wir haben eine Anfrage erhalten wo wir circa 1 Woche (5 tage ) mit dem Kunden Unterwegs sein werden und filmen müssen.
Dabei sind streng genommen 20 Stunden Dreh geplant, in unterschiedlichen Ländern. Reisekosten und Unterkunft werden übernommen.
Die wollen unsere Tagesgage sehen. In der ganzen Woche ja nur 20 Stunden gearbeitet wie lasst ihr euch den Rest der Zeit vergüten? Natürlich steht ihr dem Kunden weiterhin beratend zur Seite, also muss auch die Zeit bezahlt werden.
LG
Wenn deine Mitarbeiter mit dem Satz: "Ich dachte..." anfangen, wird's teuer.
Klar, du kannst ja in diesem Zeitraum auch nicht für andere Kunden arbeiten.
Ich würde, um dein entgegenkommen zu zeigen, evtl. nen Pauschalpreis angeben.
Du gibst an was du für den Zeitraum im Normalfall verlangen würdest und machst dann nen etwas geringeren Pauschalpreis aus...
Der Unterschied zwischen Existieren und Leben liegt im Gebrauch der Freizeit!
Frances hat geschrieben:okay, hatte so an 50 % entgegenkommen gedacht. bei nicht aktiven Dreh
Na, eine Unterscheidung in aktiven und inaktiven Dreh ist sowieso Unsinn.
Das wäre so, als wenn ein Fotograf nur bezahlt wird wenn er gerade ein Foto macht. Und das auch nur für die Zeit der aktiven Belichtung, also vielleicht 1/250s. Bei 250 Bildern würde er bei einer solchen Betrachtung nur für eine Sekunde bezahlt werden. Und bei einem Stundensatz von 72 Euro würde er dann nur 0,02 Euro oder gerade mal 2 Cent für 250 Bilder bekommen. Und das selbst dann, wenn er für diese Bilder eine Woche gearbeitet hat.
;-)
Bei eurem Filmprojekt werdet ihr sicher mehr arbeiten als die 20 Stunden. Und sei es nur um die richtigen Motive zu finden oder für die Vor- und Nacharbeiten des aktiven Dreh.
Die Reise vorzubereiten, die Fahrt, die Ausrüstung zu schleppen, auf- und abzubauen, die besten Einstellungen suchen, auf den besten Zeitpunkt warten, im Hotel Akkus laden und Daten sichern, und dann die Arbeiten nach der Reise gehören genau so zu den Dreharbeiten. Auch wenn man nicht gerade dreht.
So ist es, zumal im Ausland sowieso alles länger dauert. Immer. Erfahrungswerte ‚von deutscher Scholle‘ kann man bei der Planung getrost in der Pfeife rauchen, also haut auf die 5 Stunden ‚Drehzeit‘ mal gleich 30% drauf, und das ist vermutlich noch optimistisch gerechnet.
Wobei wir bei der Frage wären, was ‚Drehzeit‘ eigentlich ist. Der TO scheint das mit den Betriebsstunden der Kamera zu verwechseln. Drehzeit ist tatsächlich der gesamte Zeitraum, der für die Abwicklung der Produktion pro Tag benötigt wird, und im Ausland ist das eben wenigstens eine volle Schicht. Schließlich kann man in Katmandu, Paris oder auf Pitcairn nicht noch ‚nebenher nen anderen Job‘ annehmen. Funktioniert btw. nichtmal zuhause, weshalb die meisten Kollegen ‚halbe Schichten‘ völlig zurecht als Ausbeuterkacke/Mogelpackung ablehnen.
Ergo, lieber TO: Volle Tagessätze, zuzüglich Spesen, Reisekosten, ggf. Übergepäck, Geräteversicherung, pi pa po! Von mir aus biete ein paar Prozent Rabatt an, aber nicht 50! Jemanden, der so verhandelt, könnte ich als Profi nicht ernst nehmen, wenn ich der Kunde wäre. Vielmehr würde ich davon ausgehen, dass dieser Mensch filmhandwerklich ebenso unerfahren ist wie geschäftlich, denn beides korrespondiert meistens.
P.S. Klassischer Trugschluss in dem Zusammenhang: "Wir machen dem Kunden jetzt ein Superangebot. Später, wenn er von unserer Arbeit überzeugt ist, wird er mehr zahlen." Funktioniert nie!
Frances hat geschrieben:okay, hatte so an 50 % entgegenkommen gedacht. bei nicht aktiven Dreh
ÖÖÖHHMMM...50%?!? PUH...verkauf dich nicht unter Wert!
Ich hatte so an 5% - max. 7% gedacht...Wenn du ne Tagesgage von sagen wir mal 650,- Euro inkl. Equipment nimmst und fünf Tage unterwegs bist sind das bei 3250,-€ immerhin schon 162,50 € (bei 5%) nachlass...
...wenn de gütig bist mach halt 250,-€ runter...aber nich mehr...
LG,
Paul
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