slashCAM
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ARRI AMIRA – DOK Referenzdesign?

Beitrag von slashCAM »

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Der kleine „Cine“-Sommer von slashCAM ist nach Ursa 4.6K, Panasonic Varicam LT und RED SCARLET-W mittlerweile bei ARRI angekommen. Genauer gesagt bei der ARRI AMIRA, die den im Cine-Bereich vielfach bewährten ALEV III CMOS Sensor der ALEXAs verbaut hat, jedoch als Single Operator Camera für Anwendungen mit kleiner Crew entworfen wurde – sei es im DOK, ENG oder Industriefilmbereich. Hier unser Praxistest mit der ARRI AMIRA.



Hier geht es zu Artikel auf den slashCAM Magazin-Seiten:
Praxistest: ARRI AMIRA – DOK Referenzdesign?



Drushba
Beiträge: 2508

Re: ARRI AMIRA – DOK Referenzdesign?

Beitrag von Drushba »

Eine tolle Qualität und vermutlich mit das Beste, was auf dem Markt ist, keine Frage. Wer aber auf Dokfilmfestivals geht, sieht, daß die meisten Dokfilme mit kleinen und "gewöhnlichen" Cams wie 5D, GH4 oder C100 aufgenommen worden sind. Der Grund hierfür liegt darin, daß diese aus einer ganzen Reihe von Gründen für eine dokumentarische Arbeit praktischer sind. Sei es, daß sie unauffälliger sind oder auch nur über einen längeren Zeitraum einfacher, weil billiger verfügbar bleiben. Die Budgets sind im Dokfilmbereich meist niedrig, oft wird auch privat finanziert vorgedreht, bevor eine Förderung mit an Bord kommt.

Wer dokumentarisch dreht (nicht: Reportagen, Essayfilme oder Dokumentationen, das wird oft mit "Dokumentarfilm" verwechselt) muß längere Zeit oder zumindest mehrmals an einem Ort sein um seinen Protagonisten folgen zu können und dabei behutsam in den Mikrokosmos eindringen. Zudem ist das "Etablieren" der Kamera eine ganz feste Arbeitsgröße. Wenn das nicht erfolgt, d.h. keine Gewöhnung der Protagonisten an das Setup geschieht, wird man keine natürlichen Momente und Szenen beobachten können. Eine große Kamera wie die Amira ist da ungefähr genauso unpraktisch wie die alten 16mm Mühlen, die meist einfach zu auffällig waren. Ein "DOK-Referenzdesign" wäre gegeben, wenn die Cam bei gleicher Bildqualität kleiner als ein Henkelmann wäre, denn selbst diese sind meist schon zu groß um in Armenien jemanden auf den Pferdemarkt zu folgen oder in Nigeria ohne Aufsehen zu erregen im Bus mitzufahren.

Die Amira scheint mir eher eine B-Cam bei szenischen Produktionen zu sein, wo kein Assi benötigt wird (der ja kein eigenes Bedienpanel hat) oder bei statischen Reisedokumentationen, den erwähnten Reportagen (mit drübergesprochenem Text, wo das Bild nahezu beliebig montiert werden kann), Imagefilmen etc.

Hätte ich die Möglichkeit, würde ich für meinen nächsten Dokfilm auch eher zur Alexa Mini greifen, die mir nochmal leichter ins Fluggepäck zu passen scheint, als diese formmässige Dino-Cam aus vergangen Tagen. Trotzdem Danke für den Test, in Punkto Bildqualität animiert die Cam zum Träumen;-)



PrincipeAzzurro
Beiträge: 55

Re: ARRI AMIRA – DOK Referenzdesign?

Beitrag von PrincipeAzzurro »

Ja, die Amira wäre ein Traum auch für uns - aber sie hat zwei erhebliche Schwächen: sie ist um einiges zu teuer, um sie für eine Dok-Firma wie uns (und viele viele andere auch) kaufen zu können; vor allem aber ist sie leider trotz allem viel zu groß, um in unseren Einsatz-Gebieten (Mittlerer Osten, Afrika) im Straßenbild zu verschwinden - oder zumindest nicht sofort (und unangenehm) aufzufallen. Sie ist also eine Dok-Kamera nur bedingt, bei einer bestimmten Art von Projekt und in Territorien, wo man "Kameras gewohnt ist". Dies ist der einzige, aber ein mE. wichtiger Punkt, den ich bei eurem - ansonsten absolut tadellosen und umfangreichen - Bericht hinzufügen möchte.
Dirk van den Berg / OutreMer Film (www.outremerfilm.com)



PrincipeAzzurro
Beiträge: 55

Re: ARRI AMIRA – DOK Referenzdesign?

