Video DSLR & Großsensor Kameras Allgemein Forum



Ist die DSLR als Filmkamera am Ende ihrer Möglichkeiten?



Besonderheiten, Pro und Contra sowie Fragen zu digitalen (Spiegelreflex-)Kameras mit Videofunktion sowie Cine-Camcordern mit großem Sensor
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Peppermintpost
Beiträge: 2535

Ist die DSLR als Filmkamera am Ende ihrer Möglichkeiten?

Beitrag von Peppermintpost »

Was ich mich frage, nach der übergrossen beliebtheit der dslr kameras als filmkameras, haben die jetzt ihr pulver verschossen?

am anfang gab es nur kleine sensoren und alle haben nach grösseren sensoren gerufen, die gibts jetzt von den meisten herstellern. slomo gibt es, 10bit gibt es, clean hdmi gibt es, anti wackel gibt es, hohe iso/gain gibt es.
fast alle haben spiegellose, somit können auch alle objektive genutzt werden,
selbst raw gibt es.

sind wir mit den feature nachfragen jetzt am ende? ich fand die vorstellung der nikon d500 interessant. eigendlich ne gute kamera, aber irgendwie lockt die keinen mehr hinter dem oven hervor. die rumors der gh5 sagen die kann jetzt 5k, aber auch da sagen alle so what?
high end features und absolut tolle bildqualität gibts inzwischen in mini kompakt kameras wie einer sony a6000, und auch für relativ kleines geld.
das wird zur kenntniss genommen, aber ein sturm auf die kamera entbricht auch nicht gerade. einige sagen, ja ist schön, kannste auch mit ner gh2 filmen, sieht genau so aus (kein ganz unberechtigter kommentar).

professionelle filmkameras wie z.b. eine ursa mini kommt in preis regionen wo sie mit den teuren dslr konkurieren.

was ist der nächste schritt? sind dslr am ende? ist der video hype vorbei?
haben einfach viele festgestellt, das man zum filmen viel viel mehr braucht als nur eine kamera und werfen hin?
die verkaufszahlen sind schon seit einer ganzen weile stark rückläufig. woran liegts?
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kmw
Beiträge: 699

Re: Ist die DSLR als Filmkamera am Ende ihrer Möglichkeiten?

Beitrag von kmw »

Es ist noch viel Luft und Entwicklungsmöglichkeit für die Technik in den nächsten Jahren. Die reine professionelle Filmerei wird sich von DSLR abwenden, sie haben jetzt auch genügend grossformatige Filmkameras zur Verfügung.
DSLR wird die Verschmelzung von Camcorder und Fotoapperat weiter perfektionieren. Bildfrequenz, AF ect und ein Standfoto aus 4K extrahiert ist zwar momentan schon ganz nett, aber hat noch nichts mit (Semi)Professionellen Anforderungen zu tun
Passion is the best gear.

lg
Michael



Bommi
Beiträge: 561

Re: Ist die DSLR als Filmkamera am Ende ihrer Möglichkeiten?

Beitrag von Bommi »

Peppermintpost hat geschrieben:haben einfach viele festgestellt, das man zum filmen viel viel mehr braucht als nur eine kamera und werfen hin?
Gut möglich. Vielleicht mangelt es an einer guten Anleitung für den Nachwuchs, damit die lernen, was man alles mit einer DSLR oder auch Bridgekamera anstellen kann. Ich hab dir eine Mail geschickt.

Rückläufige Verkaufszahlen hängen sicher auch mit den Foto- und Film-Fähigkeiten neuerer Smartphones zusammen. Noch vor wenigen Jahren haben wohlhabende Hobbyknipser sich Kameras von 1000-2000 Euro gekauft (es sollte halt etwas Ordentliches sein). Diese Leute merken nun, wie praktisch und bequem zu transportieren Smartphones sind - und gehen den Kameraherstellern als Kunden verloren.



rush
Beiträge: 14084

Re: Ist die DSLR als Filmkamera am Ende ihrer Möglichkeiten?

Beitrag von rush »

Ich würde bereits den Titel des Threads in Frage stellen:

"Ist die DSLR als Filmkamera am Ende ihrer Möglichkeiten?"

Die DSLR war doch eigentlich immer nur eine Krückenlösung um von der Mini-Sensoren-Videowelt wegzukommen. Und in der Hinsicht hat sie in den letzten Jahren alle Hebel in Bewegung gesetzt sodass man heute tatsächlich keine DSLR mehr zum filmen hernehmen muss.

Es gibt weiterhin vehemente DSLR Verfechter, insbesondere in Fotoforen werden da heftige Diskussionen geführt die teilweise aber auch ins absurde abdriften.

Für die filmende Zunft jedenfalls gibt es für meine Begriffe keinen Vorteil einer DSLR gegenüber einer Spiegellosen oder einer auf "Cinema" getrimmten digitalen Filmkamera ala F3, C100, Ursa und wie sie alle heißen.

Meine D750 nehme ich zwar auch zum filmen, das liegt aber eher daran das ich seit Jahren sowieso viel fotografiere und meine D700 nach vielen Jahren tatsächlich ausgedient hatte. Die mittlerweile brauchbaren Videofeatures waren ein netter Nebenaspekt. Hätte Nikon jedoch eine Spiegellose wie Sony im Portfolio, wäre ich vermutlich eher bei der gelandet. Denn mir wäre ein EVF, also ein elektronischer Sucher den ich auch beim filmen verwenden kann lieber als der dunkle Spiegelkasten der im Moviebetrieb schwarz bleibt.

