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Lange Aufnahmen mit XAVC-S

Verfasst: Mi 19 Nov, 2014 13:59
von beiti
Neuere Camcorder beherrschen ja neben dem AVCHD-Format auch XAVC-S. Bringt das eigentlich auch Vorteile, wenn man lange Aufnahmen am Stück machen möchte?

Mit AVCHD ist das ja ein ziemlicher Krampf: Aufnahmen werden in 2/4-GB-Segmente unterteilt, und wenn man diese einfach nur im Schnittprogramm aneinandersetzt, fehlt immer was. Man kriegt nur ununterbrochene Aufnahmen, wenn man die ganze AVCHD-Ordnerstruktur erhält und dann mit geeigneter Software importiert und/oder zusammensetzt. Hat man die Ordnerstruktur schon verloren (z. B. weil man aus Unwissenheit nur die Clipdateien gesichert hat), bekommt man nie wieder unterbrechungsfreie Aufnahmen zusammen.

Geht das mit XAVC-S-Camcordern irgendwie besser, oder ist das dort immer noch der gleiche Mist?

Re: Lange Aufnahmen mit XAVC-S

Verfasst: Mi 19 Nov, 2014 14:49
von Jott
beiti hat geschrieben:Hat man die Ordnerstruktur schon verloren (z. B. weil man aus Unwissenheit nur die Clipdateien gesichert hat), bekommt man nie wieder unterbrechungsfreie Aufnahmen zusammen.
Doch, dazu gibt es Software. Schlauer ist natürlich, Bedienungsanleitungen zu lesen, dann kennt man das mit den "Lücken" nur vom Hörensagen.



Die Segmentierung bleibt erhalten. Ist auch nicht AVCHD-typisch, sondern findet sich auch bei Formaten aus dem Profilager. Muss so sein mit Rücksicht auf ältere Betriebssysteme mit Grenzen bei Filegrössen, mit denen sie klarkommen. Das ist letztlich der Grund für das Splitting in Einzeldateien. Was auch erhalten bleibt: kein Problem bei korrektem Import.

Re: Lange Aufnahmen mit XAVC-S

Verfasst: Mi 19 Nov, 2014 14:58
von beiti
Jott hat geschrieben: Doch, dazu gibt es Software. Schlauer ist natürlich, Bedienungsanleitungen zu lesen, dann kennt man das mit den "Lücken" nur vom Hörensagen.
Dann klär mich doch mal auf, welche Software das ist. Die Programme, die ich kenne (Edius sowie das, was meinen Canon-Camcordern beilag - Namen habe ich vergessen) erkennen die Aufnahmen nur als Ganzes, wenn ein Teil der Ordnerstruktur mit allem, was da so drin liegt, erhalten geblieben ist.
Was auch erhalten bleibt: kein Problem bei korrektem Import.
Als "kein Problem" würde ich es erst dann bezeichnen, wenn man die Teilstücke einfach lückenlos hintereinander setzen kann.
Solange man zwangsweise einen "Import" benötigt, ist das Ganze unbefriedigend.

Re: Lange Aufnahmen mit XAVC-S

Verfasst: Mi 19 Nov, 2014 15:08
von DV_Chris
Beiti, wie Du richtig schreibst, kann Edius stitchen.

Und das ist auch der übliche/vorgeschlagene Workflow: Karte in den Kartenleser und via Quellbrowser importieren.

Re: Lange Aufnahmen mit XAVC-S

Verfasst: Mi 19 Nov, 2014 15:22
von beiti
DV_Chris hat geschrieben: Karte in den Kartenleser und via Quellbrowser importieren.
Das funktioniert schon.