Beitrag von PrincipeAzzurro »

Drushba hat geschrieben:Wer dokumentarisch dreht (nicht: Reportagen, Essayfilme oder Dokumentationen, das wird oft mit "Dokumentarfilm" verwechselt) muß längere Zeit oder zumindest mehrmals an einem Ort sein um seinen Protagonisten folgen zu können und dabei behutsam in den Mikrokosmos eindringen. Zudem ist das "Etablieren" der Kamera eine ganz feste Arbeitsgröße. Wenn das nicht erfolgt, d.h. keine Gewöhnung der Protagonisten an das Setup geschieht, wird man keine natürlichen Momente und Szenen beobachten können. Eine große Kamera wie die Amira ist da ungefähr genauso unpraktisch wie die alten 16mm Mühlen, die meist einfach zu auffällig waren. Ein "DOK-Referenzdesign" wäre gegeben, wenn die Cam bei gleicher Bildqualität kleiner als ein Henkelmann wäre, denn selbst diese sind meist schon zu groß um in Armenien jemanden auf den Pferdemarkt zu folgen oder in Nigeria ohne Aufsehen zu erregen im Bus mitzufahren.
Exakt genau so sehe ich das auch - mit anderen Ländern im Fokus (Saudi, Jordanien, Kuwait, Afghanistan, Ägypten, Äthiopien, Kaschmir…) aber vom Prinzip her aus der gleichen Ecke kommend. Daher werden wir wohl weiterhin mit kleinen Kameras beim Handling und vor allem im Blendenumfang Kompromisse machen müssen...
Dirk van den Berg / OutreMer Film (www.outremerfilm.com)



rob
Administrator
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Beiträge: 1580

Re: ARRI AMIRA – DOK Referenzdesign?

Beitrag von rob »

Hallo Drushba,
Hallo PrincipeAzzurro,

Vielen Dank für Euer Feedback.

Schauen wir mal, was IBC und Photokina dieses Jahr bringen - vielleicht sind da ja auch nochmal neue, kompaktere Formfaktoren im hochqualitativen Segment dabei.

Allerdings muss man auf der anderen Seite auch sagen, dass eine ganze Reihe von hervorragenden Dokumentationen auch mit "großer" Kamera gemacht wurden - ich würde es also nicht als zwingendes Ausschlusskriterium sehen - (aber ich verstehe auch gut den Punkt, auf den Straßen Afrikas nicht als "Mr Hollywood" wahrgenommen werden zu wollen ...)

Viele Grüße

Rob



Jott
Beiträge: 21802

Re: ARRI AMIRA – DOK Referenzdesign?

Beitrag von Jott »

Wo bleibt der beliebte ProRes-Verriss: uralte DCT aus dem letzten Jahrhundert, riesige 16x16 MPEG 2-Makroblöcke, proprietärer Intermediate-Codec nur für schwache Rechner, schlechter als AVCHD, Apple-Verarschung und überhaupt? :-)



mash_gh4
Beiträge: 4716

Re: ARRI AMIRA – DOK Referenzdesign?

Beitrag von mash_gh4 »

über die zweifelhafte ergonomie der noch kleineren alternativen und deren auswirkung auf das dokumentarische arbeiten könnte man allerdings sicher genauso kritisches urteil fällen.



Funless
Beiträge: 5484

Re: ARRI AMIRA – DOK Referenzdesign?

Beitrag von Funless »

Jott hat geschrieben:Wo bleibt der beliebte ProRes-Verriss: uralte DCT aus dem letzten Jahrhundert, riesige 16x16 MPEG 2-Makroblöcke, proprietärer Intermediate-Codec nur für schwache Rechner, schlechter als AVCHD, Apple-Verarschung und überhaupt? :-)
Nicht zu vergessen Meehh ist ja kein echtes 4K, da kommt am Ende ja höchstens nur FHD raus!! :-)

BTT:

Auch von mir danke für den Test, fand ich sehr aufschlussreich und interessant eben auch in Anbetracht dessen, dass ich als Hobbyfilmer so eine Amira selber wohl nie in meiner Hand, respektive auf meiner Schulter, halten werde.
Funless has spoken!

No Cenobites were harmed during filming.



Jott
Beiträge: 21802

Re: ARRI AMIRA – DOK Referenzdesign?

Beitrag von Jott »

Im Ernst: das ist eine klasse Kamera. Auch oft bei Werbeproduktionen zu sehen.

Und was den Formfaktor angeht: ist ein Wohlfühlfaktor zum Beispiel für alle PDW-700/850-Freunde, die auch mal filmischer drehen wollen. Die haben keinerlei Probleme damit und würden was "Kleines" sowieso nur mit spitzen Fingern anfassen. Diese Klientel schockt auch der Preis nicht weiter.



Drushba
Beiträge: 2508

Re: ARRI AMIRA – DOK Referenzdesign?

