Fernsehen Forum



Fragen und Beratung zur persönlichen Zukunft



Anschluss eines Videorecorders, Fragen zu TV-Karten, DVB-T, einem PC fürs eigene Mediacenter, ...
Antworten
Regisseur
Beiträge: 92

Fragen und Beratung zur persönlichen Zukunft

Beitrag von Regisseur »

Hallo,
ich bin Schüler, 17 Jahre alt, gehe zurzeit in die 11. Klasse und habe starkes Interesse später einmal Regie an einer staatlichen Filmhochschule zu studieren. Bisher habe ich mehrere Praktikas beim Fernsehen absolviert.

Ein Problem ist das ich keine Motivation dafür finde in den meisten Fächern für die Schule zu lernen.

Mir ist bewusst das mein NC relativ irrelevant sein wird wenn ich mich versuchen werde an mehreren Filmhochschulen zu bewerben. Es gibt Fächer in denen ich mich richtig reinhänge wie Deutsch und Philosophie auch wenn diese nicht dementsprechend notenmäßig aussehen.

Meine Freizeit nutze ich um an Kurzfilmprojekten zuschneiden welche einfach nicht fertig werden wollen, schaue Filme, schreibe (lyrische) Texte und fotografiere. Doch ständig prägt mich diese innerliche Angst es später einmal nicht zu schaffen mich beruflich zu verwirklichen. Diese leichte vor sich hin fließende Verzweiflung immer noch keine Antwort auf eine Zu- oder Absage auf ein weiteres freiwilliges unbezahltes Praktikum beim Fernsehen über die Sommerferien für dieses Jahr zubekommen (was in diesem Jahr besonders schwierig zu sein scheint was ich schon nach mehreren Absagen bisher feststellen musste) und später im richtigen beruflichen Leben in einer Art Unterdrückung durch den Arbeitgeber leben zu müssen.

Diese Angst die gleichen Geldprobleme zuhaben wie jetzt schon mich plagen wie z. B die gefühlt niemals endende Finanzierung meines Führerscheins mit eigenem Geld, auf Essen zu verzichten weil man irgendwo sparen muss und solche Sachen eben.

Warum ich das jetzt schreibe? Vielleicht kann mir jemand wer hier in der szenischen Film- und/-oder Fernsehbranche tätig ist, beschreiben das alles nicht so dramatisch ist und von seinem Lebensweg erzählen. Nach meinen bisherigen Erfahrungen während meiner Praktikas habe ich bisher eher den Eindruck bekommen das die deutsche Fernsehbranche für einen eher unstabil ist wenn man nicht gerade in der Produktionsleitung sitzt.
Außerdem mache ich mir Sorgen was ich tun soll wenn ich keinen Platz an einer staatlichen Filmhochschule bekommen sollte (was in meinem Alter dann gar nicht mal so unwahrscheinlich ist) tun soll.

Beim Film -und Fernsehen arbeiten im Kameradepartment oder Aufnahmeleitung und zwischen den Projekten arbeitslos sein? Ausbildung zum Mediengestalter in Bild- und Ton? Vielleicht könnt ihr mir ja ein wenig weiterhelfen und von eurem Lebenslauf etwas erzählen.

Mir fehlt es zurzeit einfach noch an Lebenserfahrung :(



Jalue
Beiträge: 1412

Re: Fragen und Beratung zur persönlichen Zukunft

Beitrag von Jalue »

Du bist 17 und hast schon 'mehrere Praktika beim Fernsehen' absolviert? Sorry, aber entweder hat der Praktikumswahn schon krankhafte Züge angenommen oder hier trollt es gerade wieder mal mächtig.



TaoTao
Beiträge: 839

Re: Fragen und Beratung zur persönlichen Zukunft

Beitrag von TaoTao »

Jeder der hier beim Fernsehen arbeitet wird dir davon abraten, nicht aus Mitgefühl sondern weil man keine weitere Konkurrenz wünscht mit der man sich um seinen Hungerlohn duellieren muss.



marceau
Beiträge: 67

Re: Fragen und Beratung zur persönlichen Zukunft

Beitrag von marceau »

Such Dir einen Job im normalen Handwerk! Es gibt immer verstopfte Rohre, Wasserschäden, sanierungsbedürftige Gebäude etc. Da kannst Du bis Dein Lebensende ohne Existenzängste schlafen. Und die Kohle ist auch sicher.
Das ist kein Scherz! Viele werden es Dir bestätigen können.
Der Markt ist heute schon mehr als übersättigt mit guten Leuten und die gut bezahlten Jobs mehr als rar. Schau Dich mal um. Überall "leider keine Gage".
Oder "sorry, no budget", oder "auf Rückstellung". Wie willst Du von sowas Deine Rente bezahlen? Ernsthaft!



