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Erfahrungen mit Sonys XAVC-S-Format und dem implementierten Timecode

Verfasst: Sa 25 Okt, 2014 14:35
von medialex
Hallo zusammen,

gerne hätte ich gewusst, wer von euch schon mit Sonys neuem XAVC-S-Format und dem darin enthaltenen Timecode gearbeitet hat. Konkret plane ich die Anschaffung mehrerer SOLOSHOT2-Systeme (voraussichtlich drei bis fünf Stück), die ich mit ebensovielen Sony-XAVC-S-Kameras kombinieren möchte (höchstwahrscheinlich cx900 oder ax100). Weiß jemand von euch, wie man die Kameras synchronisieren und dafür sorgen kann, dass der in XAVC-S integrierte Timecode parallel synchron weiterläuft?

Als absoluter TC-Laie vermute ich, dass der Timecode beim Starten der Aufnahme zu laufen beginnt und beim Stoppen der Aufnahme stoppt bzw. beim Starten einer neuen Aufnahme von neuem zu laufen beginnt. Ideal für mein künftiges Setup wäre es, wenn man alle Kameras so programmieren könnte, dass sie synchron mit der Aufnahme beginnen. Dies müsste ohne WLAN-Verbindung realisierbar sein, da die Kameras beim Einsatz einige hundert Meter voneinander entfernt positioniert sein werden. Am wichtigsten ist mir, dass ich später den Timecode dazu nutzen kann, um (einigermaßen) bildgenau zwischen den einzelnen Kamerapositionen hin und her springen zu können, ohne vorher alles manuell synchronisieren zu müssen. Für jegliche Hilfe dankt

medialex

Re: Erfahrungen mit Sonys XAVC-S-Format und dem implementierten Timecode

Verfasst: Sa 25 Okt, 2014 15:17
von WoWu
Wenn Du so ein Synchronprojekt anlegst, solltest Du vorab erst einmal probieren, ob der implementierte TC (bei XAVC-s) auch von Deiner Software gelesen wird, weil sonst jeder Clip bei 00: anfängt und Du Dir damit eigentlich jede Verkopplung sparen kannst.
Selbst Sonys eigenes "Vegas" macht das erst seit Version 13 und konnte den XAVC-TC vorher nicht lesen.
Viele andere Kameras erledigen das mit einer Umrechnung der Systemblock, was häufig zu einem Bildversatz führt.

Re: Erfahrungen mit Sonys XAVC-S-Format und dem implementierten Timecode

Verfasst: Sa 25 Okt, 2014 15:25
von Jott
Normalerweise haben die Consumer-Sonys keinen richtigen Time Code, jeder Clip beginnt mit Null. Dürfte auch bei den beiden genannten so sein. Für Multicam-Projekte, die trotzdem funktionieren inclusive automatischem Sync, sind Plural Eyes oder fcp x dein Freund. Und da die genannten Kameras ohne Medienwechsel viele Stunden am Stück aufzeichnen können, ist das alles umso einfacher. Die laufen so oder so synchron ohne hörbaren Drift. Probier's aus.

Re: Erfahrungen mit Sonys XAVC-S-Format und dem implementierten Timecode

Verfasst: Sa 25 Okt, 2014 20:44
von medialex
Zunächst mal vielen Dank für eure schnellen Antworten.

@ Jott(WoWu:

Ich arbeite vorwiegend mit Magix, wobei Pro X6 wohl gut mit XAVC-S-Codec klar kommen soll. Plural Eyes und fcp x wären Alternativen, wenn das künftige Dreh-Szenario nicht so vertrackt wäre: Motorsport-Aufnahmen an verschiedenen Streckenabschnitten, d.h. vollkommen unterschiedliche Klangkulisse. Die beiden genannten Software-Lösungen synchronisieren die einzelnen Aufnahmen anhand der Audiospuren, die in meinem Falle nun mal (größtenteils) unterschiedlich wären. Allenfalls der Kommentar des Streckensprechers wäre gleich, aber der müsste dann schon pausenlos reden, damit die Software überhaupt was kapiert...

