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Mein Promotionfilm für ein Künstler Cafe in Kiel



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Antworten
Auf Achse
Beiträge: 4031

Re: Mein Promotionfilm für ein Künstler Cafe in Kiel

Beitrag von Auf Achse »

Wurzelkaries hat geschrieben:Der Ton macht mir wirklich ein wenig Kopfzerbrechen. Da sind unschöne Spitzen dabei, die ich mit einem Limiter versucht habe zu entschärfen. .....

Servus Stefan!

Wenn du mit Kompressor usw noch wenig Erfahrung hast, hier die Basics




Die Spitzen lassen sich in Premiere (womit arbeitest du?) mit dem Multiband Kompressor sehr gut in den Griff bekommen. Es genügt wenn man die Frequenzen über 10kHz komprimiert. Das geht mM nach besser als mit Equalizier.

Wenn du vorhast dein Audio ernsthafter zu bearbeiten dann unbedingt brauchbare Abhörlautsprecher besorgen. Ab 500EUR bekommst du wirklich gute Geräte. Sonst korrigierst du ins Unbekannte, wäre wie Farbkorrektur mit verstelltem Monitor.

Grüße,
Auf Achse



Wurzelkaries
Beiträge: 1117

Re: Mein Promotionfilm für ein Künstler Cafe in Kiel

Beitrag von Wurzelkaries »

Danke Dir. Im Augenblick arbeite ich mit einem Bayerdynamic Kopfhörer. Und ja ich benutze Premiere.

Ist den ein Kopfhörer nicht noch besser als Lautsprecher? Oder klingt das im Kopfhörer fälschlicherweise besser als es tatsächlich ist?

Danke für den Link.



Jott
Beiträge: 21802

Re: Mein Promotionfilm für ein Künstler Cafe in Kiel

Beitrag von Jott »

Kopfhörer ist fürchterlich für Tonarbeiten.



StanleyK2
Beiträge: 1105

Re: Mein Promotionfilm für ein Künstler Cafe in Kiel

Beitrag von StanleyK2 »

Wurzelkaries hat geschrieben: Ist den ein Kopfhörer nicht noch besser als Lautsprecher? Oder klingt das im Kopfhörer fälschlicherweise besser als es tatsächlich ist?
Nein, zur Nachbearbeitung taugt ein Kopfhörer überhaupt nicht. Da nimmt man besser sog. Studiomonitore (nicht irgendwelche Boxen), für Musiksachen sowieso. Muss kein High End sein. Wie schon gesagt wurde, hier würde ein aktives Paar für ca. €500 sicher reichen.



Auf Achse
Beiträge: 4031

Re: Mein Promotionfilm für ein Künstler Cafe in Kiel

Beitrag von Auf Achse »

Ich verwende 2 Stk ADAM A3X. Auf akustisch optimierte Aufstellung und Montage achten und du bist gut versorgt.


http://www.thomann.de/at/adam_a3x_bundle.htm


Grüße,
Auf Achse



Starshine Pictures
Beiträge: 2658

Re: Mein Promotionfilm für ein Künstler Cafe in Kiel

Beitrag von Starshine Pictures »

Moin Stefan.

Habe mir den Film seit dem Start des Threads hier einige Male angeschaut. Zumindest die Kurzversion. Die lange hingegen nur einmal. Und ehrlich gesagt war meine instinktive Reaktion immer gleich. "Puuhh."

Erst einmal ist es dir hoch anzurechnen dass du einfach machst. Nicht ewig nur rum sinieren oder theoretisieren. Kamera, Stativ, Drehbuch und ab dafür. Find ich gut. Allerdings spürt man deine "naive" Jaa-Juhuu-Toll-DasMachtSpass-Einstellung beim Anschauen des Filmes. Du willst gleich alles machen weil alles total klasse ist. Kran, Film noir, Licht, Ton, Matrix, Kostüme, Vintage, Gangster und Humor! Wie ein kleiner Junge der sich im Spielzeugladen alles mitnehmen darf. Nur leider verliert eben jedes einzelne Spielzeug an Wert wenn es nur eines von vielen ist. Und du hast deinen Film mit jeder Menge Spielzeug voll gestopft dass er am Ende weniger wert ist als die Summe der einzelnen Teile. Ich verstehe deine Idee der Reise durch die Filmwelt schon, aber irgendwie ist es nicht stimmig ineinander. Es fühlt sich nicht konsistent genug an.

Ich möchte gar nicht so sehr auf die Details eingehen. Da wüsste ich ehrlich gesagt gar nicht wo ich anfangen und wieder aufhören soll. Bringt auch nix, eben weil es so vollgestopft und damit wirr ist. Nur zwei Dinge möchte ich anmerken. 1. Bildästhetik: Es ist schon bemerkbar dass du dir Gedanken gemacht hast. Aber eben nicht konsequent genug. Mach dir wirklich die Mühe und achte auf ein schöneres Set und fange es ästhetischer ein. Du könntest noch massiv mehr Qualitätseindruck heraus holen. 2. Look: Ich finde das Grading ganz komisch. Die S/W Passagen waren ja noch ok (vom Verhör, nicht die ausm Cafe), aber die farbigen Passagen waren viel zu kontrastreich.


Grüsse, Stephan von Starshine Pictures
*Aktuell in Vaterschaftspause*



Wurzelkaries
Beiträge: 1117

Re: Mein Promotionfilm für ein Künstler Cafe in Kiel

Beitrag von Wurzelkaries »

Hi Stephan,

erst mal danke für das Feedback.
Vieles was Du anmerkst ist natürlich richtig.
Und doch, so ganz naiv bin ich an die Sache gar nicht rangegangen.
Ganz allgemein sollte jede Figur bevor sie in Aktion trat, vorgestellt werden.
Gehn wir das doch einmal im Einzelnen durch.

1. Szene

Warum der Kran?
Das ist den Örtlichkeiten geschuldet. Ein Establishing Shot mit einer Totalen, die zeigt wo das Lokal ist und wie es da aussieht, war aus Platzgründen nicht möglich. Ausser ich hätte mich mitten auf die vielbefahrene Strasse gestellt. Zudem haben Bäume und Autos den Blick verdeckt.
Also das "Firmenschild" sollte gezeigt, aber gleichzeitig die Hauptperson ( die nennen wir einfachhalber mal "Wirt") vorgestellt werden.

