In Anbetracht der Tatsache, dass das Drehbuch auf einem Kinder- und Jugendbuch basiert, wäre es eher traurig, wenn die Drehbuchfassung nicht kindgerecht wäre. Insofern ist Deine Feststellung ganz und gar nicht negativ, sondern eher ein Lob.7River hat geschrieben: Also ich fand die Geschichte sehr kinder- und jugendgerecht. Ist jetzt aber nicht negativ gemeint.
Merkwürdig, ich hatte eher Angst, dass man mir die komplett dialoglosen Szenen nach der Schulhofszene um die Ohren hauen würde. Beziehst Du Dich auf die Bolzplatzszene?7River hat geschrieben: Ich hatte den Eindruck, dass es etwas viel Dialog gab.
ein film ist eine geschichte, die in bildern erzählt wird. es ist immer besser, wenn man szenen hat, in denen keine dialoge sind. passt also schon, wenn du szenen hast, in denen keine dialoge vorkommen. format stimmt immer noch nicht. sorry.R. Bote hat geschrieben:Merkwürdig, ich hatte eher Angst, dass man mir die komplett dialoglosen Szenen nach der Schulhofszene um die Ohren hauen würde. Beziehst Du Dich auf die Bolzplatzszene?
Tja, wenn das gelingt nach so einem schweren 3-Gänge-Menü, dann ist das wirklich eine Überraschung!G.Punkt hat geschrieben:Gewöhnlich endet man mit einer kleinen Überraschung.
der weisse hai: in der mitte des films frisst der mann den hai - "midpoint" ist somit possitiv, weil hai tot. am ende des "2 aktes" geht das boot kaputt und sinkt und die crew kann keine hilfe rufen, weil quints iPhone kaputt ist. "ende des 2 aktes" ist somit negativ. deine theorie stimmt also.G.Punkt hat geschrieben:War der Midpoint positiv, muss der 2. Plot Point negativ sein.
so sieht es in den meisten fällen aus.Axel hat geschrieben:sie entstanden organisch
Sollte? Form?Benutzername hat geschrieben:habe mal reingelesen und find es ganz gut. hier aber mal einen kleinen tipp:
INNEN und AUSSEN kannst du ausschreiben. abkürzungen werden nur im eglischen gemacht, weil es sich anbietet. in. für intern und ext. für extern. INN. für INNEN sieht einfach blöd aus und macht wenig sind, weil du nur zwei buchstaben einsparst.
mal zwei anmerkungen:
1: RENÉ radelt die Straße entlang, die Art, in die Pedale zu treten, verrät, dass er wütend ist.
besser: RENÉ radelt wütend die Straße entlang.
dein satz ist zu sehr druch kommas zerhacktstückt. ein drehbuch sollte eigentlich keine nebensätze haben. jede handlung ein satz, aber echt nicht mehr als zwei.
2: 3.INN. RENÉS HAUS-TAG
Flur eines Einfamilien-Reihenhauses. Die Einrichtung verrät, dass die Bewohner nicht reich, aber finanziell auch nicht schlecht gestellt sind. Es ist niemand zu Hause, René ist ein Schlüsselkind. RENÉ wirft die Tür hinter sich ins Schloss und geht die Treppe hinauf in sein Zimmer. Der Schulrucksack fliegt achtlos in die Ecke. René zieht sich um, relativ eilig und immer noch sauer. Das T-Shirt fällt ihm runter und wird mit einem Tritt aufs Bett befördert. In Fußballkluft schnappt René sich einen Fußball aus der Ecke hinter der Tür und einen leeren Rucksack. Er verlässt sein Zimmer, geht nach unten ins Erdgeschoss und dort in die Küche. In der Küche nimmt er eine Flasche Cola aus dem Kühlschrank, trinkt einen Schluck...
du hast nur eine szenenüberschrift aber 3 orte: flur, zimmer, küche. das sollte eigentlich in szenenüberschriften angedeutet werden. kann man wie folgt machen:
INNEN - RENES ELTERNHAUS - DIELE - TAG
Rene kommt rein und knallt die Tür hinter sich zu. Er stampft die Treppen rauf. Geht in sein
ZIMMER
und tritt die Schranktür aus der Angel. Seinen Schulranzen wirft er aus dem Fenster. Fluchend geht er in die
DIELE
und geht die Treppen runter. Er marschiert in die
KÜCHE
und holt sich eine Cola aus dem Kühlschrank. Trinkt auf ex. Cola rinnt ihm aus der Nase.
