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Filmpoträt - gar nicht so einfach



Eigene Filmprojekte könnt Ihr hier vorstellen, um Feedback, Kritik und Anregungen zu bekommen.
Antworten
div4o
Beiträge: 638

Filmpoträt - gar nicht so einfach

Beitrag von div4o »

Vor wenigen Wochen habe ich einen befreundeten Künstler gefragt, ob ich ihn in einem Kurzfilm porträtieren darf. Ich wollte einfach das Format üben, da ich nie wirklich einen Filmporträt gedreht habe. Das Fazit, ich habe es mir zu einfach vorgestellt. Es geht nicht nur darum jemanden zu zeigen, wie er irgendwas tut, sondern vielmehr um die Person selbst. Nun ja ist auch mein erster Versuch. Auf jeden Fall würde es mich freuen, wenn ihr etwas Kritik hinterlässt :)



kmw
Beiträge: 699

Re: Filmpoträt - gar nicht so einfach

Beitrag von kmw »

Gefällt mir gut, mir etwas zuviel "flaues" Bild im Gegenlicht.
Ach ja, und am Anfang würde ich den Künstler nennen und mich am Ende....
Passion is the best gear.

lg
Michael



Jensli

Re: Filmpoträt - gar nicht so einfach

Beitrag von Jensli »

Einfühlsam und schön. Passende Hintergrundmusik. Gefällt mir. Du hast versucht, einen gefälligen, zeitgemäßen Look hinzubekommen, aber mein Vorredner hat nicht ganz Unrecht, ein Ticken mehr Sättigung hätte manchmal nicht geschadet. ;-)
Was hätte ich anders gemacht?

- Den Ton. Der Mann spricht zeimlich leise und ich musste genau hinhören, um alles zu verstehen, da hätte ich höher gepegelt.
- Etwas das ich "Soundtrack" nenne. Wann immer etwas im Film passiert, so nah ran mit dem Mikro wie irgend möglich. Ich sehe, wie der Künstler einen Bilderrahmen in die Staffelei einklemmt, wie er Farbe anrührt, wie er mit Kohle zeichnet, aber ich höre nichts. Ton wird (auch von mir anfangs) so dermaßen unterschätzt, das fällt hier wieder ganz deutlich auf. Ton ist für die stimmige Atmosphäre eines Films unentbehrlich! Film ist nun einmal zweidimensional, wir haben nur Augen und Ohren, um ins Geschehen einzusteigen, den Rest (Riechen, Schmecken, Fühlen und Atmosphäre) übernimmt unsere Vorstellungskraft. Da darf man bei den beiden einzigen Darstellungsmöglichkeiten (Bild&Ton) nicht geizen!
- Den Anfang. Das Interview beginnt irgendwo mittendrin. Das kann man machen, dann muss man den Zuschauer jedoch mit einer Texteinblendung (Bauchbinde o.ä.) abholen und ihm den Menschen, resp. das Thema vorstellen. Oder man lässt den Künstler für sich sprechen, dann sollte er mit einer selfintroduction beginnen ("My name is, I'm an Artist and..." usw.).

Hier mein Lieblingsbeispiel, an dem man sehr schön sieht (hört), wieviel ein perfekter Ton ausmacht: https://vimeo.com/128349328



Adam
Beiträge: 1112

Re: Filmpoträt - gar nicht so einfach

Beitrag von Adam »

Gefällt mir ausgesprochen gut. Eine sehr angenehme Stimmung, schöne Bilder. Für mich eine absolut runde Sache!
Und ich mag sowohl Farb- wie Lichtgestaltung.



dienstag_01
Beiträge: 13414

Re: Filmpoträt - gar nicht so einfach

Beitrag von dienstag_01 »

Bilder mit hohem Wiedererkennungswert passen ausgezeichnet in ein TV-Magazin. Videojournalismus.
Für einen Filmemacher sind diese ganzen Stereotypen NoGos. An dem interessiert seine (persönliche) Auseinandersetzung mit dem Thema/der Person.

Welchen Weg man geht, muss man selbst entscheiden ;)

Selbst für ersten Weg verräterisch: die Einstellung vom Fuss/Schuh. Sagt nichts zum Thema, suggeriert aber Aufmerksamkeit und Interesse. Und verrät deren Charakter als vorgespielt.



div4o
Beiträge: 638

Re: Filmpoträt - gar nicht so einfach

Beitrag von div4o »

hallo zusammen,

zunächst viele Dank für den Feedback. Ich finde es immer noch schwer mit positiver Kritik umzugehen, wo ich selbst eigentlich nur noch alles neu machen will. Aber ich glaube, dass ist der große Unterschied zwischen Maler und Filmemacher, wenn wir etwas versauen, versauen wir es ein mal :)

@Jensli, @kmw

- ich tue mich auch nach Jahren immer noch extrem schwer mit dem CC. Heute gebe ich es am liebsten ab :) im aktuellen Beispiel hatte ich 4 Looks ausprobiert nichts, hat mich so richtig zufrieden gestellt. Man muss dazu wissen, dass der komplette Film bei Wolke gedreht wurde, was es nicht einfacher in der Post gemacht hat.

