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Re: Der wohl schlechteste Tatort aller Zeiten?

Verfasst: Mi 05 Aug, 2015 11:47
von iasi
Skeptiker hat geschrieben:@iasi:

Nehmen wir eine andere deutsche Krimi-Serie: Derrick.

Da lese ich auf Wikipedia:
Derrick, die meistverkaufte deutsche Serie der Fernsehgeschichte, wurde weltweit in über 100 Ländern ausgestrahlt.
iasi hat geschrieben:... Die Schuld liegt übrigens eindeutig bei den Medienmachern. ...
Damit meinst Du die Filmemacher im weiteren Sinne, oder nicht?
Also die Geschichten-Erfinder, Drehbuchschreiber, Regisseure und alle beim Dreh (obwohl sich digital an den Kameras ja keine Spulen mehr drehen). Oder nicht?
Und die können es Deiner Meinung nach einfach nicht.

Aber nochmals zu Derrick.
Der spielte doch lokal mit seinen Geschichten und Schauplätzen. Irgendwie typisch deutsch - auch die Darsteller.
Und trotzdem ein internationaler Erfolg.
Warum?
Wir hatten schon einmal so eine Krise.
Vor einigen Jahrzehnten.
Damals betraf es eben auch vor allem die Kinoeinnahmen.
Heute betrifft es vor allem auch die Qualität.
"Kommissar Rex" gehört zu den deutschen Produktionen, die sich noch gut ins Ausland verkaufen - ein deutscher Schäferhund - das sagt doch alles.

"Derrick" ... wird der denn noch produziert?

Und ja - ich meine alle Beteiligten der TV- und Filmbranche.
Wer sollte denn sonst verantwortlich sein?

Re: Der wohl schlechteste Tatort aller Zeiten?

Verfasst: Mi 05 Aug, 2015 11:59
von Skeptiker
iasi hat geschrieben:... "Kommissar Rex" gehört zu den deutschen Produktionen, die sich noch gut ins Ausland verkaufen - ein deutscher Schäferhund - das sagt doch alles.
Jedes Land schleppt seine Klischees mit sich herum, bei den Deutschen sind es eben Ordnung, Zuverlässigkeit und Korrektheit - unter Anderem.
Und vielleicht will man diese Klischees im Ausland gerne filmisch bestätigt wissen.
iasi hat geschrieben:..."Derrick" ... wird der denn noch produziert?
Kaum.
iasi hat geschrieben:... Und ja - ich meine alle Beteiligten der TV- und Filmbranche.
Wer sollte denn sonst verantwortlich sein?
Du (irgendwo in der Filmbranche) und ich (als gelegentlicher Krimi-Zuschauer, der ansonsten überwiegend Dokus schaut - zuletzt auf ARTE den eindrücklichen Film "Zimmer 164" von Filmer Gianfranco Rosi und Autor Charles Bowden, wo ein ehemaliger Handlanger der mexikanischen Drogenmafia verhüllt in schwarzes Tuch und ohne hörbare Emotionen mithilfe eines Skizzenhefts, in das er live fortlaufend schreibt und zeichnet, von seinen letzten 20 Jahren in einem Staat korrupt bis auf die (Staats-)'Knochen' berichtet - wie man entführt, foltert und tötet und dabei ganz gut lebt - ausser vielleicht, dass man das Wichtigste überhaupt komplett abgeben muss - die eigene Freiheit und Kontrolle über sein Leben, denn: Wer nicht pariert, ist tot).

Zurück zum Thema:
Film ist doch immer auch ein Spiegel des Zeitgeists (ein deutsches Wort, das es bis in Englische geschafft hat): Stichwort 'Grosse Koalition' (mit ihrem Für und Wider).

Und noch etwas:
Wenn ich z.B. so durch die staatlichen Sender des französischen oder italienischen Fernsehens zappe, erhalte ich nicht unbedingt den Eindruck, dass die mit den Gebührengeldern wesentlich gehaltvoller umgehen - eher im Gegenteil :-(
Stimmt - das ein schwacher Trost ;-)