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Ratgeber: Der optimale PC für den Videoschnitt- Teil 2: Die Grafikkarte



Die Hardware ist tot, es lebe die Hardware. Fragen zu Optimierung von Schnittsystemen, den idealen Komponenten sowie Verkabelungen, RAID...
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dienstag_01
Beiträge: 13413

Re: Ratgeber: Der optimale PC für den Videoschnitt- Teil 2: Die Grafikkarte

Beitrag von dienstag_01 »

Ich will jetzt nicht wieder in ewige Wortglauberei abdriften.
Wichtig zu wissen ist, dass Cuda eine Technik ist, die es dem Programmierer erlaubt, Daten auf der GPU zu berechnen/zu rendern. Diese Daten müssen nicht zwingend etwas mit Grafik zu tun haben. Deshalb profitieren sie auch nicht durch irgendeine höhere Rechengenauigkeit. Die betrifft bspw. Anti-Aliasing bei Computergrafik über OpenGL. Bei Cuda legt der Programmierer die Genauigkeit/Verarbeitungstiefe fest.
Deshalb gibt es in PPro auch 32bit-Effekte, ohne den Zusatz, bei Verwendung einer Quadro sind es 64bit.
Oder steht das irgendwo ;)



Reiner M
Beiträge: 1282

Re: Ratgeber: Der optimale PC für den Videoschnitt- Teil 2: Die Grafikkarte

Beitrag von Reiner M »

dienstag_01 hat geschrieben: Deshalb profitieren sie auch nicht durch irgendeine höhere Rechengenauigkeit.
Aha.
Also für mich sind Float 32bit Ergebnisse immer noch genauer als Integer 8bit ... - und 64bit-Float-Berechnungen ergeben genauere Werte als 32bit-Float. Ist so.
Ob es sich dabei um Grafikdaten (wie Vektoren) oder Farbwerte (Pixel) oder sonstwas handelt, ist den Prozessoren egal. Sie wissen nicht, was sie tun. Sie tuns einfach.

Beste Grüße,
Reiner



dienstag_01
Beiträge: 13413

Re: Ratgeber: Der optimale PC für den Videoschnitt- Teil 2: Die Grafikkarte

Beitrag von dienstag_01 »

Reiner_M hat geschrieben:- und 64bit-Float-Berechnungen ergeben genauere Werte als 32bit-Float. Ist so.
Wo bietet PPro das an?



steve72
Beiträge: 10

Re: Ratgeber: Der optimale PC für den Videoschnitt- Teil 2: Die Grafikkarte

Beitrag von steve72 »

Hirschflo hat geschrieben:
steve72 hat geschrieben:Hallo,
ich kenne mich nicht so gut aus mit Grafikkarten, darum interessiert mich eure Meinung.

Welche Karte ist die bessere wenn es mir um Color Grading - "Genauigkeit"- Farbtreue und Performance geht?
Und welche ist die beste in Preis/Leistung?

Quadro K4000 (neu)
GTX 780
GTX 770
GTX 760

Im Internet wird oft die GTX760 empfohlen (Wieso nicht die 770 oder 780, diese scheint doch laut den benchmarks besser zu sein?!)

Vielen Dank für eure Hilfe!

EDIT:
Habe eben diesen Thread hier gefunden der eigentlich die Frage beantwortet! viewtopic.php?t=109740

Da mein Flaschenhals vorallem am Colorgrading in After Effects (Colorista & co) liegt, ist wohl eine QUADRO besser geeignet als eine GForce. Aber macht das wirklich den großen unterschied ob ich eine colirste sequenz mit einer Quadro rendere oder mit einer Gforce GTX760 ???

EDIT2: Ich sehe gerade die GTX 690 ist von den Daten her ja echt doppelt so stark wie die QUADRO K4000... und das beim gleichen Preis...

HHELPPPP

Liebe Grüße,
Steve
Beim Grading in After Effects machen die unterschiedlichen Karten meiner Erfahrung nach kaum Unterschiede - da After Effects sowieso nicht auf Realtime ausgelegt ist - wirklich schnell geht da auch mit teuren Karten nix. Auf die Qualität des Gradings hat die Karte übrigens keinen Einfluss.

In Resolve dagegen ist die Grafikkarte mehr als die halbe Miete. Der Hauptvorteil der Quadros ist übrigens keine bessere Performance als bei den Geforce-Karten, sondern eine geringerer Stromverbrauch und oft auch eine kleinere Bauform. Eine Geforce 660Ti hat in Resolve die doppelte Leistung einer Quadro 4000 bei weniger als der Hälfte des Preises ...
Vielen Dank für die Aufklärung.

Die Geforce 660Ti wird nicht als "Supportete" Grafikarte bei Adobe aufgelistet. Die GTX 680 dagegen schon... Sicher das die 660TI Funktioniert? Ich weiß das es einen Trick gibt der es freischaltet. Aber den möchte ich nicht nutzen da ich das bei meiner jetzigen karte auch shconmal gemacht habe und mir Adobe Premiere dann andauernd abgeschmiert ist und nicht mehr stabil war.


Ist die Geforce GTX 680 eine "gute" Karte wenn ich Filme schneiden möchte in Adobe Premiere CS6, bearbeiten in Adobe After Effects + Plugins(Colorgrading -> Colorista II, Neat Video, etc) sowie Davinvi Resolve

EDIT: Achja ich möchte ein 10Bit Monitor anschließen. Kann die Karte das oder?

?

Vielen Dank für die Hilfe!



dienstag_01
Beiträge: 13413

Re: Ratgeber: Der optimale PC für den Videoschnitt- Teil 2: Die Grafikkarte

Beitrag von dienstag_01 »

steve72 hat geschrieben:Ist die Geforce GTX 680 eine "gute" Karte wenn ich Filme schneiden möchte in Adobe Premiere CS6, bearbeiten in Adobe After Effects + Plugins(Colorgrading -> Colorista II, Neat Video, etc) sowie Davinvi Resolve

EDIT: Achja ich möchte ein 10Bit Monitor anschließen. Kann die Karte das oder?

