pmk
Beiträge: 57

lohnt sich noch BMPCC?

Beitrag von pmk »

Hallo,

ich möchte Eure Meinungen zu BMPCC gern hören, ob die Kamera noch Wert ist, zu kaufen? Bisher wenn ich "ernster" filme (familien Feier usw.), benutze ich Magiclantern RAW bei meiner EOS M, nun leider bei mir ist die Zeit gekommen dass ich bei dem Workflow einfach die Schnauze voll habe. Es dauert mir doch zu lang bis ich an die Bilder komme (entpacken, chroma bereinigen, mal dual ISO Prozeß usw.), dazu die Abstürze, die einfach unberechenbar sind. Nicht zu vergessen die maximalen HD-Auflösung bei EOS M (bei RAW).

Am Anfang habe ich an die BMCC gedacht, da ich das Konzept mit SSD viel gelungener fand, aber der fehlende Objektiv-Kontakt ist doch leider KO-Kriterium für mich. Zudem wollte ich etwas "spontaner" filmen, also kein Rig und so, wahrscheinlich wenn BMPCC, kommt nur Ohrwurm 3 als Mikro dazu.

So lautet der Plan, kurzzeitig habe ich eigentlich an A7s gedacht, aber mir ist der Preis der Zeit einfach zu hoch. Natürlich A7s II, wenn sie mit IBIS und interne 4K Aufzeichnung kommen würde, würde sie sehr interessant sein, aber ein "Schnapper" wird die Kamera nicht (siehe A7R und A7R II), und der "festeingebrannte" Codec der Sony gegenüber RAW Daten von Blackmagic, bittet für die Zukunft viel mehr Flexibilität, wenn man mit RAW arbeitet.

Nur was ich bei BMPCC etwas unsicher ist, ob demnächst ein Nachfolger gibt. Eine Version mit Global Shutter (wie bei BM-Micro) oder höhere Auflösung (villeicht 2,5K) ist sicherlich interessant, ich denke aber eine 4K Version für BMPCC wird so schnell nicht geben, da Blackmagic wahrscheinlich nicht eigene BMProdCC oder URSA Mini konkurrenz machen will. Zudem bin ich nicht wirklich sicher ob 4K Auflösung in RAW auf SD Karte speichern lässt.

Lange Rede kurzer Sinn, es ist ein schwieriges Thema, da jeder eigene Vorstellung schon hat. Vielleicht derjenige, der mir helfen möchte könnte ja auch die Erfahrung zu BMPCC (nach einem Besitz von vielleicht fast 2 Jahren) erzählen, ob letzendlich einige private Aufzeichnungen seit dem Besitz entstanden sind. Oder hat man doch die Lust nach der Zeit für eine RAW Aufnahme verloren und nimmt man mit Handy auf.

Danke im Voraus für jede Meinung hierzu.

VG
Larry



josephb
Beiträge: 61

Re: lohnt sich noch BMPCC?

Beitrag von josephb »

Denke mal, dass wenn Du mit dem ML Raw Workflow klar gekommen bist (den ich nur aus Erzählungen kenne) Du die Pocket dafür lieben wirst ;)

Hab mir eben das Lumix 12-35 2.8 für die Pocket bestellt, um sie endlich vernünftig für Rucksacktouren und dergleichen einsetzen zu können. Das ist nach weit verbreiteter Meinung das beste halbwegs lichtstarke stabilisierte Allround Zoom für die Pocket, und kostet genauso viel wie die Kamera. Und es ist quasi die einzige Option wenn Du das alles in einer Linse haben willst! Sei Dir dessen also bewusst, wenn Du noch kein MFT Glas hast oder zusätzlich nen Speedbooster kaufen willst (der auch ca. 2/3 des Kamerapreises kostet, ausser Du nimmst nen billigen Nachbau)

Hab vorher viel mit den kleinen Canon-DSLRs gefilmt. Das war zum Teil durchaus unkomplizierter, aber die Bildquali schlägt das alles. Den Vergleich zu neueren DSLRs kann ich nicht ziehen, da bin ich nicht mehr auf dem Laufenden.

Nachteile Pocket sind bekannt, ich versuch mal die für den privaten Gebrauch meiner Meinung nach relevanten zusammenzufassen:

- nicht besonders stark im lowlight, aber Quali bei ISO 1600 immer noch knackiger als ne kleine Canon

- gutes Objektiv mit Stabi nötig, weil das Ding ist einfach nicht toll zu halten ohne Rig (dafür wirds mit ner Art Pistolengriff und nem dickeren Objektiv wie dem oben genannten gleich wieder ganz passabel)

- mieser Autofokus

- mieses Display, bei Sonne erkennst nix, mit Lupe immer noch mies weil dann die niedrige Auflösung auffällt, Fokussieren damit braucht Übung und Glück, aber ist möglich

- Verspeist Akkus am laufenden Band, empfehle irgend ne Powerbank Lösung und die Cam immer wieder mal einzustöpseln damit der Akku laden kann, ausstöpseln und weiter gehts… das hat sich bei mir am ehesten bewährt. Ersatzakkus gibts aber auch billigst.

- Für RAW brauchst viele relativ teure SD Karten

… aber: gutes Bild, wenn auch Moiré anfällig, und im Grading natürlich ein Fest, auch schon mit Prores im Vergleich zu Canon-h264! Und dank der Firmware-Updates sind auch alle relevanten Funktionen an Bord inzwischen.

Voller Preis ist natürlich heftig für ein Ding das jetzt schon paar Jahre auf dme Markt ist und nur einmal kurz zum halben Preis erhältlich war, warum für Privat nicht eine von ebay? Denke die sind jetzt lange genug im Einsatz so dass da was günstig hergehen könnte. Gleichzeitig ist sie natürlich immer noch konkurrenzlos was Größe und Bildquali angeht.



Frank Glencairn
Beiträge: 22719

Re: lohnt sich noch BMPCC?

