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Film über Kieferorthopäden... und ich bin "Lost in Space"



Kreativität, Drehbuch schreiben, Filmideen, Regie, und ähnliches
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Wurzelkaries
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Film über Kieferorthopäden... und ich bin "Lost in Space"

Beitrag von Wurzelkaries »

Hallo,

ja... wie der Titel schon sagt, hab grad ne kreative Dauerpause :-)

Es geht um einen Erklärfilm für einen Kieferorthopäden. Ich habe sehr viel Material gefilmt... Patienten, Interview, Labor ( Herstellung einer Zahnspange etc). Der Kollege hatte meinen Film über die Herstellung einer Zahnkrone gesehen und möchte es genauso haben.

Zur Klarstellung der Link dazu.
https://youtu.be/wIzp7ElYHzs

Nach Durchsicht der Aufnahmen, passt das alles nicht so wirklich in den "Sendung mit der Maus" Stil. Kopfmäßig könnte ich es schon so hinbekommen, aber bauchmäßig passt das nicht zusammen.

Was macht ihr, wenn ihr nicht so recht wisst wie ihr anfangen sollt?

Das Konzept war eigentlich von Anfang an eben so geplant und gedacht. Und doch....

Um mich vor der Entscheidung zu drücken, hab ich nun ne ganze Weile mit der Farbkorrektur rumgespielt. Nun ist das auch erledigt :-)


Bin für jeden Tipp dankbar.

LG

Stefan



Starshine Pictures
Beiträge: 2658

Re: Film über Kieferorthopäden... und ich bin "Lost in Space"

Beitrag von Starshine Pictures »

Willkommen in der Realität Stefan! ;)

Das geht mir bei fast jedem Projekt so! Ich komme vom Dreh, sichte das erste Mal das Material und denke mir: Ach du Scheisse ... Was haste denn hier wieder zusammen gefilmt. So ein Murks! Alle Hintergründe sehen bescheuert aus, die Protagonisten gucken doof oder haben furchtbare Klamotten an, die einigermassen hübschen Menschen sind völlig überbelichtet, bei den schlauen Kommentaren hab ich verpeilt das externe Mikrofon anzuschalten oder im Hintergrund läuft die ganze Zeit der Rasenmäher des Nachbarn. Was für ein teures bekacktes Hobby hab ich mir da eigentlich raus gesucht? Badminton, Kakteen oder Laubsägen wär doch auch cool?

Nun muss man sich eben an die Nase fassen und einfach los legen. Ohne grossartig drüber nachzudenken dass das ja alles Käse ist was du da schneidest. Einfach Arsch zusammen kneifen und machen. Und glaub mir, während des Schneidens fallen dir immer wieder neue Dinge ein wie du das Eine oder das Andere kaschierst. Was mir immer mal hilft ist den aktuellen Stand des Schnitts mal raus rendern und ganz wo anders zu einer ganz anderen Zeit anschauen. Dann hast du etwas mehr Distanz zu dem Ganzen als immer nur vorm Schnittrechner hockend. Da hab ich auch oft Ideen wie ich Probleme lösen könnte. Und am Ende ist alles doch gar nicht so schlimm wie vorher gedacht.



Grüsse, Stephan von Starshine Pictures
*Aktuell in Vaterschaftspause*



Wurzelkaries
Beiträge: 1117

Re: Film über Kieferorthopäden... und ich bin "Lost in Space"

Beitrag von Wurzelkaries »

Da bin ich ja einigermasse beruhigt, dass es nicht nur mir so geht. :-)

Mikro im Bild ( das habe ich echt nicht gesehen... Kacke), Lavalier raschelt dauernd.. obwohl ich es abgeklebt habe.

Und nach Praxisschluss das Interview gemacht... um Ruhe zu haben. Und dann fängt im Nachbarhaus einer an zu bohren. Da kriegst Du doch dicke Backen oder? :-)

Ih lass das jetzt erst mal ne Weile sacken. Und dann mal sehen was ich draus zaubern kann.

Ich stell um auf Briefmarken :-)


Danke



soan
Beiträge: 1236

Re: Film über Kieferorthopäden... und ich bin "Lost in Space"

Beitrag von soan »

Komisch...ich komme immer vom Dreh und sage "wow, mal wieder geil Licht gesetzt"; "sauber, die Leute kommen echt gut rüber"; "herrliche O-Töne, schneidet sich von selbst"...und und und :-)

Also: wenn du im "Maus-Stil" schneiden willst ist das ein Selbstläufer, der Sprechertext macht 80% aus.

Schneide den Film, mach es kurz und knackig, schreibe den Text und lasse den super einsprechen, dann wirst du sehen wie das passt.



Wurzelkaries
Beiträge: 1117

Re: Film über Kieferorthopäden... und ich bin "Lost in Space"

Beitrag von Wurzelkaries »

Am Sonntag abend ( eigentlich absolut ausserhalb meiner Komfortzone :-) ), filme ich ein Interview mit einem Kieler Sternekoch (Gault & Milau ).

Eingeplant sind drei bis vier Drehtage. Kochen, Einkaufen im Großmarkt, begeisterte Gäste im Restaurant und eben Interview.