?
Premiere mit den meisten seiner Effekte profitiert von Cuda.
Colorista profitiert von OpenGL.
NeatVideo von der Zahl der Kerne der CPU (glaub ich).
DaVinci empfiehlt zwei Grafikkarten (eine davon eine BlackMagic fürs Monitoring).
10bit geht nicht (glaub ich).

Such dir was aus ;)



Reiner M
Beiträge: 1282

Re: Ratgeber: Der optimale PC für den Videoschnitt- Teil 2: Die Grafikkarte

Beitrag von Reiner M »

dienstag_01 hat geschrieben:
Reiner_M hat geschrieben:- und 64bit-Float-Berechnungen ergeben genauere Werte als 32bit-Float. Ist so.
Wo bietet PPro das an?
Nirgends. Ist auch nicht nötig.
Grafikkarten sind volltsändige Computer. Mit eigenem Betriebssystem (Treiber), eigenen Prozessoren, eigenem RAM.
Vorne was rein, hinten was raus. Dazwischen rechnen sie nach den Fähigkeiten ihres Systems. Die Quadros übersetzen Float mit 64bit, die Geforces mit 32bit.
Beste Grüße,
Reiner
Zuletzt geändert von Reiner M am Mi 17 Jul, 2013 21:40, insgesamt 1-mal geändert.



Reiner M
Beiträge: 1282

Re: Ratgeber: Der optimale PC für den Videoschnitt- Teil 2: Die Grafikkarte

Beitrag von Reiner M »

Alf_300 hat geschrieben:@Reinrer_M
Jetzt muß Du nur noch erklären warum es Playback Engine heißt
Namen ...
Sie hätten jeden anderen wählen können, Alf. Egal wie das das Ding heißt.

Da das aber schon öfter zu Verwirrungen geführt hat, gibts von Adobe dazu Erläuterungen. Such mal nach Mercury Playback Engine bei Adobe.

Wenn GPU-Unterstützung eingeschaltet ist, finden alle Berechnungen, die CUDA-fähig sind und in der Karte abgearbeitet werden können (Platzbedarf!), in der Karte statt. "Maximale Renderqualität" ist automatisch eingeschaltet.

Vorschau und Export unterscheiden sich nur darin, dass einmal die gerenderten und encodierten Ergebnisse in den View-Port laufen, das andere Mal in eine Datei. In beiden Fällen passiert grundsätzlich das Gleiche. Nur die Codecs fürs Encodieren unterscheiden sich, nicht die Rendervorgänge (Bildberechnung und -erzeugung als Grundlage fürs Encodieren).

Beste Grüße,
Reiner



Hirschflo
Beiträge: 83

Re: Ratgeber: Der optimale PC für den Videoschnitt- Teil 2: Die Grafikkarte

Beitrag von Hirschflo »

steve72 hat geschrieben:
Hirschflo hat geschrieben:
steve72 hat geschrieben:Hallo,
ich kenne mich nicht so gut aus mit Grafikkarten, darum interessiert mich eure Meinung.

Welche Karte ist die bessere wenn es mir um Color Grading - "Genauigkeit"- Farbtreue und Performance geht?
Und welche ist die beste in Preis/Leistung?

Quadro K4000 (neu)
GTX 780
GTX 770
GTX 760

Im Internet wird oft die GTX760 empfohlen (Wieso nicht die 770 oder 780, diese scheint doch laut den benchmarks besser zu sein?!)

Vielen Dank für eure Hilfe!

EDIT:
Habe eben diesen Thread hier gefunden der eigentlich die Frage beantwortet! viewtopic.php?t=109740

Da mein Flaschenhals vorallem am Colorgrading in After Effects (Colorista & co) liegt, ist wohl eine QUADRO besser geeignet als eine GForce. Aber macht das wirklich den großen unterschied ob ich eine colirste sequenz mit einer Quadro rendere oder mit einer Gforce GTX760 ???

EDIT2: Ich sehe gerade die GTX 690 ist von den Daten her ja echt doppelt so stark wie die QUADRO K4000... und das beim gleichen Preis...

HHELPPPP

Liebe Grüße,
Steve
Beim Grading in After Effects machen die unterschiedlichen Karten meiner Erfahrung nach kaum Unterschiede - da After Effects sowieso nicht auf Realtime ausgelegt ist - wirklich schnell geht da auch mit teuren Karten nix. Auf die Qualität des Gradings hat die Karte übrigens keinen Einfluss.

In Resolve dagegen ist die Grafikkarte mehr als die halbe Miete. Der Hauptvorteil der Quadros ist übrigens keine bessere Performance als bei den Geforce-Karten, sondern eine geringerer Stromverbrauch und oft auch eine kleinere Bauform. Eine Geforce 660Ti hat in Resolve die doppelte Leistung einer Quadro 4000 bei weniger als der Hälfte des Preises ...
Vielen Dank für die Aufklärung.

Die Geforce 660Ti wird nicht als "Supportete" Grafikarte bei Adobe aufgelistet. Die GTX 680 dagegen schon... Sicher das die 660TI Funktioniert? Ich weiß das es einen Trick gibt der es freischaltet. Aber den möchte ich nicht nutzen da ich das bei meiner jetzigen karte auch shconmal gemacht habe und mir Adobe Premiere dann andauernd abgeschmiert ist und nicht mehr stabil war.


Ist die Geforce GTX 680 eine "gute" Karte wenn ich Filme schneiden möchte in Adobe Premiere CS6, bearbeiten in Adobe After Effects + Plugins(Colorgrading -> Colorista II, Neat Video, etc) sowie Davinvi Resolve

EDIT: Achja ich möchte ein 10Bit Monitor anschließen. Kann die Karte das oder?

?