Und ziemlich wahrscheinlich war die D750 auch meine letzte DSLR... die Qualität ist superb und wenn sie nicht kaputt geht wird sie mich gewiss viele Jahre begleiten. Meine "nächste" wird dann bestimmt keinen Spiegelkasten mehr haben.. entweder hat Nikon bis dahin eine verfnüntige KB-Mirrorless am Start oder ich schwenke tatsächlich zu Sony's A7 Reihe um... bis dahin sind hoffentlich auch die angekündigten Adapter verfügbar um AF und Stabi auch von Nikon Objektiven an jene Kameras übergeben zu können.
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gunman
Beiträge: 1405

Re: Ist die DSLR als Filmkamera am Ende ihrer Möglichkeiten?

Beitrag von gunman »

@Rush Schliesse mich deiner Analyse an.
DSLR ist meiner Meinung nach auf dem absteigenden Ast. Die Spiegellosen stagnieren. Die Newcommer sind die Smartphones, auf jeden Fall im Consumer Bereich, und dort wird das meiste Geld verdient. Ich habe es schon geschrieben: die wenigsten Hobbyfilmer und Hobbyfotorgraphen wollen z.B. im Urlaub eine kiloschwere Ausrüstung (vor 20 Jahren war das In) mit sich herumschleppen um im Endeffekt gegenüber z.B. einer Lumix Lx 100 -es gibt noch viele andere- das kleine Quentchen an Auflösung (das sowieso je nach Präsentationsmodus nur 0,00 Prozent der Zuschauer) registrieren ihr eigen zu nennen.

Was Video allgemein angeht, im Consumer Bereich, sehe ich immer mehr Videos "out of the camera" ohne grosartige Nachbearbeitung, auf Youtube oder sonstwo, die Videos werden der Familie oder den Freunden auf dem Smartphone gezeigt, so wie sie aufgenommen wurden.
Es gibt natürlich auf die Prosumer, zu denen ich mich auch zähle, aber jeder weiss was es heisst einen Urlaubsfilm ansprechend - in unseren Augen- zu schneiden, zu vertonen, etc. und dann zu präsentieren.

Langer Rede kurzer Sinn: Dort wo die grossen Player -Sony-Panasonic-Canon-Nikon- etc. glauben im Consumerbereich am meisten Geld zu verdienen, dort werden sie investieren und der Rest geht leer aus.
Die Sparte der absoluten Profis spielt in einer anderen Liga und dort werden meiner Meinung nach die Preise eher steigen als fallen.
Was mich nicht umbringt macht mich nur stärker



cantsin
Beiträge: 14566

Re: Ist die DSLR als Filmkamera am Ende ihrer Möglichkeiten?

Beitrag von cantsin »

Um zur Ausgangsfrage über die DSLR als Filmkamera zurückzukommen: Die Antwort kann eigentlich nur lauten, dass im Zeitalter der 2,5K Blackmagic Cinema Camera für 2000 Euro (neu) und der 1080p Pocket Cinema Camera für 1000 Euro (neu) sich DSLRs als Kameras für Filmproduktionen größtenteils erledigt haben.



rush
Beiträge: 14084

Re: Ist die DSLR als Filmkamera am Ende ihrer Möglichkeiten?

Beitrag von rush »

cantsin hat geschrieben:Um zur Ausgangsfrage über die DSLR als Filmkamera zurückzukommen: Die Antwort kann eigentlich nur lauten, dass im Zeitalter der 2,5K Blackmagic Cinema Camera für 2000 Euro (neu) und der 1080p Pocket Cinema Camera für 1000 Euro (neu) sich DSLRs als Kameras für Filmproduktionen größtenteils erledigt haben.
Ungünstigerweise haben genau die beiden von dir genannten Kameras wieder deutlich kleinere Sensoren als gängige DSLR's, insbesondere die Pocket... aber auch die 2.5K von BMD reicht in Sachen Sensorgröße eben noch nicht an APS-C bzw. S35 Sensoren heran... Mag für viele nicht unbedingt "das" Thema sein, aber wenn man aus der Fotografie kommt möchte man auch im Videobereich schon irgendwie mindestens das S35 aka APS-C... (geht mir zumindest so).

Aktuell finde ich die A7RII relativ spannend... als Fotograf hat man den vollen KB Sensor zur Verfügung und bei Video liegt der "HotSpot" im Crop,- sprich S35 Modus.

Als reine Filmkamera ist man mit einer FS7 von Sony oder wegen mir auch der kommenden Ursa Mini 4.6K u.ä. sicherlich bestens beraten... eine quasi vom Preis her ähnlich angesiedelte DSLR wie die kürzlich vorgestellte Nikon D5 wird sich vermutlich niemand nur aufgrund des Videomodus kaufen.
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srone
Beiträge: 10474

Re: Ist die DSLR als Filmkamera am Ende ihrer Möglichkeiten?

Beitrag von srone »

zur threadfrage, das glaube ich nicht, es fehlen zb interne 10bit 422 aufzeichnung in fullframe (4k und fhd) bei einer lichtstärke einer a7s.

vielleicht dann die (a7s) 3er oder eine bm pocket2, diese dann aber bitte mit einem grösseren sensor und das nicht wegen dof oder bildqulität, sondern alleine der praktischen verwendbarkeit im ww-bereich mit bestehenden optiksätzen wegen, gerade bei 4k, wenn man es denn will, kommt doch der ww bereich zu einem revival.

lg

srone
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cantsin
Beiträge: 14566

Re: Ist die DSLR als Filmkamera am Ende ihrer Möglichkeiten?