Das wird das größte Ding bisher... und ich sag euch... ich scheiß mir jetzt schon in die Hose. Aber .... ich habs so gewollt :-)

Er spricht mehr Italo Deutsch... aber er ist ein Unikum. Ich dachte mir erst er soll italienisch sprechen und wir machen dann Untertitel. Will er aber nicht. :-)

Der Typ reizt mich einfach... die Geschichte zu erzählen. Er hat so ca. 4 Restaurants in Kiel eröffnet.. seit 1974, darunter ein ehemaliger Puff. Dann war er lange Zeit weg aus Deutschland und auf Mallorca... das ging wohl in die Hose.. so kam er wieder nach Kiel.

Kochen kann er. War schon einige Male bei ihm... einfach grandios.

Ich denke ich werde mit drei Kameras aufnehmen, und drei Mikros. Eines an der Hauptlkamera ( Rode NTG3) eines an der Angel ( Rode NTG2 + Tascam DR100) und ein Lavalier in ein Zoom H2n.

Licht wird auch eine Herausforderung und das Ambiente.

Wenn es fertig ist zeig ich das natürlich hier.

Daumen drücken Freunde :-)



srone
Beiträge: 10474

Re: Film über Kieferorthopäden... und ich bin "Lost in Space"

Beitrag von srone »

bezüglich licht, in der küche hell, clean, sauber (du kennst das - medizinisch ;-), im speiseraum gedämpft mit ambiente, dann wirds schon werden. viel spass.

lg

srone
ten thousand posts later...



Starshine Pictures
Beiträge: 2658

Re: Film über Kieferorthopäden... und ich bin "Lost in Space"

Beitrag von Starshine Pictures »

Und das stemmst du allein oder hast du Helferlinge? Bitte nehm dir noch eins zwei Leute mit damit du Zeit und Muße hast dich um die Ästhetik im Bild zu kümmern. Filme das Interview mit laaangen Brennweiten. Also die Kamera schön weit weg stellen und dann ran zoomen. Damit kannst du deinen Interviewpartner schön vom Background separieren. Aber lass trotzdem noch genug Raum hinter ihm damit du Tiefe im Bild hast. Setze dich so nah wie möglich neben die Hauptkamera damit der Blickwinkel von ihm zu dir nicht zu abschüssig wird. Das wirkt sonst zu distanziert. Es ist wirklich krass was da wenige Zentimeter Positionsänderung der Kamera am Bildeindruck bewirken können. Lass dir Zeit beim Aufbau des Interviewsets. Plane mindestens (!) zwei Stunden dafür ein! Drei ist realistischer. Lichtaufbau dauert dabei am längsten. Aber auch den Raum her zu richten ist nicht zu unterschätzen. Bis du die Position des Interviewten gefunden hast, den Hintergrund aufgeräumt hast, komische Klebezettel entfernt und die Küchenuntensilien stilvoll geordnet hast vergeht auch eine Ewigkeit. Stell dich in die Mitte des Raumes und höre auf Störgeräusche. Kühlschränke, Abluftschächte etc. Das kann dir echt die Suppe versalzen! Hast du schon ein Locationscouting gemacht und alles angeschaut? Hast du Fotos gemacht wie es dort aussieht? Kannste ja gern mal posten hier und dann können wir dich vielleicht unterstützen beim Set herrichten.

Ich drück dir jedenfalls fest die Daumen! Bin ja fast genau so aufgeregt wie du! :D


Bild
Interviewsetting von Philip Bloom aktuell in Bhutan
*Aktuell in Vaterschaftspause*



Wurzelkaries
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Re: Film über Kieferorthopäden... und ich bin "Lost in Space"

Beitrag von Wurzelkaries »

Hi...
Mal wieder alleine :-)


Fotos hab ich nicht gemacht... aber wir hatten eine Vorbesprechung. Er hat einen Raum, der eher eine Bar-Athmo hat... das ist mir aber zu nah an der Küche. (Geräusche ). Und dann eben den Gastraum, den er mit viel Liebe zum Detail ausgestattet hat. Da werden wir drehen, auch weil der Raum weit weg von der Küche ist. Ich dachte mir die Aufstellung der Hauptkamera so wie Du sagtest. Weit weg und reinzoomen. Da werde ich die X70 nehmen. Dann ein wenig seitlich... etwas in die Totale... also Schulter bis Stirn/Haaransatz... da werde ich die XF100 nehmen ( die will ja scheints keiner kaufen :-) ) . Dann hatte ich ein Fotoalbum angefragt, wo er ein wenig aus der Vergangenheit plaudern kann. Da werd ich dann meine 550D mit 50er Objektiv nehmen und einen Slider.

Jede Kamera mit eigenem Monitor zur Kontrolle

Da beide Kameras mit zunehmendem Zoom die Blende mehr schliessen, muss ich da schon mit viel Licht draufknallen.

Abgleichen werd ich die drei Cams dann via Spyderchecker und Cube in Speedgrade. Das Interview findet im Gastraum statt, der nicht so wahnsinnig groß ist, aber vom Ton doch Reflektionen erwarten lässt. Daher das Lavalier und die zwei Shotguns als doppelte Absicherung.

Mal sehen ob wir ein paar Kerzen etc im Hintergrund platzieren können. Es wird auf jeden Fall spät werden. Beginn ist 20:00 Uhr. Ich denke vor 0:00Uhr komm ich nicht nach Hause.

Und dann am Montag wieder bohren :-) So ein Hobby ist wie eine anspruchsvolle Frau,.... Du must Dich mächtig ins Zeug legen um Ihre Gunst zu behalten :-)



Wurzelkaries
Beiträge: 1117

Re: Film über Kieferorthopäden... und ich bin "Lost in Space"

Beitrag von Wurzelkaries »

Noch ne Frage zum Dreh im Großmarkt.

