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Tatort: Babbeldasch, ohne festes Drehbuch



Der Joker unter den Foren -- für alles, was mehrere Kategorien gleichzeitig betrifft, oder in keine paßt
Antworten
iasi
Beiträge: 24981

Re: Tatort: Babbeldasch, ohne festes Drehbuch

Beitrag von iasi »

So funktioniert der "Tatort"



klusterdegenerierung
Beiträge: 27697

Re: Tatort: Babbeldasch, ohne festes Drehbuch

Beitrag von klusterdegenerierung »

Jo, genauso viel gesülze wie im Tatort!
Was ist eigentlich aus dem geworden? Taucht jetzt nur noch als depp auf dem Traumschiff auf!



MLJ
Beiträge: 2198

Re: Tatort: Babbeldasch, ohne festes Drehbuch

Beitrag von MLJ »

@paleface
Zitat:
"Ich habe sogar mal ein Tatort Drehbuch geschrieben...."
Zitat Ende.

Nur einmal oder mehrere ? Das wäre ein Anfang aber dann in Richtung "Schimanski" und nichts seichtes das so vor sich hin flattert und nur langweilt, würdest du dir das zutrauen ?

@TonBild
Sehr guter Beitrag und alles auf den Punkt gebracht, danke dir und sehe das genauso wie du.

@Valentino
Stimmt, für so ein Projekt sind sehr gute Schauspieler/innen unerlässlich. Aber das liegt auch an der Ausbildung denn dort wird das nur angerissen was hier in Frankreich z.B. bis zum Exzess unterrichtet wird was Improvisation angeht.

@Vaio
Danke für deinen Kommentar und deine gute Zusammenfassung, so sehe ich das auch. Was den Ton angeht so war der hier in Ordnung.

@Strassenfilm
Ja, "Dogma 95" und "Nouvelle Vague" sind sehr gute Konzepte aber werden zu wenig angewandt, leider. Was die "Langeweile" angeht die du erwähnst so kämpfte ich damit auch beim ersten Ansehen. Beim zweiten mal nicht mehr so sehr und fand die eingebauten "Traumszenen" gut gemacht, allerdings hätte ich mir mehr "Punch" erwartet denn im richtigen Leben agieren Polizisten und Kommissare anders, das war einfach zu "seicht" und hätte mehr Realismus gebraucht. Mit der Sprachverständlichkeit hatte ich keine Probleme.

@All
Insgesamt ein guter Ansatz der im Moment noch an der Umsetzung und der Leistung der Schauspieler/innen hängt die nicht optimal funktioniert. Technisch gesehen war er in Ordnung und hatte durchaus etwas frisches gegenüber anderen Filmen der Tatort Reihe. Was die viel zitierte "Wackelkamera" angeht so fand ich das nicht so schlimm, da habe ich viel schlimmeres in dieser Hinsicht gesehen.

Also ? "paleface" könnte was in Sachen Drehbuch beitragen und es gibt genug Kamera, Licht und Tonleute hier, es würde also weder am Personal noch am Material scheitern. Schauspieler/innen kann man auftreiben, auch kein Problem. Das wäre doch was, ein "Tatort" nach unseren Vorstellungen nachdem wir hier im Forum immer wieder darüber meckern. Ich hege keine großen Hoffnungen auf einen SlashCam-Tatort und wird wie üblich an den Kleinigkeiten scheitern und dem zu lautem Schrei nach "Und wer bezahlt mich und wie viel ?".

Ich würde mir Enthusiasmus und Hingabe zu einen Projekt dieser Art wünschen denn es ist alles da, wir müssten es nur endlich mal gemeinsam einsetzen ;) Denkt einfach mal darüber nach :)

Cheers

Mickey
The little Fox.... May U live 2 C the Dawn



dienstag_01
Beiträge: 13639

Re: Tatort: Babbeldasch, ohne festes Drehbuch

Beitrag von dienstag_01 »

Was die meisten hier vergessen ist der Fakt, das zu Schauspielern und deren Spiel - also auch wie *viel* oder wie *wenig* sie zu machen haben - durchaus unterschiedliche Ansichten vertreten werden. Damit meine ich in erster Linie nicht die der Zuschauer, sondern die derjenigen, die sich berufsbedingt damit beschäftigen, also Schauspieler selber und natürlich Regisseure. Was der eine toll findet, ist für den anderen ein NoGo, kommt immer darauf an, was einen interessiert.
Daher kann man getrost alle Aussagen in der Art, die Schauspieler haben das nicht gekonnt, mit einer gewissen Laienhaftigkeit der Betrachtung entschuldigen. Oder aber einer bedingungslosen Liebe zum Fratzentheater ;)



iasi
Beiträge: 24981

Re: Tatort: Babbeldasch, ohne festes Drehbuch

Beitrag von iasi »