Beitrag von cantsin »

rush hat geschrieben: Ungünstigerweise haben genau die beiden von dir genannten Kameras wieder deutlich kleinere Sensoren als gängige DSLR's, insbesondere die Pocket... aber auch die 2.5K von BMD reicht in Sachen Sensorgröße eben noch nicht an APS-C bzw. S35 Sensoren heran... Mag für viele nicht unbedingt "das" Thema sein, aber wenn man aus der Fotografie kommt möchte man auch im Videobereich schon irgendwie mindestens das S35 aka APS-C... (geht mir zumindest so).
Speed Booster drauf, und das Problem hat sich erledigt. - Mal ganz abgesehen davon, dass S16 gut genug für Kinospielfilme wie aktuell "Carol" und "Steve Jobs" ist, aber scheinbar nicht gut genug für Low Budget und DIY...
Aktuell finde ich die A7RII relativ spannend... als Fotograf hat man den vollen KB Sensor zur Verfügung und bei Video liegt der "HotSpot" im Crop,- sprich S35 Modus.
Und da muss eben aus der Filmproduktionssicht sagen, dass diese und andere Kameras trotz ansonsten hervorragender Technik übelst durch ihre Codecs kastriert sind. (Ich habe selbst eine A7s.)



raketenforscher
Beiträge: 170

Re: Ist die DSLR als Filmkamera am Ende ihrer Möglichkeiten?

Beitrag von raketenforscher »

Die klassische Spiegelreflex hat ausgedient. Man schaut ja quasi durch ein dunkles Loch.

Ansonsten hat sich bis auf 4k (TV-Hersteller induziert) im Consumerbereich wenig getan, was die Filmerei angeht. Codec, Chroma subsampling, Farbtiefe, Rauschen - die Zugaben der Hersteller bei den Consumerprodukten seit Jahren bescheiden. Logisch.

Was ich mir wünschen würde, wäre eine kleine Systemkamera mit MFT oder APS-C Sensor wenig Auflösung max 12Mp dafür gutes Rauschverhalten und modulare Bauweise. D.h. durch zusätzliches Modul (ähnlich Batteriegriff) wird beispielsweise die Audiofähigkeit der Kamera ausgebaut, durch Zukauf von Apps kann man den Codec der Aufzeichnung verbessern...usw



rush
Beiträge: 14084

Re: Ist die DSLR als Filmkamera am Ende ihrer Möglichkeiten?

Beitrag von rush »

cantsin hat geschrieben: Speed Booster drauf, und das Problem hat sich erledigt. - Mal ganz abgesehen davon, dass S16 gut genug für Kinospielfilme wie aktuell "Carol" und "Steve Jobs" ist, aber scheinbar nicht gut genug für Low Budget und DIY...
Jedem sein S16... hatte (und habe) auch noch immer eine GH2, mag damit aber einfach nicht fotografieren. Und 500€ für einen Adapter sind eben auch wieder eine Investition... da entfernt man sich schnell wieder von "Low Budget" ;)


cantsin hat geschrieben: Und da muss eben aus der Filmproduktionssicht sagen, dass diese und andere Kameras trotz ansonsten hervorragender Technik übelst durch ihre Codecs kastriert sind. (Ich habe selbst eine A7s.)
Das ist sicherlich ein Problem, insbesondere bei den hohen Daten von 4K Aufzeichnung. Andererseits stellt sich die Frage wie stark die Einschnitte des Codecs letztlich wirklich sind? Habe keine A7s und auch die A7RII noch nicht in der Hand gehabt, geschweige denn Footage im NLE... kann da also nicht drüber urteilen, aber für die private Filmerei bin ich auch mit AVCHD immer relativ gut klar gekommen. Und da wurde ja auch gern drüber gemeckert :)

Wie schätzt du das also ein? Also XAVC vs der kastrierten XAVC S Variante? Immerhin sind da doch bis 100Mbit/s möglich, oda? AVCHD hatte ja nur rund ein Viertel.. sollte so gesehen doch halbwegs passen in der Theorie :)
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srone
Beiträge: 10474

Re: Ist die DSLR als Filmkamera am Ende ihrer Möglichkeiten?

Beitrag von srone »

cantsin hat geschrieben:Speed Booster drauf, und das Problem hat sich erledigt.
canon fd (davon habe ich quasi einen ganzen satz, ca 15stck) unteres ende 17mm 1:4,0 mit fd->mft speedbooster an der pocket ca 35mm equiv. mit einem mft-sensor wären es wenigstens 24mm, das wäre akzeptabel.

lg

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Wurzelkaries
Beiträge: 1117

Re: Ist die DSLR als Filmkamera am Ende ihrer Möglichkeiten?

Beitrag von Wurzelkaries »

Im Grunde kannibalisieren sich Canon ,Nikon etc. selbst. Im Consumerbereich brechen die Umsätze ein eben wegen der Smartphonegeschichte. Im Prosumerbereich wird es erst ab 5000€ interessant. Ganz zu schweigen vom Profibereich.

Was bleibt dazwischen??

Kann man sich ja ausmalen.



pilskopf
Beiträge: 4397

Re: Ist die DSLR als Filmkamera am Ende ihrer Möglichkeiten?