Beitrag von Frank Glencairn »

Wenn du nicht gerade Blairwitch Teil 3 drehen willst, vergiss das mit dem Freihandfilmen mit der Pocket ganz schnell wieder - gilt natürlich für alle winzigen Superleichtgewichte.

Die Pocket ist ein GoPro Ersatz. Das einzige was "Freihand" geht ist auf einem Nebula.



cantsin
Beiträge: 14149

Re: lohnt sich noch BMPCC?

Beitrag von cantsin »

Meine 10 cents, als Pocket-Besitzer seit der ersten Stunde (der fast nur noch mit dieser Kamera filmt): Die Pocket ist keine Run-and-gun-Kamera, es sei denn, man rüstet Displaylupe, IRND-Filter, Cage, externen Akku, Brust/Schulterstativ und Ohrwurm nach, was die Mobilität der Kamera und spontane Drehs dann aber schon wieder einschränkt.

Eine neue Pocket ist vorerst nicht in Sicht, und die neue kompakten BM-Kameras nutzen denselben Sensor wie die Pocket. Die Produktzyklen von Blackmagic lassen sich auch nicht mit denen von Herstellern wie Sony, Canon und Panasonic vergleichen, weil BM seine Sensoren auf dem freien Markt von Drittherstellern kauft.

IMHO ist Raw für die Zwecke, die Du beschreibst, völliger Overkill. Wenn Du nicht szenisch drehst, keine Werbung, Musikvideos oder visuell anspruchsvollen Naturdokus oder Experimentalfilme, dürfte die Pocket unnötig aufwändig in der Nachbearbeitung sein. Ich würde für privates Run-and-Gun und Familienfilme eher eine NX1, LX100/G70/GH4 oder eventuell die neue Olympus OM-D (mit erstmals erträglichem Codec und dem eingebauten Stabilisator als Killerfeature) in Betracht ziehen.

Die Pocket lohnt, kurz gesagt, nur dann, wenn ein Film zu mehr als zwei Dritteln in der Nachbearbeitung/Post entsteht und man viel nachträglich am Bild drehen will. (Nur meine Meinung.)



andieymi
Beiträge: 1597

Re: lohnt sich noch BMPCC?

Beitrag von andieymi »

Ich kann den letzten Post von cantsin 100% unterschreiben. Die Pocket ist keine Run-an-Gun Kamera, das können intern stabiliserte Bodies besser.

Direkten Nachfolger wirds wohl keinen wirklichen geben - die Micro ist sowas in der Art, nur macht sie vieles besser als die Pocket:
Akkus, Framerate und wirkliche Kompaktheit.

Freihandfilmen geht ohnehin mit keiner, aber die Micro unternimmt wenigstens nicht mehr den Versuch, eine vollwertige Kamera zu sein, die man ohne Rig, Monitor, Audilösung betreiben kann. Das täuscht viele bei der Pocket.



Rick SSon
Beiträge: 1353

Re: lohnt sich noch BMPCC?

Beitrag von Rick SSon »

andieymi hat geschrieben:Ich kann den letzten Post von cantsin 100% unterschreiben. Die Pocket ist keine Run-an-Gun Kamera, das können intern stabiliserte Bodies besser.

Direkten Nachfolger wirds wohl keinen wirklichen geben - die Micro ist sowas in der Art, nur macht sie vieles besser als die Pocket:
Akkus, Framerate und wirkliche Kompaktheit.

Freihandfilmen geht ohnehin mit keiner, aber die Micro unternimmt wenigstens nicht mehr den Versuch, eine vollwertige Kamera zu sein, die man ohne Rig, Monitor, Audilösung betreiben kann. Das täuscht viele bei der Pocket.
Irgendwie scheine ich eine Art Außerirdischer zu sein, ich runne und gunne mit der Pocket (also eigentlich mit zweien) sehr regelmaeßig

Ich hab dafuer eine kleine Packsafe Brusttasche, da passen die beiden cams + tokina 11-17 + sigma art 24-105 rein mit jeweils einem genius eclipse vario nd drauf (danke an frank an dieser stelle) und paar akkus, einem zacuto den ich wechseln kann und nem edelkrone pocket rig, falls die aufnahmedauer am stueck mal laenger wird.

Was stimmt: Die Kamera frisst Akkus wie Gummibaerchen, geht auch gerne mal bei 30% oder so aus (gefuehlt auch sehr kaelteanfallig) Da muss ich mir auch noch was "praktikables" ueberlegen.



Klose
Beiträge: 464

Re: lohnt sich noch BMPCC?

Beitrag von Klose »

Ich hatte auch mal die GH4 mit dem Pana 12-35mm.
Der Stabilisator hat mir überhaupt nicht gefallen er bewegt sich wie auf einem Schiff, ist zwar minimal aber dennoch wahrnehmbar.

Habe beides Verkauft,

Nun habe ich die Pocket mit SB und dem 17-50mm und diesem Schoulder Mount Rig, und siehe da ich habe ein einwandfreies Bild und kann das Material ohne Software Stabilizer nutzen.

Schau mal hier:

http://www.amazon.de/Goliton%C2%AE-Trag ... oulder+rig
*Wir haben schon 201 8K*
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markusG
Beiträge: 4396

Re: lohnt sich noch BMPCC?

Beitrag von markusG »

pmk hat geschrieben:ich möchte Eure Meinungen zu BMPCC gern hören, ob die Kamera noch Wert ist, zu kaufen? Bisher wenn ich "ernster" filme (familien Feier usw.), benutze ich Magiclantern RAW bei meiner EOS M, nun leider bei mir ist die Zeit gekommen dass ich bei dem Workflow einfach die Schnauze voll habe. Es dauert mir doch zu lang bis ich an die Bilder komme (entpacken, chroma bereinigen, mal dual ISO Prozeß usw.), dazu die Abstürze, die einfach unberechenbar sind. Nicht zu vergessen die maximalen HD-Auflösung bei EOS M (bei RAW).
Ganz ehrlich? Wenn es um "ernst" geht kann auch der Workflow schnell aufwändig werden - genauso wie benötigtes Zubehör. Wie sieht es z.B. in der Tonabteilung bei dir aus? Das ist ja nicht gerade die Stärke der Pocket.