MLJ hat geschrieben: Also ? "paleface" könnte was in Sachen Drehbuch beitragen und es gibt genug Kamera, Licht und Tonleute hier, es würde also weder am Personal noch am Material scheitern. Schauspieler/innen kann man auftreiben, auch kein Problem. Das wäre doch was, ein "Tatort" nach unseren Vorstellungen nachdem wir hier im Forum immer wieder darüber meckern. Ich hege keine großen Hoffnungen auf einen SlashCam-Tatort und wird wie üblich an den Kleinigkeiten scheitern und dem zu lautem Schrei nach "Und wer bezahlt mich und wie viel ?".
Bleibt die Frage, wer Regie und Produktion macht.

Ich sehe zudem nicht, dass es eine gemeinsame Vorstellung darüber gibt, was einen guten Tatort ausmacht.

"Wer bezahlt" ... das ist wirklich die Frage.
Dafür würde es durchaus eine Lösung geben: Alle sind als Teilhaber beteiligt - an den Kosten und an den Einnahmen.
Honorare, Kameramiete, Übernachtungskosten, ... alles lässt sich schließlich in € beziffern.
Am Ende ergibt sich dann eine Gesamtsumme und daraus die prozentualen Anteile, die jeder beigetragen hat.
Die Einnahmen lassen sich dann anhand dieser Prozentwerte aufteilen.
Ganz gerecht.

Beginnen müssen zunächst Produzent, Drehbuchautor, Regisseur und ein Buchhalter ;) ... dann kommen die Leute für die Besetzung dazu ... dann ...

Planung ist nun einmal alles. Die Dreharbeiten sind dagegen in vergleichsweise kurzer Zeit erledigt.



Jörg
Beiträge: 10383

Re: Tatort: Babbeldasch, ohne festes Drehbuch

Beitrag von Jörg »

Beginnen müssen zunächst Produzent, Drehbuchautor, Regisseur und ein Buchhalter ;)
beginnen werden zunächst die Bedenkenträger die "also das geht ja nun schon mal gar nicht" Propheten



iasi
Beiträge: 24981

Re: Tatort: Babbeldasch, ohne festes Drehbuch

Beitrag von iasi »

Jörg hat geschrieben:
Beginnen müssen zunächst Produzent, Drehbuchautor, Regisseur und ein Buchhalter ;)
beginnen werden zunächst die Bedenkenträger die "also das geht ja nun schon mal gar nicht" Propheten
das hindert nicht die, welche so ein Projekt durchziehen wollen ... fragt sich, wer das auf sich nimmt ...



MLJ
Beiträge: 2198

Re: Tatort: Babbeldasch, ohne festes Drehbuch

Beitrag von MLJ »

@dienstag_01
Zitat:
"Was die meisten hier vergessen ist der Fakt, das zu Schauspielern und deren Spiel - also auch wie *viel* oder wie *wenig* sie zu machen haben - durchaus unterschiedliche Ansichten vertreten werden."
Zitat Ende.

Sehe ich auch so und du hast das in deinem Beitrag sehr schön auf den Punkt gebracht, danke :)

@iasi
Zitat:
"Alle sind als Teilhaber beteiligt - an den Kosten und an den Einnahmen.
Honorare, Kameramiete, Übernachtungskosten, ... alles lässt sich schließlich in € beziffern. Am Ende ergibt sich dann eine Gesamtsumme und daraus die prozentualen Anteile, die jeder beigetragen hat. Die Einnahmen lassen sich dann anhand dieser Prozentwerte aufteilen. Ganz gerecht."
Zitat Ende.

Eine wirklich gute Idee und in der Tat gerecht, danke dir für den Beitrag :)

Zitat:
"das hindert nicht die, welche so ein Projekt durchziehen wollen ... fragt sich, wer das auf sich nimmt ..."
Zitat Ende.

Was meinst du mit "wer das auf sich nimmt" ? Die Verantwortung ? Organisation ?