Beitrag von pilskopf »

Ich glaube eher dass der Markt etwas einbricht weil man satt ist. Ich bin ein gutes Beispiel, ich bin mit der GH3 so zufrieden dass ich überhaupt kein Interesse an einer GH4 hatte, wieso schon wieder Geld ausgeben wenn man perfekt bedient wurde? 4K? Und das mach ich für wen? Für 99,9% Zuschauer mit Full HD Bildschirm? Und zu meinem 4K Camcorder hol ich mir noch einen neuen PC und einen neuen Monitor? Echt? Macht alles keinen Sinn meiner Meinung nach, die DSLR sind seit Jahren auf so einem hohen Niveau, wie schon im Eingangspost gesagt, selbst die GH2 reicht vollkommen um geile Movies zu machen, die Kamera macht diese ja eh nicht.



Wurzelkaries
Beiträge: 1117

Re: Ist die DSLR als Filmkamera am Ende ihrer Möglichkeiten?

Beitrag von Wurzelkaries »

Schau mal ich warte noch auf die BM Ursa mini und major... bzw.. auf diesen 4,6K sensor in der Alpha Version... dann warte ich nochmals 6 Monate damit die Kinderkrankheiten vergeupdatete wurden. Und dann überlege ich mir ... ob ich soviel Geld dafür ausgeben möchte.

Selbst die FS7 hat wohl noch Potential nach oben und finanziell nach unten.


Ich warte ab und kauf erst mal nix mehr außer Licht und Erfahrung. :-)



srone
Beiträge: 10474

Re: Ist die DSLR als Filmkamera am Ende ihrer Möglichkeiten?

Beitrag von srone »

Wurzelkaries hat geschrieben:Ich warte ab und kauf erst mal nix mehr außer Licht und Erfahrung. :-)
immer wieder, die beste wahl. ;-)

lg

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cantsin
Beiträge: 14566

Re: Ist die DSLR als Filmkamera am Ende ihrer Möglichkeiten?

Beitrag von cantsin »

srone hat geschrieben:
cantsin hat geschrieben:Speed Booster drauf, und das Problem hat sich erledigt.
canon fd (davon habe ich quasi einen ganzen satz, ca 15stck) unteres ende 17mm 1:4,0 mit fd->mft speedbooster an der pocket ca 35mm equiv. mit einem mft-sensor wären es wenigstens 24mm, das wäre akzeptabel.
Ähem, nochmal zurück zur Aufgangsfrage DSLR als Filmkamera. Deine FDs gehen sowieso an keine DSLR. Und eigentlich geht's auch nicht um Deine Einsatzzwecke/Ausgangslage, sondern darum, ob DSLRs als Filmkameras am Ende ihrer Möglichkeiten sind. Wer sich jetzt eine neue Low Budget-Kamera für eine Filmproduktion anschafft, wäre in den meisten Fällen schlecht beraten, dafür eine klassische DSLR oder Spiegellose zu nehmen (Ausnahmen ggfs: Canon DSLR mit Raw-Aufzeichnung per MagicLantern oder GH4 mit externer 10bit-Aufzeichnung), wenn's für dasselbe Geld eine digitale Low Cost-Kinokamera gibt. Ausnahmen wären ENG und Dokumentarfilm, aber da würde man ja auch eher von Video- als von Filmkamera sprechen.

Mit dem Pocket Speed Booster bzw. BMCC Speed Booster mit seiner Brennweitenverkürzung von 0.64 bzw. 0.58 verhalten sich die Spiegelreflexobjektive wie an einer APS C-Kamera; 17mm wären dann auch an der Pocket weitwinklig (d.h. Blickwinkel-äquivalent mit einem 28mm-Objektiv an einer Kleinbildkamera). Wie gesagt, Sensorgröße ist da kein Argument. Bei Filmproduktionen i.d.R. auch nicht. Da käme kaum jemand auf die Idee, eine APS C-Kamera mit hochkomprimierten 8bit 4:2:0 einer MFT- oder S16-Kamera mit 10/12bit 4:2:2 ProRes/Raw vorzuziehen.

EDIT: Daneben steht natürlich die Tatsache, dass seit mittlerweile vielen Jahren im Low Budget-Bereich und in Drittwelt-/Schwellenländern ohne viel Aufsehen mit DSLRs Spielfilme gedreht werden. Auf Filmfestivals wie der Berlinale gibt's da jedesmal zahllose Beispiele. Aber für diese Einsatzzwecke reicht eben eine alte 5D/7D oder sogar 550D oder GH2/3. Wer heute aber noch 2000 Euro oder mehr für eine fabrikneue filmende DSLR ausgibt, muss schon gut wissen, was er/sie tut.

Ich behaupte mal, dass der Qualitätsunterschied zwischen den Bildern aus einer fabrikneuen A7sII/A7RII und aus einer alten 5D-MkII kleiner ist, als die Spec sheets der Kameras vermuten lassen. (Und wenn man die sieben Jahre alte 5D MkII mit Magic Lantern raw aufnehmen lässt, sind ihre Bilder sogar besser.)
Zuletzt geändert von cantsin am Sa 16 Jan, 2016 21:33, insgesamt 1-mal geändert.



srone
Beiträge: 10474

Re: Ist die DSLR als Filmkamera am Ende ihrer Möglichkeiten?

Beitrag von srone »

nun ja, man kann das gespalten sehen, ist mit film kino gemeint oder eben nicht, ich bewege mich dazwischen, kunst und imagefilm, da spielt das dann schon eine rolle, da kann eine vollformat a7s, trotz schlechterem codec, aufgrund der besseren brennweitenausnutzung, höheren lichtstärke, plötzlich die bessere wahl sein.

lg

srone
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dirkus
Beiträge: 1165

Re: Ist die DSLR als Filmkamera am Ende ihrer Möglichkeiten?

Beitrag von dirkus »

Die Überschrift des Themas trifft nicht auf das Problem zu.

