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Selbstständigkeit, essentielle Fragen



Filmen als Beruf: Hier geht´s um Themen wie: Tarifliches, Kundenkommunikation, Abnahmen und wieviel man für bestimmte Aufträge verlangen kann
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DenK

Re: Selbstständigkeit, essentielle Fragen

Beitrag von DenK »

Pianist hat geschrieben:
Jott hat geschrieben:Na also. Mit fachlicher Hilfe statt selber Anlagen auszufüllen hättest du das schon viel früher regeln können.
Jeden Monat sämtliche Belege zu einem Steuerberater schaffen? Und dann noch mal alles selbst nachrechnen und prüfen? Und dann noch seine horrende Rechnung begleichen? Nein, also dann mache ich das doch lieber selbst.

Und ich möchte nicht so recht daran glauben, dass ein Steuerberater auf die Idee gekommen wäre, dass ich theoretisch auch Freiberufler sein könnte. Ich hatte jedenfalls mal eine steuerliche Beratung, wo es um meine Gesamtsituation ging, und da wurde diese Frage überhaupt nicht aufgeworfen.

Ich hatte übrigens vor 20 Jahren auch mal einen Informationstermin bei der damaligen BfA, zum Thema "freiwillige Rentenversicherung für Selbständige". Da kam das Thema KSK überhaupt nicht zur Sprache.

Also ich erarbeite mir mein Wissen dann doch lieber selbst, auch wenn das im Einzelfall mal ein wenig länger dauert.
WoWu hat geschrieben:Vielleicht kommst Du ja schon in den Genuss des "bedingungslosen Grundeinkommens".
Das kommt ganz sicher...nur muss man erst mal alle Beamten privatisiert haben.
Dieses "bedingungslose Grundeinkommen" halte ich für den größten Schwachsinn, den sich nur Leute ausdenken können, die zu faul zum Arbeiten sind. Meiner Meinung nach ist Arbeit (oder mal gearbeitet zu haben) Grundlage für Einkommen. Es ginge mir gehörig gegen den Strich, wenn man die Nicht-Arbeit belohnen würde. Keine Macht für niemand, Freibier für alle. Vollkommen bekloppt.

Matthias
Zum Glück fragt dich keiner... das BGE ist eine mögliche Antwort auf existenzielle Fragen, die unsere Gesellschaft sich schon bald stellen werden muss. Aber so zu tun als wollten sich da faule Menschen ein schönes Leben machen ist natürlich viel einfacher.



Pianist
Beiträge: 8458

Re: Selbstständigkeit, essentielle Fragen

Beitrag von Pianist »

DenK hat geschrieben:Zum Glück fragt dich keiner... das BGE ist eine mögliche Antwort auf existenzielle Fragen, die unsere Gesellschaft sich schon bald stellen werden muss. Aber so zu tun als wollten sich da faule Menschen ein schönes Leben machen ist natürlich viel einfacher.
Die Schweizer haben das glücklicherweise anders gesehen. Wir sind jetzt schon mitten im Fachkräftemangel. Wir brauchen in Deutschland jeden, der zupacken will und kann, und wir können auf niemanden verzichten. Von daher wäre es vollkommen kontraproduktiv, das Prinzip "Arbeit als Grundlage für Einkommen" aufzugeben.

Und ich sage es gerne noch mal: Es gibt Leute, deren individuelle Bedürftigkeit höher wäre als das Grundeinkommen. Was also soll diese Gleichmacherei?

Matthias
Filmemacher für besondere Aufgaben



DenK

Re: Selbstständigkeit, essentielle Fragen

Beitrag von DenK »

Also Erstens ist es schonmal falsch dass mit einem BGE der Anreiz zur Arbeit wegfällt. Wer will sich schon mit 1000€ im Montat zufrieden geben? Das macht ja jetzt auch nur ein sehr geringer Teil der Gesellschaft. Zweitens ermöglicht ein BGE ganz andere Möglichkeiten für jeden Einzelnen. Mit einem sicheren Einkommen lässt es sich viel leichter etwas gründen, Künstler können Ihrer ansonsten brotlosen Kunst viel eher nachgehen, Menschen trauen sich viel mehr sich selbst zu verwirklichen, was direkt in Arbeitsmarkt und Wirtschaft fliessen kann.

Und dazu kommt, und das ist das Hauptargument: Wir werden vorraussichtlich in den nächsten 50 Jahren einen massiven Verlust an Arbeitsplätzen durch Automatisierung haben. Dann wird es schlicht keine Jobs mehr für alle geben, am extremsten wahrscheinlich bei den einfacheren Tätigkeiten, z.B. Kassierer/-in. Nun hat aber nicht jeder das persönliche Potenzial Doktor oder Ingenieur zu werden, und wir als Gesellschaft haben diesen Bedarf auch garnicht. Also wird man sich fragen müssen, was man mit den Menschen macht, deren Jobs obsolet wurden, weil das jetzt Maschinen übernehmen. Das ist im übrigen ine wünschenswerter Effekt, und auch der eigentliche Sinn von Automatisierung: Dem Menschen Arbeit abnehmen.
Von daher muss man sich einfach fragen, ob in Zukunft ein Leben nur mit Arbeit möglich sein soll, und wenn ja, wo soll diese herkommen?



Pianist
Beiträge: 8458

Re: Selbstständigkeit, essentielle Fragen

Beitrag von Pianist »

DenK hat geschrieben:Also wird man sich fragen müssen, was man mit den Menschen macht, deren Jobs obsolet wurden, weil das jetzt Maschinen übernehmen.
Da kann aus meiner Sicht die Antwort nur lauten: "Qualifizierung". Du hast vollkommen Recht, dass es künftig weniger Jobs für Niedrigqualifizierte geben wird. Also muss man sie fit machen. Und der Bedarf an Leuten im Bereich Pflege wird eher zunehmen. Also würde ich die Kohle lieber darin investieren, die Leute zu qualifizieren, und die Arbeitsbedingungen in solchen Branchen zu verbessern.

