Das erinnert an die Theorie, dass eine Milliarde Affen im Laufe der Äonen sinnlos auf einer Schreibmaschine rumtippen könnten und irgendwann käme die Encyclopædia Britannica dabei heraus.JasDA hat geschrieben:Wir sind relativ häufig mit unserer Band unterwegs und unsere beiden Kameras (Sony HDR-CX730E, GoPro Hero 3+ Black) laufen praktisch ununterbrochen mit (beides in 1080p50). Heißt, nach so einem Wochenende kommen da etliche Stunden an Videomaterial zusammen.
Wenn ohne festes Konzept gefilmt wird, ist das der Weg zum Endprodukt.JasDA hat geschrieben: So habe ich anschließend hunderte von Schnipseln die ich mühselig immer und immer wieder in der Reihenfolge, Länge, etc. verändere.
Ich meine es ist abhängig vom Ziel. Möchtest du beispielsweise die Highlights vom Konzert zeigen, oder eine Zusammenfassung vom kompletten Konzert. Ersteres ist sicherlich „on the fly“ möglich, letzteres eventuell mit verschiedenen Sequenzfenstern.„Mir ging es hier auch eher darum wie ihr aus technischer Sicht mit so einem Haufen Rohmaterial umgeht.“
Der "Schnelldurchlauf" birgt ein Risiko, das Walter Murch in seinem Buch "Ein Lidschlag - ein Schnitt" in Bezug auf nonlinearen Schnitt hervorhebt. Im Gegensatz zu einem analogen Schneidetisch zeigt dir 3 x "L" in einem NLE die Clips nicht einfach in vierfacher Geschwindigkeit, sondern nur jedes vierte Bild. Beim manuellen Scratchen ist es dasselbe. Die Taktung des Monitors erlaubte i.d.R. zumindest die doppelte Geschwindigkeit (bei JasDa's 50fps allerdings wird's schon eng), aber das nützt nicht viel. Bereits die doppelte Geschwindigkeit würde selbst dem erfahrensten Cutter interessante Momente schlicht vorenthalten, denn viele interessante Dinge spielen sich während weniger Frames ab. Allerdings kann der Schnelldurchlauf helfen, technisch verkackte Aufnahmen zu identifizieren, immerhin.Jalue hat geschrieben:Bei eurer Arbeitsweise ("Kameras laufen eigentlich immer mit") lässt sich der Vorgang kaum beschleunigen. Proficutter sichten bei eiligen Sachen mit knapper Deadline das Material i.d.R. unmittelbar vor dem Schnitt im Schnelldurchlauf, was aber ein hohes Maß an Erfahrung voraussetzt -
Klingt selbstverständlich. Viele zerreißt es allerdings förmlich vor Ungeduld, endlich etwas in die leere Timeline zu schmeißen. Die ersten hemdsärmeligen Schnitte, die als Sequenzfragmente funktionieren, geben dann vor, was weiter selektiert wird. Viele interessante Alternativen bleiben dann unbeachtet.vaio hat geschrieben:Alle visuell brauchbaren Clips suchen, taggen und archivieren. Verwackelte oder schlecht belichtete löschen...