cantsin hat geschrieben: ↑So 04 Sep, 2022 04:50
Kinokameras (egal ob analog oder digital) sind ja letztlich nur Bewegt-Fotokameras.
Nach Deiner Logik müssten alle Fotografen nur mit PhaseOne- oder äquivalenten Kameras fotografieren. Nicht einmal für Kleinbild/Vollformat gäbe es da noch eine wirkliche Berechtigung, von allen Sensorformaten darunter ganz zu schweigen.
Für Fotografen gilt dasselbe, wie für Filmer: Immer das geeigneste Werkzeug für den jeweiligen Job.
Der Frage: Was will ich erreichen?
folgt
Womit (mit welcher Kamera) erreiche ich es am besten?
Wer da nur die immer gleiche pauschale Antwort gibt, ...
Eine ordentliche Wahl der Kamera setzt voraus, dass man Kameras kennt - eben auch die neuesten.
cantsin hat geschrieben: ↑So 04 Sep, 2022 04:50
Wenn das aber so wäre, würde wir uns nur sterile Hochglanz-Bildbände und -Großformatfotos vorzugsweise von Landschaften, Architektur und Studiomotiven ansehen. Für alles andere gäbe es keine qualitative Berechtigung. Also auch nicht z.B. für Straßenfotografie mit dreckigen Schwarzweißbildern (wie von Daido Murayama), Dokumentarfotografie, LoFi-und Grunge-Ästhetik etc.
Im Kino würden wir dementsprechend auch nur noch Imax-Filme sehen.
Wäre das nicht eine völlige Verarmung? Und: ist es nicht sowieso müßig, einem Imax-Ideal hinterherzurennen, wenn man No Budget-Einzelkämpfer ist, und für High End-Bilder immer Crews nötig sind?
Selbst ein dreckiges Bild kann man aus einem guten Ausgangsmaterial gezielter und kontrollierter erzeugen.
Umgekehrt bekomme ich aus einem dreckigen Bild dann eben kein sauberes mehr.
Es geht eben auch um Kontrolle über den Herstellungsprozess - und da sind wir im digitalen Zeitalter eben besser aufgestellt, als zu Negativzeiten.
Sobald alle Kinos auf 4k-Projektion umgestellt sind, haben wir doch fast nur noch Imax. :)
Aber ernsthaft: Eine Fotokamera liefert heute das, was früher eine riesige VV-Kamera bot.
Und da die unzähligen Kopiergenerationen bis zur Projektion wegfallen, liefert ein 4k-Laserprojektor sogar das bessere Bild.
Dass nicht eine riesige Crew nötig ist, um Imax-Bilder zu erzeugen, zeigen uns doch die Fotografen.
Mittlerweile schießen sie Bildreihen auch mit 24fps und mehr.
Heute haben wir Kameras, die weniger als 1kg wiegen und durchaus vergleichbar sind mit VV-Monstern, die von 2 Männern herumgewuchtet werden mussten.
Wie schwer und groß muss ein Stativ sein, das eine heutige Kamera tragen kann?
Wie war das bei den VV-Monstern?
Den Gedankengang kann man noch sehr viel weiter treiben und kommt dann am Ende von mehreren Lastzügen zu ...
Mit den heutigen LED-Lampen ist es doch genauso.
Ich denke da an einen Sicherungskasten einer Firmenhalle, die mit Ventilatoren gekühlt werden musste - damals gab´s keine LED-Technik.
Generator für Außendrehs? ...
cantsin hat geschrieben: ↑So 04 Sep, 2022 04:50
Deine Argumente erinnern mich an die "Audiophilen"-Szene, in der Leute sich in einem "rabbit hole" verlieren, irgendwann einmal nur noch sich mit Gerätespecs befassen und als Musik nur noch Demoaufnahmen zum Test ihres Equipments hören.
Also ich bin wirklich immer dankbar über Tonleute, die mir den Unterschied zwischen 2 Mikrofonen demonstrieren, den ich nicht heraushören kann. Ich will schließlich das bestmögliche Ausgangsmaterial und nicht nur das, was mein ungeschultes und schlechtes Gehör als OK empfindet.
Eine Crew betreibt ja nicht den ganzen Aufwand, um sich mit einem mauen OK zufrieden zu geben.
Willst du denn einen Tonmann, der bei einem Nebengeräusch (z.B. ferne Kirchenglocken) nur meint: Hört man kaum.
Oder willst du einen Tonmann, der darum bitte, noch einen Take zu drehen?
Die FX30 - um mal wieder um Thema zurückzukehren - ist dann interessant, wenn sie etwas bietet, das andere Kamera nicht ebenso gut können.