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Ratgeber: Der optimale PC für den Videoschnitt- Teil 2: Die Grafikkarte



Die Hardware ist tot, es lebe die Hardware. Fragen zu Optimierung von Schnittsystemen, den idealen Komponenten sowie Verkabelungen, RAID...
Antworten
Reiner M
Beiträge: 1282

Re: Ratgeber: Der optimale PC für den Videoschnitt- Teil 2: Die Grafikkarte

Beitrag von Reiner M »

holger_p hat geschrieben:
Reiner M hat geschrieben:
Was Du schreibst, hieße ja, dass es völlig egal ist, mit welcher Framerate ich ein Video produziere. Ist das so?
Ein guter Player kann das. Allerdings muss dann die Rechenleistung für Softwaredekodierung ausreichen.

Was glaubst Du, warum es neben den zahlreichen und zweifelsohne guten kostenlosen Playern auch Player gibt, die bis knapp 100 Euro teuer sind?
Wäre es Deiner Meinung nach dann nicht sinnvoll, Videos nur noch mit 5fps herzustellen? Oder 10fps? Dank Software für 100 Euro: Wozu noch eine 50p-Cam und ewiges Rendern in riesige Files und Fragen über Fragen, wie man den von 24p oder 29,97p nach 25p oder 30p kommt ... - alles sinnlos ... rausgeworfenes Geld, vertrödelte Zeit. ;)
holger_p hat geschrieben:
Reiner M hat geschrieben: Der Sinn starker Grafikkarten steckt nicht in der Bildwiedergabe für Monitore, sondern in ihrer zweiten Funktion, der Bildaufbereitung, die davon getrennt und zusätzlich läuft. Das nutzen z. B. NLEs so.
Falsch. Das nutzen nur einige NLEs so. Boshaft könnte ich sagen, dass es die Programme nutzen, deren Programmierer zu doof sind, das in effizienten CPU-Routinen zu erledigen.
Lassen wir es Holger. Derartige Aussagen sind komplett daneben.

Grafikkarten entlasten für derartige Berechnungen die CPU. Genau das ist der Sinn. 1080p50: 1/50 Sekunde Zeit für alles. Je mehr in dieser Zeit geschafft wird, desto flüssiger läuft die Vorschau, desto mehr komplexe Verfahren (Effekte, Spuren) kann ich nutzen. Da geht es nicht um die Anzeige, sondern um Berechnungen zwischen zwei Anzeigen.

NLEs, die das nutzen, profitieren direkt und unmittelbar davon und reichen diesen Profit an den Anwender weiter. Starke Grafikkarten haben dann einen großen Nutzen.

Beweise mir, wie doof DIE PROGRAMMIER sind, und dass DU mit 4 oder 8 Kernen mittels Multithreading in der CPU eine komplexe Fließkommaberechnung mit mehreren Millionen Daten schneller hinbekommst, als sie mit mehreren 100 Kernen in der GPU mit Parallelprocessing, mit Prozessorkernen die dafür speziell ausgelegt sind. Schafft Du das?

Du widersprichst Dir selbst: Einerseits sind Programmierer, die die Ressource Grakfikkarten-Parallelprocessing nutzen, zu doof zum Programmieren, andererseits sind für Dich Systeme gut, die mit genau damit die Dekodierlast von der CPU nehmen.

Ach ja: Die Grafikkarte arbeitet bei der Monitorausgabe in Hertz, nicht in Frameraten. Sie wartet nicht darauf, ob die Software mit einem Frame fertig geworden ist. Liegt zum Ausgabezeitpunkt kein neuer Inhalt im Bildspeicher, wird der alte Inhalt nochmal angezeigt. Fertig.