Es ist nur so schrecklich unflexibel, z. B. wenn man die Clips nicht gleich mit Edius nutzen, sondern erst mal zwischenspeichern und ggfs. vorsortieren will.
Oder wenn man bestimmte Aufnahmen vor dem Schnitt noch der Bearbeitung in einer anderen Software unterziehen will.
Auch beim Sichern von Clips unterwegs ist immer unklar, was man alles kopieren muss, damit es hinterher funktioniert. Also wenn ich eine große Karte im Camcorder habe und will jeden Abend die neu gemachten Clips sichern, weiß ich nie, welche Dateien ich jetzt mitkopieren muss, damit längere Aufnahmen sich ggfs. später noch zusammensetzen lassen. Offenbar wird ja neben den eigentlichen Clips noch woanders Information abgelegt, die das ermöglicht. Umgekehrt will ich nicht jedesmal den kompletten Inhalt der Karte sichern, wenn nur wenige Aufnahmen hinzugekommen sind.

Solange man sich um nichts weiter kümmern muss als um die Clip-Dateien, ist alles einfach und flexibel. Mit kurzen Clips ist das glücklicherweise kein Problem - doch manchmal ergibt es sich, dass eine einzelne Aufnahme das Limit übersteigt und gesplittet wird, und schon funktioniet der flexible Workflow nicht mehr.
Hatte halt gehofft, dass die Hersteller das Problem erkannt und mit den neuen Dateiformaten ausgemerzt hätten - entweder durch modernere Dateisysteme, die große Files erlauben und das Splitting ersparen, oder durch ein intelligenteres Splitting, das vollständige Dateien ergibt, die man auch ohne vorherige Vereinigungszeremonie lückenlos aneinandersetzen kann.
Wenn ich im Schnittprogramm eine lange Aufnahme zerstückle und die Teile einzeln speichere, kann ich sie ja auch später wieder lückenlos aneinandersetzen. Warum die Teilaufnahmen aus Camcordern das nicht können, ist mir ein Rätsel.

Re: Lange Aufnahmen mit XAVC-S

Verfasst: Mi 19 Nov, 2014 15:25
von Axel
Wie Jott schrieb, hat das Segmentieren von langen Clips historische Gründe.

Mein Betriebssystem, aber auch mein NLE, behelligt mich gar nicht mehr mit Ordnern á la PRIVATE > BMPV > DINGENSKIRCHEN >VIDEO usw.

Es zeigt mir Video, Audio oder Fotos gleich als Thumbnails an. In welchen prähistorisch entwickelten Vatikanischen Archiven das Zeug lagert, brauche ich nicht zu wissen.

Ihr dagegen seht's offenbar, und ihr wollt gerne das ganze leidige Babuschka-Geschachtel überspringen, direkt zum Kern der Sache, der ansehbaren, nackten Videodatei.

Ist es eine in mehreren Stücken gespeicherte, längere Einstellung, wollt ihr ohne entsprechendes Verzeichnis (Ordnung weg! Hat kein'n Zweck!) zum Beispiel das Ende vom dritten Teilclip mit dem Anfang vom vierten Teilclip als Auswahl importieren und zwar "nahtlos", bzw. mit einer unsichtbaren Naht, eben "gestitcht".

Es ist schön, dass Edius euch das erlaubt, es heilt, was ihr zuvor ahnungslos zerfleischtet. Aber wo ist dann das Problem mit XAVC?
beiti hat geschrieben:Das funktioniert schon.

Es ist nur so schrecklich unflexibel, z. B. wenn man die Clips nicht gleich mit Edius nutzen, sondern erst mal zwischenspeichern und ggfs. vorsortieren will.
Dann müsste Edius für deine Vorauswahl einen neuen Clip schreiben. Oder einen Alias, der eine neue Abspielanweisung ("von Ende Clip3 bis Mitte Clip 4") enthält. Wie sollte es anders gehen?

Re: Lange Aufnahmen mit XAVC-S

Verfasst: Mi 19 Nov, 2014 15:34
von beiti
Die Ordnerstruktur von AVCHD (und, wenn ich das hier richtig verstehe, auch von XAVC) hat ja mit Ordnung nichts zu tun, ganz im Gegenteil. Es ist mehr ein Versteckspiel.

