dienstag_01
Beiträge: 13414

Re: Alternative zu V-Log L...?

Beitrag von dienstag_01 »

wolfgang hat geschrieben:klar erkennbar sind die hell überstrahlten Stellen im Fall von den CinemalikeD Profilen etwa im Bereich der Wangen oder der Stirn.
Du bist och ÜBERSTRAHLT ;)
Schon mal irgendwas mit Farbkorrektur zu tun gehabt.

Jetzt wirds langsam affig ;)



wolfgang
Beiträge: 6647

Re: Alternative zu V-Log L...?

Beitrag von wolfgang »

??

Damit kann zumindest ich nichts anfangen.

Jeder der sich die Bilder ansieht erkennt die helleren Stellen im Wangenbereich.

Und nein, das ist ein Luma-Phänomen und kein Farbphänomen.

Lern mal die Basics!
Lieben Gruß,
Wolfgang



WoWu
Beiträge: 14819

Re: Alternative zu V-Log L...?

Beitrag von WoWu »

Die beiden Bilder haben aber auch unterschiedliche Limawerte, was man auch schon am Hintergrund sehen kann.
Man kann als gar nicht mit Sicherheit sagen, worauf die "Glanzpunkte" zurück zu führen sind.
Das kann auch an der Lumaeinstellung liegen.
Gute Grüße, Wolfgang

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dienstag_01
Beiträge: 13414

Re: Alternative zu V-Log L...?

Beitrag von dienstag_01 »

Der Wolfgang weist andere auf die Basics hin, hat aber selber keinen Schimmer, von was er redet.
Das eine Bild ist härter als das andere, aber ÜBERSTRAHLT ist da nichts. Man bekommt also ohne jedes Problem die weichere aus der härteren Variante in der Farbkorrektur hergestellt - sehr gut mit Masken, weniger gut global, was dann aber 1:1 auf VLog zutrifft.
Sowas nennt sich Farbkorrektur. Und das scheint für Wolfgang ein Mysterium zu sein.
Aber hier im Forum bekommt er ja genug Tipps, vielleicht wirds ja mal ;)



Uwe
Beiträge: 1310

Re: Alternative zu V-Log L...?

Beitrag von Uwe »

wolfgang hat geschrieben:... klar erkennbar sind die hell überstrahlten Stellen im Fall von den CinemalikeD Profilen etwa im Bereich der Wangen oder der Stirn...
Ich kann mit dem Begriff "überstrahlt" irgendwie nichts anfangen. Wie hier schon erwähnt: das Licht wirkt softer bei V-Log. Das heißt aber nicht, dass die Lichter bei CineD ausgefressener sind. Vielleicht liegt es auch ein bisschen daran, dass ich den Kontrast auf -3 gestellt hatte und nicht -5 wie von Paul Leeming dringend empfohlen wurde - habe dafür auch "Schimpfe" bei den dvxusern bekommen :-)

Weil ich mir gestern abend nicht sicher war, welcher Hautton nun eigentlich der mehr reale (richtige) ist haben wir uns heute noch mal mit ihm getroffen. Das Resultat war eindeutig: CineD mit der Leeming Lut trifft es viel mehr. Er selbst, 2 Andere und ich sahen da keinen Zweifel.

Hinzu kommen die Farbverfälschungen bei Vlog: das Schild im Schaufenster im Hintergrund ist eindeutig gelb und nicht grün wie bei Vlog. Und dann das Magenta-Smearing auf dem Fußweg...
Gruss Uwe



WoWu
Beiträge: 14819

Re: Alternative zu V-Log L...?

Beitrag von WoWu »

Das "Überstrahlen" wird man auch mit der Funktion nicht hinbekommen, weil es direkt am Sensor passiert und da wirkt die Funktion noch gar nicht.
Solche Überstrahlungseffekte gibt es als auch in V-LOG, weil sie einzig abhängig von der Belichtung des Sensors sind denn überstrahlte Pixels sieht man auch, wenn man sie hinterher in graue Wertebereich mapped.
Gute Grüße, Wolfgang

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Uwe
Beiträge: 1310

Re: Alternative zu V-Log L...?