Beste Grüße,
Reiner



dienstag_01
Beiträge: 13368

Re: Ratgeber: Der optimale PC für den Videoschnitt- Teil 2: Die Grafikkarte

Beitrag von dienstag_01 »

holger_p hat geschrieben:
dienstag_01 hat geschrieben:Damit wir uns erstmal über den Begriff einig sind (wird wirklich oft für beide *Richtungen* verwendet): Encoding meint hier das Decodieren des komprimierten Datenstroms für die Anzeige. Und das macht in Premiere (und auch in Avid) natürlich die CPU.
Auch da muss ich Dich enttäuschen: Das Dekodieren des Videosignals kann von der GPU übernommen werden. Die CPU muss lediglich den Container öffen und das eigentliche Videosignal daraus an die GPU leiten zusammen mit der Information, wo un wie groß es auf dem Bildschirm erscheinen soll.
Du bist einfach vollkommen ahnungslos.
Oder ein Spassvogel.
Mach mal ;)



Reiner M
Beiträge: 1282

Re: Ratgeber: Der optimale PC für den Videoschnitt- Teil 2: Die Grafikkarte

Beitrag von Reiner M »

holger_p hat geschrieben: Auch da muss ich Dich enttäuschen: Das Dekodieren des Videosignals kann von der GPU übernommen werden. Die CPU muss lediglich den Container öffen und das eigentliche Videosignal daraus an die GPU leiten zusammen mit der Information, wo un wie groß es auf dem Bildschirm erscheinen soll.
Die Betonung liegt auf kann.
Dafür muss das Dekodierprogramm in der GPU vorhanden sein.
Ist es aber i.d.R. nicht, inbesondere dann nicht, wenn wir von AVCHD sprechen.

Es liegt auch kein "Videosignal" vor. Sondern ganz normale Bytes in einer Datei. Das ist digital, nicht analog. Diese Bytes sind kodierte Daten, aus denen ein Bild erzeugt werden kann, sie repräsentieren aber nicht direkt ein Bild. Es sind keine Bitmaps. Sie müssen mindestens zweimal konvertiert werden. Das geht ohne Programm nicht.

Beste Grüße,
Reiner



TheBubble
Beiträge: 1910

Re: Ratgeber: Der optimale PC für den Videoschnitt- Teil 2: Die Grafikkarte

Beitrag von TheBubble »

holger_p hat geschrieben:Was glaubst Du, warum es neben den zahlreichen und zweifelsohne guten kostenlosen Playern auch Player gibt, die bis knapp 100 Euro teuer sind?
1. Weil für einige Codecs und Funktionen zumindest in einigen Regionen Abgaben fällig sind.
2. Weil es Leute gibt, die bereit sind, für Abspielprogramme ca. 100 EUR auszugeben.
Reiner M hat geschrieben: Der Sinn starker Grafikkarten steckt nicht in der Bildwiedergabe für Monitore, sondern in ihrer zweiten Funktion, der Bildaufbereitung, die davon getrennt und zusätzlich läuft. Das nutzen z. B. NLEs so.
Eigentlich liegt der primäre "Sinn starker Grafikkarten" im Nutzen für aufwendige 3D-Computerspiele. :-)



Reiner M
Beiträge: 1282

Re: Ratgeber: Der optimale PC für den Videoschnitt- Teil 2: Die Grafikkarte

Beitrag von Reiner M »

TheBubble hat geschrieben:[
Eigentlich liegt der primäre "Sinn starker Grafikkarten" im Nutzen für aufwendige 3D-Computerspiele. :-)
Da hast Du völlig Recht! Aber warum brach liegen lassen, was sich wie auf dem Präsentierteller geradezu anbiedert? Wer Video macht, braucht einen PC, braucht einen Grafikkarte ...
Die NLE- und Codec-Hersteller sehen und nutzen es. Mehr und mehr.

Dass es funktioniert, und dass es einen riesigen (!) Unterschied macht, ob ich den selben Effekt per GPU/CUDA oder per CPU berechne, beweisen die Programme ja ganz simpel: GPU-Unterstützung an/aus. ;)

Aus jenem Grunde würde ich diesen Hinweis - starke Grafikkarten nur für Spiele - als überholt ansehen. Zumindest was einige NLEs und Codecs angeht. Wir wollen auf der Höhe der Zeit bleiben.