Wenn mein Betriebssystem mir die fertigen Clips anzeigen würde und ich diese dann nach Belieben verschieben, kopieren, in neue Ordner stecken, mit beliebigen Bearbeitungsprogrammen direkt als Ganzes öffnen könnte etc., dann wäre mir auch egal, wo und in welcher Form die Originaldateien liegen.

Re: Lange Aufnahmen mit XAVC-S

Verfasst: Mi 19 Nov, 2014 15:35
von beiti
Axel hat geschrieben: Dann müsste Edius für deine Vorauswahl einen neuen Clip schreiben. Oder einen Alias, der eine neue Abspielanweisung ("von Ende Clip3 bis Mitte Clip 4") enthält. Wie sollte es anders gehen?
Ja, eben. Also wenn das nicht unnötig umständlich ist, weiß ich nicht...

Re: Lange Aufnahmen mit XAVC-S

Verfasst: Mi 19 Nov, 2014 15:50
von Axel
beiti hat geschrieben:Die Ordnerstruktur von AVCHD (und, wenn ich das hier richtig verstehe, auch von XAVC) hat ja mit Ordnung nichts zu tun, ganz im Gegenteil. Es ist mehr ein Versteckspiel.

Wenn mein Betriebssystem mir die fertigen Clips anzeigen würde und ich diese dann nach Belieben verschieben, kopieren, in neue Ordner stecken, mit beliebigen Bearbeitungsprogrammen direkt als Ganzes öffnen könnte etc., dann wäre mir auch egal, wo und in welcher Form die Originaldateien liegen.
Das meinte ich. Mit dem langen Clip, der aus unerfindlichen Gründen in Stücken auf der Karte gespeichert ist, ist ein Clip gemeint, auch von dir, der du wähntest, einen Clip aufgezeichnet zu haben. Meiner Meinung nach ist es eine Rückständigkeit sowohl des Betriebssystems als auch des NLEs, überhaupt die Kartenstruktur dem Benutzer anzuzeigen.
Axel hat geschrieben:Dann müsste Edius für deine Vorauswahl einen neuen Clip schreiben. Oder einen Alias, der eine neue Abspielanweisung ("von Ende Clip3 bis Mitte Clip 4") enthält. Wie sollte es anders gehen?
beiti hat geschrieben:Ja, eben. Also wenn das nicht unnötig umständlich ist, weiß ich nicht...
Es ist nur umständlich, wenn dir als Benutzer notwendiger Verwaltungs-Heckmeck angezeigt wird. Liefe alles stillschweigend unter der Oberfläche und funktionierte ganz einfach so, wie du es beabsichtigst, wäre alles in Butter. Jedenfalls, der Codec ist unschuldig.

Re: Lange Aufnahmen mit XAVC-S

Verfasst: Mi 19 Nov, 2014 16:46
von DV_Chris
Nein, Axel. In Edius siehst Du selbstverständlich nur die zu importierenden Clips. Das schon seit Edius 6.0, wo andere NLE noch nicht mal AVCHD importieren konnten.

Re: Lange Aufnahmen mit XAVC-S

Verfasst: Mi 19 Nov, 2014 16:50
von Jott
Aaaalso.

Das "Problem" ist so alt wie die bandlose Videotechnik und stellt sich nur für Leute, die keine Lust auf korrekte Workflows haben. Muss man so hart sagen, denn was soll das? Wer dreht zum Beispiel auf P2 oder SxS und kommt auf die Idee, aus den Karteninhalten nur Teile rauszupopeln und sich das Leben schwer zu machen? Niemand. Man kommt vom Dreh, macht ein Backup und lädt sich das Zeug in sein System. Ab Karte. Fertig. Dann gibt es bei keinem Format der Welt und keinem normalen NLE Lücken wegen Filesegmentierung, man kriegt die Segmente überhaupt nie zu sehen, sondern immer nur ein beliebig langes File. Gerne auch ein stundenlanges. So, wie man sich's auch direkt in der Kamera anschauen könnte. Dort hat man auch keinen Zugriff auf die technisch bedingten Einzelsegmente eines langen Clips. Für die interessiert ja auch niemand.