Ich würde an deiner Stelle erstmal woanders schauen, z.B. die Panasonic GH4 (mit kommenden V-Log?) oder die Samsung NX1. Sind für die meisten sicher drehfertiger und letztlich evtl sogar kompakter (z.B. bereits integrierter Sucher). Davon abgesehen ist die Akkulösung der Pocket ein regelrechter Scherz, bei dem Verbrauch ggü. der Konkurrenz. Davon abgesehen bietet die Pocket nur sehr eingeschränkte Frameraten - (native) Zeitlupen sind damit schlicht unmöglich. Punkt.


Wenn es dir allein um die Bildqualität ginge wäre das evtl was anderes.



pmk
Beiträge: 57

Re: lohnt sich noch BMPCC?

Beitrag von pmk »

Hallo,

vielen lieben Dank für die Antworten. Es sind doch einige Punkte, die ich übersehen habe.

Zu den verwackelten Videos, ich denke eigentlich das Problem mit meinem billigen Glidecam schon gelöst zu haben, ist das nicht so? Sorry dies hätte ich erwähnen soll, dass ich doch zu hause manchmal die Mühe mache mit Glidecam zu arbeiten.Mit dem Ergebnis bin ich überwiegend zufrieden. Ich benutze neben das Kit Objektiv (mit IS) auch ein 50mm 1,4. Durch der Cropfaktor 1,6, so bin ich bei um 80mm. Im Crop Modus zittert das Video natürlich heftiger. Übrigens lassen sich Verwacklungen mit Premiere/After Effect (motion warp) gut beseitigen? Ich denke anstatt das Objektiv Pana 12-35mm gleich zu kaufen, spare ich das Geld zuerst für 'nen Software Lizenz.

Zu dem Objektiv, ich besitze neben ein 50mm 1,4 auch ein CCTV Objektiv von Pentax C-mount 8-48mm f1.0-1.2. An Canon EOS M (im Cropmodus) finde das Pentax gar nicht schlecht. Ich meine mich zu errinern dass der Bildkreis für die BMPCC auch ausreichend ist. Wer sich fragt, wie das Pentax trotz kurzerer Auflagemaß an EOS M funktionert, die Lösung ist einfach. Man muss der Flansch von dem Objektiv verkürzen, da ist genug "Fleisch" noch zum Zerspannen ^^. Bei mir ist leider noch nicht exakt die richtige Länge, somit verschiebt sich die Fokusebene noch beim Zoomen, vielleicht korrgiere ich das noch mal.

Beim Autofokus halte ich zur Zeit nicht so problematisch da ich auch bei der Fotografie auch nur manuell fokusiere. Dennoch habe ich wegen d. kleinen Auflösung von BMPCC etwas Sorge, dass ich nicht so gut die Schärfe beurteilen kann. Bei EOS M (18MP) ist die Fokuspeaking-Funktion (Edge + Chroma) richtig toll. Ich bin immer begeistert wie gut als "Focus-Puller" arbeiten kann ^^. Der Nachteil ist in diesem Modus hat man nur ein schwarzes Bild, somit sieht man die Gesichter nicht.

Da die BMPCC einen kleineren Sensor besitzt, hilft vielleicht die größere Schärfentiefe mit.

Zu Post ich habe vor im Schwerpunkt Lightroom zu benutzen. Es ist nicht deshalb, weil ich mit Resolve noch nicht so fit bin, sondern dass ich Lightroom ziemlich gut auskenne. Zudem ich finde ist es immer praktischer die Kamera mit Colorchecker vorab zu kalibrieren, anstatt ganz "wild" die Farben zu korrgieren. Auch der Handling mit DNG einzelbilder finde ich schon praktisch.

Bei BMPCC habe ich einen wichtigen Punkt vergessen (durch die keine Erfahrung mit der Kamera). Für den, der die Kamera als "gun and run" benutze, was ist die praktikabelste Lösung bei veränderlichen Lichtverhältnissen? Regelt ihr über dynamischen ND Filter? Oder habt ihr in der Regel noch "Luft" (durch RAW) dass die Bilder noch nicht überbelichtet sind?

Wegen Display, lese ich in der Tat ganz oft über die BMPCC, ist es wirklich kaum zu benutzen (auch im Freien, im Schatten). Ich dachte dass ist das allgemeine Problem bei der Kamera ohne EVF/Sucher. Wäre natrlich schlecht wenn das Display viel schlechter als die EOS M, wo ich gewöhnt bin.

Zu Mikro, haltet ihr ein Ohrwurm 3 das beste für die Kamera wenn man sie "kompakt" haben möchte?

Bei der Speicherkarte denke ich zur Zeit an 64GB Extreme Pro von Sandisk (kostet zur Zeit ca. €50). Ich habe kein Gefühl wie viele Minuten kann ich mit der Karte filmen, aber ich glaube mit zwei Akkus ist es eine gute Kombination praktikabel oder? Zumindest reicht es bis die Karte voll :D

Um klar zu stellen welche Szene ich häufig drehe. Meistens drehe Filme im Familienfeier, villeicht mal bei der Begrüßung, beim Essen ;) usw. Voll in Bewegung bin ich meistens nicht. Ich versuche sogar meistens sehr diskret, dass keiner es merkt, gefilmt zu werden. Zumal ich möchte "Jelly-Effekt" sehr vermeiden. Ja bei renenneden Kindern ist das natürlich nicht d. passenden Equipment, dafür nehme ich mein Handy.

Kurz gesagt, meine Szene ist überwiegend noch statisch aber nicht mit Stativ. Wenn es Richtung "Low-light" geht, behaupte ich ersmal dass ISO 1600 mit mein Pentax ausreicht, vielleicht auch nicht, dafür hole ich vielleicht eine A7s :p

Ich denke doch zur Zeit kurzfristig die BMPCC zu holen. Ich geniße doch meistens die Bilder von RAW zu entwickeln, zumindest bei der Fotografie. Wer also eine Canon EOS M braucht, bitte melden :D

Danke Euch noch mal!



