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Die ersten Kritiken zu The Revenant



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Skeptiker
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Re: Die ersten Kritiken zu The Revenant

Beitrag von Skeptiker »

Funless hat geschrieben:... Ich durfte dank einiger Kontakte in der Berliner Filmbranche bei einigen internationalen Filmproduktionen am Set mit dabei sein um einfach zuzuschauen. Die einzige Bedingung für diese äußerst nette Gefälligkeit war, dass ich während der Dreharbeiten niemanden störe oder irgendwem im Weg stehe ...[/i] ;o)....
... also auch niemandem ein Bein stellen ...
Wurzelkaries hat geschrieben:Wow.... das Erlebnis würde ich auch gerne mal machen. Am professionellen Filmset einfach nur gucken und lernen. *neid* :-)
Tja ... da stellt sich tatsächlich ein "ich auch"-Effekt ein!
Aber nachdem, was ich hier so alles geschrieben habe, wäre ich wohl fürs 'Glorious Basterds 2'-Set gesperrt :-(
Ich wollte eigentlich fragen, ob Du dabei etwas gelernt hast, mit dem Du vorher nicht gerechnet hättest.
Aber Du bist vermutlich noch ans Schweigegelübde gebunden - also Vorsicht, was Du hier enthüllst!
Wurzelkaries hat geschrieben:... der Rest ist aus medizinischer Sicht einfach albern und unglaubwürdig. ...
Das habe ich anderswo auch gelesen. Spätestens beim Aufenthalt im eiskalten Wasser, noch dazu mit einem schweren Fell, das einen vollgesogen eher herunterzieht, seien schon fast Superkräfte vonnöten, um nicht ...
Wurzelkaries hat geschrieben:... Schöner Film. Hat mich gut unterhalten, mal nicht alle 2 Sek ein Schnitt... aber das war's auch.
Das ist nicht selbstverständlich bei einer 2.5-Stunden-Geschichte, die auf den ersten Blick so simpel gestrickt ist.
Klingt in mir immer noch nach - vielleicht sollte ich mich mal untersuchen lassen ...

Freundlicher Gruss
Skeptiker
Zuletzt geändert von Skeptiker am Mi 27 Jan, 2016 00:43, insgesamt 1-mal geändert.



srone
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Re: Die ersten Kritiken zu The Revenant

Beitrag von srone »

Funless hat geschrieben:Ich durfte dank einiger Kontakte in der Berliner Filmbranche bei einigen internationalen Filmproduktionen am Set mit dabei sein um einfach zuzuschauen. Die einzige Bedingung für diese äußerst nette Gefälligkeit war, dass ich während der Dreharbeiten niemanden störe oder irgendwem im Weg stehe und erst recht war mir verboten irgendjemanden am Set vollzuquatschen. Gemäß dem Motto: Nur gucken, nicht anfassen! ;o)

Ich hab' mich artig strikt daran gehalten, schon allein um meine Kontakte die dies ermöglichten nicht in Verlegenheit zu bringen, und konnte/durfte so eine Menge interessantes lernen.

Das war's auch schon, nicht mehr und auch nicht weniger.
mein ausbilder, in einer frühen ausbildung meinerseits kaufmännisch, hat das mal so formuliert: "mit den augen klauen ist ok". ;-)

lg

srone
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Starshine Pictures
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Re: Die ersten Kritiken zu The Revenant

Beitrag von Starshine Pictures »

Ich komme gerade aus dem Kino. Wurde zur Vorpremiere von H8 eingeladen und habe mich überreden lassen mit hin zu gehen, trotz der miesen ersten Stunde die ich schon bei Kino.to angetestet habe. Naja, meine Erwartungen wurden bestätigt. Ich fand den Film höchst bescheuert, aber mein Kollege hat sich ein zweites A...loch gefreut so toll fand er ihn. Tarantino ist wohl wirklich Geschmacksache. Aber dass der gesamte Film auf Zelluloid gedreht wurde kann ich mir fast nicht vorstellen. Zumindest sind die Innenszenen steril und clean. Da sieht man null Korn, keinerlei Grain, kein Rauschen in den dunklen Bereichen. Entweder wurde da mit NeatVideo drüber gebügelt oder man versucht uns einen Bären aufzubinden. Die Aussenszenen dagegen sehen schon wieder so sehr nach Film aus dass es fast schon wieder unglaubwürdig ist. Da graints und wackelts und flackerts dass sich die Balken biegen. Schon bei der langen Introszene, der Wegfahrt vom Jesuskreuz, wackelt teilweise die Kamera obwohl man auf BTS Fotos erkennen kann dass dies mit einem grossen Kamerakran gedreht wurde. Na wenn da mal nicht in der Post mehr Analog dazu geschummelt wurde als ursprünglich drin war ...

Bild

Und natürlich hat es das Kino trotz email Hinweisen immer noch nicht hin bekommen den Beamer scharf zu stellen. Siehe Foto vom Abspann. Und das sah tatsächlich so aus, die Unschärfe wurde nicht vom Handy dazu gemogelt.
*Aktuell in Vaterschaftspause*
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Funless
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Re: Die ersten Kritiken zu The Revenant

Beitrag von Funless »

Skeptiker hat geschrieben:Ich wollte eigentlich fragen, ob Du dabei etwas gelernt hast, mit dem Du vorher nicht gerechnet hättest.
Aber Du bist vermutlich noch ans Schweigegelübde gebunden - also Vorsicht, was Du hier enthüllst!
Naja, wie schon oben geschrieben, handelte es sich um eine Gefälligkeit von Freunden mich dabei sein zu lassen, wofür ich Ihnen auch sehr dankbar bin. Es war ja schließlich kein offizieller Schnupper-Workshop in dem ich beim Onkel Tarantino (oder den anderen Regisseuren) mit einem Ballon in der einen Hand und Zuckerwatte in der anderen Hand Kaugummi kauend mal das Einmaleins des Inszenierens lerne, sondern musste die ganze Zeit so unauffällig wie nur möglich sein und so tun als gehöre ich dazu. Von daher gilt mein "NDA" gegenüber meinen Freunden.

Was ich jedoch bedenkenlos "enthüllen" kann:

Primär ging es mir darum zu lernen wie der Regisseur arbeitet, das war mir wichtig in Erfahrung zu bringen. Dass bei so großen Produktionen alles bis ins kleinste durchorganisiert ist, auch wenn es für einen unbeteiligten noch so chaotisch aussieht, wusste ich schon vorher. Dennoch ist es faszinierend sowas real mit zu verfolgen.

