Ich denke, dass du mit diesem Post nicht das finden wirst, was du eigentlich wissen musst, wenn du einen Dokumentarfilm machen möchtest.
Ich finde auch, Bücher sind da die erstbeste Empfehlung.
"Das Gefühl des Augenblicks" ist definitiv ein Muss.
Wirklich viele Bücher gibt es allerdings nicht auf dem deutschen Markt. Genauso wie es eben auch wenig "Markt" für den Dokumentarfilm gibt.
Mein zusätzlicher Tipp: "Werkstattberichte" vhttp://
www.super-9.de/EN/Buch.html
Darüber hinaus empfehle ich Festivals wie z.B. ITFA Amsterdam, DOKFest München, oder DOK Leipzig. Wobei Leipzig und Amsterdam so genannte "A-Festivals" sind und zu den größten weltweit gehören.
Als Investition in deinen Film kann ich nur raten, hin zu gehen, viele Filme an zu sehen und sitzen zu bleiben. Viele der Filmemacher sind dort und stehen dem Publikum Rede und Antwort und erzählen von den Bedingungen wie ihr Film entstanden ist.
Die meisten erklären, dass sie davon alleine nicht leben können und, dass ihr Film nach langem Kampf und etwas Glück vielleicht ein Budget bekam, das 25 Drehtage beinhaltet, gedreht wurde aber eher 50 oder in nicht seltenen Fällen auch mal 100 Tage lang.
Manche Geschichten lassen sich vielleicht in 25 Tagen erzählen. Das sind dann aber eher Filme, die ähnlich wie Reportageformate, nur an der Oberfläche rumdümpeln.
Ein Dokfilmbudget in Deutschland setzt sich in der Regel durch eine Mehrfachfinanzierung aus Sendern und Förderungssanstalten zusammen. Wobei in den meisten Fällen der Sender zugesagt haben muss, also die Handvoll Redakteure in dem jeweiligen Haus, damit eine Förderung durch das Land zustande kommt. Gefördert wird da wo der Film spielt, oder produziert wird. Es können auch mehrere Förderanstalten und Sender zusammen einen Film finanzieren. Das passiert sogar häufig, da niemand alleine 150 Tausend gibt, was eine gängige Summe eines Dokumentarfilms ist. Zumindest ist es selten mehr.
Viele Filme die auf deutschen Festivals, in Programmkinos und letztlich evtl. noch nachts bei Arte oder 3Sat laufen, wurden jedoch weitaus günstiger produziert. Einige Filme in den wenigen TV-Slots sind immer wieder Abschlussarbeiten von den Filmschulen.
Einen Langfilm erst mal fertig zu machen und dann zu verkaufen ist eine beliebte und sehr naive Vorstellung bei vielen Filmemachern. Die Ankaufsummen von den Sendern sind allerdings absurd gering.
Die einfachste Lösung in der Branche Fuß zu fassen, ist eine Filmhochschule zu besuchen und mit einem Film ab zu gehen. Ohne den Stempel ist alles möglich, aber es wird weitaus steiniger sein.