Starshine Pictures
Beiträge: 2658

Re: lohnt sich noch BMPCC?

Beitrag von Starshine Pictures »

Ich frage mich immer was Pocket-User mit dem Potential das ihnen RAW so bietet überhaupt anfangen. Unter welchen Umständen reizt ihr denn die Reserven aus? Sind das aufwändige Maskings um einzelne Bildteile möglichst rauschfrei heller, dunkler, farbiger zu gestalten oder grosse VFX in Hollywoodqualität die mit eingearbeitet werden? Oder geht es doch eher darum weil man den Workflow mit Raw cool findet und die Arbeit mit der Technik Spass macht? Und mir fällt gerade auf: Kastriert sich eine Raw-Kamera mit schlechter Lowlight Performance nicht eigentlich selbst? Das sind doch die Vorteile von Raw: Mehr Informationen im Codec die es erleichtern dunkle Szenen clean aufzuhellen. Wenn aber der Sensor rauscht heisst das ja dass ich mit viel (Raw-) Potential den Noise in der Post verstärken kann. Klärt mich auf!

Wenn du also mit Raw arbeitets weil du aufwändige Post benötigst und mit grossem Lichtequipment aufwartest oder wenn du einfach nur Spass an aktueller Technik hast dann kann die Pocket die richtige Kamera für dich sein. Wenn es dir um Useability und Entschlackung des Workflow geht solltest du vielleicht nach einer anderen Kamera schauen.


Grüsse, Stephan von Starshine Pictures
*Aktuell in Vaterschaftspause*



Rick SSon
Beiträge: 1353

Re: lohnt sich noch BMPCC?

Beitrag von Rick SSon »

Starshine Pictures hat geschrieben:Ich frage mich immer was Pocket-User mit dem Potential das ihnen RAW so bietet überhaupt anfangen. Unter welchen Umständen reizt ihr denn die Reserven aus? Sind das aufwändige Maskings um einzelne Bildteile möglichst rauschfrei heller, dunkler, farbiger zu gestalten oder grosse VFX in Hollywoodqualität die mit eingearbeitet werden? Oder geht es doch eher darum weil man den Workflow mit Raw cool findet und die Arbeit mit der Technik Spass macht? Und mir fällt gerade auf: Kastriert sich eine Raw-Kamera mit schlechter Lowlight Performance nicht eigentlich selbst? Das sind doch die Vorteile von Raw: Mehr Informationen im Codec die es erleichtern dunkle Szenen clean aufzuhellen. Wenn aber der Sensor rauscht heisst das ja dass ich mit viel (Raw-) Potential den Noise in der Post verstärken kann. Klärt mich auf!

Wenn du also mit Raw arbeitets weil du aufwändige Post benötigst und mit grossem Lichtequipment aufwartest oder wenn du einfach nur Spass an aktueller Technik hast dann kann die Pocket die richtige Kamera für dich sein. Wenn es dir um Useability und Entschlackung des Workflow geht solltest du vielleicht nach einer anderen Kamera schauen.


Grüsse, Stephan von Starshine Pictures
Ich fühle mich als BM Pocket Nutzer mal angesprochen ;-)

Ich nutze eigentlich bisher gar kein RAW - Der Hauptgrund dafür ist, dass ich nach einem Test (Personen vor einem cafe im schatten mit sonnigem Hintergrund) den Eindruck hatte, dass die Kamera im RAW Modus deutlicher rauscht (ich glaube, ich hatte den ISO auch auf 1600 - kann auch der Fehler gewesen sein) und für mich deswegen aus den von Dir genannten Gründen der Sinn von RAW nicht ganz erschlossen hat. Evtl. macht es aber unter optimalen, szenischen Bedingungen deutlich mehr Sinn.

Ich finde allerdings auch nicht, dass RAW nun unbedingt der Schlager der BMPCC ist, obwohl man das Feature wohl als "meistdiskutiert" bezeichnen könnte. Ich halte das eher für ein Hype-Feature. Ich bin eher der Meinung, dass die ProRes Aufzeichnung die tatsächliche Stärke der Kamera ist, da man mit ProRes HQ bei vernünftigen Datenraten ein (für mich) ausreichend scharfes! und dynamisches Bild bekommt, dass außerdem (für mich) schöne Hauttöne und (für mich meistens) ausreichende Reserven für Bildanpassungen bietet. Das alles eben bei einer tatsächlich kompakten Größe, obwohl natürlich auch das hinsichtlich Ton, Display, Akku und Handling je nach persönlichem Geschmack diskutabel ist.

Mir ist aber auch schlichtweg in dem Preisbereich keine Kamera bekannt, die FullHD ähnlich scharf und dynamisch in ProRes HQ oder höher aufzeichnet.

Um nochmal auf den Threadersteller zurück zu kommen:

Ich denke, dass die Pocket für dich ein Gewinn sein könnte, da sie - wie oben erwähnt - auch bereits unter ProRes (für mich) schöne Hauttöne produziert.



Axel
Beiträge: 16252

Re: lohnt sich noch BMPCC?

Beitrag von Axel »

@Starshine Pictures
@Rick SSon

Beide Beiträge unterschreibe ich voll.



cantsin
Beiträge: 14149

Re: lohnt sich noch BMPCC?

Beitrag von cantsin »

An den TO: Der Bildkreis des Pentax 8-48mm ist zu klein für die Pocket, und ein 50mm-Objektiv verhält sich an der Kamera als Super-Tele, das nur vom Stativ geführt werden kann.

Ich bleibe dabei: Für die Einsatzzwecke, die Du schilderst, ist die Kamera Overkill. Andere Kameras sind mit in-Body-Stabilisation und höherer Lichtstärke deutlich besser geeignet. Ein verwackeltes und/oder unterbelichtetes Bild kannst Du auch in Raw oder ProRes nicht retten (und echte Bildwackler wegen verschmierter Frames auch
nicht mit dem Warp Stabilizer).

