Du musst immer den Unterschied zwischen Aufnahme-Dynamik und Wiedergabe-Dynamik machen. Ich kann ein Motiv mit einem Kontrastumfang von 11 Blenden (vom Baumschatten bis zum strahlenden Himmel) problemlos auf einem Display mit 6 Blenden wiedergeben, ohne dass Schatten absaufen und Spitzlichter ausbrennen, wenn ich den Dynamikumfang in der Post entsprechend komprimiere.dienstag_01 hat geschrieben: halte ich aber erstmal für mehr als fragwürdig, gilt Rec709 doch auch für Content, der von anderen Recording Systems als Digitalcameras nach Broadcast kommt. Analoges Filmmaterial hatte weit mehr Stops.
Es KÖNNTE also mit den Wiedergabegeräten zu tun haben.
Ich hab´s, wie gesagt, aus diesem Artikel:Peppermintpost hat geschrieben:als 1990 rec709 entwickelt wurde war die arriflex35III aktuell. nachfolger war die arri435. beide kameras können deutlich über 5 blenden.
The important thing to remember about Rec 709 is that it was created at a time when cameras could deliver only about five stops of dynamic range–so that’s all Rec 709 is designed to hold. And it’s rare to find a modern camera with a true Rec 709 curve in it, because there’s not a single camera out there that only delivers five stops of dynamic range. Instead, manufacturers create curves that look good in a Rec 709 environment, in spite of the fact that the cameras capture more dynamic range than Rec 709 is supposed to hold.
The trick has become cramming 10+ stops of dynamic range into a small five stop “bit bucket” in such a way that it still looks good. As you’ve probably noticed from the image above, Alexa does this by applying quite a strong S-curve to the gamma, stretching out the mid-tones so they are nice and contrasty while compressing the highlights and shadows much the same way film does.
cantsin hat geschrieben:Du musst immer den Unterschied zwischen Aufnahme-Dynamik und Wiedergabe-Dynamik machen. Ich kann ein Motiv mit einem Kontrastumfang von 11 Blenden (vom Baumschatten bis zum strahlenden Himmel) problemlos auf einem Display mit 6 Blenden wiedergeben, ohne dass Schatten absaufen und Spitzlichter ausbrennen, wenn ich den Dynamikumfang in der Post entsprechend komprimiere.
Genauso funktioniert das auch bei Audiosignalen - anders wäre es nie möglich gewesen, eine Orchesteraufnahme von Pianissimo bis Fortissimo auf LP zu pressen oder im Kofferradio zu hören. Dafür braucht man Mikrofone, die die komplette Dynamik aufzeichnen, und eine Abmischung, die die leisen Stellen entsprechend anhebt und die lauten absenkt, so, wie das Tontechniker tagtäglich machen.
Findest du.Jott hat geschrieben:Endlich mal schwurbelfrei erklärt.
Es ist kein Quatsch, wenn Du mal einfach einen Vergleich als einen Vergleich akzeptieren kannst (und übrigens hatte ich "Mikrofone" geschrieben, im Plural). Übrigens haben auch Kameras wie Blackmagic und Arri Alexa "mehrere Mikrofone" durch Dual Gain-Sensoren, siehe den Titel dieses Threads.dienstag_01 hat geschrieben: Aber eigentlich ist es totaler Quatsch ;)
Die Dynamic eines Orchesters wird durch MEHRERE Mikrofone erfasst, nicht durch eins. Wir reden hier aber von EINER Kamera.
Nein, die Dynamik, die bei Dir ankommt, ist eine Kombination dessen, was der Sensor liefert und was die Kurve davon noch übrig lässt.Und wir reden (eigentlich) davon, wieso Log mehr Dynamic haben soll, als 709 (wo doch der Sensor begrenzt, und nicht die Kurve).
Das habe ich auch nicht geschrieben. Aber offenbar hat es auch keinen Sinn mit Dir zu diskutieren oder Dir auch irgendwie helfen zu wollen. Mein Güte.Aber dass man damit irgendwas Helleres aufnehmen könnte (Dynamic Range in der aufgenommenen Szene, wie Cantsin schreibt) ist Unfug. Die wird vom Sensor vorgegeben.
