Nach extrem langer Inaktivität hier, wird es Zeit, mein neues Spielzeug vorzustellen.
Habe mir Ende März den Inspire 1 gegönnt. Nicht gerade günstig, aber wollte ich unbedingt haben! ;)
Zumal ich schon vorher Erfahrungen mit Drohnen sammeln konnte, aber damals habe ich nur die Kamera (GH2), bzw. den Gimbal bedient... - und war beeindruckt! Geile Möglichkeiten der Bildgestaltung!
Da stand der Vogel nun vor mir, gleich die Version mit seperatem Camera-operator, und ich hatte Angst! ;)
Eigentlich null Plan von der Materie mußte jetzt natürlich der erste Flug folgen. Klar, ich habe mir vorher wochenlang sämtliche Tutorials aus dem Netz reingezogen, aber der erste Start, wenn knapp 4000€ auf dem Spiel stehen, ist doch etwas anderes, adrenalinausschüttendes.
Der Start erfolgte im Garten meines Elternhauses und was soll ich sagen? Bombe! Im GPS-Mode liegt das Ding einfach bombenfest in der Luft!
Der Inspire 1 ist wirklich easy to fly, und gerade das macht einen Anfänger übermütig! Auch wenn ich mir schon nach einigen Tagen zutraute, meine ersten Szenen zu drehen, so mußte ich doch feststellen, dass kein auch noch so gut funktionierendes GPS-System einen guten Piloten ersetzen kann. Sprich, ich habe natürlich meinen ersten Crash gebaut. ;)
Zu sehen in der letzten Szene des Vidoes, als sich ein hinterer Rotor im Ast verfangen hat, und die Drohne aus 3 Metern Höhe gen Boden gestürzt ist. Leider ist die Kamera kurz davor ausgestiegen:
Großes Gepolter und um Sorge, was mein Geldbeutel dazu sagt, muß ich sagen, der Schaden hielt sich wirklich in Grenzen. Gimbal gebrochen, drei Propeller im Hintern = 120€ Schaden. Geht!
Aber eine erschreckend schlechte Bildqualität! Dazu später mehr...
Ende März war hier in Hamburg eine Katastrophe, was das Wetter anging, also auf besseres gewartet und mit nem Kollegen, der die Kamera bedienen sollte, nach Wedel gefahren, Schiffchen filmen:
Die Videoqualität ist etwas besser geworden, auch das bessere Wetter spielt hier eine Rolle, doch was mir ein Lächeln ins Gesicht trieb war die Tatsache, dass sich die Investition in die Zwei-Mann-Steuerung gelohnt hatte. Ein seperater Operator für die Kamera macht einiges aus.
Nun etwas sicherer geworden, was das Fliegen anging, habe ich mir eine kommerzielle Lizens für Schleswig Holstein besorgt. Et voila, der erste Auftrag folgte auf dem Fuße:
Einen besseren ersten Auftrag konnte ich nicht bekommen, denn so ein Maislabyrinth ist doch wie geschaffen für eine Drohne, auch wenn das Abfilmen des immer selben Objektes langweilen kann.
Lange Rede, kurzer Sinn:
Die Inspire 1 macht unheimlich viel Spaß!
Sie ist auch für Anfänger geeignet, aber man sollte sich immer bewußt sein, dass man zwar ein Spielzeug steuert, dieses aber recht gefährlich werden kann. Nicht umsonst gibt es gut viele Auflagen und vieles zu beachten, bis man den Vogel in sein Element befördern kann...
Zur Videoqualität:
Ich habe mich wirklich sehr erschrocken, als ich mir meine ersten Videobilder am Rechner anschaute. Absolut überschärft, krasse Blockartefakte, übles Pumpen, ein ekelhaftes Bild!
Meine ersten Videobilder stammen aus einer Zeit mit grausigem Wetter, und vor allem, ich hatte alles auf "Auto" gestellt, um mich aufs Fliegen konzentrieren zu können. Die Qualität ist in etwas gleichzusetzen mit der einer GoPro 3, vielleicht sogar ein wenig schlechter, aber im Gegensatz zu einer Drohne mit GoPro, läßt sich bei einer Inspire 1 ziemlich viel an der Kamera einstellen. Und vor allem, der scheiß Fisheye-Effekt ist weg!
Mit etwas Erfahrung kitzelt man der Kamera recht gute Qualität heraus.
Aber die Hoffnung stirbt zuletzt! Die Kamera ist austauschbar und DJI steht hier in der Pflicht ein besseres Model herauszubringen. Bis dahin sind wohl nur LowBudget-Produktionen realisierbar.
Zur Fotoqualität:
Eine Kamera mit 12MP, die RAW schießt. Geil! Sogar eine HDR Funktion hat sie. Noch geiler!
HDR mit einer Drohne? Da muß sie aber extrem stabil in der Luft stehen. Und das tut sie! Sogar so gut, dass 360° HDR Kugelpanoramen möglich sind:
Wie ein Stativ in der Luft, sogar bei viel Wind. Im Netz kursieren auch Bilder mit 8 Sekunden Belichtungszeit während der Nacht.
Ungeahnte Möglichkeiten... ;)
Fazit:
+ sehr gut zu fliegen
+ bei richtiger Handhabe eine akzeptable Bildqualität
+ super stabil in der luft
+ fun-Faktor extrem hoch
+ ready to fly, keine Bastelei
- nicht günstig (obwohl ich sagen muß, dass man für`s Geld auch gut was bekommt)
- DJI hat volle Kontrolle über den Inspire, kann ihn auch grounden, wenn`s beliebt
- Firmware Update wird nach einer Weile zum Zwang und kann auch Verschlimmbeserungen beinhalten
- Videoqualität könnte besser sein
Mehr fällt mir jetzt nicht ein. ;)
Auch wenn hier bereits erfahrene Droneheads im Forum unterwegs sind, so hoffe ich doch, dass ich einigen Anfängern etwas helfen konnte, die sich überlegen eine Drohne anzuschaffen...
MfG,
Martin
Kameras: Panasonic GH5 - Canon 70D - Canon 5D MK III - Inspire 1 - Mavic Pro
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