Wer weiss was er tut, und wer filmen kann, der wird auch weiterhin mit ner DSLR seine Ziele umsetzen können.


Was hier aber schon gesagt wurde.
Die meisten Anwender werden mit den neuen Möglichkeiten - u.a wie sie in Smartphones vorhanden sind - vollkommen bedient sein.

Viele haben kein Interesse daran, ihre Videos und Fotos sonderlich aufwändig zu bearbeiten und zu schneiden. Vielmehr wollen sie einfach nur noch ihre aufgenommenen Eindrücke schnell und unkompliziert mit anderen teilen...und dann genauso schnell wieder vergessen;-)

Die Aufmerksamkeit der Leute lässt nach! Man muss sich schon einiges einfallen lassen, um jemanden für mehr als ein paar Sekunden oder Minuten mit einer Sequenz zu beeindrucken.

Meiner Meinung nach wird sich die Filmerei immer mehr in 2 völlig gegensätzliche Richtungen entwickeln.

Entweder völlig einfach und simpel - oder absolut aufwändig und High End Qualität.

Für irgendein "dazwischen" haben die Leute einfach nicht mehr genügend Geduld und Zeit.



Wurzelkaries
Beiträge: 1117

Re: Ist die DSLR als Filmkamera am Ende ihrer Möglichkeiten?

Beitrag von Wurzelkaries »

dirkus hat geschrieben:Die Überschrift des Themas trifft nicht auf das Problem zu.

Wer weiss was er tut, und wer filmen kann, der wird auch weiterhin mit ner DSLR seine Ziele umsetzen können.


Was hier aber schon gesagt wurde.
Die meisten Anwender werden mit den neuen Möglichkeiten - u.a wie sie in Smartphones vorhanden sind - vollkommen bedient sein.

Viele haben kein Interesse daran, ihre Videos und Fotos sonderlich aufwändig zu bearbeiten und zu schneiden. Vielmehr wollen sie einfach nur noch ihre aufgenommenen Eindrücke schnell und unkompliziert mit anderen teilen...und dann genauso schnell wieder vergessen;-)

Die Aufmerksamkeit der Leute lässt nach! Man muss sich schon einiges einfallen lassen, um jemanden für mehr als ein paar Sekunden oder Minuten mit einer Sequenz zu beeindrucken.

Meiner Meinung nach wird sich die Filmerei immer mehr in 2 völlig gegensätzliche Richtungen entwickeln.

Entweder völlig einfach und simpel - oder absolut aufwändig und High End Qualität.

Für irgendein "dazwischen" haben die Leute einfach nicht mehr genügend Geduld und Zeit.

+++++1 So sehe ich das auch... leider



Wurzelkaries
Beiträge: 1117

Re: Ist die DSLR als Filmkamera am Ende ihrer Möglichkeiten?

Beitrag von Wurzelkaries »

srone hat geschrieben:nun ja, man kann das gespalten sehen, ist mit film kino gemeint oder eben nicht, ich bewege mich dazwischen, kunst und imagefilm, da spielt das dann schon eine rolle, da kann eine vollformat a7s, trotz schlechterem codec, aufgrund der besseren brennweitenausnutzung, höheren lichtstärke, plötzlich die bessere wahl sein.

lg

srone
Ich würde gerne was sehen von Dir... gerne auch als PN unter praxis at zahnerhaltung-kiel punkt de



rush
Beiträge: 14084

Re: Ist die DSLR als Filmkamera am Ende ihrer Möglichkeiten?

Beitrag von rush »

cantsin hat geschrieben: für diese Einsatzzwecke reicht eben eine alte 5D/7D oder sogar 550D oder GH2/3. Wer heute aber noch 2000 Euro oder mehr für eine fabrikneue filmende DSLR ausgibt, muss schon gut wissen, was er/sie tut.

Ich behaupte mal, dass der Qualitätsunterschied zwischen den Bildern aus einer fabrikneuen A7sII/A7RII und aus einer alten 5D-MkII kleiner ist, als die Spec sheets der Kameras vermuten lassen.
Nun... das sollte man sicherlich differenzierter betrachten. Wenn ich mir Material von einer alten 550D oder auch der Mk2 ansehe fallen die Details im direkten A-B vergleich mit aktuelleren Kameras schon merklich ab. Auch sind Probleme wie Aliasing&Moire heute oftmals viel besser gelöst.
Das wird bei YT möglicherweise niemand merken und auch anna Full HD Glotze wird es noch okay aussehen.
Allerdings: Im A-B Vergleich stinken einige der älteren DSLR's dann aber eben doch merklich ab - das kann man nun totschweigen.... oder es sich auch einfach mal selbst vor Augen führen... Wäre ja auch traurig wenn sich in den letzten Jahren rein gar nichts getan hätte ;)
keep ya head up



Starshine Pictures
Beiträge: 2656

Re: Ist die DSLR als Filmkamera am Ende ihrer Möglichkeiten?

Beitrag von Starshine Pictures »

Das Problem an der DSLR Filmerei ist dass Canon sie sterben lassen hat.
Wer mit den Knipsen von Sony und Nikon nix anfangen kann und den Look blöd findet schaut sich nach Alternativen um. Was schade ist, denn man hat ja in den letzten Jahren allerlei Gelumpe gekauft um seine 5D drehfertig zu machen. Canon hat aus reiner Marktstrategie zurück gerudert. Stellt euch mal vor die hätten die Technik der 1D C in einer 5D mk IV Anfang 2014 released, für sagen wir 3500,- UVP. Dann würde heut jeder mit dieser Kiste filmen und über das Ende der DSLRs würde keiner einen Gedanken verschwenden! Aber nein, Canon haut den logischen nächsten Schritt der Spiegelreflexkameras für satte 15.000,- UVP auf den Markt! Geohrfeigt gehören sie dafür! Denn mit der 1D C war Canon damals (2012!) bis heute den restlichen DSLRs der anderen Hersteller um Lichtjahre voraus.
*Aktuell in Vaterschaftspause*



cantsin
Beiträge: 14566

Re: Ist die DSLR als Filmkamera am Ende ihrer Möglichkeiten?