Beste Grüße,
Reiner



B.DeKid
Beiträge: 12585

Re: Ratgeber: Der optimale PC für den Videoschnitt- Teil 2: Die Grafikkarte

Beitrag von B.DeKid »

Ihr verdient nicht wirklich euer Brot mit Grafik Anwendungen , oder ?!? :-)



holger_p
Beiträge: 847

Re: Ratgeber: Der optimale PC für den Videoschnitt- Teil 2: Die Grafikkarte

Beitrag von holger_p »

Reiner M hat geschrieben:
Die Betonung liegt auf kann.
Dafür muss das Dekodierprogramm in der GPU vorhanden sein.
Ist es aber i.d.R. nicht, inbesondere dann nicht, wenn wir von AVCHD sprechen.
AVCHD ist ein Containerformat, darin wird der H.264/MPEG-4 AVC-Codec verwendet und das können moderne Grafikkarten bei passenden Treibern sehr wohl "hard" dekodieren. WIe schon erwähnt, selbst die Mali400 GPU aus chnesicher Tablet-Produktion kann das!

Ob das die Software nutzt, ist eine andere Frage. Bei den gängigen Abspielprogrammen auf dem PC sieht es so aus, dass der VLC dies standardmäßig nicht nutzt (Hardwarebeschleunigung ist aber aktivierbar), der Mediaplayer Classic Home Cinema sehr wohl. Die nötigen Routinen dazu sind unter Windows direkt über DirektX ansprechbar - man muss als Programmierer keine Unterscheidnung zwischen CUDA, Quick Sync oder OpenGL machen.


Gruß Holger



holger_p
Beiträge: 847

Re: Ratgeber: Der optimale PC für den Videoschnitt- Teil 2: Die Grafikkarte

Beitrag von holger_p »

Reiner M hat geschrieben:
Wäre es Deiner Meinung nach dann nicht sinnvoll, Videos nur noch mit 5fps herzustellen? Oder 10fps? Dank Software für 100 Euro: Wozu noch eine 50p-Cam und ewiges Rendern in riesige Files und Fragen über Fragen, wie man den von 24p oder 29,97p nach 25p oder 30p kommt ... - alles sinnlos ... rausgeworfenes Geld, vertrödelte Zeit. ;)
Wenn die Bewegung gleichmäßig genug wäre, ginge das in der Tat. Das Berechnen von Zwischenbildern ist allerdings alles andere als trivial, wenn man es gut macht. Das Bild muss dazu in verschiedene Ebenen zerlegt werden, die Zwischenbilder berechnet werden und am Ende kommt wieder alles zusammen. Nicht ganz ohne Grund kostet ein "amtlicher" Normwandler, wie er beim Broadcast zur Wandlung von 50 auf 60 Hz oder umgekehrt zum Einsatz kommt, einen sechsstelligen Eurobetrag pro Gerät. Der Aufwand, den die Entwickler dieser Geräte treiben müssen, ist enorm. Die Algorithmen der Player sind natürlich viel simpler getrickt.

Daher ist es durchaus sinnvoll, wenn möglich, gleich in der gewünschten Framerate zu produzieren.



Gruß Holger



Reiner M
Beiträge: 1282

Re: Ratgeber: Der optimale PC für den Videoschnitt- Teil 2: Die Grafikkarte

Beitrag von Reiner M »

holger_p hat geschrieben: AVCHD ist ein Containerformat, darin wird der H.264/MPEG-4 AVC-Codec verwendet und das können moderne Grafikkarten bei passenden Treibern sehr wohl "hard" dekodieren. WIe schon erwähnt, selbst die Mali400 GPU aus chnesicher Tablet-Produktion kann das!
Vielleicht machst Du Dich noch mal über AVCHD schlau.

Zum Thema "hard": Ich kenne keine einizige CPU oder Standard-GPU, die hier für Videobearbeitung in Frage käme, in der in Siilizium geätzt ein spezielles Rechenwerk zur Dekodierung von AVCHD enthalten ist, ähnlich dem überall vorhanden Fließkommarechenwerk. Das hat nicht viel zu sagen, aber das wäre "hard".