Aber Leute, die angeblich für unsere Gesellschaft nicht nützlich sind, mit monatlichen Geldüberweisungen ruhig zu stellen, das halte ich für unwürdig.

Matthias
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DenK

Re: Selbstständigkeit, essentielle Fragen

Beitrag von DenK »

Wir haben gerade im Bereich Pflege und Erziehung keinen Mangel an Ausbildung und Motivation. Diese Jobs sind nur so lächerlich schlecht bezahlt, dass man davon nicht leben kann. Ich kenne persönlich Leute, die deswegen den Beruf aufgegeben haben. Hätten die 1000€ mehr im Monat gehabt wären sie jetzt nicht dabei.
Die Leute schreien immer am lautesten wenn es um die Erziehung ihrer Kinder geht, aber vernünftig bezahlen will die Leute scheinbar niemand.

Und wie gesagt, man kann nicht jeden zum App-Entwickler oder Sozialismus Media Experten ausbilden. Es fallen massiv Jobs für wenig qualifizierte Menschen weg, alle neuen Jobs sind aber nur für hochqualifizierte. Das BGE ist nur eine mögliche Antwort für dieses Problem.



pixelschubser2006
Beiträge: 1697

Re: Selbstständigkeit, essentielle Fragen

Beitrag von pixelschubser2006 »

Im künstlerischen Sektor wäre das BGE vermutlich wirklich nicht schlecht angelegt. Aber es dürfte nur ein Bruchteil der jetzigen Langzeit-Arbeitslosen, Hartz4ler und Sozialhilfeempfänger künstlerisch veranlagt sein.

Ich bin persönlich eher gegen ein BGE. Gerade bei geringbezahlten Jobs gibt es dann kaum noch einen Anreiz, arbeiten zu gehen.

Letztendlich ist das alles eine schwierige Materie. Wenn es nach mir geht, sollten arbeitsfähige Alleinstehende spätestens 2 Jahre nach dem Jobverlust kein normales Hartz4 mehr kriegen, sondern in ein Wohnheim ziehen. Das klingt hart, ich sehe auch die nicht zu unterschätzenden Nachteile, aber das ist der richtige Weg, faule Menschen zu motivieren. Das eingesparte Geld kann dann genutzt werden, um Alleinerziehende und Familien zu fördern, damit Kinder vernünftige Chancen in der Schule und später am Arbeitsmarkt haben. Stellen gibts ja genug.



DenK

Re: Selbstständigkeit, essentielle Fragen

Beitrag von DenK »

Wenn man solche Forderungen stellt sollte man erstmal ein System schaffen, in dem es auch für jeden Arbeit gibt. Und der Trend geht eindeutig in die andere Richtung



PowerMac
Beiträge: 7489

Re: Selbstständigkeit, essentielle Fragen

Beitrag von PowerMac »

DenK hat geschrieben:Sozialismus Media Experten
Nordkoreanische Autokorrektur?



pixelschubser2006
Beiträge: 1697

Re: Selbstständigkeit, essentielle Fragen

Beitrag von pixelschubser2006 »

DenK hat geschrieben:Wenn man solche Forderungen stellt sollte man erstmal ein System schaffen, in dem es auch für jeden Arbeit gibt. Und der Trend geht eindeutig in die andere Richtung
Sagen wir es so: Wenn auf einmal alle arbeitsfähigen Arbeitslosen auf einmal losrennen, reichen die Jobs wirklich nicht. Da gebe ich Dir recht. Für jeden einzelnen gibt es eine gute Perspektive. Wenn nicht, dann liegt das an der Qualifikation. Das ist nicht immer Schuld des Betroffenen, aber ganz sicher auch nicht die des Arbeitsmarktes. Jedenfalls sind die Branchen, die gute Jobs anzubieten haben, vornehmlich Industrie und technisch / gewerbliche Branchen, sehr ausbildungsstark.

Allerdings geht auf beiden Seiten etwas schief. Bewerber von heute sind oft ziemlich krude drauf, Arbeitgeber allerdings auch. Mein letzter Brötchengeber hat in Sachen Spesen komische Ansichten gehabt, bei denen ich nur aufgrund meines ganz ordentlichen Grundlohnes mit der Faust in der Tasche ertragen habe. Nur mal so als Beispiel. Nun ist mein alter Chef doof dran, weil ich weg bin, mein direkter Arbeitskollege auch und ein it-resistenter Elektroinstallateur nun Server in der Videoüberwachung reparieren soll. Prost Mahlzeit. Alles nur wegen ein paar lausigen Euro, die mir vom Gesetz her eh zustanden.

Auch ist es oft der Ton, der die Musik macht. Manchen Supermarktverkäufer geht es besser als einem bei einer Elektronikkette, obwohl da zumindest die Marktführer vergleichsweise anständig bezahlen.

Die Wertschätzung des Arbeitgebers ist heutzutage erschreckend gering. Und das im Zeitalter, wo im technischen Bereich eigentlich jeder, der in der Lage ist, eine 40Std.-Woche durchzustehen, einen passablen Job kriegen kann und am Drücker ist. Es hat sich zu Führungskräften häufig nicht herumgesprochen, daß es Feinheiten sind, wegen derer sich Mitarbeitet wohlfühlen oder nicht. Meist kosten die kein Geld und nur ganz wenig Zeit. Sehe da aber keinen positiven Trend.