Vielen Dank für die Hilfe!
Wie gut die 680 für Premiere ist kann ich mangels Erfahrung nicht beurteilen, da ich weder mit dieser Karte noch mit Premiere arbeite. Bei Colorista merke ich persönlich bei den verschiedenen Karten keinen Unterschied - hier ist auch wahrscheinlich der Datentransfer von und zur Karte das Nadelöhr und nicht deren Processing. Neat Video profitiert aber wieder sehr von der Geschwindigkeit der Grafikkarte.

DaVinci ist wieder eine ganz eigenes Kapitel. Empfohlen werden dafür eigentlich mindestens 2 Grafikkarten: Eine simple fürs GUI und dann noch eine odere mehrere potente CUDA-fähige Grafikkarten (an denen allerdings keine Monitore hängen). Bei relativ starken garten wie der 570, 660 oder 680 kann man allerdings auch die sowohl fürs CUDA-Processing als auch für die GUI-Darstellung verwenden, ohne all zu viel an Echtzeitleistung zu verlieren.

Ob eine Grafikkarte 10-Bit ausgibt, ist eigentlich für professionelle Videoarbeiten nicht wesentlich, da man das Bild nicht über den Monitor beurteilen sollte, der an der Graka hängt, sondern über den Videomonitor der über SDI am Videoboard (Blackmagic, Aja oder ähnliches) hängt und 10 Bit darstellt. Arbeitet man hauptsächlich an Videos fürs Web stellt sich auch wieder die Frage, wofür 10 Bit? Dann sieht man selbst 8Bit-Banding nicht, dass allerdings jeder andere sehen wird ...

Als Ausgangsmaterial für die Bearbeitung sind aber 10 Bit und mehr auf jeden Fall toll, da es in der Bearbeitung einfach viel mehr aushält.

LG

Flo



Coco21
Beiträge: 18

Re: Ratgeber: Der optimale PC für den Videoschnitt- Teil 2: Die Grafikkarte

Beitrag von Coco21 »

vielen Dank für Eure Tipps.

Ich hatte für den Videoschnitt-PC ursprünglich die Nvidia GT640 im Auge, da Nvidia auf ihrer Internetseite die GPUs nach HD-Foto/Video einerseits und Gaming andereits einteilt. Für HD-Foto-Video stehen dort die GT...-Grafikkarten und für Games die GTX...GPUs.
Sogesehen schien mir die GT640 angemessen. Alternativ dazu hatte ich die Radeon HD7770 in Erwägung gezogen, die zwar teurer ist, aber von den Parametern wohl auch etwas besser zu sein scheint. Leider weiß ich nicht inwieweit sich die Unterschiede beim Videoschnitt in der Praxis tatsächlich bemerkbar machen.
Benutzt vielleicht einer von Euch einer der Grafikkarten?



dienstag_01
Beiträge: 13413

Re: Ratgeber: Der optimale PC für den Videoschnitt- Teil 2: Die Grafikkarte

Beitrag von dienstag_01 »

Eine GT640 hat nur eine Speicheranbindung von 64bit. Ich weiss nicht, ob das empfehlenswert ist.



Hirschflo
Beiträge: 83

Re: Ratgeber: Der optimale PC für den Videoschnitt- Teil 2: Die Grafikkarte

Beitrag von Hirschflo »

Coco21 hat geschrieben:vielen Dank für Eure Tipps.

Ich hatte für den Videoschnitt-PC ursprünglich die Nvidia GT640 im Auge, da Nvidia auf ihrer Internetseite die GPUs nach HD-Foto/Video einerseits und Gaming andereits einteilt. Für HD-Foto-Video stehen dort die GT...-Grafikkarten und für Games die GTX...GPUs.
Sogesehen schien mir die GT640 angemessen. Alternativ dazu hatte ich die Radeon HD7770 in Erwägung gezogen, die zwar teurer ist, aber von den Parametern wohl auch etwas besser zu sein scheint. Leider weiß ich nicht inwieweit sich die Unterschiede beim Videoschnitt in der Praxis tatsächlich bemerkbar machen.
Benutzt vielleicht einer von Euch einer der Grafikkarten?

Die Unterteilung die NVIDIA auf der Website macht ist Marketingblabla - für Fotobearbeitung reicht z.b. so ziemlich jeder Mist als Grafikkarte. Die GTs sind in nichts besser als die GTXen - auch nicht im Videobereich - genau das Gegenteil ist der Fall. Die GTXen sind in jedem Fall besser, wenn Processing auf der Grafikkarte stattfindet - egal ob für Games, GPU-Renderer wie Octane, DaVinci Resolve oder Premiere.

Wenn Du Adobe Premiere verwendest, greif zu einer GTX mit möglichst vielen CUDA-Cores. Es gibt allerdings auch Schnittsoftware, die gar nichts auf der GPU erledigt ... da tut es theoretisch auch eine Steinzeitgrafikarte.



holger_p
Beiträge: 847

Re: Ratgeber: Der optimale PC für den Videoschnitt- Teil 2: Die Grafikkarte

Beitrag von holger_p »

Hirschflo hat geschrieben:Es gibt allerdings auch Schnittsoftware, die gar nichts auf der GPU erledigt ... da tut es theoretisch auch eine Steinzeitgrafikarte.
Falsch. Auch da sollte man eine Grafikkarte mit breiter Anbindung und hohem 2D Durchsatz wählen.


Gruß Holger



holger_p
Beiträge: 847

Re: Ratgeber: Der optimale PC für den Videoschnitt- Teil 2: Die Grafikkarte

Beitrag von holger_p »

Coco21 hat geschrieben: Sogesehen schien mir die GT640 angemessen. Alternativ dazu hatte ich die Radeon HD7770 in Erwägung gezogen, die zwar teurer ist, aber von den Parametern wohl auch etwas besser zu sein scheint. Leider weiß ich nicht inwieweit sich die Unterschiede beim Videoschnitt in der Praxis tatsächlich bemerkbar machen.
Benutzt vielleicht einer von Euch einer der Grafikkarten?
Ich habe eine 7770 OC im Rechner. Die läuft unter Edius Pro und Pinnacle Studio 14 tadellos. Und ich schneide unter Edius 1080p50 - das Pinnacle Studio ist nur für die älteren SD-Projekte und für den Import von SVHS-Altmaterial via Pinnacle Dazzle noch auf dem Rechner.