Wer aber unbedingt sein eigenes Ding durchziehen muss und nur die unverknüpften Teilfiles sichert, muss zur Strafe dann halt zwei Dinge tun: rauskriegen, was zusammengehört (kann man anhand der Filegrößen erraten) und das dann verbinden. ClipWrap zum Beispiel kann das (Mac - für Windows gibt es sicher auch was), und dann hat man die langen Files am Stück, die man auch gleich hätte haben können. Aber bekanntlich ist der Weg das Ziel.

Das musste jetzt mal sein! :)

Re: Lange Aufnahmen mit XAVC-S

Verfasst: Mi 19 Nov, 2014 16:54
von Axel
DV_Chris hat geschrieben:Nein, Axel. In Edius siehst Du selbstverständlich nur die zu importierenden Clips. Das schon seit Edius 6.0, wo andere NLE noch nicht mal AVCHD importieren konnten.
Einen spanned clip wird dir aber vermutlich auch Edius nur als einen Clip anzeigen, wenn du die Unterclips nicht einzeln hast, d.h. wenn du sie nicht aus ihrer ursprünglichen Ordnerstruktur herausgerissen hast.

Was Jott meinte ist, dass dieses Isolieren einfach ein Fehler des Benutzers sei. Was ich ergänzte ist, dass das daher kommt, dass man mit Verzeichnisbäumen beim Videoschnitt sowieso nichts zu tun haben will und dass daher der Fehler eher in der Darstellung der Software liegt als beim Benutzer.

Re: Lange Aufnahmen mit XAVC-S

Verfasst: Mi 19 Nov, 2014 18:46
von beiti
Jott hat geschrieben: Man kommt vom Dreh, macht ein Backup und lädt sich das Zeug in sein System. Ab Karte. Fertig. Dann gibt es bei keinem Format der Welt und keinem normalen NLE Lücken wegen Filesegmentierung, man kriegt die Segmente überhaupt nie zu sehen, sondern immer nur ein beliebig langes File.
Man kann sich an künstliche Restriktionen auch so gewöhnen, dass man es als normalen Workflow betrachtet und hämisch auf Leute runterschaut, die es gern einfacher, logischer und vor allem flexibler hätten. ;)

Es gibt viele mögliche Workflows jenseit eines sturen Ablaufs "direkt von der Karte ins Schnittprogramm importieren"; nur weil die Kamerahersteller daran offenbar nicht gedacht haben, sind die noch lange nicht "falsch". Ich sehe sowas eher als Entmündigung des Nutzers. ("Du sollst keine andere Software neben mir haben.")
Direkt auf das Filesystem zuzugreifen, ist für gewohnte Computernutzer die normalste Sache der Welt. Überall sonst geht das ja auch problemlos.
Nichts gegen Import-Optionen, die die Sache erleichtern und einen praxisgerechten Workflow ohne Eindringen in die Original-Verzeichnisse erlauben; aber das muss doch nun wirklich nicht obligatorisch sein.

Wie soll ich denn ein Videoarchiv (z. B. auf Festplatten) aufbauen? Immer komplette Verzeichnisstrukturen rüberkopieren und dann bloß nichts mehr daran ändern? Brauche ich dazu eine spezielle Video-Verzeichnisstruktur-Software, die die sortierten Clips wieder neu in eine gültige Struktur bringt?
Was, wenn ich bestimmte Aufnahmen gern löschen möchte, weil sie nicht wert sind, archiviert zu werden? "Darf" ich das einfach so, oder bringe ich damit schon wieder das heilige Ordnungssystem der Kamerahersteller durcheinander?