Aber Du scheinst Dich, wie so viele, die hier Anschaffungsberatung für eine Kamera suchen, schon auf ein Modell festgelegt zu haben und nur Argumente zu suchen, die Deine Vorentscheidung bestätigen... Falls das
nicht so sein sollte: Leih Dir die Kamera erstmal aus.



cantsin
Beiträge: 14149

Re: lohnt sich noch BMPCC?

Beitrag von cantsin »

Starshine Pictures hat geschrieben:Ich frage mich immer was Pocket-User mit dem Potential das ihnen RAW so bietet überhaupt anfangen. Unter welchen Umständen reizt ihr denn die Reserven aus?
(1) Available light-Aufnahmen mit Mischlicht und alle anderen Situationen, bei denen man den Weißabgleich nachträglich einstellen will.
(2) Aufnahmen bei Schwachlicht mit Entrauschen in Neat. Sowohl der konventionelle, als auch der temporale Denoiser holen aus Raw-Material deutlich mehr raus.
(3) z.T. auch kontrastreiche Looks/Gradings à la Kodachrome.



TaoTao
Beiträge: 839

Re: lohnt sich noch BMPCC?

Beitrag von TaoTao »

Das Ding wird noch in Jahren zu gebrauchen sein. Ergo, lohnt sich noch immer.



Starshine Pictures
Beiträge: 2658

Re: lohnt sich noch BMPCC?

Beitrag von Starshine Pictures »

@cantsin
Die Dinge die du aufzählst sollten aber auch mit einer Nicht-Raw-Kamera möglich sein. Ich möchte Raw ja nicht schlecht reden, um Himmels willen. Aber die praktischen Nachteile (Gewicht, Akku, Display, Low Light etc.) die die Pocket mit sich bringt überwiegen doch dem theoretischen Vorteil Raw/Prores. Zudem benötigt die Kamera ein solch grosses Wissen über Color Correction und Grading um den Codec wirklich voll auszureizen und ein Ergebnis hin zu bekommen, welches qualitativ und ästhetisch deutlich besser ist als was man zum Beispiel unter gleichen Drehbedingungen mit einer GH3 oder ähnlichem viel einfacher erreichen kann.
Bei einer Pocket ist der Aufwand hoch und die Ergonomie gering. Bei anderen Kameras hingegen ist die Ergonomie hoch und der Aufwand gering. Bei ungefähr gleichem Output. Fragt sich für mich was individuell für den Nutzer sinnvoller ist. Sucht der Hobbyist ein möglichst komplexes Spielzeug, vergleichbar mit einem 2000 Teile Puzzle? Oder sucht er ein Tool zur Umsetzung seiner filmischen Ideen mit möglichst wenig Widerstand, vergleichbar mit einem 50 Teile Puzzle. Der 2000-Teile-User nimmt die Pocket, der 50-Teile-Puzzler eine andere Cam. Beide haben am Ende ein gleich grosses und ähnlich hochwertiges Katzenbild an der Wand hängen. Meiner Meinung nach ist die Pocket eine Hobbykamera für Technikenthusiasten oder eine Crashcam für Profis.


Grüsse, Stephan von Starshine Pictures
*Aktuell in Vaterschaftspause*



cantsin
Beiträge: 14149

Re: lohnt sich noch BMPCC?

Beitrag von cantsin »

Starshine Pictures hat geschrieben:@cantsin
Die Dinge die du aufzählst sollten aber auch mit einer Nicht-Raw-Kamera möglich sein.
Nachträglicher Weissabgleich aber nicht. Ist bei der Pocket ein guter Grund, nicht in ProRes aufzunehmen.



Frank Glencairn
Beiträge: 22719

Re: lohnt sich noch BMPCC?

Beitrag von Frank Glencairn »

Starshine Pictures hat geschrieben:...Aber die praktischen Nachteile (Gewicht...
Kannst ja ein paar Bleiplatten drunter schrauben.



Rick SSon
Beiträge: 1353

Re: lohnt sich noch BMPCC?

Beitrag von Rick SSon »

Starshine Pictures hat geschrieben:@cantsin
Die Dinge die du aufzählst sollten aber auch mit einer Nicht-Raw-Kamera möglich sein. Ich möchte Raw ja nicht schlecht reden, um Himmels willen. Aber die praktischen Nachteile (Gewicht, Akku, Display, Low Light etc.) die die Pocket mit sich bringt überwiegen doch dem theoretischen Vorteil Raw/Prores. Zudem benötigt die Kamera ein solch grosses Wissen über Color Correction und Grading um den Codec wirklich voll auszureizen und ein Ergebnis hin zu bekommen, welches qualitativ und ästhetisch deutlich besser ist als was man zum Beispiel unter gleichen Drehbedingungen mit einer GH3 oder ähnlichem viel einfacher erreichen kann.
Bei einer Pocket ist der Aufwand hoch und die Ergonomie gering. Bei anderen Kameras hingegen ist die Ergonomie hoch und der Aufwand gering. Bei ungefähr gleichem Output. Fragt sich für mich was individuell für den Nutzer sinnvoller ist. Sucht der Hobbyist ein möglichst komplexes Spielzeug, vergleichbar mit einem 2000 Teile Puzzle? Oder sucht er ein Tool zur Umsetzung seiner filmischen Ideen mit möglichst wenig Widerstand, vergleichbar mit einem 50 Teile Puzzle. Der 2000-Teile-User nimmt die Pocket, der 50-Teile-Puzzler eine andere Cam. Beide haben am Ende ein gleich grosses und ähnlich hochwertiges Katzenbild an der Wand hängen. Meiner Meinung nach ist die Pocket eine Hobbykamera für Technikenthusiasten oder eine Crashcam für Profis.


Grüsse, Stephan von Starshine Pictures
Du kannst Sie auch schön als B Cam im Zusammenspiel mit einer Produktioncam, oder Ursa (Mini) benutzen.