Natürlich kann man den Dekodierer einer CPU oder GPU als "Treiber" oder "Firmware" beistellen - das ist dann aber "soft", weil es Software ist. Nichts anderes habe ich geschrieben. Ein Programm (nenne es von mir aus Treiber) ist nötig! Du bestätigst es ja. Das wird aber gemeinhin gar nicht gemacht.

Ich kann aber solche Software kaufen. Sie verhält sich dann nicht anders als wäre sie gleich im Treiber. Sie wird z. B. mit NLEs oder PlugIns in Form von CUDA-fähigen Effekten oder von Codecherstellern in Form von CUDA-fägigen Codecs geliefert.

Aber das alles führt zu weit weg. Fakt ist:

- Grafikkarten haben keine Probleme, Bilder auf Monitoren anzuzeigen. Auch mit FullHD 50p haben sie keine Probleme. Wenn da die Ausgabe ruckelt, ist das in erster Linie ein Problem der CPU bzw. der System-Last (was effektiv aufs selbe rauskommt).

- Die Unterschiede der Karten machen sich bemerkbar, sobald Anwendungen deren Fähigkeiten zur Berechnung von Daten nutzen. Das machen neben beispielsweise CAD-Anwendungen und Games inzwischen auch etliche NLEs, Compositing- und 3D-Software für Videobearbeitung. Sogar Codecs.

- Der Anwender im Videoschnitt sollte sich nicht von puren Leistungsdaten einer Karte beeindrucken lassen. Das System muss stimmig sein! Wenn er auf Leistung aus ist, steht ganz vorn die CPU. Die Grafikkarte sollte nur dazu passen. Da reichts eigentlich, wenn sie in den zugehörigen PCIe-Slot des Mainboards passt. Genügt für die erste Überlegung.

- Er muss dann vielmehr herausfinden, was er machen will und ob seine Programme die Karte außer für die Anzeige auch für Berechnungen nutzen. Wenn ja, in welchem Umfang. Hier unterschieden sich die Programme erheblich!

- Nutzt eine Anwendung die Karte für Berechnungen, wird das allerdings mit ziemlicher Sicherheit für die Anwendung und damit für den Anwender in den ausgewiesenen Anwendungsfällen sehr vorteilhaft sein (Beispiele wären: CUDA-Effekte in Premiere Pro, Ray-tracing in After Effects, Bildbrechnungen in Photoshop).

- In allen anderen Fällen nützt ihm eine große Karte auch für diese Anwendungen nichts. Vor allen Dingen beschleunigt sie weder das Gesamtsystem per se, noch Software-Player, wenn sie davon keinen Gebrauch machen.

Beste Grüße,
Reiner



dienstag_01
Beiträge: 13368

Re: Ratgeber: Der optimale PC für den Videoschnitt- Teil 2: Die Grafikkarte

Beitrag von dienstag_01 »

@Reiner_M
Möglicherweise lese ich es aus deinem Beitrag nur nicht richtig heraus: man mus klar zwischen Software Playern und NLEs unterscheiden. Software Player nutzen für bestimmte Formate (mp4) ganz klar Hardwarebeschleunigung. Und das heisst GPU. Allerdings nutzen das die Player verschieden, bei VLC war die schon immer eher rudimentär. Aber auch Flash nutz die.
NLEs nutzen für die - ich nenne es immer *einfache* Vorschau - also pur das Video, ohne Effekte - diese Funktionen nicht. Ob das nun alle NLEs betrifft, keine Ahnung, kann aber jeder selbst einfach feststellen.



Reiner M
Beiträge: 1282

Re: Ratgeber: Der optimale PC für den Videoschnitt- Teil 2: Die Grafikkarte

Beitrag von Reiner M »

@Dienstag,
"Hardwarebeschleunigung" meint, dass im Rahmen der Gesamtaufgabe bestimmte Rechenaufgaben an die Grafikkarte übergeben werden, für die sie prädestiniert ist. Aber bitte genau entsprechend dem Framework, das die Grafikkarte bietet (OpenCL/OpenGL/CUDA).
Das sind z. B. Skalierungen für den Video-Port (wie groß ist das Fenster im Unterschied zu den Originalmaßen des Videos? Eine aufwendige Berechnung, will man gute Ergebnisse erzielen, die auch noch für jeden Frame einzeln durchgeführt werden muss), u. a.