Beitrag von Drushba »

mash_gh4 hat geschrieben:über die zweifelhafte ergonomie der noch kleineren alternativen und deren auswirkung auf das dokumentarische arbeiten könnte man allerdings sicher genauso kritisches urteil fällen.
Die Juryentscheidungen der bedeutendsten Dokfilmfestivals weltweit sprechen da meist eine andere Sprache. Die besten Dokfilme entstehen oft genug mit geringem Budget, aber mit großem filmischen Können und die letzten Jahre über weitgehend auf DSLRs und Henkelmännern. Die Wahl der Ausrüstung passt sich da der Aufgabestellung an. Früher sagte man "nur der schlechte Handwerker schimpft aufs Werkzeug", das bleibt wohl auch so. Teure und klobige Großkameras, welche eher den Kameramann wichtig machen als den Film, sehe ich daher eher im Lokalfernseh-, TV- und EB-Bereich, nicht aber dort, wo Preise gewonnen werden. Ausnahmen bestätigen die Regel natürlich ;-)

Mal als Beispiel die letzten Gewinner des Dok Leipzig (wobei ich nicht weiß, mit welchen Cams das gedreht wurde, aber beides kann prinzipiell mit Henkelmännern und DSLRs gedreht werden):
https://vimeo.com/159594973
http://www.inter-film.org/filmarchiv/2015/bracia



Helge Renner
Beiträge: 230

Re: ARRI AMIRA – DOK Referenzdesign?

Beitrag von Helge Renner »

Die Dokumentarfilme in den Kinos und auf den A-Festivals der vergangenen zwei Jahre, die mich interessierten, wurden meist mit recht "auffälligen" Kameras gedreht, oft C300 (z.B. "Wie die Anderen", http://dok.at/film/wie-die-anderen/) oder Amira ("Fuocoammare", ). Oder der aktuelle "Meine Brüder und Schwestern im Norden" (http://www.meinebruederundschwesternimnorden.de), Sony A7S, Pocket, beide auffällig geriggt ("All These Sleepless Nights", ). In der Auswahl sind auch Filme, die teils stark inszeniert sind, gelaufen sind sie allerdings auf Dokfilmfestivals. Soweit ich sehen kann, gibt es eine Korrelation von talentierten Filmemacher-innen, aufwendiger Kameratechnik, gutem Handwerk, guten Bildern und guten Geschichten, was in der Summe gute Filme ergibt. Die Größe und Auffälligkeit der Kamera ist hingegen zweitrangig. Solange nicht die Notwendigkeit besteht, unbemerkt zu filmen, ist es egal, wie groß die Kamera ist. Wenn man es als Dokumentarfilmer nicht schafft, dass die Kamera die Protagonisten nicht stört, dann hat man andere Probleme, als die Größe der Kamera. Ich finde, man sollte sich immer für die Kamera entscheiden, die das bestmögliche Bild im Rahmen des Budgets und der sonstigen Dreherfordernisse ermöglicht. Die Amira ist für viele Drehs zu teuer, aber es ist gut zu wissen, was möglich wäre und es schadet nicht, nach möglichst gut aussehenden Bildern zu streben. Mir fehlt dieses Streben vor allem bei Filmen aus Deutschland sehr.



HollywoodHanky
Beiträge: 91

Re: ARRI AMIRA – DOK Referenzdesign?

Beitrag von HollywoodHanky »

Wir nutzen die Amira auch durchgängig als Fiktionskamera, als leichtere Alexa. Workflow bleibt derselbe wie bei der Hauptalexa, von daher fluppt das Ganze einfach nur durch.



PrincipeAzzurro
Beiträge: 55

Re: ARRI AMIRA – DOK Referenzdesign?

Beitrag von PrincipeAzzurro »

