Postproduktion allgemein Forum



Welche Blende nutzen bei Videoschnitt?



Fragen rund um die Nachbearbeitung, Videoschnitt, Export, etc. (div. Software)
Antworten
M0ki
Beiträge: 30

Welche Blende nutzen bei Videoschnitt?

Beitrag von M0ki »

Guten Tag zusammen und frohes Fest!

Ich möchte mehrere Videos schneiden die im Bereich eLearning angesiedelt sind. Hierbei wird der Protagonist (Dozent / Lehrer) im Sitzen an einem Tisch inkl. eingeblendeter Inhalte im Hintergrund (Folien, Präsentationen etc.) dargestellt. Dies erinnert etwas an ein Nachrichtensprecher wie zb. Tagesschau auf ARD früher ;)
Der Zuschauer hat die Sicht bzw. den Blickwinkel eines Studenten. Nun habe ich das Problem das der Sprecher kein guter Schauspieler ist und so einiges zu Schneiden ist.
Im Schnitt liegt das Problem. Wie kann man eher ungünstige Schnitte sauber kaschieren bzw. durch Blenden harmonischer Gestallten? Manchmal ist der Sprecher nach links geneigt und dann sofort wieder nach rechts durch den Schnitt.

Ich dachte ursprünglich an einen Weißblitz, bin mir aber nicht sicher ob das Sinnvoll ist.

Was würdet ihr empfehlen bzw. welche Blende außer Neudreh?

Als Software nutze ich Adobe Premiere CC.

Danke!



nic
Beiträge: 2028

Re: Welche Blende nutzen bei Videoschnitt?

Beitrag von nic »

Ist der Redakteur am Ende, nutzt er eine weiche Blende.



M0ki
Beiträge: 30

Re: Welche Blende nutzen bei Videoschnitt?

Beitrag von M0ki »

Vielen Dank, das wirkt auch nicht so ideal :( Weißblitz gefällt mir da schon besser weil es nicht den anschein erzeugt ich versuche was zu verbergen sondern stehe dazu :D



Jott
Beiträge: 21809

Re: Welche Blende nutzen bei Videoschnitt?

Beitrag von Jott »

- anderen Protagonisten nehmen, der das auch kann

oder

- Neudreh mit Teleprompter

oder

- MorphCut probieren, vielleicht hilft's

oder

- in 4K drehen und die Schnitte durch Bildausschnitt-Wechsel kaschieren

oder

- alles zusammen.



Weißblitze sind bei so was völlig indiskutabel, Blenden sowieso.

Und nichts ist tödlicher für e-Learning als visueller und auditiver Unfug sowie obendrein unfreiwilliger Humor.



M0ki
Beiträge: 30

Re: Welche Blende nutzen bei Videoschnitt?

Beitrag von M0ki »

Danke Jott, wo finde ich mehr infos zu "Bildausschnitt-Wechsel" ?



nic
Beiträge: 2028

Re: Welche Blende nutzen bei Videoschnitt?

Beitrag von nic »

Einfach in dein Bild "hineinspringen". Über die Bildgröße und einen harten Schnitt, als hättest du mit mehreren Kameras gefilmt...



cantsin
Beiträge: 14269

Re: Welche Blende nutzen bei Videoschnitt?

Beitrag von cantsin »

M0ki hat geschrieben:Danke Jott, wo finde ich mehr infos zu "Bildausschnitt-Wechsel" ?
Bin zwar nicht Jott, aber es geht hier einfach darum, das Material in höherer - mindestens doppelter - Auflösung gegenüber der Zielauflösung zu drehen. Wenn Du z.B. 4K-Material in einer 1080p-Timeline liegen hast, kannst Du im Schnittprogramm bis zu 200% vergrößeren, ohne dass das Bild verpixelt. Das geht einfach mit den Bildgeometrie-Einstellungen Deines Schnittprogramms (z.B. in Premiere im "Motion"-Tab). So kannst Du im Schnitt den Wechsel von zwei Einstellungsgrößen simulieren und im Material z.B. von Halbnah auf Großaufnahme schneiden, ohne dass es zu Bildsprüngen kommt.

Allerdings hat dieses Verfahren den Nachteil, dass ausschnittsvergrößertes Material mehr rauscht und 4K-Aufnahmen unterhalb der RED/Arri-Oberklasse nicht wirklich 4K auflösen und daher in der 1:1-Pixelauflösung unschärfer wirken als auf 1080p runterskaliertes Material. Bei Webvideo sollte dieser Effekt aber nicht dramatisch sein.



Starshine Pictures
Beiträge: 2658

Re: Welche Blende nutzen bei Videoschnitt?

Beitrag von Starshine Pictures »

Ich würde es hart aneinander Schneiden, so wie der hier. Das ist zwar nicht ideal aber besser als irgendwelche Blendenexperimente allemal.