Das heißt nicht, dass diese Programme z. B. einen AVCHD-Codec mitbringen, der die komplette Dekodierung in der Grafikkarte vornimmt.
Wäre ein solcher Codec im System verfügbar, könnte ihn Premiere Pro auch nutzen. Man müsste ihn nicht extra kaufen. Würdest Du als Anwender ganz schnell merken ...

Das heißt noch weniger, dass die Grafikkarte das könnte.

Die Programme, auch die Player, greifen auf installierte Codecs zu oder bringen selbst welche mit.
Der Windows Media Player z. B. kann mp4/H.264 gar nicht abspielen - erst dann wenn der Codec nachinstalliert ist (kann man nur auf Systemen feststellen, die neu installiert sind, und auf denen z. B. Quicktime noch nicht drauf ist).

Wäre diese Fähigkeit in den Grafikkarten verborgen, würde sich das ganze Gesumse erübrigen. (Dann stünde es übrigens auch ganz sicher dick auf der Grafikkarte drauf, denn AVCHD ist eine geschützte Marke und ein lizenzpflichtiger Codec).

Übrigens sehe ich den den Unterschied zwischen NLEs und Playern in dieser Frage nicht. Auch die Vorschau-Monitore in Premiere Pro z. B. müssen berechnet werden (Skalierungen, Positionen), was hardwarebeschleunigt gemacht wird. In den Playern gibt es Schalter, in den NLEs auch. Der Unterschied ist nur der, dass Player einen anderen Funktionsumfang als NLEs besitzen.

Beste Grüße,
Reiner



dienstag_01
Beiträge: 13368

Re: Ratgeber: Der optimale PC für den Videoschnitt- Teil 2: Die Grafikkarte

Beitrag von dienstag_01 »

Reiner_M hat geschrieben:Das heißt nicht, dass diese Programme z. B. einen AVCHD-Codec mitbringen, der die komplette Dekodierung in der Grafikkarte vornimmt.
Ich habe auch nicht gesagt, dass die Grafikkarte den Codec mitbringt ;)
Trotzdem entlastet sie die CPU fast komplett bei der Darstellung eines mp4-Streams. In Playern. Sonst würde auch die ruckelfreie Darstellung auf einem Tablet wie es Holger hat gar nicht funktionieren.



DV_Chris
Beiträge: 3213

Re: Ratgeber: Der optimale PC für den Videoschnitt- Teil 2: Die Grafikkarte

Beitrag von DV_Chris »

Also Edius benutzt den in QuickSync fähigen Core-i CPUs integrierten Encoder, um H.264 in etwa 1/3 Echtzeit zu erzeugen.

http://en.wikipedia.org/wiki/Intel_Quick_Sync_Video



dienstag_01
Beiträge: 13368

Re: Ratgeber: Der optimale PC für den Videoschnitt- Teil 2: Die Grafikkarte

Beitrag von dienstag_01 »

DV_Chris hat geschrieben:Also Edius benutzt den in QuickSync fähigen Core-i CPUs integrierten Encoder, um H.264 in etwa 1/3 Echtzeit zu erzeugen.
Hier gehts ja in erster Linie um die Vorschau im NLE (bzw. Player).
Greift da auch QuickSync? Eher nicht, oder.



DV_Chris
Beiträge: 3213

Re: Ratgeber: Der optimale PC für den Videoschnitt- Teil 2: Die Grafikkarte

Beitrag von DV_Chris »

Derzeit wird QuickSync in Edius nur für das beschleunigte H.264 Rendering verwendet.