Helge Renner hat geschrieben:Die Größe und Auffälligkeit der Kamera ist hingegen zweitrangig. Solange nicht die Notwendigkeit besteht, unbemerkt zu filmen, ist es egal, wie groß die Kamera ist. Wenn man es als Dokumentarfilmer nicht schafft, dass die Kamera die Protagonisten nicht stört, dann hat man andere Probleme, als die Größe der Kamera.
Ganz ohne Polemik und nur aus meiner eigenen Wahrnehmung der Realität und Erfahrung der letzten Jahre: von "Zweitrangigkeit" kann überhaupt nicht die Rede sein. Auch geht es nicht in erster Linie darum, "versteckt" zu drehen, sondern die Lebenssituationen Deiner Protagonisten und deren Umfeld durch Kameras nicht komplett zu verändern. Denn das Ur-Dilemma eines jeden Dokumentaristen liegt genau hier: wie stark verändere ich durch meine Präsenz die Authentizität meines Sujets, seiner Aussagen un Art und Weise zu sprechen, seines Umfeldes (Familie etc) und so weiter? Das Zusammenspiel der Präsenz von "Fremden" am Ort (also die Team-Größe, Art der Ausrüstung, das persönliche Auftreten und der Umgang mit den Menschen am Ort) stehen in unmittelbarem Verhältnis mit dem Resultat im Film. Auch mit "kleinen" Kameras ist die einzige Möglichkeit normalerweise, Deine Umgebung langsam an Dich (und: das Team der "Weißhäutigen", die Ausrüstung mit Rucksäcken voller Objektive, Mikrofone und überhaupt "Technik") zu gewöhnen, sodass nach ein paar Stunden (oder Tagen, oder Wochen…) das ursprüngliche Gleichgewicht wieder hergestellt ist - zumindest einigermaßen.
Und dann hast Du meist ein inhaltliches Problem, was nicht zu unterschätzen ist und meist sehr viel länger braucht, um "ausgeglichen" zu werden: denn sehr oft sprechen Deine Protagonisten beim ersten Gespräch über ihr "Thema" in einer völlig anderen, meist sehr viel ungefilterten, unbefangenen Art, als sie es nach einer gewissen "Gewöhnung" an Dich (dein Team etc) tun. Und natürlich willst Du (meist) diese erste Begegnung im Film, denn dabei benutzten die Protagonisten "ihre" Worte, "ihre" Sprache etc, während nach soundsoviel Tagen der "Gewöhnung" fast zwangsläufig eine Art von gegenseitiger Beeinflussung stattfindet. Denn so wie Du zum Beispiel von dem kaschmirischen Bootsmenschen und seiner Lebensart beeindruckt bist und sie versuchst möglichst authentisch zu filmen, so ist auch er (der Kaschmiri) von Dir "beeindruckt" (da kommt einer 10.000km aus Europa um mich zu filmen) und versucht, sich Dir zu "nähern", es Dir "recht zu machen" usw.
Noch anders sieht es aus, wenn Du in Ländern drehst, wo die Menschen entweder keine Kameras gewohnt sind, oder durch die politische bzw. politisch-religiöse Situation ihres Landes bzw. Kulturkreises Kameras "als solche" verboten oder verpönt sind. Geh mal in Saudi-Arabien - auch in Riyadh - mit einer Amira durch die Strassen der Altstadt - selbst wenn Du eine Drehgenehmigung hast, wird Dein Auftauchen mit einem solchen Teil sehr viel eher dazu führen, dass die Menschen vor Dir "fliehen", als wenn Du mit einer DSLR oder einer BMPCC daher kommst. Denn "Bilder" sind in ihrem Glauben "schlecht" und nicht verankert, sondern explizit verboten bzw. durch dieses lange Verbot auch gesellschaftlich komplett verpönt. Und bis Du ihnen "erklärt" hast, dass Du erstens offiziell filmen darfst und zweitens ihnen mit Deiner Kamera nicht "die Seele wegnimmst" (authentisches Zitat), ist durch genau diese Art von Gespräch ein riesiger Teil der ursprünglichen Unbefangenheit bereits "verschwunden" - sehr oft unwiederbringlich. Und genau hier hilft eine kleine BMPCC sehr viel mehr als eine 60cm+ Amira, diese Art von Gespräch oder Diskussion zu verkürzen oder gar nicht erst aufkommen zu lassen.
Das ist die - leider doch etwas längere - Antwort auf den Satz, dass Größe und Auffälligkeit der Kameras "zweitrangig" sind. Ich könnte mehr und länger schreiben, ist aber nicht der Ort / der Zeitpunkt dafür…
Dirk van den Berg / OutreMer Film (www.outremerfilm.com)



rob
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Beiträge: 1580

Re: ARRI AMIRA – DOK Referenzdesign?

Beitrag von rob »

Hallo Dirk,

spontan Mal von meiner Seite: Vielen Dank für deinen umfangreichen Input.

Die Diskussion um dokumentarisches Arbeiten und Kameratechniken ist immer wieder spannend - gerade vor dem Hintergrund sich kontinuierlich weiterentwickelnder technischer Möglichkeiten.

Viele Grüße

Rob



Frank Glencairn
Beiträge: 22720

Re: ARRI AMIRA – DOK Referenzdesign?

Beitrag von Frank Glencairn »

Sorry Dirk, aber das ist ein Dogma aus den 60er Jahren, wo man am liebsten eine laufende Kamera mit Superweitwinkel in eine Ecke gestellt hätte, und dann das Set verlassen hätte, nur um ja nix zu verfälschen.

Ich hab ne Menge Dokus in allen möglichen Ländern gemacht, einige davon haben internationale Preise gewonnen.

Alle waren von vorne bis hinten gescriptet. Alle wurden nicht nur mit einer, sondern teilweise mit 3 großen (Epic/RedOne z.B.) bis zum Anschlag geriggten Kameras gedreht. Zu keinem Zeitpunkt hatte irgendjemand ein Problem mit der Anwesenheit von 3 Kameras, 3 Operatoren, entsprechend Licht und Ton. Nichts von dem was du sagst, deckt sich mit meiner Erfahrung.



PrincipeAzzurro
Beiträge: 55

Re: ARRI AMIRA – DOK Referenzdesign?