Oder muss ich letztlich doch den zeitraubenden Weg gehen, die einzelnen Clips langer Aufnahmen zuerst per Software zu kompletten Lang-Dateien zu verbinden, damit ich endlich ohne weitere Restriktionen damit umgehen kann?

Re: Lange Aufnahmen mit XAVC-S

Verfasst: Mi 19 Nov, 2014 18:59
von Jörg
beitis Frust ist doch verständlich...
natürlich kann mein NLE die "merged clips" ohne jedes Problem "stitchen",
natürlich speicher ich jede Karte in kompletter Struktur.
Aber genau so natürlich bin ich beim Durchklicken durch die Struktur genervt.
Ob, wenn ja, welchen Sinn, oder Grund das hat, sich die Maus zu ruinieren, kann man ja diskutieren, allein;
ESBLEIBTUNSNICHTSANDERESÜBRIG; wenn wir problemlos schneiden wollen.
Dass nun die Struktur einer Pana, mit der Struktur einer Sony XAVC cam
auch noch different sind, macht den Frust nicht kleiner.
Die Option über den Mediabrowser zu importieren hingegen schon.

Ja, ich speicher alle Karten komplett als Rohmaterial, keine Ahnung, ob das irgendwie später mal relevant wird....

Re: Lange Aufnahmen mit XAVC-S

Verfasst: Mi 19 Nov, 2014 19:07
von beiti
Jörg hat geschrieben:beitis Frust ist doch verständlich...
"Frust" ist übertrieben. Ich weiß ja, wie es geht, und habe mich ein Stück weit damit abgefunden - aber insgeheim gehofft, die Situation wäre mit den neuen Formaten besser geworden. Wenn ich die Aussagen her richtig deute, ist das nicht der Fall. (Hat auch sein Gutes: Damit habe ich einen Grund weniger, bald schon wieder Geld in neues Equipment zu stecken.)

Komischerweise bin ich in diesem Thread gleich in die Defensive geraten, so als stelle ich eine unsinnige Forderung. "Wer es nicht so macht, wie die Obrigkeit es vorschreibt, ist selber schuld und braucht sich nicht beklagen." Das sehe ich eben anders.

Re: Lange Aufnahmen mit XAVC-S

Verfasst: Mi 19 Nov, 2014 22:08
von Jott
Du stehst auf dem Schlauch. Schuld an begrenzten Filegrössen ist Microsoft, nicht die Kamerahersteller. Die müssen deswegen splitten. Alle. Beim Import in den NLE entsteht wieder das, was du willst: das lange File am Stück. Wo ist das Problem? Nirgends. Du kannst ja DAS archivieren. Nativ. Und wenn du unbedingt ein Problem sehen musst, dann mal dir ein Pappschild und protestiere vor der Microsoftzentrale. Oder benutze eine Kamera, die Microsoft-Formatierungen den Stinkefinger zeigt, zum Beispiel eine Blackmagic. Deren Mac-Formatierung für beliebig große ProRes-Files passt vielen aber auch wieder nicht. Anderes Thema ...

Re: Lange Aufnahmen mit XAVC-S

Verfasst: Mi 19 Nov, 2014 22:21
von rush
Jörg hat geschrieben:
Ja, ich speicher alle Karten komplett als Rohmaterial, keine Ahnung, ob das irgendwie später mal relevant wird....
Ein Band hat man sich doch "früher" auch ins Regal gestellt... ;)
Entsprechend handhabe ich das heutzutage mit Speicherkarten genauso... nur das der physische Datenträger quasi 1:1 auf einen anderen physischen Datenträger kopiert wird.

Mit entsprechenden Quellbrowsern und NLE's kann man dann problemlos auf die einzelnen Clips bei Bedarf zugreifen... Sony hat da was und auch Panasonic mit den P2 Viewern.