Beitrag von cantsin »

rush hat geschrieben: Allerdings: Im A-B Vergleich stinken einige der älteren DSLR's dann aber eben doch merklich ab - das kann man nun totschweigen.... oder es sich auch einfach mal selbst vor Augen führen... Wäre ja auch traurig wenn sich in den letzten Jahren rein gar nichts getan hätte ;)
Nur ist das Problem, dass das Videobild aus einer modernen Spiegellosen wie der A7s dann noch mal massiv abfällt gegen das einer (eigentlich preiswerteren) 2.5K Black Magic Cinema-Kamera, und dass die alte 5D immer noch bessere Farben liefert als die A7s sowie im ML Raw-Modus ein IMHO ansprechenderes Bild. Um es mal drastisch zu sagen, was bei der A7s aufgezeichnet wird, ist Farb- und Codec-technisch gesehen nicht besser, als das, was eine GoPro Hero im ProTune-Modus aufzeichnet.

Wenn man also das DSLR-/Spiegellosen-Feld betrachtet, dann kann man schon zum Schluss kommen, dass das Ende der Fahnenstange ("Ende der Möglichkeiten") erreicht ist und man entweder bei einer alten/preiswerten Kamera bleibt oder gleich auf Blackmagic, KineMini, FS7 oder andere Low Budget-Digital Cinema-Kameras geht.



Mikepro
Beiträge: 145

Re: Ist die DSLR als Filmkamera am Ende ihrer Möglichkeiten?

Beitrag von Mikepro »

Ich glaube, Kameras wie ne 5D II, 600D, GH3 etc. sind den Herstellern gut genug, bzw. schon fast zu gut um deren Profi-Bereich nicht auszuhebeln.

Daher sind die nächsten Generationen nur marginal besser und erst bei den Profigeräten geht es dann wieder richtig los.

Wichtige Teile wie der Recorder-Unterbau für die GH4 sind dann wieder so teuer, dass man sich überlegt ob man nicht direkt ne richtige Kamera kauft.

C100, C300, FS5, FS7 sind für "Profis" einfach die bessere Wahl. Und der Preis ist so nah an den DSLRs dran...
Als die 5D II kam, kosteten Kameras mit ähnlichen Look sehr viel mehr.
Qualitativ bieten aber die Profi-Cams nicht bedeutend mehr als die DSLRs oder Spiegellosen Knipsen.

Sprich, erst wenn die Profigeräte enorme Fortschritte machen, werden DSLRs sich wirklich weiterentwickeln. Die Zeit wo DSLRs mehr konnten als die Cams aus dem günstigen Profibereich ist vorbei und wird so schnell nicht wieder kommen.
Die 5D II war so ein Knaller. Damit hatte Niemand auch nicht Canon gerechnet. Das hat Canon so auch sicher nie gewollt.

P.S. Mit DSLRs meine ich Kameras die zum Fotografieren gedacht sind. Das Kameras mit Spiegel aussterben ist klar aber ein anderes Thema.



rush
Beiträge: 14084

Re: Ist die DSLR als Filmkamera am Ende ihrer Möglichkeiten?

Beitrag von rush »

Mikepro hat geschrieben: P.S. Mit DSLRs meine ich Kameras die zum Fotografieren gedacht sind. Das Kameras mit Spiegel aussterben ist klar aber ein anderes Thema.
Da sollte man aber dann schon ein wenig aufpassen mit den Begrifflichkeiten... ich assoziiere mit DSLR eben auch immer Kameras die einen Spiegel beherbergen und bei denen man während der Videoaufnahme nicht durch den Sucher schauen kann.

Aber du hast es ja immerhin erwähnt was du meintest.. von daher passt es denke ich :)

Wenn man folgendes Bild einmal näher betrachtet, kann man eigentlich nur zu dem Schluss kommen das die Gattung DSLR am sterben ist und die Spiegellosen aufgrund ihrer etwas kleineren Bauform gewisse Vorteile haben :D

Bild
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Peppermintpost
Beiträge: 2535

Re: Ist die DSLR als Filmkamera am Ende ihrer Möglichkeiten?

Beitrag von Peppermintpost »

interessante kommentare.

ich meinte bei dem beitrag natürlich digitale fotoapparate mit video funktion, ob jetzt mit oder ohne spiegel war mir dabei egal. eine a7 wird ja landläufig auch als dslr bezeichnet.

mir ging es auch nicht darum dslr zu bashen oder so, im gegenteil. ich habe nur das gefühl alle funktionen die man sich wünschen kann sind vorhanden, natürlich noch nicht alle zur gleichen zeit in nur einer kamera, aber ich glaube genau da wird noch etwas passieren, aber es wird nichts wirklich neues dazu kommen.

also zum beispiel glaube ich das zum beispiel lumix sehr bald ähnliche low light qualitäten haben wird wie eine sony a7s2. oder einen interen bild stabilisierer. genau wie nikon vermutlich bald einen stabilisierer bekommen wird. ich vermute in der nächsten zeit wird es nur noch darum gehen gleich zu ziehen mit der konkurrenz, aber wirkliche inovation sehe ich nicht, genau so nenig wie ich eine lange wunschliste von uns anwendern sehe.