Doch. Nur so macht dein Audiovergleich und deine Trennung von Aufnahme- und Wiedergabebereich überhaupt Sinn.cantsin hat geschrieben:Das habe ich auch nicht geschrieben.dienstag_01 hat geschrieben:Aber dass man damit irgendwas Helleres aufnehmen könnte (Dynamic Range in der aufgenommenen Szene, wie Cantsin schreibt) ist Unfug. Die wird vom Sensor vorgegeben.
Ich verstehe ja (noch) nichts von der Sache, aber habe ihn vorsichtshalber heruntergeladen - man weiss ja nie ...Starshine Pictures hat geschrieben:Ich bin gerade dran mir diesen riesigen Artikel zum Thema HDR, Resolve und Grading durch zu lesen. ...
Und wieviele Blenden sind es nun? Genau das meine ich. Ein paar Leute haben hier überdurchschnittliches Wissen in einigen Bereichen, Du zählst sicher auch dazu. Aber warum dann immer alles so ausdrücken dass es deutbar ist, sich bloß nicht festlegen. Ich finde deinen Exkurs sehr interessant, aber dann schreibe doch am Schluß ein Fazit darunter, wieviel Blenden wir nun bei der REC709 nutzen können ;)Da werden mal wieder munter ein paar Dinge durcheinander gewürfelt und Dynamikumfang mit Bilddynamik gleichgesetzt und Artikel nicht richtig gelesen.
Der Artikel sagt nur, dass damals, als REC709 entwickelt wurde, Kameras keinen größeren Dynamikumfang als 5 Blenden hatten und dies zur Mindestanforderung wurde.
In Wirklichkeit wurde 709 bereits 1989 für 9 Blenden ausgelegt, dabei waren 2 Blenden bereits für den damals zugrundeliegenden Störabstand von 50db abgezogen. Nach heutigen Verständnis werden die ja sogar mitgezählt.
Das wären dann 11 Blenden mit Rauschen.
Es hat dann kurz darauf noch einen Appendix gegeben, der die Quantisierung im oberen Bereich ändert und so 2 weitere Blenden innerhalb von Rec709 zulässt.
Wer bei REC 709 von 5 Blenden spricht, verwechselt das mit Film von damals, der durch den Entwicklungsprozess nur auf 6-7 Blenden kam.
Genau das ist es was wir heute machen, wenn mir mit dem x-log Material in Wahrheit für rec709 Schirme graden. Wir passen unsere 10-15 Blenden in Wirklichkeit in die 6 Blenden des 709er Schirms ein. Und sogar da sieht man halt mit x-log Dinge, die man sonst verloren hätte. WENN die gefilmten Objekte eben einen derartigen Dyamikumfang erfordert haben.cantsin hat geschrieben:[Du musst immer den Unterschied zwischen Aufnahme-Dynamik und Wiedergabe-Dynamik machen. Ich kann ein Motiv mit einem Kontrastumfang von 11 Blenden (vom Baumschatten bis zum strahlenden Himmel) problemlos auf einem Display mit 6 Blenden wiedergeben, ohne dass Schatten absaufen und Spitzlichter ausbrennen, wenn ich den Dynamikumfang in der Post entsprechend komprimiere.
Nur ob der Dienstag das gelesen hat und verstehen hat wollen, ist halt die gute Frage. DennUwe hat geschrieben:Könnte in diesem Zusammenhang interessant sein zu lesen:dienstag_01 hat geschrieben:...
Wo hat man denn bei log mehr Dynamikumfang?!
