich, da ich keines solcher Geräte selber benutze/besitze. Ist ja auch eine Frage von Auflösung/Seitenverhältnis, ein 16:10 Gerät für die Bildvorschau hat sich mir noch nie erschlossen. BenQ hat bei den beiden Anforderungen wohl ganz nette, etwa den BL2410PT (gut, der macht nur 99,5% sRGB, aber immerhin kann der auch schwarz)



pixelschubser2006
Beiträge: 1696

Re: Erfahrung mit Eizo CS 2420 als Vorschaumonitor

Beitrag von pixelschubser2006 »

Sagen wir es so: An meinem Schreibtisch habe ich einen 23er Eizo und daneben mein Thinkpad mit einem der besseren Panel (manche kann man hinsichtlich Bildqualität in die Tonne hauen...). Beide sind nicht vernünftig zu aufeinander abzustimmen. Wobei die Spyder-Software besonders schlecht war, mit dem kostenlosen DisplayCal klappt es so gut, als das ich denke, daß die Unterschiede einfach der völlig unterschiedlichen Bauart geschuldet sind.

Wenn ich mal Zeit und Muße habe, teste ich das mal mit irgendwelchen andern Bildschirmen, die in der Bauart ähnlincher sind. Meine beiden EV2333W sind aber nach der Kaliberung mit Spyder wie eineiige Zwillinge, aber das liegt wohl auch an der sehr guten "Substanz". Selbst jetzt, wo sie ohne Kalibrierung laufen, sind sie dem neuen CS2420 sehr sehr ähnlich. Kann man nur als gutes Zeichen werten, denn denn die Coloredge sollen ja durch die Bank eine hervorragende Justage im Werk erhalten.

Darüberhinaus spricht Eizo klar und deutlich von einer Hardware-Kalibierung, d.h. zwar ist der Sensor extern und "gemanaged" wird es per PC-Software, aber gespeichert werden die Korrekturdaten im Monitor. Oder verstehe ich da was falsch?



CameraRick
Beiträge: 4806

Re: Erfahrung mit Eizo CS 2420 als Vorschaumonitor

Beitrag von CameraRick »

Das ist schon mal der erste Schritt, dispcalGUI ist in den meisten Fällen den Softwarepaketen der Hersteller vor zu ziehen. Daheim habe ich einen Billo-EIZO und einen guten LG, beide sind kalibriert und gleichen sich sehr ordentlich. Trotz der anderen Bauart.
Das Problem kommt halt dann, wenn Du den Monitor richtig zur Vorschau nutzen willst (via I/O Device), denn dann kommt diese Art der kalibrierung auch nicht mehr durch.

Ab-Werk Kalibrierung würde ich niemals trauen, nicht mal bei den teuren Geräten. Zumindest überprüfen sollte man das.

Die Korrekturdaten werden im Monitor gespeichert, aber wer liefern denn die Patches etc? Die kommen doch alle vom System, sprich durchwandern alles, was Dein Computer zur Anzeige verwendet. Du kalibrierst immer durchs OS, und das sollte nicht sein



Valentino
Beiträge: 4822

Re: Erfahrung mit Eizo CS 2420 als Vorschaumonitor

Beitrag von Valentino »

CameraRick hat geschrieben:Das Problem mit der integrierten Kalibrierung von EIZO ist, dass sie nur innerhalb vom OS läuft. Du kalibrierst nur durchs OS, und das ist für einen Vorschaumonitor ziemlich unbrauchbar.
Der CS240er hat intern wie alle anderen Geräte der CS-Serie Platz für 3D LUTs und da kann ich doch auch z.B. einen LUT der durch die Kalibrierung mit Davinci entstanden ist einfach reinladen oder täusche ich mich da?

Dazu ist es doch egal ob ich z.B. den HDMI-In der Eizos über das OS-Tool auf REC709 kalibriere und dann danach die BM-Karte anschließe.

Der 3D-LUT sitzt dazu immer im Gerät ist eben nicht im OS, also wird das Signal erst im Monitor so verdreht das es korrekt dargestellt wird. Das ist ja gerade der große Vorteil der Eizo Monitore mit Hardwarekalibrierung.



