JanHe hat geschrieben: Hat man als Studierender/Arbeitender/Erwachsener genug Zeit, um sich mit Freunden zum Filmemachen zu treffen?
Wenn man will hat man die Zeit....
...die meisten Arbeitenden haben aber weniger Zeit.
Und: Haben die Freunde überhaupt Zeit? Und sind sie nicht woanders hingezogen? Das ist bei mir nämlich eher das Problen. ;-)
Mein Vater hat fast täglich um 7h das Haus verlassen und kam praktisch nie vor 19h, oftmals erst nach 21h nach Hause. WE war dann für die Familie. Zeit für Freunde und Hobbys war da kaum.
Ich habe mich aus dieser Erfahrung heraus entschieden, weniger zu arbeiten. Allerdings habe ich auch weniger Geld. Aber bis heute bin ich mit der Entscheidung für mehr frei zu planende Zeit und im Gegenzug weniger Geld sehr zufrieden.
Und: Ich habe noch einen besten Freund, der ebenfalls (trotz Familie) noch viel Freizeit hat.
Es ist aber schon so, dass wir uns besser absprechen müssen und länger im Voraus planen um einen Nachmittag/Abend zu finden an dem wir z.B. gemeinsam mal 6 Stunden schneiden (und einfach zusammen abhängen) können.
Daher meine ganz ehrliche Meinung:
Abgesehen von den Menschen, die in ihrem Beruuf so sehr aufgehen, dass sie 70 Stunden/Wohe arbeiten und es gleichzeitig immer as erfüllende Zeit empfinden, ist Vollzeitarbeit einfach scheiße!
Du arbeitest von Montag früh bis Freitag Abend. Die restliche Zeit geht drauf für all die vielen Kleinigkeiten, die sonst noch notwenig sind (Wäsche waschen, Einkaufen, Reperaturen, Putzen, Organisation des Lebens). Das findet alles am Abend oder am Samstag statt.
Der einzig wirklich freie Tag ist dann der Sonntag und der ist notwendig um sich zu erholen, bevor es Montag früh wieder los geht.
Manche Menschen verdienen damit dann 10.000 im Monat, andere nur 1500. Aber allen gemein ist, dass sie einfach keine Zeit mehr haben.
Man kann sich dann zwar mit Freunden treffen ("Ich hätte da in 5 Wochen am Samstag Abend noch Zeit zum gemeinsamen Abendessen"), aber all die spontanen Ideen, das viele Rumhängen und die Welt entdecken ist dann nicht mehr drin.
Und: Mehrarbeit bringt auch mehr Steuern mit sich.
Zahlt Du bei drei Tagen in der Woche nur (Zufallszahlen!) 20% Steuern, zahlst Du bei 5 Tagen schon 35% Steuern. (Mehr Brutto = höhere Steuern)
So lohnt es sich auch finanziell nicht Vollzeit zu arbeiten.
Also:
Entweder Du hast einen Beruf der Dich wirklich erfüllt, in dem Du Karriere machst, nicht um der Karriere willen, sondern weil Du es liebst, dann ist das super. Dann hast Du auch noch Zeit und Kraft für anderes, da Dein Job Dich nicht auslaugt sondern stärkt.
Dazu die wirklich guten Freunde und den festen Willen gemeinsam Projekte durchzuziehen. Dann kannst Du auch als Erwachsener Filme machen.
Wenn Du aber Vollzeit arbeitest, es Dich soviel Kraft und Zeit kostet, dass Du danach zwar etwas! mehr Geld hast, aber eigentlich immer nur auf den Sonntag und das bischen Urlaub wartest, dann doch lieber nur Teilzeit, weniger Geld und mehr Leben!ß
Ich habe vor einem Jahr einen Schulfreund getroffen. Wir unterhielten uns über Arbeit/Geld/Familie:
Er und seine Frau haben im Monat etwa 7500.- auf dem Konto. Gut viel Geld, aber:
Beide arbeiten zwischen 50 und 60 Stunden. Von den 7500.- gehen über 2500.- für die Kindermädchen drauf (sie habe ja keine Zeit für die eigenen Kinder, jünger als 4 Jahre und sie brauchen zwei Kindermädchen, da eine alleine keine 55 Stunden arbeiten kann), dann knapp 3000.- für die echt geile Wohnung, mit toller Dachterrasse (auf der sie mit Freunden grillen könnten, wenn sie dafür Zeit hätten), der Rest fließt in die Neuwagen, die Versicherungen etc.
Zeit ist da ein sehr knappes Gut geworden. "Warum arbeitest Du nicht einfach weniger?" war meine Frage. "Die Karriere! Ich möchte noch zum (keine Ahnung was genau) Senior-Chef-Partner, oder so ähnlich aufsteigen."
Der Mensch ist genauso alt wie ich (Mitte/Ende 30), wirkt aber so viel steifer und älter. Er wirkt keinesfalls unglücklich, das nicht! Aber Hobbys sind da schon sehr schwer noch unterzubringen.
Naja, das ist so meine Meinung, es gibt sicherlich auch andere. Es gibt auch andere Wege zum Glück.
Aber einer besteht darin sich für viel Freizeit zu entscheiden und die gewissen Nachteile (weniger Geld und damit Einschränkungen in bestimmten Lebensbereichen - wo man spart entscheidet man selber, Konsum macht auch nicht glücklicher.) zu akzeptieren.