Wie sinnvoll diese Filestrukturen von AVCHD und Co allerdings sind erschließt sich mir aber auch nicht wirklich... scheint eher für Leute interessant zu sein die viel mit Metadaten und so Gedöns hantieren müssen.

Re: Lange Aufnahmen mit XAVC-S

Verfasst: Mi 19 Nov, 2014 22:51
von beiti
Jott hat geschrieben: Schuld an begrenzten Filegrössen ist Microsoft, nicht die Kamerahersteller. Die müssen deswegen splitten. Alle.
Also gut, dann nehme ich meinen Fluch auf Sony & Co. zurück und verfluche dafür Bill Gates.

Obwohl... es zwingt die Kamerahersteller doch niemand, Karten mit dem steinalten FAT32-System zu formatieren?! Am Computer kann ich eine SDHC-Karte problemomlos in NTFS formatieren und dann unterbrechungsfrei vollschreiben...

Technisch machbar wäre es also. Sind allenfalls so komische alte Standards und Lizenzbedingungen, die was Anderes vorschreiben.

Beim Import in den NLE entsteht wieder das, was du willst: das lange File am Stück. Wo ist das Problem? Nirgends. Du kannst ja DAS archivieren.
Schön wärs. Ist aber, zumindest bei Edius, nicht der Fall. Edius kopiert beim Import die ganze AVCHD-Ordnerstruktur 1:1 (noch ein bisschen eingerahmt mit zwei Ebenen von Edius-eigener Ordnerstruktur) ins Arbeitsverzeichnis der Festplatte.
Innerhalb von Edius werden die Clips dann natürlich als Ganzes angezeigt. Aber das hilft mir, wenn es ans Archivieren geht, nicht weiter.

Wenn ich komplette, lange Clips haben will, muss ich zum Übertragen die Software von Canon verwenden. Das ist allerdings zeitraubend: Da werden auch erst die Originalclips auf Festplatte kopiert und dann in einem zweiten Schritt die neuen Lang-Clips zusammengesetzt.

Re: Lange Aufnahmen mit XAVC-S

Verfasst: Mi 19 Nov, 2014 23:01
von Jott
Wenn's so ist, tanzt Edius aus der Reihe.

Re: Lange Aufnahmen mit XAVC-S

Verfasst: Mi 19 Nov, 2014 23:14
von beiti
Jott hat geschrieben:Wenn's so ist, tanzt Edius aus der Reihe.
Hab gerade mal einen beispielhaften Pfad rausgesucht, den Edius fürs Ablegen der importierten Clips benutzt:

E:\Edius Arbeitsdaten\Unbenannt4\Transferred\Wechselmedien\15.11.2014\CANON\PRIVATE\AVCHD\BDMV\STREAM

Den Ordner E:\Edius Arbeitsdaten habe ich selber als Arbeitsverzeichnis eingestellt und Unbenannt4\ ist in diesem Fall der Projektordner. Den Teil Transferred\Wechselmedien\15.11.2014\ baut Edius selber dazu, und der Rest ist 1:1 von der Speicherkarte rüberkopiert.

Dass Edius die längeren Aufnahmen als Ganzes betrachtet, zeigt sich darin, dass für die Gesamtaufnahme jeweils nur eine einzige Waveform-Datei (.ewc2) angelegt wird, und zwar immer mit dem Namen der ersten Teildatei.

Re: Lange Aufnahmen mit XAVC-S

Verfasst: Do 20 Nov, 2014 00:29
von Axel
So, wie ich es sehe, ist Edius, bzw, generell ein NLE, die zuständige Abteilung, wenn es um Verwalten von Videodateien geht. Man muss, bevor man den spanned clip als einen Clip sehen kann, erst mit Hilfe eines Canon Importers alles auf die Festplatte kopieren?
Hmm, kommt mir bekannt vor. Ich dachte bloß, Edius sei ein kompromissloser Allesfresser, der keine Transfertools bräuchte.

