Wiegand hat geschrieben:Vorab: Danke an alle Nutzer hier für ihre Tipps und Anregungen!
@Prandi
Ich bin Mitte 40 und in der Medizinindustrie tätig. Ich bin ca. 4,5 Monate/Jahr für meine Firma im Ausland unterwegs und fotografiere seit ca. 30 Jahren - ich entspringe einer Fotografendynastie, als Student habe ich bei meinem Vater in den Semesterferien gejobt. Für die Filmerei interessiere ich mich seit ca. 4 Jahren, selbstverständlich als Hobby.Du schreibst am Anfang du brauchst die Cam für: "ENG / Run&Gun der anspruchsvolleren Art"
Kann man darüber ev. etwas mehr erfahren - vielleicht kann man sich dann ein besseres Bild von deinen Anforderungen an die Kamera machen.
Im Rahmen meiner beruflichen Reisen durch die Welt, fotografiere ich ziemlich viel, seit einem Jahr filme ich auch (NX1 mit einigen Objektiven). Da sich mein Sohn jetzt auch dafür interessiert, möchte ich mein Kamera-Portfolio etwas erweitern. Es geht um Dokumentationen (nichts Gestelltes) rund um Politik, Umwelt und Nachhaltigkeit (Landwirtschaft, Viehhaltung, etc.). Ich reise auch durch Länder, in denen der Begriff Demokratie eine leere Worthülse ist, oftmals herrschen dort auch Krieg und Unruhen. Das Equipment muss möglichst unauffällig sein.
Und in Low-Light / decent Light akzeptabel.
Ich bin Brillenträger und nutze NIE den Sucher sondern Display / Kontrollmonitor. Ist eine Eigenheit von mir...
Ich lege Wert auf eine möglichst exakte Belichtung der Aufnahmen, der Fokus muss sehr präzise sitzen (deswegen in unkontrollierbaren Situationen, benötige ich einen sehr guten AF).
Wenn ich unterwegs bin, nutze ich ein ordentliches Notebook (ca. 1.100 EUR), ist aber eher High-End-Office-Klasse denn Schnitt-PC. Damit kann ich alles in FULL HD bearbeiten, in 4K geht leider wenig bis nichts. Dafür habe ich aber zu Hause extra einen entsprechenden PC (keine High-End-Klasse, aber durchaus machbar).
Daraus ergibt sich, dass ich eine Kamera brauche, die sowohl in 1080p, wie auch in 4K solide Bilder liefert. Für die Bearbeitung unterwegs mit dem Laptop, eher 1080p. Grundsätzlich reicht mir sehr gute 1080p-Qualität, für 4K und Fotografie gibt es ja die NX1. Für meine Firma muss ich auch mit dieser Kamera Sachen filmisch dokumentieren, die teilweise zeitnah in die Firmenzentrale übermittelt werden müssen (nicht zwingend in 1080p, aber das Backup-Originalmaterial muss 1080p sein).
Mein Fazit zu der A6300/A6500
Ich hatte persönlich die Kamera vor einigen Monaten für drei Tage mit in den USA und nachdem sie sich bei 4K-Aufnahmen (Straßenaufnahmen) nach ca, 5 min abgeschaltet hat, habe ich sie nach meiner Rückkehr nach D dem Händler zurückgeschickt. Wenn ich filme, willl ich filmen und habe keinerlei Lust auf Sony-Roulette. Als ich damals gesehen habe, dass wohl noch einige Kamerabesitzer davon betroffen waren, war ich darüber froh, zudem ich nichts von Firmen halte, die unausgegorene/fehlerhafte Beta-Produkte auf den Markt werfen und sich niemals um die Problembehebung kümmern. Sie können sich das Geld bei ihren Fanboys (oder Kunden, denen das egal ist, weil sie eh max. nur 2min-Sequenzen filmen) holen, ich bezahle nur für einwandfreie Ware.
Da ich aber wohl mitbekommen habe, dass das Overheating-Problem in der a6500 behoben sein soll, würde grundsätzlich einem Kauf nichts im Wege stehen. Seit gestern aber, doch: Bei meinem kurzen Einblick in die Funktionalität der A6300 war ich noch nicht dazu gekommen, den 1080p-Modus zu testen, der - wie oben erwähnt - für mich ebenfalls wichtig ist.
Das wurde gestern nachgeholt, mein Gastgeber hat mit Aufnahmen gezeigt. Ich war sprachlos, 1080p war zwar besser als "FullHD" aus einer alten 7D, aber schlechter als eine 70D. Wahnsinn...Pixelmatsche unter Canon-Niveau hatte ich nicht erwartet. Und das bei einer Kamera für 1.000 Euro, die sich als aktueller Quasimaßstab in Sachen Video definiert?
