Tonaufnahme und -gestaltung Forum



MKE 600 an Nikon D 750: Zu viel Rauschen



Fragen zur Tonaufzeichnung, Ausrüstung (Mikros etc.), aber auch zu gestalterischen Aspekten.
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Pianist
Beiträge: 8403

MKE 600 an Nikon D 750: Zu viel Rauschen

Beitrag von Pianist »

Schönen guten Tag an alle Mitlesenden!

Da ich festgestellt habe, dass man mit der Nikon D 750 sehr anständige Videoaufnahmen machen kann, habe ich nun beschlossen, dafür einiges Zubehör anzuschaffen, um das als unabhängige zweite Einheit nutzen zu können. Also wenn man mal fliegen oder weit zu Fuß laufen muss, oder irgendwo extrem wenig Platz ist. Für solche Zwecke ist meine große Kamera einfach zu groß.

Nun benötigte ich ein Richtrohr mit Batteriespeisung, um im Einzelfall mal einen O-Ton mit der Nikon aufzunehmen. Das Rode NTG 2 habe ich als unbrauchbar zurückgeschickt, es hat im Batteriebetrieb fast überhaupt nicht funktioniert. Nun habe ich ein Sennheiser MKE 600, welches sich an meinem SQN sehr tapfer schlägt. Und zwar auch dann, wenn ich eine Batterie reinsetze und am SQN die Phantomspeisung ausschalte. Klanglich und vom Rauschen her kann ich da keinen Unterschied erkennen. Sehr schön. Also das Mikrofon ist nicht Teil des Problems.

Der Mikrofoneingang an der Nikon ist allerdings (und erwartungsgemäß) nicht besonders gut, so dass ich dort zu viel Rauschen reinkriege. Nun wollte ich alternativ mal mit dem SQN reingehen, aber selbst wenn ich den Mikrofonpegel in der Nikon auf den Minimalwert setze und den Master-Pegel am SQN ganz weit runterdrehe, überfahre ich den Nikon-Eingang. Ist ja auch kein Wunder, denn das ist ein Mikrofoneingang. Also auch keine Lösung. Zumal ich ja extra besonders mobil sein und daher gerne auf das SQN verzichten möchte.

Fällt jemandem ein kleiner Vorverstärker ein, den ich direkt ans Mikrofon stecken kann, und der den Pegel etwas erhöht, so dass ich in einen für die Nikon günstigen Bereich komme? Also mehr als Mikrofonpegel, aber weniger als Line-Pegel. Idealerweise muss man da eine Batterie einlegen können, also das Gerät darf nicht nach Phantomspeisung verlangen, die ist ja dort nicht vorhanden.

Das ganze wird sehr selten eingesetzt werden, Normalfall bleibt Ikegami und SQN, aber im Falle eines Falles muss das funktionieren, ohne dass man hinterher aufwändig entrauschen muss. Getrennte Aufnahme des Tons würde auch dem Gedanken an eine ultramobile Minimallösung zuwiderlaufen. Bleibt also nur ein kleiner XLR/XLR-Vorverstärker zum Zwischenstecken, falls es sowas gibt.

Matthias
Filmemacher für besondere Aufgaben



rush
Beiträge: 13971

Re: MKE 600 an Nikon D 750: Zu viel Rauschen

Beitrag von rush »

Kannst du das SQN nicht ausgangsseitig auf Mic-Pegel stellen? Gibt doch normalerweise einen LINE/MIC Switch...

Ansonsten wurde hier ja schon oft der Art Dual Pre empfohlen... ein kleiner Preamp mit 2 XLR Eingängen.

Ich selbst kenn das Teil auch nur vom hörensagen aber hatte darüber nachgedacht mir es vielleicht mal für die D750 zu besorgen...
keep ya head up



Pianist
Beiträge: 8403

Re: MKE 600 an Nikon D 750: Zu viel Rauschen

Beitrag von Pianist »

Ich hatte auch in Erinnerung, dass es am SQN einen solchen Schalter gibt, habe ihn an meinem SQN-2S (heißt heute SQN-4mini) nicht gefunden. Vermutlich gibt es den nur am SQN 3.

Der Art Dual pre scheint aber eher ein USB-Interface zu sein. Und wenn ich sowas mitnehme, könnte ich auch gleich das SQN mitnehmen und ein Dämpfungsglied zwischenschalten...

Matthias
Filmemacher für besondere Aufgaben



rob
Administrator
Administrator
Beiträge: 1580

Re: MKE 600 an Nikon D 750: Zu viel Rauschen

Beitrag von rob »

Hallo Matthias,

schau mal hier:
https://www.slashcam.de/artikel/Workshop ... A-222.html

Bei uns hatten der Juiced Link RA 222 gefolgt von dem DXA-SLR PRO von Beachtek einen ganz guten Eindruck hinterlassen. Allerdings deutlich kostspieliger als der dual pre über den ich noch nichts sagen kann.

Falls du die an der Nikon D750 mal testen solltest, dann halt uns auf dem Laufenden - würde mich auch interessieren...