Außerdem ist mir nicht klar, wo der Aufwand im Vergleich zur GH23456 höher sein soll, oder die Ergonomie soviel schlechter. Objektiv dran, Viefinder dran, gib ihm. Testaufnahme machen, im Premiere, oder wo auch immer `ne Lut drüber bügeln, oder ein (Lumetri) Standard-Grading basteln und abspeichern. Dann copy/paste. Klar, ist jetzt vielleicht schwieriger als Windows Movie Maker, aber da der Threadersteller was von RAW erzählt hat, wird ihn das wohl nicht überfordern!



Starshine Pictures
Beiträge: 2658

Re: lohnt sich noch BMPCC?

Beitrag von Starshine Pictures »

Uff. Genau sowas hab ich befürchtet. "LUT drüber bügeln und fertig." Damit ist der Vorteil der niedrigen Kompression schon obsolet. Und genau das meine ich mit Komplexität vs. Einfachheit. Die Pocket ist ein Fiat Panda mit Raketenantrieb. Damit 50km/h in der Stadt zu fahren ist deutlich schwieriger als mit nem Golf mit 75 PS. Wer allerdings ein Raketenfan ist kann ja zugreifen. Ich frage mich eben nur ob bei den Usern am Ende tatsächlich ein besser gegradetes und hochwertigeres Bild aus der Pocket kommt als es mit einer anderen Kamera möglich gewesen wäre.


Grüsse, Stephan von Starshine Pictures
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Rick SSon
Beiträge: 1353

Re: lohnt sich noch BMPCC?

Beitrag von Rick SSon »

Starshine Pictures hat geschrieben:Uff. Genau sowas hab ich befürchtet. "LUT drüber bügeln und fertig." Damit ist der Vorteil der niedrigen Kompression schon obsolet. Und genau das meine ich mit Komplexität vs. Einfachheit. Die Pocket ist ein Fiat Panda mit Raketenantrieb. Damit 50km/h in der Stadt zu fahren ist deutlich schwieriger als mit nem Golf mit 75 PS. Wer allerdings ein Raketenfan ist kann ja zugreifen. Ich frage mich eben nur ob bei den Usern am Ende tatsächlich ein besser gegradetes und hochwertigeres Bild aus der Pocket kommt als es mit einer anderen Kamera möglich gewesen wäre.


Grüsse, Stephan von Starshine Pictures
Spielt doch keine Rolle. Das kannst du auch anders sehen, als der jeweilige Nutzer. Was ist denn am Ende besser und hochwertiger?

Ich hab auch nicht gesagt, dass man das so machen muss, ich sagte nur, es ist MÖGLICH!

Deswegen ist der Vergleich meiner Meinung nach falsch. Die Pocket hat einen optionalen Raketenantrieb, ob man ihn einschaltet, oder nicht, bleibt jedem selbst überlassen. Aber er ist da.



ruessel
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Re: lohnt sich noch BMPCC?

Beitrag von ruessel »

Als Pocketbesitzer kann ich nur sagen, das ich völlig angefixt bin von der kleinen Kamera und andere Modelle es nun schwierig bei mir haben. Es geht nicht um den Formfaktor oder die Bedienung. Es ist das Bild mit Sonne/Schatten......

Als letzte Kamera hatte ich die GH4 mit anständigen Glas in meinen Fingern. Schön - Farben o.k. (nach Justierung der Kamera), Schweinescharfes 2K Bild (4K konnte ich nicht kontrollieren)..... aber es fehlt einfach der Dynamikumfang, es ist bei Kontrastreichen Szenen einfach ein typischer Videolook da, es reißt hässlich in hellen Bereichen aus. Das hatte ich nun die letzten 30 Jahre wirklich genug.

Kann Arri nur nachplappern: Lieber weniger Pixel, dafür bessere Pixel. Es juckt mich eine Gh4 überhaupt nicht, obwohl die 2K Detailauflösung sicher deutlich über einer Pocket liegt.
Dafür kann man mit einer GH4 sofort loslegen und kann anständige (Video)Bilder damit machen, sogar in Lichtbereichen bei der die Pocket versagt. Nur der Look ist völlig anders.
Ich nutze RAW nicht die Bohne aus, ist mir viel zu kompliziert. ProRes reicht mir völlig, anders belichtet wie hier oft beschrieben wird und ich bin mit dem Ergebnis meist zufrieden (besonders mit Kodachrome 64 LUT). Ich habe mit der Pocket sehr viel neues (besonders in der POST) gelernt, das hat aber auch gedauert und hält bis heute an. Es ist keine Kamera um einzuschalten und loslegen zu können. Vieles muss man selber lernen, das kann man nicht in Foren lesen.....und diese Lernkurve dauert ein wenig - aber aus meiner Sicht und Ansprüche lohnt es sich. Ich schätze wer diese Lernkurve nicht einplant, wird die Pocket schnellstes wieder verkaufen.

Ich sehe die Pocket als günstige Möglichkeit in andere Bereiche der Bildgestaltung zu kommen - the next Level. ;-)

Und ja, sie ist manuell zu bedienen, kein Antiwackler mit Motivklingel, man muss wirklich wissen was man da macht..... das macht für mich aber auch den Reiz der kleinen Kamera aus. Wenn ich nicht öfters Moire hätte, wäre ich mit dem Teil zufrieden. Ich träume von einer 4K Pocket mit 15 Blenden in 4K.......
Gruss vom Ruessel



Starshine Pictures
Beiträge: 2658

Re: lohnt sich noch BMPCC?

Beitrag von Starshine Pictures »

Das klingt spannend! Du hast also eine GH4 und eine Pocket. Mich würde ja mal ein direkter Vergleich der beiden Kameras interessieren. Aber nicht stumpf nebeneinander gestellt und 300% reingezoomt sondern beide Kameras filmen die selben Motive und dann wird das Material jeweils gleich und möglichst gut bearbeitet und gegradet. Und dann fände ich es interessant inwiefern sich die Grenzen des Codecs auf das Endergebnis auswirken. Vielleicht haste ja mal Lust und Zeit sowas zu veranstalten? Bin da übrigens voll bei dir, weniger Pixel für mehr Dynamik!


