ksingle hat geschrieben:Deshalb stelle ich hier mal die Frage in die Runde, was dagegen spricht, sich mit der Herstellung einer kleinen 4K RAW-Kamera mit MFT Bajonett zu befassen.
ich persönlich finde das ganz und gar nicht abwegig. man muss halt nur mit realistischen erwartungen an die sache herangehen und nicht gleich errwarten, dass man es als einzelkämpfer viel besser umzusetzten versteht als alle großen industriekonkurrenten. dafür kann man im zuge eines solchen projekts derart viel über die tatsächliche funktionsweise von kameras und sensoren lernen, dass das ganze ausgespochen lohnend sein dürfte.
ich selbst bin auch ständig auf der suche nach erschwinglicher hardware, die man für derartige vorhaben zweckentfremden könnte. leider ist das allerdings nicht ganz einfach, weil die meisten industriekammeras und sensor-module für entwicklungsboards viel kleinere bildkreise abdecken. MFT und S35 hardware ist jenseits der fertigen kameras kaum auszumachen. in kleinen stückzahlen sind derartige sensoren aber derart teuer, dass man sich locker mehrer fertiggeräte darum leisten kann.
MFT ist im gegebenen zusammenhang auch deshalb nicht ganz einfach, weil zwar die mechanischen spezifikationen des bajonetts offen zugänglich sind, nicht aber die elektrischen. die sind leider nur den mitgliedern des entsprecehnden industriekonsortiums bekannt. ich kenne bisher leider quelle, wo das mittels reverse engineering gehackt und beschrtieben worden wäre.
was den rest der kamera betrifft, würde ich mich vor allem am
ephel projekt orientieren. dort wurde bereits sehr viel vorarbeit für freie kamerahardware und enstprechende dokumentation geleistet. auch das apertus projekt baut über weite strecken auf diese vorarbeiten auf. das ganze ist zwar weniger auf die bedürfnisse kinematographischer kunst ausgerichtet, sondern eher für industrie- und forschungsaufgaben, trotzdem wurden damit in der praxis von einigen wenigen idealisten auch bereits richtige kinoprojekte abgewickelt.
am rande würde ich evtl. auch noch auf das rasperry pi kamera modul verweisen, das vor allen dingen deshalb interessant ist, weil es dafür unglaublich gute und tiefgehende informationen gibt. normalerweise kommt man ja nichteinmal an die datenblätter der entsprechenden sensoren und ihre steuerbefehle so einfach heran. im speziellen fall ist evtl. auch der sgn.
"ZynqBerry" variante ganz spannend, wo statt der gewöhnlichen Prozessoren ein Xilinx Zynq FPGA + ARM CPU genutzt wird. da es dafür fertig verfügbare quelloffene umsetzungen des rasperry typischen sensorinterfaces gibt, ist das nicht ganz uninteressant. im übrigen ist es in etwa jene hardware (=Zynq), die im augenblick von den meisten projekten genutzt wird, wenn es um effizente frei gestaltbare videolösungen geht.
ich drück dir jedenfalls die daumen, dass dir irgendwas in dieser richtung gelingt.
ich hoff, deine kriegskasse ist ausreichend prall gefüllt! ;)