Bei Tarantino fand ich vieles bemerkenswert. Beispielsweise, dass er vor jeder Aufnahme immer selber einen Blick durch den Sucher warf um (so vermute ich) zu prüfen ob alles in seinem gewünschten Sinne ist. Zudem wusste Tarantino vor jeder Einstellung immer ganz genau wie was wo positioniert sein soll, seine Instruktionen waren klar formuliert und immer auf den Punkt.

Zum Vergleich: James McTeigue bspw. lief bei Ninja Assassin die ganze Zeit immer mit einem Director's Viewfinder durchs Set und diskutierte vor einer Einstellung ausgiebig mit der Kameracrew welche Brennweite jetzt besser wäre (100'er oder doch besser 85'er) oder ob die Kamera nicht doch weiter rechts oder weiter links stehen sollte, etc.

Was mir bei Tarantino jedoch besonders imponierte war, dass er mit jedem Mitglied der Crew am Set sehr respektvoll und freundlich umging, völlig egal welche Positionen oder Aufgaben die Leute inne hatten. Und vielleicht mag es auch daran liegen, dass ich nur bei Inglourious Basterds das Gefühl hatte, dass am Set sowas wie eine familiäre Atmosphäre herrschte, so ein "Wir-Gefühl" (schwer in Worte zu fassen) weil er offenbar in der Lage war die Leute mitzureißen, wie z.B. mit einem bestimmten Ritual, dass er jeden Tag nach Drehschluss praktizierte welches für ein zufälliges Crewmitglied (und jeden Tag betraf es einen anderen) ungemeine Freude auslöste (mehr ins Detail gehen möchte ich an dieser Stelle nicht).

Ich will damit nicht sagen, dass es bei den anderen Produktionen zuging wie auf einer Sklavengaleere, beileibe nicht. Aber am Set von Tarantino war es schon anders als bei allen anderen, bei denen ich zugegen sein durfte. Das ist wie gesagt ohne Wertung zu verstehen.
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Skeptiker
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Re: Die ersten Kritiken zu The Revenant

Beitrag von Skeptiker »

Interessant!

Von Harrison Ford habe ich mal gelesen, dass er auch mit jedermann (-frau) ein unverkrampftes Gespräch am Filmset führt, egal ob Catering, Kulissenkonstrukteur (immerhin war er selbst mal Zimmermann) oder Regisseur.



Axel
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Re: Die ersten Kritiken zu The Revenant

Beitrag von Axel »

Axel hat geschrieben:BTW: Hat eigentlich jemand in diesem Thread erwähnt, dass nur 13% des Films mit der Arri65 gedreht wurden, der Rest in poplig gecropptem 2880 x 1620 ArriM?
iasi hat geschrieben:13% sind viel - es sind die Shots, auf die es ankommt. Eine Nahaufnahme mit WW muss man z.B. nicht in 65mm haben.
Hm. Diese Unterscheidung ist mir nicht so klar. Motivdetails benötigen i.d.R. weniger Auflösung als Strukturdetails. In den Revenant-Totalen gibt es weniger Strukturdetail (Oberflächen) als Motivdetail (Bäume, Felsen). In den Nahaufnahmen gibt es dagegen viele Oberflächendetails (Haut, Stoffe, Steine), auch ist der Faktor Zeit entscheidend: Je länger die Einstellung, je mehr Zeit habe ich, Einzelheiten zu erfassen, umso mehr richte ich meine Aufmerksamkeit auf sie. Und die Nah- und Halbnahaufnahmen überwiegen insgesamt.
iasi hat geschrieben:Mittlerweile habe ich aber immerhin auch mal Einstellungen von "The Hateful Eight" gesehen, bei denen ich dachte, dass sie durch 70mm gewinnen - aber bisher nur sehr wenige.
Starshine Pictures hat geschrieben: Aber dass der gesamte Film auf Zelluloid gedreht wurde kann ich mir fast nicht vorstellen. Zumindest sind die Innenszenen steril und clean. Da sieht man null Korn, keinerlei Grain, kein Rauschen in den dunklen Bereichen. Entweder wurde da mit NeatVideo drüber gebügelt oder man versucht uns einen Bären aufzubinden.
Der aufgebundene Bär, da isser wieder! Was erwartet man von der derzeit maximal im Kino verwirklichten Auflösung, durchgehaltenem echtem 70mm?* Filmkorn doch wohl hoffentlich nicht mehr.

*EDIT: Jaja, ich weiß, jetzt kommt IMAX. Aber Auflösung ist immer größenabhängig. Man kann vor einer 4:3-Leinwand in einem anders, nämlich höher gebauten IMAX-Kino halt auch viel näher an der Leinwand sitzen. Die Bildbreite ist bezogen auf das Negativ aber gleich:
Bild
Funless hat geschrieben:Ach ja und die Aussage die in dem besagten Thread getätigt wurde ...
Axel hat geschrieben:In irgendeinem Making Of erzählt QT über seine Anweisung an den DP: bitte einen Leone-Shot!
... ist totaler Quatsch und völlig aus dem Kontext gerissen.
Natürlich hast du Recht. Es ging mir mehr darum, auf Tarantinos Digital-Hass abzuzielen. Mit 70mm im Sinne des iasi, sehr gut aufgelöste Kalendermotive, ist die Entscheidung für analog - mir zumindest - völlig unverständlich. Der Grindhouse-Ansatz mit den verkratzten Negativen sollte die Patina des alten Kinos beschwören, hier ist (vermutlich, habe außer dem Trailer noch nichts von Hateful Eight gesehen) kein Unterschied zu digital mehr auszumachen.

Aber ein quasi-Theaterstück mit vielen Closeups in einer analog ausgeleuchteten Hütte mit viel Film-Holz (und dessen Strukturen), edel gealterten, dreckigen Gesichtern und grobem Stoff spricht m.E. überhaupt nicht gegen hohe Auflösung, eine ultrabreite AR oder maximale Farbtiefe.



Funless
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Re: Die ersten Kritiken zu The Revenant

Beitrag von Funless »

Axel hat geschrieben:Aber ein quasi-Theaterstück mit vielen Closeups in einer analog ausgeleuchteten Hütte mit viel Film-Holz (und dessen Strukturen), edel gealterten, dreckigen Gesichtern und grobem Stoff spricht m.E. überhaupt nicht gegen hohe Auflösung, eine ultrabreite AR oder maximale Farbtiefe.
Der Meinung bin ich auch. Ich erwarte (und hoffe) eigentlich schon, dass das Kammerspiel als Gesamtwerk durch 70mm profitieren wird und nicht nur durch irgendwelche Panoramashots.