@Jörg
Zitat:
"beginnen werden zunächst die Bedenkenträger die "also das geht ja nun schon mal gar nicht" Propheten"
Zitat Ende.

Das stimmt leider aber es sollte die anderen, die gerne mitmachen würden nicht davon abhalten denn diese "Propheten" gibt es immer die alles als "Unmöglich" abstempeln da ihnen schlichtweg das Denken in großen Dimensionen fehlt ;)

Cheers

Mickey
The little Fox.... May U live 2 C the Dawn



Steelfox
Beiträge: 421

Re: Tatort: Babbeldasch, ohne festes Drehbuch

Beitrag von Steelfox »

Ha, macht ihr euren Tatort. Aber danach hoffentlich endlich mal...

@MLJ
... den hier lang erwarteten Odyssey III.

;-)



MLJ
Beiträge: 2198

Re: Tatort: Babbeldasch, ohne festes Drehbuch

Beitrag von MLJ »

@Steelfox
Aha, da ist einer ungeduldig :) Keine Sorge, bin dran und ich gebe es hier bekannt sobald alles steht und endlich losgeht, okay ? ;)

Cheers

Mickey
The little Fox.... May U live 2 C the Dawn



mash_gh4
Beiträge: 4716

Re: Tatort: Babbeldasch, ohne festes Drehbuch

Beitrag von mash_gh4 »

ich finde, dass es zumindest in der reihe "Polizeifunk 110" immer wieder einmal deutlich anspruchsvollere film-experimente zu sehen gibt.

allerdings beschäft ich es mich schon auch in diesen fällen immer wieder, wie weit das regelmäßig dann doch wieder hinter dem zurückbleibt, was die selben macher in eigenständigeren filmen umzusetzten vermögen. die verügbaren budgets alleine erklären das vermutlich noch nicht.



klusterdegenerierung
Beiträge: 27697

Re: Tatort: Babbeldasch, ohne festes Drehbuch

Beitrag von klusterdegenerierung »

Empfinde ich auch so und interessant im dem Zusammenhang ist auch immer wieder, wenn irgendwelchen neuen Techniken, Styles und Anwendungen hinterher gejagt wird, die man dan ein paar Folgen sieht und es dann wieder abebt, wie zb. die Drohnennummer.

Anfang letzten Jahres mußte gefühlt jeder Tatort mit Drohnenaufnahmen beginnen und aufhören, das hat sich auch wieder gelegt. Am schlimmsten finde ich jedoch die künstliche Wackelkamera, frei nach dem Motto, komm wir drehen jetzt mal nicht immer nur vom "Stativ", da muß mehr action rein, brech! ;-))



Rudolf Max
Beiträge: 852

Re: Tatort: Babbeldasch, ohne festes Drehbuch

Beitrag von Rudolf Max »

Die Meinung einer Zeitung aus der Schweiz...
Du hast keine ausreichende Berechtigung, um die Dateianhänge dieses Beitrags anzusehen.



klusterdegenerierung
Beiträge: 27697

Re: Tatort: Babbeldasch, ohne festes Drehbuch

Beitrag von klusterdegenerierung »

Klasse Artikel!



iasi
Beiträge: 24981

Re: Tatort: Babbeldasch, ohne festes Drehbuch

Beitrag von iasi »

ja - und den Komödienstadel wollen wir auch zurück.

Das Problem des Tatort ist doch gerade das immergleiche Schema - inhaltlich gibt´s keinerlei Innovationen. Die versucht man dann durch formale Kaspereien vorzutäuschen.

Mal wackelt die Kamera ständig, mal umkreist die Kamera ständig eine im Kreis auf einem Hochhausdach stehende Gruppe, mal ... leider wirkt dies immer unmotiviert und aufgesetzt ... ohne Drehbuch ist doch nur eine Fortsetzung des Elends.

Ebenso die Themen: Unter dem Motto, was ist aktuell in den Medien, strickt man einen Fall in immer gleicher, klischeehaften und oberflächlichen Weise zusammen. Dann gehen die Ermittlepärchen auf die Mörderjagd, wobei sie mit ihren aufgesetzten Rollenenwicklungen vom eigentlich Fall ablenken.