Der Speicherdurchsatz der 7770 ist schon ganz ordentlich und natürlich ist Mehrschirmbetrieb mit der Karte kein Thema. Bildbearbeitung sowieso nicht, das geht mit allen Grafikkarten flott.

Wenn Du auch ein wenig spielen willst, dann nimm die neue 7790. Die ist etwas flotter und reicht leistungsmäßig laut c´t für die meisten aktuellen Spiele schon aus.


Gruß Holger



Coco21
Beiträge: 18

Re: Ratgeber: Der optimale PC für den Videoschnitt- Teil 2: Die Grafikkarte

Beitrag von Coco21 »

danke für die Info.
Stimmt, Fotobearbeitung ist ohnehin kein Problem. Das geht sogar mit meinem alten PC problemlos. Mir geht es nur um den AVCHD-Videoschnitt, da den mein alter Rechner im Gegensatz zu SD-Material nicht schafft.
Spiele mache ich gar nicht.

Das Problem ist, dass die meisten Tests immer auf Gamer ausgerichtet sind und Videobearbeitung fast nie eine Rolle spielt. Aus Sicht der Tester zwar verständlich, da die Zielgruppe der Gamer um ein Vielfaches höher ist als die der Videobearbeiter, aber trotzdem wäre es schön, wenn dieser Bereich auch mal mehr berücksichtig werden würde.



holger_p
Beiträge: 847

Re: Ratgeber: Der optimale PC für den Videoschnitt- Teil 2: Die Grafikkarte

Beitrag von holger_p »

Coco21 hat geschrieben:Mir geht es nur um den AVCHD-Videoschnitt, da den mein alter Rechner im Gegensatz zu SD-Material nicht schafft.
Das war bei mir ähnlich. Nach einer längeren Pause (vorher miniDV) hatte ich mir einen Full HD Camcorder gekauft und mußte feststellen, dass mein bisher genutzter PC das nicht mal abspielen konnte. Mein Wohnzimmer-PC konnte es aufgrund modernerer Onboard-Radeon immerhin abspielen - schneiden konnte das der Rechner auch nicht. Also wurde nach den Empfehlungen von Avid (als Pinnacle Studio Nutzer hatte ich Avid Studio für den HD-Schnitt in die engere Wahl gefaßt) und den Empfehlungen der c´t ein neuer Rechner zusammengeschraubt. Das zog sich etwas hin, weil ich zwischendurch in die Reha kam und plötzlich war die von der c´t empfohlene Grafikkarte nicht mehr lieferbar und dann habe ich Leistungsindexe durchgeforstet und kam am Ende zur 7770, die ich als OC Modell mit zwei Lüftern und 2 DVI-Buchsen genommen habe. Von nvidia bin ganz runter - damit habe ich beim Rechner davor nur Theater gehabt.

Zum Schneiden nehme ich nun aber Edius Pro und der 2. Monitor ist im Moment an der internen Grafik des I7, damit ich Quicksync zum Rendern nutzen kann. Läuft alles reibungslos und schnell. Ich spiele aber mit dem Gedanken, einen 3. Monitor/TV anzuschließen, also 2 Monitore an der 7770 und einen an der Board-Grafik, damit Quicksync funktioniert. Ausprobiert habe ich das schon und auch das geht wunderbar.

Gruß Holger



Hirschflo
Beiträge: 83

Re: Ratgeber: Der optimale PC für den Videoschnitt- Teil 2: Die Grafikkarte

Beitrag von Hirschflo »

holger_p hat geschrieben:
Hirschflo hat geschrieben:Es gibt allerdings auch Schnittsoftware, die gar nichts auf der GPU erledigt ... da tut es theoretisch auch eine Steinzeitgrafikarte.
Falsch. Auch da sollte man eine Grafikkarte mit breiter Anbindung und hohem 2D Durchsatz wählen.


Gruß Holger
Natürlich sollte man das tun. Aber meine Meldung ist trotzdem nicht falsch: In Final Cut 7 z.B. rechnen nur zusätzliche Plug-Ins von Drittherstellern auf der GPU. Da macht es für den Schnitt mit den Bordmitteln null Unterschied, ob man eine ATI 5770, Quadro 4000 oder eine alte und schwache ATI 2600 HD im Rechner hat - diese Karte empfinde zumindest ich als Steinzeit des PCI-Express Busses.

Sobald man mit Colorista II, MB Looks oder Neat Video einsetzt sieht es natürlich anders aus ... da macht eine leistungsfähige GPU schon Sinn.



dienstag_01
Beiträge: 13413

Re: Ratgeber: Der optimale PC für den Videoschnitt- Teil 2: Die Grafikkarte

Beitrag von dienstag_01 »

Coco21 hat geschrieben:Mir geht es nur um den AVCHD-Videoschnitt, da den mein alter Rechner im Gegensatz zu SD-Material nicht schafft.
Für die Vorschau im Schnittsystem ist die CPU wichtiger als die Grafikkarte. Die kommt, je nach Software mehr oder weniger, erst zum Berechnen von Effekten und dem Export zum Einsatz.
Ich selbst habe einen i5 2500 und damit lässt sich AVCHD gut schneiden (mal so als Anhaltspunkt).



holger_p
Beiträge: 847

Re: Ratgeber: Der optimale PC für den Videoschnitt- Teil 2: Die Grafikkarte

Beitrag von holger_p »

Hirschflo hat geschrieben: Aber meine Meldung ist trotzdem nicht falsch:
[...]
Da macht es für den Schnitt mit den Bordmitteln null Unterschied, ob man eine ATI 5770, Quadro 4000 oder eine alte und schwache ATI 2600 HD im Rechner hat - diese Karte empfinde zumindest ich als Steinzeit des PCI-Express Busses.