...
http://blog.abelcine.com/2013/01/18/son ... rcentages/
das ist nur die halbe Antwort. Ja es hat mit den Wiedergabegeräten zu tun. Aber es hat auch damit zu tun ob ich bei der Aufnahme überhaupt den Dynamikumfang erhalten kann, und ob das auch beim Graden gelingt.dienstag_01 hat geschrieben:Es KÖNNTE also mit den Wiedergabegeräten zu tun haben.
ist in Wirklichkeit der interessanteste Link der ganzen Diskussion. Vanhurman zeit was sich mit highend Equpiment heute beginnt abzuzeichnen. Natürlich graded der nicht im herkömmlichen Bereich den klassische Waveform-Darstellungen abdecken, sondern weit darüber hinaus. Für HDR-Monitore die es teilweise noch gar nicht am offenen Markt gibt.Starshine Pictures hat geschrieben:Ich bin gerade dran mir diesen riesigen Artikel zum Thema HDR, Resolve und Grading durch zu lesen. Dieser Colorist hat eigentlich alles aufgeschrieben was es dazu zu sagen gibt. Falls wer tieferes Interesse hat, bitteschön!
http://vanhurkman.com/wordpress/?p=3548
Was er zur Bearbeitung mit entspr. Hardware ausgeführt hat klingt ja erst einmal "ganz weit weg" für den normalen Hobby-Filmer. Was ich mich derzeit frage ist, was man mind. benötigt um HDR-Videos für den "Hausgebrauch" zu produzieren?wolfgang hat geschrieben:...keiner - oder kaum wer - über die von van Hurkmann beschriebene praktische Erfahrung mit dem Graden von Material auf HDR-Equipment haben dürfte. Oder wer hier hat schon einen Arbeitsplatz mit den von ihm beschriebenen Monitoren?
...........
Im Augenblick scheinen noch gar keine HDR-Monitore auf dem Markt zu sein. Sollen wohl erst jetzt Mitte des Jahres kommen. Interessant wird u.a. der Preis sein...WoWu hat geschrieben:Bei dem Monitor kommt es schon mal darauf an, welches der drei HDR Verfahren Du sehen willst, denn HDR 10 kann kein Dolly HDR........
Was das belichten bei Log + Cinegammas angeht empfehle ich den Vortrag von Alister Chapman - in diesem Fall speziell für die Sony F5. Der ganze Vortrag dauert 21/2 Stunden. Ein bisschen lang, aber speziell zu diesem Thema sollte man sich den Vortrag zwischen ca. 1:00 und ca. 2:00 mal anschauen. Der Mann spricht klares + leicht verständliches Englisch:Bei der Aufnahme wirst Du sehr genau auf die Spitzlichter belichten müssen
Das trifft es schon recht gut. Dazu kommt noch eine Karte die das Material ausgeben kann - er nennt etwa eine Decklink 4K Extreme 12G. Ob es nicht auch die kleinere Decklink 4K Extreme 6G auch tut weiß ich (noch) nicht.Uwe hat geschrieben:- ein HDR-TV (müsste die nächsten Tage bei mir eintreffen)
- Editing-Software, die HDR bearbeiten kann. Adobe CC2015 müsste das hinbekommen:
- und natürlich eine Kamera, die mind. so 13 stops an Dynamikumfang (incl. Log-Profil) hinbekommen kann.
- ein HDR-fähigen Monitor
DAS verdient ja noch ein Antwort. Gewaltig was du einem unterstellst. So wie dass du kürzlich meintest dass man damit ja unbedingt ins Clipping kommen müsse wenn man Blendestufen mehr belichten würde. Nur seltsam dass du gar nicht vor Ort bist- aber trotzdem weißt wie ich meinen waveform-Monitor einstelle?WoWu hat geschrieben:Ich glaube weder dass Du meine Einstellung zu ETTR kennst und schon gar nicht beurteilen kannst, noch dass Du die Folgen davon im Hinblick auf das hier diskutierte Thema beurteilen kann oder möchtest, denn ETTR in einem nicht dynamischen Helligkeitsumfeld hatte bisher eine völlig andere Wirkung, als in einem Umfeld, in dem Helligkeit plötzlich in der Projektion dynamisch dargestellt wird.
Aber kommt Zeit, kommt Rat.
Und was "lax" betrifft, ... jemand, der sich in seiner Kamera rd. die Hälfte seiner Übertragungswerte nehmen lässt, Hauptsache, es steht "log" drauf, und sich dann den Rest der Werte durch Spreizen hinbiegt, für den ist "lax" noch die geschmeicheltste aller Bezeichnungen.
Dafür könnte man auch leicht noch treffendere Bezeichnungen finden, da geb' ich Dir Recht.