didah
Beiträge: 975

Re: Fragen und Beratung zur persönlichen Zukunft

Beitrag von didah »

für den fall dass das ganze ersnt gemeint ist (die mehreren praktikas mit 17 klingen schon eher arg) - here you go :)

ich hab relativ lang gebraucht, bis ich festgestellt hab, dass ich "irgendwas mit film" machen mag - mit 25 war ich dann mit der "ausbildung" auf der sae fertig (vielleicht ists ja heut besser, wies ich gemacht hab wars eigentlich ein witz). hab dann 6 jahre selbstständigkeit mit imagevideos und kleineren animations versucht. nachdem ich nicht so der verkäufertyp bin war die auftragslage eher mau und ich blank :)
dann hab ich hier auf slashcam einen job gefunden, der hat mich 1 jahr nach asien verschlagen und hab fürs fernsehn reportagen gemacht. gefilmt, geschnitten und den text dazu geschrieben. die 300 monatsstunden durchschnittlich wurden mir dann mit umgerechnet 1500€ entlohnt (erst nach einiger zeit wurden mir die überstunden auf die 168 studen im vertag 1:1 ausgezahlt). war ne geile zeit und liest sich verdammt gut im lebenslauf (die deutschlandweite quote in den 15 min meines ersten edits ist von 8 auf 16% gestiegen ;) ), aber irgendwann is dann halt auch die luft raus und ich bin zurück nach östereich, zurück in die kleine stadt, in der ich aufgewachsen bin und arbeit jetzt beim lokalen sender (kein bock auf grosse stadt mehr), film und schneid feuerwehrübungen über das fußballspiel fc hau-daneben gegen arschlochhausen sv bis hin zu schlagernacht mit anfassen :) so schlimm is auch ned, aber ich denk du weisst, in welche richtung es halt geht...
ich bin zwar angestellt (was in der branche ned unbedingt üblich ist, und dann kommen halt zu den lebenshaltungskosten die 400€ sozialversicherung dazu), verdien... naja... und hab heut zb frei, wo keiner frei hat. aber am wochenende, wo man was mit freunden und family machen könnt, da sitz ich im büro... hätt ich blos was "vernünftiges" gelernt ;)
lg
mean people suck



Starshine Pictures
Beiträge: 2658

Re: Fragen und Beratung zur persönlichen Zukunft

Beitrag von Starshine Pictures »

Ganz ehrlich? Studiere erst mal was "richtiges". Und kümmere dich nebenbei um dein Hobby Film. Wenn du dann im beruflichen festen Sattel sitzt ist es viel einfacher sich nebenbei etwas "mit Filmen" aufzubauen. Was du so schreibst scheinst du nicht gerade vor Eigenmotivation und Tatendrang zu explodieren. Das musst du aber als Freelancer. Da heisst es jahrelang jeden Tag 14 Stunden Vollgas mit magerer Ausbeute wenn du mal zu was kommen willst. Das muss man im Blut haben.


Grüsse, Stephan von Starshine Pictures
*Aktuell in Vaterschaftspause*



Schleichmichel
Beiträge: 2221

Re: Fragen und Beratung zur persönlichen Zukunft

Beitrag von Schleichmichel »

Regiestudienplätze sind schon seit bald zwei Jahrzehnten überlaufen und gefragter denn je. Und wenn man sich den Output dieser Diplom-Regisseuren so anschaut, kann man sich ruhig mal zwischendurch fragen, was denn da eigentlich vermittelt wird und was das ganze Studium tatsächlich bringt.

Oft sind die besten Filmemacher Quereinsteiger. Und selbst wenn man nicht Autorenfilmer werden will, schadet es nicht, mit unterschiedlichsten Menschen mal auf Tuchfühlung zu gehen und diese zu beobachten. Almódovar zum Beispiel war eigenen Angaben nach sehr durch das sehr provinzielle Umfeld seines Geburtsortes geprägt worden, aber ein Job im Telefon-Kundendienst hat ihm die schillerndsten Charaktere an Menschen vor Augen geführt und "tief in die Seele" seiner Landsleute blicken lassen.