Ich hatte mir da den Dreh von der Schulter gedacht. Und Kopflicht. Da ist nicht viel Zeit für Lichtsetup, eigentlich gar keine.
Eigentlich bleiben da auch nicht viel Alternativen.

Er bekommt ein Lavalier und ich ein Shotgun Mic. Wenn ich viel Glück habe und die Mitarbeiter mitspielen, kann ich denen auch ein Lavalier verpassen.

Was meint ihr. Der Großmarkt spielt da mit und die Angestellten sind informiert und einverstanden.

LG
Stefan



Starshine Pictures
Beiträge: 2658

Re: Film über Kieferorthopäden... und ich bin "Lost in Space"

Beitrag von Starshine Pictures »

Kopflicht ist immer die mieseste Lösung. Das sieht immer nach RTL2 Frauentausch aus. Wenn du ein Kopflicht nehmen willst dann wirklich sanft dosiert als Fill Light. Als Key würde ich mir dann doch ein Fenster oder die Beleuchtung des Gemüseregals raus suchen. Und von der Schulter filmen stell ich mir schwierig vor. Ich glaub in Erinnerung zu haben dass du ziemlich gross bist. Dann filmst du von oben runter auf den kleinen Italiener. Nixe gute aussehen!

Sowas allein durch zu ziehen ist echt ein harter Brocken. Haste wirklich nicht noch irgend einen Kumpel der dich da unterstützen kann? Irgend einer aus dem Künstlercafe zum Beispiel? Muss ja kein Held sein. Aber es nützt schon was wenn einer dir das Licht rücken kann während du am Kameramonitor kontrollierst.
*Aktuell in Vaterschaftspause*



Wurzelkaries
Beiträge: 1117

Re: Film über Kieferorthopäden... und ich bin "Lost in Space"

Beitrag von Wurzelkaries »

Wie würdest Du das im Großmarkt machen?



Starshine Pictures
Beiträge: 2658

Re: Film über Kieferorthopäden... und ich bin "Lost in Space"

Beitrag von Starshine Pictures »

Ich würde vom Einbeiner drehen um etwas mobiler zu sein und nicht so viel schleppen zu müssen. Wenn du nicht allein wärest würde ich eher vom Dreibeiner mit Slider drauf filmen. Ihr geht da ja nur für den Film hin oder kauft der da tatsächlich ein und du dackelst nur hinterher? Das Lichtdesign in modernen Supermärkten ist eigentlich so hell und ausgefeilt dass ich fast auf extra Licht verzichten würde. Guck dass er sich an einen geeigneten Ort stellt wo nicht gerade totaler Schatten ist. Und wie gesagt, wenn du nicht allein wärest könnte man sicher noch von der Seite mit einer LED einen netten Akzent setzen. Aber das ist echt alles sehr aufwändig allein.
*Aktuell in Vaterschaftspause*



Adam
Beiträge: 1112

Re: Film über Kieferorthopäden... und ich bin "Lost in Space"

Beitrag von Adam »

Willst Du die Fotos aus dem "Familienalbum" mit in den Film einbringen?
Falls ja, ich würde Dir - falls gewünscht und die Bilder das hergeben - einige wenige leicht animieren.. So zum Spaß und der Übung wegen.

Gruß
Adam



Jalue
Beiträge: 1425

Re: Film über Kieferorthopäden... und ich bin "Lost in Space"

Beitrag von Jalue »

"Was macht ihr, wenn ihr nicht so recht wisst wie ihr anfangen sollt?" Passiert mir auch ständig, ist völlig normal, du bekommst nie zu 100%, was im Konzept steht, schon gar nicht als One-man Band. Meine Tipps:

Beim Dreh:
Ne Checkliste im Kopf haben (Kadrierung, Schärfe, Blende, Lichtsetzung, Weiß, Ton...) und jedes entspr. Problem vollständig (!) lösen, bevor du dich dem nächsten zuwendest. Vorausetzung ist ein hinreichend großzügiger Drehplan. Immer 30 Prozent mehr Zeit einplanen, als man glaubt zu brauchen und die Protagonisten mental auf Geduld einstellen ("Dauert immer alles viel länger, als Sie vielleicht denken..")

In der Post:
Das Material vollständig sichten und durchprotokollieren, nur so erfasst man es wirklich, mitsamt aller Probleme. Dann das Vorhandene mit dem Script vergleichen und in einer zweiten Fassung ggf. nötige Umbauten der dramaturgischen Grobstruktur vornehmen (z.B. 'Das Interview passt doch eher an den Anfang als in die Mitte'). Danach, da gebe ich den Mitforisten recht- nicht lang schnacken, Kopf in Nacken und mutig losschneiden, mit etwas Grundvertrauen in die eigene Kreativität ;-)



Wurzelkaries
Beiträge: 1117

Re: Film über Kieferorthopäden... und ich bin "Lost in Space"

Beitrag von Wurzelkaries »

Adam hat geschrieben:Willst Du die Fotos aus dem "Familienalbum" mit in den Film einbringen?
Falls ja, ich würde Dir - falls gewünscht und die Bilder das hergeben - einige wenige leicht animieren.. So zum Spaß und der Übung wegen.

Gruß
Adam
Hi... vielen Dank für das Angebot. Hast Du mal ein Beispiel wie das aussehen könnte?