Naja am Freitag bin ich schlauer und kann ja gerne berichten.
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Skeptiker
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Re: Die ersten Kritiken zu The Revenant

Beitrag von Skeptiker »

@funless:

Was mir beim H8-Trailer im Kino (bevor's mit dem 'Revenant' losging) ebenfalls aufgefallen ist:
Starshine Pictures hat geschrieben:... Aber dass der gesamte Film auf Zelluloid gedreht wurde kann ich mir fast nicht vorstellen. Zumindest sind die Innenszenen steril und clean. Da sieht man null Korn, keinerlei Grain, kein Rauschen in den dunklen Bereichen. Entweder wurde da mit NeatVideo drüber gebügelt oder man versucht uns einen Bären aufzubinden. ...
Der Bär wurde dann DiCaprio aufgebunden ...
Aber tatsächlich sahen die versammelten 'Outlaws' in der Hütte auch für mich alle glattgebügelt aus - keinerlei Filmkorn erkennbar. Filmlook geht anders ...



Funless
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Re: Die ersten Kritiken zu The Revenant

Beitrag von Funless »

Also Moment, so langsam habe ich das Gefühl da wird ein bisschen was durcheinandergebracht.

1.) Wird in Axels letztem Posting da ja schon einiges erklärt.

2.) Wird die sogenannte Multiplexversion von The Hateful Eight ja digital aufgeführt, so eben auch logischerweise der Trailer, der vor digital aufgeführten Filmen (wie eben auch The Revenant) gezeigt wird. Dass heutzutage die digitalen Scans von Filmmaterial (ich glaube das heißt Telecine aber ganz genau weiß ich das nicht, also bitte sorry falls dieser Begriff falsch sein sollte) i.d.R. einwandfrei sind und auf der Leinwand digital projiziert kaum wahrnehmbare Unterschiede zu nativ digital gedrehten Filmen aufweisen, sollte bekannt sein, so denke ich.

Star Wars - Episode 7 (nur mal so als aktuelles Beispiel, von dem ich ausgehe, dass die meisten hier diesen Film im Kino gesehen haben) wurde ja auch komplett analog auf 35mm gedreht aber ausschließlich digital aufgeführt. Vom Look her im Kino hätte es genauso gut eine Arri Alexa gewesen sein können als die eingesetzten Panavision-was-weiß-ich-und-schlag-mich-tot-Kameras. Nix mit fett Filmkorn und so.

Ob Mr. Starshine The Hateful Eight jetzt in 70mm gesehen hat weiß ich nicht. Ich gehe mal stark davon aus, dass er den Film in der Schweiz geschaut hat (denn er lebt und arbeitet ja bekanntermaßen dort) und somit gehe ich noch stärker davon aus, dass ihm und seinem Mitpublikum die (digital aufgeführte) Multiplex Version auf die Leinwand geklatscht wurde. Also ist aus meiner bescheidenen Sicht auch eine dementsprechend crispe/cleane Wiedergabequalität zu erwarten.

Der letzte Film den ich im nativen 70mm im Kino geschaut habe war TRON im (leider nicht mehr existierendem) Royal Palast** und das ist mittlerweile 34 Jahre her.

Ich denke auch gar nicht mal dass man den Unterschied in wissenschaftlichen Parametern definieren kann, ist eher eine vollkommen emotionale Geschichte.

Also bei mir jedenfalls.

**Danke an Valentino für den Link
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Skeptiker
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Re: Die ersten Kritiken zu The Revenant

Beitrag von Skeptiker »

Funless hat geschrieben:Also Moment, so langsam habe ich das Gefühl da wird ein bisschen was durcheinandergebracht.

1.) Wird in Axels letztem Posting da ja schon einiges erklärt.

2.) Wird die sogenannte Multiplexversion von The Hateful Eight ja digital aufgeführt, so eben auch logischerweise der Trailer, der vor digital aufgeführten Filmen (wie eben auch The Revenant) gezeigt wird. ...

... Star Wars - Episode 7 (nur mal so als aktuelles Beispiel, ... wurde ja auch komplett analog auf 35mm gedreht aber ausschließlich digital aufgeführt. Vom Look her im Kino hätte es genauso gut eine Arri Alexa gewesen sein können ...
Irgendwie absurd:
Da dreht man also Star Wars 7 analog auf Film, obwohl der Film in praktisch jeder Szene Effekte aufweist, für die der ganze Film zunächst digitalisiert werden muss.
Und als ob das nicht genug wäre, führt man den Film dann auch noch digital auf.

Frage:
Hätte es einen Unterschied gemacht, wenn man den digitalisierten Film wiederum auf das ursprüngliche "Zelluloid" (=Kunststoff) ausbelichtet und analog vorgeführt hätte ?

Vermutlich schon, aber das wäre irgendwie gemogelt.

Und ist ein Vorteil dieser analogen Methode vielleicht, dass man - dank des analogen (aber bereits digitalisierten) Usrprungsmaterials - später eine 4K-Version des Films (für eine zukünftige 4K-Blu-ray) herstellen kann, wenn man die gesamte Effektbearbeitung zur Herstellung des finalen Films ebenfalls auf 4K umstellt ?



cantsin
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Re: Die ersten Kritiken zu The Revenant

Beitrag von cantsin »

Skeptiker hat geschrieben: Hätte es einen Unterschied gemacht, wenn man den digitalisierten Film wiederum auf das ursprüngliche "Zelluloid" (=Kunststoff) ausbelichtet und analog vorgeführt hätte ?

Vermutlich schon, aber das wäre irgendwie gemogelt.
Was Du beschreibst, war der Standardprozess für Kinofilme zwischem dem Jahr 2000 (mit "Oh Brother Where Art Thou" der Coen Brothers als erstem Film) und der Einführung von DCP vor wenigen Jahren.

Sowieso sind die Negativ-Filme der Vision2/3-Serie, die Kodak seit 2002 produziert, für die Digitalisierung und nicht mehr für klassische analoge Labor-/Kopierprozesse ausgelegt.

"Echte" analoge Filmworkflows gibt's heute eigentlich nur in Experimentalfilm-Laborgemeinschaften (siehe hier) und bei einigen Filmemachern/Künstlern, die in deren weiterem Umfeld arbeiten, wie z.B. Ben Rivers, Luke Fowler, Tacita Dean und Guy Maddin.



Funless
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Re: Die ersten Kritiken zu The Revenant

Beitrag von Funless »

Ach, sooo absurd finde ich das gar nicht. Ich wage zu vermuten, dass die Anzahl der Kinos die heutzutage noch analog vorführen mittlerweile verschwindend klein ist.