Ich plädiere auch dafür, erst einmal einen Beruf zu lernen, den Du dir auch vorstellen könntest. Du wirst zB von einem handwerklichen Beruf auf irgendeine Art kreativ oder finanziell (und als Plan B auch existenziell) zehren können, wenn im Anschluss noch eine Filmer-Karriere angegangen wird. Die meisten Regisseure die ich mal persönlich kennengelernt habe, haben ihren Angaben nach auch erst später angefangen mit dem Filmemachen.



wp
Beiträge: 807

Re: Fragen und Beratung zur persönlichen Zukunft

Beitrag von wp »

Politik ist ein Überangebot von schwatzhaften, hilflosen Medienschaffenden zu erzeugen, seien es nun Journalisten, Grafiker, Werber, PR'ler oder Mediendesigner aller Art.
Irgendwer findet sich dann immer, die Soße kritiklos für noch weniger Kohle zu machen.

Mit einem Regie-"Studium" hätte ich auch Zukunftsängste.
Ich hab mich auch schon des öfteren gefragt, warum ich nicht Klempner geworden bin? Ernsthaft jetzt, ob Gas/Wasser/Scheiße oder Jurastudium, bitte wenigstens einen Bereich, der nicht von Schwall geprägt ist.

Also in anderen Worten was die anderen sagten.



Adam
Beiträge: 1112

Re: Fragen und Beratung zur persönlichen Zukunft

Beitrag von Adam »

Hier auch noch eie Lebensgeschichte - hab ich hier schon 3x geschrieben, kennen daher schon einige:

Einer meiner beten Freunde ist heute - mit Mitte 30 - ein recht erfolgreicher Kameramann. Freischaffend, Foto und Bewegtbild, überwiegend Imagefilme, Werbung....
Er verdient einen Tagessatz von 1000.- bis 1200.- + Vermietung von eigenem Equipment, Fahrt.... (München)
Er hat unfassbar viel Freizeit, verreist im Schnitt 3+ Monate im Jahr, hat ein kleines Häuschen, Frau und 2 kleine Kinder.
Und: Er hat viel Glück gehabt, gepaart mit der richtigen Einstellung.

Ein zweiter Freund von mir - ebenfalls Mitte dreissig - kommt grad so über die Runden. Manche Monate besser, manche weniger gut. Er hat nun endlich einen Halb-festen Job beim TV bekommen, finanziert sich aber immer noch über kleinere Image-Geschichten....


Der Werdegang des Erfolgreichen:
Mit 13 Jahren die erste Videokamera (was damals eine absolute Ausnahme war!!!) und fast sofort den festen Willen 'Filmer' zu werden.
Und mit diesem festen Willen hat er geübt, geübt, geübt. Er hat seine Augen geschult, hat gelernt wie Bilder wirken....
Dann hat er alles versucht um irgendwie rein zu kommen:
Kartenabreisser im Kino, Filmvorführer, langes Praktikum bei einem Beleuchter, langes Praktikum bei einem Fotografen...
Nebenbei war er sich nie zu schade jede Möglichkeit zu ergreifen, jede Chance warzunehmen, jeden Menschen anzusprechen, Tag und Nacht zu kämpfen...
Er hat mehrere Sprachen erlernt, spielt mehrere Instrumente, hat sich einen unfassbar riesigen Freundeskreis aufgebaut (ohne Facebook!) und nutzt einfach seinen Biss.
"Jede Chance muss man sofort nutzen, auf jede Anfrage antworten, ich setze mich über gesellschaftliche Regeln hinweg und frage einfach auch wenn es peinlich sein könnte, Mut bringt mich weiter und ich kann jeden Tag etwas erreichen und jeden Tag etwas neues lernen. Die Welt bietet mir alles und ich spiele das Spiel mit...."
Es liegt also viel an seinem Charakter.

Bei Nummer zwei:
Studium Schauspiel, (einige Semester Österreich und UK), abgeschlossenes Studium Anthropologie. Danach seit ~10 Jahren ein Kampf ins GEschäft zu kommen.
Er ist gut in dem was er macht, aber ihm fehlt das zupackende, mutige, der absolut unerschütterliche Glauben es zu schaffen. Er ist einfach nicht der zupackende Verkäufertyp. Seine Stärken sind einfach andere.


Und ich glaube Nr.2 ist eher der Regelfall.


Willst Du Geld und Sicherheit:
Abitur-Ausbildung-evtl.Studium (an einer FH!)
<-- Das sind die Leute die wirklich gut sind, die wirklich Geld verdienen (ehrliches Geld durch erhliche Arbeit). Das sind die Menschen die ich (wäre ich Chef) einstellen würde.
Das sind die guten Architekten, Techniker, die guten Schreiner, die selbstständig in einer kleinen Firma hochwertige Möbel bauen. Das ist der erfolgreiche Mittelstand.
Es gehört dazu natürlich etwas Glück, aber die wichtigen Entscheidungen trifft man selber.

Ganz allgemein gilt (mit Ausnahmen):
Willst Du Geld verdienen lerne ein Handwerk, studier' nicht irgendwas!