DenK

Re: Selbstständigkeit, essentielle Fragen

Beitrag von DenK »

Du sprichst hier immernoch über die Ist-Situation. Ich rede von den Prognosen für die kommenden Jahre und Jahrzehnte.

Kurzes Beispiel von gerade eben: Bei McDonalds am Münchner Hauptbahnhof bestellt ma nicht mehr an der Theke, sondern an grossen Panels, wo man mit EC Karte auch direkt bezahlen kann. Die Leute stellen nur noch die Bestellungen auf die Theke. Dementsprechend weniger Angestellte waren da auch.



pixelschubser2006
Beiträge: 1697

Re: Selbstständigkeit, essentielle Fragen

Beitrag von pixelschubser2006 »

Na ich weiß nicht. Im sehe eine totale Verrohung in der Berufswelt, aber einen Rückgang der Beschäftigungszahlen durch Automatisierung sehe ich nicht. Klar, Dein Beispiel möchte ich nicht bestreiten, aber es gibt auch Branchen, wo selbst eine mögliche Maschinerie mittelfristig nichts ändert.

Beispiel Alten- oder Behindertenpflege. Auch so eine Sparte, wo es schwer ist, qualifizierte Stellen zu besetzen. Auf die Idee, mal die Arbeitsbedingungen zu verbessern, kommt aber keiner. Sicher gibt es auch inzwischen dafür Roboter, die aus technischer Sicht serienreif sind. Den Einsatz finde ich persönlich aber sehr befremdlich. Ich hätte keine Lust, mir von R2D2 den Hintern abputzen zu lassen. Jedenfalls wird auf lange Zeit jeder in der Branche, der eine passende Ausbildung hat, einen Job finden. Ob Gehalt und Betriebsklima annähernd angemessen sind, darf man aber i.d.R. getrost bezweifeln.

Im Handwerk ist es tatsächlich besser, was sich zu den jungen Leuten noch nicht herumgesprochen hat. Lohn ist oft ordentlich, auch wenn er spürbar unter dem Niveau GUTBEZAHLTER Industriejobs liegt. Aber die gibt es dort immer weniger. Der Bedarf im Handwerk ist immer hoch, zumal bei der Bewerbersituation auch jeder Chancen hat, der kein Überflieger ist. Je nach Betriebsklima und Charakter vom Chef kann das ein richtig gutes Arbeiten sein. Nachdem ich mir neulich angesehen habe, was ein Fliesenleger in der Nachbarwohnung gemacht, muss ich sagen: Es gibt schon genug Handwerkskunst, die sich mit einem Sack Flexkleber aus dem Baumarkt nicht ersetzen läßt.



DenK

Re: Selbstständigkeit, essentielle Fragen

Beitrag von DenK »

Artikel von 2015: http://www.welt.de/wirtschaft/article14 ... engen.html

Hier ist eine Studie aus Oxford dazu: http://www.oxfordmartin.ox.ac.uk/downlo ... oyment.pdf

Hier noch was von 2016: http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/w ... 18180.html

Und hier noch international: http://www.telegraph.co.uk/news/science ... -warn.html

Ich finde leider den Artikel gerade nicht mehr, aber auch kreative Jobs sollen davon nicht verschont bleiben. Wie z.B. Kameramann, wo man heute noch sagen würde das kann keine Maschine übernehmen. Wir sprechen hier nicht einfach von Maschinen wie bei der Industrialisierung, sondern von echter künstlicher Intelligenz. Nicht umsonst investiert z.B. Google massiv in diese Technologien.
Kurzer Denkanstoss: Autonomes Fahren ist schon bald Realität. Wer braucht da noch Busfahrer und LKW-Fahrer?



Pianist
Beiträge: 8458

Re: Selbstständigkeit, essentielle Fragen

Beitrag von Pianist »

pixelschubser2006 hat geschrieben: Sagen wir es so: Wenn auf einmal alle arbeitsfähigen Arbeitslosen auf einmal losrennen, reichen die Jobs wirklich nicht.
Das Problem dabei ist, dass es keine Deckung zwischen Angebot und Nachfrage gibt. Wir haben in Deutschland seit längerer Zeit ziemlich konstant eine Million offene Stellen, die bei der BA gemeldet sind. Nun wäre es aber zu kurz gegriffen, wenn man sagen würde, diese eine Million offenen Stellen könnten kurzfristig durch die 2,5 Millionen Arbeitslosen besetzt werden, und dann bleiben nur noch 1,5 Millionen übrig. Das funktioniert nicht, aus Gründen der fehlenden Qualifizierung.
pixelschubser2006 hat geschrieben: Die Wertschätzung des Arbeitgebers ist heutzutage erschreckend gering. Und das im Zeitalter, wo im technischen Bereich eigentlich jeder, der in der Lage ist, eine 40Std.-Woche durchzustehen, einen passablen Job kriegen kann und am Drücker ist. Es hat sich zu Führungskräften häufig nicht herumgesprochen, daß es Feinheiten sind, wegen derer sich Mitarbeitet wohlfühlen oder nicht. Meist kosten die kein Geld und nur ganz wenig Zeit. Sehe da aber keinen positiven Trend.
Naja, der Trend ist schon da. Das mit der Qualifizierung gilt ja nicht nur für Arbeitnehmer, sondern auch für Arbeitgeber. Es gibt viele Initiativen, die es Unternehmen leichter machen sollen, ihre Arbeitsbedingungen zu verbessern. Zum Beispiel die Initiative Neue Qualität der Arbeit (INQA). Auch die Bertelsmann-Stiftung engagiert sich sehr umfassend in diesem Bereich. Und immer mehr Unternehmen springen auf diesen Zug auf, weil sie erkennen, dass sie künftig nur dann Fachkräfte bekommen, wenn sie nicht nur gut bezahlen, sondern den Leuten sehr viel mehr Anreize bieten, bei ihnen zu arbeiten.