die dinger sind einfach zu ende entwickelt.

natürlich kann eine aktuelle a7s2 objektiv mehr als eine steinzeit gh2, selbst die a6000 kann objektiv mehr. aber unsere augen sind in den letzten jahrhunderten nicht besser geworden, das kino ist die letzten jahrzehnte nicht besser geworden, und auch bei den monitoren hat sich seit hd statistisch nichts verbessert. die 8 uhd fernseher die in deutschland im letzten jaher verkauft worden sind (davon vermutlich 5 in dieses forum) ändern daran statistisch nix. also schaut man sich dann irgend eine steinzeit kamera im vergleich zur neuen super duper kiste an und stellt fest: jau die sehen beide klasse aus.

für mich persöhnlich wäre ein grosser durchbruch nur noch bei der ergonomie zu erziehlen, weil genau da sind alle dslr einfach kernschrott fürs filmemachen. nur wenn ich eine dslr von der ergonomie richtung film presse, dann ist es halt keine dslr mehr, sondern eine film kamera.

gleichzeitig werden die filmkameras billiger (sony fs5, ursa mini,...) ich habe das gefühl fotografen und filmemacher sind vom gear her ein stück weit den gleichen weg gegangen, aber der weg trennt sich auch wieder, und zwar genau jetzt.
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cantsin
Beiträge: 14566

Re: Ist die DSLR als Filmkamera am Ende ihrer Möglichkeiten?

Beitrag von cantsin »

Peppermintpost hat geschrieben:ich habe nur das gefühl alle funktionen die man sich wünschen kann sind vorhanden, natürlich noch nicht alle zur gleichen zeit in nur einer kamera, aber ich glaube genau da wird noch etwas passieren, aber es wird nichts wirklich neues dazu kommen.
Was noch wirklich fehlt, ist interne 10bit Aufzeichnung mit einem erweiterten Farbraum wie Rec2020. Da das ja gerade als neuer UHD-Consumerstandard verabschiedet wurde (siehe hier), ist das realistisch zu erwarten und wäre seit langem ein wirklich signifikanter Fortschritt. (Ich hätte das schon gerne in einer kleinen spiegellosen immer-dabei-Foto-und-Video-Kamera wie der Panasonic GM oder der Sony A5100/6000. Exzellente Fotos machen solche Kameras ja schon seit langem.)



rush
Beiträge: 14084

Re: Ist die DSLR als Filmkamera am Ende ihrer Möglichkeiten?

Beitrag von rush »

Peppermintpost hat geschrieben:
für mich persöhnlich wäre ein grosser durchbruch nur noch bei der ergonomie zu erziehlen, weil genau da sind alle dslr einfach kernschrott fürs filmemachen. nur wenn ich eine dslr von der ergonomie richtung film presse, dann ist es halt keine dslr mehr, sondern eine film kamera.

gleichzeitig werden die filmkameras billiger (sony fs5, ursa mini,...) ich habe das gefühl fotografen und filmemacher sind vom gear her ein stück weit den gleichen weg gegangen, aber der weg trennt sich auch wieder, und zwar genau jetzt.
Da bin ich ehrlich gesagt nicht so ganz bei dir... warum sollte man systemkameras wie eine A7 unnötig bully und groß gestalten? Genau dafür gibt es doch Kameras die in Richtung FS5 gehen...

Ich liebe das unauffällige und kompakte Format jener kleinen spiegellosen Kameras ala gh2 oder eben auch der a7... Das was ich mir wünschen würde wären eher weniger kastrierte Coceds und variable ND Filter wie bei der Fs5.
Ansonsten komm ich mit den kleinen Dingern seit jeher prima klar, besonders für private Zwecke. Habe aber auch keine "Riesenpranken" ;-)

Als Konsument sind wir heute in einer mehr als komfortablen Lage, da sollte eigentlich für jeden was dabei sein.

PS... mit deiner Ansicht das eine A7 landläufig als DSLR gezählt wird komme ich weiterhin nicht so ganz klar... finde es eher verwirrend jene spiegellosen Kameras in dieselbe Schublade einer klassischen (D)SLR zu stecken. Mag Definitionskleinkrümelei sein - aber musste nochmal raus ;-) Also bitte nicht persönlich nehmen...

Denn für mich sind die DSLR's eher tot aus filmischer Sicht, die spiegellosen drehen dagegen jetzt erst langsam auf... daher find ich die Differenzierung da nicht ganz unerheblich in Anbetracht des Thread-Titels.
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pixelschubser2006
Beiträge: 1697

Re: Ist die DSLR als Filmkamera am Ende ihrer Möglichkeiten?