CameraRick
Beiträge: 4806

Re: Erfahrung mit Eizo CS 2420 als Vorschaumonitor

Beitrag von CameraRick »

Valentino hat geschrieben: Der CS240er hat intern wie alle anderen Geräte der CS-Serie Platz für 3D LUTs und da kann ich doch auch z.B. einen LUT der durch die Kalibrierung mit Davinci entstanden ist einfach reinladen oder täusche ich mich da?
Das kann gut sein, aber das setzt voraus dass man die Kalibrierung nicht übers OS gemacht hat. Dazu müssen die Farben ja aus einer DaVinci Zuspielung kommen, und dafür kann der Bildschirm nicht im OS sein. Korrigiert mich wenn ich falsch liege, aber die Software startet doch gar nicht erst wenn sie den Monitor nicht erkennt?
Valentino hat geschrieben: Dazu ist es doch egal ob ich z.B. den HDMI-In der Eizos über das OS-Tool auf REC709 kalibriere und dann danach die BM-Karte anschließe.
Wenn das OS nicht potenziell eigenes Colourmanagement hätte wäre das kein Problem, ganz richtig.



pixelschubser2006
Beiträge: 1696

Re: Erfahrung mit Eizo CS 2420 als Vorschaumonitor

Beitrag von pixelschubser2006 »

Die Frage ist doch: Bleibt die Korrektur erhalten, wenn der Monitor von anderen Quellen genutzt wird? So wie ich es verstanden habe, schon. D.h. irgendeinen Rechner mit passender Software benutzen, Display zur Kalibrierung dranklemmen, fertig. Was der Rechner dann macht, wenn kein passender Monitor dranhängt, weil die Ausgabekarte nicht als GraKa mit eingebunden ist, kann mir schnuppe sein. Vermutlich wird das Tool meckern, wenn man es startet, und das war´s dann auch.

Jedenfalls ist das Thema Farbmanagement kein Argument GEGEN den Eizo, sondern dafür.

Was hier aber nicht angeschitten wird, ist die Frage, ob Vorschaumonitore seitens des Panels so viel anders gebaut sind, als PC-Bildschirme. Mir kommt das vor, als seien Fernseher brillianter als Computermonitore. Das wird mit Sicherheit davon beeinflusst, daß Fernseher genau diese unberechenbaren Bildverbieger haben, die ich NICHT haben will, auch die matschige Wiedergabe von 50Hz-Material mit 60 Hz wird seinen Beitrag dazu leisten. Oder gibt es abseits von OLED-Displays noch andere Unterschiede in den Panels, die einen Vergleich zwischen den Systemen verbieten? Vielleicht täuscht auch mein Eindruck und ich muss mich an das neue Bild erstmal gewöhnen.



CameraRick
Beiträge: 4806

Re: Erfahrung mit Eizo CS 2420 als Vorschaumonitor

Beitrag von CameraRick »

Du hast mich dann noch immer nicht richtig verstanden.
Die Korrektur ist auf dem Monitor, das ist ja klar. Aber die Korrektur wurde doch innerhalb des OS gemacht. Das heißt durch das Farbmanagement Deines Computers hindurch, genau das gilt es doch zu verhindern. Somit ist rot nicht unbedingt rot, sondern das was Dein Computer für rot hält, und das weicht eben schon mal ab.
Das ist natürlich kein Argument gegen den Monitor, die Funktion ist ja toll, nur für externen Anschluss oft nutzlos.

OLED ist nun eine Technologie, aber es gibt ja mehr als IPS und TN. Da hast Du die MVA Screens zB, die auch noch schön sattes schwarz können, wo Deinem Eizo ja auch die Puste fehlt



Valentino
Beiträge: 4822

Re: Erfahrung mit Eizo CS 2420 als Vorschaumonitor

Beitrag von Valentino »

Also was die verschiedenen Panel-Arten angeht, lese dir einfach mal diesen Wikiartikel dazu durch:
https://de.wikipedia.org/wiki/Fl%C3%BCs ... zeigetypen

Am Ende ist natürlich auch die Qualität des Backlights sehr ausschlaggebend, wie stark ist das Blooming bzw. Wolkenbildung und wie dunkel ist "Schwarz".

Dazu die interne Signalverarbeitung, hat das Panel am Ende nur 6bit und die 8bit werden nur durch FRC erzeugt.

Ein guter LCD-TV lässt sich mit den richtigen Werkzeugen auch recht neutral einstellen. Es reicht meistens schon, wenn man einfach die ganze digitalen Bildverbesserer ausschaltet, Kontrast, Farbpegel und Nachschärfung auf ein angenehmes Level schraubt.
Benutze dafür einfach eine DVD oder Stick mit HD bzw. UHD Testbildern. Als Testgenerator kann man sogar den Amazone Stick benutzten.



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