@Jensil
- ach Ton alte Baustelle :) beim Interview hatte ich zwei Freunde, die mir geholfen haben. Ein Busfahrer und ein Maschinennaher. Seltsamerweise wollten bzw. hatten keiner meiner Filmfreude Zeit für so einen Projekt :) so habe ich den Ton irgendwo zw. -18 und -12 dB bekommen. Dennoch finde ich das gute alte NTG2 hat schon gute Arbeit geleistet in den Händen von unerfahrenen :)
- das Atmo, eigentlich habe ich welches, sogar gutes und nachträglich habe ich sogar von Strichen, Zeichen, Schritte sowie Raumatmo extra Aufzeichnungen gemacht. Und dann habe ich mir selbst ins Bein gepinkelt. Ich habe mit der BMCC aus das Interview 30p gedreht und in der Post auf 24 verlangsamt. Für das Bild war das gar nicht so schlecht, für den Ton na ja. Am Anfang des Films habe ich noch versucht händisch alles anzulegen und zu verlangsamen, um das Timing der Bewegung wieder hinzubekommen aber irgendwann habe ich damit nur noch aufgehört

was die Titel Einblendungen angeht, sehe ich das ein wenig Anders. Ich fidne es schon gut erstmals jemanden Zuzuhören und dann ihn vorzustellen :)



div4o
Beiträge: 638

Re: Filmpoträt - gar nicht so einfach

Beitrag von div4o »

dienstag_01 hat geschrieben:Selbst für ersten Weg verräterisch: die Einstellung vom Fuss/Schuh.
interessant, dass dir gerade diese Einstellung auffällt. Es ist nämlich etwas, was ich in dem Film nicht reinbringen konnte. Als ich ihn zusah, wie er malt, sind mir diese Schritte aufgefallen. Ein ständiges hin und her. Schritt vor, ein zurück. Sah wie ein "Tanz" mit seinem Werk, Element, den ich so ins Film integrieren konnte. Und etwas wo ich hinter festgestellt habe, dass ich zu wenig vorbereitet war und es mir selbst zu leicht gemacht habe :)



dienstag_01
Beiträge: 13414

Re: Filmpoträt - gar nicht so einfach

Beitrag von dienstag_01 »

Du zeigst aber keinen Tanz.

Wenn du den zeigen wolltest, würde es eine vollkommen andere Art von Film.
Du müsstest mir (und dir) vertrauen, dass deine Entdeckungen auch mich interessieren.
Das ist dann nicht mehr so leicht konsumierbar.
Aber möglicherweise ein Erlebnis ;)



rush
Beiträge: 13966

Re: Filmpoträt - gar nicht so einfach

Beitrag von rush »

Ich schreibe Portrait zwar noch immer mit "ait" am Ende und war entsprechend etwas verwundert über die Schreibweise - aber offensichtlich ist die "ät"- Endung laut Duden die aktuellere... wieder was gelernt, auch wenn ich mich optisch schwer damit anfreunden kann ;-)

Zum Film... ein gemütliches Portrait ;-) des Künstlers mit ruhigen und sanften Bildern, passend zur Erzählweise des Künstlers.

Wie bereits erwähnt hätte auch ich mir hier und da etwas Atmosphärentöne gewünscht... vor allen Dingen wenn du extra welche aufgenommen hast. Die Erklärung warum die Töne dann nicht passen erklärt sich mir nich so ganz... bei Atmosphären ist ein 100%iges anlegen oft gar nicht nötig da Atmosphärentöne sowieso überlappend über mehrere Bilder stehen können oder verblendet werden - es geht mehr um die audioakustische Unterstützung des Raumes und der stattfindenden Aktivität.

Davon abgesehen aber ein schönes Stück - ich mag solche nicht kommentierten Portraits sehr gern, aber sie sind eben auch von der Machart her nicht immer ganz so einfach wie man denkt und stehen oder fallen mit den Aussagen der Protagonisten.
keep ya head up



div4o
Beiträge: 638

Re: Filmpoträt - gar nicht so einfach

Beitrag von div4o »

ehhe mir war gar nicht bewusst das "ät" die neue Schreibweise ist :)
rush hat geschrieben: Die Erklärung warum die Töne dann nicht passen erklärt sich mir nich so ganz...
ja da habe ich mich eventuell etwas unklar ausgedruckt. Also bevor ich die Proxies aus Resolve gerendert habe, ließ ich das gesamte 30p Material in Resolve als 24p interpretieren. Das Problem, die Audio-Wav wurde nicht berücksichtigt. D.h. die Proxies waren mit 24p Bild und 30p Tonspur, Folge das Audio ging schneller.

Um das wieder hinzu bekommen, musste den Ton für den jeweiligen Clip um 10% verlangsamen und dann an die Bewegung neu trimmen. Nach der 1. Minuten des Films war ich mit den Nerven am Ende und habe nur noch Raumatmo unter der O-Ton-Lücken gelegt :)



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