[COLOR GRADING] Weiß gibt es nicht mehr?

[jwd96]

Hey,

ich wundere mich gerade etwas woher eigentlich der Trend kommt, immer weniger Kontrast beim Grading von Filmen zu erzeugen.
Schaut man sich ältere Kinofilme an (selbst von 2010 oder so) dann erkennt man dass die Highlights meistens wirklich Weiß sind, und Schwarz auch tatsächlich irgendwo in der Nähe von komplettem Schwarz.
Hier nur ein Beispiel, nix besonderes, kennen wir alle.


Bei immer mehr aktuellen Kinofilmen fällt jedoch auf, dass überhaupt kein Weiß mehr gibt. Also wirklich gar nicht.



Hier z.B. der Hobbit. Bei genauem Hinschauen merkt man, dass die Sonne in der Mitte Teal/Blau-grau ist.
Ich will damit nicht sagen dass das jetzt bei jedem Film so ist, aber einen Trend in diese Richtung kann man doch feststellen.

Ich habe kein Problem damit, ich finde es sogar ganz schön. Aber ich frage mich wie sowas kommt? Warum mag auf einmal niemand mehr Kontrast?

Viel extremer wird das Ganze noch, wenn man sich nicht aufs Kino beschränkt:

Eine Subaru Werbung. Den meisten Leuten könnte man das als mehr oder weniger unkorrigiertes Log-Material verkaufen, vllt. mit etwas mehr Sättigung.

[Frank Glencairn]

CC unterliegt halt auch Modeströmungen - als nächstes wird wieder alles gecrushed.

[Paralkar]

Bei Werbung ist doch der "wishy washy" Look nicht selten,

Besonders bei Waschpulver Werbung,

Also ist nicht unüblich, beim Hobbit soll ein Sonnenuntergang gezeugt werden, da kannst halt nciht aufdrehen

[jwd96]

CC unterliegt halt auch Modeströmungen - als nächstes wird wieder alles gecrushed.

Da hast du wohl recht. Ich glaube ich denke über solche Sachen einfach viel zu viel nach :D

[CameraRick]

Komplettes weiß heißt eben auch immer, dass da keine übrige Information drin ist. Bei Herrn Schweiger überstrahlt der Shot eben, da hast im Zweifel auch keine Info mehr drin.

Aber wieso Information vernichten, wenn man da auch etwas haben könnte? Wo ich wohne ist der Himmel ja auch nicht komplett weiß. Dass in einem Fantasy Streifen der Himmel sich dem Look beugt, ist ja nicht wirklich unerwartet :)

Beim Subaru Spot ists eben schon sehr flach, aber bei einem Himmel wie dort sehe ich auch keinen Grund mehr den künstlich weiß zu machen, wenn man doch Zeichnung hat?

[jwd96]

Beim Subaru Spot ists eben schon sehr flach, aber bei einem Himmel wie dort sehe ich auch keinen Grund mehr den künstlich weiß zu machen, wenn man doch Zeichnung hat?

Nee so meinte ich das auch nicht. Sollte nur generell ein Beispiel für diesen extremen Low-Contrast look sein.

[CameraRick]

Beim Subaru Spot ists eben schon sehr flach, aber bei einem Himmel wie dort sehe ich auch keinen Grund mehr den künstlich weiß zu machen, wenn man doch Zeichnung hat?

Nee so meinte ich das auch nicht. Sollte nur generell ein Beispiel für diesen extremen Low-Contrast look sein.

Verstehe!
Manche wollen die Dynamik, die sie haben, wohl um jeden Preis behalten :o)

Die Filme vom Schweiger sind ja generell gerne mal etwas crushy, auch durchaus viel mehr als seine Pendants aus der gleichen Zeitspanne. Flach waren Filme früher schon, in den 80ern/90ern.
Wie hier, '97:

[mash_gh4]

ich wundere mich gerade etwas woher eigentlich der Trend kommt, immer weniger Kontrast beim Grading von Filmen zu erzeugen.
Schaut man sich ältere Kinofilme an (selbst von 2010 oder so) dann erkennt man dass die Highlights meistens wirklich Weiß sind, und Schwarz auch tatsächlich irgendwo in der Nähe von komplettem Schwarz.

ich denke, man sich lange an den qualitäten von echtem film bzw. korrekter belichtung orientiert, während die digitale produktion derartige spielereien erst ganz langsam zur selbstverständlichkeit hat werden lassen.

Ich habe kein Problem damit, ich finde es sogar ganz schön. Aber ich frage mich wie sowas kommt? Warum mag auf einmal niemand mehr Kontrast?

ehrlich gestanden hab ich schon ein problem damit. mich nervt dieser ganze gradingwahnsinn ungemein! manchmal empfinde ich fast als einen rückschritt in die zeit zw. s/w und farbfilm -- handcoloriert und verfälscht.

aber natürlich ist das nur meine ganz subjektive sicht der dinge.

[StanleyK2]

... ehrlich gestanden hab ich schon ein problem damit. mich nervt dieser ganze gradingwahnsinn ungemein! manchmal empfinde ich fast als einen rückschritt in die zeit zw. s/w und farbfilm -- handcoloriert und verfälscht.

aber natürlich ist das nur meine ganz subjektive sicht der dinge.

Damit stehts Du aber nicht alleine da. :-)

[Spaceman]

Erst beim Color Grading wird das Filmmaterial in Gold verwandelt und der Filmlook kreiert. Würde man diesen Schritt nicht machen sähe auch das Material der teuersten Kamera wie billiges Video aus.

Meistens sind die Leute genervt über das eigene Material weil sie das Color Grading nicht drauf haben.

Hollywood hats raus, Deutschland nicht.

[StanleyK2]

Erst beim Color Grading wird das Filmmaterial in Gold verwandelt und der Filmlook kreiert. Würde man diesen Schritt nicht machen sähe auch das Material der teuersten Kamera wie billiges Video aus.

Meistens sind die Leute genervt über das eigene Material weil sie das Color Grading nicht drauf haben.

Hollywood hats raus, Deutschland nicht.

Amen.

[srone]

imho, ermöglichen die weitergehenden aufnahmeformen 4:2:2 bzw 10bit bzw raw einen enormen gewinn im sinne technischer bildgestaltung bzw erweiterter möglichkeiten der farbkorrektur, ob man dann noch "verbunten" will, muss, soll, sehe ich im sinne des persönlichen geschmacks oder war es der des art-directors?

lg

srone