Wenn der Speicherdurchsatz der Karte nicht stimmt, dann wird es mit flüssiger Vorschau im Dual-Monitor Betrieb nichts. Ein gewisse 2D Leistung ist erforderlich, damit man 1080p50 halbwegs unfallfrei (ohne fiese Ruckler) auf einen Full-HD Monitor bekommt. Und das schafft die Steinzeit-Karte spätestens im Dual-Monitor Betrieb nicht, auch wenn die CPU sämtliche Dekodierung übernimmt.


Gruß Holger



Coco21
Beiträge: 18

Re: Ratgeber: Der optimale PC für den Videoschnitt- Teil 2: Die Grafikkarte

Beitrag von Coco21 »

ich filme jetzt schon seit über drei Jahren in HD. Da wird es nun Zeit mal auf einen neuen PC umzusteigen, was ich mir auch schon seit langem vorgenommen hatte, aber immerwieder aufgeschoben habe. Inzwischen hat sich da natürlich viel Material angesammelt. Abgesehen davon hätte ich auch noch mehr als genug SD-Material zu schneiden. Aber da ich viel filme, kann ich ohnehin nicht alles bearbeiten.

Was CPU etc. angeht bin ich mir ja schon im klaren darüber, was es werden soll. Für mich steht nur noch die Entscheidung an, welche Grafikkarte es werden soll. Wie gesagt, das System soll gut laufen und den Videoschnitt problemlos beherrschen. Mehr erwarte ich gar nicht. Da ich nicht spiele und alle Anwendungen - außer Video - kein Problem darstellen dürften, geht es letztlich nur um den Videoschnitt. Alles andere kann ich mit meinem alten PC enbenso machen. Ich will natürlich auch nicht mehr Geld ausgeben als nötig.



Hirschflo
Beiträge: 83

Re: Ratgeber: Der optimale PC für den Videoschnitt- Teil 2: Die Grafikkarte

Beitrag von Hirschflo »

holger_p hat geschrieben:
Hirschflo hat geschrieben: Aber meine Meldung ist trotzdem nicht falsch:
[...]
Da macht es für den Schnitt mit den Bordmitteln null Unterschied, ob man eine ATI 5770, Quadro 4000 oder eine alte und schwache ATI 2600 HD im Rechner hat - diese Karte empfinde zumindest ich als Steinzeit des PCI-Express Busses.

Wenn der Speicherdurchsatz der Karte nicht stimmt, dann wird es mit flüssiger Vorschau im Dual-Monitor Betrieb nichts. Ein gewisse 2D Leistung ist erforderlich, damit man 1080p50 halbwegs unfallfrei (ohne fiese Ruckler) auf einen Full-HD Monitor bekommt. Und das schafft die Steinzeit-Karte spätestens im Dual-Monitor Betrieb nicht, auch wenn die CPU sämtliche Dekodierung übernimmt.


Gruß Holger
Du hast natürlich recht, dass so etwas passieren kann - aber mir ist in all meinen Jahren in der Videopostpro noch nie eine Grafikkarte untergekommen die das nicht auch im Mehrschirmbetrieb schafft - und ich war schon zu Zeiten dabei, als Matrox PCI-Dual-Head-Karten wie ein technisches Wunder gewirkt haben. Aber von PCI und AGP und auch Standard Definition reden wir heute ja sowieso nicht mehr ...

Gerade Apple ist nicht gerade bekannt dafür, dass sie aktuelle und schnelle Grafikkarten verbauen - aber Probleme in dieser Hinsicht sind mir auch auf Apple-Rechnern noch nie unterkommen. Ich kann mir durchaus vorstellen, dass es fiese Billigstkarten gibt, die da Probleme machen, hab so etwas allerdings noch nie in freier Wildbahn gesehen ... auch nicht bei Steinzeitkarten wie der ATI 2600.



B.DeKid
Beiträge: 12585

Re: Ratgeber: Der optimale PC für den Videoschnitt- Teil 2: Die Grafikkarte

Beitrag von B.DeKid »

Coco21 hat geschrieben:Ich will natürlich auch nicht mehr Geld ausgeben als nötig.
1x ASUS GTX 680 mit 4 GB ** Aber mit ner 660 gehts natürlich auch ;-) **


*** GraKas werden erst wirklich interressant bei Partikel Animationen , ansonsten eher Überbewertet - Thema durch ***



dienstag_01
Beiträge: 13413

Re: Ratgeber: Der optimale PC für den Videoschnitt- Teil 2: Die Grafikkarte

Beitrag von dienstag_01 »

holger_p hat geschrieben:Wenn der Speicherdurchsatz der Karte nicht stimmt, dann wird es mit flüssiger Vorschau im Dual-Monitor Betrieb nichts. Ein gewisse 2D Leistung ist erforderlich, damit man 1080p50 halbwegs unfallfrei (ohne fiese Ruckler) auf einen Full-HD Monitor bekommt. Und das schafft die Steinzeit-Karte spätestens im Dual-Monitor Betrieb nicht, auch wenn die CPU sämtliche Dekodierung übernimmt.
Wenn die Grafikkarte keine zusätzlichen Aufgaben übernehmen soll, hat das alles mit Speicherdurchsatz etc. nichts zu tun. Die muss das Bild darstellen - und wenn sie zwei Bildschirme bedienen kann, stell sie es natürlich auch dar. Egal ob 1i oder 50p.
Coco21 hat geschrieben:Da ich nicht spiele und alle Anwendungen - außer Video - kein Problem darstellen dürften, geht es letztlich nur um den Videoschnitt. Alles andere kann ich mit meinem alten PC enbenso machen. Ich will natürlich auch nicht mehr Geld ausgeben als nötig.
Wie gesagt, ich würde dir eine 128bit Karte dafür empfehlen. 64bit reichen vielleicht auch, aber irgendwie geht das in die Richtung, gleich eine Onboard-Grafik zu verwenden. Und da hört man hier immer mal wieder von Problemen. Aber, gehen könnte es.



