Klar. Je weitwinkliger das Objektiv, umso stärker die Parallaxenverschiebung bei nicht genau austarierter Kameraposition, bei einem starken Tele reicht eigentlich Pi mal Daumen. Ein beabsichtigter Effekt könnte ein schneller Schwenk von Hans an der Türe zu Grete am Tisch sein: Es sieht dann nicht aus, als folge die Kamera Hans' Blick, sondern als würde der Raum sich auf einem großen Teller drehen, fast ein Hitchcock-Effekt wie der aus Vertigo. Aber da ein normaler Schwenk (beim Tilten ist der Effekt übrigens noch ärger) nicht sooo schwer zu bewerkstelligen ist, würde ich die richtige Position als Standard einmal suchen.ennui hat geschrieben:Und kann ein gewisser Parallaxeneffekt nicht sogar wünschenswert sein, um einen Schwenk räumlicher wirken zu lassen?
Schwenks sollten ja auch nicht die Regel sein.ennui hat geschrieben:Dann schau ich mir noch diverse Rig-Bilder im Netz an, und oft scheinen diese Gesichtspunkte da gar keine Rolle zu spielen. Sehr seltsam.
Der menschliche Blick schwenkt nicht. Ein Panorama abzuscannen ist sehr viel komplizierter. Parallaxen benutzt das Wahrnehmungszentrum, um Entfernungen einschätzen zu können. Unsere Augen springen von einem markanten Punkt zum nächsten (sonst würde es auch ohne "Framerate" und "Verschlusszeit" shuttern) und stitchen die Teilbilder zu einem Panorama. Wenn du den Kopf drehst, schwenken die Augäpfel erst später mit.ennui hat geschrieben:Und der Kopf dreht sich ja auch um die Wirbelsäule, die Augen sind aber dezentriert "weiter vorne"... und "schwenke" ich ihn mit einem Auge zu, gibts auch nette Parallaxeneffekte... je länger man darüber nachdenkt, umso komplexer wird es. Helfen wird da wohl nur ein Praxistest.