LG

Stefan



Wurzelkaries
Beiträge: 1117

Re: Film über Kieferorthopäden... und ich bin "Lost in Space"

Beitrag von Wurzelkaries »

Jalue hat geschrieben:"Was macht ihr, wenn ihr nicht so recht wisst wie ihr anfangen sollt?" Passiert mir auch ständig, ist völlig normal, du bekommst nie zu 100%, was im Konzept steht, schon gar nicht als One-man Band. Meine Tipps:

Beim Dreh:
Ne Checkliste im Kopf haben (Kadrierung, Schärfe, Blende, Lichtsetzung, Weiß, Ton...) und jedes entspr. Problem vollständig (!) lösen, bevor du dich dem nächsten zuwendest. Vorausetzung ist ein hinreichend großzügiger Drehplan. Immer 30 Prozent mehr Zeit einplanen, als man glaubt zu brauchen und die Protagonisten mental auf Geduld einstellen ("Dauert immer alles viel länger, als Sie vielleicht denken..")

In der Post:
Das Material vollständig sichten und durchprotokollieren, nur so erfasst man es wirklich, mitsamt aller Probleme. Dann das Vorhandene mit dem Script vergleichen und in einer zweiten Fassung ggf. nötige Umbauten der dramaturgischen Grobstruktur vornehmen (z.B. 'Das Interview passt doch eher an den Anfang als in die Mitte'). Danach, da gebe ich den Mitforisten recht- nicht lang schnacken, Kopf in Nacken und mutig losschneiden, mit etwas Grundvertrauen in die eigene Kreativität ;-)
Danke Jalue.... kommst Du auch aus dem Norden....von wegen nicht lang schnacken.... :-)

Kenn ich eher von den Kurzen.... (Linie ist mein Favorit BTW)



Adam
Beiträge: 1112

Re: Film über Kieferorthopäden... und ich bin "Lost in Space"

Beitrag von Adam »

Wurzelkaries hat geschrieben:
Hi... vielen Dank für das Angebot. Hast Du mal ein Beispiel wie das aussehen könnte?

LG

Stefan
Hi Stefan,

ein Beispiel mit (schwarz-weiß) Portraits habe ich nicht da (wobei ich den Effekt da fast am schönsten finde, wenn er sanft eingesetzt wird).
Aber hier ist ein Beispiel, das ich verbrochen habe:
http://projektname-positiv.de/photograp ... g-picture/

Wenn ein Protagonist ein wenig aus seiner Vergangenheit erzählt, kann es sehr hübsch sein, ein paar Bilder aus dieser Zeit zu zeigen. Sind diese dann ein wenig in Bewegung, gibt das dem Film doch noch zusätzlich etwas.
Mir macht das Spaß und ich habe die nächsten 3 Monate sehr viel Zeit...

Gruß
Adam



soan
Beiträge: 1236

Re: Film über Kieferorthopäden... und ich bin "Lost in Space"

Beitrag von soan »

für Großmarkt (wenn es schön werden darf):

LED-Flächenleuchten mit V-Mount-Akku. Schnell, hell, dimmbar, Farbtemperatur einstellbar, flächig und dadurch unaufdringlich.

zu mieten bei zB Videomedia in Kiel, kostet bestimmt nicht die Welt.

Stück 30€ oder so, k.a.

Edit: da hält ein Standard-Akku mit 90Wh locker 2-3h



TonBild
Beiträge: 2070

Re: Film über Kieferorthopäden... und ich bin "Lost in Space"

Beitrag von TonBild »

Wurzelkaries hat geschrieben:Hallo,

ja... wie der Titel schon sagt, hab grad ne kreative Dauerpause :-)
Also, Stefan, wenn Du gerade etwas Zeit hast, würde ich Dich als Zahnarzt gerne fragen, was Du von so einem Film hälst:



Wurzelkaries
Beiträge: 1117

Re: Film über Kieferorthopäden... und ich bin "Lost in Space"

Beitrag von Wurzelkaries »

Naja... da bin ich natürlich nicht ganz unvoreingenommen. :-)

Vom Filmischen würde ich sagen...ok. Hab ich jetzt nix gefunden was da total verhunzt wäre.

Die Geschichte wirkt halt schon sehr aufgesetzt und die Schauspieler kommen nicht wirklich authentisch rüber.
Ich nehm dem Protagonisten nicht ab, dass er dort Patient war.

Und das ist für der Knackpunkt... es fehlt die Authentizität... zumindest ist das mein persönlicher Eindruck.
Ich bin mir gar nicht so sicher, wen dieser Hochglanzlook nun eigentlich ansprechen möchte....wer die Zielgruppe ist.
Denn für Lau gibts dort auch nix.

Wenn ein Patient den Zahnarzt wechselt, tut er das in den meisten Fällen nicht wegen des Geldes.... da gibt es mittlerweile auch im Inland Lösungen und Wege. Denn das ist ein sehr intimer Berreich, in den wir Zahnärzte da einbrechen... da lässt man nun nicht jeden ran. Also muss es schon auch einen sehr persönlichen Grund geben , warum man wechselt.

Und genau diese persönlichen Einblicke , die mir zeigen, wer mich da behandelt, und mich animieren würden dorthin zu gehen, fehlen mir in dem Film völlig. Das reisst dann auch nicht diese (mir) völlig unsympathische Chefin, mit dem osteuropäischen Akkzent raus... eher im Gegenteil. Im ganzen Film hab ich die nicht einmal lächeln sehen.