2. Szene.

Die Entführer

Auch hier erst mal die Vorstellung der Figuren.

Grading: Hier orientierte ich mich an Rodriguez und El Mariachi. Kontrast, Farben alles ein wenig too much. Das Ganze sollte ein wenig nach Rodriguez aussehen.

3.Autoszene ( in der Langfassung)

Hier knallige Farben viel Kontrast. Eigentlich hätte ich es gerne noch softer gehabt. Hier war die Idee "North by Northwest" und die Entführungsszene im Auto. Ich habe mir die Szene ein paar mal angesehen.
Weiterhin habe ich mich für einen Greenscreen für das Rückfenster entschieden. Nicht nur aus Sicherheitsgründen ( und versicherungstechnisch) sondern auch weil das dem Original am nächsten kam.

4. Verhörszenen

Auch hier die Vorstellung der Figur durch den Burger ( Langfassung) und bewusst die quälend lange Zeit bis er dann endlich mit dem Verhör beginnt.
Warum S/W und dieser Lichtbalken vor seinen Augen. Da muss ich gestehen, habe ich einen riesen Fehler bei der Aufnahme gemacht und den Akteur nicht richtig scharfgestellt. Rausgekommen ist dann eine quasi film noir sequenz, die sogar in der Softheit am Schluss besser kommt als die daruffolgende Szene. Zweiter Fehler war , dass ich die Kamera nicht richtig ausgerichtet hatte. Ich musste also in der Post das Bild gerade richten ohne zu sehr hineinzu zoomen. Da kam das S/W natürlich grad recht.

Also.... mea culpa... ich hab da gecheated :-)

5.
Dann Vorstellung des Paten, wobei ich hier den Lichtstreifen und das Flackern auch nachträglich eingebaut habe, um es Konsistent zum Lichtstreifen des Verhörtypen zu machen zu machen. Irgendwoher musste das Licht ja herkommen.

4. Matrix
Schwierigste Szene für mich, da das Lichtsetup sich schwierig gestaltete. Aber warum überhaupt diese Szene?
1. Um ein weiteres Filmzitat einzubauen
2. Weil ich das Lichtsetup nachbauen wollte
3. Weil es zum Filmschluß gut passte

Hier war es ganz klar Spielerei, und Dein Argument mit dem Jungen und dem Spielzeug... ganz klare Zustimmung :-)

5. Die Schlußszene
Es sollte so aufhören wie es angefangen hat. Vor dem Café und nochmals Vorstellung der Örtlichkeiten. Die Problematik der Örtlichkeit hatte sich ja nicht geändert. Also warum nicht nochmals den Kran benutzen, nur diesmal von unten nach oben. Unterstützend dazu, die Akteure sehen nach oben und betrachten das Firmenschild. So konnte ich mit der Kranfahrt auch dem Blick der Akteure folgen. Die Kranfahrt war also nicht ein unmotivierter Effekt, nur weil ich den Kran eben habe, sondern erfüllte schon auch einen Sinn.


OK.... soviel einfach nur zur Erklärung warum, wieso, weshalb.

Du siehst ( vielleicht ), dass ich mir im Vorfeld schon Gedanken gemacht habe, warum ein Shot genauso aussehen sollte und nicht anders.
Das Grading ist sicherlich übertrieben, aber meistens so gewollt.

Ich will das alles jetzt nicht schönreden, weil ich eben viele gravierende Fehler gemacht habe. Trotzdem... so ganz naiv... wie Du meinst.. war das nicht.

Zum Thema Konsistenz des Gradings. Wie kann es konsistent sein, wenn die Story, und der Film an sich schon nicht konsistent sind.

6.Das Set

Yep. Da stimme ich zu. Nur muss man eben oft, und ich denke da stimmst Du mir zu, mit dem zurechtkommen, was eben da ist. Da No-Budget, blieben eben nur die Räumlichkeiten, die zur Verfügung standen. Wobei mir die grünen Wände schon für die Matrixszene sehr zupass kamen. Der leicht morbide Touch der Bilder an der Wand gefielen mir allerdings auch.

Aber... was nehme ich aus Deiner Kritik mit?

Weniger ist mehr... und da hast Du recht.


Liebe Grüße und nochmals Danke für Deine Kritik. Ich musste da erst mal ne Nacht drüber schlafen und nochmals meine Gedanken zu dem Film durchgehen.

Stefan



Starshine Pictures
Beiträge: 2658

Re: Mein Promotionfilm für ein Künstler Cafe in Kiel

Beitrag von Starshine Pictures »

Es tut mir leid wenn dich das "Naiv" so getroffen hat. Ich meinte es aber eigentlich gar nicht wirklich negativ im Sinne von unüberlegt oder unvorbereitet. Sondern im Sinne von dass du alles klasse findest was das Filme machen angeht. In deinem Kopf spuken wahrscheinlich unendlich viele Ideen umher und du würdest am liebsten alles mal ausprobieren und umsetzen. Also naiv=aussergewöhnlich stark begeisterungsfähig ;) . Was ja nichts schlechtes ist. Aber nun hast du in diesen Film so viele Ideen und Spass und Lust hinein geworfen dass es für mich nun etwas zu sehr überschwappt. Auch, weil eben deine technische und die schauspielerische Leistung deiner Mitwirkenden weit weg vom Niveau deiner kreativen Ideen sind. Und das meinte ich eigentlich mit inkostistent. Du hast dir eine hoch komplexe Story ausgedacht, mit vielen Wendungen und feinen Pointen, aber die technische Umsetzung kann diesen Anspruch leider nicht schultern. Wie auch? Weder du noch dein Team haben die Erfahrung um so etwas umzusetzen. Ich denke du solltest deine kreativen Ansprüche noch etwas runter schrauben bis du die Möglichkeiten hast diese auch auf gleich hohem Niveau umzusetzen.

Dass du dir zu jedem Shot und jeder Szene was gedacht hast habe ich nie angezweifelt, das kann man auch erahnen. Aber ich glaube du hast dir einfach so viel vorgenommen dass dir am Ende die Zeit und die Konzentration fehlte es wirklich richtig gut zu machen.