Ich für mich persönlich:
Ich habe studiert (ein Handwerk) an einer FH (Studium mit viel Arbeit=Praxiserfahrung im entsprechenden Bereich finanziert), arbeite ganz gerne (allerdings nur drei bis vier Tage in der Woche, da ich mich für viel Freiraum für Leben und Hobbys und gegen eine klassische Karriere entschieden habe), verdiene ganz ok, nicht besonders viel und: Meine Leidenschaft für Foto und Video bleibt ein Hobby! Geanau so will ich das auch. Ich verkaufe hier und da mal ein Bild, helfe Freunden mal als Tonmann am Set und verdiene dann soviel um mir mal eine neue Kamera zu kaufen oder anderes technisches Spielzeug.

Ich hoffe diese Einblicke zeigen Dir einen hilfreichen Ausschnitt aus der Realität.



FEDA Film
Beiträge: 67

Re: Fragen und Beratung zur persönlichen Zukunft

Beitrag von FEDA Film »

Jalue hat geschrieben:Du bist 17 und hast schon 'mehrere Praktika beim Fernsehen' absolviert? Sorry, aber entweder hat der Praktikumswahn schon krankhafte Züge angenommen oder hier trollt es gerade wieder mal mächtig.
Glaube ich aber auch!



Regisseur
Beiträge: 92

Re: Fragen und Beratung zur persönlichen Zukunft

Beitrag von Regisseur »

Tut mir leid das ich mich jetzt erst Rückmelde. Ich habe heute eine Arbeit geschrieben wofür ich mich vorbereiten musste und ein Kurzfilmprojekt was in den letzten Vorbereitungsphase ist bevor wir anfangen zudrehen weshalb ich keine Zeit und kein Interesse habe mich jetzt mit irgendjemanden aus dem Forum zustreiten oder dergleichen.

Ich habe mir gerade alles einmal durchgelesen und möchte mich bei allen schon mal vorab Bedanken die was geschrieben haben und mir somit weiterhelfen konnten :) Ich glaube es ist vielleicht wirklich besser wie ihr schon meintet einen zusätzlichen Back-Up-Beruf zuerlernen für den Fall aller Fälle. Ich spiele gerade mit dem Gedanken ein paar Tage nach meinem 18ten einen Gewerbeschein zu beantragen und nebenbei vielleicht auch für kleinere Unternehmen in meinem Umfeld bei Bedarf Imagefilme zudrehen.

Was mich ein wenig gewundert hat, ist das ich von ein paar als Troll bezeichnet wurde. Kann ich aber verstehen. Während meines letzten ersten richtigen Praktikums was ich in den Sommerferien gemacht habe wurde mir auch von Einigen gesagt das dass eher unnormal ist in diesem Alter schon dabei zuein. Die meisten machen sowas erst ,,...mit etwa 20, 21'' aber naja kann mir ja eigentlich egal sein. Mir macht es Spaß und ich finde solche Erfahrungen sehen nicht nur später gut im Lebenslauf aus sondern sind auch Gold wert.

Habe über mehrere Jahre hinweg immer wieder angefragt und Absagen erhalten (ich glaube mit 14 oder 15 hatte ich meine erste Bewerbung verschickt und immer 1x jährlich erneut nachgefragt. Und letztes Jahr endlich mein erstes Set-Praktkum erleben dürfen. Davor nur in der Redaktion bei einer anderen Produktionsfirma und zeitlich begrenzt ohne Anspruch auf Verlängerung.

Danke für eure Erfahrungsberichte! :)



Starshine Pictures
Beiträge: 2658

Re: Fragen und Beratung zur persönlichen Zukunft

Beitrag von Starshine Pictures »

Zeig doch mal etwas was du schon so gemacht hast. Dass du erst 17 bist hat da nix zu sagen. Auch in dem Alter kann man schon gute Filme machen. Die Jungs hier zum Beispiel sind sicher kaum älter als du und haben richtig Plan!





Grüsse, Stephan von Starshine Pictures
*Aktuell in Vaterschaftspause*



Regisseur
Beiträge: 92

Re: Fragen und Beratung zur persönlichen Zukunft

Beitrag von Regisseur »

Danke für den Link, werde ich mir mal genauer anschauen. Finde ich echt gut was die da so machen.