Beitrag von PrincipeAzzurro »

Frank Glencairn hat geschrieben:Nichts von dem was du sagst, deckt sich mit meiner Erfahrung.
Lieber Frank, ich hasse Dogmen, mein Standpunkt ist nicht "aus den 60ern" und ich denke meine Sprache und Ausdrucksweise auch nicht… denn in dieser Diskussion ging es mir auch nicht darum, beim Drehen "nicht anwesend zu sein" (das berühmte "fly on the wall"), sondern inwiefern die Präsenz GROSSER Kameras mehr oder weniger "stört". Nach meiner Erfahrung tut sie es, und zwar zum Teil ganz gewaltig.
Unsere Filme sind eben nicht "von vorne bis hinten gescripted" wie Deine zu sein scheinen. Das macht sie weder besser noch schlechter, sondern schlicht anders. Das meine Erfahrung anders ist als Deine, werden auch noch so viele Preise nicht ändern (hier könnte man ein -weiteres- Fass aufmachen über den "Zusammenhang" von Qualität und Erfolg - mache ich aber nicht und es gehört hier auch nicht hin, schon gar nicht coram publico sondern wenn Du willst gerne mal persönlich, finde ich sowieso immer spannend). Nur so viel: natürlich habe ich Dich aus Neugier gegooglet, konnte aber keinen Doku finden, der in den von mir angesprochenen Regionen (Mittlerer Osten - nicht Dubai, sondern Yemen, Saudi, Irak, Agfhanistan - und Afrika - nicht Downtown Nairobi sondern plattes Land Äthiopien u.ä.) gedreht wurde, wo wir uns "gerne" aufhalten. Ihr und wir machen eben andere Arten von Filmen - und das ist gut so!
Dirk van den Berg / OutreMer Film (www.outremerfilm.com)



sgywalka is back
Beiträge: 171

Re: ARRI AMIRA – DOK Referenzdesign?

Beitrag von sgywalka is back »

Und so ist für jeden etwas dabei und wir haben eine Bandbreite, die jedes Butget und jeden Einsatz ermöglicht, zu Land, zu Wasser, unter Wasser, in der Luft, im Weltenall, bald am Mars..
Wir haben wür drei kleiner Dokus wenig Butget, eine C100(1) ist es und es passt schon.
Aber neulich bei einer Besprechung ein anderes Team kennen gelernt, USA-1er Manschaft, die die Olymoiniken nachbereiten, ja 5 Red, 2 kleinere und Graffel ohne Ende.

Sound dazu : die schönen Gusseiernen Kassen mit Silberpatina.. drückst du...

" RATTTER KLING.... AUFGEH.... PRASSEL..."
Und der Geruch von Dollarscheinen, so drall und viel, wie die besten Callgirls aufgreiht
und der Las-Vegas-Bock mit glühendem Brusthaar die erste anleckt... Den Schein, den Grünen..
( graunehaft wäre um eure Pahantasiien zu zer stö ren HILLARY CLINTON am 100erter..
wäre das was?) ( Frank geht ins Klosrer..:) ) srry
hab ich einen Plan? na alls dann..:)



rideck
Beiträge: 332

Re: ARRI AMIRA – DOK Referenzdesign?

Beitrag von rideck »

@ Frank Glencairn

Naja wenn Du schon Preise damit gewonnen hast, dann kann man natürlich nicht anders drehen ;) Ich muss PrincipeAzzurro recht geben, es gibt auch andere Dokufilme, ich habe solche Filme kennengelernt. Sicherlich habe ich nicht deine Erfahrung in dem Bereich und sicher auch nicht diese großen Produktionen. Aber es gibt sensible Themen das kannst DU nicht mit 3 Kameras aufkreuzen, da gebe ich dir Brief und Siegel drauf.



nic
Beiträge: 2028

Re: ARRI AMIRA – DOK Referenzdesign?

Beitrag von nic »

Ich habe dazu auch eine Meinung. Und die ist die einzig Wahre.



rush
Beiträge: 13972

Re: ARRI AMIRA – DOK Referenzdesign?

Beitrag von rush »

@ Frank: Das sich an einer gescripteten Doku niemand über mehrfach geriggte Kameras stört sollte wohl logisch und nachvollziehbar sein...

Allerdings ist es traurig das sich deine Aussagen dann offenbar einzig und allein auf gescriptete Sachen beziehen und du den anderen Bereich der dokumentarischen Arbeit völlig ausklammerst. Ein wenig mehr Tolleranz auch anderen Bereichen gegenüber hat noch niemanden geschadet - aber die Diskussion hatten wir ja schon zu Haufe... dasselbe Spiel wie du der Meinung bist das interne ND's nicht nötig sind... wenn sie aber vorhanden sind, kann man sich doch darüber freuen - und wenn du sie kacke findest, zwingt dich ja auch niemand sie zu nutzen sondern beim variablen ND-Fader zu bleiben. Es gibt nicht immer nur links und rechts und schon gar nicht im DOK Bereich.
keep ya head up



Funless
Beiträge: 5484

Re: ARRI AMIRA – DOK Referenzdesign?

Beitrag von Funless »

Also dass ein (interessanter und äußerst lesenswerter) Hands-On Testbericht einer Arri Amira in eine frontenverhärtende Grundsatzdiskussion über die Philosophie von Dokumentarfilmen ausartet, gibt's wohl scheinbar echt nur bei slashCAM. *Kopfschüttel**
Funless has spoken!

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Drushba
Beiträge: 2508

Re: ARRI AMIRA – DOK Referenzdesign?