Ist doch auch für die Distribution eines Films weitaus günstiger Filme digital vorzuführen.
Skeptiker hat geschrieben:Da dreht man also Star Wars 7 analog auf Film, obwohl der Film in praktisch jeder Szene Effekte aufweist, für die der ganze Film zunächst digitalisiert werden muss.
Ich kenne mich mit diesem ganzen Post Production Gedöhns nicht so aus, von daher beruhen meine nachfolgenden Ausführen auf (vielleicht gefährlichem) Halbwissen:

Ich vermute dass es (noch) für die Post komfortabler ist analogen Film zu digitalisieren um dann die gewünschten VFX einzusetzen, anstelle den Film gleich digital aufzuzeichnen. Aber das ist wie gesagt von meiner Seite aus absolute Spekulation. Ich denke Peppermintpost könnte hierzu bestimmt weitaus validere Infos liefern als ich dazu jemals in der Lage wäre.
Skeptiker hat geschrieben:Frage:
Hätte es einen Unterschied gemacht, wenn man den digitalisierten Film wiederum auf das ursprüngliche "Zelluloid" (=Kunststoff) ausbelichtet und analog vorgeführt hätte ?
Nun bei Jurassic Park bspw. war es ja so, den haben wir 1993 alle analog vorgeführt im Kino gesehen. Oder auch die Matrix Filme. Nur mal zwei VFX-lastige Beispiele genannt. Ich glaube ab Camerons Avatar ging es los, dass ein Film ausschließlich digital aufgeführt wurde (zumindest die S3D Version).
Skeptiker hat geschrieben:Und ist ein Vorteil dieser analogen Methode vielleicht, dass man - dank des analogen (aber bereits digitalisierten) Usrprungsmaterials - später eine 4K-Version des Films (für eine zukünftige 4K-Blu-ray) herstellen kann, wenn man die gesamte Effektbearbeitung zur Herstellung des finalen Films ebenfalls auf 4K umstellt ?
Das ist ja das was unser allseits beliebter 4K-Prediger iasi unermüdlich postuliert. Nur mit dem Unterschied, dass eine analoge Aufnahme gar nicht erst notwendig ist, sondern Dank RED gleich digital aufgezeichnet werden kann.

Und dann beginnt i.d.R. auch schon die berüchtigte slashCAM-Klopperei weil die Gegenseite postuliert, dass kaum irgendwelche Filme in 4K gemastert werden.
Funless has spoken!

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Skeptiker
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Re: Die ersten Kritiken zu The Revenant

Beitrag von Skeptiker »

@cantsin & Funless!

Danke für Eure Ausführungen zu meinen Basis-Fragen!
Schon wieder etwas schlauer geworden ;-)
Funless hat geschrieben:Ach, sooo absurd finde ich das gar nicht. Ich wage zu vermuten, dass die Anzahl der Kinos die heutzutage noch analog vorführen mittlerweile verschwindend klein ist. ...
Ich dachte dabei an das glatte Bild im Hateful Eight Kinotrailer.
Da gibt sich einer also die grösste Mühe, alles mit 70mm analog ins Bild zu setzen, und dann sieht's im Kino-Vorspann so nach 'Plastik' aus (ich übertreibe etwas), als hätte er in AVCHD gefilmt.

@cantsin:
In Guy Maddins skurrilen, colorierten s/w-Film "Lawinen über Tolzbad" (1992) habe ich mich am TV mal verirrt -> für Kenner und Nostalgiker!



cantsin
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Re: Die ersten Kritiken zu The Revenant

Beitrag von cantsin »

Skeptiker hat geschrieben: Da gibt sich einer also die grösste Mühe, alles mit 70mm analog ins Bild zu setzen, und dann sieht's im Kino-Vorspann so nach 'Plastik' aus (ich übertreibe etwas), als hätte er in AVCHD gefilmt.
Naja, eigentlich war ja auch der ganze Sinn von 70mm, kein sichtbares Korn mehr zu haben, weil ja jedes Kornpartikel relativ zur Größe des Filmkaders kleiner wird. Insofern war 70mm auch nur ein Schritt in der Geschichte der Glättung des Filmbilds, deren letzte Stufe DCP ist.

Wer radikal analogen Filmlook haben will, muss auf 16mm oder (wie Guy Maddin) auf 8mm drehen. Dann werden die physischen Strukturen und mechanischen Eigenheiten des Materials erst richtig sichtbar.



Skeptiker
Beiträge: 5973

Re: Die ersten Kritiken zu The Revenant

Beitrag von Skeptiker »

cantsin hat geschrieben:Naja, eigentlich war ja auch der ganze Sinn von 70mm, kein sichtbares Korn mehr zu haben, weil ja jedes Kornpartikel relativ zur Größe des Filmkaders kleiner wird. Insofern war 70mm auch nur ein Schritt in der Geschichte der Glättung des Filmbilds, deren letzte Stufe DCP ist. ...
Filmkorn ade!
Immerhin gibt's ja noch diese Filmkorn-Plugins für AE & Co - falls jemand gar nicht aufs Korn verzichten will.

Ich frage mich bloss gerade, worin der Vorteil der Drehs mit analogem 70mm Material eigentlich liegt, wenn man ihn in digitalen Kinos (also der Mehrzahl) nicht sieht?
Und welcher Vorteil gegenüber digital (z. B. 65mm Alexa wie teils im Revenant) wäre es im analogen 70mm-Kino?

Aber das alles wurde hier vermutlich schon 1000x im Detail besprochen (und ich habe es nicht gelesen oder nicht verstanden)!



Funless
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Re: Die ersten Kritiken zu The Revenant

Beitrag von Funless »

Skeptiker hat geschrieben:Ich frage mich bloss gerade, worin der Vorteil der Drehs mit analogem 70mm Material eigentlich liegt, wenn man ihn in digitalen Kinos (also der Mehrzahl) nicht sieht?
Der Vorteil macht sich in einem entsprechendem Kino, welches auch eine dafür adäquate Leinwand aufzuweisen hat, in jedem Fall bemerkbar.

Weiter oben verlinkte ich ja zu einem Kino welches zwar leider nicht mehr existiert, jedoch zu seiner Zeit zu den State Of the Art-70mm Kinos in Deutschland (wenn nicht sogar in Europa) gehörte. Unzählige Filme habe ich dort geschaut und selbst die auf 70mm aufgeblasenen 35mm Aufführungen der Filme dort zu schauen war einfach nur ... imposant! Die Filme hatten eine Tiefe eine Substanz, die das Erlebnis Kino (im Vergleich zu anderen Kinos) nochmals exorbitant steigerte. Ich rede jetzt hier von meiner persönlichen Wahrnehmung.
Skeptiker hat geschrieben:Und welcher Vorteil gegenüber digital (z. B. 65mm Alexa wie teils im Revenant) wäre es im analogen 70mm-Kino?