Wer alles zu sehr in ein Schema presst, erwürgt Kreativität und InnovationG.Punkt hat geschrieben:Da irrst Du dich gewaltig! Schau Dir mal die Drehbücher an. Ich habe welche von den 40gern (der Malteser Falke) bis in die Gegenwart(Philomena und 12 Years a slave). Sie sind genausso aufgebaut. Harry Potter Filme nach dem 12 Stadien Modell, The Hateful 8 von Tarantino nach dem 5 Akt Modell. Ich weiß also, wovon ich rede!
mein beispiel ist einfach nur eine form, um die geschichte flüssiger und übersichtilicher zu schreiben. das sollte ja eins der ziele sein beim drehbuchschreiben. es sollte flüssig zu lesen sein, aber auch übersichtlich strukturiert sein. ich kenne es jetzt nur so.iasi hat geschrieben:Sollte? Form?
Es kommt auf die Intention an. Was der Geschichte bzw dem Film nutzt, ist erlaubt.
RWF wäre hier wohl mit seinem Drehbuch zu Berlin Alexanderplatz durchgefallen.
Ich irre mich insofern nicht, als ich die Gültigkeit deines *Modells* gar nicht in Frage gestellt habe. Genauer lesen (heute von der Mehrheit verlernt):G.Punkt hat geschrieben:Da irrst Du dich gewaltig! Schau Dir mal die Drehbücher an. Ich habe welche von den 40gern (der Malteser Falke) bis in die Gegenwart(Philomena und 12 Years a slave). Sie sind genausso aufgebaut. Harry Potter Filme nach dem 12 Stadien Modell, The Hateful 8 von Tarantino nach dem 5 Akt Modell. Ich weiß also, wovon ich rede!
Ich nehme mal Harry Potter als Beispiel. Es gibt nicht nur die Motivationen der Figuren und wie sie am effektivsten im Sinne des dramaturgischen "Auftrags" gegeneinander einzusetzen sind. Lange davor gab und gibt es den, äh, narrativen Impetus des Autors (so hätte ich es als der gestelzte Philologe, der ich genotypisch bin, in einem Aufsatz geschrieben), zu deutsch der Drang des Autors, die Geschichte zu erzählen.Axel hat geschrieben:sie entstanden organisch und wurden später redigiert
Das Drehbuch hat doch aber nicht die Funktion flüssig lesbar zu sein.Benutzername hat geschrieben:mein beispiel ist einfach nur eine form, um die geschichte flüssiger und übersichtilicher zu schreiben. das sollte ja eins der ziele sein beim drehbuchschreiben. es sollte flüssig zu lesen sein, aber auch übersichtlich strukturiert sein. ich kenne es jetzt nur so.iasi hat geschrieben:Sollte? Form?
Es kommt auf die Intention an. Was der Geschichte bzw dem Film nutzt, ist erlaubt.
RWF wäre hier wohl mit seinem Drehbuch zu Berlin Alexanderplatz durchgefallen.
für mich ist das immer noch die professionellste variante, mehrere schausplätze so im drehbuch unterzubringen, ohne eine komplett neue szenenüberschrift zu benutzen. und wie ja bekannt ist, sollte jeder neuer ort eine neue szenenüberschrift haben. gibt aber bestimmt auch ausnahmen. kann das buch hier empfehlen, in dem so einiges was die form angeht abgehandelt wird:
https://www.amazon.de/Screenwriters-Bib ... 762&sr=1-1
so - und nun überlege mal, woran das liegt.Darth Schneider hat geschrieben:Versetz dich mal in den Kopf eines Kindes und versuch dir vor zu stellen ob dich deine eigene Geschichte aus der Sicht eines Kindes gefallen würde. Also ich habe es versucht bin aber dann bei Seite 3 des Drehbuchs stecken geblieben weil mich die Story mich zu wenig gepackt hat. ...