Beitrag von Drushba »

Funless hat geschrieben:Also dass ein (interessanter und äußerst lesenswerter) Hands-On Testbericht einer Arri Amira in eine frontenverhärtende Grundsatzdiskussion über die Philosophie von Dokumentarfilmen ausartet, gibt's wohl scheinbar echt nur bei slashCAM. *Kopfschüttel**
Das man unter Filmern nur über Specs redet, aber nicht über die Philosophie des Filmens, gibts flächendeckend wohl nur in Deutschland, dem Land der mediengestaltenden Maschinenbauer...

Die französische Filmhochschule La Femis erwartet einen klugen, mind. 10-seitigen Essay als Bewerbung, eine ebenso kluge Filmkritik und ein mindestens zweijähriges geisteswissenschaftliches Studium, die deutschen Filmhochschulen technisch perfekte Videos. Wessen Filme hinterher am Weltmarkt wohl besser funktionieren?



PrincipeAzzurro
Beiträge: 55

Re: ARRI AMIRA – DOK Referenzdesign?

Beitrag von PrincipeAzzurro »

Funless hat geschrieben:ausartet *Kopfschüttel**
Was mich wundert ist Dein "Kopfschütteln" und das unsägliche Wort "ausartet". Aber mal ehrlich, und um Drushba's treffenden Kommentar zu "vereinfachen" (con permesso): geht's Dir wirklich nur um die Ausrüstung? Gar nicht um das, was man damit macht? Machst Du den Film, weil Du das Equipment hast oder benutzt Du das Equipment, um Deine Story zu erzählen?
Der Inhalt bestimmt die Mittel und nicht andersrum - ausser in Produktvideos vielleicht. Was die Jungs von Slashcam ja auch als eines der Themen in den Mittelpunkt des Berichtes gestellt haben, und was "wir" - bisher finde ich ziemlich spannend - hier diskutieren.
Dirk van den Berg / OutreMer Film (www.outremerfilm.com)



Funless
Beiträge: 5484

Re: ARRI AMIRA – DOK Referenzdesign?

Beitrag von Funless »

Ich würde es äußerst begrüßen und fände es mehr als cool wenn Ihr beide mein Posting richtig lesen würdet.

Wie ich oben schon geschrieben habe handelt es sich hier um einen Hands-On Testbericht, was ich grundsätzlich sowieso besser finde als die trockenen und schnöden Spec-Tests die man i.d.R. hier und auch sonstwo zu lesen bekommt.

Und letztendlich ist es völlig Wurscht mit welchem Equipment man seinen Film realisiert, jeder entscheidet dies völlig individuell nach Budget, persönlichen Präferenzen und Art des Projekts.

Worüber ich den Kopf geschüttelt habe ist diese ständige Positionierung hier, der Drang nach einem Flame getrieben vom Zwang der Rechtfertigung der eigenen Meinung welche dogmatisiert wird.

Letztendlich bleibt es jedoch nur eben eine Meinung weil es unterschiedliche Erfahrungen gibt und es sollte kein Dogma sein.

Meine Meinung, take it or leave it, ist beides okay für mich.
Funless has spoken!

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Jott
Beiträge: 21802

Re: ARRI AMIRA – DOK Referenzdesign?

Beitrag von Jott »

Idee: Dokumentarfilm über Dokumentarfilmer, ihre Philosophie, ihre Technik und ihr Ego.



mash_gh4
Beiträge: 4716

Re: ARRI AMIRA – DOK Referenzdesign?

Beitrag von mash_gh4 »

Jott hat geschrieben:Idee: Dokumentarfilm über Dokumentarfilmer, ihre Philosophie, ihre Technik und ihr Ego.
das würde ich deswegen gut finden, weil dort wenigstens jener "exotismus" wegfällt, der leute immer wieder dazu verführt, möglichst weit weg zu fahren, um in der ferne ihre kameras zu verstecken bzw. eindrücke zu sammeln, zu denen sie möglichst wenig direkten bezug besitzen oder ein gewachsenes verständnis mitbringen. in dieser hinsicht ist es mir dann oft fast lieber, es bleibt bei der üblichen "nabelschau" und die betreffenden kollegen halten wenigstens ganz nebenbei auch ein bisschen was von jener eine welt fest, von der sie tatsächlich eine ahnung haben.



Drushba
Beiträge: 2508

Re: ARRI AMIRA – DOK Referenzdesign?

Beitrag von Drushba »

Jott hat geschrieben:Idee: Dokumentarfilm über Dokumentarfilmer, ihre Philosophie, ihre Technik und ihr Ego.
Gegenvorschlag: Dokumentarfilm über sackdoofe Konsumzombies, welche irgendwas mit Medien machen wollen und sich auf der Suche nach Sinn schlußendlich eine Kamera kaufen, um endlich auch mal selbst mitlügen zu können. ;-)

Das Problem an solch einem Film über Opfer (wie bei jedem Dokumentarfilm) ist, daß er entlarvend sein muß, um gut zu sein. Dafür ist neben Techniken auch die Haltung des Filmemachers entscheidend. Das Publikum riecht es, wenn Filme konstruiert sind oder es dem Filmemacher egal ist, was er montiert. Das Publikum zappt dann weg und lässt keine Begeisterung aufkommen. Im Gegensatz zum Propagandafilm, der den Anschein erwecken möchte wahr zu sein, tritt das Genre des Dokumentarfilms mit dem Versprechen und dem Selbstanspruch an, die Wahrheit zu erzählen.