Beitrag von Uwe »

WoWu hat geschrieben:... denn überstrahlte Pixels sieht man auch, wenn man sie hinterher in graue Wertebereich mapped.
Da hast Du sicherlich recht, aber ein bisschen kann man immer machen. Hab jetzt mal auf die schnelle in Premiere Lumetri die Lichter ziemlich stark rausgenommen...

Bild
Gruss Uwe



domain
Beiträge: 11062

Re: Alternative zu V-Log L...?

Beitrag von domain »

Ihr versteht offenbar noch immer nicht, dass V-Log L bei der G4 nur dann Sinn macht, wenn man eine 10 Bit Brotdose auf der Kamera hat, damit man die nicht vorhandene bessere Eingangsdynamik besser spreizen kann ;-)
Ansonsten halt die sinnlose Leeming-LUT für Cine-D

Bild



Digi_Joe
Beiträge: 12

Re: Alternative zu V-Log L...?

Beitrag von Digi_Joe »

Wieso hat Dein Ninja Assassin denn so eine Klappe zum öffnen? ;) Und wie hast Du den Comic da reingeladen? Und wo ist die Schraube? Vorserienmodell?

Ok Offtopic Ende:

Ich denke beides hat seine Berechtigung. Paul liefert halt das Versprechen einer "One Click Solution" für Leute die nicht mehr Zeit im Grading etc. investieren wollen. Ich finde es auch supspekt für tausende Euro "Geraffel" anzuschaffen und dann dem Material nicht die nötige Zeit zuzugestehen um das beste daraus zu machen. Aber so ist es eben... ;)

Mir wäre es auch lieber wenn VLOG intern bessere Ergebnisse bringen würde aber es ist wie es ist.

Gruß Joe



motiongroup

Re: Alternative zu V-Log L...?

Beitrag von motiongroup »


This was shot in june 2015 so VLOG was not available....
It is mostly CineLike V -2 -5 -5 -2 +1 ( if i remember correctly )



wolfgang
Beiträge: 6647

Re: Alternative zu V-Log L...?

Beitrag von wolfgang »

Überstrahlt bedeutet nicht geclippt. Sonst hätte ich es so genannt. Nein, das sind einfch stärker reflektierende Stellen etwa im Bereich der Wangen, die von den steilen Gammakurven einfach auf höhere Lumawerte gemappt werden. Und das gibt es in dieser Stärke bei CinelikeD, aber bei v-logl eben nicht.

Und das ist nur eine Luma-Sache, nicht aber eine der Farbkorrektur. Hat hier auch WoWu so gesehen und recht hat er. Luma mit Chroma in vergleichenden Bildern zu verwechseln weist tatsächlich auf mangelde Grundkenntnisse hin.

Warum ist das aber in der Praxis überhaupt relevant? Nun weil diese stärkeren Kontrastdifferenzen in einem Gesicht bei unserem natürlichem Sehen eben nicht auftreten. V-log l produzierte hier über die flachere Gammakurve eben im finalem Bild eine Abbildung der Kontrastverteilung in Gesichtern, die einfach natürlicher wirkt.

Und das gilt auch mit 8bit wie 10bit. Meine eigenen Testaufnahmen zeigen das recht klar. Nur haben wohl diejenigen die meinen, man solle bei 8bit das Bild tunlichst so hin stellen wie man es später braucht, mit dieser Meinung auch sehr recht. Auch wegen des Abschneidens der Luma-werte bei IRE79 bei vlogl, aber vor allem weil man bei 8bit grundsätzlich nicht mehr unendlich viel korrigieren sollte. Was heftig der Entwicklungsnotwenigkeit von vlolg bei 8bit widerspricht. Und daher ist das nachträgliche Herausnehmen der Glanzstellen in der Postpro machbar, aber wenn ich das so mache bleibe ich eher bei vlogl.



domain
Beiträge: 11062

Re: Alternative zu V-Log L...?