Also insgesamt ist der Film handwerklich (soweit ich das überhaupt beurteilen kann) vollkommen in Ordnung. Doch die Geschichte hat (mich zumindest) nicht überzeugt... eher hat mich der Film davon überzeugt, genau da nicht hinzugehen.

Der Film mach auf mich den Eindruck, dass hier mit mehr Schein als Sein geworben wird. Mit viel Technik (was viele Patienten übrigens gar nicht interessiert).

Und warum kamen keine wirklichen Patienten zu Wort? Diese sher persönlichen Erfahrungsberichte sind doch quasi Mundpropaganda, die die Entscheidung für ein Für oder Wider meiner Meinung nach entscheidend beeinflussen.

LG

Stefan



rainermann
Beiträge: 1722

Re: Film über Kieferorthopäden... und ich bin "Lost in Space"

Beitrag von rainermann »

@Stefan

das ist ja interessant. Ich als Filmemacher wollte eben auch meinen Kommentar abgeben, aber Du hast mir schon die Worte aus dem zahngeputzten Mund genommen. Stimme 1:1 mit Dir überein!
Schöne, bunte, scharfe, aufwendige und "leere" Bilder für die Kamera- oder Agentur-Rolle. Der Kunde ? "Ist uns doch egal".
Ich dachte am Anfang übrigens: warum zeigt ein Zahnarzt mir mit ner Karotte, wie toll seine Zähne sind? Kommt halt davon, wenn man sich inhaltlich nicht mit seinen Aufträgen auseinandersetzt, sondern nur schaut, dass es schöne Bilder gibt. Dann kann auch schon mal ein weisses Hemd an falscher Stelle reinrutschen.
(Es ist bei sowas nie die Aufgabe des Zuschauers, genauer hinzusehen, sondern die Aufgabe der Macher, solche Stolperfallen zu vermeiden)
Von dem Laienspiel war ich auch ganz schön "verblufft".
Ist die Chefin echt oder steckt da Anke Engelke hinter ner Maske?
Betäuben tut die wahrscheinlich mit dem goldenen Holzhammer. Der geht's wahrscheinlich auch nur um's Geld. Wie bei allen Beteiligten...
Bis auf vielleicht dem Kameramann, der hat's optisch wirklich schön umgesetzt. Also mir hat's filmisch durchaus gefallen, aber von der Praxis eher abgeschreckt. Wär's umgekehrt nicht besser?!?

PS Das Model bei 00:40 ist Parodie pur. So ein Aufwand für ganz genau nix an Inhalt und Zusammenhang mit dem Film.
Freundin des Machers? Oder des Produzenten? Oder nur als Stockfootage eingekauft? (Wie viele Einstellungen wirken..)



TonBild
Beiträge: 2070

Re: Film über Kieferorthopäden... und ich bin "Lost in Space"

Beitrag von TonBild »

Wurzelkaries hat geschrieben: Ich bin mir gar nicht so sicher, wen dieser Hochglanzlook nun eigentlich ansprechen möchte....wer die Zielgruppe ist.
Denn für Lau gibts dort auch nix.
Die Leistungen (z. B. PZR 45 Euro) sind wegen der geringen Personalkosten dort ca. 60 % günstiger als in Deutschland. Ein durchschnittlicher Arzt verdient in Bulgarien nur ca. 400-500 Euro im Monat.

Die Zielgruppe sind deutschsprachige Patienten, die natürlich Bedenken bezüglich der bulgarischen Qualiät haben. Das ist der Grund für den Hochglanzlook, der sich in der Innenarchitektur, der auf Maß geschnittenen Kleidung und der Auswahl der Technik sowie des Personals fortsetzt.

Auf diese Bedenken bezüglich der Quälität von ausländischen Praxen muss der folgende Film keine Rücksicht nehmen und er sieht deshalb ganz anders aus:



Wurzelkaries
Beiträge: 1117

Re: Film über Kieferorthopäden... und ich bin "Lost in Space"

Beitrag von Wurzelkaries »

OK die Praxis in Berlin kenne ich. :-)

Aber die haben aber auch ne andere Zielgruppe. DIE sind richtig authentisch, das setzt sich auf der Website fort. Ob das nun gut oder schlecht für die Praxis ist, sei mal dahingestellt, denn das Klientel, das sie damit ansprechen ist nun (kaufmännisch betrachtet) wohl eher nicht wirklich flüssig. Aber da irre ich mich evtl. auch gewaltig. Zumindest ist das ein so ehrlicher Film, dass ich als konservativer Rabauke :-) sofort hingehen würde. Ich habe den Clip vor etwa einem Jahr gesehen und habe die Praxis sofort angeschrieben. Knapp und knackig kam die Message rüber. Mittlerweile auf Facebook befreundet und in Kontakt.

Frage: Hast Du den Film gemacht? Ich habe mittlerweile gelernt, dass das was der Kunde will, sich meist nicht mit dem deckt was man machen sollte.

Die Message des Filmes ist einfach nicht klar. Und am Anfang dachte ich wirklich, dass es ein Zahnarzt ist der da in die Karotte beißt. Da war ich schon fast weg. Das weisse Outfit verwirrt. Und "Hallo Chef" ist wohl als Küchenchef gemeint... aber das kann auch alles andere sein.

Da sieht man mal wie ungenau man zuhört und was man alles in so einen Film reininterpretiert, obwohl es gar nicht da ist.



