slashCAM Forum

Morgen (Sonntag 16.11. / 22.15) läuft im Rahmen der Sendereihe Leben! auf EinsPlus die Reportage "Zwischen Flucht und Heimat" von Regisseur Christoph Heymann. Der Film handelt von der Hoffnung vieler junger Marokkaner, in Europa ein besseres Leben führen zu können, und ihren Chancen im eigenen Land, und wurde im 2-Mann-Team mit der kleinen Blackmagic Pocket Camera inkl. Speedbooster gedreht. (Online ist er schon jetzt zu sehen)

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Sehr schönes Bild. Was mich wundert: Laut einigen Mitforisten ist solch eine Doku mit der BMPC technisch eigentlich nicht möglich, da man zum Dreh eine komplette Crew nebst Kleintransporter voll Zubehör benötigt. Wie das wohl alles in dieses kleine Fischerboot gepasst hat?

Jensli hat geschrieben:Was mich wundert: Laut einigen Mitforisten ist solch eine Doku mit der BMPC technisch eigentlich nicht möglich, da man zum Dreh eine komplette Crew nebst Kleintransporter voll Zubehör benötigt. Wie das wohl alles in dieses kleine Fischerboot gepasst hat?

Auf wen beziehst du dich da konkret?

Ich selbst habe schon bei einigen Dokus und Reportagen mitgemacht und wir waren nie mehr als 3 Leute... einen Transporter gab es ebenfalls nie ;) Alles musste aus Kostengründen möglichst kompakt gehalten werden.

Und ob im Boot nun eine kleine BMPC, BMCC, BMxyz, C300, F3 oder auch PDW700 dabei ist spielt eigentlich keine große Rolle... wenn man weiß das man mit 'nem kleinen Boot fährt - nimmt man sowieso nur Minimalbesteck mit, alles andere macht keinen Sinn sonst liegt ständig was im Bild rum.

Aber zur Reportage an sich: Sieht gut aus und die Arbeit mit einer kleineren Kamera erleichtert natürlich einiges wenn man nur zu zweit unterwegs ist - denke das ist unbestritten.

im Zusammenhang mit Reportage/Doku kann ich das auch nicht nach vollziehen. In meiner Anfangszeit hab ich auch hier und da mal TV-Doku gemacht, als Ton und Kamera Assi (oh mein Gott) da waren wir auch immer nur 3 Personen und sind mit einem kleinen Alfa zum Dreh gefahren.

Doku ist was anderes als Werbung, den 7,5 Tonner braucht man nur bei Werbung oder Spielfilm.

Gefunden hatte ich diese Aussage vor kurzem in diesem Thread, als ich kurz davor war, mir eine gebrauchte BMPC zu kaufen: http://forum.slashcam.de/test-blackmagi ... ema+camera

(Der 4. Post - aber eigentlich wimmelt der ganze Thread von solchen Ansichten)

Gutes Thema - und wirklich sehr schöne Bilder in der Reportage, viel ansprechender als ENG-Material. Da sieht man (zwangsläufig mit Demut), was ein Profi-Colorist aus dem Material der Pocket herausholen kann...

Jensli hat geschrieben:Was mich wundert: Laut einigen Mitforisten ist solch eine Doku mit der BMPC technisch eigentlich nicht möglich, da man zum Dreh eine komplette Crew nebst Kleintransporter voll Zubehör benötigt. Wie das wohl alles in dieses kleine Fischerboot gepasst hat?

Nun...es gibt sicher geeignetere Kameras (integrierte ND-Filter, "richtige" Soundsteuerung, bessere Haltemöglichkeiten, Bildstabi, größerer Brennweitenbereich in einem Objektiv etc.).

Aber warum sollte es mit der BMPCC nicht gehen? Ist halt mitunter einfach umständlicher, aber nicht "unmöglicher".

Macht darüber hinaus mMn den gleichen Eindruck von DSLR-Material. Es wurden auch sicher nicht alle Register gezogen (RAW!), wie man an einigen Stellen sehen kann, wo auch das Bild gerne mal ausbrennt etc.; von daher leider nichts neues im Westen.

Wäre halt mal nett zu wissen wie der Workflow war, also wie groß da der Rattenschwanz eigentlich war (Zubehör, Sicherung, Post...)

Hallo, ich freu mich über die Rückmeldungen. Schön, dass die Reportage gesehen wurde. Ich werde auf meiner Seite etwas zum Workflow schreiben. Einfach in den nächsten Tagen auf www.heyfilm.de vorbeischaun oder postet Fragen hier im Forum. Dann schau ich mal, was ich beantworten kann.