Bei meinen bisherigen Kurzfilmprojekten war es bisher immer so das immer ein paar der Leute mit denen ich gedreht hatte im nachhinein gesagt haben das sie nicht möchten das das veröffentlicht wird (mich kotzt sowas immer sowas von an...vor allem wenn man dann auch noch soviel Zeit für Kleinigkeiten die keiner merkt im Schnitt verbracht hat um die auszubügeln...). Und ich muss auch ganz ehrlich sagen das ich noch etwas Zeit brauchen werde bis ich wirklich was vorzeigen kann und mit vollem Stolz sagen kann:
Da! Das habe ich gemacht. (Ich weiß das hier auch Leute mit Einfluss sind denen ich vielleicht schon mal begegnet bin oder vielleicht auch noch begegnen werde weshalb das nicht unbedingt vom Vorteil sein kann im späteren Leben).

Falls ich irgendwann Unterstützung oder Beratung brauchen werde wo mir nichts anderes übrig bleibt werde ich was posten.



Starshine Pictures
Beiträge: 2658

Re: Fragen und Beratung zur persönlichen Zukunft

Beitrag von Starshine Pictures »

Naja, überschätz das Forum mal nicht. Hier werden weder Karrieren gestartet noch blockiert. Ausserdem hat jeder mal angefangen.

Aber dass du dich vom Gutdünken anderer abhängig machst ist natürlich nicht gut. Mach das nicht. Es gibt immer Pappnasen die zu faul, zu bequem oder zu eitel sind. Erst recht in deinem Alter. Da sind die wenigsten reif genug sich selbst und die eigenen Bedürfnisse schon derart zurück zu stecken dass einem nichts peinlich oder nicht cool genug ist. Du bist als Filmer darauf angewiesen deine Arbeit vorzuzeigen. Vielleicht sind Kurzfilme mit "Schauspielern" etc. noch nicht das richtige Feld für dich. Das ist extrem aufwändig und kann mit wenig talentierten Mitmachern eigentlich nur peinlich werden. Mach doch mal was alleine. Was ganz kurzes, aber hochwertiges was dein gesamtes Wissen darstellt (Licht, Sound etc.). Irgend eine banale Sache. Zum Beispiel Nudeln kochen, Rad wechseln bei deinem Bike oder sonstwas. Am Ende solls maximal 30 Sekunden lang sein, ansprechend aussehen und eine Story drin sein. Eine halbe Stunde filmen, 1,5 Stunden schneiden. Dann hast du nach 2 Stunden schon mal was Vorzeigbares für uns hier und hast noch was gelernt dabei. Würde mich freuen!


Grüsse, Stephan von Starshine Pictures
*Aktuell in Vaterschaftspause*



Regisseur
Beiträge: 92

Re: Fragen und Beratung zur persönlichen Zukunft

Beitrag von Regisseur »

Starshine Pictures hat geschrieben:Naja, überschätz das Forum mal nicht. Hier werden weder Karrieren gestartet noch blockiert. Ausserdem hat jeder mal angefangen.

Aber dass du dich vom Gutdünken anderer abhängig machst ist natürlich nicht gut. Mach das nicht. Es gibt immer Pappnasen die zu faul, zu bequem oder zu eitel sind. Erst recht in deinem Alter. Da sind die wenigsten reif genug sich selbst und die eigenen Bedürfnisse schon derart zurück zu stecken dass einem nichts peinlich oder nicht cool genug ist. Du bist als Filmer darauf angewiesen deine Arbeit vorzuzeigen. Vielleicht sind Kurzfilme mit "Schauspielern" etc. noch nicht das richtige Feld für dich. Das ist extrem aufwändig und kann mit wenig talentierten Mitmachern eigentlich nur peinlich werden. Mach doch mal was alleine. Was ganz kurzes, aber hochwertiges was dein gesamtes Wissen darstellt (Licht, Sound etc.). Irgend eine banale Sache. Zum Beispiel Nudeln kochen, Rad wechseln bei deinem Bike oder sonstwas. Am Ende solls maximal 30 Sekunden lang sein, ansprechend aussehen und eine Story drin sein. Eine halbe Stunde filmen, 1,5 Stunden schneiden. Dann hast du nach 2 Stunden schon mal was Vorzeigbares für uns hier und hast noch was gelernt dabei. Würde mich freuen!

Grüsse, Stephan von Starshine Pictures
Die Idee finde ich klasse! Wobei 1,5 Stunden schneiden nie im Leben hin bekommen werde ;) Bin sehr langsam im schneiden...leider. Habe noch 2 Projekte die ich (zu Ende) schneiden muss und wo ich bei beiden so dumm war bzw. diese ''geniale Idee'' hatte alles extern aufzuehmen und mit klatschen und Klappe oldschool zu synchronisieren (Plural Eyes gibt es für mein Schnittprogramm leider noch nicht) und dann das nächste Projekt was gerade in Planung ist und bald abgedreht wird muss ich wie es aussieht auch schneiden weil die anderen aus dem Team ja ,keine Zeit' (oder wohl eher kein Bock) haben sich darum zukümmern.