Sollen die Kunden 4K filmen, damit sie brauchbares 1080p erhalten? Nein, nein...Es ist absurd...
So wie es aussieht, ist die a6500m nicht anders, also für mich keine Option. Also, ein Link zum Thema 1080p auf einer a6300:
Die Canon C100 II
Eine ganz tolle Kamera. Ich kam mit ihr auf Anhieb halbwegs zurecht, super in Low-Light, tolle Farben out of the Box und eine (für mich und mein Laptop) hantierbare Datenmenge. Die werde ich mit auf jeden Fall als Weihnachtsgeschenk holen... ;-)
Allerdings wird es mit ihr für Run&Gun (hinsichtlich Anzahl der benötigten Objektive und sonstigem Zubehör) für Reisen etwas schwierig. Aber für zu Hause, ganz prima.
Warum dann nicht die NX1 nutzen?
Ich halte die NX1 für eine der reellsten Hybrid-Kameras, die es überhaupt gibt. Tolle Stills mit viel Dynamik, sehr guter AF (vielleicht nicht ganz so präzise und zuverlässig wie Canons DAF, aber dennoch für mich sehr gut) Videoaufnahmen mit viel Detail und tollen Farben. Und das auch in 1080p.
Aber leider (für meine Zwecke) lichtschwach und mit einigen Usability-Problemen, zumindest für meinen Bedarf...
XC10 vs PXW X70 (nur eine persönliche Einschätzung)
In 1080p hat die PXW (Schärfe, Detail) vielleicht die Nase leicht vorne, Farbgebung gewinnt die XC10, allerdings ebenfalls mit leichtem Vorsprung. In 4K ist die XC10 vielleicht 10% detaillierter als die PXW - ein Fachmann sieht das auf einem guten Bildschirm (Eizo CG318-4K), ich allerdings nur mit der Nase am 4K-Bildschirm und nachdem man mich explizit darauf hingewiesen hat. Auf dem 65"-Samsung-UHD KEINE Unterschiede zu sehen.
Die Datenmenge geht ja aus den Spezifikationen hervor, die XC10 produziert - grob ausgedrückt - das dreifache an Datenmenge von der Sony (in 4K). Zur Editierbarkeit kann ich nichts sagen - der Win-PC, wo wir die Aufnahmen angesehen haben ist eine "Höllenmaschine" neueren Datums, die ziemlich jegliches Material, flüssig und problemlos bearbeitet, sowohl komprimiert, als auch RAW (ich glaube, sogar etwas von zwei Grafikkarten wegen Resolve gehört zu haben).
Low-Light: Vergleichbar, allerdings weist die PXW eindeutig mehr Details bei wenig Kontrasten auf. Die XC wird da ganz schnell sehr "soft" und erinnert an Bildern aus der alten 7D. Dafür scheint die XC etwas stabiler bei dunklen Tönen in Sachen Noise.
Haptik und Usability: Da hat die PXW mal ganz eindeutig die Nase vorne. Der Zoom-Rocker erleichtert einem die Arbeit nicht unerheblich, die benötigten Knöpfe sitzen gleich an der richtigen Stelle. Was man von der XC10 nicht behaupten kann: sie hat ja nur drei Buttons die sich frei belegen lassen, allerdings nicht mit Shutter, Weißabgleich oder Blende. Ein NoGo für mich in schnellen Situationen - da geht es nicht, dass man ins Menue muss. Fazit: die XC10 hat zu wenig Buttons für zu viele Funktionen, die man dringend bräuchte (mit den ND-Filtern geht es ja auch nicht anders).
Das Zoomen mit der xc10 empfinde ich ebenfalls als mühselig, Präzision in Run&Gun-Situationen wird da sogar für einen Geschicklichkeitsartisten zum Glücksspiel...Ganz anders die PXW...
Wenn wir schon beim Zoom sind: Im Telebereich muss man am Zoom wie ein Orgelmann drehen, wenn man die gewünschte Brennweite erreichen möchte. In R&G ebenfalls ein NoGo.
Die Rauschreduktion schlägt bei der XC oberhalb von ISO 3200 scheinbar gnadenlos zu, je nach Motiv und Ambiente, können da die Aufnahmen relativ übel aussehen.
Objektiv von der PXW ist F2,8 - F4,5, das von der Canon ist F2,8 - F5,6. Im Telebereich ein nicht zu unterschätzender Nachteil für die XC.