Beitrag von domain »

wolfgang hat geschrieben: Warum ist das aber in der Praxis überhaupt relevant? Nun weil diese stärkeren Kontrastdifferenzen in einem Gesicht bei unserem natürlichem Sehen eben nicht auftreten.
Richtig ist, dass der Kontrastverlauf in Hauttönen eine ziemlich kritische Angelegenheit ist und relativ schnell unnatürlich wirken kann. Das war insbesondere bei Consumercams vor einigen Jahren per werksmäßiger Defaulteinstellung zu beobachten, die von Haus aus ziemlich knackige Postkartenbilder lieferten.
Das war die damalige Mode. Hat sich in der Zwischenzeit aber kontinuierlich verändert und verbessert und mündet derzeit geradezu in der Sucht, möglichst flache Grau-in-Graubilder zu erhalten, die aber ebenfalls nicht mehr den natürlichen Hautabstufungen entsprechen.
Und da finde ich es gescheiter und logischer ev. zu harte Bilder, die aber den zur Verfügung stehenden Bitraum bei maximaler Eingangsdynamik voll ausnützen, im Kontrast in der Post zu vermindern, als scheußlich flache Bilder im NLE mit Gewalt und allen damit verbundenen Problemen aufzusteilen.
Die Einstellmöglichkeiten bei fast allen Kameras (selbst bei den Consumermodellen) sind heute, mal abgesehen von ohnehin verschieden kontrastreichen Profilen, ausreichend groß: Dynamikrange manuell vergrößern, Kontrast bis geht nicht mehr runterdrehen, Farbsättigung zurücknehmen, Belichtung etwas reduzieren etc.
Die Bilder werden dadurch ausreichend flach und weich, mehr braucht eigentlich kein Mensch.



WoWu
Beiträge: 14819

Re: Alternative zu V-Log L...?

Beitrag von WoWu »

tja, wir leben in der zeit der one-click generation,
für alles ein preset,
In ein paar jAhren wird kaum mehr einer wissen, wie man maskiert und partielle Farben einstellt.
Gute Grüße, Wolfgang

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wolfgang
Beiträge: 6647

Re: Alternative zu V-Log L...?

Beitrag von wolfgang »

Nein, das gibt lauter ungenormte Signale die man dann erst wieder irgendwie zurecht biegen muss ohne definierte Signalumrechnungen zu haben wenn man nicht selbst Kurven zur jeweiligen Einstellung vermessen will.

Und Kurven wie CinelikeD sind ja absolut nicht mehr neu. Nur macht sich im Regelfall keiner die Mühe die zu rec709 zu normalisieren weil das sind sie eigentlich schon. Und doch sind sie das nicht exakt.

Es ist eigentlich einfach. Für den 8bit Filmer hat v-log l definitiv den Nachteil 20% der IRE Werte zu verwerfen. Wer das nicht mag wird halt bei CinelikeD bleiben. Auch wenn meist die interessanten Tonwerte eh oft tiefer liegen. Und gegen v-log l bei 8bit spricht auch die zwingend erforderliche Normalisierung die man bei log-Material einfach braucht. Und dann kommen bei 8bit die Farbprobleme dazu, die man in der GH4 am ehesten noch mit niedrigen ISO Zahlen und mit ausreichend guter Ausleuchtung umgehen kann. In Summe sind das markante Nachteile für die Nutzung v-log l in der GH4 bei 8bit. Auch wenn die DVX200 diese Nachteile nicht haben dürfte.

Ganz anders bei 10bit. Weder hat man dort die Farbprobleme, und man hat auch ausreichend viele Tonwerte unterhalb IRE79 und kann daher die optimalere Kurvenform von v-log v mit viel mehr Tonwerten pro Blende idealer ausnutzen. Kurz - damit tue ich mir CinelikeD nicht an.
Lieben Gruß,
Wolfgang



domain
Beiträge: 11062

Re: Alternative zu V-Log L...?

Beitrag von domain »

wolfgang hat geschrieben:Nein, das gibt lauter ungenormte Signale die man dann erst wieder irgendwie zurecht biegen muss ohne definierte Signalumrechnungen zu haben.
Genormte Signale schön und gut als Ausgangsbasis.
Aber was machst du danach in der kleinsten 3-Wege Farbkorrektur?
Du verbiegst die einzelnen Farbkurven nichtlinear nach deinem Geschmack und zwar besser als mit irgend einer primitiven LUT, die grob zwischen Knotenpunkten interpoliert.
Jede, aber auch jede dezidierte Farbkorrektur nach Lichtern, Mitteltönen oder Schatten ist eine Linienverbiegerei reinsten Wassers..



ruessel
Beiträge: 9750

Re: Alternative zu V-Log L...?