Grüsse, Stephan von Starshine Pictures
*Aktuell in Vaterschaftspause*



josephb
Beiträge: 61

Re: lohnt sich noch BMPCC?

Beitrag von josephb »

Nach kurzem überfliegen des Threads meine ich festhalten zu können:

Larry, mir scheint Du hast Bock auf Raw weil Du gerne damit spielst und experimentierst, was Du aus Bildern alles rausholen kann (ML Raw, Lightroom etc.).

Auf 64 GB SD Karte passen ca. 12 Minuten Raw wenn ich es richtig in Erinnerung habe (ich filme fast nie Raw, ist mir zu aufwändig).

Könnte gut sein dass Du feststellst, dass in 95% der Fälle Prores absolut ausreicht, und Du immer noch Bock hast hin und wieder mit Raw spielen zu können.

Wenn Du dir die Nachteile vor Augen hältst (und auch mal finanziell niederschreibst, weil das den Kamerapreis schnell mal verdoppelt), und dich immer noch für die Pocket entscheidest, dann wirst auch deinen Spaß mit der Pocket haben, weil die Bildquali und Dynamikumfang schon geil sind.

Minimale Ausstattung in meinen Augen:

- Mehr als 2 Akkus, sehr viel mehr… und/oder ne geeignete Powerbank
- paar SD Karten (kannst einfach Googlen welche Datenrate wie lange Aufnahmezeiten bietet)
- für draussen: mindestens den LCDVF oder Zacuto Display Aufsatz, aber das Display IST schlechter als das einer EOS M, und das Peaking mal hilfreich, mal najaaa.
- für draussen: Vari ND (Genus Eclipse wird hier oft empfohlen)
- für drinnen: Lichtstarkes Objektiv
- Ohne stabilisiertes Objektiv: Schulterstüzte o.ä., mit Warp Stabilizer wirst nicht wirklich glücklich werden wenn Du hohen Anspruch an das Bild hast (Hintergrund-gewobbel, unscharfe Frames etc.)
- für Raw: Rechner und Massenspeicher die damit umgehen können

Darfst eines nicht vergessen: in den Beiträgen hier mischen sich Profi- und Amateuransprüche. Die Pocket zielt eigentlich auf Profis (Stichwort GoPro-Ersatz), heißt aber nicht dass ein ambitionierter Amateur (soll keine Herabwertung sein sondern heißt einfach dass Du sie für private Feiern etc. einsetzt) nicht seinen Spaß damit haben kann.

Aber wenn Du's unkompliziert und simpel haben willst: hol dir was anderes als die Pocket, mit der muss man sich anfreunden können.

Also am besten ausprobieren: Adobe CC kannst 30 Tage testen, Resolve Lite gibts eh kostenlos, ne Pocket mal ausleihen (wenn Du niemanden kennst, bleibt immer noch ein günstiger Equipment-Verleih), und dann wirst sehen!



ruessel
Beiträge: 9752

Re: lohnt sich noch BMPCC?

Beitrag von ruessel »

Du hast also eine GH4 und eine Pocket.
Nein, nebenbei erstelle ich noch Presets für diverse Kameras. Die GH4 hatte ich nur 2 Wochen zum spielen bzw. ein möglichst gutes Bild aus der Kamera zu generieren.

Bild
Gruss vom Ruessel



Rick SSon
Beiträge: 1353

Re: lohnt sich noch BMPCC?

Beitrag von Rick SSon »

ruessel hat geschrieben:Als Pocketbesitzer kann ich nur sagen, das ich völlig angefixt bin von der kleinen Kamera und andere Modelle es nun schwierig bei mir haben. Es geht nicht um den Formfaktor oder die Bedienung. Es ist das Bild mit Sonne/Schatten......

Als letzte Kamera hatte ich die GH4 mit anständigen Glas in meinen Fingern. Schön - Farben o.k. (nach Justierung der Kamera), Schweinescharfes 2K Bild (4K konnte ich nicht kontrollieren)..... aber es fehlt einfach der Dynamikumfang, es ist bei Kontrastreichen Szenen einfach ein typischer Videolook da, es reißt hässlich in hellen Bereichen aus. Das hatte ich nun die letzten 30 Jahre wirklich genug.

Kann Arri nur nachplappern: Lieber weniger Pixel, dafür bessere Pixel. Es juckt mich eine Gh4 überhaupt nicht, obwohl die 2K Detailauflösung sicher deutlich über einer Pocket liegt.
Dafür kann man mit einer GH4 sofort loslegen und kann anständige (Video)Bilder damit machen, sogar in Lichtbereichen bei der die Pocket versagt. Nur der Look ist völlig anders.
Ich nutze RAW nicht die Bohne aus, ist mir viel zu kompliziert. ProRes reicht mir völlig, anders belichtet wie hier oft beschrieben wird und ich bin mit dem Ergebnis meist zufrieden (besonders mit Kodachrome 64 LUT). Ich habe mit der Pocket sehr viel neues (besonders in der POST) gelernt, das hat aber auch gedauert und hält bis heute an. Es ist keine Kamera um einzuschalten und loslegen zu können. Vieles muss man selber lernen, das kann man nicht in Foren lesen.....und diese Lernkurve dauert ein wenig - aber aus meiner Sicht und Ansprüche lohnt es sich. Ich schätze wer diese Lernkurve nicht einplant, wird die Pocket schnellstes wieder verkaufen.

Ich sehe die Pocket als günstige Möglichkeit in andere Bereiche der Bildgestaltung zu kommen - the next Level. ;-)

Und ja, sie ist manuell zu bedienen, kein Antiwackler mit Motivklingel, man muss wirklich wissen was man da macht..... das macht für mich aber auch den Reiz der kleinen Kamera aus. Wenn ich nicht öfters Moire hätte, wäre ich mit dem Teil zufrieden. Ich träume von einer 4K Pocket mit 15 Blenden in 4K.......
Du hast den 100 FPS HD Modus, den 150 FPS HD Crop Modus, die 50p in 4k und den Global Shutter vergessen :D



josephb
Beiträge: 61

Re: lohnt sich noch BMPCC?