Benutzername
Beiträge: 2535

Re: Tatort: Babbeldasch, ohne festes Drehbuch

Beitrag von Benutzername »

eines darf man bei der ganzen sache nicht vergessen: die, die am drücker sind, das sind kreativlose BWLer. das sind leute, die mit zahlen umgehen können, aber nicht mit wörten, also mit geschichten, denn geschichten werden ja mit wörtern erzählt und nicht mit zahlen. der kreative hat keine möglichkeit, sich gegen die zahlenjongleure durchzusetzen hier in d-land.

ein schema funktioniert, also wird es für einen BWLer beibehalten. für einen kreativen ist das der tot seiner entwicklung, wenn er immer das gleiche machen muss. nichts gegen eine gute struktur, die man immer wieder benutzen kann und die auch oft in hollywoodfilmen benutzt wird, aber die inhalte sind so unterschiedlich, dass man die ähnlichkeit dieser filme nicht bemerkt.

Ihr seht mich vielleicht, ´nen toten Rottweiler Gassi führen, im Park, ohne Kopf, aber mit Nietenhalsband, wie ich ihn anschreie, weil das Mistvieh nicht zu bellen aufhören will.



7River
Beiträge: 3833

Re: Tatort: Babbeldasch, ohne festes Drehbuch

Beitrag von 7River »

Sicherlich ist da was Wahres dran. Aber ob das alles so einfach ist, wie manche sich das vorstellen, wage ich zu bezweifeln.
„Wissen Sie, Ryback, aussehen tut's köstlich. Aber riechen tut's wie Schweinefraß. Ich hab' Ihren Scheiß lang genug geduldet. Nur weil der Captain die Art liebt, wie Sie kochen. Aber dieses eine Mal ist er nicht hier und wird Ihnen nicht helfen können.“



Frank B.
Beiträge: 9318

Re: Tatort: Babbeldasch, ohne festes Drehbuch

Beitrag von Frank B. »

Was mich am meisten stört, ist die Vorhersehbarkeit. Nun vielleicht grad nicht bei Babbeldasch, der war einfach nur inhaltlich und dramaturgisch auch handwerklich Müll. Ich meine eher diese Politisierungen in fast jeder deutschen Produktion. Man will heiße Eisen anpacken, und dennoch wird es nicht heiß, weil sich keiner traut mal was vom Mainstream abwärts zu machen. Wenn in einem Film z.B. ein Rechter vorkommt, wird er unter Garantie nicht gut wegkommen. Ausländer werden viel häufiger von Deutschen überfallen als Deutsche von Ausländern. Die brisanten Probleme werden oft in erzieherischer Methode glatt gebügelt oder reativiert. In die Story ist ein Erziehungs- und Deutungsprogramm fast zwangsweise eingebaut. Hat das evtl. was mit Fördermitteln zu tun? Es tut schon weh, sich manch einen Krimi heute anzusehen. Den Reiz eines Krimis macht doch aus, dass da nichts vorhersehbar ist oder nur sehr schwer. Dass Böses plötzlich gar nicht böse ist und was zunächst gut erscheint vielleicht doch nicht so ist, wie es sich darstellt. Einer der in meinen Augen besten deutschen Filme, die sich z.B. zum Thema Rechtsextremismus gesehen habe, war Kombat 16. Der bleibt am Menschen und macht trotzdem auf Defizite von unterschiedlichen Anschauungen aufmerksam. Da ist nicht Gut und Böse von vornherein definiert, sondern der Zuschauer darf sich sehr einfühlsam geführt, selbst ein Bild machen, was Gut und Böse ist. Empfehle ich mal aus inhaltlicher Sicht. Ich hasse es, wenn ich ein Fressen vorgesetzt kriege, bei dem ich sehe, dass es nach nichts schmeckt und ich das schon beim ersten Anblick merke.
Gibt es z.B. einen Tatort, der sich jemals mit der Abwegigkeit von linkem Gedankengut beschäftigt hat? Gibt es einen, der mal den moralischen Verfall der kompletten deutschen Politik befasst hat? Gibt es einen, der sich mit Rassismus von Ausländern gegen Deutsche beschäftigt? Das wird hin und wieder sicher mal auftauchen, aber niemals in der Wucht, wie es z.B. mit rechtem Gedankengut, ausländischen Politiksystemen oder Rassismus Deutscher gegen Ausländer beschäftigt. Nur mal so, um ein paar Punkte zu nennen, die die Vorhersehbarkeit bei politischen Themen deutlich machen sollen.
Inhaltlich sind viele Krimis heute eine Beleidigung der Intelligenz der Zuschauer. Indoktrinationspropagandafilme....