Ich persönlich würde vermuten so gut wie keinen, wenn beide Filme auf die jeweiligen großen/breiten Leinwänden projiziert werden.
Funless has spoken!

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Starshine Pictures
Beiträge: 2658

Re: Die ersten Kritiken zu The Revenant

Beitrag von Starshine Pictures »

Beeindruckend ...


*Aktuell in Vaterschaftspause*



Axel
Beiträge: 16319

Re: Die ersten Kritiken zu The Revenant

Beitrag von Axel »

Im Direktvergleich wird mir allmählich klar, wieso Franks Religions-Interpretation aufkommen konnte. Ich fühlte mich auch, sehr vage und ohne es konkret benennen zu können, an Tarkowski erinnert (den ich sehr verehre). Ein Erklärungsansatz für die Wirkung von Tarkowskis Bildern (Szenen, Klängen, "Impressionen") *könnte* sein, dass er eine bestimmte Haltung einnimmt, dass er zu suggerieren versucht, seine Kamera sei der Blick Gottes auf die Menschen. Klar ist, dass der melancholische Russe Tarkowski ein sehr spiritueller Mensch war. Aber war er religiös? Gläubig? Chris Marker rückt diese Theorie in seiner filmischen Tarkowski-Doku zurecht: In allen seinen Filmen steht der Mensch ratlos in der mächtigen Natur. Quasi, der Mensch denkt, die Natur lenkt. Ist nicht auch The Revenant in erster Linie ein kleinliches Rachedrama in einer mächtigen, aber von den Charakteren allenfalls als unbeeinflussbares setting wahrgenommenen Natur?



srone
Beiträge: 10474

Re: Die ersten Kritiken zu The Revenant

Beitrag von srone »

Axel hat geschrieben:Klar ist, dass der melancholische Russe Tarkowski ein sehr spiritueller Mensch war. Aber war er religiös? Gläubig?
danke, toller ansatz, erst heute musste ich selbige fragen, in einem prüfungsrelevanten kontext, berufskolleg grafik-design, gerade rücken, spirituell im gegensatz zu religiös, esoterisch, da fangen imho die feinheiten an. ;-)

lg

srone
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DeejayMD
Beiträge: 452

Re: Die ersten Kritiken zu The Revenant

Beitrag von DeejayMD »

War schon irgendwie ein guter Film, auch wenn ich etwas enttäuscht war, den extremen Lobhudeleien der Kritiker sei Dank. Oscar für Capri Sonne? Ja, natürlich, aber den hätte er schon des öfteren in anderen Filmen bekommen müssen. Wenn er ihn jetzt bekommt, dann wurde es höchste Zeit und hat nicht unbedingt was mit "The Revenant" zu tun, auch wenn er wieder großartig war, as always.

Eröffnungssequenz: Grandios!
Ein normaler Fluss wird zum Rinnsal. Habe mich gefragt, ob ich jetzt stoned bin, was ich zugegebenermaßen mit ja beantworten muß, oder einen Knick in der Optik habe, oder ob die Filmcrew einfach eine geile Szene in den Kasten bekommen hat. Letzteres gepaart mit Erstem trifft zu. ;)

Na gut, weiter geht's...
Die Kritiken im Hinterkopf, welche dem Film grandiose Bilder zusprechen, kann ich bestätigen. "Wie zum Teufel haben sie diese Szene hinbekommen" dachte ich mir einige Male. Die Szene mit Mama-Bär war einfach toll!
Die "Pferdedecke" a la Star Wars war auch super! ;)

Aber dann:
Di Caprio total zerfetzt, wie soll er sich denn jetzt noch rächen können, zumal ich in Erinnerung habe, dass sein rechter Fuss absolut im Eimer war. Soll er sich jetzt durch den kompletten Film robben? Nein, natürlich konnte er wieder gehen, was Unbehagen in mir ausgelöst hat. Bissl unlogisch.

Naja und dann ging's halt weiter, mit seinem Überleben und dem Rachefeldzug. War nicht langweilig, aber ich saß nicht gefesselt da, so wie es in "Gravity" der Fall war.

Ein guter Film, aber kein Meilenstein, meiner Meinung nach.

Religion im Film? Wo denn? Habe mich schon sehr gewundert, dass hier über Religion diskutiert wird. Habe wirklich null Religion im Film wahrgenommen. Vielleicht liegt es auch daran, dass ich glühender Atheist bin und jede Form von Religion absolut verachte! Bescheuerte Religionen! Ohne wären wir schon viel weiter...

Wie dem auch sei, ein guter, ein visuell beeindruckender, ein nicht alltäglicher Film.

Leonardo for President! ;)


MfG,

MD
Kameras: Panasonic GH5 - Canon 70D - Canon 5D MK III - Inspire 1 - Mavic Pro

Objektive: Tokina 11-16mm - Voigtlander Nokton 25mm - Lumix 12-60mm - Canon 100mm 2,8L - Canon 16-35mm 4.0L - Samyang 24mm...

www.ideja-media.de - www.facebook.com/idejamedia



Frank B.
Beiträge: 9318

Re: Die ersten Kritiken zu The Revenant

Beitrag von Frank B. »

Auch ich finde den Vergleich zu Tarkowski hochinteressant, muss aber gestehen, dass ich mich nie mit ihm beschäftigt habe. Ich sollte es mal machen. Die Parallelen in der Bildsprache sind frappierend, dass man wohl davon ausgehen muss, dass Inarritu sich mit Tarkowskis Werk beschäftigt haben muss.
Eine Diskussion darüber, ob diese Bilder nun religiös oder spirituell sind, finde ich etwas spitzfindig. Ich habe kein Problem damit, mich auf spirituell zu einigen. In diesem Falle aber eben mit starken christlichen spirituellen Inhalten. Bei Inarritu bemerkt man (besser vielleicht bemerke ich), dass er einen Spannungsbogen aufbaut zwischen dieser Art von Spiritualität und der einer naturverbundenen Spiritualität (Indianer aber auch jeder andere, der dem Kampf mit der Natur ausgesetzt ist - man möge sich auch mal anschauen, wie sich die (christliche) Spiritualität eines Bauern aus dem schweizer Hochgebirge von der eines Christen aus Hamburg unterscheidet). Wer den Gewalten der Natur ausgesetzt ist, muss zwangsläufig eine spirituelle Verbindung dazu aufbauen.
Tarkowski hat nach meinem bescheidenen Einlesen seit gestern Abend, als ich obiges Video sah, wahrscheinlich eher den Kommunismus als Kontext zu seiner (christlichen) Spiritualität. Aber dazu möchte ich mich nicht versteigen, da ich einfach zu wenig von ihm weiß. Was ich eben noch bedenkenswert finde ist, dass diese Bilder ja nicht von Inarritu oder Tarkowski erfunden wurden. Sie sind schon eine ganze Weile da. Sie sind in der Kunstgeschichte, der mittelalterlichen, gotischen und neuzeitlichen Malerei. Sie sind in der Musik, sie sind in der Filmgeschichte überall schon vorhanden. Ich bin sicher, wenn ich mich auf die Suche machen würde, dass ich eine ähnliche Kompilation zu Inarritus Revenant mit Kunstwerken der Kunstgeschichte zusammen brächte. Es ist das, was ich weiter oben schon mit archetypisch, uns innewohnend, bezeichnet habe.
Ich bin der Meinung, dass man, wenn man irgendwie Menschen mitnehmen will, religiös oder spirituell werden muss. Deshalb ist die Welt auch voll von diesen Bildern und Inhalten. Wenn man bedenkt, was unser Leben und Denken in den letzten Jahrhunderten geprägt und verändert hat, waren das immer Dinge, die spirituell aufgeladen waren. Die religiöse Symbolik geht ja bis in unsere alltäglichen Bilder und Texte (z.B.) in die profane Werbung hinein.
Nun gut, wenn ein Atheist sowas nicht sehen kann, heißt es nicht zwangsläufig, dass es nicht da ist. Das blinde Huhn sieht das Korn auch nicht. Aber manchmal findet es dieses mit Glück. ;)