Beitrag von ruessel »

Du verbiegst die einzelnen Farbkurven nichtlinear nach deinem Geschmack und zwar besser als mit irgend einer primitiven LUT, die grob zwischen Knotenpunkten interpoliert.
Verstehe ich nicht......
Gruss vom Ruessel



-paleface-
Beiträge: 4422

Re: Alternative zu V-Log L...?

Beitrag von -paleface- »

So sieht übrigens so ein VLOG Code Umschlag aus...wie eine Trauerkarte :-D

Ich werde nachher erstmal testen ob es zwischen dem "Leak" und dem Original einen Unterschied gibt.
Denke zwar nicht...aber sicher ist sicher.
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Uwe
Beiträge: 1310

Re: Alternative zu V-Log L...?

Beitrag von Uwe »

Habe gestern bei einem Hafen-Spaziergang nebenbei ein Paar Aufnahmen gemacht. In erster Linie wollte ich sehen, ob nach der Anwendung von CineD+Leeming Lut mit einem mehr oder weniger starkem Grading sich das Banding-Verhalten verschlechtert - speziell am Himmel. Und natürlich auch, ob das zusätzliche Grading irgendwelche sonstigen Artefakte hervorruft wie z.B. stärkeres Rauschen in den Schattenpartien etc.



In meinen Augen hat sich das Material insgesamt gut gehalten. Was das 7bit V-Log L mit den Himmelsaufnahmen gemacht hätte kann man sich unschwer vorstellen. Zum Abschluß möchte ich noch ein paar Gedanken/Fragen/Antworten geben, die ich mir selber gestellt habe:

Ist die CineD/Leeming Lut Combo für jeden Hobbyfilmer empfehlenswert: Definitiv nicht. Der durchschnittliche Urlaubs-Landschafts-/Kindergeburtstagsfilmer.... sollte sich ein "normales" Profil aussuchen wie Standard oder Natürlich, bei dem annähernd rauskommt, was er braucht - ohne großes Nacharbeiten.

Wie sieht der Unterschied aus zwischen CineD (Kontrast-5) und zusätzlicher Leeming Lut: Er ist wirklich sehr gering. Wenn man die Clips nacheinander anschaut (nicht nebeneinander) hat man Probleme die Unterschiede zu erkennen. Etwas größerer Dynamikumfang.

Warum dann eine Leeming Lut: Bei CineD haben sich in der Vergangenheit ein paar Schwächen gezeigt, die mit der Lut weitestgehend abgemildert wurden. Die da wären: stärkeres Rauschen in den Schatten + teilweise etwas "merkwürdige" Farben. Der Hautton sieht angenehmer aus.

Kann ich doch alles in der Nachbearbeitung machen: Klar, geht" Aber je nach Profil kann es zeitaufwendig sein und manchmal ist der Hautton schon so versaut, dass man ihn so gut wie gar nicht mehr hinbekommt.

Für wen könnte diese Lut evtl. empfehlenswert sein: Evtl. für Leute im Doku- Fashion- Wedding-Bereich, für die Zeit auch eine wichtige Rolle spielt. Die sicher + schnell gute Hauttöne "out of the box" haben wollen.

Ok, damit ist für mich das Thema weitestgehend abgeschlossen..... Ahoi
Gruss Uwe



mash_gh4
Beiträge: 4716

Re: Alternative zu V-Log L...?

Beitrag von mash_gh4 »

Uwe hat geschrieben:Kann ich doch alles in der Nachbearbeitung machen: Klar, geht" Aber je nach Profil kann es zeitaufwendig sein und manchmal ist der Hautton schon so versaut, dass man ihn so gut wie gar nicht mehr hinbekommt.

Für wen könnte diese Lut evtl. empfehlenswert sein: Evtl. für Leute im Doku- Fashion- Wedding-Bereich, für die Zeit auch eine wichtige Rolle spielt. Die sicher + schnell gute Hauttöne "out of the box" haben wollen.