Zum Beispiel geht es da auch um den Aspekt der Vereinbarkeit von Beruf und Familie. An solchen Dingen wird es sich künftig entscheiden, ob jemand bei einem bestimmten Unternehmen arbeiten möchte oder nicht. Viele Leute können sich heute schon aussuchen, wo sie arbeiten möchten. Ganz andere Situation als vor 15 Jahren.

Ich meine: Unternehmen, die diese Trendwende nicht erkennen, und sich entsprechend neu aufstellen, werden mittelfristig vom Markt verschwinden.
pixelschubser2006 hat geschrieben:Beispiel Alten- oder Behindertenpflege. Auch so eine Sparte, wo es schwer ist, qualifizierte Stellen zu besetzen. Auf die Idee, mal die Arbeitsbedingungen zu verbessern, kommt aber keiner. Sicher gibt es auch inzwischen dafür Roboter, die aus technischer Sicht serienreif sind. Den Einsatz finde ich persönlich aber sehr befremdlich. Ich hätte keine Lust, mir von R2D2 den Hintern abputzen zu lassen.
Schau mal, ob das Futurale-Filmfestival des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales demnächst in Deiner Nähe ist. Da gibt es unter anderem den Film Ik ben Alice, der sich mit dem Thema "Pflegeroboter" beschäftigt.

Matthias
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ZacFilma
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Re: Selbstständigkeit, essentielle Fragen

Beitrag von ZacFilma »

Verstehe das genze Geschreie nicht... BGE oder nicht, das ist doch sowas von nebensächlich. Ich persönlich denke, dass nur wer arbeitet, auch Geld verdienen soll. Ich würde nicht arbeiten, wenn ich nicht müsste, und ich nehme an, dass ich - wenn man ehrlich ist - nicht der einzige bin... Die Frage ist eher: Warum lässt man Banken aus dem nichts Geld schöpfen? Warum lässt man Spekulation zu, warum kann mann mit ein paar Rechnern und ein paar elektronischen Daten Millionen machen, ohne etwas herzustellen, oder der Gesellschaft etwas nützliches erwiesen zu haben.... Warum kann man Osteuropa und China, Afrika... ausbeuten ohne jeden Skrupel? Warum bekommen die "niedrigqualifizierten" Menschen, die die wichtigsten Aufgaben machen (Produktion, Lebensmittelindustrie...) am wenigsten Geld? Sorry, ohne Kameramänner kommt man aus, aber ohne Weizen, Spargel und Autos weniger... Warum haben 12 % der Weltbevölkerung immer noch kein sauberes Wasser, und nicht genug zu Essen, warum sind 2 Milliarden (!!!) Fehlernährt oder Mangelernährt? Warum orientiert sich die Wirtschaft nicht an den realen Bedürftnissen der Menschen, warum steht Profit und Gewinnmaximalisierung über Menschenleben? Dass das ganze System schlecht ist, weiß man ja, aber was ändern? Ich glaube, dazu geht es einem Großteil der Menschen in Deutschland immer noch zu gut... Wenn es dann zu spät ist, wenn das Lohndumping Ausmaße erreicht hat, die ein normales Leben unmöglich machen, dann ist es zu spät. Dann kann man nichts mehr machen. Ich war in Osteuropa, und es ist eine Komplett andere Welt. Die Menschne dort sind Psychisch sowas von am Ende, dass da warscheinlich nicht mehr viel "Revolutionspotenzial" entspringen wird... Eigentlich wäre es unsere Aufgabe, nicht immer über "mir" und "Meins" zu dikutieren, sondern zur Lösung der globalen Probleme beizusteuern... Schließlich halten wir ihn mit unserem (auf alle Menschen gerechnet sehr luxuriösem) Konsum am Leben...



Auf Achse
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Re: Selbstständigkeit, essentielle Fragen

Beitrag von Auf Achse »

ZacFilma hat geschrieben:....... Ich persönlich denke, dass nur wer arbeitet, auch Geld verdienen soll. Ich würde nicht arbeiten, wenn ich nicht müsste, und ich nehme an, dass ich - wenn man ehrlich ist - nicht der einzige bin.....

Du sprichst etwas an was DenK oben schon erwähnt hat und wo meiner Meinung nach der größte Denkfehler der Gegner einer Mindestsicherung liegt. --> Wenn ich eh Geld für nix krieg dann brauch ich auch nix arbeiten. Das wird zum Teil eintreten aber diese Leute arbeiten auch heute schon nichts.

Die einen werden zur Grundsicherung ein bissl dazu verdienen und gut ists. Das geht in AT auch heute schon mit geringfügiger Beschäftigung.

Zum anderen kann diese Grundsicherung viele Menschen vom stupiden Arbeiten - weil Leben - müssen befreien. Und ihnen die Zeit und Chance geben sich ohne zwingenden finanziellen Druck zu entwickeln. Sich dort hin entwickeln WAS MAN IMMER SCHON GERNE GEMACHT HAT ... und was man gerne macht macht man auch GUT! Ich bin überzeugt daß viele Leute dort hin finden und letztendlich viele neue Geschäftsideen entstehen wo sie finanziell erfolgreich sein werden und nach einer gewissen Zeit die Mindestsicherung nicht mehr in Anspruch nehmen werden. Die Folgen sind selbstständigere, zufriedenere, erfolgreichere Menschen die ein selbstbestimmteres und glücklicheres Leben führen können.