Und eigentlich wollte ich es ja nicht erwähnen. Aber mir tut es echt in der Seele weh. Ich glaub, du hast dir mit der X70 keinen Gefallen getan. Die Kamera arbeitet gegen deinen kreativen Anspruch. Ich habe das Gefühl sie limitiert dich extrem. Was den Look und die Möglichkeiten der Bildgestaltung angeht. Sorry, ich weiss du hast eine heiden Kohle dafür ausgegeben. Aber wenn du, nur hier als Beispiel, ein Grading wie Rodriguez anstrebst, dann ist das eindeutig die falsche Kamera für dich. Oder vielleicht auch nur die Einstellungen in der Cam die du benutzt hast. Und auch dass du diesen ersten Establishing Shot so verhauen hast, schlichtweg weil du nicht weitwinklig genug mit deinem fixen Objektiv gehen konntest. Das ist schade.

Leider liest sich geschriebene Kritik immer etwas schärfer als sie gemeint ist. Bitte glaub mir, ich finds echt toll dass du los machst und dein Hobby mit so viel Begeisterung und Offenheit ausübst! Wir brauchen echt viel mehr Wurzelkariesses hier im Forum! (Was ist eigenlich die Mehrzahl von Karies?)



Herzlichste Grüsse, Stephan von Starshine Pictures
*Aktuell in Vaterschaftspause*



Wurzelkaries
Beiträge: 1117

Re: Mein Promotionfilm für ein Künstler Cafe in Kiel

Beitrag von Wurzelkaries »

Hahahaha... Stephan,

ruhig Brauner :-)

Nein, im Ernst, ich bin dankbar für jede Kritik. Eigentlich hatte ich erwartete, dass mir das Ergebnis hier viel mehr um die Ohren gehauen würde. :-)

OK... das mit der Naivität hatte ich wohl anders verstanden, als Du es gemeint hattest.

Und die Kamera betreffend, ich meine ich muss da die Verantwortlichkeit hinter der Kamera suchen. :-) Die X70 gefällt mir eigentlich gar nicht so schlecht. Nur habe ich noch nicht herausgefunden wie ich aus ihr ein richtiges Flat Profile herauskitzele. Sie hat Potential... alleine die Möglichkeit in 10bit und 422 aufzunehmen. Der 1 Zoll chip sollte auch für ein shallow deep of depth sorgen. Nur weißt Du, wenn man zu blöd ist, den eingebauten ND Filter auch zu benutzen, ist man selbst schuld.

Aber... und da zeigt sich auch, welche Erfahrung Du hast, Du hast genau die Probleme auf den Punkt gebracht, die mir letztendlich das Leben schwer machten. Zeit, Konzentration Erfahrung. Alleine mit dem Lichtsetup war ich 2 Stunden beschäftigt. Das hat den Zeitplan mächtig durcheinander gebracht.

Hätte ich die 800€ gehabt um eine Chimara Pancake incl. hervorragendem Leuchtmitel zu kaufen, wäre das in einer halben Stunde erledigt gewesen. Aber sei es wie es sei, das war eine für mich unbekannte und ungewohnte Situation. Unter Zeitdruck arbeiten, Frustration, weil ich meine Kameraeinstellungen nicht so machen konnte wie ich wollte ( ich hatte jeden Shot ausgearbeitet und auf Kamerakarten notiert).

Und auch JA... das Ergebnis blieb hinter den Vorstellungen, die ich hatte erheblich zurück.
Das Schöne daran ist, den nächsten Film gehe ich mit weit mehr Respekt an.

Und weil wir schon dabei sind, ein Forum ist ja nur so gut wie die, die daran teilhaben. Ich kann mit Kritik gut umgehen, solange sie nicht unter der Gürtellinie und beleidigend ist. Nur das bringt mich weiter.

Daher ein riesiges Dankeschön an alle, die sich hier einbrachten und evtl. noch einbringen.

Und auch JA, ich mach einfach und theoretisiere nicht rum. Don't tell me, show me.

Rodruigez ist nun nicht unbedingt mein Lieblingsregisseur aber das Video zeigte mir, das ich es irgendwie schon richtig mache. Fehler machen... und ganz bewusst in die Scheisse greifen... und dann daraus was lernen. Nur so funktioniert es ... meiner Meinung nach. Aus dem was machen, was man zur Verfügung hat... und nicht Jammern, dass man die Kamera nicht hat oder das Gadget etc.

https://youtu.be/W-YpfievjSk

Lange Rede kurzer Sinn.

Ich glaube, mit meiner bisherigen Erfahrung ( Filmen, Regie, Grading etc) ist es nicht soooo schlecht geworden. Aber auch nicht wirklich gut :-)

OK.. damit kann ich leben. Denn..... !!!!!! .... daraus hab ich was gelernt.

Nicht Jammern... weiter machen... besser machen... anders machen.



gunman
Beiträge: 1403

Re: Mein Promotionfilm für ein Künstler Cafe in Kiel

Beitrag von gunman »

Also RESPEKT für deine Einstellung hier im Forum betreffend Kritik, die nicht immer fundiert ist !
Für jemanden der das Filmen nebenbei als Hobby betreibt (ich auch)muss ich
sagen das ist echtes Spitzenniveau !!
In der ganzen Diskussion über das was Du hier vorgestellt hast, kann man sehr viel lernen. Ich freue mich auf deine nächsen Beiträge.
Hut ab !!!!!!!!!!!!
Was mich nicht umbringt macht mich nur stärker



Wurzelkaries
Beiträge: 1117

Re: Mein Promotionfilm für ein Künstler Cafe in Kiel

Beitrag von Wurzelkaries »

gunman hat geschrieben:Also RESPEKT für deine Einstellung hier im Forum betreffend Kritik, die nicht immer fundiert ist !
Für jemanden der das Filmen nebenbei als Hobby betreibt (ich auch)muss ich
sagen das ist echtes Spitzenniveau !!
In der ganzen Diskussion über das was Du hier vorgestellt hast, kann man sehr viel lernen. Ich freue mich auf deine nächsen Beiträge.
Hut ab !!!!!!!!!!!!
Thx... aber nur so funktioniert es. Nur so funktioniert lernen. Man muss Kritik ertragen können und es als etwas Positives erkennnen. Gleichzeitig muss man sich aber seiner Unzulänglichkeiten bewusst sein... und genau da hapert es bei vielen Beiträgen.