Zudem bietet die PXW die Möglichkeit, live zu streamen, SDI, etc. Audio ist bei der PXW sehr gut, eine mit entsprechender Audiolösung ausgestattete XC15 (die aufgrund dessen mit der PXW vergleichbar wäre) hatte ich gar nicht in der Hand, sondern nur die XC10. Der Bekannte, bei dem ich mir die Kameras angesehen habe sagte, dass sich die PXW weltweit hervorragend verkauft, viele Produzenten, Journalisten und Sender hätten sie im Portfolio - insgesamt ein grundsolides Arbeitspferd, das mit dem richtigen Mann hinter der Linse, weitaus mehr als R&G darstellt. Er hat mir dazu einen Link gegeben (ist nicht die PXW, aber die technisch identische AX100):
AF: Bei der PXW in etwa 15-20% unpräziser als bei der XC10, aber insgesamt wesentlich akzeptabler als bei irgendeiner Panasonic. Übrigens: die alte A5100 (die ich aufgrund von Overheating für 150,- EUR von einem erbosten Privatmann erstanden habe, hat eines der besten AF- und Touch-AF-Systeme der Branche - unglaublich präzise, kaum pumpend, top-präzise Focus-Transition)
Fazit: Zu 95% wird es die PXW, die Vorteile für meine Arbeitsweise sind hier erdrückend. Bei vergleichbarer Bildqualität und Low-Light-Verhalten, ist das Zurechtkommen mit der Kamera entscheidend. Und das, obwohl ich eigentlich eher Canon-Fan bin, gerade weil die Arbeit damit Spaß macht. Aber eben nicht mit der XC10 und meiner Arbeitsweise.
Das ist das, was ich oben meine...So ein HD-Müll wird Sony gar nicht zugetraut, dabei ist es leider die Realität (nachfolgendes Video ist nicht von mir, es ist EIN Beispiel):Also meine alte Rx10 macht schon besseres Video als die 7D und die 60D. Ich hatte beide auch, für ein paar Jahre. ich glaube nicht das die A6300 da schlechter abschneiden soll. Ganz sicher filmt die besser, auch in HD. Auch besser wie die 70D denke ich. Da ich st etwas komisch gelaufen bei deinem Test der 6300ter.
Ich finde von deiner Auswahl die X70 die mit Abstand beste Kamera von den dreien. Bleibt abzuwarten wie die Nachfolgerinn der Canon abschneidet. Wenn du so unsicher bist, könntest du noch abwarten.
Leider weit gefehlt: Die a6300 (habe ich selbst) ist in FHD leider SEHR weich, liefert nur eine sehr geringe Auflösung, ich finde kaum Kameras die noch schlechter sind, die EOS 80D ist auf jeden Fall besser.Darth Schneider hat geschrieben:Also meine alte Rx10 macht schon besseres Video als die 7D und die 60D. Ich hatte beide auch, für ein paar Jahre. Dann habe ich beide Canons und alle 4 Linsen verkauft und die durch die Rx10 ersetzt, und die ist was Video anbelangt um Längen besser, ich glaube nicht das die A6300 da schlechter abschneiden soll. Ganz sicher filmt die besser, auch in HD. Auch besser wie die 70D und die 80D denke ich. Da ich ist etwas komisch gelaufen bei deinem HD Test der 6300ter.
Ich finde von deiner Auswahl die X70 die mit Abstand beste Kamera von den dreien. Bleibt abzuwarten wie die Nachfolgerinn der Canon abschneidet. Wenn du so unsicher bist, könntest du noch abwarten.
Da ist was wahres dran: Ich mag die a6300 und werde auch die a6500 kaufen. Ich mache das aber alles nicht professionell, mache überwiegend Landschaftsaufnahmen bei denen ich Zeit habe, meist vom Stativ dazu.Wiegand hat geschrieben:
Dazu noch einige Anmerkungen: Wenn man von der Technik etwas versteht, aber kein (angeblicher) Freak ist, fällt es heutzutage ziemlich schwer, die Vielfalt zu verfolgen. Die meisten Fachblogger - und ich verfolge sie ALLE - sind furchtbar unkritisch und "pampern" die Hersteller, wo sie nur können.
Kurzum: Sie schreiben und urteilen so, dass es keinem wehtut. Weil sie ja auch von Affiliate-Provisionen beim Equipment-Verkauf. oder von bezahlten/gesponsorten Reviews leben...
Mir als Käufer nutzt dies nichts, wenn eine a6300 in den Himmel gelobt wird und dabei auf ernsthafte technische Mängel NICHT eingegangen wird. Würdest Du dir einen Kaffeevollautomaten kaufen, der die Uhrzeit zwar exakt anzeigen kann und über eine WLAN-Funktion verfügt, aber sich im laufenden Betrieb unerwartet abschaltet? Eher nicht...Aber Sonys Sauereien (Overheating, unterirdisches 1080p) werden geduldig geschluckt, daraus wird fast ein Feature herbeigeschrieben... ;-)
Wenn ich mal wüsste wer was mit welcher Software vorhat. Im allgemeinen mache ich einfache Schnitte und Farb- sowie Kontrastkorrekturen (einfaches Grading).Wiegand hat geschrieben:@Roland
Ja, ich habe Edius im Auge seit 2-3 Jahren, eben weil es den Ruf hat, mit Hardwareanforderungen relativ schonend umzugehen. Ich habe allerdings bisher nie die Zeit gefunden, mich damit zu befassen. Wie ist da die Lernkurve? Tutorials zu verschiedenen Aspekten des Videoschnitts im Internet vorhanden? (Da ist ja die Konkurrenz von Adobe oder Resolve besonders stark es gibt kaum ein Aspekt, wozu es nicht bereits ein Video-Tutorial gäbe...)