Schön, dass der Autor sich hier einschaltet. Habe die Reportage auch gesehen und hat mir gut gefallen. Ich bin gespannt auf den Artikel zum Workflow. Mich würde vor allem interessieren, wie Ihr den Ton aufgenommen habt, womit der Film geschnitten wurde und auch, wie Ihr die Protagonisten gefunden habt.

Hallo, erstmal Gratulation für so eine Doku.
Leider habe ich so lahmes Indernett, dass es schwer ruckelt aber die Story gefällt mir! Die Bilder auch! Ich war oft und gerne in Marokko.

Mich interessieren:

Welches Format ProRes?
Welche Objektive?
Mattebox?
Welche Filter: nur ND oder auch IR?

Hier gehts ja nicht um die Unauffälligkeit der Kamera, welche Gründe haben zur Entscheidung Pocket beigetragen?

Heyfilm hat geschrieben:Ich werde auf meiner Seite etwas zum Workflow schreiben. Einfach in den nächsten Tagen auf www.heyfilm.de vorbeischaun oder postet Fragen hier im Forum. Dann schau ich mal, was ich beantworten kann.

Das ist schön. Mich interessiert, wie du an den ÖR-Auftrag gekommen bist. Scheint ja einer "Serie" zu sein. Werden da Themen vorgeschlagen und (eventuell den Redakteur im Huckepack?) vergeben? Oder ist das euer Baby, und der Auftrag vom SWR kam, nachdem ihr es vorgeschlagen hattet?

Das prinzipbedingte Gewackel beim Handheld-Filmen wurde gut "verkauft". Als beobachtender Dokukamerastil passt das.

Jott hat geschrieben:Das prinzipbedingte Gewackel beim Handheld-Filmen wurde gut "verkauft". Als beobachtender Dokukamerastil passt das.

Prinzipbedingt?

Ich fürchte zwar auch, dass in der (hoffentlich bald) kommenden Reihe Schätze Südostasiens dieses Zittern zu sehen sein wird:


... jedoch halte ich das für vermeidbar. Bzw. ich weiß inzwischen, dass es vermeidbar ist, und zwar ohne kiloschweres "Rig".

Ich selbst bin noch nicht zufrieden mit meinen Farben, das heißt, ich habe noch keine perfekte Methode gefunden, und auch mein Setup ist noch nicht perfekt zum Graden, so wie ich es woanders gut finde. Aber sowohl Schärfe als auch insbesondere Stabilisierung habe ich inzwischen besser im Griff als mit einem Henkelmann. Ganz unangestrengt.

Von einer leichten Instabilität spreche ich dabei gar nicht. Die sieht man ja heute überall. Vom Stativ wird nicht mehr sehr viel aufgenommen. Aber diese feinen Wackler sehen m.E. nicht gut aus. Kostet Auflösung und macht das Bild unruhig. Wie gesagt, muss ja nicht sein.

Hier ein erster kurzer Artikel zum Workflow http://heyfilm.de/workflow-zwischen-flucht-und-heimat/

Danke für die Antworten. Ein schöner Beweis dafür, dass es wirklich nicht nur auf die Kamera ankommt. Zur Drehgenehmigung: wer hat die wo und wie beantragt? Wurdet Ihr jemals aufgefordert sie vorzuzeigen?

Wir würden mehrfach aufgefordert die Drehgehnemigung vorzulegen. Die Polizei, die Hafenbehörde, einige Hotelbesitzer usw. wollten sie sehen. Die Genehmigung haben wir gemeinsam mit einem Marokkanischen Producer beantragt. Mehr dazu schreibe ich im nächsten Text.

Text zur Vorbereitung, zur Protagonistensuche, zur Recherche http://heyfilm.de/recherche-zwischen-flucht-und-heimat/

Ich verstehe es also so, dass es deine Idee war und du dann ("...konnte ich eine Redakteurin überzeugen ...") in Kontakt mit einer dir bereits bekannten Person beim Sender getreten bist.

Es war also letztlich dein eigener Film. Du hast ihn, wie du geschrieben hast, selbst produziert.

Aber es gab ein Okay vom, was?, Auftraggeber? Wir brauchen das unbedingt in unserer Leben-Reihe. Lassen Sie alles stehen und liegen, fahren Sie nach Marokko, hier sind schonmal 5000 € Vorschuss, der Rest später. Ab geht die Luzie.

Oder war das Risiko höher? Machen Sie mal, Herr H., klingt interessant. Ich werde mich dafür einsetzen, dass wir den Film kaufen. Versprechen kann ich nichts, also verbinden Sie es am besten mit ein bisschen Urlaub. Und halten Sie die Sache klein, für diesen Sendeplatz gibt's nicht viel Geld.