Ich werden nie dahin kommen, wo ich eigentlich gerne hinmöchte. Das macht aber nix. Frei nach dem Motto... der Weg ist das Ziel... wird es immer ein Hobby bleiben.... aber eben auf einem hohen Niveau... mehr oder weniger...hahahah

Und vor allem, man darf sich selbst nicht so ernst nehmen. Man muss über die eigenen Unzulänglichkeiten lachen können.... sonst wird aus einem Hobby schnell Frust.

Herzliche Grüße

PS: Ich kuck jetzt erst mal zum x-tmal "El Mariachi" und danch geh ich ins Bett. :-)

Stefan



Starshine Pictures
Beiträge: 2658

Re: Mein Promotionfilm für ein Künstler Cafe in Kiel

Beitrag von Starshine Pictures »

Genau. Das schöne am Filmen ist (wenn man sich dafür interessiert), dass man immer was dazu lernt. Aber mit einer Sache bist du auf dem Holzweg. Glaube nicht dass du schneller wirst je erfahrener du bist. Das Gegenteil ist der Fall. Du schärfst deine Sinne und deine Ansprüche. Du wirst also tendenziell sogar länger brauchen bis du ein Set gestaltet hast. Und das ist auch gut so. Um Kamera, Licht und Ton wirklich professionell aufzubauen brauchst du Zeit, Ruhe und Konzentration. 3, 4, 5 oder gar 6 Stunden sind da völlig normal. Und eben das fehlte dir. Vor lauter Programm, Zeitplan und verrückten Ideen konntest du dich nicht aufs Wesentliche konzentrieren. Leider machen aber diese Dinge Qualität aus, und keine verrückten Storyideen. Daher der Plan fürs nächste Mal: ganz winzige Story, aber dafür eine gerade ausgerichtete Kamera, zig mal überprüfte Einstellungen, ausgefeilte Beleuchtung, sauberer Ton und schönere Einstellungen. Und du wirst sehen dass du ein sehr viel beeindruckenderes Ergebnis produzieren kannst.



Grüsse, Stephan von Starshine Pictures
*Aktuell in Vaterschaftspause*



Wurzelkaries
Beiträge: 1117

Re: Mein Promotionfilm für ein Künstler Cafe in Kiel

Beitrag von Wurzelkaries »

Hi...

also ich weiß gar nicht was ihr an dem Establishing shot mit dem Kran habt. So schlecht ist das doch gar nicht. Und IMHO doch eine elegante Lösung, das Wo und Was in einer kurzen Sequenz einzufangen. Insbesondere bei ungenügenden Platzverhältnissen.

Da würde mich jetzt schon sehr interessieren was da so kacke ist :-)

Und die Matrix Szene ( nur in der Langfassung ). Die finde ich noch am besten gelungen. Vom Licht und auch der Farbstimmung und auch vom Ton.

Auch da bitte nochmal detailliert was da nicht passt.

Ich weiß... ich bin da ein wenig nervend... aber ehrlich... ich seh's nicht.


Thx a lot

Stefan



mann
Beiträge: 649

Re: Mein Promotionfilm für ein Künstler Cafe in Kiel

Beitrag von mann »

Also wenn ich mal meinen Senf dazugeben kann… muß vorab allerdings sagen, daß ich den thread nur überflogen habe und nicht weiß, was andere dazu gesagt haben.

Also ich sehe ab 00.00 erstmal rechts oben in der letzten Ecke die Worte "Café Godot", links daneben kann ich noch "Künstler" rauslesen.

Die restlichen 85 Prozent des Bildes bestehen aus einem völlig häßlichen Teil eines Hauses: eine große dunkle Ecke oder Nische oder Mauerabsatz, darunter befindet sich ein alter häßlicher Jalousie-Container (sieht jedenfalls so aus), dann sieht man noch zwei halbe häßliche Fenster (eins entpuppt sich später als häßliche Hauseingangstür) und eine dunkle Glasscheibe.

Dann hellt sich ja das Bild etwas auf, die Kamera fährt auf drei Personen, von denen die Frau die halbe Einstellung lang durch einen der Männer fast verdeckt wird.
Die Köpfe der Personen enden genau bei 50% der Bild-Vertikalen; diese Personen wirken auf mich wie abgeschnitten; hat wahrscheinlich den Zweck, gleichzeitig die extrem attraktive Din A4-Kopie mit dem Wort "Frühstück" etc im Bild zeigen zu können.

Was man durch das in der linken Hälfte ins Bild gekommene Fenster sieht, ist irgendwie, vom klar erkennbaren Lampenschirm abgesehen, undefinierbar. Könnte auch das Schaufenster von irgendeinem uninteressanten second hand-Möbelladen sein. Das rechte (Teil-)Fenster ist von ähnlicher Qualität, noch zusätzlich geschmückt von einem gespiegelten, geparkten 08-15-Kfz.

Ich weiß jetzt nicht, was die drei gezeigten Personen in dem Stück für eine Rolle spielen, aber toll sehen die auch nicht gerade aus.

Und, zum kurzen Dialog: wenn man schon "tschüs" und "bis demnächst" gesagt hat und sich im selben Moment wegdreht und weggeht, sagt man nicht noch: "wolln wir…". Denn man geht ja schon...
Genau genommen müßte es, wenn überhaupt nötig, erst heißen "wolln wir…" und dann "also tschüs" und "bis dann...". Aber das sind so Feinheiten, die ja auch nicht jedem auffallen.

Durch Detailaufnahmen nur von "Café Godot" und z.B. interessanten (Durch-)Blick auf das Fenster mit irgendeinem Detail der Innenansicht oder ner geilen Trulla, die sich am Tisch hinterm Fenster räkelt oder eben ein "Künstler", müßte das Café in der Eingangsszene wesentlich positiver oder überhaupt positiv erscheinen, Kranfahrt hin oder her.



Wurzelkaries
Beiträge: 1117

Re: Mein Promotionfilm für ein Künstler Cafe in Kiel

Beitrag von Wurzelkaries »

Ah.. ok.... kapiert.

Danke. Wir hätten die Fenster im Vorfeld aufhübschen können, und ein paar Statisten ins Cafe setzen.