Aber egal. Jedenfalls wird es irgendwie gehen, eine halbstündige Aufzeichnung so zu importieren, dass in dem Projektordner zum Beispiel nur die mittleren 2 Minuten liegen, ausgewählt im und vom NLE, von diesem in einen Zielordner kopiert mit einem griffigen Namen. Und, freilich, ohne dass ich in diesem selben NLE jemals wieder PRIVATE Ordner sezieren muss, um "Fuchs stiehlt Gans" zu finden.

Aber auch, wenn der zu 99% mit Belanglosigkeiten vollgestopfte Root-Ordner der Karte, endlos langen Clips, in denen wenig passiert, in Gänze auf der Festplatte (sinnvoller freilich extern) liegt, sehe ich bei heutigen Speicherpreisen nicht das Problem dabei.

Re: Lange Aufnahmen mit XAVC-S

Verfasst: Do 20 Nov, 2014 11:18
von killertomate
beiti hat geschrieben: Geht das mit XAVC-S-Camcordern irgendwie besser, oder ist das dort immer noch der gleiche Mist?
Um Deine eigentliche Frage zu beantworten: Ja - das geht besser.
Wenn ich mit der CX900 meine 128 GB Karte am Stück mit XAVC-S Video vollschreibe, bekomme ich auch ein 128 GB File "am Stück".
Das war dann auch ein Problem meines "Ex-Programms" - das konnte mit XAVC-S-Dateien größer als 10 GB nicht umgehen und stürzte ohne Vorwarnung einfach ab.

Re: Lange Aufnahmen mit XAVC-S

Verfasst: Do 20 Nov, 2014 11:42
von beiti
killertomate hat geschrieben: Wenn ich mit der CX900 meine 128 GB Karte am Stück mit XAVC-S Video vollschreibe, bekomme ich auch ein 128 GB File "am Stück".
Also doch?! Dann muss ich ja sämtliche Flüche zurücknehmen...

Was verwendet denn die CX900 als Filesystem für die Karte? exFAT?
Damit hätte ich auch endlich eine Erklärung, warum für XAVC-S nur noch SDXC-Karten zugelassen werden und keine SDHC-Karten mehr.

Re: Lange Aufnahmen mit XAVC-S

Verfasst: Do 20 Nov, 2014 14:29
von killertomate
Soweit ich weiß, nutzt der CX900 exFAT.
Und man kann auch Class 10 SDHC Karten (ich habe da eine ganze Batterie 32 GB rumliegen) verwenden - man muß sie nur im Rechner mit exFAT formatieren. Dann funktionieren sie auch bei XAVC-S mit 50 MBit.

Re: Lange Aufnahmen mit XAVC-S

Verfasst: Do 20 Nov, 2014 15:06
von beiti
killertomate hat geschrieben: Und man kann auch Class 10 SDHC Karten (ich habe da eine ganze Batterie 32 GB rumliegen) verwenden - man muß sie nur im Rechner mit exFAT formatieren. Dann funktionieren sie auch bei XAVC-S mit 50 MBit.
Genau diesen Trick habe ich schon mit meiner Sony RX10 probiert (die ja seit dem 2.0-Update auch XAVC-S kann). Leider geht es da nicht, und es kommt weiterhin die Fehlermeldung.
Also offenbar ist der CX900 in dieser Hinsicht toleranter.

Die RX10 ist wegen ihrer 29-Minuten-Grenze für richtig lange Aufnahmen eh nicht zu gebrauchen, daher habe ich dort das XAVC-Format nicht weiter beachtet. Aber aus aktuellem Anlass habe ich jetzt mal eine Testaufnahme wenigstens bis zur automatischen Abschaltung gemacht, und tatsächlich findet sich danach eine einzelne Datei mit 00:29:50 Spielzeit und 11,7 GB Größe auf der Speicherkarte. Das zeigt ja zumindest, dass die üblichen 2- und 4-GB-Grenzen nicht mehr gelten.