Wurzelkaries
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Re: Film über Kieferorthopäden... und ich bin "Lost in Space"

Beitrag von Wurzelkaries »

Nun muss ich noch was sagen. Der klassische Imagefilm so wie er von Dir und von vielen anderen gemacht und gezeigt wurde ist meiner Meinung nach nicht mehr zu verkaufen. Davon gibt es einfach zuviele und sie sehen alle gleich aus. Da kommt nix Neues. In den ersten 5-10 sekunden muss die Message am Kunden sein... danach ist Sense.

Das erreichst Du heute aber nur mit wirklich Innovativen... ich sag mal... anderen Stilmitteln.

Und nun korrigiere ich mich. Nicht die Message muss in den ersten 5-10 Sek rübergebracht sein, sondern Du musst es schaffen den Zuschauer in den ersten 5-10 Sekunden nicht zu verlieren. Ich glaube das trifft es viel besser.

Ist der Opener so interessant, anders, fesselnd etc, dass der Zuschauer gewillt ist auch die letzten 2 minuten zu sehen, kann die Message durchaus auch am Ende kommen oder in der Mitte und/oder wohl dosiert verteilt im Laufe des Filmes.

Aber das ist alles nur Theorie. Die Realität sieht wohl meist anders aus. Damit kämpfe ich zu Zeit. Meine Vorstellung deckt sich nicht mit den Vorstellungen der Kunden (wobei ich immer noch umsonst filme um Referenzen zu haben).
Ich lerne da gerade sehr viel, was mir eigentlich gar nicht gefällt, was ich aber, wenn ich das wirklich weiter ausbauen will akzeptieren muss. Oder ich lerne noch dazu, wie ich eine Strategie entwickle um genau den Einheitsbrei zu vermeiden.



Wurzelkaries
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Re: Film über Kieferorthopäden... und ich bin "Lost in Space"

Beitrag von Wurzelkaries »

Entschuldigt bitte, wenn ich das Forum zuspamme.

Ich glaube, dass Imagefilme nur noch als Minidoku funktionieren. Dabei muss der Kunde aber bereit sein, etwas von sich preiszugeben.

Das wollen die Menschen sehen.... eine ehrliche Geschichte, mit der sie sich im besten Fall identifizieren können.


LG

Stefan



TonBild
Beiträge: 2070

Re: Film über Kieferorthopäden... und ich bin "Lost in Space"

Beitrag von TonBild »

Wurzelkaries hat geschrieben:Ich glaube, dass Imagefilme nur noch als Minidoku funktionieren. Dabei muss der Kunde aber bereit sein, etwas von sich preiszugeben.
Also mir als Kunde oder Patient würde es reichen, wenn in einem kleinen Imagefilm die Produkte, die Dienstleistung, die Räumlichkeiten, der Chef, die Mitarbeiter, die Arbeitsmittel usw. kurz vorgestellt werden.

Das muss gar nicht so besonders künstlerisch sein.



Wurzelkaries
Beiträge: 1117

Re: Film über Kieferorthopäden... und ich bin "Lost in Space"

Beitrag von Wurzelkaries »

TonBild hat geschrieben:
Wurzelkaries hat geschrieben:Ich glaube, dass Imagefilme nur noch als Minidoku funktionieren. Dabei muss der Kunde aber bereit sein, etwas von sich preiszugeben.
Also mir als Kunde oder Patient würde es reichen, wenn in einem kleinen Imagefilm die Produkte, die Dienstleistung, die Räumlichkeiten, der Chef, die Mitarbeiter, die Arbeitsmittel usw. kurz vorgestellt werden.

Das muss gar nicht so besonders künstlerisch sein.
Hi... ne, künstlerisch nicht unbedingt. Aber IMHO muss auch hier eine Geschichte erzählt werden. Es muss aus dem Film ersichtlich werden, warum ich nun genau zu diesem Dienstleister wechseln soll. Zahnärzte, Ärzte, Restaurants etc... die gibt es wie Sand am Meer. Also was ist das Hammerargument? Das kann im Falle von Arztpraxen schon der Privatparkplatz in der Innenstadt sein. :-)

Der Preis ist es in den wenigsten Fällen!!!!



srone
Beiträge: 10474

Re: Film über Kieferorthopäden... und ich bin "Lost in Space"

Beitrag von srone »

Wurzelkaries hat geschrieben:Es muss aus dem Film ersichtlich werden, warum ich nun genau zu diesem Dienstleister wechseln soll. Zahnärzte, Ärzte, Restaurants etc... die gibt es wie Sand am Meer. Also was ist das Hammerargument? Das kann im Falle von Arztpraxen schon der Privatparkplatz in der Innenstadt sein. :-)

Der Preis ist es in den wenigsten Fällen!!!!
imho die wichtigste frage überhaupt, was hebt ihr geschäft von den anderen ab?

dann das übliche erwähnen und die highlights herausstellen, et voila.

gut gefilmt und geleuchtet, sauberer ton, das corporate design stilsicher eingebunden.

was dir imho fehlt, ist etwas erfahrung im handwerklichen, ein paar kniffe, die man sich als assi von den alten hasen abgeschaut hat und aus denen man immer wieder etwas neues entwickeln kann.

lg

srone

edit: meine lebenspartnerin ist künstlerin und durch sie habe ich gelernt, dass vor allem der inhalt zählt, wenn aber dieser inhalt begrenzt ist und das ist er ganz klar bei "image"-videos, sollten deine "handwerklichen" skills überdurchschnittlich sein.
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soan
Beiträge: 1236

Re: Film über Kieferorthopäden... und ich bin "Lost in Space"

Beitrag von soan »

"für die Kamera gestelltes Fernsehen" ist mittlerweile einfach out, das will keiner mehr sehen. Bewegt drehen a la Reportage-Stil kommt mittlerweile einfach besser rüber, es wirkt natürlich, authentisch, lebendig. Der Trick ist jetzt -> richtig gut drehen, Handwerk perfektionieren und TROTZDEM den ganzen Kram lebendig und "echt" wirken lassen.