Alles klar.. jetzt volle Zustimmung.

Herzliche Grüße


Stefan



domain
Beiträge: 11062

Re: Mein Promotionfilm für ein Künstler Cafe in Kiel

Beitrag von domain »

Du brauchst nicht immer allen Detail-Kritikastern so „unterwürfig“ Recht geben :-)
Ich habe jedenfalls sofort gespürt, dass du viel Phantasie und bildliche Vorstellungskraft hast und nur darauf kommt es an.
Katzen-, Garten- oder gar Testvideos wirst du wohl nicht ins Netz stellen wollen, die sind nicht wesentlich. Du bist mutig und experimentierfreudig und produzierst wirklich was.
Verbesserungsmöglichkeiten gibt es natürlich immer, aber der möge den ersten Stein werfen, der selbst ......



Wurzelkaries
Beiträge: 1117

Re: Mein Promotionfilm für ein Künstler Cafe in Kiel

Beitrag von Wurzelkaries »

Ja... ich weiß was Du meinst.

Aber tatsächlich hatte er recht... wenn man sich das mal ohne die rosarote Brille ansieht.

Trotzdem bin ich mit dem Ergebnis schon zufrieden... auch wenn da ne hässliche Wand etc. ist. Das ist alles Input. Mal ehrlich... die komischen Zettel an der Fensterscheibe, sehen doch nicht wirklich toll aus. Und ein paar Statisten würden dem Ganzen noch mehr Leben spendieren.

Ich hätte die Kamerafahrt trotzdem so gemacht. Aber ... beim nächsten mal mehr auf die Kleinigkeiten achten.

Auch mit der Matrix Szene bin ich immer noch zufrieden. Doch was Stephan sagte trifft so im Großen und Ganzen zu. Zeitdruck etc. und meine penibel ausgearbeiteten Kameraeinstellungen kamen nicht zum Einsatz.

Ich stehe immer noch voll hinter dem dem Kurz und Langfilm... und doch sehe ich da massives Verbesserungspotential. Die Tipps und Vorschläge sind für mich Gold wert. Ich kann die Gedanken der beitragenden User nachvollziehen und wertschätze das.

Unterwürfig.... neee... nicht wirklich :-) Aber mit Verständnis und Einsicht. Dennn.... man darf nicht vergessen... ich habe das nie gelernt... ich mach das mehr oder weniger aus dem Bauch heraus... weniger mit dem Kopf. Das mag bis zu einem gewissen Grad reichen... aber eben nicht darüber hinaus.

Ich habe mir gestern El Mariachi angesehen... wow.. ich wusste nicht mehr, dass der soooo schlecht gemacht ist. Dann Desperado... jaa.. da sieht das Ganze dann schon anders aus.

Bei El Mariachi haben die Schauspieler auch eher Laiencharakter... bei Desperado sieht das dann schon ganz anders aus.

Aber da gibt es sicherlich auch andere Meinungen.

Jedenfalls bin ich der feste Überzeugung auf dem richtigen Weg zu sein. Wenn ich 70 bin, mach ich vielleicht einen tollen Film....

... oder liege schon lange in der Kiste. Hahahahaha.... was soll's.. das Leben ist zu kurz um sich darüber Gedanken zu machen. Machen und nicht nur labern... das ist mein Motto. Auch wenn es in die Hose geht... na und?

Danke Dir.... aber mit Unterwürfigkeit hat das nix zu tun... eher was mit Respekt, dass sich die Leut das ansehen, ihre Zeit opfern und ihre Hilfe anbieten.

Herzliche Grüße

Stefan



domain
Beiträge: 11062

Re: Mein Promotionfilm für ein Künstler Cafe in Kiel

Beitrag von domain »

Wurzelkaries hat geschrieben: Jedenfalls bin ich der feste Überzeugung auf dem richtigen Weg zu sein. Wenn ich 70 bin, mach ich vielleicht einen tollen Film....
... oder liege schon lange in der Kiste. Hahahahaha.... was soll's..
Ich bin demnächst 68, bin beschwerdefrei, habe aber trotzdem vom Leben schon genug. Was jetzt noch kommt ist nur mehr eine Draufgabe :-)



Wurzelkaries
Beiträge: 1117

Re: Mein Promotionfilm für ein Künstler Cafe in Kiel

Beitrag von Wurzelkaries »

Hahahah... siehst Du.. so muss es sein. Ich liebe das Leben....und wenn es vorbei ist, kann mna sich wenigstens nicht vorwerfen irgendwas verpasst zu haben .

Ich bin ein Pragmatiker :-)



gunman
Beiträge: 1403

Re: Mein Promotionfilm für ein Künstler Cafe in Kiel

Beitrag von gunman »

Also eines muss ich dir lassen: ich kenne keinen hier im Forum der mit Kritik (berechtigt oder nicht) so umgeht wie Du. Da kann so mancher (ich auch) sich noch eine Scheibe abschneiden.
Wie schon gesagt habe ich als Laie deinen Kurzfilm als wirklich nicht schlecht gemacht empfunden. Das was hier die "Profis" dazu geschrieben haben ist sicher nicht falsch, aber auch teilweise Ansichtssache. Du kennst ja sicher den Spruch : "de gustibus et coloribus non est disputandum". Freue mich auf deinen nächsten Essay !
Was mich nicht umbringt macht mich nur stärker



Wurzelkaries
Beiträge: 1117

Re: Mein Promotionfilm für ein Künstler Cafe in Kiel

Beitrag von Wurzelkaries »

Hi....

das Problem ist, dass man sich zu meist ernst nimmt. Natürlich is das mein Baby und ja.... über Geschmack kann man sich nicht streiten. Über die Basics aber schon.

Ich weiß, dass mir diese Basics fehlen. Oder zumindest ein großer Teil davon. Und deshalb nehme ich die Kritik hier auch gerne an. und mal ehrlich... dieses Forum ist doch ein Quell von Information. Ich kenne kein Forum, weder das Amateurfilm Forum noch die Hackervideo Leute, noch Shanes inner circle, wo ich Mitglied bin, oder sonstwo auf FB, Google+ oder sonstwo, wo Du mit Infos so beworfen wirst. Und wenn man nicht ganz Gaga ist, und die Infos annimmt, auch wenn die manchmal unter der Gürtellinie sind, ist das doch Gold wert.