Ok, damit ist für mich das Thema weitestgehend abgeschlossen..... Ahoi
abgesehen davon, dass man sich halt einfach ärgern muss, wenn jemand etwas als "die beste/einzige lösung für xy" verkauft, gibt's noch immer das problem, das paul leemings ansatz höchstens als kleiner schritt in eine wünschenswerte richtung gewertet werden kann. daher deckt die zentrale gegenübstellung, auf die du dein resümee beziehst, keineswegs das ganze relevante spektrum ab.

cine-d könnte auch noch viel trickreicher auf-/ausgewertet werden. man muss es nicht unbedingt mit den relativ begrenzten möglichkeiten eines 3DLUTs machen, und dann auch noch hinten und vorne irgendwelche kleinen schönheitsfehler mit ad hoc korrekturen kosmetisch unterdrücken. man könnte das durchaus auch in mehre schritte aufbröseln und die sache mit angemesseneren mitteln zu bewerkstelligen versuchen.

wenn man es so macht, wie es der ACES workflow nahe legt, geht's dabei im ersten schritt einmal um eine 'linearisierung' -- d.h. die aufhebung der jeweiligen gamma-kurven der div. bildprofile. das wird zwar auch dort fast immer über LUTs abgewickelt, weil das technisch weit effizienter ist als jeden bildpunkt mit hilfe von formeln ständig neu zu berechnen, aber im gegensatz zu gebräuchlichen LUTs kommen hier ein-dimmensionale tabellen mit wesentlich höherer auflösung zur anwendung. so muss dann nicht mehr zw. irgendwelchen weit entfernten stützpunkten in der tabelle interpoliert werden, weil bereits für jeden möglichen eingabewert eine unmittelbare entsprechung vorliegt (im falle von ganzzahliger verarebeitung) od. zumindest in unmittelbarer nähe zu finden ist (bei fließkommaberechnung).

im nächsten schritt wird dann gewöhnlich mit einer umrechnungsmatrix die primäre farbkorrektur vorgenommen. auch dabei geht wieder, im deutlichen gegesatz zur gebräuchlicher LUT-anwendung, kaum information bzw. präzission verloren. das ganze lässt sich auch einfach und sauber umkehren/aufheben, wenn man dann später, beim eigentlichen grading, eine notwendigkeit dazu sieht. erst dort stehen dann nämlich all diese kosmetischen geschichten an, die paul leeming am rande irgendwie in diese LUT gepfercht hat. in dem sinn ist sein versuch leider viel weniger tatsächlich als saubere aufhebung der cine-d-eigenheiten zu verstehen, als vielmehr doch im sinne eines LOOKs bzw. LMT (look modification transform).

zumindest den linearisierungsteil hab ich im laufe der letzten tage an hand meiner messreihen bereits in entsprechenden code bzw. patches für die offiziellen ACES ocio-configs gegossen. an den darauf aufbauenden matrix-transformationen bastle ich gerade.

das ganze ist halt viel komplizierter und zeitaufwändiger als man es für wahr halten möchte. so gibt's z.b. das problem, dass man nach der anwendung der bloßen linearisierung mit unglaublicher übersättigung der farben bzw. entsprechendem clipping zu kämpfen hat, so dass man die entsprechenden analyse-programme gar nicht ohne weiteres auf derart linearisierte aufnahmen von farbtafeln anwenden kann, usw. ich versteh also schon, dass wirklich viel arbeit in solchen entwicklungen steckt, nur darf man deswegen trotzdem nicht aufhören, das unmögliche zu verlangen und jede realisierung kritisch zu prüfen und zu hinterfragen.

aber, wie gesagt, das spektrum der möglichkeiten ist in wahrheit um einiges größer!

ob's allerdings tatsächlich sinn macht, derart komplexe werkzeuge für billiges amateurmaterial zu nutzen, ist eine absolut berechtigte frage.



-paleface-
Beiträge: 4422

Re: Alternative zu V-Log L...?

Beitrag von -paleface- »

Wie genau erstellst du eigentlich deine LUTs?
Mir ist ja bewusst das man aus einem GraDing Programm eine Farbkorrekur als LUT abspeichern kann.