Coco21
Beiträge: 18

Re: Ratgeber: Der optimale PC für den Videoschnitt- Teil 2: Die Grafikkarte

Beitrag von Coco21 »

GTX680 ist definitiv viel zu teuer und für meine Zwecke sicher auch überdimensioniert.



dienstag_01
Beiträge: 13413

Re: Ratgeber: Der optimale PC für den Videoschnitt- Teil 2: Die Grafikkarte

Beitrag von dienstag_01 »

@Coco21
http://www.amazon.de/dp/B004EEH7WW/ref= ... B004EEH7WW
Gibts woanders viellicht billiger.
Die Karte hat aber manchmal DDR3 Speicher. Würde ich vermeiden.



Coco21
Beiträge: 18

Re: Ratgeber: Der optimale PC für den Videoschnitt- Teil 2: Die Grafikkarte

Beitrag von Coco21 »

das stimmt



holger_p
Beiträge: 847

Re: Ratgeber: Der optimale PC für den Videoschnitt- Teil 2: Die Grafikkarte

Beitrag von holger_p »

dienstag_01 hat geschrieben: Wenn die Grafikkarte keine zusätzlichen Aufgaben übernehmen soll, hat das alles mit Speicherdurchsatz etc. nichts zu tun. Die muss das Bild darstellen - und wenn sie zwei Bildschirme bedienen kann, stell sie es natürlich auch dar. Egal ob 1i oder 50p.
Mit Speicherdurchsatz ist die Fähigkeit gemeint, eine gewisse Anzahl Bilder pro Sekunde in die Karte zu bekommen. Du empfiehlst CoCo21 ja nicht ohne Grund eine 128 Bit Karte anstelle einer 64Bit Karte. Genau das ist mit Durchsatz gemeint. Für 50p müssen auch 50 Bilder pro Sekunde irgendwie in den Speicher der Grafikkarte. Ein Bild Full-HD hat 1920*1080=2073600 Bildpunkte. Bei einer Farbtiefe von 24 Bit sind das rund 6MByte pro Bild. Bei 50 Bildern pro Sekunde fallen immerhin schon 300 MByte an. Der Bildschirm wird aber mit 60 HZ angesteuert, idealerweise berechnet der Player also noch Zwischenbilder und schiebt dann 60 Bilder zur Karte. Dann sind wir bei 360 MByte. Da kommt die Steinzeitkarte nicht mehr mit. Ist doch gar nicht schwer zu verstehen oder?

Übrigens: Läßt man die Karte dekodieren, sinkt die benötigte Speicherbandbreite extrem. Dann wandert der komprimierte Datenstrom (ca 28MBit/s bei AVCHD) in die Karte und die GPU bereitet diese Daten selber auf. Da würde selbst ein 16 Bit Bus wieder reichen...

Fazit: Je dümmer die Karte verwendet wird, desto höheren Speicherdurchsatz muss sie bieten, damit die CPU die Datenmenge in den Videospeicher schaufeln kann. An der Stelle sind manche Onboard Grafikchips keine schlechte Wahl, wenn die CPU nämlich direkt in den Grafikspeicher mit dem normalen Tempo ansprechen kann.


Gruß Holger



dienstag_01
Beiträge: 13413

Re: Ratgeber: Der optimale PC für den Videoschnitt- Teil 2: Die Grafikkarte

Beitrag von dienstag_01 »

Holger, träum nicht.
Beispielsweise hat Nvidia die Geforce 7er Serie 2005 herausgebracht. Wenn das keine Steinzeit ist. Die Speicherbandbreite war so um die 20GB/s. Und du lommst hier mit 360 MB/s. ;)



Reiner M
Beiträge: 1282

Re: Ratgeber: Der optimale PC für den Videoschnitt- Teil 2: Die Grafikkarte

Beitrag von Reiner M »

holger_p hat geschrieben:Der Bildschirm wird aber mit 60 HZ angesteuert, idealerweise berechnet der Player also noch Zwischenbilder und schiebt dann 60 Bilder zur Karte. Dann sind wir bei 360 MByte. Da kommt die Steinzeitkarte nicht mehr mit. Ist doch gar nicht schwer zu verstehen oder?
Idealerweise macht das der Player nicht. Der spielt genau das ab, was die Video-Settings vorgeben. Das ist sein Job. Er schiebt also bei 50p genau 50 Bilder an die Grafikkarte, die holt sich aus dem RAM einzeln die 50 Bilder pro Sekunde ab, gibt aber an den Monitor genau das aus, was man im Treiber-Panel eingestellt hat, z. B. 60 Hz, also 60 Bilder.

Im Grafikkartentreiber kann man sehr genau ablesen, welche Werte für Bildgrößen/Farbtiefen/Monitore einstellbar sind. Die funktionieren dann auch. Andere können gar nicht gewählt werden. Ganz einfach.

Und wenn die Steinzeitkarte zwei Monitore hochauflösend zulässt (was zumindest seit der späten Steinzeit die Regel ist), ist das einfach so und hat mit FullHD und 50p und Video nix zu tun.

Beste Grüße,
Reiner



holger_p
Beiträge: 847

Re: Ratgeber: Der optimale PC für den Videoschnitt- Teil 2: Die Grafikkarte

Beitrag von holger_p »

Reiner M hat geschrieben:
Idealerweise macht das der Player nicht. Der spielt genau das ab, was die Video-Settings vorgeben. Das ist sein Job. Er schiebt also bei 50p genau 50 Bilder an die Grafikkarte, die holt sich aus dem RAM einzeln die 50 Bilder pro Sekunde ab, gibt aber an den Monitor genau das aus, was man im Treiber-Panel eingestellt hat, z. B. 60 Hz, also 60 Bilder.
Das werden viele Player so machen, aber von "idealerweise" ist das weit entfernt, denn genau das sorgt für ruckelnde Ergebnisse. Idealerweise fragt der Player ab, mit welcher Rate der Monitor bedient wird und erzeugt dann passend die Bilder. Noch idealer wäre es natürlich, wenn die Grafikkarte intelligent ist und selbst dekodiert.
Reiner M hat geschrieben: Und wenn die Steinzeitkarte zwei Monitore hochauflösend zulässt (was zumindest seit der späten Steinzeit die Regel ist), ist das einfach so und hat mit FullHD und 50p und Video nix zu tun.
Viele ältere Grafikkarten können problemlos zwei Monitore mit Full-HD Auflösung ansprechen. Der Videochip bekommt die Ausgabe auf die DVI-Buchsen gerade noch so hin, auch wenn das Speicherinterface der Karte viel zu langsam ist, um Full-HD Auflösung mit 50 Bildern pro Sekunde anzunehmen. Das eine hat mit dem anderen absolut nichts zu tun.