Wie das filmisch umzusetzen geht und wo die Grenzen sind, ist Gegenstand der Filmtheorie, welches zum Handwerkszeug eines guten Dokfilmers gehört. Darüber unterhält man sich in anderen Ländern sehr kontrovers, ja studiert die Materie teilweise so intensiv wie bei uns die Codecs. Und da jeder, der hierzulande eine Kamera bestellt, ohnehin schon alles weiß, noch bevor er den Teltec-Bestellbutton gedrückt hat, ist es natürlich uncool sich über Hintergünde des Dokfilmens zu unterhalten. Damit müssen Filmer leben. Daher ein Vorschlag: Die großen Bescheidwisser unter den Kamerabesitzern könnten ja einfach weghören, wenn sich ein paar lifestyle-ignorante Dokfilmer über die Möglichkeiten und Grenzen der Amira unterhalten. Das wäre sogar angenehmer für beide Seiten. Und eines sollten sie gerne mal versuchen: Einen Dokfilm über Dokfilmer zu machen, wie oben gefordert. Auf das Ergebnis warten wir gespannt ;-)
Zuletzt geändert von Drushba am Fr 26 Aug, 2016 13:09, insgesamt 1-mal geändert.



nic
Beiträge: 2028

Re: ARRI AMIRA – DOK Referenzdesign?

Beitrag von nic »

Drushba hat geschrieben:Und da jeder, der hierzulande eine Kamera bestellt, ohnehin schon alles weiß, noch bevor er den Teltec-Bestellbutton gedrückt hat, ist es natürlich uncool sich über Hintergünde des Dokfilmens zu unterhalten.
Also wir bestellen bei Teltec ja nur telefonisch... Und wenn sich Menschen mit Erfahrung in dokumentarischem Arbeiten über die Hintergründe des Dokfilmens unterhalten, lese ich still und heimlich mit und hoffe die eine oder andere Weisheit zu erhaschen.

Besserwissergeprotze ist leider merklich weniger inspirierend.



domain
Beiträge: 11062

Re: ARRI AMIRA – DOK Referenzdesign?

Beitrag von domain »

Drushba hat geschrieben:
Im Gegensatz zum Propagandafilm, der den Anschein erwecken möchte wahr zu sein, tritt das Genre des Dokumentarfilms mit dem Versprechen und dem Selbstanspruch an, die Wahrheit zu erzählen.
Ein gewisses Desinteresse stellte sich bei Fern- oder Naturdokus schon seit einiger Zeit bei mir ein. Eigentlich immer das Gleiche, selten mal eine Ausnahme. Man ist schon irgendwie überfüttert.
Aus meiner Sicht beinahe schon interessanter die Nahdokus wie von Franz Xaver Gernstl etc. oder von Sarah Wiener, obwohl diese ziemlich affektiert daherkommt.
Sie sind deshalb m.E. ansprechender, weil in "normalen" und uns bekannten Regionen eher Fremdartiges dokumentiert wird, als in fremden Regionen eine verstehenwollende Nähe suggeriert wird.



Jott
Beiträge: 21802

Re: ARRI AMIRA – DOK Referenzdesign?

Beitrag von Jott »

Drushba hat geschrieben:
Jott hat geschrieben:Idee: Dokumentarfilm über Dokumentarfilmer, ihre Philosophie, ihre Technik und ihr Ego.
Gegenvorschlag: Dokumentarfilm über sackdoofe Konsumzombies, welche irgendwas mit Medien machen wollen und sich auf der Suche nach Sinn schlußendlich eine Kamera kaufen
Auch nicht schlecht.



Drushba
Beiträge: 2508

Re: ARRI AMIRA – DOK Referenzdesign?

Beitrag von Drushba »

domain hat geschrieben:
Drushba hat geschrieben:
Im Gegensatz zum Propagandafilm, der den Anschein erwecken möchte wahr zu sein, tritt das Genre des Dokumentarfilms mit dem Versprechen und dem Selbstanspruch an, die Wahrheit zu erzählen.
Ein gewisses Desinteresse stellte sich bei Fern- oder Naturdokus schon seit einiger Zeit bei mir ein. Eigentlich immer das Gleiche, selten mal eine Ausnahme. Man ist schon irgendwie überfüttert.
Aus meiner Sicht beinahe schon interessanter die Nahdokus wie von Franz Xaver Gernstl etc. oder von Sarah Wiener, obwohl diese ziemlich affektiert daherkommt.
Sie sind deshalb m.E. ansprechender, weil in "normalen" und uns bekannten Regionen eher Fremdartiges dokumentiert wird, als in fremden Regionen eine verstehenwollende Nähe suggeriert wird.
Dein Desinteresse ist IMHO berechtigt. Allerdings sind diese Formate meist auch keine richtigen "Dokumentarfilme", sondern seltsame Mischungen aus gescriptetem TV und gefällig montierten Szenen ohne dokumentarische Momente. Diese TV-Formate wirken schon durch drübergesprochene Kommentare beliebig. Dabei dürfte es sich auch meist um Dokumentationen statt um Dokumentarfilme handeln, bei Sarah Wiener eher um Reportagen. Aus meiner Sicht ist der Unterschied zwischen Dokumentarfilm und Dokumentation ähnlich wie zwischen Literatur und Groschenromanen, welchen das "literarische" bzw. "echte" fehlt, die aber schneller zu konsumieren sind. Ein echter Dokumentarfilm handelt zudem von Menschen und nicht von Sachthemen. Ein echter Dokfilm kann so viel mehr sein, wirkt IMHO aber auch im Kino meist besser als auf der heimischen Glotze.