Reiner M
Beiträge: 1282

Re: Ratgeber: Der optimale PC für den Videoschnitt- Teil 2: Die Grafikkarte

Beitrag von Reiner M »

dienstag_01 hat geschrieben: Trotzdem entlastet sie die CPU fast komplett bei der Darstellung eines mp4-Streams.
Woher weißt Du das? Wie stellst Du das fest?

Kein Player, der sich nur auf eine Grafikkarte stützen kann, über die wir hier reden, wird einen H.264-Stream dekodieren können.

Er braucht den Codec, das Programm. Und welche Instanz im PC arbeitet Programme ab? ;)
Ob dann ggf. Skalierungen oder RGB-Konvertierungen o. ä. als Teilaufgaben "hardwareunterstützt" bedient werden können (also an den Computer "Grafikkarte" ausgelagert werden), ändert daran nichts.

Sicher gibt es spezielle Lösungen. Die arbeiten auch in den Cams selbst. Auch deren Hardware schafft es locker, fullHD 50p auf einem 50 Zoll TV abzuspielen. Ganz ohne große Grafikkarte, wie wir sie hier besprechen.

Hier geht es um PCs und um die Grafikkarten dazu. Und weder die CPUs dieser PCs noch die geläufigen Karten bieten fürs Dekodieren der AVCHD-Streams direkten, nativen Support. Es sei denn, ich habe was übersehen. Zeige mir eine.

Beste Grüße,
Reiner



dienstag_01
Beiträge: 13368

Re: Ratgeber: Der optimale PC für den Videoschnitt- Teil 2: Die Grafikkarte

Beitrag von dienstag_01 »

Reiner_M hat geschrieben:Hier geht es um PCs und um die Grafikkarten dazu. Und weder die CPUs dieser PCs noch die geläufigen Karten bieten fürs Dekodieren der AVCHD-Streams direkten, nativen Support. Es sei denn, ich habe was übersehen. Zeige mir eine.
Im VLC bspw. heisst die Funktion: Nutze GPU-beschleunigte Dekodierung.
Die wird sich vielleicht auf deinem 100 Core System nicht so auswirken ;), aber bei schwachen CPUs bewirkt die Wunder.



holger_p
Beiträge: 847

Re: Ratgeber: Der optimale PC für den Videoschnitt- Teil 2: Die Grafikkarte

Beitrag von holger_p »

dienstag_01 hat geschrieben:@Reiner_M
Möglicherweise lese ich es aus deinem Beitrag nur nicht richtig heraus: man mus klar zwischen Software Playern und NLEs unterscheiden. Software Player nutzen für bestimmte Formate (mp4) ganz klar Hardwarebeschleunigung. Und das heisst GPU. Allerdings nutzen das die Player verschieden, bei VLC war die schon immer eher rudimentär. Aber auch Flash nutz die.
Ich glaube Rainer will es falsch verstehen. Über die Gründe mag ich hier nicht spekulieren.

Alle aktuellen GPUs bieten Hardwarebeschleunigung für die gängigen Codecs an und dazu zählt auch die MP4 Variante, die beim AVCHD Container für den Videoteil verwendet wird. Natürluch muss der Treiber bzw. bei Windows das DirectX das dem Chips noch etwas "vorkauen".
Inwieweit die Player das nutzen, ist halt unterschiedlich. Der von Dir erwähnte VLC nutzt in vielen Fällen die Hardwarebeschleunigung (Hardwaredekodierung wäre der passendere Begriff) im Default-Zustand nicht, andere schon. Ähnlich sieht es bei den NLEs aus - einige nutzen es, andere nicht.