Schau Dir Jott oder WoWu oder ruessel an. Die haben so viel technisches Wissen... und das alles wird Dir auf dem Silbertablett geliefert. Man muss nur zuhören WOLLEN, man muss nur lernen WOLLEN, und nicht wie eine Diva seine Ideen auf Teufel komm raus verteidigen.

Was ich nachher daraus mache ist doch meine Sache. Das was ich hier mitnehme ist doch wertvoll.

Und genau deshalb bin ich hier so gerne. Ich lese jeden Tag. Jeden Tag lerne ich ein Mikrogramm, manchmal ein Kilogramm.

Jott hatte die X70 empfohlen. Ich war sehr skeptisch. Habe mich also wochenlang im Netz informiert. Nacher habe ich sie günstig gebraucht gekauft. Ich bin nicht unzufrieden damit.
Stephan hat mir davon abgeraten eine BM Mini 4,6K oder eine FS7 zu kaufen. Für meine Bedürfnisse ein Overkill. Also nochmal ganz nüchtern drüber nachgedacht, was ich eigentlich brauche, was für Filme ich hauptsächlich machen werde. Und??? Recht hatte er. Zumindest aktuell :-)

Gold wert.

Also zuhören, die eigene Eitelkeit zurückstellen und ganz pragmatisch Info annehmen und verarbeiten. Dann entscheiden was man braucht, annehmen möchte oder kann... das Leben kann so einfach sein :-)

Herzliche Grüße

Stefan



Starshine Pictures
Beiträge: 2658

Re: Mein Promotionfilm für ein Künstler Cafe in Kiel

Beitrag von Starshine Pictures »

Schön dass du ein gesundes Verhältnis zu Kritik hast. So macht es Spass Kritik ind Tipps zu geben. Und deshalb sind wir ja alle hier.

"mann" hat es schon ziemlich getroffen mit den Mängeln am ersten Shot. Auch wenn er es vielleicht etwas drastisch formuliert hat. Ich finde die Position der Kamera vor dem Laden sehr ungünstig gewählt. Man hat keine Tiefe im Bild, es fehlen Vorder- und Hintergrund. Die Fenster sind dunkel und schlucken viel zu viel Licht. Alles ist schmuddelig und sehr wenig einladend. Die Zettel in den Fenstern sehen furchtbar aus. Das halb abgeschnittene Schild oben rechts in die Ecke gepfercht, anschliessend die Leute auf Bauchhöche abgeschnitten und über ihnen meterweise Luft gelassen. Du hast also so ziemlich alles dafür getan dass es unvorteilhaft aussieht. Einzig die Kranfahrt ist wackelfrei und hat eine gute Geschwindigkeit.

Meine Verbesserungsvorschläge fürs nächste Mal
Schau dir die Lokalität einige Tage vor dem Dreh genau an. Mache Fotos von Details und der Umgebung und überlege dir was du mit dem Shot aussagen möchtest: Zuschauer auf den kommenden Film einstellen, örtlich und zeitlich orientieren. Da es ein positiver Ort ist möchtest du ihn so attraktiv und einladend wie möglich darstellen. Leider ist es dort nicht attraktiv. Also haben wir nur zwei Möglichkeiten. Wir machen es schön oder wir zeigen die schmuddeligen Ecken nicht. Das beste ist wohl eine Kombination aus Beidem in unserer Situation. Deshalb schalten wir drinnen alles Licht an was zur Verfügung steht um die bedrückende Schwärze etwas aufzulockern. Alle komischen Klebezettel werden von den Scheiben entfernt. Um Tiefe ins Bild zu bekommen und von der schmuddeligen Hauswand, dem Markisenkasten etc. abzulassen ändern wir unsere Kameraposition auf den Gehweg, ähnliche Stelle wie die in der du die Gangster beim Brille aufsetzen zeigst, etwa 5-10 Grad zur Hauswand. Da deine Kamera über wenig DoF verfügt gehst du etwas zurück und zoomst dafür stark rein. So können wir von der unschönen Umgebung ablenken und deine Protagonisten die nun auf die Strasse treten etwas isolieren. Für den Dialog wäre ich näher ran gegangen um erneut von der Umgebung abzulenken. Das Firmenschild ist damit ersatzlos gestrichen wegen Hässlichkeit. Je nach dem was die Umgebung her gibt könnte man ja auch mit einer kompletten Übersichtsaufnahme von der anderen Strassenseite gefilmt einsteigen oder abschliessen.
Die Kamera musst du bei Dialogen zwingend besser ausrichten. Achte immer auf die Höhe zu deinem Motiv. Du filmst sehr oft von viel zu weit oben. Damit erniedrigst du deine Protagonisten. Und ausserdem lässt du zusätzlich noch viel zu viel Luft über den Köpfen. Zudem vermute ich mal dass du deine Kamera im Autofokus betreibst? Zumindest lässt das die Szene mit den Gangstern beim Brille aufsetzen vermuten da hier der Hintergrund scharf ist und nicht die beiden Bösewichte. Um solche Patzer zu vermeiden würde ich die Kamera, wenn möglich, mit manuellen Fokus betreiben.

Wenn dir der Blick für Ästhetik fehlt dann zeig doch die Bilder vom Locationscouting deiner Frau oder sonstwem. Vielleicht kann dir ja ein unbedarfter Dritter helfen so Sachen wie die Klebezettel etc zu finden. Oder poste es hier im Forum und frage nach.

Die Matrix Szene schau ich mir später mal an. Jetzt muss ich erst mal zum Nachtdienst



Grüsse, Stephan von Starshine Pictures
*Aktuell in Vaterschaftspause*



mann
Beiträge: 649

Re: Mein Promotionfilm für ein Künstler Cafe in Kiel

Beitrag von mann »

Möchte jetzt eigentlich keine Vorschläge geben, wie man es (besser) machen könnte, ist ja auch nicht einfach, weil der Bürgersteig nicht viel Arbeitsspielraum bietet, aber eine "Inspiration"/Idee geht mir nicht aus dem Kopf:
Kamera nimmt total das Fenster auf, dahinter ein durchgestyltes und optimal helles, also voll ausgeleuchtetes set, also man sieht den Innenraum mit all seinen wunderbaren Eigenschaften :-) und viele attraktive Personen an den Tischen, sprich: Leben in der Bude, und dann zoomt die Kamera raus bis sie die 3 draußen optimal im Blick hat. Ein Logo vom Café könnte man zur Not auch noch ans Fenster pappen (kein bedrucktes DinA4-Blatt ;-) und es kommt ins Blickfeld während rausgezoomt wird.
Vielleicht ginge das ja auch mit dem Kran, die Kamera zoomt raus, fährt dabei nach oben bis die Personen optimal im Bild sind.