Beitrag von josephb »

Klose hat geschrieben:Ich hatte auch mal die GH4 mit dem Pana 12-35mm.
Der Stabilisator hat mir überhaupt nicht gefallen er bewegt sich wie auf einem Schiff, ist zwar minimal aber dennoch wahrnehmbar.
Mist… hab das was Du beschreibst glaub schon bei dem billigeren Pancake Zoom 14-42 festgestellt… hoffe es ist wenigstens ein gutes Stück besser beim 12-35…



g3m1n1
Beiträge: 752

Re: lohnt sich noch BMPCC?

Beitrag von g3m1n1 »

Ich habe 2 BMPCCs und bin voll zufrieden damit.

Wenn ich mehr Geld hätte, wäre es auf jeden Fall die Ursa Mini.
Ich denke, mit Blackmagic kann man nichts falsch machen wenn man
filmisch handeln möchte. Für Hochzeiten etc. ist sie meiner Meinung nach
aber nichts. Da würd ich dann eher zu ner PXW-X70 von Sony greifen.



g3m1n1
Beiträge: 752

Re: lohnt sich noch BMPCC?

Beitrag von g3m1n1 »

Also was ich vielleicht noch sagen kann, für mich ist die BMPCC ein Monster.
Ich kann mir keine bessere Qualität vorstellen bei der Auflösung. Vorallem
auch zu dem Preis. Das ist kein Camcorder, sondern ein professionelles Instrument. Der Unterschied ist in etwa der von einem Keyboard zu einem Flügel.



ruessel
Beiträge: 9752

Re: lohnt sich noch BMPCC?

Beitrag von ruessel »

Du hast den 100 FPS HD Modus, den 150 FPS HD Crop Modus, die 50p in 4k und den Global Shutter vergessen :D
Nana..... nicht so gierig. Ich habe für meine Pocket 650 Euro gelassen, die beste Investition im Bereich Video seit ich filme. ;-)

Bild
Gruss vom Ruessel



Klose
Beiträge: 464

Re: lohnt sich noch BMPCC?

Beitrag von Klose »

Ich denke man braucht nur einen Akku aber dann mit Powerbank, dann ersparst du dir das ständige aufladen der vielen Akkus da du meistens nur ein ladegerät hast. Powerbank in die Hosentasche und gut ist oder halt am Rig

Ich filme zu 95% mit Prores LT, ich habe fast kein qualitätsunterschied zu HQ erkennen können. es gibt auch ein Vergleich auf Youtube wo ich auch fast keinen Unterschied sehen kann.
Deshalb brauche ich zu 95% nur eine SD Karte halt eine 64er, es sei denn man will stundenlage aufnehmen.

Genauso den Weißabgleich, der bleibt bei mir auf 5600k, egal Tag oder nacht, denn ich möchte ja diese farblichen Stimmungen der jeweiligen Lichtzustände auffangen, bei Kerzenlicht möchte ich das "Gelbe" haben und nicht "aufweißen" oder den Sonnenuntergang in "Orange" und nicht wieder "aufweißen".
*Wir haben schon 201 8K*



Klose
Beiträge: 464

Re: lohnt sich noch BMPCC?

Beitrag von Klose »

ruessel hat geschrieben:
Du hast den 100 FPS HD Modus, den 150 FPS HD Crop Modus, die 50p in 4k und den Global Shutter vergessen :D
Nana..... nicht so gierig. Ich habe für meine Pocket 650 Euro gelassen, die beste Investition im Bereich Video seit ich filme. ;-)

Bild
Rüssel, probier mal den Schoulder Rig den ich oben angehängt habe für 15€ der macht wirklich superarbeit, mit so einen Pistolengriff habe ich es auch probiert, da hat man aber noch ein leichtes Händezittern drauf, fand es aber mit dem Schoulder Rig Stabiler da der Körper zusätzlich mitstabilisiert
*Wir haben schon 201 8K*



ruessel
Beiträge: 9752

Re: lohnt sich noch BMPCC?

Beitrag von ruessel »

Rüssel, probier mal den Schoulder Rig den ich oben angehängt habe für 15€
Den habe ich schon 5 Jahre hier liegen, seit dem ich aus der offenen Flugzeugkabine mit der EX1R filmen musste...... werde ich dann mal mit der Pocket testen.
Gruss vom Ruessel



markusG
Beiträge: 4396

Re: lohnt sich noch BMPCC?

Beitrag von markusG »

ruessel hat geschrieben:Als letzte Kamera hatte ich die GH4 mit anständigen Glas in meinen Fingern. Schön - Farben o.k. (nach Justierung der Kamera), Schweinescharfes 2K Bild (4K konnte ich nicht kontrollieren)..... aber es fehlt einfach der Dynamikumfang, es ist bei Kontrastreichen Szenen einfach ein typischer Videolook da, es reißt hässlich in hellen Bereichen aus. Das hatte ich nun die letzten 30 Jahre wirklich genug.
Ich würde falls die Zeit da ist auf das V-Log Update warten, das sollte einiges ändern. Aber auch die Samsung NX1 sollte man nicht vergessen, sieht ja auch nicht so übel aus. Oder Die Sony A7ii, die kann ja auch S-Log und ist ne Ecke billiger als die A7s und sieht auch gut aus und ist auch flexibler/universeller als die Pocket was das Handling ootb anbelangt.

Die Pocket ist sicher eine Kamera für ERNSTHAFTE Ambitionen. Was die Werbung von BM suggeriert ist mMn eher irreführend.



cantsin
Beiträge: 14149

Re: lohnt sich noch BMPCC?

Beitrag von cantsin »

Ich würde mir auch die Canon XC10 als Alternative (sicher für die Zwecke des TO) gut ansehen. Marcotec listet sie für 2000 Euro inkl. Mwst. Wenn man rechnet, was die Kamera bereits eingebaut hat (Viewfinder, Objektiv), ist sie unter dem Strich nicht teurer als die Pocket, und sehr geeignet für Run-and-Gun.



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