Skeptiker
Beiträge: 5973

Re: Die ersten Kritiken zu The Revenant

Beitrag von Skeptiker »

Frank B. hat geschrieben:... Nun gut, wenn ein Atheist sowas nicht sehen kann, heißt es nicht zwangsläufig, dass es nicht da ist. Das blinde Huhn sieht das Korn auch nicht. Aber manchmal findet es dieses mit Glück. ;)
Ich könnte jetzt etwas böse schreiben:
Das (dafür) blinde Huhn sucht vielleicht gar nicht nach dem Korn, sondern findet einen anderen 'Leckerbissen'.
Es mag kornblind sein, ist aber nicht generell blind.

Wer mir zu den Bildern noch einfällt:
Caspar David Friedrich.

Ein frommer Christ, der in seinen für mich eindrücklichen Gemälden Natur und Spiritualität zusammengeführt hat.

Sie sehen auf den ersten Blick oft aus wie 1:1-Landschaftsportraits, sind aber teils Kompositionen aus Versatzstücken, die auf immer wieder neue Weise zusammengefügt wurden.

Der Wanderer über dem Nebelmeer (1818)

Bild

Für weitere Bilder klicke man sich z. B. hier https://de.wikipedia.org/wiki/Caspar_Da ... elmeer.jpg durch die Beispiele.

Nachträgliche Änderung: Das ursprünglich verlinkte Bild ausgetauscht. Es war 1. zu gross und 2. mit einem wärmeren Farbton versehen. Es findet sich hier: https://pinceladaselena.files.wordpress ... niebla.jpg
Da ich das Original nie gesehen habe, weiss ich leider nicht, welches der beiden Online-Bilder ihm näher kommt. Ein Buch zeigt das gedruckte Bild in etwa zwischen den beiden liegend: Der Himmel weniger gelblich (technisch: tiefe Farbtemperatur) als in der zuerst verlinkten Version, aber nicht so blau wie im jetzt verlinkten Bild.
Caspar David Friedrich - Helmut Börsch-Supan. 4. Aufl. 1990, Prestel-Verlag, ISBN 3791308351.
Zuletzt geändert von Skeptiker am So 07 Feb, 2016 11:26, insgesamt 6-mal geändert.



Frank B.
Beiträge: 9318

Re: Die ersten Kritiken zu The Revenant

Beitrag von Frank B. »

Skeptiker hat geschrieben: Wer mir zu den Bildern noch einfällt:
Caspar David Friedrich.

Komisch, an den musste ich vorhin auch denken.
Aber eher wegen sowas hier:
http://artcreationforever.com/images/ca ... ich-05.jpg

https://upload.wikimedia.org/wikipedia/ ... ch_002.jpg

Naja, und mir ist es egal, was das Huhn findet. Es soll mir nur nicht laufend vorgackern, dass was es selbst findet, besser sei als das, was ich finde und auch nicht, dass ich blöd bin, wenn ich etwas finde, was es selbst nicht finden kann.
Zuletzt geändert von Frank B. am Fr 05 Feb, 2016 10:43, insgesamt 2-mal geändert.



Skeptiker
Beiträge: 5973

Re: Die ersten Kritiken zu The Revenant

Beitrag von Skeptiker »

Frank B. hat geschrieben: Naja, und mir ist es egal, was das Huhn findet. Es soll mir nur nicht laufend vorgackern, dass das, was es findet, besser ist als das, was ich finde. Und auch nicht, dass ich blöd bin, wenn ich etwas finde, was es nicht finden kann.
Und noch ein paar Allgemeinsprüche dazu:

Wer sucht, der findet.
Oder ist der Weg das Ziel? ...



Frank B.
Beiträge: 9318

Re: Die ersten Kritiken zu The Revenant

Beitrag von Frank B. »

Skeptiker hat geschrieben: Und noch ein paar Allgemeinsprüche dazu:

Wer sucht, der findet.
Oder ist der Weg das Ziel? ...
Damit wären wir beinahe wieder beim Revenant. ;)

...über Konfuzius. :D



Starshine Pictures
Beiträge: 2658

Re: Die ersten Kritiken zu The Revenant

Beitrag von Starshine Pictures »

Hier noch eine sehr ausführliche Dokumentation über Tarkowski.

Andrej Tarkowskij - Exil und Tod





*Aktuell in Vaterschaftspause*



Frank B.
Beiträge: 9318

Re: Die ersten Kritiken zu The Revenant

Beitrag von Frank B. »