Wurzelkaries
Beiträge: 1117

Re: Mein Promotionfilm für ein Künstler Cafe in Kiel

Beitrag von Wurzelkaries »

Das klingt interessant. Das einzige Problem sehe ich da aber in der Innenbeleuchtung. Denn wenn Du dann rauszoomst kommst Du ja in einen helleren Bereich. Also sonnig wie in dem Clip. Man müsste dann also Zoom und Blende gleichzeitig bedienen.
Und wieviel Licht brauche ich um das innen ausreichend auszuleuchten?

Trotzdem, es bleibt mir ins Hirn gebrannt. Achte auf die Umgebung, entferne alles was stört ( in dem Fall die Zettel am Fenster) oder eben nicht so Vorteilhaft ist. Und wenn das nicht geht, anderer Bildausschnitt oder eben andere Location.

Thx



Jott
Beiträge: 21802

Re: Mein Promotionfilm für ein Künstler Cafe in Kiel

Beitrag von Jott »

Dreh einfach in der Dämmerung, dann passt das auch ohne teure HMI-Lichtschlacht oder grauenhaftes Blendenziehen (das geht gar nicht).



domain
Beiträge: 11062

Re: Mein Promotionfilm für ein Künstler Cafe in Kiel

Beitrag von domain »

Starshine Pictures hat geschrieben:
Wenn dir der Blick für Ästhetik fehlt dann zeig doch die Bilder vom Locationscouting deiner Frau oder sonstwem. Vielleicht kann dir ja ein unbedarfter Dritter helfen so Sachen wie die Klebezettel etc zu finden. Oder poste es hier im Forum und frage nach.
Es gibt verschiedene Ansichten über Ästhetik.
In Österreich kenne ich zwei Lokale, die jahrzehntealte Spuren des Lebens erahnen lassen und einen speziellen Kunden- um nicht zu sagen Künstlerkreis ansprechen. Das eine ist das Theater-Cafè in Graz, dessen Inhaber mein langjähriger Tauch- und Reisefreund war.
Als ein Filmteam dort mal eine Doku drehen wollte, ließ er vorher das gesamte Lokal frisch ausmalen. Das Team war entsetzt und alles musste mit brauner Lasurfarbe so übermalt werden, bis es wieder so verraucht und vergammelt wie vorher aussah :-)
Noch verlotterter sah das Cafè Hawelka in Wien aus. Tapeten hingen schon herunter, alle Sitzmöbel total abgeschürft etc. etc.
Aber einen unverwechselbaren Stil hatten beide, fernab von der edlen sterilen Ästhetik, wie du sie bei deinen Hochzeitsfilmen für Reiche und Schöne sehen möchtest.

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Starshine Pictures
Beiträge: 2658

Re: Mein Promotionfilm für ein Künstler Cafe in Kiel

Beitrag von Starshine Pictures »

Ästehtik hat doch nichts mit Geschmack zu tun sondern mit Mathematik. Ästhetik ist die Lehre des Anschauens. Es geht um Muster die sich nach mathematischen Regeln wiederholen und somit ein angenehmes Gefühl in uns auslösen können. Wenn wir also ein Set nach ästhetischen Gesichtspunkten untersuchen wollen müssen wir die gewollten Muster definieren, nach Brüchen Ausschau halten und diese neu anordnen bzw. eliminieren. Auffälligste ästhetische Muster sind zum Beispiel Symmetrien, also Verhältnisse von Abständen und Richtungen. Und das gilt für ALLE Bildbestandteile. Eben auch ob das Muster eines rechteckiges Schaufensters mit dunkler Scheibe plötzlich links unten von schräg angepappten weissen A4 Blättern mit Öffnungszeiten unterbrochen wird.

Als Beispiel hast du Bilder von Cafes/Bars mit einem gewissen Used-Charme eingestellt. Schauen wir uns diese dich nun mal nach ästhetischen Gesichtspunkten an.

Oberes Bild:
Was sind die vorhandenen Muster? Warmes Licht, warme Farben, Flächen mit starken Strukturen und Patina. Was unterbricht diese Muster? Wenn ich diese Bar als Set richten würde hätte ich folgende Veränderungen vorgenommen. Tischdecken und Aschenbecher entfernen, Bierflaschen gegen Gläser ausgetauscht und das Feuerlöscher Schild entfernt. Mit den Bühnenscheinwerfern an der Decke bin ich mir nicht sicher ob man die im Bild zeigen kann. Aus dem Blickwinkel wie diese Aufnahme passt es.

Unteres Bild:
Hier haben wir im Prinzip die selben Muster. Also würde ich auch hier die Aschenbecher entfernen, ebenfalls den unter dem Tischbein. Der Zettel der über dem Spiegel hinter das Kabel geklemmt ist stört mich ebenfalls. Dann würde ich die beiden Bilderlampen links anschalten weil Gegenlicht immer gut aussieht und unser Muster "warmes Licht" so erfüllt wird. An der rechten Säule oben hängt ein kleiner Stromkasten. Allerdings wird es schwierig den abzubauen. Dann einfach versuchen ihn nicht zu zeigen.

Wie man sieht, es hat nichts mit persönlichen Vorlieben zu tun ästhetisch zu beurteilen. Eigentlich sollte jeder der bildgestalterisch Arbeitetende über diese Fähigkeit verfügen. Der eine kann es auf den ersten Blick, ein anderer muss sich eben erst die Muster bewusst vor Augen führen um dann Brüche erkennen zu können.