Beitrag von pixelschubser2006 »

Ich sehe den Hype auch schwinden, aber einen gewissen Marktanteil werden die DSLR und DSLM weiterhin behalten. Dafür gibt es mehrere Gründe. Zum einen gibt es ein Kopf-an-Kopf-Rennen auf qualitativer Ebene. Ich denke, man darf pauschal sagen, dass die DLSR / DSLM zwar hohe Lichtempfindlichkeit und Großsensor-Ästhetik boten, aber in Parametern wie Schärfe und Moiree klassische Camcorder die Nase vorn hatten. Das gleicht sich mit jeder Generation mehr und mehr an.
Weiterhin sind filmende Fotokameras immer noch weit vorne, wenn man mit ganz kleinem Set-Up und großem Sensor filmen möchte. Eine spiegellose 4/3 mit nem kleinen Objektiv und einem externen Video-Mic ist Kinotechnik für die Damenhandtasche. Ohne weiteres Zubehör natürlich nur eingeschränk zu gebrauchen, aber für zahlreiche Gelegenheiten doch interessant.
Wie ich neulich schonmal bemerkte, sind hier viele Filmbegeisterte unterwegs, die auch gerne fotografieren. Wer beides macht und nur eine Kamera will, wird unweigerlich bei einer Fotokamera landen, denn Fotokameras filmen einfach besser als Videokameras knipsen.
Vermutlich werden sich Marktanteile immer mal wieder verschieben, aber Fotokameras werden ihren Anteil bei den Filmen behalten. Allerdings wird der Anteil im strengen Sinn dieser Diskussion sicherlich weiter sinken. Das ergibt sich alleine schon, weil der Anteil bei den Fotografen schon immer weiter sinken wird. Ich bin gespannt, wann elektronische Sucher den optischen ablösen. Ewig wird es nicht mehr dauern.



wolfgang
Beiträge: 6661

Re: Ist die DSLR als Filmkamera am Ende ihrer Möglichkeiten?

Beitrag von wolfgang »

cantsin hat geschrieben: Was noch wirklich fehlt, ist interne 10bit Aufzeichnung mit einem erweiterten Farbraum wie Rec2020. Da das ja gerade als neuer UHD-Consumerstandard verabschiedet wurde (siehe hier), ist das realistisch zu erwarten und wäre seit langem ein wirklich signifikanter Fortschritt.
Erstmals scheinen die Panele hier mal wieder früher dran zu sein als die Consumer-Kameras. Aber hier wird der Druck auf die Industrie, endlich auch erschwingliche Kameras mit 10bit, rec2020 und HDR, anzubieten auch mal wieder steigen - was ich gut finde. Denn all diese Aspekte hat man bisher links liegen lassen.

Und ansonst: na ich würde mich schon vernünftige Henkelmänner wieder wünschen, die auch noch halbwegs erschwinglich sind. Eine DVX200 finde ich für das was sie bietet halt schon überteuert - 10bit muss man erst extern aufnehmen, maximal gibts das bis UHD 30p (bei 50p halt nur 8bit), und halt v-log l als solala für vielleicht was HDR-Ähnliches. Sicher aber kein rec2020...
Lieben Gruß,
Wolfgang



Jalue
Beiträge: 1437

Re: Ist die DSLR als Filmkamera am Ende ihrer Möglichkeiten?

Beitrag von Jalue »

Absolut, auch die viel besungene FS5 (durfte neulich mal mit ihr herumspielen) ist keinesfalls ein 'Schweizer Taschenmesser'. Aber vermutlich ist es genau dieser Anspruch von, dem man sich verabschieden muss.

Die 'filmenden Fotoapparate' werden sicher ihren Platz behalten, aber eben nur als ein Tool von vielen im Werkzeugkasten, neben Henkelmann, BM Pocket Gopro, Drohne, Smartfön (...). Ihren Status als Hipsterikone haben sie definitiv verloren, zumal sich auch der Bokeh-Wahn verflüchtigt hat und Wollmützen in Bln-Neukölln langsam aus der Mode kommen :-)



Rick SSon
Beiträge: 1368

Re: Ist die DSLR als Filmkamera am Ende ihrer Möglichkeiten?

Beitrag von Rick SSon »

Jede Kamera hat ihren Einsatzbereich.



thsbln
Beiträge: 1664

Re: Ist die DSLR als Filmkamera am Ende ihrer Möglichkeiten?

Beitrag von thsbln »

Jalue hat geschrieben:... und Wollmützen in Bln-Neukölln langsam aus der Mode kommen :-)
Harhar, gerade jetzt wo's kalt wird, die armen armen Nerds!
損したくないあなたはここで買おう



wp
Beiträge: 807

Re: Ist die DSLR als Filmkamera am Ende ihrer Möglichkeiten?

Beitrag von wp »

@ Jalue, Rick: exakt.

Wo ich künftig wieder zur Nikon greifen werde, sind kurioser Weise gar nicht mal unbedingt die 'Freisteller', sondern im Gegenteil wichtige Landschaftsshots bei available light - Fotoknipsen reagieren zuweilen etwas hyperaktiv auf leiseste Lichtveränderungen: Wenn sich etwa endlich ein paar Sonnenstrahlen durch düsteren Himmel hindurch gekämpft haben und das Licht kurz über einen Hang hinwegflutet, dann wirkte das mit Camcordern eigentlich fast immer fad und schwächlich - oft sieht man's eigentlich gar nicht.
Kein Wunder, wenn sich das Histogramm anguckt: Passiert kaum was, wird im Gegenteil eher weggefiltert... Ne Fotoknipse ist allerdings genau dafür ausgelegt, da pulsieren auf einmal alle Kurven, Chroma und Lumawerte wie wild...

Ok, ich hab sowas aber auch 20 Jahre geknipst und ein bisschen Erfahrung, wie man teils die Stimmung doch noch 'retten' und einfangen kann.
Und deswegen will ich dann genau das, womit ich mich bildtechnisch sozialisiert habe: Genau dieses (Foto)Objektiv, genau dieser Kontrast und genau dieser WB. Und da will ich ihm Kopf nicht irgendwelche Cropfaktoren umrechnen oder experimentieren, weil das Licht genauso schnell wieder futsch ist.
Deswegen stellt sich die Eingangsfrage eigentlich gar nicht. :-)



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