Der Vorschlag mit dem Synchronstart ist nicht schlecht. Für die Sony-Actioncams HDR-AS100V und HDR-AZ1 gibt es eine Fernbedienung, mit der sich bis zu fünf Exemplare der genannten Kameras synchron bedienen lassen (Aufnahme starten, stoppen usw.). Vielleicht geht das ja auch bei der cx900 oder ax100...? Wenn das nicht geht, muss ich eben doch alles manuell synchronisieren. Wenn (wie ohnehin geplant) die Kameras ohnehin während des ganzen Renntages permanent aufzeichnen (mit angehängter Powerbank, damit die Akkus nicht schlapp machen), müsste ich die einzelnen Spuren eben dann doch manuell synchronisieren. Bei jeweils einem Track pro Kamera (bei fünf Systemen also fünf) wäre das wirklich kein Hexenwerk. Aber wenn einem die moderne Technik Arbeit sparen kann...

Falls noch jemand eine Idee bzw. Erfahrungen gesammelt hat: BITTE MELDEN!

Nochmals herzlich dankt

medialex

Re: Erfahrungen mit Sonys XAVC-S-Format und dem implementierten Timecode

Verfasst: Sa 25 Okt, 2014 21:03
von Jott
Ja, da geht das dann nicht mit automatischem Sync. Aber du hast noch die Uhrzeit im File. Die ist für deine Zwecke doch genau genug? Sonst wirklich alle starten, blitzen oder was Ähnliches als Synchronpunkt und einfach dauernd laufen lassen.

Wieso Powerbank? Die Akkus von denen halten doch locker einen halben Tag durch?

Re: Erfahrungen mit Sonys XAVC-S-Format und dem implementierten Timecode

Verfasst: Sa 25 Okt, 2014 21:15
von WoWu
Mit PlurlEyes kannst Du in einem solchen Szenario Überraschungen erleben. Das setzt nämlich identische Geräuschkulissen bei allen Bildern voraus und legt die Spitzen (der Hüllkurven) aufeinander.
Hast Du es aber mit einer getrennten Kulisse zu tun, was bei einem Solchen Motorsport Event der Fall ist, kommen die komischsten Ergebnisse dabei raus.
Dazu kommt noch, dass es eigentlich nur die Audiospuren synchronisiert.
Wenn die Kameras aber einen deutlichen Abstand zur Szene haben und der Ton zur Kamera eine entsprechende Laufzeit, hast Du den schönsten Bild-Ton Versatz.
Das probier mal lieber erst aus.

Re: Erfahrungen mit Sonys XAVC-S-Format und dem implementierten Timecode

Verfasst: So 26 Okt, 2014 00:07
von medialex
@ Jott/WoWu:

Tausend Dank fürs weitere Präzisieren. Die Software-Lösung bringt in meinem Falle wohl wirklich nichts, d.h. das können wir abhaken. Der Tipp mit der Uhrzeit ist prima und die damit erzielbare Genauigkeit wohl auch ausreichend. Vielleicht probiere ich es erst mal so und beobachte die Erfahrungen anderer Nutzer mit dem noch jungen XAVC-S-Standard noch ein Weilchen. Die Projekte, für welche die besagten Neuanschaffungen angedacht sind, beginnen ohnehin wahrscheinlich erst im kommenden März. Vielleicht hat sich bis dahin noch mehr geklärt. Falls nicht, versuche ich es tatsächlich mal mit der Methode mit der Aufnahme-Uhrzeit. Und wenn ich (wie ohnehin geplant) die gleichen Kameras verwende, müsste das eventuelle Abweichungen weiter minimieren. Ihr habt mir wirklich sehr weitergeholfen.

P.s.: Die Powerbanks sind eher für die SOLOSHOT2-Roboter gedacht, da die laut firmeneigener Werbung nur etwa vier Stunden mit einer Akkuladung durchhalten. Laut vorläufigem Zeitplan der avisierten Events muss ich von einer Veranstaltungs- und Drehdauer von etwa acht Stunden ausgehen. Daher die zusätzlichen Energiequellen.

Zum Schluss noch mal ein großes Lob an das slashCAM forum und dessen Mitglieder. Ihr seid die Allerbesten!

medialex