Aber ich hab noch nie gesehen das man da Formeln eingeben kann.
Daher würde mich mal interessieren wie sowie abläuft.
Oder sind die ganzen LUTS eigentlich nur abgespeicherte Farbkorrekuren?
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mash_gh4
Beiträge: 4716

Re: Alternative zu V-Log L...?

Beitrag von mash_gh4 »

-paleface- hat geschrieben:Wie genau erstellst du eigentlich deine LUTs?
Mir ist ja bewusst das man aus einem GraDing Programm eine Farbkorrekur als LUT abspeichern kann.

Aber ich hab noch nie gesehen das man da Formeln eingeben kann.
Daher würde mich mal interessieren wie sowie abläuft.
Oder sind die ganzen LUTS eigentlich nur abgespeicherte Farbkorrekuren?
LUTs selber bzw. die entsprechenden files, sind wirklich nicht viel mehr als recht einfache zahlentabellen.

bei ACES wurde ursprüngliche eine eigene sprache: CTL (color transformation language) genutzt, um eine entsprechende übersetzung aus einer formelhaften beschreibung in richtung anwendung zu vereinheitlichen. deswegen findest zu den meisten professionellen kamera-formaten entsprechende IDTs in form solcher .ctl-files. so etwas gibt es von panasonic auch für 'v-log', obwohl sich bei empirischer überüfung der dortigen kurve ziemlich auffällige abweichungen zur realen umsetzung auf der gh4 zeigen(!).

mittlerweile wird aber von den ACES entwicklern hauptsächlich python eigensetzt, um die entsprechenden kurven zu beschreiben bzw. automatisch in diese intern genutzten 1dLUTs zu übersetzen. (siehe: https://github.com/hpd/OpenColorIO-Configs bzw. http://www.slideshare.net/hpduiker/aces ... graph-2015 ).

ich habe mich an letzterem orientiert und das ganze auch gleich in python verfasst. im grunde werden dabei eh nur die messpunkt mit ein bisserl scipy in die fremdem skalen übersetzt, ein paar unschöne punkte herausgefiltert und das ganze mit kubischer interpolation auf saubere übersetzungskurve abgebildet. das ganze ist also gar nicht so aufregend kompliziert. du kannst natürlich jederzeit gerne in den zwischenstand meiner bemühungen einsicht nehmen, nur für's veröffentlichen des codes wirkt es alles noch ein bisserl zu chaotisch ;)

ganz generell gibt's auch noch diese anleitung, die das wesentlichste zusammenfasst, was es bei der erstellung derartiger eingabe-transformationen zu beachten gilt (im vorliegendesn fall ganz speziell: Appendix B) : DRAFT P-2013-001 : Recommended Procedures for the Creation and Use of Digital Camera System Input Device Transforms (IDTs)



-paleface-
Beiträge: 4422

Re: Alternative zu V-Log L...?

Beitrag von -paleface- »

Interessant.
Gebe aber zu das ich bei solchen Dingen dann doch eher Anwender als Techniker bin.
Da fehlt mir glaube ich etwas die Zeit um mich da reinzuarbeiten.

Aber es ist ja nie verkehrt wenigstens grob zu wissen was da passiert.
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wolfgang
Beiträge: 6647

Re: Alternative zu V-Log L...?

Beitrag von wolfgang »

domain hat geschrieben:Genormte Signale schön und gut als Ausgangsbasis.
Aber was machst du danach in der kleinsten 3-Wege Farbkorrektur?
Du verbiegst die einzelnen Farbkurven nichtlinear nach deinem Geschmack und zwar besser als mit irgend einer primitiven LUT, die grob zwischen Knotenpunkten interpoliert.
Jede, aber auch jede dezidierte Farbkorrektur nach Lichtern, Mitteltönen oder Schatten ist eine Linienverbiegerei reinsten Wassers..
Also so wie ich das sehe gibt es in der ganzen Diskussion um die Nutzung der LUTs einen bisher nicht angesprochenen Punkt - und zwar beziehe ich mich hier mal primär auf LUTs mit dem Zweck der Normalisierung zu rec.709.