Benutzername
Beiträge: 2535

Re: Tatort: Babbeldasch, ohne festes Drehbuch

Beitrag von Benutzername »

Frank B. hat geschrieben:Was mich am meisten stört
artikel mit zu wenigen absätzen. ;) frank b. in da house!
Ihr seht mich vielleicht, ´nen toten Rottweiler Gassi führen, im Park, ohne Kopf, aber mit Nietenhalsband, wie ich ihn anschreie, weil das Mistvieh nicht zu bellen aufhören will.



DenK

Re: Tatort: Babbeldasch, ohne festes Drehbuch

Beitrag von DenK »

Nettes Plädoyer...
Erläutere doch bitte mal die Abwegigkeit von linkem Gedankengut.



Starshine Pictures
Beiträge: 2656

Re: Tatort: Babbeldasch, ohne festes Drehbuch

Beitrag von Starshine Pictures »

Das mit der Wackelkamera scheint echt eine üble Seuche zu sein. Letzte Woche Meeting mit einer der grössten Produktionsfirmen der Schweiz wegen unserer kleinen "Ausländerserie" gehabt. Einer der Kritikpunkte war: "Du musst mehr mit der Kamera wackeln, da muss mehr Dynamik rein." Und das von einem Director der wirklich einige der aktuellen Fernsehspots im deutschsprachigen Raum zu verantworten hat.
*Aktuell in Vaterschaftspause*



WoWu
Beiträge: 14819

Re: Tatort: Babbeldasch, ohne festes Drehbuch

Beitrag von WoWu »

Wenn die Spots für die Hirnies gemacht sind, die das mögen, dann hat er doch Recht.
Es ist immer eine Frage der Zielgruppe.
Nur sind die (bis) 12 jährigem nicht die typische Zielgruppe für einen Tatort.
Und wer die Wackelkamera als künstlerisches Mittel einsetzen muss, weil er keine andere Dynamik kennt, drückt damit auch nicht mehr Qualität aus.
Gute Grüße, Wolfgang

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dienstag_01
Beiträge: 13639

Re: Tatort: Babbeldasch, ohne festes Drehbuch

Beitrag von dienstag_01 »

Eine Handkamera ist aber auch nicht per se ein Zeichen für keine Qualität.



WoWu
Beiträge: 14819

Re: Tatort: Babbeldasch, ohne festes Drehbuch

Beitrag von WoWu »

So, wie sie in dem Tatort eingesetzt wurde ist sie das aber.
Nichts gegen Handkamera, da, wo sie sinnvoll eingesetzt werden kann, aber Handkamera hat auch nicht unbedingt etwas mit diesen ewigen Bildbewegumgen zu tun, der eher an hohen Seegang erinnert.
Das sind zwei Paar Schuhe.
Gute Grüße, Wolfgang

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Rudolf Max
Beiträge: 852

Re: Tatort: Babbeldasch, ohne festes Drehbuch

Beitrag von Rudolf Max »

Zumindest aber sieht eine Wackelkameraaufnahme immer irgendwie billig, laienhaft und improvisiert aus...

Woran erkenne ich einen richtigen Amateurfilm...? Genau, am dauernden Gewackel der Kamera...

Da baut sich hier im Forum einer sogar ein eigenes, extrem stabiles Stativ nach seinen Vorstellungen... Genau, um sich von Amateuren abzusetzen... und saubere, perfekte Aufnahmen machen zu können...

Es gibt eigentlich gar keine schlaue Begründung für Wackelkameras... ausser vielleicht Faulheit, ein Stativ aufzubauen...



Jott
Beiträge: 21835

Re: Tatort: Babbeldasch, ohne festes Drehbuch

Beitrag von Jott »

Rudolf Max hat geschrieben:Zumindest aber sieht eine Wackelkameraaufnahme immer irgendwie billig, laienhaft und improvisiert aus...
Das ist ganz bestimmt falsch. Man muss es allerdings können.

Hier ein wenig "Geschichte" dazu, Idee und Technik dahinter sind schon älter.
NYPD Blue war eine der ersten Serien, die ihre Dynamik daraus bezog, dass Stative weitgehend verbannt wurden.

http://cultureby.com/2009/03/leslie-d.html

Wer sich nicht traut beim Filmen, der kann ja mal mit nachträglichem Camera Shake rumspielen und die Unterschiede in der Bildwirkung beurteilen. Die reichen von unterschwellig bis eindrucksvoll.