Das soll jetzt aber keine Ausrede sein mich deiner Idee zu verweigern

Ich versuche mir eine Deadline zusetzten bis etwa Mitte Juli die Idee die du vorgeschlagen hast umzusetzen. Ich gebe mir Mühe meine Deadline einzuhalten kann es aber nicht versprechen. Habe es mir im Termin-Kalender für Ende Juni schon einmal eingetragen. Auf jeden Fall werde ich mich um die Umsetzung kümmern weil es mich auch selbst interessiert wie ich das Umsetzten werde weil das letzte mal als ich sowas Experimentelles gemacht hatte da war ich 14 oder 15...und hatte noch einen PC wo man Wartezeiten von 8-12 Stunden für 2-3 Minuten Video hatte XD Das waren Zeiten. Da ist man vor dem PC eingeschlafen und ist entweder am nächsten morgen mit einer Fehlermeldung aufgewacht das etwas beim Rendern schief gelaufen ist oder irgendwann früh am morgen weil das exportierte Video von ganz alleine nach erfolgreichem Export gestartet hat. Ok ich schweife ab.

Ich werde mich mit der Umsetzung der Idee etwa Ende Juni befassen. Ich hoffe das ich bis zum 12. Juli etwas vorzeigbares habe.



Starshine Pictures
Beiträge: 2658

Re: Fragen und Beratung zur persönlichen Zukunft

Beitrag von Starshine Pictures »

Super! ;)

Das mit dem Schneiden in anderthalb Stunde schaffst du ganz sicher! Dafür musst du dich aber gut auf den Dreh vorbereiten. Hier mal einige Tipps wie du zügig zu einem guten Ergebnis kommst. Vielleicht wollen ja andere auch mit machen und hier posten :P


1) Wenn du im Groben weisst was du filmen möchtest suche dir zu allererst die zu deiner Idee und deiner Story passende Musik heraus! Für solch spontane Sachen gehe ich gern zu www.marmosetmusic.com. Dort kann man wunderbar nach Songs suchen und filtern. Schiebe dir den "Length" Regler auf max :30 und du bekommst aktuell 822 Ergebnisse die du noch weiter filtern kannst. Da wird sicher etwas dabei sein was zu deinem Film passt. Achte dabei darauf dass die Musik sich evtl. so steigert wie du es dir vorstellst, vielleicht einen Break drin hat oder sonstwas. Wie du es eben brauchst. Bei Marmoset kannst du Previews ohne "Wasserzeichen" runter laden. Du zahlst es ja sicher später nicht wahr!? ;) :P

2) Erstelle dir anschliessend eine Tabelle, z.B. im Word mit den Spalten Szenennummer, Bild, Beschreibung und Material, Ort, Zeit und Länge. Liste nun in jeder Zeile deine geplanten Szenen auf. Jetzt musst du wirklich Shot für Shot genau vor dem inneren Auge ablaufen lassen und planen. Zur besseren Visualisierung solltest du für die Spalte Bild jeweils ein Bild heraus suchen dass diese Szene gut beschreibt. Dazu eignet sich die Google Bildersuche hervorragend. Wenn du z.B. nach "Topf kocht über" suchst findest du sicher etliche Ergebnisse. Natürlich ist es auch keine Schande sich dabei Inspirationen zu holen wie man denn am besten einen überkochenden Topf filmt. Man muss nicht zwingend das Rad neu erfinden. Wenn du es wirklich ganz genau machen möchtest kannst du schon die Musik und alle rausgesuchten Bilder in dein Schnittprogramm importieren. Nun schneidest du bereits die einzelnen Bilder auf die Musik. Somit weisst du wie lang welche Szene sein soll und kannst dir das in dein Storyboard notieren. Wenn du fertig bist kannst du dir dein Storyboard ausdrucken damit du am Set nichts vergisst. Wenn es irgend welche Änderungen gibt oder du eine neue Idee hast kannst du dann natürlich in deinem Plan herum kritzeln und dir Notizen machen.

Hier als Beispiel ein Auszug unseres Storyboards ohne Nummerierung und Zeiten von einem Vorstellungsvideo für eine Handy- und Smartwatchapp welches wir gerade abgedreht haben und nun schneiden.
Bild

3) Nun kannst du dir dein Material schnappen und die Szenen auf deinem Storyboard nacheinander abdrehen. Natürlich kannst du auch zuerst Szenen drehen die erst am Ende im Film vorkommen, je nach dem wie deine Story es verlangt und es am Set am praktischsten ist um etwaige Umbauten einzusparen. Mach von jeder Szene mehrere Versuche damit du später im Schnitt eine gewisse Auswahl hast. Wenn du dir vorher die Mühe gemacht hast und bereits die Bilder auf die Musik geschnitten hast kannst du nun jede Szene ganz genau timen.