Viele Grüße
Rob
Zuletzt geändert von rob am Sa 07 Feb, 2015 16:37, insgesamt 1-mal geändert.



rush
Beiträge: 13971

Re: MKE 600 an Nikon D 750: Zu viel Rauschen

Beitrag von rush »

Pianist hat geschrieben:Ich hatte auch in Erinnerung, dass es am SQN einen solchen Schalter gibt, habe ihn an meinem SQN-2S (heißt heute SQN-4mini) nicht gefunden. Vermutlich gibt es den nur am SQN 3.

Der Art Dual pre scheint aber eher ein USB-Interface zu sein. Und wenn ich sowas mitnehme, könnte ich auch gleich das SQN mitnehmen und ein Dämpfungsglied zwischenschalten...

Matthias

Laut dieser Abbildung hat der 2S auch einen entsprechenden Schalter... oder es gibt da nochmals verschiedene Versionen?!:

http://www.sqn.co.uk/old/n2s/L2sbase.html

Klar - das Dual Pre kann auch als USB Interface genutzt werden.. auf youtube und in diversen Videoforen wird er aber auch ziemlich häufig an DSLR's und Co genutzt - daher der Vorschlag.
keep ya head up



Pianist
Beiträge: 8403

Re: MKE 600 an Nikon D 750: Zu viel Rauschen

Beitrag von Pianist »

Neeee, genau diesen Schalter gibt es bei mir nicht. Scheint tatsächlich verschiedene Versionen gegeben zu haben. Vielleicht probiere ich es mal mit einem Dämpfungsglied. Aber eigentlich will ich ja zu solchen Minimal-Einsätzen das SQN gar nicht mitnehmen.

Ansonsten wäre eher noch was interessant, was man unter die Nikon schrauben kann. Sowas wie ein Beachtek DXA-2T, aber ich habe keine Ahnung, wie es da mit der Qualität aussieht.

Matthias
Filmemacher für besondere Aufgaben



mikroguenni
Beiträge: 212

Re: MKE 600 an Nikon D 750: Zu viel Rauschen

Beitrag von mikroguenni »

Moin,

ich habe gerade mal bei sqn nachgeschaut und dort ist für den Ausgang angegeben:
"The nominal line level is normally set at 0dBu for PPM metered mixers and +4dBu for VU metered mixers."


0dBu sind 0,775V und damit weit über dem Pegel, den ein Standard Mikrofoneingang eines Camcorders verträgt.
Der unbalanced Output (Klinke) ist 6dB geringer, also halb so groß und damit immer noch bei 0,38V

Ich kenne zwar nicht die Werte der Nikon, aber die meisten Geräte vertragen max. 30 bis 50mV, also 0,03 bis 0,05V. Darüber verzerren die Eingänge. Vollaussteuerung des Camcorders wird bereits bei ca. 10mV erreicht.

Ich würde mal ein Adapterkabel verwenden das den Pegel um 2o dB (also Faktor 10) absenkt. Ein Kabel mit einem solchen 10:1 Spannungsteiler sollte jeder Elektro-Techniker schnell herstellen können, oder evtl. selber löten.
Richtwert für die Widerstände z.B. 5,6k Längswiderstand, 560Ohm gegen Masse.



Pianist
Beiträge: 8403

Re: MKE 600 an Nikon D 750: Zu viel Rauschen

Beitrag von Pianist »

Ich will ja mein SQN beim Einsatz der Nikon gerne zuhause lassen, somit werde ich es mal mit einem Beachtek DXA-SLR pro versuchen.

Matthias
Filmemacher für besondere Aufgaben



mikroguenni
Beiträge: 212

Re: MKE 600 an Nikon D 750: Zu viel Rauschen

Beitrag von mikroguenni »

Pianist hat geschrieben:...

Fällt jemandem ein kleiner Vorverstärker ein, den ich direkt ans Mikrofon stecken kann, und der den Pegel etwas erhöht, so dass ich in einen für die Nikon günstigen Bereich komme? Also mehr als Mikrofonpegel, aber weniger als Line-Pegel. Idealerweise muss man da eine Batterie einlegen können, also das Gerät darf nicht nach Phantomspeisung verlangen, die ist ja dort nicht vorhanden.

... Bleibt also nur ein kleiner XLR/XLR-Vorverstärker zum Zwischenstecken, falls es sowas gibt.

Matthias
Nachtrag zum vorherigen posting:

Ein Gerät wie das sqn ist dafür schon ideal: Der Ausgangsspannungs Bereich eines Mikrofons wie MKE600 ist sehr groß! Das Eigenrauschen liegt bei 2uV, also 0,0002V, die maximale Ausgangsspannung bei 126dB im Batteriebetrieb beträgt ungefähr 0,8V. Das sind Bereiche, welche die doch sehr primitiv gestrickten Mikrofoneingänge der Camcorder einfach nicht verarbeiten können. Daher gibt es Geräte wie den sqn, die den Mikrofonpegel in den Bereich umsetzen den der Camcorder verarbeiten kann. Bei Bedarf wird der Ausgangs-Pegel des Mikrofons angehoben, aber bei sehr lauten Signalen abgesenkt. Wenn dann aber der Ausgangspegel, den das sqn an die Camera liefert noch zu groß ist, so muss das dann nochmal um den Faktor 10 abgesenkt werden. Das geht aber erfreulicherweise ohne Qualitätsverlust.



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