WoWu
Beiträge: 14819

Re: Tatort: Babbeldasch, ohne festes Drehbuch

Beitrag von WoWu »

Außerdem spart man mehrere Kameras und viele Schnitte in der Post.
Man muss es eben nur als "Kult" deklarieren.
Gute Grüße, Wolfgang

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dienstag_01
Beiträge: 13639

Re: Tatort: Babbeldasch, ohne festes Drehbuch

Beitrag von dienstag_01 »

WoWu hat geschrieben:Man muss es eben nur als "Kult" deklarieren.
Ich denke, du wirst uns sagen, was Kult ist und was nicht ;)



StanleyK2
Beiträge: 1109

Re: Tatort: Babbeldasch, ohne festes Drehbuch

Beitrag von StanleyK2 »

Rudolf Max hat geschrieben:...
Es gibt eigentlich gar keine schlaue Begründung für Wackelkameras... ausser vielleicht Faulheit, ein Stativ aufzubauen...
Oder Dogmatismus => "Dogma 95".

Wackelkamera macht in der Regel seekrank. Der Mensch hat nun mal ein eingebautes OIS.

(IMHO macht eine Handkamera nur bei panischer Flucht oder wilder Verfolgung usw. Sinn. Aber soll doch jeder selbst entscheiden, wie er seine Zuschauer vergraulen will)



Starshine Pictures
Beiträge: 2656

Re: Tatort: Babbeldasch, ohne festes Drehbuch

Beitrag von Starshine Pictures »

Eine Wackelkamera kann man gern als Stilmittel einsetzen um eine Aussage zu unterstützen. Chaos, Gewalt, Schnelligkeit, von mir aus auch Angst. So wie in der Eingangssequenz von "Der Soldat James Ryan". Aber einfach nur zu wackeln weil das irgendwie jeder macht und angeblich "hip" ist? Ich habe noch nie irgend einen normalen Zuschauer sagen hören: "Mensch, so schade. Hätte die Kamera nicht etwas rumwackeln können in dieser Szene? Irgendwie langweilig so."

Dagegen ist geschicktes und sinnvoll eingesetztes Kameramovement ein hervorragendes Mittel den Bildern den gewissen Schliff zu verleihen.



Grüsse, Stephan von Starshine Pictures
*Aktuell in Vaterschaftspause*



MLJ
Beiträge: 2198

Re: Tatort: Babbeldasch, ohne festes Drehbuch

Beitrag von MLJ »

@All
Diese "Wackelkamera" soll das ausgleichen was die Darsteller/innen nicht können: Vor der Kamera frei agieren, das wird hier vergessen. Ich bin ein Freund von sauberen Aufnahmen und auf mich wirkt diese Art der Kameraführung amateurhaft, Dynamik schafft es auch nicht. Im Fall vom Tatort "Babbeldasch" war es allerdings angebracht denn so hatte der Zuschauer das Gefühl "dabei" zu sein, ist also eine Sache des Konzepts der Produktion.

Leider konnten die Darsteller/innen in "Babbeldasch" ihre ungewohnte Freiheit nicht völlig transportieren was an dem fehlen der sonst üblichen Bandagen liegt nach denen sich die Darsteller/innen richten müssen.

Wie gesagt, meckern und kritisieren ist eine Sache, selbst besser machen etwas anderes. Die deutschen Öffentlich Rechtlichen Sender trauen sich viel zu wenig, halten alles viel zu seicht, durchsichtig und relativ kühl, was nicht immer so war wenn man auf die Tatorte mit Götz George z.B. zurückblickt (Schimanski).

Warum also können unsere österreichischen Nachbarn z.B. "Soko Wien" besser umsetzen als die deutschen Soko Folgen ? Die haben einfach Eier zu mehr Mut und Selbstbewusstsein, sieht man alleine an der Besetzung der Darsteller/innen. Gregor Seberg und Stefan Jürgens sowie Mona Seefried glänzen hier vor der Kamera wie einst ein Götz George.

Soko Wien Cast:
https://www.fernsehserien.de/soko-wien/cast-crew

Müsste ich einen Tatort besetzen so wären die ganz oben auf meiner Liste weil sie authentisch sind, das ist dass was den deutschen Tatort/Soko Folgen fehlt. "Babbeldasch" hatte durchaus gute Momente, allerdings muss man dazu den ganzen Tatort gesehen haben und nicht nach 5 Minuten abschalten.