4) Wenn alles abgedreht ist kannst du eine Szene nach der anderen, so wie du es geplant hast, in dein Projekt am Rechner importieren und auf die Musik (die zu allererst ins Projekt eingefügt wird) schneiden. Dabei sollte es nun mit deiner aufwändigen Preproduction zu keinen grossen Überraschungen mehr kommen. Wenn doch? Sei kreativ! Thats filmers life! :)

Ich freu mich dass du Lust drauf hast das zu machen. Wir haben letztes Jahr einen Workshop in Budapest mit gemacht. Da war das genau die Aufgabe am Ende des Workshops. "Hier ist ein Model, da die Brücke, halbe Stunde Zeit zum planen, 10 Minuten Zeit zum Filmen, 2 Stunden zum Schneiden inkl. Farben und Rendern, maximal 30 Sekunden lang." Haben dabei echt viel gelernt. Und das ist damals dabei raus gekommen. Kein Hollywood, aber hat Spass gemacht.

*Aktuell in Vaterschaftspause*



domain
Beiträge: 11062

Re: Fragen und Beratung zur persönlichen Zukunft

Beitrag von domain »

Starshine Pictures hat geschrieben: Mach doch mal was alleine. Was ganz kurzes, aber hochwertiges was dein gesamtes Wissen darstellt (Licht, Sound etc.). Irgend eine banale Sache. Zum Beispiel Nudeln kochen ...
Ja so ein spannendes Thema wie Nudeln kochen wäre schon gut geeignet für den Anfang.
Man beginnt mit einer kleinen Teigwarenkunde und ihren wichtigen optischen, man isst bekanntlich mit den Augen, aber damit der Mund auch etwas hat, mit den taktilen Funktionen in der Mundhöhle mit einem besonderen Hinweis auf ihre Bissigkeit und landet schließlich und damit der Faden nicht verloren geht bei roten Nudeln.

Bild

Dann eine lange Dunkelpause ohne Musik, die Spannung steigt. Allmählich beginnt ein gut kadriertes rotes Auge aufzuglühen. Es ist eine Platte des Ceranfeldes in das sich unerwartet ein länglicher Finger einschiebt. Ein kurzes Brutzeln ist zu hören, dann der Aufschrei: ja, jetzt ist sie wirklich heiß!
In einen roten Topf fließt in Großaufnahme viel Wasser. Text: Nudeln wollen schwimmen wie Fische im Meer. Danach sieht man gegen den dunklen Hintergrund einen fein gebündelten Salzstrahl in das Wasser gleiten. Text: salzen sie reichlich, die meisten Menschen salzen das Nudelwasser zu wenig, muss wie Meerwasser schmecken.
Nun beginnt der akkustisch interessanteste Teil, natürlich ohne Musik. Der Topf beginnt in der Makro-Tonaufnahme zu singen. Schnitt in das Wasser hinein, wo sich die ersten Gasblasen bilden. Das Brausen wird leiser, das Sprudeln beginnt.
Nun muss es schnell gehen, Nudeln hinein in den Topf. Verflixt, die Nudeln sind zu lang.
Was machen wir? Nudeln durchbrechen oder zuerst die untere Hälfte etwas weich werden lassen und dann umdrehen bis der gesamte Strang wohlgefällig in sich zusammensinkt.
Deckel drauf, Temperatur zurückdrehen und warten bis es überkocht. Wieder ein derbes Brutzeln auf dem Ceranfeld. Deckel anheben, den Schaum niederblasen, die Nudeln umrühren, damit sie nicht zusammenbacken und danach den Deckel schräg auflegen, bis sich alles bruhigt hat.
Nach diesen dramatischen Szenen folgt der ruhige nur mehr beobachtende Ausklang.
Die glasige Phase abwarten bis die Teigware mehr hell wird und dann hin und wieder zur Probe einen Spion kosten.
Ist dieser noch ziemlich al dente schon abgießen. Text: gießen sie ab, wenn die Nudeln noch sehr bissig sind, sie geben im Sieb dann noch ziemlich nach.
Damit das Farbgleichgewicht für das Auge gewahrt bleibt kommt auf dem Teller zuletzt noch eine grüne Sauce darüber und grob geraspelter Parmesan.