Grüsse, Stephan von Starshine Pictures
*Aktuell in Vaterschaftspause*



Wurzelkaries
Beiträge: 1117

Re: Mein Promotionfilm für ein Künstler Cafe in Kiel

Beitrag von Wurzelkaries »

Jetzt muss ich mal meckern :-)

Stephan, das was Du ändern würdest hat aber nix mit Symmetrie zu tun und nix mit Mathe. Ich würd mich jetzt schwer tun hier eine Rule of Thirds erkennen zu können, oder zu entwickeln. Das was Du beschreibst ist alles richtig ( und man kann es allerdings schnell übersehen) , doch der Bildaufbau an sich ändert sich dadurch nicht.

LG

Stefan



domain
Beiträge: 11062

Re: Mein Promotionfilm für ein Künstler Cafe in Kiel

Beitrag von domain »

Wurzelkaries hat geschrieben:Das was Du beschreibst ist alles richtig
Schreibe nicht immer, dass du im Grunde alles richtig findest, was jemand schreibt.
In diesem Fall total daneben. Es geht um Atmo und die Darstellung der real existierenden Wirklichkeit, so wie sie zu sehen war.



Starshine Pictures
Beiträge: 2658

Re: Mein Promotionfilm für ein Künstler Cafe in Kiel

Beitrag von Starshine Pictures »

In meinen Ausführungen ging es auch nicht um Bild- sondern Setdesign. Natürlich ist die Bildkomposition bei Domains gewählten Beispielen desolat. Aber das sind ja auch nur laienhafte Schnappschüsse. So lange der Bruch der Muster keine definierte spezielle und eigene Aussage hat (z.B. Raumschiff landet im Bauernhof) wirst du ohne das Set vorher nach ästhetischen Gesichtspunkten einzurichten niemals ansprechende und interessante Bilder kreieren können. Und da kannst du hinterher noch so mit Bildausschnitten und Drittelregeln experimentieren, höchstens wenn du deine Auswahl der Bildkomposition dafür nutzt unästhetische Bildinhalte zu vermeiden. Zum Beispiel etwas tiefer filmen um den Stromkasten nicht drauf zu haben.

Hier ein Beispiel wie der Mensch Muster erkennt und Abweichler als unpassend empfindet. Nichts anderes machst du beim Aufräumen eines Sets, deiner Wohnung oder deines Autos. Du entfernst unpassende Muster.

Bild


Das ganze gibt es auch umgekehrt als Intelligenztests.

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Und nichts anderes machen die Leute beim SETI Institut. Sie suchen kosmische Radiowellen nach aussergewöhnlichen Mustern ab um auf extraterrestisches Leben schliessen zu können.

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Na wenn das mal nix mit Mathematik zu tun hat ...


Nun hast du die Ästhetik geschaffen die es dir erlaubt mit deiner Kamera los zu legen und dir eine möglichst gute Kameraposition zu suchen. Dabei zählt zunächst was du erzählen möchtest, bzw. was soll der Zuschauer zu sehen bekommen und welche Schlüsse soll er daraus ziehen. Anschliessend versuchst du das nach bestimmten Regeln der Bildkomposition (Drittelregel, Goldener Schnitt, Symmetrie, Center etc.) möglichst gefällig einzufangen.


@domain
In Wurzels Film ging es aber nicht darum die Wirklichkeit so chaotisch wie sie nun mal ist darzustellen. Sondern er wollte eine Story erzählen die am Ende einen werbenden Charakter haben soll. Und auch die Leute die deine Bar aus dem Beispiel filmen wollten haben sicher auch darauf geachtet dass nicht irgend welche unpassenden Dinge im Bild sind, wie zum Beispiel die glatt gestrichene Wand. Und wenn du einen besseren Ansatz hast Ästhetik zu abstrahieren dann immer her damit. Ich bin weder Philosoph noch Mathematiker.



Grüsse, Stephan von Starshine Pictures
*Aktuell in Vaterschaftspause*



domain
Beiträge: 11062

Re: Mein Promotionfilm für ein Künstler Cafe in Kiel

Beitrag von domain »

Ok, ich weiß jetzt was du meinst.
In dem Fall störten dich die offensichtlich dort normalerweise nicht hängenden Zettel, passen nicht in das Muster.
Aber in Island habe ich mal eine unmotiviert in der Landschaft liegende Klomuschel fotografiert. Passte auch gar nicht in das Muster der dortigen Landschaft, war aber durch den Kontrast der Blickfang schlechthin :-)

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dienstag_01
Beiträge: 13415

Re: Mein Promotionfilm für ein Künstler Cafe in Kiel

Beitrag von dienstag_01 »



Wurzelkaries
Beiträge: 1117

Re: Mein Promotionfilm für ein Künstler Cafe in Kiel

Beitrag von Wurzelkaries »

Kleines Update

Die Kurzversion läuft jetzt schon ne Weile in einem kommunalen Kino als Vorspann. Der Besitzer des Cafés freut sich mittlerweile über deutlich mehr Gäste. Und ein beträchtlicher Teil davon kommt, weil sie den Film im Kino gesehen haben. Vorwiegend positive Resonanz, da es eben nicht so ein regionaler Werbefilm ist, wie man ihn aus dem Kino so kennt.

Ich freu mich drüber, er auch, alle sind glücklich... Happy End ... Klappe .... Ende.

Danke für eure Tipps nochmal

Stefan



Auf Achse
Beiträge: 4031

Re: Mein Promotionfilm für ein Künstler Cafe in Kiel

Beitrag von Auf Achse »

GRATULATION ..... na bitte, geht doch :-)

Beste Grüße,
Auf Achse



Jens1967
Beiträge: 206

Re: Mein Promotionfilm für ein Künstler Cafe in Kiel

Beitrag von Jens1967 »

Wurzelkaries hat geschrieben:Kleines Update

Die Kurzversion läuft jetzt schon ne Weile in einem kommunalen Kino als Vorspann. Der Besitzer des Cafés freut sich mittlerweile über deutlich mehr Gäste. Und ein beträchtlicher Teil davon kommt, weil sie den Film im Kino gesehen haben. Vorwiegend positive Resonanz, da es eben nicht so ein regionaler Werbefilm ist, wie man ihn aus dem Kino so kennt.

Ich freu mich drüber, er auch, alle sind glücklich... Happy End ... Klappe .... Ende.

Danke für eure Tipps nochmal


Stefan
Wow, cool! Das freut mich für dich!



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