-paleface- hat geschrieben:...Forrest Gump höre ich da Eigentlich gar nicht so raus :-D
Ich hatte es geschrieben, ohne mir die Melodie (Forrest Gump Suite) vorher nochmals anzuhören.
Bei beiden Melodien geht's zu Beginn vom Grundton in die Quarte (die ersten 2 Töne von 'Im Frühtau ...' oder Mozarts 'Kleine Nachtmusik'). Damit enden die Gemeinsamkeiten aber auch schon - also Fehlanzeige!
Soll ich ... ?
Noch was zum Film sagen ?
Ich zögere, mag ihn nicht zerreden und mich an Kleinigkeiten stören.
Und Axel hat es - gut abgewogen - eigentlich schon gesagt!
Nochmals die Akteure:
Die Augen machen es aus !
Beide haben 'sprechende' Gesichter, ohne etwas zu sagen.
Er besonders. Sie das positive, strahlende Element. Beide in ihren jeweiligen Rollen!
Buster Keaton war ein Komiker, stimmt. Aber auch ein Stummfilm-Star, einer, der niemals lachte. Eigentlich paradox.
Das trifft auf Frank nicht zu, aber er lacht selten, hat ja nicht viel zu lachen.
Treffen sich also zwei. Kein Liebespaar, eine Zufallsbekanntschaft, Schicksalsgemeinschaft.
Oben habe ich ironisch geschrieben 'keine Action'.
Das ist natürlich Quatsch!
SIE, die Junge, nimmt die Action mit resoluter, direkter und doch unschuldig-charmanter Art von Anfang an in die Hand. Fragt nicht gross - handelt ! Das Leben schätzt man, wirft es nicht einfach weg ! Dieser Satz von ihr erhält später nochmals einen Sinn.
Er, der Ältere, folgt zögerlich und etwas beschämt. Wird einfach mitgezogen von soviel positiver Lebensenergie.
Hätte man die zwei 'Stummfilmstars' etwas mehr miteinander flirten lassen sollen ? Auch ohne Worte ?
Ihn etwas witziger reagieren, sie etwas weniger didaktisch auftreten lassen sollen ?
Ja. Wäre zumindest einen Versuch wert gewesen.
Das Timing der Gesten und Blicke und Zwischenschnitte noch besser aufeinander abstimmen, vielleicht unterstützt durch die Musik.
Und die Dinge zwischen den Beiden noch mehr durch Gesten und Blicke steuern als durch etwas einseitige 'Anweisungen' ihrerseits.
Aber das ist kleinliche Kritik auf hohem Filmniveau !
Berührend und witzig ist es, als sie ihn mit Blumen schmückt (schliesslich ist sie ja das 'Blumenkind'). Da wird er irgendwie zum Teddybär aus Kindertagen, auch zur Trophäe, die man stolz verziert, oder zum Weihnachtsbaum im Sommer quasi, an dem man stellvertretend sakrale Handlungen vornimmt.
So eine Harmonie-Szene gleitet - Axel hat es schon gesagt - nicht richtig austariert sehr schnell ins Lächerliche oder Kitschige ab. Und hier ist die Balance gut gelungen.
Vor allem auch, weil nach dem ersten, kritischen Höhepunkt (er und die Pistole) dann nach der Erholungsphase noch ein zweiter folgt.
Ich möchte nicht zu viel verraten, nur so viel: Erinnert mich, so von unten gefilmt, etwas an 'Es geschah am hellichten Tag' nach Dürrenmatt, mit Gert Fröbe. Oder sogar an 'Frankenstein', als das Geschöpf auf das am Wasser spielende Kind trifft, das den grossen Spielgefärten ungeachtet seines Aussehens spontan an der Hand nimmt, was sich gut anlässt, doch schliesslich unbeabsichtigt ein tragisches Ende nimmt.
Aber hier ist es anders: Alice nimmt ja den verzweifelten Frank an der Hand, nicht den späteren Überraschungsgast !
Weiteres möchte ich nicht verraten.
Fazit:
So harmonisch und ohne Action, wie ich es oben in einem Anflug von Ironie und der Verlegenheit, nun endlich eine angekündigte Filmkritik zu schreiben, geschildert habe, ist der Film keineswegs - im Gegenteil.
Nur atmet er langsam, lässt sich Zeit, baut die Charaktere nach und nach auf.
Das ist schwierig genug und gut gelungen!
That's it!
Die Geschichte von Alice und Frank.
The End - Fin - Ende - Abspann.
... Und wenn sie nicht gestorben sind, dann leben sie noch heute ;-)