Kann ich ehrlich gesagt nicht beantworten. Ich kenne die a5100 FHD Qualität aber auch nicht. Der Sensor könnte sehr ähnlich sein, hat zumindest die gleiche Auflösung.Wiegand hat geschrieben:@Roland Schulz
Ich hätte da eine Frage an Sie, als Fachmann: Wie ist es zu erklären, dass Sony bei der A5100 in Sachen 1080p-Auflösung (gemessen an Preis und Baujahr) eine derart tolle Leistung liefert und dann wiederum bei der A6300 (auch moderner vom Baujahr her) bei FullHD derart absackt? Sony hat doch schon mehrfach bewiesen, dass sie es technisch können.
Die A5100 ist für mich ein Mysterium: Überhitzt (außer bei Verwendung mit HDMI-Recorder), aber ansonsten von vielen Aspekten (sehr brauchbar in Low-Light, Top-AF, sehr gute Bedienung, etc.) her, eine top-1080p-Kamera. Wobei hier der Begriff 1080p auch den Namen verdient - anders als bei wesentlich kostspieligeren Modellen des gleichen oder anderer Hersteller.
Hmm, einen Vergleich mit anderen Kameras finde ich da jetzt nicht, habe aber auch nur mal kurz im Büro drübergezappt.Wiegand hat geschrieben:@Roland Schulz
A5100
Zeigt auf, was mit dieser Kamera in 1080p möglich ist...Es geht nicht um Farben, etc., es geht um reelles 1080p (Detail, bzw. Softning) im Vergleich mit anderen Modellen.
Die GH4 macht klar hochauflösendere, ggf. "bessere" FHD Aufnahmen.Darth Schneider hat geschrieben:Was ist eigentlich mit der guten Panasonic GH4 ?? Mit einem Speedbooster und anständiger Linse stellt die Knipse alle Kameras locker in den Schatten die diesem Beitrag vorkommen, vieleicht sogar die C100. Ich weiss allerdings nicht wie es bei AF aussieht, aber du bräuchtest eh eine hochwertige Zoomlinse mit leisem Gutem Autofokus die stabilisiert ist. Das wäre wohl nicht billig aber sicher eine Super Kamera.
Licht und Belichtung werden leider unterschätzt, bzw. stiefmütterlich behandelt. Darüber machen sich Produzenten fast noch mehr Gedanken als über Kamerasysteme und Optiken. Ohne durchdachter/aufwändiger Belichtung, sind kaum tolle Produktionen möglich, egal ob Film oder Foto.und man dreht ja nicht immer fast ohne Licht. Man sollte nicht, mit viel hat man mit jeder Kamera mehr Spielraum und bessere Bilder, bei Lowlight wird es bei allen Kamera Modellen irgendwann Probleme geben, in dieser Preisklasse..
Quelle: https://www.dpreview.com/reviews/canon- ... 1712409317You "pro's" make it sound like everyone is shooting minimum 4K, lighting up a set, boom'ing microphones, calling in wardrobe and hair and makeup, scrimmning out the sun, etc... and then bringing the footage into their supercomputer level systems and grading it, editing it, zooming and panning in 4k after the fact, adding in the audio and who knows what else and finally sitting back and saying aha, look out Hollywood, here I come.
No, it's proud dad or mom uploading a 30 second clip of litte JJ's first steps or 1st goal or perfect dive or learning to ride a bike. They don't care or want to screw around in editing after the fact. These are the same people who shoot JPEG holding the camera out in front of them, and you think they are spending 2 weeks in post to upload a 14 second video?
Meine Güte, so ähnlich hörten sich die Leute an, als 1835 in Deutschland die erste Eisenbahn anstelle von Pferdefuhrwerken fuhr.Wiegand hat geschrieben:Der Sinn für die existierende Realität ist ziemlich vielen Freaks und Enthusiasten abhanden gekommen. Die meisten 4K-Apologeten interessiert auch nicht, dass mittlerweile über 65% Prozent des Internet- und Videokonsums an mobilen Geräte stattfindet. Wo 4K bekanntlich reichlich wenig Mehrwert bietet... ;-)