slashCAM
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Beiträge: 11262

Erkenntnisse einer profitablen Indie-Doku - Sriracha von Griffin Hammond

Beitrag von slashCAM »

Vor drei Jahren veröffentlichte Griffin Hammond eine 33-Minuten Dokumentation über eine berüchtigte Chilli-Soße namens "Sriracha". Bemerkenswert war dabei nicht nur, dass...
Bild
Hier geht es zur Newsmeldung auf den slashCAM Magazin-Seiten:
Erkenntnisse einer profitablen Indie-Doku - Sriracha von Griffin Hammond



Nathanjo
Beiträge: 586

Re: Erkenntnisse einer profitablen Indie-Doku - Sriracha von Griffin Hammon

Beitrag von Nathanjo »

In seinem aktuellen Podcast gibt es dazu übrigens noch mehr Infos:



TheFallGuyEditing
Beiträge: 17

Re: Erkenntnisse einer profitablen Indie-Doku - Sriracha von Griffin Hammon

Beitrag von TheFallGuyEditing »

Schöne Sache, dass man jetzt auch bei Amazon veröffentlichen kann.



freezer
Beiträge: 3248

Re: Erkenntnisse einer profitablen Indie-Doku - Sriracha von Griffin Hammon

Beitrag von freezer »

https://www.engadget.com/2016/05/10/ama ... -platform/
Amazon Video Direct
You'll get 50 percent of revenues from rentals and purchases, and 55 percent for ad revenue, Variety reports. Prime Video content will earn 15 cents per hour streamed in the US, and 6 cents every hour elsewhere (earnings are also capped at $75,000 per video).
https://videodirect.amazon.com/home/hel ... =202037410

Und das zeigt auch schon wieder, wer beim Streaming von der Arbeit der Kreativen im Endeffekt profitiert: Amazon und der Kunde.
Amazon trägt kein Risiko, bekommt aber eine gewaltige Bandbreite an Filmen für jeden Geschmack. Die Streamingkunden zahlen eine Lappalie für einen Film, der Indie-Filmemacher und deren Entourage Jahre ihres Lebens und oft genug auch viel Eigenkapital gekostet hat.

Ein Beispiel zur Verdeutlichung der Problematik:
Ein typischer, hochwertig gemachter Indie-Film von 2h Länge, produziert durch Selbstausbeutung aller Beteiligten im Zeitraum von 2 Jahren, Herstellungskosten (ohne Gagen) sagen wir USD 100.000, mit (theoretisch bezahlten) Gagen sagen wir USD 500.000

Bei 15 US cent / gesehener Streamingstunde gibt es also 30 US cent pro US-Zuschauer und 12 US cent in allen anderen Ländern (sofern der Zuschauer den Film auch komplett ansieht).

Damit die Herstellungskosten (ohne Gagen) reingespielt werden können, braucht man dann 333.333 US Zuschauer oder 833.333 Internationale Zuschauer . Damit ist man gerademal auf Null.

Möchte man die Herstellungskosten inkl. Gagen reinspielen, schaut es noch düsterer aus:
1.666.666 US-Zuschauer oder 4.166.666 internationale Zuschauer für eine glatte Null.

Nehmen wir mal einen optimistischen 50:50 Mix an US und Int-Zuschauern an, dann bräuchten wird knapp 3 Mio Zuschauer um gerade mal auf Null zu kommen und allen Projektbeteiligten ihre Gagen zu bezahlen.

Leider ist die Summe der ausbezahlten Betrachterstunden auf jährlich 500.000 begrenzt - sprich 250.000 Zuschauer. D.h. wir müssten unter optimalen Bedingungen 11 Jahren warten, bis wir mit dem Streaming alleine Geld verdienen können. Wie groß das Interesse nach spätestens 2 Jahren an dem Film sein wird, kann sich eh jeder selbst denken.

Nur mal so zum Nachdenken...
LAUFBILDkommission
Robert Niessner - Graz - Austria
Blackmagic Cinema Blog
www.laufbildkommission.wordpress.com



Alf_300
Beiträge: 8011

Re: Erkenntnisse einer profitablen Indie-Doku - Sriracha von Griffin Hammon

Beitrag von Alf_300 »

Rechnen kann er der Freezer, das muß man im lassen, dabei gehts doch viel einfacher, in der Schublade bringt ein Film Film null Cent



Jalue
Beiträge: 1412

Re: Erkenntnisse einer profitablen Indie-Doku - Sriracha von Griffin Hammon

Beitrag von Jalue »

Die Sache haben eben und wie so oft zwei Seiten.

Einerseits ist Freezer beizupflichten: Die Revenue-Share Modelle der Online-Vertriebskanäle laufen auf Preisdumping hinaus und verlagern das wirtschaftliche Risiko komplett auf den Produzenten. Profitabel ist das nur, wenn man es schafft, mit minimalem Aufwand ein Maximum an Zugriffen zu erzeugen, z.B. als „Sofa-Comedian“, aka YouTuber.

Andererseits hat Alf 300 recht. Früher sind eigenfinanzierte Filme ja tatsächlich in der Schublade gelandet, bestenfalls wurden sie auf ein paar Festivals gezeigt und mit Einnahmen hat niemand ernsthaft gerechnet. Gemacht hat man es trotzdem, schließlich brauchte man Referenzen für bezahlte Aufträge. Letztlich also „Bewerbungsfilme“, nur dass man heute wenigstens einen Teil der Kosten online wieder hereinholen kann.



marty_mc
Beiträge: 230

Re: Erkenntnisse einer profitablen Indie-Doku - Sriracha von Griffin Hammon

Beitrag von marty_mc »

Vielleicht hat "freezer" in der Kalkulation etwas zu hoch gegriffen, für etwas weniger geht auch einiges, aber dann muss das Drehbuch schreiben auch echt gekonnt sein. Die Masse an Zuschauern ist anspruchsvoll.
...aber durch die Erfahrung mit eigenen Filmen kann ich nur sagen, es gibt erstaunlich viele Zuschauer für Nischenprodukte, das sagen jedenfalls die eigenen Zahlen bei Amazon Prime.

Und noch eine Sache hat Freezer vergessen: Den "Amazon Video direct stars" Topf! An den gilt es zu kommen.

Ein paar Gedanken und Auswertungen dazu gibt es in einem YT-Video von mir:



Ich hoffe, es hilft. ;-)



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