JanHe
Beiträge: 471

Beitrag von JanHe »

domain hat geschrieben:
Starshine Pictures hat geschrieben: Mach doch mal was alleine. Was ganz kurzes, aber hochwertiges was dein gesamtes Wissen darstellt (Licht, Sound etc.). Irgend eine banale Sache. Zum Beispiel Nudeln kochen ...
Ja so ein spannendes Thema wie Nudeln kochen wäre schon gut geeignet für den Anfang.
Man beginnt mit einer kleinen Teigwarenkunde und ihren wichtigen optischen, man isst bekanntlich mit den Augen, aber damit der Mund auch etwas hat, mit den taktilen Funktionen in der Mundhöhle mit einem besonderen Hinweis auf ihre Bissigkeit und landet schließlich und damit der Faden nicht verloren geht bei roten Nudeln.
Oder irgendetwas ausdenken zur Fragestellung: Warum gibt es überhaupt so viele verschiedene Nudelsorten?



 Aktuelle Beiträge [alle Foren]
 
» Sondergagen - Wer aufmuckt, wird nicht mehr besetzt
von iasi - Do 20:53
» Mac SSD Speed Messung?
von klusterdegenerierung - Do 20:38
» Interessante Firmware-Updates für Sony Alpha 1, 7S III und 7 IV
von rush - Do 20:10
» Deity Sidius TC Sync Software
von pillepalle - Do 19:58
» FCPX/Motion, DaVinci/Fusion... Tipps&Tricks
von Frank Glencairn - Do 19:25
» Nikon stellt NIKKOR Z 28-400mm f/4-8 VR Superzoom-Objektiv vor
von Jan - Do 19:16
» Red Komodo 6K + Gimbal, Advanced Ring Grip und viel Zubehör
von Sevenz - Do 19:01
» >Der LED Licht Thread<
von freezer - Do 18:53
» Was schaust Du gerade?
von Frank Glencairn - Do 18:46
» Camera Update 8.6: Viele neue Funktionen für Blackmagic Kameras
von slashCAM - Do 17:42
» Neues SIGMA 50mm F1,2 DG DN | Art Objektiv wiegt 745g
von cantsin - Do 17:19
» Tieraufnahmen mit dem MKE600 + H1 Essential rauschen
von Swat - Do 16:06
» 4 Gründe hartes Licht zu nutzen
von ruessel - Do 15:45
» [gelöst] 3.5mm Klinkenstecker Überwurfmutter
von Skeptiker - Do 14:42
» Panasonic S5 - Allgemeine Fragen, Tipps und Tricks, Zeig deine Bilder/Videos usw.
von Darth Schneider - Do 13:49
» -SONY FX- Erfahrungsaustausch
von rush - Do 13:40
» AOC bringt 44.5" OLED-Riesenmonitor mit 98.5% DCI-P3
von MK - Do 12:07
» Adobe führt die neue Funktion "Structure Reference" in Firefly ein
von slashCAM - Do 10:54
» Exhuma - die Südkoreaner können erfolgreiche Filme drehen
von -paleface- - Do 8:46
» Was hörst Du gerade?
von roki100 - Do 0:22
» Sony A9 III im Praxistest - ein echter Überraschungscoup auch für Filmer
von Mantas - Mi 23:27
» Video Pro X stürzt beim Multi Cam Schnitt ab
von MisterX - Mi 21:47
» Uwe Boll: Wie man Filme produziert ohne pleite zu gehen!
von iasi - Mi 19:53
» Nach 7 Jahren mit der OG BMPCC finde ich das Bild noch immer schön.
von Darth Schneider - Mi 18:58
» Verschachtelte Timeline im richtigen Seitenformat
von Clemens Schiesko - Mi 18:43
» Untertitel in FCPX bei vorhandener Textdatei?
von R S K - Mi 18:34
» Deckenlicht mobil abschatten
von Frank Glencairn - Mi 17:31
» LUTs für Canon R6 Mark II
von TomStg - Mi 12:24
» RED versucht User nach Übernahme durch Nikon zu beruhigen
von dienstag_01 - Mi 11:52
» Entfesseltes Storytelling mit der Video-KI Sora?
von Frank Glencairn - Mi 5:54
» Slashcam 2001 - Das Internet vergisst nichts!
von macaw - Di 21:37
» Dehancer Pro - Filmsimulation auf höchstem Niveau
von Frank Glencairn - Di 18:54
» Wie Dune Teil 2 entstand - DoP Greig Fraser und Hans Zimmer im Interview
von iasi - Di 13:32
» 3 Body Problem - so verfilmt man heute Bücher
von stip - Di 8:30
» Neue Sora Version
von Frank Glencairn - Di 7:54