Hat ihr euch mal die Kommentare der Zuschauer nach den ersten Minuten durchgelesen als "Babbeldasch" lief ? Falls nicht, so solltet ihr das nachholen:

http://www.daserste.de/unterhaltung/kri ... h-100.html

"Babbeldasch" ist ein Tatort den man auf sich wirken lassen muss, anders als bei den "üblichen" Tatort Folgen die einfach belanglos an einem vorbei plätschern. Es wäre begrüßenswert wenn da endlich ein Umdenken einsetzt und man sich wieder auf das Geschehen VOR der Kamera konzentriert anstatt auf neue Technik denn die ist nur Mittel zum Zweck.

Was Dramaturgie, Charaktere, Spannung und Drehbücher angeht so muss da unbedingt was geschehen, raus aus der Belanglosigkeit und vorhersehbarem, dann besteht Hoffnung auf ein erst-klassisches Ergebnis. Für mich bleibt unterm Strich: Es ist ein erster Schritt, klein, aber immerhin etwas.

Cheers

Mickey
The little Fox.... May U live 2 C the Dawn



WoWu
Beiträge: 14819

Re: Tatort: Babbeldasch, ohne festes Drehbuch

Beitrag von WoWu »

Hmmm.. ist das so, wie die Verleihung der Goldenen Kamera ?
Wirkt die vielleicht auch erst in einem Monat ?
Nichts für Ungut,Mickey. Aber man sollte den Zuschauer nicht unterschätzen.
Der bekommt auch ohne Wackelkamera Inhalte mit.
Und wenn Technik als Mittel zu Zweck, nämlich dem Zweck, Inhalte erst verständlich zu machen, eingesetzt wird, fehlt es offenbar an grundsätzlicher Verständnisvermittlung. Das gehört aber zu den Inhalten.
Gute Grüße, Wolfgang

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Frank B.
Beiträge: 9318

Re: Tatort: Babbeldasch, ohne festes Drehbuch

Beitrag von Frank B. »

DenK hat geschrieben:Nettes Plädoyer...
Erläutere doch bitte mal die Abwegigkeit von linkem Gedankengut.
Im Kampf gegen das Menschenunwürdige menschenfeindlich zu werden. Alle linken Staatssysteme sind mörderisch bzw. mindestens Alleinanspruch erhebend und undemokratisch geworden.
Molotowcocktails und aggressives Verhalten gehen in großem Maße auch von linken Gruppen aus. Sie konnten selten die Welt verbessern aber zu einem großen Teil verschlechtern.
Man kann nicht für Gerechtigkeit und Frieden kämpfen. Das schließt sich einander aus. Jedenfalls wenn Kampf gewaltsam interpretiert wird.

Aber ich möchte die Diskussion nicht in diese Richtung ziehen. Es gibt viele Interpretationsmöglichkeiten unserer gesellschaftlichen Probleme. Man traut sich aber nicht, sie auch mal gegen eine vermeintliche Mehrheitsmeinung zu interpretieren. Das macht in diesem Fall die Tatorte eben vorhersehbar und totlangweilig.
Zuletzt geändert von Frank B. am So 05 Mär, 2017 18:44, insgesamt 1-mal geändert.



MLJ
Beiträge: 2198

Re: Tatort: Babbeldasch, ohne festes Drehbuch

Beitrag von MLJ »

@Wowu
Ich unterschätze die Zuschauer in keiner Weise aber diese "Wackelkamera" war für die Umsetzung von "Babbeldasch" durchaus angebracht, etwas arg übertrieben stellenweise aber nicht völlig fehl am Platz. Die Defizite lagen hier an ganz anderen Stellen und hätte mehr darstellerisches Können der Darsteller/innen und viel mehr Mut der Verantwortlichen Macher verlangt für eine erfolgreiche Umsetzung.

Cheers

Mickey
The little Fox.... May U live 2 C the Dawn



WoWu
Beiträge: 14819

Re: Tatort: Babbeldasch, ohne festes Drehbuch

Beitrag von WoWu »

https://m.youtube.com/watch?v=n2fDSlFn40c

Ab 7:45 für etwa 30 sec.
Das drückt die Sache aus, wie ich es auch empfunden habe, trotz "Wirkenlassens".
Gute Grüße, Wolfgang

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