Hab grad mal etwas recherchiert. Der Schlüssel zu den Parallelen könnte stärker als Inarritu der Kameramann des Revenant, Emmanuel Lubezki, sein, dessen Großvater wie Tarkowski ebenfalls aus der Sowjetunion stammte. Ich nehme stark an, dass Lubezki ganz bewusst im Revenant Tarkowski ein visuelles Denkmal (Hommage) setzen wollte. Offensichtlich hat Tarkowski Lubezki stark beeinflusst in seiner Kameraführung und Sichtweise.
Tarkowski aber war wohl wirklich jemand, der mit einem geistlich romantisierenden (hier nicht negativ, sondern im Sinne der Romantik gemeint) Blick die Menschen betrachtete (wirklich ähnlich zu Caspar David Friedrich).
Wenn ich die Dokumentation, von Starshine Pictures hier verlinkt (habe erstmal nur bis Teil 2 gesehen), zu Grunde lege, war Tarkowski sehr wohl gläubig und sehr spirituell. Vielleicht nicht so, wie es viele definieren würden, aber in seiner philosophischen Betrachtung über Kunst kommt das m.E. ganz eindeutig heraus. Er war ein Künstler auf Suche nach dem Geist Gottes in den Menschen und auf der Suche nach dem göttlichen Ursprung in uns Menschen.
In der Dokumentation kommt mehrfach die Madonna del Parto von Piero della Francesca vor, die Tarkowski offensichtlich auf seiner Italienreise begegnet ist und stark beeindruckt hat und die genau diese philosophischen Gedanken schon im 15. Jahrhdt. in ein Bild fasst.
https://upload.wikimedia.org/wikipedia/ ... ncesca.jpg
Er spricht in der Dokumentation darüber, die Madonna aus dem Film Nostalgia weg lassen zu wollen, auf der Suche nach den wirklich wichtigen Szenen. Jedoch hat er sie wohl drin gelassen. Sie muss also existenziell wichtig für seinen Film Nostalgia gewesen sein.
Die Madonna ist eine schwangere junge Frau, deren blaues Gewand einen großen Riss über Brust und Bauch aufweist. Ihre rechte Hand liegt über diesem Riss.
Christus (mit dem die Madonna schwanger ist) ist göttlichen Ursprungs von einer Frau (Mensch) geboren. Die Theologie sagt, Christus sei zugleich Mensch und Gott. In der Madonna ist Gott sozusagen drin und will aus ihr heraus zu den Menschen.
Diese grundlegenden philosophischen Gedanken finde ich unbedingt auch im Revenant.
Vielleicht kann man sagen, dass er sogar irgendwie eine Fortsetzung der philosophischen Gedanken Tarkowskis sein könnte. (Und Tarkowski war ja auch nicht der erste, der sich solche Gedanken macht.) Die Frage also: "Wo begegnet uns in unserem Elend, in unserem menschlichen Dasein überhaupt Gott?" ist die Frage, die sich Tarkowski und auch Inarritu/Lubezki stellen. Sie ist eben auch die zentrale Frage im Revenant.
Und für alle, die nicht an einen Gott glauben, kann man die Frage vielleicht so formulieren: "An welchen Stellen des menschlichen Daseins sind wir fähig, unsere Biologie zu verlassen und spirituell und sogar altruistisch zu werden?"
Was ich mir überhaupt nicht vorstellen kann ist, dass diese Bilder, die Lubezki und Inarritu in den Revenant gebracht haben, rein gar nichts mit dem Inhalt ihres Films zu tun haben. Das widerspräche der offensichtlichen Intelligenz mit der die beiden an diesen Film gegangen sind und es widerspräche auch der Intension eines Tarkowski, wenn er denn wirklich als Hommage durch Lubezki am Revenant Anteil hat.



Axel
Beiträge: 16319

Re: Die ersten Kritiken zu The Revenant

Beitrag von Axel »

Lieber Frank!
Wir schreiben aneinander vorbei. Mit "gläubig" meine ich, dass jemand als gegeben hinnimmt, was seine jeweilige Kirche ihm vorsetzt. Keine Fragen offen und wenn, dann selbstverschuldete.

In Bezug auf die Ernsthaftigkeit der Sinnsuche ist Freiheit des Geistes und damit Zweifel - an allem - die Voraussetzung.

Ich lege dir wirklich den Andrej Rubljow ans Herz. Das Ende ist positiv erschütternd. Ich möchte nicht spoilern, aber ich muss eine vage Andeutung machen, um zu zeigen, wo die Abgrenzung zum Begriff "Glauben" verläuft (ganz und gar nicht spitzfindig): Der Glaube ist das Gute im Menschen, das Für-Möglich-Halten, dass alles einen Sinn hat. Ob Gott diese Kraft geschenkt hat? Muss jeder selbst wissen, ob er das glaubt oder nötig findet. Darüber brauchen wir nicht zu streiten.



Frank B.
Beiträge: 9318

Re: Die ersten Kritiken zu The Revenant

Beitrag von Frank B. »

Axel hat geschrieben:Lieber Frank!
Wir schreiben aneinander vorbei. Mit "gläubig" meine ich, dass jemand als gegeben hinnimmt, was seine jeweilige Kirche ihm vorsetzt. Keine Fragen offen und wenn, dann selbstverschuldete.....
Der Glaube ist das Gute im Menschen, das Für-Möglich-Halten, dass alles einen Sinn hat. Ob Gott diese Kraft geschenkt hat? Muss jeder selbst wissen, ob er das glaubt oder nötig findet. Darüber brauchen wir nicht zu streiten.

Dann verstehen wir in der Tat verschiedene Dinge unter Glauben. Glauben ist eben nicht immer ein Für-Möglich-Halten. Wir haben dummerweise in unserer deutschen Sprache ein paar kleine Tücken. Z.B. die beiden Bedeutungen des Wortes "glauben". Es ist ein großer Unterschied "etwas zu glauben" oder "an jemanden zu glauben". Das Erste ist ein Für-Möglich-Halten im Sinne von: "Ich glaube morgen wird es schönes Wetter", das Zweite ist das blanke Vertrauen in jemanden: "Ich glaube (vertraue) dir!" Dies ist eben kein Für-Möglich-Halten, sondern eine Lebensbasis, tiefstes Vertrauen.
Ich glaube (halte für möglich), dass die meisten Leute den Unterschied in Bezug auf Religion nicht wahrnehmen. Weiters gibt es noch viele Missverständnisse in unserer Sprache, angefangen bei "Himmel" oder "Hölle" und noch vieles mehr.
Aber es ist mir auch egal, was andere unter Glauben verstehen, macht aus meinem Geschreibsel doch was ihr wollt.
Für mich ist es eben schon auch Glaube, wenn jemand eine irgendwie außer ihm gelegene Instanz zur Orientierung seines Lebens annimmt und diese für seine Entscheidungen einbezieht (und das muss nicht immer die Kirche sein - übrigens auch ein Wort mit mehrfacher und missverständlicher Bedeutung).
Aber wegen mir darf das gerne jeder anders sehen und jeder darf sein Leben deuten, wie er es mag. Ich bin da eigentlich gar nicht unter irgendeinem Zugzwang.