Ich schreibe das aus eigener Erfahrung. Ich komme aus einem technischen Beruf den es bei uns kaum mehr gibt. Nach einer längeren und finanziell sehr sorgenvollen Zeit bin ich beim Filmen gelandet und lebe heute davon. Die Mindestsicherung hätte ich mir rückblickend sehr gewünscht. Finanzielle Sorgen gepaart mit Existenzängsten sind die denkbar schlechteste Grundlage um sich beruflich neu zu orientieren.

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kundesbanzler
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Re: Selbstständigkeit, essentielle Fragen

Beitrag von kundesbanzler »

ZacFilma hat geschrieben:Ich persönlich denke, dass nur wer arbeitet, auch Geld verdienen soll. Ich würde nicht arbeiten, wenn ich nicht müsste, und ich nehme an, dass ich - wenn man ehrlich ist - nicht der einzige bin...
Wenn das wahr wäre, würdest du ja auch schlagartig aufhören zu arbeiten, sobald du die Mindestsicherung für einen Monat zusammen hast. Wir können ja mal in die Runde fragen: wer hier lässt den Stift fallen, wenn 800€ in der Tasche sind und macht für den Rest des Monats nichts, weil man ja nicht mehr muss?



DenK

Re: Selbstständigkeit, essentielle Fragen

Beitrag von DenK »

Das Argument ist doch total albern. Du sagst du würdest nicht arbeiten wenn du nicht müsstest, tust es aber anscheinend ja doch. Arbeiten müssen tut jetzt schon niemand.



pixelschubser2006
Beiträge: 1697

Re: Selbstständigkeit, essentielle Fragen

Beitrag von pixelschubser2006 »

@Pianist: Das hast Du genauso beschrieben, wie ich es gedacht hatte. Der Arbeitsmarkt bietet viele Chancen, die aber brach liegen. Allerdings sind die Statistiken rund um die Arbeitslosigkeit mit größter Vorsicht genießen.

Dass die Fortschreitende Automatisierung Arbeitsplätze bedroht, steht völlig außer Zweifel. Zwei Beispiele hast Du schon genannt, insbesondere in Fernsehstudios werden demnächst immer weniger Menschen hinter der Kamera stehen.

Was die letzten Beiträge betrifft: So einfach ist es in diesem Land nicht, von der Stütze zu leben. Kein Mensch, der arbeitstauglich ist und eine brauchbare Qualifikation hat, kann das mittelfristig durchziehen. Selbst der Erstantrag ist nicht einfach. Und das finde ich auch gut.

Dass ein BGE eine Umorientierung fördert, die zu einem glücklichen Leben und Beruf führt - mag sein. Aber solche Möglichkeiten gibt es ja bereits. Das Arbeitsamt fördert bei Anspruch auf Arbeitslosengeld schon Existenzgründungen. Die müssen Hand und Fuss haben und die richtigen Argumente braucht man auch, aber wenn man es geschickt anstellt, hat man gute Chancen darauf.

Allerdings darf man auch nie vergessen, daß 800 Euro nur ein Tropfen auf den heißen Stein sind. Wer einen ordentlichen Job hatte, eine große Wohnung, Frau und Kinder zu versorgen hat, braucht mindestens 5000 Euro Rohertrag pro Monat, um davon leben zu können. Alles andere ist Augenwischerei. Habe mal von einem KSK-Mitarbeiter ein großes Stöhnen gehört, bezüglich mancher Kalkulationen von Traumtänzern.
Zuletzt geändert von pixelschubser2006 am So 19 Jun, 2016 21:45, insgesamt 1-mal geändert.



srone
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Re: Selbstständigkeit, essentielle Fragen

Beitrag von srone »

Auf Achse hat geschrieben:
ZacFilma hat geschrieben:....... Ich persönlich denke, dass nur wer arbeitet, auch Geld verdienen soll. Ich würde nicht arbeiten, wenn ich nicht müsste, und ich nehme an, dass ich - wenn man ehrlich ist - nicht der einzige bin.....

Du sprichst etwas an was DenK oben schon erwähnt hat und wo meiner Meinung nach der größte Denkfehler der Gegner einer Mindestsicherung liegt. --> Wenn ich eh Geld für nix krieg dann brauch ich auch nix arbeiten. Das wird zum Teil eintreten aber diese Leute arbeiten auch heute schon nichts.

Die einen werden zur Grundsicherung ein bissl dazu verdienen und gut ists. Das geht in AT auch heute schon mit geringfügiger Beschäftigung.

Zum anderen kann diese Grundsicherung viele Menschen vom stupiden Arbeiten - weil Leben - müssen befreien. Und ihnen die Zeit und Chance geben sich ohne zwingenden finanziellen Druck zu entwickeln. Sich dort hin entwickeln WAS MAN IMMER SCHON GERNE GEMACHT HAT ... und was man gerne macht macht man auch GUT! Ich bin überzeugt daß viele Leute dort hin finden und letztendlich viele neue Geschäftsideen entstehen wo sie finanziell erfolgreich sein werden und nach einer gewissen Zeit die Mindestsicherung nicht mehr in Anspruch nehmen werden. Die Folgen sind selbstständigere, zufriedenere, erfolgreichere Menschen die ein selbstbestimmteres und glücklicheres Leben führen können.

Ich schreibe das aus eigener Erfahrung. Ich komme aus einem technischen Beruf den es bei uns kaum mehr gibt. Nach einer längeren und finanziell sehr sorgenvollen Zeit bin ich beim Filmen gelandet und lebe heute davon. Die Mindestsicherung hätte ich mir rückblickend sehr gewünscht. Finanzielle Sorgen gepaart mit Existenzängsten sind die denkbar schlechteste Grundlage um sich beruflich neu zu orientieren.