Re: Lange Aufnahmen mit XAVC-S

Verfasst: Do 20 Nov, 2014 15:15
von Jörg
Genau diesen Trick habe ich schon mit meiner Sony RX10 probiert (die ja seit dem 2.0-Update auch XAVC-S kann). Leider geht es da nicht, und es kommt weiterhin die Fehlermeldung.
funktioniert bei meiner HDR AS 100 VR auch nicht.

Re: Lange Aufnahmen mit XAVC-S

Verfasst: Do 20 Nov, 2014 19:48
von beiti
Jörg hat geschrieben: funktioniert bei meiner HDR AS 100 VR auch nicht.
Hab das jetzt mit meiner HDR-AS30V probiert (sollte vom Dateihandling her ähnlich sein):
Nach exFAT-Formatieren einer 16-GB-Karte im Computer machte die Kamera erst eine komische Meldung, die ich nicht deuten konnte. (Vielleicht wurde einfach die grundlegende Ordnerstruktur geschrieben, die ja mangels Formatierung in der Kamera noch fehlte.)
Danach konnte ich die Karte ganz normal benutzen, und exFAT blieb als Dateisystem bestehen. An der Aufteilung einer langen Testaufnahme in 4-GB-Brocken änderte es jedoch nichts.
Wäre interessant, ob die Actioncams mit einer SDXC-Karte dann auch ununterbrochen schreiben können; leider habe ich keine solche in Micro-Größe und kan es daher nicht probieren.

Nachtrag: Die Teilstücke aus der HDR-AS30V werden in Edius, anders als geteilte AVCHD-Aufnahmen, nicht automatisch als Gesamtdateien erkannt. Also auch bei "korrektem" Import bekomme ich nur die Einzelteile angezeigt. Wenn ich sie manuell hintereinandersetze, ist immerhin das Bild durchgehend und vollständig; nur der Ton setzt an den Nahtstellen kurz aus.

Re: Lange Aufnahmen mit XAVC-S

Verfasst: Do 20 Nov, 2014 19:54
von Jott
Speicherkarten immer in der Kamera formatieren. Alles andere führt fast zwangsweise ins Chaos.

Re: Lange Aufnahmen mit XAVC-S

Verfasst: Do 20 Nov, 2014 19:58
von beiti
Jott hat geschrieben:Speicherkarten immer in der Kamera formatieren. Alles andere führt fast zwangsweise ins Chaos.
Laut den Angaben von "killertomate" muss man am CX900 aber mittels externer Formatierung tricksen, wenn man SDHC-Karten für XAVC-Aufnahmen nutzen will.

Ja, ich weiß, das haben die Hersteller nicht vorgesehen, und wir sind schon wieder ungehorsam... ;)

Re: Lange Aufnahmen mit XAVC-S

Verfasst: Do 20 Nov, 2014 20:04
von Jott
Eure Sorgen möcht' ich haben! Beim Autofahren mit dem linken Fuß Gas geben wär auch mal was.

Re: Lange Aufnahmen mit XAVC-S

Verfasst: Do 20 Nov, 2014 20:06
von killertomate
Das war auch eigentlich nur ein Test, ob ich die 32 GB jetzt nur noch für AVCHD Aufnahmen verwenden kann.
Normalerweise habe ich 128er SDXC Karten (und 64er als Ersatz) in den CX900.
Aber so (mit der kleinen Trickserei) kann ich zur Not auch mal schnell eine 32er SDHC reinwerfen, ohne von XAVC-S auf AVCHD umstellen zu müssen.

Re: Lange Aufnahmen mit XAVC-S

Verfasst: Do 20 Nov, 2014 22:05
von Jörg
Jott hat geschrieben:Speicherkarten immer in der Kamera formatieren. Alles andere führt fast zwangsweise ins Chaos.
nicht unbedingt, Panasonic liefert extra einen SDHC formatter. Ich habe hunderte Karten damit erfolgreich formatiert.