Skeptiker
Beiträge: 5973

Re: Die ersten Kritiken zu The Revenant

Beitrag von Skeptiker »

Thema "Glauben und Wissen":

Für Interessierte (off-eigentliches-topic):
Hier läuft zu einem Interview mit einem renommierten Naturwissenschaftler gerade eine aktuelle Forums-Diskussion:


Wo ist Gott?
Ein Gespräch mit dem Harvard-Evolutionsbiologen Martin Nowak:

http://www.zeit.de/zeit-wissen/2016/01/ ... rtin-nowak



DWUA
Beiträge: 2126

Re: Die ersten Kritiken zu The Revenant

Beitrag von DWUA »

Skeptiker hat geschrieben: [..."Wer mir zu den Bildern noch einfällt:
Caspar David Friedrich..."]
In die Brühe, in der zuerst die gotische, danach die Ikonographie der Renaissance grob gehackt weich gekocht werden,
kommt nun je nach Geschmack zum Verfeinern ein Schuss Romantik hinzu?

Leider passt Dein manipulierter CDF - Ausschnitt nicht in diese Suppe (Brei?), weil völlig andere Intention/Bildsprache!

In den CDF- Gemälden wird der Mensch als ein "Nichts" gegenüber der (romantisierten) gewaltigen Natur dargestellt.

In Revenant wird ein Charakter (in Groß-/Nahaufnahmen) individualisiert, der um's Überleben kämpft.

(Unterschied bemerkt?)

Wie wär's mit 'ner Prise Dali obendrauf?
Auf kleingehacktem Picasso?

;))

Diesmal als Streusel rot, pink, lila (Opernball Wien)



Frank B.
Beiträge: 9318

Re: Die ersten Kritiken zu The Revenant

Beitrag von Frank B. »

DWUA hat geschrieben: In den CDF- Gemälden wird der Mensch als ein "Nichts" gegenüber der (romantisierten) gewaltigen Natur dargestellt.

In Revenant wird ein Charakter (in Groß-/Nahaufnahmen) individualisiert, der um's Überleben kämpft.

(Unterschied bemerkt?)

Hat doch was von Caspar David Friedrich, oder?
http://blog.theater-nachtgedanken.de/wp ... ry-Fox.jpg

;)

Ich liebe buntgewürzte Suppen.



Skeptiker
Beiträge: 5973

Re: Die ersten Kritiken zu The Revenant

Beitrag von Skeptiker »

Frank B. hat geschrieben:
DWUA hat geschrieben: In den CDF- Gemälden wird der Mensch als ein "Nichts" gegenüber der (romantisierten) gewaltigen Natur dargestellt.

In Revenant wird ein Charakter (in Groß-/Nahaufnahmen) individualisiert, der um's Überleben kämpft.

(Unterschied bemerkt?)

Hat doch was von Caspar David Friedrich, oder?
http://blog.theater-nachtgedanken.de/wp ... ry-Fox.jpg
Oder hier - Der Mönch am Meer (1810).
Wurde - las ich - gerade restauriert (man fand darunter übermalte Entwürfe)

Bild

Stimmt - der Mensch bei CDF ist kein Individuum. Er scheint eher stellvertretend für die Menschen oder das Leben zu stehen (oft gesichtslos von hinten dargstellt).

Aber Inarritu (mit 'Revenant') und CDF gemeinsam ist das Thema "Mensch und Natur".
Bei CDF der Mensch eher ruhend, kontemplativ und (teils) klein in einer übermächtigen Natur / Umgebung.

Bei Inarritu der Mensch im Kampf. Im Revenant: Als Indiviuum in Nahaufnahme - in der Natur, mit der Natur, mit sich selbst, mit anderen.
Aber dazwischen immer wieder ruhige Bilder, Übersichten. Siehe Franks Bsp. 'Der Mensch als Punkt - verloren im Schnee'.

@DWUA:

Hast Du den Film gesehen?
Falls ja: Welche Assoziationen hattest Du als Kunstkenner beim Betrachten der Bilder?
Gotik, Renaissance, Picasso, Dali und Friedrich (und Opernball) fallen ja schon mal weg :-(
Und was denkst Du zum Tarkowski-Vergleich?
Zuletzt geändert von Skeptiker am So 07 Feb, 2016 11:24, insgesamt 1-mal geändert.



DWUA
Beiträge: 2126

Re: Die ersten Kritiken zu The Revenant

Beitrag von DWUA »

Skeptiker hat geschrieben:
Aber Inarritu (mit 'Revenant') und CDF gemeinsam ist das Thema "Mensch und Natur".
WOW !



Frank B.
Beiträge: 9318

Re: Die ersten Kritiken zu The Revenant

Beitrag von Frank B. »

Naja, ich würde jetzt auch nicht so auf Caspar David Friedrich herum reiten.
Ich wollte eigentlich nur sagen, dass bestimmte bildsprachliche Elemente schon lange vor Tarkowski da waren, die dieser natürlich auch gekannt haben dürfte, genauso wie Lubezki. Dennoch muss sie einer erstmal erkennen und in seine eigene Bildersprache adaptieren. Unsere (Kunst-) Geschichte ist eben zu größten Teilen bis in die Neuzeit hinein christlich-religiös geprägt und davon her kommend abgewandelt. Von daher lohnt es sich auch damit zu beschäftigen, was die Maler z.B. in ihren Bildern überhaupt mitteilen wollten. Das sind oft auch gar keine klar ausformulierte Gedanken. Es sind religiös verpackte Grundempfindungen des Menschen, wegen mir auch spirituelle Erfahrungen.
Es ist niemals verkehrt, sich in der Bildsprache der Kunstgeschichte und in den christlichen Überlieferungen auszukennen, wenn man auch heute Filme machen und auch manche Filme verstehen will. Dabei ist klar, dass man immer nur die Dinge sehen kann, die man kennt, die in einem eine Reaktion auslösen, weil sie auf einen Erfahrungs- oder Erkenntnishintergrund treffen. Ich maße mir auch keineswegs an, alles zu erkennen. Der Link von Starshine Pictures mit der Kompilation vom Revenant und Tarkowski war für mich auch ein Aha-Erlebnis.

Es kann sicher auch sein, dass bestimmte Aussagen eines Filmes oder Bildwerkes gar nicht so gemeint waren wie sie bei bestimmten Zuschauern so ankommen. Das ist aber mit jedem gesprochenen Wort so. Ich kann mit den gleichen Worten bei unterschiedlichen Leuten ganz unterschiedliche Emotionen auslösen, weil Kommunikation eben immer zwischen Individuen geschieht. Die große Kunst ist es, diese Emotionen im Vorfeld schon einigermaßen abschätzen zu können, sich also bewusst zu machen, was ich mit meinen Worten oder eben auch Bildern auslösen kann.
Wer das nicht richtig kann, wird immer wieder in die sogenannten Fettnäpfchen treten. In der Politik und in der sonstigen Öffentlichkeit kann das u.U. die Karriere kosten. ;)



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