Warum Umschnitte wenn unnötig? Warum Schulterschuss wenn abgedroschen?? Da muss jeder selber in sich hineinhorchen wann und wie er seinen Grenzpegel erreicht...

Einen Image-Film mit "Hallo guten Tag", Umschnitt auf "Ja hallo, ebenfalls guten Tag" will einfach keiner mehr fressen heutzutage, man ist einfach sofort bei Rosamunde Pilcher und macht direkt die Schotten zu.

Das ist allerdings MEINE Meinung, ich stehe einfach auf "echte" O-Töne und möglichst wenig Laien-Theater. Authentisch, lebendig, bewegt - nah dran und mittendrin. :-)



srone
Beiträge: 10474

Re: Film über Kieferorthopäden... und ich bin "Lost in Space"

Beitrag von srone »

soan hat geschrieben:"für die Kamera gestelltes Fernsehen" ist mittlerweile einfach out, das will keiner mehr sehen. Bewegt drehen a la Reportage-Stil kommt mittlerweile einfach besser rüber, es wirkt natürlich, authentisch, lebendig. Der Trick ist jetzt -> richtig gut drehen, Handwerk perfektionieren und TROTZDEM den ganzen Kram lebendig und "echt" wirken lassen.

Warum Umschnitte wenn unnötig? Warum Schulterschuss wenn abgedroschen?? Da muss jeder selber in sich hineinhorchen wann und wie er seinen Grenzpegel erreicht...

Einen Image-Film mit "Hallo guten Tag", Umschnitt auf "Ja hallo, ebenfalls guten Tag" will einfach keiner mehr fressen heutzutage, man ist einfach sofort bei Rosamunde Pilcher und macht direkt die Schotten zu.

Das ist allerdings MEINE Meinung, ich stehe einfach auf "echte" O-Töne und möglichst wenig Laien-Theater. Authentisch, lebendig, bewegt - nah dran und mittendrin. :-)
das ist was der kunde erlebt, seid doch authentisch, schreiner müller ist ein original, aber macht das beste parkett, fluchend, schwitzend, aber perfekt, ein geheimtip, mit dem ich mich in einer gleichgeschalteten welt individualisieren kann, das will ich sehen.

lg

srone
ten thousand posts later...



Wurzelkaries
Beiträge: 1117

Re: Film über Kieferorthopäden... und ich bin "Lost in Space"

Beitrag von Wurzelkaries »

srone hat geschrieben:
soan hat geschrieben:"für die Kamera gestelltes Fernsehen" ist mittlerweile einfach out, das will keiner mehr sehen. Bewegt drehen a la Reportage-Stil kommt mittlerweile einfach besser rüber, es wirkt natürlich, authentisch, lebendig. Der Trick ist jetzt -> richtig gut drehen, Handwerk perfektionieren und TROTZDEM den ganzen Kram lebendig und "echt" wirken lassen.

Warum Umschnitte wenn unnötig? Warum Schulterschuss wenn abgedroschen?? Da muss jeder selber in sich hineinhorchen wann und wie er seinen Grenzpegel erreicht...

Einen Image-Film mit "Hallo guten Tag", Umschnitt auf "Ja hallo, ebenfalls guten Tag" will einfach keiner mehr fressen heutzutage, man ist einfach sofort bei Rosamunde Pilcher und macht direkt die Schotten zu.

Das ist allerdings MEINE Meinung, ich stehe einfach auf "echte" O-Töne und möglichst wenig Laien-Theater. Authentisch, lebendig, bewegt - nah dran und mittendrin. :-)
das ist was der kunde erlebt, seid doch authentisch, schreiner müller ist ein original, aber macht das beste parkett, fluchend, schwitzend, aber perfekt, ein geheimtip, mit dem ich mich in einer gleichgeschalteten welt individualisieren kann, das will ich sehen.

lg

srone
Genau so ist es. Ich meine, dass die Menschen es satt haben belogen zu werden. Oder sagen wir es so.. eine beschönigte Wahrheit zu sehen. Zudem, es ist seit dem Altertum so, dass Menschen Geschichten hören/sehen/erleben möchten.

Ich bin nun gerade dabei für ein Restaurant einen Film zu drehen. Der erste Dreh war ein Interview. Das war sehr persönlich. Er hat nichts zu verbergen.... und ehrlich gesagt fühle ich mich fast ein wenig überfordert, da ich an mir zweifle ob ich dem auch gerecht werden kann.

Die Skills der alten Hasen... muss ich leider auf die harte Tour lernen.

1. Weil ich keine alten Hasen kenne,
2. Weil die schmerzhafte Erfahrung des Fehlers, der beste Lehrer ist.

Inhalt.... WOW... da habe ich genug.. fast zuviel. Ich sehe die Bilder in meinem Kopf wie es aussehen müsste.... und doch sind meine Skills nicht soweit, dass ich es umsetzen könnte.