So ein LUT ist mal grundsätzlich anzuwenden. Hat man das gemacht dann sollte man wohl prüfen ob der LUT zu clipping führt. Ist das der Fall, dann sollte man eine Kontrastkorrektur VOR den LUT setzen. Und wo man dann die von dir angesprochenen Farbkorrekturen hinsetzt - da hat man in Wirklichkeit auch die Wahl.

Also so gesehen sind die LUTs - selbst wenn sie präzise sind - immer nur ein erster Startpunkt für die nachfolgende Luma- und Chromakorrektur - und für ein nachfolgendes Grading.

Vielleicht ist das aber auch nicht einmal der Punkt. Vielleicht ist der relevante Unterschied einfach die feinere Abstufung der Tonwerte innerhalb eines Blendenwertes - das macht offenbar den gravierenden Unterschied aus, verglichen zu den hier diskutierten Alternativen.
Lieben Gruß,
Wolfgang



WoWu
Beiträge: 14819

Re: Alternative zu V-Log L...?

Beitrag von WoWu »

Es gibt doch von Panasonic einen LUT v-log2rec709.
Hat den denn mal jemand ausprobiert ?
Ansonsten können LUTs gar nicht zu Cliping führen, denn in den Tabels werden lediglich die Werte getauscht und Venen Du z.b. 174 auf 254 setzt, dann entsteht kein Clip im LUT.
cLippt es trotzdem, ist der Sensor bereits überfahren worden, denn wenn FW auf 174 gesetzt worden ist, hast Du natürlich da schon den Clipeffect des Sensors drin.
Als letztes bliebe natürlich noch eine Clipmöglichkeit, innerhalb der Prozesskette, die hat aber nichts mit dem LUT zu tun.

Gruß nach Wien.
Gute Grüße, Wolfgang

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wolfgang
Beiträge: 6647

Re: Alternative zu V-Log L...?

Beitrag von wolfgang »

WoWu hat geschrieben:Es gibt doch von Panasonic einen LUT v-log2rec709.
Hat den denn mal jemand ausprobiert ?
Na den habe ich hier in Verwendung. Es gibt zwar auch noch andere die immer wieder empfohlen werden. Aber ich nutze meist den von Panasonic veröffentlichten LUT.

WoWu hat geschrieben:Ansonsten können LUTs gar nicht zu Cliping führen, denn in den Tabels werden lediglich die Werte getauscht und Venen Du z.b. 174 auf 254 setzt, dann entsteht kein Clip im LUT.
Es scheint diese Möglichkeit sehr wohl zu geben - auch nachlesbar im Color Correction Handbook. Ich vermute allerdings, dass dies primär dadurch zustande kommt, dass man ja IRGENDEINEN LUT auf das log-Material anwenden kann.

Beim dem genanntenPanasonic LUT ist es so, dass der durchaus stimmig zu v-log-l ist - sprich: v-log l Material wird bei IRE 79 (also 80% im Rahmen jeder ablesbaren Maßgenauigkeit am Waveform Monitor) beschnitten. Pegelt man recht knapp an diese Grenze dann transformiert dieser Panasonic LUT das Material ordnungsgemäß ziemlich genau auf IRE100 hin - oder knapp darunter.

Aber nimm eben andere LUTs die auch für die GH4 passen sollen - die schieben schon mal das Material im Grenzbereich von v-log l auch in den Superweiß-Bereich hinein. Ich glaube bei einem LUT von ArtAdams war das der Fall. Aber dazu hat man ja in der NLE seinen Waveform Monitor.

Der Fall dass man am Sensor ansteht kann aber natürlich auch sehr wohl passieren - es hindert einem ja keiner auch v-log l einfach über zu belichten! :) Um das bei der bezüglich dieser Instrumente eher einfach gehaltenen GH4 selbst zu erkennen ist es ja sinnvoll entweder das in 5%-Sprüngen einstellbare Zebra der GH4 auf 80% zu setzten (was ausreichend gut IRE89 entspricht - und spricht das Zebra an dann hat man clipping). Oder man nutzt das kleine - aber eher ungenaue - Histogramm der GH4 - aber das ist wirklich ungenau. Am Besten gefällt mir da der Waveform Monitor des Shoguns, einfach weil der die genaueste Einstellmöglichkeit hat.
Lieben Gruß,
Wolfgang



WoWu
Beiträge: 14819

Re: Alternative zu V-Log L...?