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Alf_300
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Re: Selbstständigkeit, essentielle Fragen

Beitrag von Alf_300 »

Ich finde das bedingungslose Grundeinkommern ist etwas zu kurz gedacht, denn unser Wohlstand gründet sich auf der Tatsache dass unsere Leute pünktlich 6 Uhr bei BMW & Co erschenen, geschieht das nicht oder nur noch bedingt, gibts auch kein Geld mehr für Steuern, Renten und Sozialleistungern.Filmemacher werden dann auch nicht mehr gebraucht.



WoWu
Beiträge: 14819

Re: Selbstständigkeit, essentielle Fragen

Beitrag von WoWu »

Es ist ja schon überraschend zu glauben, dass bei BMW nur Sozialschmarotzer arbeiten und dass ein Volk, nur weil es 1000 EUR pro Kopf kriegt, nicht mehr arbeitet und das gesamte Wirtschaftssystem zusammenklappt.
Deutsche scheinen ja hoch im Meinungskurs zu stehen.
Gute Grüße, Wolfgang

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Alf_300
Beiträge: 8011

Re: Selbstständigkeit, essentielle Fragen

Beitrag von Alf_300 »

WoWu - Derzeit haben weir 20% Schul umd Lerhreabbrecherr, wird der Zugang zu den Sozialsystemen erleichtert werdens vielleich 30% oder wer lernt überhaut noch was wenn man es nicht nötig hat.



DenK

Re: Selbstständigkeit, essentielle Fragen

Beitrag von DenK »

Vor allem soll das BGE ja, zumindest in einigen Entwürfen, alle Sozialleistungen ersetzen (mit wenigen Ausnahmen soweit ich weiss). Das heisst von den 1000€ bezahlt man dann auch seine Miete, Strom, Wasser, Krankenversicherungen etc. Wer sich damit zufrieden geben will muss schon ziemlich spartanisch leben wollen.



pixelschubser2006
Beiträge: 1697

Re: Selbstständigkeit, essentielle Fragen

Beitrag von pixelschubser2006 »

Ich sage es mal ganz salopp und auf den / die Punkt(e) gebracht:

1. Bei vielen Sozialhilfeempfängern / Hartz4lern ist nicht das Geld das entscheidende Problem, sondern das Umfeld (wohnlich u. menschlich). Häufig auch das unterirdische Bildungsniveau. Es braucht gute und viele Sozialarbeiter, die Menschen davor bewahren so abzurutschen oder zumindest da mittelfristig wieder herauszukommen.

2. Mit 1000 Euro gehen in der Autoindustrie nur schlechtestbezahlte Leiharbeiter nach Hause. Von denen es leider nicht gerade wenige gibt. Das Einkommen darf aber kein Grund sein, aufgrund eines BGE zuhause zu bleiben.

3. Sicherlich kann man die Bürokratie bei der Sozialhilfe deutlich entschärfen, auch willkürliche Abzüge bei der Stütze sind m.E. schon kriminell, denoch an der Tagesordnung.

4. Es müssen wirliche Anreize und Perspektiven zur Arbeit geschaffen werden. Das Problem ist nicht eine zu niedrige oder hohe Sozialleistung, sondern der geringe Abstand zum Niedriglohn. Sozialhilfe muss immer einen menschenwürdiges Lebensstil ermöglichen, aber auch Arbeit muss sich spürbar lohnen. Leider wird immer gern an der "unteren Schraube gedreht".

5. Auch ja, Leiharbeit: Leiharbeit ist m.A. genauso zu entlohnen wie normale Anstellung. Leiharbeit ist eigentlich gut, um Urlaub, Krankheitsvertretung, Abdeckung von Auftragsspitzen oder als Personalvermittlung. Leiharbeit zum drücken von Arbeitslohn zu missbrauchen ist Sklavenhandel. Nicht mehr und nicht weniger. Aber das macht leider mindestens 80% der Leihverhältnisse aus. Die oft abartige Behandlung der Menschen toppt das Missverhältnis leider noch.



Alf_300
Beiträge: 8011

Re: Selbstständigkeit, essentielle Fragen

Beitrag von Alf_300 »

Denk: Genau von denen die es sich leisten könnem spartanisch zu leben, den 14-25 jährigen im Hotel Mama, bis die drauf kommen dass Ausbildung und mehr Einkommen notwendig ist, ist der Zug abgefahren



DenK

Re: Selbstständigkeit, essentielle Fragen

Beitrag von DenK »

Alf_300 hat geschrieben:Denk: Genau von denen die es sich leisten könnem spartanisch zu leben, den 14-25 jährigen im Hotel Mama, bis die drauf kommen dass Ausbildung und mehr Einkommen notwendig ist, ist der Zug abgefahren
Sorry, den Satz verstehe Ich nicht so ganz. Willst du sagen dass faule Jugendliche oder junge Erwachsene keinen Anreiz für Arbeit sehen wenn sie zu Hause wohnen? Und was ändert ein BGE daran? Beziehungsweise wo ist da der Unterschied zu jetzt?