dienstag_01
Beiträge: 13416

Re: ARRI AMIRA – DOK Referenzdesign?

Beitrag von dienstag_01 »

Drushba hat geschrieben:Das Problem an solch einem Film über Opfer (wie bei jedem Dokumentarfilm) ist, daß er entlarvend sein muß, um gut zu sein.
Drushba hat geschrieben:tritt das Genre des Dokumentarfilms mit dem Versprechen und dem Selbstanspruch an, die Wahrheit zu erzählen.
Wahrheit muss also entlarvend sein. Oder muss entlarvt werden. Sonst ist der Film nicht gut.
Woher ist das? Aus den *5 Tipps zu ihrem Erfolg als Dok-Filmer*? Marketingabteilung? Fördermittellatein?
Filmtheorie kann es ja nicht sein, da werden ja auch richtige Filme geguckt.

Du arbeitest in dem Metier?
Was soll man sagen.



Drushba
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Re: ARRI AMIRA – DOK Referenzdesign?

Beitrag von Drushba »

dienstag_01 hat geschrieben:
Wahrheit muss also entlarvend sein.
Besser ist das.

dienstag_01 hat geschrieben: Du arbeitest in dem Metier?
Was soll man sagen.
Ich verkaufe hauptberuflich Gartenschläuche. Du hast mich durchschaut. Aber da hier jeder mitmachen darf, wollt ich halt auch mal.



dienstag_01
Beiträge: 13416

Re: ARRI AMIRA – DOK Referenzdesign?

Beitrag von dienstag_01 »

Drushba hat geschrieben:Ich verkaufe hauptberuflich Gartenschläuche. Du hast mich durchschaut. Aber da hier jeder mitmachen darf, wollt ich halt auch mal.
DAS ist jetzt wirklich entlarvend ;)



Helge Renner
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Re: ARRI AMIRA – DOK Referenzdesign?

Beitrag von Helge Renner »

Dass es hier im Slashcam Forum den Leuten hauptsächlich um Specs und Technik geht, ist doch nicht verwunderlich. Es ist ja kein Forum für Filmkritik. Ich lese es auch wegen der Informationen über Ausrüstung. Allerdings kommt mir hierbei der Bildeindruck immer zu kurz. Da haben dann z.B. eine Samsung NX1, Lumix GH4 ein toppaufgelöstes 4K Bild, aber ob dieses Bild nach Video oder nach Film aussieht, wie die Farben, der Lichterverlauf und das Rauschen in den Schatten aussieht, findet keine Erwähnung. Für mich sind dies wichtige informationen, weil sie die Filmästhetik beeinflussen. Nun könnte jemand einwenden, dies seien alles subjektiv unterschiedlich erfahrbare Kameraeigenschaften. Genauso subjektiv unterschiedlich sind aber auch die Ergonomie von Kamera, und darüber wird in den Berichten durchaus geurteilt. Mit den neuen Kameraberichten geht es ein wenig in diese Richtung, mit ist aber zuviel Tele mit unscharfem Hintergrund dabei, da sehen auch weniger schöne Kameras gut aus. Interessanter sind Totalen mit hohen Kontrasten und vielen bewegten Bilddetails, die den Codec herausfordern, Dämmerungsbilder von Personen, so dass man das Verhalten bei Lowlight samt Rauschen und evtl. Blockartefakten beurteilen kann. Da wäre für die schon recht guten Slashcam Tests noch Luft nach oben.
Drushba hat geschrieben:
Funless hat geschrieben:Also dass ein (interessanter und äußerst lesenswerter) Hands-On Testbericht einer Arri Amira in eine frontenverhärtende Grundsatzdiskussion über die Philosophie von Dokumentarfilmen ausartet, gibt's wohl scheinbar echt nur bei slashCAM. *Kopfschüttel**
Das man unter Filmern nur über Specs redet, aber nicht über die Philosophie des Filmens, gibts flächendeckend wohl nur in Deutschland, dem Land der mediengestaltenden Maschinenbauer...

Die französische Filmhochschule La Femis erwartet einen klugen, mind. 10-seitigen Essay als Bewerbung, eine ebenso kluge Filmkritik und ein mindestens zweijähriges geisteswissenschaftliches Studium, die deutschen Filmhochschulen technisch perfekte Videos. Wessen Filme hinterher am Weltmarkt wohl besser funktionieren?



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