Beitrag von WoWu »

Mach doch mal einfach eine krasse Überbelichtung und einmal Objektivdeckel.
Dann sollten die beiden Eckwerte von V-Log das Ergebnis sein.
Das bedeutet, dass Dein Zebra so zu benutzen ist, wie es existiert, weil das Re-Mapping die Korrektur erledigt.
Bleibst du mit dem Sensor im Belichtungsbereich, dann müsste alles stimmen.
Ich verstehe nämlich im Augenblick nicht, warum vLog geringer belichtet werden sollte.
Das VLog Mapping macht doch die Kamera und mapped Systemweiss auf den obersten VLog Wert. Mit der Belichtung hat doch das ganze Gamma nichts am Hut.
Insofern ist doch, wenn das Pana LUT stimmt, -und das scheint ja so zu sein- doch alles in Butter.
Gute Grüße, Wolfgang

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Uwe
Beiträge: 1310

Re: Alternative zu V-Log L...?

Beitrag von Uwe »

Kleines Musik-Video mit dieser Combo (CineD+Leeming Lut)

Gruss Uwe



wolfgang
Beiträge: 6647

Re: Alternative zu V-Log L...?

Beitrag von wolfgang »

WoWu hat geschrieben:Mach doch mal einfach eine krasse Überbelichtung und einmal Objektivdeckel.
Dann sollten die beiden Eckwerte von V-Log das Ergebnis sein.
Ja es stimmt eh alles damit. Ich hatte nicht gesagt dass bezüglich des LUMA-Umfangs was nicht stimmt.

Ohne Vorschau-LUT sind die Werte im Shogun Waveform Monitor bei zirka IRE 5 (mit Deckel) und bei Überstrahlung dass alles clippt bei IRE79 (knapp unter der 80% Linie wie es sein soll).
Lieben Gruß,
Wolfgang



mash_gh4
Beiträge: 4716

Re: Alternative zu V-Log L...?

Beitrag von mash_gh4 »

Uwe hat geschrieben:Kleines Musik-Video mit dieser Combo (CineD+Leeming Lut)
stimmt! es gibt tatsächlich anwendungsmöglichkeiten, bei denen die umfärbelunbgsspielereien das geringste übel darstellen. ;)



domain
Beiträge: 11062

Re: Alternative zu V-Log L...?

Beitrag von domain »

Die Humbolds Life-Session ist ja eine einzige Katastrophe, weich, aber gleichzeitig mit total übersättigten Farben, wie es sie bei diesen Kontrastverhältnissen niemals geben kann.
Zwei bis drei simple primäre Farbkorrekturen und ich wäre genau dort, also what shells?
Für meinen Teil entdecke ich immer mehr, welchen Spielraum selbst die primitivsten Digicams heutzutage bieten. Hier ein Balkonbild mit der HX90V im Defaultmodus und danach eines mit manuell zurückgenommenen Parametern.
Man beachte die Durchzeichnung vom Lammfell und von den Wolken.
Mehr braucht man eigentlich nicht


Bild


Bild



mash_gh4
Beiträge: 4716

Re: Alternative zu V-Log L...?

Beitrag von mash_gh4 »

domain hat geschrieben:Man beachte die Durchzeichnung vom Lammfell und von den Wolken.
Mehr braucht man eigentlich nicht
ich finde an diesem konkreten bsp. ja eher die spürbare wärme der sonnenstrahlen attraktiv -- aber vielleicht sollt' ich wirklich langsam mit dem technischen stroh-zu-gold-spinnen wieder einmal schluss machen, und statt dessen raus an die frische luft gehen. ;)

es ist trotzdem unglaublich spannend, was man alles über eine kamera dazulernt, wenn man sich mit solch völlig abgehobenen technischen fragen intensiver quält. :)
oft entdeckt man dabei zwar, dass sich manche dinge in der ursprünglich beabsichtigten weise gar nicht lösen lassen, aber man ahnt dann wenigstens auch, warum das so ist.



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