Die Notwendigkeit, "Hardwarebeschleunigung" im großen Stil bei den Playern zu nutzen, kam mit der Bluray. Als die eingeführt wurde, war kaum ein Rechner in der Lage, mit der Softwaredekodierung (also CPU) die Bluray abzuspielen. Die CPUs der meisten Rechner war damals noch zu schwach. Aber es gab schon Grafikkarten, mit deren Hilfe das funktionierte. Da blieb den Playerprogrammierern keine andere Wahl. Heute hätte man die Wahl, aber noch immer sind haufenweisse Rechner (meist Netbooks und Billignotebooks) schwachbrüstigen CPUs der Atomklasse im Umlauf. Trotz Atomausstieg... ;-)


Gruß Holger



mannamanna
Beiträge: 408

Re: Ratgeber: Der optimale PC für den Videoschnitt- Teil 2: Die Grafikkarte

Beitrag von mannamanna »

Adobe dazu: " In a Premiere Pro based system, the CPUs are decoding the video and your GPU is handling many or all of the effects."

http://blogs.adobe.com/genesisproject/2 ... taxes.html



dienstag_01
Beiträge: 13368

Re: Ratgeber: Der optimale PC für den Videoschnitt- Teil 2: Die Grafikkarte

Beitrag von dienstag_01 »

mannamanna hat geschrieben:Adobe dazu: " In a Premiere Pro based system, the CPUs are decoding the video and your GPU is handling many or all of the effects."

http://blogs.adobe.com/genesisproject/2 ... taxes.html
Das hatte ich schon weiter oben geschrieben ;)
Ich kenne aber auch kein NLE, was das anders macht. Wie auch, bei der Hardwarebeschleunigung der Grafikkarte geht es rein um Geschwindigkeit - also die Frage, spielt das Video ruckelfrei ab oder nicht - im NLE geht es immer um Genauigkeit, im Zweifel wird mit dem Video weitergearbeitet. Deshalb zeigen dir einige NLEs ja auch an, ob eine Echtzeitwiedergabe zu erwarten ist oder nicht.



mannamanna
Beiträge: 408

Re: Ratgeber: Der optimale PC für den Videoschnitt- Teil 2: Die Grafikkarte

Beitrag von mannamanna »

dienstag_01 hat geschrieben:
mannamanna hat geschrieben:Adobe dazu: " In a Premiere Pro based system, the CPUs are decoding the video and your GPU is handling many or all of the effects."

http://blogs.adobe.com/genesisproject/2 ... taxes.html
Das hatte ich schon weiter oben geschrieben ;)
Ich kenne aber auch kein NLE, was das anders macht. Wie auch, bei der Hardwarebeschleunigung der Grafikkarte geht es rein um Geschwindigkeit - also die Frage, spielt das Video ruckelfrei ab oder nicht - im NLE geht es immer um Genauigkeit, im Zweifel wird mit dem Video weitergearbeitet. Deshalb zeigen dir einige NLEs ja auch an, ob eine Echtzeitwiedergabe zu erwarten ist oder nicht.
Na dann ists ja fein - manchmal kann eine Orginalquellenzitat nicht schaden, damit wir uns hier nicht in reinen Vermutungen verlieren ;)

Verstehe nicht ganz, was du meinst mit Geschwindigkeit per GPU und Genauigkeit per CPU...? CPU = genau + langsam vs. GPU = schnell und ungenau?

Zur Echtzeitwiedergabe: Premiere passt sich da ja per Auflösung an die Power des Systems an

mannama



dienstag_01
Beiträge: 13368

Re: Ratgeber: Der optimale PC für den Videoschnitt- Teil 2: Die Grafikkarte

Beitrag von dienstag_01 »

mannamanna hat geschrieben:Na dann ists ja fein - manchmal kann eine Orginalquellenzitat nicht schaden, damit wir uns hier nicht in reinen Vermutungen verlieren ;)
Ist schon richtig so.
mannamanna hat geschrieben:Verstehe nicht ganz, was du meinst mit Geschwindigkeit per GPU und Genauigkeit per CPU...? CPU = genau + langsam vs. GPU = schnell und ungenau?
Vom Prinzip her ja. Ich rede hier aber nicht von Cuda, sonder von der seit Geforce 7 oder 8 verbauten Hardwarebeschleunigung. Eben die, auf die die Player zurückgreifen. Aber auch das Decoding von Videos für den Export mithilfe der GPU ist von der Qualität her nicht unheikel. Nicht umsonstz wird da QuickSync nicht die besten Noten ausgestellt und bspw. bei Sorenson Squeeze kann man das Feature an- bzw. abwählen.
mannamanna hat geschrieben:Zur Echtzeitwiedergabe: Premiere passt sich da ja per Auflösung an die Power des Systems an
Wäre mir neu. Hier ist also ein Link willkommen ;)