WoWu
Beiträge: 14819

Re: Selbstständigkeit, essentielle Fragen

Beitrag von WoWu »

Die Schwelle "Vollbeschäftigung" ist seit 1990 von 4% auf 6% Arbeitlosigkeit angestiegen.
Wo wird sie wohl 2025 liegen ... bei 10% ?
Wer will denn den Arbeitplatzabbau stoppen ?
Da ist jeder willkommen, der freiwillig zuhaus bleibt.
Der finanziert sich schon durch den Abbau des Beamtenapparates, der ihn sonst verwaltet hätte.
Gute Grüße, Wolfgang

E-Book:
www.provideome.de



srone
Beiträge: 10474

Re: Selbstständigkeit, essentielle Fragen

Beitrag von srone »

gleiches recht für alle, grundeinkommen plus was leistest du, die situation würde sich kaum ändern, jedoch menschen mit kreativen und sozialen ideen hätten sicherheit, die die nicht wollen bleiben die gleichen, ich sehe das als chance für eine gesellschaftliche entwicklung, ob sie eintritt weiss ich nicht, egal, die chance ist da, imho die bessere haltung, als zu drangsalieren. ;-)

lg

srone
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Rudolf Max
Beiträge: 852

Re: Selbstständigkeit, essentielle Fragen

Beitrag von Rudolf Max »

Hallo,

Meine persönliche Ansicht zum Thema:

Ich bin Rentner, habe entsprechend also mein "bedingungsloses Grundeinkommen". Soweit die Fakten...

Es käme mir aber keinesfalls in den Sinn, meine kleine Einmannfirma deswegen aufzugeben, bloss, weil ich das Geld daraus nicht mehr brauche. Ich "arbeite" immr noch, ganz einfach, weil meine Arbeit gleichzeitig auch mein Hobby ist...

Ich fühle mich also doppelt glücklich, weil ich erstens riesigen Spass an meinem Hobby... äh... meiner Arbeit habe und zweitens, weil ich mich durch meine Arbeit bestätigt fühle, etwas zu tun, was meinen Kunden Freude macht...

Ich habe in meinem Leben immer nur das getan, was mir auch Spass macht, darum war ich auch die allermeiste Zeit selbstständig, mit gewissen Ausnahmen, die mir aber gezeigt haben, dass ein "normales Angestelltenleben" oftmals blosser Broterwerb ist, der keine Freude macht...

Meine Meinung zu einem generellen "bedingungslosen Grundeinkommen" ist geteilt. Die Faulen und desmotivierten Menschen, die am liebsten bloss nur stupide "abhängen" wollen, würden Tür und Tor geöffnet und all den motivierten Menschen, die ihren Beruf und ihre Freude an der Arbeit haben, würde als Strafe die Mitfinanzierung der Faulen auferlegt...

Andererseits würden wohl von vielen Menschen auch viele neue kreative Idenn ausprobiert, die so mancher heute nicht probiert, weil er kaum Zeit dazu findet. Was letztlich besser wäre, kann ich nicht beurteilen...

Wie sagte mein Herr Bruder damals, als wir beide nach unserer gemeinsamen Berufslehre unsere erste eigenen Firma gründeten...?

Wer den ganzen Tag arbeitet, der hat aabends keine Zeit mehr, um Geld zu verdienen... Also gründeten wir eben damals, anno 1971, unsere erste kleine Firma... eine kleine "Hinterhofgarage" mit der Schrift über dem Tor: "Reparaturen aller Marken (keine Citroën...)"... *smile

So ist es dann auch geblieben, erst eine kleine Reparaturwerkstatt, danach ohne Bruder irgendwelche anderen Berufe, bis hin zur heutigen Firma, Modellflugzeuge... (www.aerobel.ch)

Viele Leute verstehen mich nicht, wenn ich manchmal abends am Stammtisch frage: Müsst ihr morgen arbeiten gehen, oder dürft ihr morgen arbeiten...? Na ja...

Rudolf



srone
Beiträge: 10474

Re: Selbstständigkeit, essentielle Fragen

Beitrag von srone »

WoWu hat geschrieben:Die Schwelle "Vollbeschäftigung" ist seit 1990 von 4% auf 6% Arbeitlosigkeit angestiegen.
Wo wird sie wohl 2025 liegen ... bei 10% ?
Wer will denn den Arbeitplatzabbau stoppen ?
Da ist jeder willkommen, der freiwillig zuhaus bleibt.
Der finanziert sich schon durch den Abbau des Beamtenapparates, der ihn sonst verwaltet hätte.
weitergehend haben wir immense soziale defizite in unserer gesellschaft, die, die was tun wollen, hätten eine gewisse rückendeckung, was ist daran falsch?

lg

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srone
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Re: Selbstständigkeit, essentielle Fragen

Beitrag von srone »

Rudolf Max hat geschrieben:Hallo,

Meine persönliche Ansicht zum Thema:

Ich bin Rentner, habe entsprechend also mein "bedingungsloses Grundeinkommen". Soweit die Fakten...

Es käme mir aber keinesfalls in den Sinn, meine kleine Einmannfirma deswegen aufzugeben, bloss, weil ich das Geld daraus nicht mehr brauche. Ich "arbeite" immr noch, ganz einfach, weil meine Arbeit gleichzeitig auch mein Hobby ist...

Ich fühle mich also doppelt glücklich, weil ich erstens riesigen Spass an meinem Hobby... äh... meiner Arbeit habe und zweitens, weil ich mich durch meine Arbeit bestätigt fühle, etwas zu tun, was meinen Kunden Freude macht...

Ich habe in meinem Leben immer nur das getan, was mir auch Spass macht, darum war ich auch die allermeiste Zeit selbstständig, mit gewissen Ausnahmen, die mir aber gezeigt haben, dass ein "normales Angestelltenleben" oftmals blosser Broterwerb ist, der keine Freude macht...

Meine Meinung zu einem generellen "bedingungslosen Grundeinkommen" ist geteilt. Die Faulen und desmotivierten Menschen, die am liebsten bloss nur stupide "abhängen" wollen, würden Tür und Tor geöffnet und all den motivierten Menschen, die ihren Beruf und ihre Freude an der Arbeit haben, würde als Strafe die Mitfinanzierung der Faulen auferlegt...