Gruß Holger



Reiner M
Beiträge: 1282

Re: Ratgeber: Der optimale PC für den Videoschnitt- Teil 2: Die Grafikkarte

Beitrag von Reiner M »

holger_p hat geschrieben:Idealerweise fragt der Player ab, mit welcher Rate der Monitor bedient wird und erzeugt dann passend die Bilder.
Was Du schreibst, hieße ja, dass es völlig egal ist, mit welcher Framerate ich ein Video produziere. Ist das so?
Der Player müsse demnach in jedem Fall berechnetes, flüssiges 60p draus machen, wenn die Grafikkarte auf 60Hz eingestellt ist, und 50p, wenn sie mit 50Hz betrieben wird. Zusätzlich müsste sich der Player mit dem Taktgeber der Karte 100%tig synchronisieren, damit ein Frame auch genau dann komplett bereit steht, wenn die Karte das Bild zum Monitor schickt, unabhängig davon, wie lang der Player für Lesen der Quelle, Dekodieren und Bereitstellen braucht. Hmmm.
Wie machen das Fotoprogramme, oder der Browser mit Flash und Gifs, ode der Desktop? All das wird auch mit 60Hz angezeigt.

Ich werde meine Videos nach wie vor sehr bewußt mit einer wohl gewählten, bestimmten Framerate produzieren und mich nicht darauf verlassen ... ;)
holger_p hat geschrieben: Viele ältere Grafikkarten können problemlos zwei Monitore mit Full-HD Auflösung ansprechen. Der Videochip bekommt die Ausgabe auf die DVI-Buchsen gerade noch so hin, auch wenn das Speicherinterface der Karte viel zu langsam ist, um Full-HD Auflösung mit 50 Bildern pro Sekunde anzunehmen.
Was Probleme bereiten könnte, wäre die Anbindung über die PCI-Schnittselle, doch bereits eine PCI-e 1.0 x1 schafft mehr, als für ein FullHD-Video 50p nötig wäre. Da sehe ich kein Problem.

Das Speicherinterface zwischen VRAM und Chip ist sicher schnell genug. Denn darüber kann ja der Bildspeicherinhalt mit einer Bildwiederholfrequenz von 60Hz ausgeben werden. Ist also kein Problem.

Was aber tasächliche Probleme bereitet, sind die nötigen Dekodierzeiten. Da lassen bei 50p-Videos die Software-Player auf schwachen oder zu stark belasteten CPUs sogar Frames aus, um eine Echtzeitwiedergabe zu erreichen. Wie wollen die das noch auf 60Hz aufpeppen?
Erster klarer Engpass ist also in jedem Fall die CPU.

Der Sinn starker Grafikkarten steckt nicht in der Bildwiedergabe für Monitore, sondern in ihrer zweiten Funktion, der Bildaufbereitung, die davon getrennt und zusätzlich läuft. Das nutzen z. B. NLEs so.
Hier kommt, was die Übertragunsgleistung angeht, natürlich zusätzlicher und zudem bidirektionaler Bedarf auf für Datenaustausch zwischen Software, RAM des PCs und VRAM der Karte. Während also ein Bild (gerne auf mehreren Monitoren) ausgegeben wird, werden andere Bilddaten in die Karte transportiert, dort berechnet und zurück ins PC-RAM geschrieben. U. U. ohne sie anzuzeigen.

Genau da zeigt sich dann der Unterschied zwischen verschieden breiten Datenabindungen, unterschiedlich schnellen und großen VRAMS sowie unterschiedlichen Prozessoren. Nicht bei der Monitorausgabe. Die ist relativ trivial.

Beste Grüße,
Reiner



holger_p
Beiträge: 847

Re: Ratgeber: Der optimale PC für den Videoschnitt- Teil 2: Die Grafikkarte

Beitrag von holger_p »

Reiner M hat geschrieben:
Was Du schreibst, hieße ja, dass es völlig egal ist, mit welcher Framerate ich ein Video produziere. Ist das so?
Ein guter Player kann das. Allerdings muss dann die Rechenleistung für Softwaredekodierung ausreichen.

Was glaubst Du, warum es neben den zahlreichen und zweifelsohne guten kostenlosen Playern auch Player gibt, die bis knapp 100 Euro teuer sind?
Reiner M hat geschrieben: Zusätzlich müsste sich der Player mit dem Taktgeber der Karte 100%tig synchronisieren, damit ein Frame auch genau dann komplett bereit steht, wenn die Karte das Bild zum Monitor schickt, unabhängig davon, wie lang der Player für Lesen der Quelle, Dekodieren und Bereitstellen braucht.
Der Player schiebt die Daten zur Karte, die übernimmt die exakte Übernahme zum Framewechsel. Sonst würde es generell zu ständigen Flackereffekten kommen.
Reiner M hat geschrieben: Ich werde meine Videos nach wie vor sehr bewußt mit einer wohl gewählten, bestimmten Framerate produzieren und mich nicht darauf verlassen ... ;)
Das eine schließt das andere ja nicht aus. Mehr Frames heißt ja auch weniger interpolieren.
Reiner M hat geschrieben: Was aber tasächliche Probleme bereitet, sind die nötigen Dekodierzeiten. Da lassen bei 50p-Videos die Software-Player auf schwachen oder zu stark belasteten CPUs sogar Frames aus, um eine Echtzeitwiedergabe zu erreichen. Wie wollen die das noch auf 60Hz aufpeppen?
Erster klarer Engpass ist also in jedem Fall die CPU.
Es geht in diesem Thread um die Grafikkarte, nicht um die CPU.
Reiner M hat geschrieben: Der Sinn starker Grafikkarten steckt nicht in der Bildwiedergabe für Monitore, sondern in ihrer zweiten Funktion, der Bildaufbereitung, die davon getrennt und zusätzlich läuft. Das nutzen z. B. NLEs so.
Falsch. Das nutzen nur einige NLEs so. Boshaft könnte ich sagen, dass es die Programme nutzen, deren Programmierer zu doof sind, das in effizienten CPU-Routinen zu erledigen.
Die meisten NLEs nutzen die Kodierfähigkeiten der Grafikkarte nur beim Rendern und für die Wiedergabe und zwar sowohl bei Vollbild als auch bei Wiedergabe in kleinem Fenster.