mannamanna
Beiträge: 408

Re: Ratgeber: Der optimale PC für den Videoschnitt- Teil 2: Die Grafikkarte

Beitrag von mannamanna »

mannamanna hat geschrieben:Verstehe nicht ganz, was du meinst mit Geschwindigkeit per GPU und Genauigkeit per CPU...? CPU = genau + langsam vs. GPU = schnell und ungenau?
Vom Prinzip her ja. Ich rede hier aber nicht von Cuda, sonder von der seit Geforce 7 oder 8 verbauten Hardwarebeschleunigung. Eben die, auf die die Player zurückgreifen. Aber auch das Decoding von Videos für den Export mithilfe der GPU ist von der Qualität her nicht unheikel. Nicht umsonstz wird da QuickSync nicht die besten Noten ausgestellt und bspw. bei Sorenson Squeeze kann man das Feature an- bzw. abwählen.

Ich würde da QuickSync nicht GPUs allgemein zurechnen - es ist ja nur eine spezielle Erweiterung von Intels Grafikkernen

AVCHD-Decoding per GPU ab Geforce 7 - ja, glaub ich auch- aber vermutlich per spezieller Hardware-Decodereinheit (hast Du mal ne Quelle zu? ) - ich glaub aber nicht, dass die auch encodieren können...? Das Problem ist eher die Encodingqualität als Decodingqualität oder gibts da auch Unterschiede?
mannamanna hat geschrieben:Zur Echtzeitwiedergabe: Premiere passt sich da ja per Auflösung an die Power des Systems an
Wäre mir neu. Hier ist also ein Link willkommen ;)[/quote]

Der obige ;)
http://blogs.adobe.com/genesisproject/2 ... taxes.html

"If you happen to build up a timeline that surpasses the available CPU and GPU of your system, Premiere Pro gives you user definable playback capabilities. I find this to be huge. For example, I can’t play back RED (native .R3D) files at full resolution on my HP desktop let alone my MacBookPro, but I can play them back at a ¼ resolution on my MBP and ½ on my HP. That translates to HD and 2K resolutions respectively. In short, during the edit process, you are always editing in real-time based on your needs at a given moment."



dienstag_01
Beiträge: 13368

Re: Ratgeber: Der optimale PC für den Videoschnitt- Teil 2: Die Grafikkarte

Beitrag von dienstag_01 »

AVCHD-Decoding per GPU ab Geforce 7 - ja, glaub ich auch- aber vermutlich per spezieller Hardware-Decodereinheit (hast Du mal ne Quelle zu? ) - ich glaub aber nicht, dass die auch encodieren können...? Das Problem ist eher die Encodingqualität als Decodingqualität oder gibts da auch Unterschiede?
Nee, encodieren können die nicht.

Ob es eine komplette Decodiereinheit ist, weiss ich nicht.

Quellen sieht es trübe aus, Hardwarebeschleunigung ist ein Stichwort, hardware accelaration für die englische Wikipedia, aber alles nicht so umfassend.

Ich kenne es noch aus der Zeit, als ich meinen ersten Player für mp4 Videos mit Flash in meine Website eingebunden hatte, im Browser sind die Performance-Probleme ja noch größer als mit einem Standalone-Softwareplayer gewesen. Vielleicht findet man was unter hardware acceleration plus flash.

Die Decoding-Qualität kann natürlich auch leiden. So lässt VLC bspw. im Zweifel einfach mal einen Block/Frame weg. Das sollte im NLE niemals passieren ;)

Das mit der Qualität der Echtzeitvorschau verstehe ich so, dass Premiere dir bestimmte Auflösungen (FULL) bei schwachen Systemen gar nicht erst anbietet. Oben klang das so, als dass es von sich aus die Qualität reduziert, ohne Hinweis. Aber das macht es nicht.



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