Es ist hilfreich, wenn es gut zu lesen ist - aber es ist nicht zentral.Darth Schneider hat geschrieben:An Iasi: Es ist aber unbedingt von Vorteil wenn das Drehbuch flüssig und gut geschrieben ist, weil es sonst keiner liest. Zumal wenn das Drehbuch holperig ist, dann sind die Dialoge auch nicht besser, dann wird der Film wohl auch nicht spannender. Nicht umsonst ist Drehbuchautor eigentlich ein Beruf. Viele von den besten Autoren machen nichts anderes als schreiben, viele von ihnen schreiben auch Bücher oder/und haben Literatur studiert. (In Amerika, in Deutschland kenne ich mich zu wenig aus)
Eine Geschichte muss gar keinen Antagonisten haben. Kurzfilme haben sogar eher selten einen.G.Punkt hat geschrieben:Man erkennt ein gutes Drehbuch an drei wesentlichen Dingen:
1. Der Plot ist logisch aufgebaut, und die Hauptpersonen (Prota, Anta) machen eine Entwicklung durch.
Das leuchtet ein. Völlig sogar. Klingt wie der Tipp an einen Fotografie-Einsteiger, möglichst gut zu fokussieren. Sehr grundlegender Tipp ;-)G.Punkt hat geschrieben:2. Dialoge, die zu den Personen passen (ein Millionär wird anders, als ein Bauer reden, außer, er wurde vom Bauer zum Millionär).
Dieser Spannungsbogen, das bewusst geführte Interesse des Zuschauers, ist natürlich ebenfalls grafisch darstellbar als eine Art Wäscheleine zwischen mehreren Plotpoints. Aber Spannung wird nicht objektiv gemessen, sondern subjektiv. Die Frage, ob Blofeld tatsächlich noch die Fernzündung betätigen kann, lässt vielleicht viele gleichgültiger als das heiße Erwarten, ob René und Leona sich endlich erlösend küssen. Was für andere wiederum ein Konflikt für einen Dr. Sommer Zweizeiler wäre. Mit einigem Recht könnte man sagen, dass alle Spannung hysterischen Ursprungs ist und die Beschäftigung mit künstlichen Konflikten zum Zwecke der Unterhaltung Zeitverschwendung. Man könnte sogar sagen, dass echte Konflikte für einen halbwegs intelligenten Menschen kaum Spannungspotenzial haben, da er natürlich mit ein bisschen Nachdenken schnell die angemessene Reaktion findet.G.Punkt hat geschrieben:3. Das Drehbuch hat einen Spannungsbogen.
ein drehbuch hat natürlich mehrere funktionen.iasi hat geschrieben:Das Drehbuch hat doch aber nicht die Funktion flüssig lesbar zu sein.
Benutzername hat geschrieben:mein beispiel ist einfach nur eine form, um die geschichte flüssiger und übersichtilicher zu schreiben. das sollte ja eins der ziele sein beim drehbuchschreiben.
nicht nur bei euch. ;)Darth Schneider hat geschrieben:Hier in der Schweiz werden fast ausnahmslos langweilige Drehbücher verfilmt
7River hat geschrieben:Ob sich der Threadersteller noch meldet?
ja, der spannungsbogen ist extrem wichtig. aber wenn wir den helden nicht kennen und mögen, ist der spannungsbogen nur halb so viel wert, in etwa so viel wie nudeln ohne ketchup. wenn sie dich jetzt foltern würden, wäre das für mich nicht so emotional, als wenn sie jetzt jemanden foltern würden, den ich kenne.G.Punkt hat geschrieben:Wenn wir einen Film sehen, wollen wir unterhalten werden. Wir wollen mit dem Prota mitfiebern, mitleiden, sich mit ihm freuen. Das geht aber nur, wenn ein Film oder Drehbuch einen Spannungsbogen hat. Wenn die Spannung sich langsam aufbaut, zum Höhepunkt kommt, um dann wieder (langsam oder schnell) abgebaut zu werden, so das der nächste Spannungsbogen beginnen kann.
7River hier, scheint mir eine Menge Ahnung zu haben. Frag ihn doch einmal, wie er das Drehbuch geschrieben hätte?
wo kann man das drehbuch kaufen? danke.Darth Schneider hat geschrieben:Ein kleiner Tip, habe mir eine englische Ausgabe des Drehbuchs vom neuen Harry Potter 8 Film gekauft.