Und wenn die Grafikkarte die Wiedergabedekodierung übernimmt, dann reicht eine CPU mit der Rechenleistung eines besseren Taschenrechners. Ich habe ein billiges 7" Tablet der 100 Euro Klasse (2012 gekauft) von Hyundai China mit einer schwachen ARM9 CPU. Da steckt aber ein Mali400 Grafikkern mit drin und das Ding spielt ruckelfrei AVCHD 1080p50 direkt aus der Kamera ab, auch via HDMI auf der Glotze. Das schafft ein moderner Doppelkern-Prozessor ohne Hilfe der Grafikkarte (die besagte Steinzeitkarte, die nichts dekodieren kann) nicht.


Gruß Holger



dienstag_01
Beiträge: 13413

Re: Ratgeber: Der optimale PC für den Videoschnitt- Teil 2: Die Grafikkarte

Beitrag von dienstag_01 »

Hallo Holger,
ums einfach zu machen, nenn doch einfach mal einen Player der interpoliert. Ich kenne keinen (aber kenne natürlich auch nicht alle).
holger_p hat geschrieben:Die meisten NLEs nutzen die Kodierfähigkeiten der Grafikkarte nur beim Rendern und für die Wiedergabe und zwar sowohl bei Vollbild als auch bei Wiedergabe in kleinem Fenster.
Das ist falsch. Das Encoding wird in den NLEs komplett von den CPUs übernommen. Erst bei Rendering und Effekten greift die GPU. Genau daher kommt ja auch die Aussage, dass eine *Steinzeitgrafikkarte* das auch kann.
Was du von deinem Tabet beschreibst, ist die ganz andere Arbeitsweise von Software Playern, das hat aber mit dem NLE nicht zu tun.

Edit: Hattest du eigentlich noch nie Probleme mit Tearing?



holger_p
Beiträge: 847

Re: Ratgeber: Der optimale PC für den Videoschnitt- Teil 2: Die Grafikkarte

Beitrag von holger_p »

dienstag_01 hat geschrieben:Hallo Holger,
ums einfach zu machen, nenn doch einfach mal einen Player der interpoliert. Ich kenne keinen (aber kenne natürlich auch nicht alle).
PowerDVD von Cyberlink soll das können.
dienstag_01 hat geschrieben: Das ist falsch. Das Encoding wird in den NLEs komplett von den CPUs übernommen.
Um es mit Deinen Worten zu sagen: Das ist falsch.
dienstag_01 hat geschrieben: Erst bei Rendering und Effekten greift die GPU.
Kennst Du den Unterschied zwischen Encoding und Rendern?
Wikipedia beschreibt Quick Snyc jedenfalls so: "Intel Quick Sync Video is Intel's hardware video encoding and decoding technology, which is integrated into some Intel CPUs"
Edius nutzt Quick Sync. Dein Premiere nutzt genau dafür CUDA (noch).

Mit anderen Worten: Die GPU macht das Encoding. Und das Encoding ist beim Videoschnitt der Hauptbestandteil des Rendern, wobei dazu meist ein wenig mehr als nur das Encoding gehört. Das "mehr" muss dann die CPU machen. Das wäre dann z.B. den Ton zu bearbeite, und alles am Ende in den Container packen.

Also noch mal zum Mitschreiben: Das Encoding kann durch die GPU durchgeführt werden. Es muss natürlich nicht.


Gruß Holger



dienstag_01
Beiträge: 13413

Re: Ratgeber: Der optimale PC für den Videoschnitt- Teil 2: Die Grafikkarte

Beitrag von dienstag_01 »

Damit wir uns erstmal über den Begriff einig sind (wird wirklich oft für beide *Richtungen* verwendet): Encoding meint hier das Decodieren des komprimierten Datenstroms für die Anzeige. Und das macht in Premiere (und auch in Avid) natürlich die CPU.



holger_p
Beiträge: 847

Re: Ratgeber: Der optimale PC für den Videoschnitt- Teil 2: Die Grafikkarte

Beitrag von holger_p »

dienstag_01 hat geschrieben:Damit wir uns erstmal über den Begriff einig sind (wird wirklich oft für beide *Richtungen* verwendet): Encoding meint hier das Decodieren des komprimierten Datenstroms für die Anzeige. Und das macht in Premiere (und auch in Avid) natürlich die CPU.
Auch da muss ich Dich enttäuschen: Das Dekodieren des Videosignals kann von der GPU übernommen werden. Die CPU muss lediglich den Container öffen und das eigentliche Videosignal daraus an die GPU leiten zusammen mit der Information, wo un wie groß es auf dem Bildschirm erscheinen soll.

Das Wort Enkodieren gibt es in der klassischen Nachrichtentechnik nicht. Enkodieren steht für Kodieren und das ist eben das Gegenteil von Dekodieren. In der Videotechnik wird im Wesentlichen kodiert/dekodiert, um die Datenmenge zu reduzieren und um Übertragungsfehler zu minimieren.

Warum das englische Wort "Encoding" dann sowohl für Kodieren als auch Dekodieren stehen soll, ist mir rätselhaft. Wiki auch.


Gruß Holger



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