Es sind banale Fehler die ich mache. Ich muss zu jeder Zeit den Interviewpartner unter Kontrolle haben. Was macht er wenn ich grad mal mit dem Licht beschäftigt bin... und die Kameraeinstellung aber schon steht? So geschehen am Sonntag.

Nur mal ein Beispiel. Ich hatte ihn schön am Tisch in Szene gesetzt, so dass zwei Kameras in adrett im Bild hatten. Eine Kamera, ich sag mal amerikanisch, die andere Close up also bis zu den Schultern. Zwei Blickwinkel. Deko war eine Rose, Servietten, Weinflasche, Weinglas (halb gefüllt) und ein wenig Hintergrund.

Und ich habe nicht bemerkt, dass der die Rose ein wenig zur Seite geschoben hatte, während ich das Licht nochmal anders eingestellt habe. Nun habe ich in der amerikanischen Einstellung Rosenblätter in seinem Gesicht, weil ich diese Kameraeinstellung nicht nochmal kontrolliert hatte. Super :-)

Im Grunde kann ich alle Aufnahmen der zweiten Kamera in die Tonne treten.

Hat natürlich damit zu tun , und da gebe ich Stephan von Starshine recht, dass ich eben eine One-Man-Band bin. Großer Nachteil in diesem Fall... hat aber auch Vorteile :-)

Servus

Stefan



Starshine Pictures
Beiträge: 2658

Re: Film über Kieferorthopäden... und ich bin "Lost in Space"

Beitrag von Starshine Pictures »

Tut mir leid Stefan dass meine Prophezeiung leider wahr geworden ist. :-( Vielleicht reicht dir ja am Ende doch die eine Einstellung vom Interview. Und genau daran kann man die Schwierigkeiten erkennen wenn man allein unterwegs ist. Wenn man es wirklich gut machen möchte ist man damit völlig überfordert. Denn allein schon die Gesprächsführung eines Interviews fordert ein so hohes Mass an Konzentration dass die technischen Aspekte (Licht, Ton, etc.) schnell in den Hintergrund treten. Und wenn man sich zuvor schon zwei/drei Stunden mit dem Aufbau des Settings, den Kameras, Licht und Ton abgemüht hat ist man so erschöpft dass das eigentliche Gespräch dann richtig hart wird. Dummerweise kann dir tatsächlich die kleinste Lappalie die ganze Aktion zerhauen, ähnlich deiner Rose. Und natürlich bemerkt man sowas erst daheim am Rechner. Deshalb wirst du über kurz oder lang nicht drum herum kommen dir jemanden dazu zu holen wenn du dich weiter steigern möchtest. Filmen ist Teamarbeit und die Qualität steigt mit der Beteiligung zusätzlicher Hände und Augen.

Ich denke auch dass die Zuschauer mittlerweile genug gestelzte Imagefilme mit auswändig gelernten Business Phrasen gesehen haben. Damit kann man keinen Blumentopf mehr gewinnen. Authentizität und die damit zu Stande kommende ehrliche Beziehung ist gefragt. Und das bedeutet eine komplette 180 Grad Wende für die aktuelle Art Imagefilme zu gestalten.



Grüsse, Stephan von Starshine Pictures
*Aktuell in Vaterschaftspause*



Wurzelkaries
Beiträge: 1117

Re: Film über Kieferorthopäden... und ich bin "Lost in Space"

Beitrag von Wurzelkaries »

Beispiel :-) Wenn ich ein wenig skaliere kann ich evtl. ein paar Aufnahmen retten. Zum Glück dient es nur als Aufhänger, denn den meisten Text des Interviews werde ich ihn über andere Footage sprechen lassen.
Du hast keine ausreichende Berechtigung, um die Dateianhänge dieses Beitrags anzusehen.



srone
Beiträge: 10474

Re: Film über Kieferorthopäden... und ich bin "Lost in Space"

Beitrag von srone »

hallo ihr stef(ph)ans,

@wurzelkaries

du machst das schon ganz gut, sammle erfahrungen, lass die wahre kunst im kontext auch mal links liegen, nicht jeder will implantate mit eingefrästem chanel logo ;-)

lg

srone (aka stefan)
ten thousand posts later...



soan
Beiträge: 1236

Re: Film über Kieferorthopäden... und ich bin "Lost in Space"

Beitrag von soan »

Starshine Pictures hat geschrieben:Und natürlich bemerkt man sowas erst daheim am Rechner.
Wenn man das täglich macht achtet man auf sowas, weil man
- selber schon oft genug auf die Schnauze gefallen ist
- man idealerweise aus Fehlern lernt
- man schon oft genug vor der Apotheke gekotzt hat, es also irgendwann satt hat sich mit dummen Fehlern schöne Sachen zu verhageln

Es kann aber auch sein das man nicht der Typ "ständig aufmerksamer Perfektionist ist", dann passieren einem solche Fehler auch nach 30 Berufsjahren.

Edit: warum bist du beim Interview über die Achse gesprungen?? Sowas mag ich garnicht :-) Wenn schon zwei Kameras dann entweder völlig verquert (zb eine Standard, eine schroff komplett von der Seite mit Profil) oder aber klassisch korrekt, also beide in der selben Achsaufstellung. Aber doch bitte nicht sowas *schüttel*... ,-)



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