*Aktuell in Vaterschaftspause*



klusterdegenerierung
Beiträge: 27404

Re: Welche Blende nutzen bei Videoschnitt?

Beitrag von klusterdegenerierung »

Für sowas nimmt in PR den morphcut, damit kannst Du gerade Interviews etc. gut mit schneiden.



nic
Beiträge: 2028

Re: Welche Blende nutzen bei Videoschnitt?

Beitrag von nic »

cantsin hat geschrieben: Allerdings hat dieses Verfahren den Nachteil, dass ausschnittsvergrößertes Material mehr rauscht und 4K-Aufnahmen unterhalb der RED/Arri-Oberklasse nicht wirklich 4K auflösen und daher in der 1:1-Pixelauflösung unschärfer wirken als auf 1080p runterskaliertes Material. Bei Webvideo sollte dieser Effekt aber nicht dramatisch sein.
Es gibt keine Arri (zu kaufen), die 4k auflösen kann.
Mit nem BM 4,6k Sensor sollte es z.B. gehen...

Was ne sinnvolle Lösung wäre: Inserts filmen. Also Nahaufnahmen, bzw. unabgewandelte Aufnahmen von den Dingen, über die erzählt wird und die hart dazwischenschneiden. Das kannst du jetzt auch noch erledigen und es war nicht alle Arbeit für die Tonne.



Axel
Beiträge: 16289

Re: Welche Blende nutzen bei Videoschnitt?

Beitrag von Axel »

Schnitt strukturiert Material, in etwa vergleichbar mit der Interpunktion und Gliederung von Text. Bei gesprochenem Text als dem Hauptinhalt des Videos sind Konzepte wie Kontinuität nur dann von Belang, wenn sie das Verständnis des Gesagten erleichtern würden. Wirkt der Sprung durch den herausgeschnittenen Teil unbeabsichtigterweise wie ein Gedankensprung, dann wäre es besser, ihn zu kitten. Schnittbilder sind ein bewährtes Mittel, aber die meisten sind und erscheinen deshalb für den Betrachter unmotiviert und erschweren das Verständnis eher. Sie sind wie meine kleinen Abschweifungen in Klammern in meinen Postings, über die ich mich im Nachhinein immer ärgere.

Erfahrungsgemäß werden Jumpcuts durch Ausschnittsänderungen in höherauflösendem Footage eher noch mehr betont. Grammatikalisch sinnlos, also am besten vergessen.

Morphcuts würden sich anbieten, aber wenn einer erst nach links, dann, zack!, nach rechts guckt, wird der Morph seltsam aussehen. Ach du Schande! Der Dozent sieht aus wie ein Alien!

Überblendungen sind nicht angebracht. Ich erkläre an dieser Stelle nicht, wie jeder Sepp eine Überblendung spontan versteht, das muss einer, der mit Video hantiert, intuitiv selbst wissen.

Wenn der Sprecher vor dem Cut einen Gedanken zuende geführt hat, ist ein Punkt angebracht. Das könnten vier bis fünf schwarze Frames sein. Walter Murch erklärt in seinem Ein Lidschlag, ein Schnitt ("In The Blink Of An Eye") eine spannende Theorie: egal, ob jemand spricht oder schweigt, der Moment, wenn er blinzelt, kennzeichnet zuverlässig den vorläufigen Abschluss eines zusammenhängenden Gedankens. Das Gegenüber nimmt dies unterbewusst wahr und leistet Rapport. Ein Cutter wendet das (größtenteils ebenfalls unterbewusst) an, um das exakte Einzelbild zu bestimmen, an dem geschnitten werden muss, um den Fluss der Erzählung präzise zu strukturieren. Der Film selbst blinzelt also.

Das Publikum dieses E-Learning-Kurses weiß, dass die Aufnahme zeitlich bearbeitet wurde. Kontinuität, also eine ununterbrochene Aufnahme, vorgaukeln zu wollen, ist nicht nur sinnlos, sondern sogar kontraproduktiv, Ein kurzes Schwarz-Insert würde signalisieren: Punkt, nächster Satz. Sehr streng, fast klassisch, elegant.
Starshine Pictures hat geschrieben:Ich würde es hart aneinander Schneiden, so wie der hier. Das ist zwar nicht ideal aber besser als irgendwelche Blendenexperimente allemal.
Ich finde es okay. In diesem speziellen Fall. Es passiert so oft, dass es als hemdsärmelige Methode durchgeht und unterschwellig signalisiert, das das Video auf das Wesentliche gekürzt wurde. Ganz nebenbei ein guter, grundlegender Tip, wie man mit wenig Aufwand und ohne doofe Luts Bilder aufhübscht. Ein gespeicherter Grade in Resolve ist wie eine Lut, bloß eine, die genaue individuelle Anpassungen für jeden individuellen Clip erlaubt.



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