Andererseits würden wohl von vielen Menschen auch viele neue kreative Idenn ausprobiert, die so mancher heute nicht probiert, weil er kaum Zeit dazu findet. Was letztlich besser wäre, kann ich nicht beurteilen...

Wie sagte mein Herr Bruder damals, als wir beide nach unserer gemeinsamen Berufslehre unsere erste eigenen Firma gründeten...?

Wer den ganzen Tag arbeitet, der hat aabends keine Zeit mehr, um Geld zu verdienen... Also gründeten wir eben damals, anno 1971, unsere erste kleine Firma... eine kleine "Hinterhofgarage" mit der Schrift über dem Tor: "Reparaturen aller Marken (keine Citroën...)"... *smile

So ist es dann auch geblieben, erst eine kleine Reparaturwerkstatt, danach ohne Bruder irgendwelche anderen Berufe, bis hin zur heutigen Firma, Modellflugzeuge... (www.aerobel.ch)

Viele Leute verstehen mich nicht, wenn ich manchmal abends am Stammtisch frage: Müsst ihr morgen arbeiten gehen, oder dürft ihr morgen arbeiten...? Na ja...

Rudolf
bin bei dir, der aufwand des sozialstaates (harz4 incl. verwaltung) liegt in d bei ca 1 millarde €, diesselbe summe würde das grundeinkommen kosten, die die nicht wollen gibt es immer, also warum nicht die chance wagen?

lg

srone
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Alf_300
Beiträge: 8011

Re: Selbstständigkeit, essentielle Fragen

Beitrag von Alf_300 »

Denk: - Vorschlag war, dass jeder 1000 Euro Grundeinkommem vom Staat bekommt und der Arbeitgeber die ersten 1000 Euro Lohn an den Staat überweist. - Es ist also nicht so dass man 1000 Euro bekommt und sich was dazu verdienen kann. - Für mich bedeutet dass dass alle Jobs die bisher bis 1200 Euro eingebracht haben keine Nachfrage mehr haben. Das wären dann z.B. Kasssefrauen bei Aldi,Verkäuferinen, Friseure. Kellner oder Müllabfuhr und natürlich Lehrlinge auf die wir verzichten müßten.



WoWu
Beiträge: 14819

Re: Selbstständigkeit, essentielle Fragen

Beitrag von WoWu »

Und der Staat gibt es dann an den Arbeitnehmer weiter ? Ganz sicher nicht, denn dann wären Arbeitnehmer und nicht Arbeitnehmer nicht gleichgestellt.
Preußen lässt grüßen.
Gute Grüße, Wolfgang

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DenK

Re: Selbstständigkeit, essentielle Fragen

Beitrag von DenK »

Alf_300 hat geschrieben:Denk: - Vorschlag war, dass jeder 1000 Euro Grundeinkommem vom Staat bekommt und der Arbeitgeber die ersten 1000 Euro Lohn an den Staat überweist. - Es ist also nicht so dass man 1000 Euro bekommt und sich was dazu verdienen kann. - Für mich bedeutet dass dass alle Jobs die bisher bis 1200 Euro eingebracht haben keine Nachfrage mehr haben. Das wären dann z.B. Kasssefrauen bei Aldi,Verkäuferinen, Friseure. Kellner oder Müllabfuhr und natürlich Lehrlinge auf die wir verzichten müßten.
So ein Modell habe Ich noch nie gesehen. Wer schlägt das vor?
Das BGE ist ja völlig unabhängig davon ob man überhaupt einen Arbeitgeber hat. Deswegen ja Bedingungslos. Die Finanzierung ist ja die große Streitfrage, aber ein Großteil davon soll wohl durch den Abbau der Hartz IV Bürokratie und den sonstigen Sozialleistungen kommen. Ob, und wieviel man ZUSÄTZLICH verdient ist jedem vollkommen selbst überlassen, und hat auch keinen Einfluss auf das BGE. Man bekommt weder weniger wenn man zusätzlich arbeitet, noch soll es eine Obergrenze geben.



srone
Beiträge: 10474

Re: Selbstständigkeit, essentielle Fragen

Beitrag von srone »

DenK hat geschrieben:
Alf_300 hat geschrieben:Denk: - Vorschlag war, dass jeder 1000 Euro Grundeinkommem vom Staat bekommt und der Arbeitgeber die ersten 1000 Euro Lohn an den Staat überweist. - Es ist also nicht so dass man 1000 Euro bekommt und sich was dazu verdienen kann. - Für mich bedeutet dass dass alle Jobs die bisher bis 1200 Euro eingebracht haben keine Nachfrage mehr haben. Das wären dann z.B. Kasssefrauen bei Aldi,Verkäuferinen, Friseure. Kellner oder Müllabfuhr und natürlich Lehrlinge auf die wir verzichten müßten.
So ein Modell habe Ich noch nie gesehen. Wer schlägt das vor?
Das BGE ist ja völlig unabhängig davon ob man überhaupt einen Arbeitgeber hat. Deswegen ja Bedingungslos. Die Finanzierung ist ja die große Streitfrage, aber ein Großteil davon soll wohl durch den Abbau der Hartz IV Bürokratie und den sonstigen Sozialleistungen kommen. Ob, und wieviel man ZUSÄTZLICH verdient ist jedem vollkommen selbst überlassen, und hat auch keinen Einfluss auf das BGE. Man bekommt weder weniger wenn man zusätzlich arbeitet, noch soll es eine Obergrenze geben.
alles andere wäre quatsch.

lg

srone
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